Joschi der heilende Delfin - Klaus-Peter Kuhlmey - E-Book

Joschi der heilende Delfin E-Book

Klaus-Peter Kuhlmey

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Beschreibung

Den Lausbuben Peter trifft im Kindergarten ein Blitz, von dem er sehr krank wird. Er kann plötzlich nicht mehr hören und sprechen. Eine daraufhin folgende Arztodyssee hilft ihm nicht. Die einzige Chance erscheint eine Delfintherapie auf den Kanarischen Inseln zu sein. Dort geschehen seltsame Dinge, die ihn bei seiner Heilung unterstützen, z. B. in Form von einem Seestern und einer Zaubermuschel. Doch seine größten Freunde und Helfer werden die Delfine. Es wird eine aufregende Abenteuerreise.

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Seitenzahl: 155

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Den Lausbuben Peter trifft im Kindergarten ein Blitz, von dem er sehr krank wird. Er kann plötzlich nicht mehr hören und sprechen. Eine daraufhin folgende Arztodyssee hilft ihm nicht. Die einzige Chance erscheint eine Delfintherapie auf den Kanarischen Inseln zu sein. Dort geschehen seltsame Dinge, die ihn bei seiner Heilung unterstützen, z. B. in Form von einem Seestern und einer Zaubermuschel. Doch seine größten Freunde und Helfer werden die Delfine. Es wird eine aufregende Abenteuerreise.

Inhaltsverzeichnis

Zuerst einmal

Kapitel Eins – Peter wird krank

Kapitel Zwei – Arzttermine

Kapitel Drei – Vorbereitungen

Kapitel Vier – Erstes Beschnuppern

Kapitel Fünf – Die erste Ausfahrt

Kapitel Sechs – Erster Kontakt mit Joschi

Kapitel Sieben – Peter lernt schwimmen

Kapitel Acht – Sandsturm

Kapitel Neun – Endlich klappt´s

Kapitel Zehn – Peters Lebensretter der Seestern

Kapitel Elf – Erfahrungsaustausch

Kapitel Zwölf – Die Zaubermuschel

Kapitel Dreizehn – In der Kapelle

Kapitel Vierzehn – Fieber und erste Laute

Kapitel Fünfzehn – Sabine und Hans erleben Wunderbares

Kapitel Sechzehn – Rosas Geschichte

Kapitel Siebzehn – Peter reitet auf Joschi

Kapitel Achtzehn – Delfine sind Engel

Kapitel Neunzehn – Das Grillfest

Kapitel Zwanzig – Suche am Strand

Kapitel Einundzwanzig – Letzte Ausfahrt

Kapitel Zweiundzwanzig – Abschied

Zuerst einmal

Peter sitzt friedlich im Kindergarten und malt. Plötzlich überkommt ihn so etwas wie ein Blitz. Davon wird er sehr krank, kann schlagartig nicht mehr hören und sprechen.

Seine Mutter geht mit ihm von Arzt zu Arzt. Diese können ihm jedoch alle nicht helfen. Sämtliche Versuche ihn wieder gesund zu machen, haben keinen Erfolg.

Die Familie gibt aber trotzdem die Hoffnung nicht auf. Als letzter Ausweg bleibt ihnen, die Göttliche Hilfe zu suchen, um damit das ersehnte Glück der Heilung zu bekommen.

Ihr kennt sicher die Engel im Himmel. Sie begleiten uns täglich, vor allem auch dein Schutzengel. Nun gibt es aber auch Engel, die im Wasser leben, die Delfine. In dieser Erzählung tauchen dazu auch noch einige mysteriöse Dinge auf, die du sonst nirgendwo findest.

Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die wirklich geheimnisvoll sind. Und von einigen dieser rätselhaften Erlebnisse handelt die folgende Geschichte.

Die Abenteuerreise führt Peter und seine Eltern auf die Kanarischen Inseln. Es wird eine unvergessliche Angelegenheit. Unwahrscheinliche Begebenheiten geschehen. Ich nehme dich mit auf diese abenteuerliche Reise. Lasse dich von den spannenden Erlebnissen beflügeln.

Kapitel Eins

Peter wird krank

Peter Schäfer ist ein Lausbub, wie er im Buche steht. Trotz seiner harmlosen Streiche ist er überall beliebt. Seine blonden Haare wehen im Wind. Die kleinen Sommersprossen glänzen im Sonnenlicht. Er ist ein richtiger Springinsfeld. Mit seinen sechs Jahren besucht er noch den Kindergarten. Nach den Sommerferien soll er in die Schule kommen. Darauf freut er sich jetzt schon. Endlich lesen, schreiben und rechnen lernen. Wenn er groß ist, will er Kapitän oder Astronaut zu werden.

Nach dem Sonnenschein, der bisher in seinem Leben herrschte, folgte blitzartig die Dunkelheit. Von einem zum anderen Augenblick änderte sich seine Wahrnehmung.

Er sitzt im Kindergarten mit den anderen Kindern am Tisch und malt. Plötzlich zuckt er zusammen, ein heftiger schwarzer unheilvoller Lichtstrahl durchströmt ihn. Wie versteinert sitzt er da, sein Blick verschwimmt. Peter stöhnt leise auf, rührt sich nicht mehr.

Seine Kindergärtnerin Susanne Fröhlich merkt es fast augenblicklich, „Peter, was ist los? Stimmt was nicht?“, bekommt aber keine Antwort.

Sie rüttelt ihn sanft an der Schulter, immer noch keine Reaktion. Mit gerunzelter Stirn nimmt sie den Jungen an die Hand und führt ihn in den Ruheraum. Dort legt sie ihn auf das Sofa, „Peter was ist mit dir? Sprich doch.“

Wieder keine Reaktion.

„Ich rufe geschwind deine Mutter an.“ Gesagt, getan.

„Was gibt´s denn Susanne? Ist was mit Peter? Hoffentlich nichts Schlimmes?“, fragt sie mit leicht schwankender ängstlicher Stimme.

„Ich weiß auch nicht“, gibt diese zurück. „Er ist wie erstarrt. Auf meine Fragen reagiert er nicht. Du kommst am besten sofort her.“

„Mach mir keine Angst. Ich bin schon auf dem Weg.“

Nach wenigen Minuten fährt sie beim Kindergarten vor. Normalerweise legt sie den Weg zu Fuß zurück, aber jetzt …

Eine Kindergartenhelferin führt sie in den Ruheraum.

Katharina, Peters Mutter, beugt sich über ihn, streichelt seine Haare und sein Gesicht, „Peter, mein Liebling, was ist mit dir? Sag doch was.“

Peter rührt sich nicht. Sie sieht ihn verzweifelt an.

„Sollen wir einen Arzt anrufen?“, fragt die Kindergärtnerin. „Habe ich bisher noch nicht gemacht. Ich wollte abwarten, was du meinst.“

„Nein, ist schon in Ordnung. Ich setze ihn ins Auto und fahre zu unserem Hausarzt. Danke, dass du mich gleich angerufen hast.“

„Sage mir bitte Bescheid, was herauskommt.“

„Mache ich.“

Sie braust mit hoher Geschwindigkeit zum Hausarzt.

Katharina und Peter werden sofort ins Behandlungszimmer geführt.

Dr. Petersen ist ein gemütlicher Arzt mit seinen Stirnfransen und der kreisrunden Brille. Er schiebt einen kleinen Kugelbauch vor sich her. Ihn bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Aber als er Peter ansieht, zieht er die Augenbrauen hoch, „Frau Schäfer, was kann ich für Sie, und vor allem für den Jungen tun? Was ist mit ihm?“

„Das würde ich gern von Ihnen wissen, Herr Doktor.“

„Wann ist das passiert? Vor allem, was hat er für Erscheinungen? Sprachprobleme, nicht ansprechbar?“

„Herr Doktor. Ich kann Ihnen das alles auch nicht erklären. Ich bin so aufgeregt.“

„Jetzt beruhigen Sie sich erstmal. Dann erzählen Sie der Reihe nach.“

„Ich wurde vor einigen Minuten vom Kindergarten angerufen, Peter wäre plötzlich so still und komisch, würde sich nicht mehr rühren.“

„Bis zum Kindergarten war alles normal?“

„Ja, er war wie immer, ist rumgesprungen, hat gesungen und Streiche ausgeheckt. Ich habe ihn wie sonst auch in den Kindergarten gebracht. Und jetzt das. Können Sie mir sagen, was da plötzlich los ist?“ Sie sah den Arzt verzweifelt an.

Dr. Petersen bettete Peter auf die Krankenliege, und entgegnete, „Jetzt wollen wir mal schauen, was es denn da so Außergewöhnliches gibt.“

Er prüfte Herzschlag, Puls, hörte ihn ab. Nichts. Er schaute ihm in Augen und Ohren. Wieder nichts Auffälliges. Die Körpertemperatur war ebenso in Ordnung. Kopfschütteln. Er stellte noch einige Tests an, konnte aber absolut nichts finden.

„Frau Schäfer, ich kann beim besten Willen nichts feststellen, was da aus der Reihe tanzt. Wie es aussieht spricht er nicht mehr, genau, wie er scheinbar schlecht, oder gar nicht mehr hört. Ich kann höchstens noch seine Blutwerte überprüfen, wenn Sie einverstanden sind? Aber ansonsten bin ich mit meinem Latein am Ende.“

„Was soll ich denn jetzt machen?“, Katharina war verzweifelt.

„Zuallererst halten Sie selber Ruhe, auch wenn es schwerfällt. Die einzige Möglichkeit ist eine Überweisung zum Neurologen. Mehr kann ich im Moment nicht machen.“

„Und was kann der Neurologe, was Sie nicht können? Außerdem dauert es sicher Wochen oder Monate, bis man einen Termin bekommt. Das kann doch nicht sein. Mein Peter soll wieder lachen und springen wie bisher. Er hat doch nichts angestellt.“

„Der Neurologe ist ein Freund von mir. Wir spielen mittwochs immer Tennis. Wenn sie wollen, rufe ich ihn an.“

„Bitte machen Sie das, Herr Doktor. Ich weiß sonst nicht ein und aus. Ich muss unbedingt meinen Mann anrufen. Er weiß doch auch noch von nichts.“

„Machen Sie das. Ich telefoniere geschwind mit meinem Bekannten.“

„Werter Kollege, ich habe ein Problem mit einem Jungen. Körperlich kann ich nichts feststellen. Da muss auf anderer Ebene etwas geschehen sein. Das fällt eher in dein Revier. Es ist dringend. Kannst du ihn noch einschieben? Meinen Bericht würde ich der Mutter mitgeben.“

„Gut. Aber nur weil du es bist. Ich habe normalerweise unter drei Monaten keinen Termin mehr frei. Sie soll heute Nachmittag gegen siebzehn Uhr kommen, muss aber ein wenig Zeit mitbringen.“

„Danke. Du hast was gut bei mir. Ich lasse dich dafür das nächste Tennismatch gewinnen.“

Er rief die junge Mutter mit ihrem Sohn herein, „Frau Schäfer, mein Kollege gibt Ihnen heute ausnahmsweise ab siebzehn Uhr einen Termin. Aber Sie müssen mit Wartezeit rechnen. Ich drucke jetzt nur noch die Überweisung und meinen Bericht aus. Das ist im Moment alles, was ich für Sie und Peter tun kann.“

„Vielen Dank Herr Doktor. Ich hatte nicht erwartet, so schnell einen Termin zu bekommen. Ich weiß gar nicht, wie ich das gutmachen kann.“

„Schauen Sie nur, dass der Peter wieder gesund wird. Ich kenne ihn ja schon als Säugling, das verbindet uns beide. Ich konnte meinen Freund überreden, Ihnen den Termin zu geben. Dafür lasse ich ihn beim Tennis gewinnen“, lächelte er.

„Danke“, kam es von ganzem Herzen zurück.

Sie packte Peter vorsichtig ins Auto und fuhr heim.

Dort wartete bereits das Familienoberhaupt Alexander Schäfer, der sich extra eine Stunde vom Geschäft freigenommen hatte, „Was ist mit meinem kleinen Prinzen?“, lächelte er seinen Sohn an.

Doch er bekam keine Antwort.

„Was hat Dr. Petersen gesagt?“

Katharina erzählte ihm die ganze Geschichte. Alex unterbrach sie nicht, höchstens ab und an mit einem Aha oder Hm.

Er sah seinen Jungen an, „Peter, mein Großer. Was ist mit dir?“

Dieser reagierte nicht.

Alexander legte ihm die Hand auf die Schulter, sah ihn dabei verzweifelt an, „Sprich doch mit uns. Versuche es wenigstens.“

Peter sah seinen Vater mit großen traurigen Augen an, öffnete den Mund, aber es kam kein Laut, kein Ton heraus.

„Kathi, was machen wir nur? Das kann doch nicht wahr sein, von einem auf den anderen Augenblick. Wir müssen etwas unternehmen, damit alles wieder in Ordnung kommt.“

„Ich habe heute Nachmittag einen Termin beim Neurologen. Hoffentlich findet er eine Lösung, und kann die Blockade beseitigen. Mehr können wir laut Doktor Petersen nicht tun. Nur abwarten.“

„War etwas Besonderes, bevor du ihn in den Kindergarten gebracht hast? Oder auf dem Weg dahin? Eine Auffälligkeit?“

„Nein, eigentlich wie immer. Wir haben doch alle zusammen gefrühstückt. Du bist auf die Arbeit, und ich habe ihn in den Kindergarten gebracht. Wir haben unterwegs sogar noch die bunten Schmetterlinge an den Blumen betrachtet, und dabei gelacht.“

„Wirklich seltsam. Was hat denn Susanne gesagt?“

„Wie ich es dir bereits erzählt habe, saß er plötzlich wie vom Blitz getroffen da. Dann kam nichts mehr.“

„ Müssen wir den Termin heute Nachmittag abwarten. Ich gehe erstmal wieder ins Geschäft. Tschüss ihr beiden.“

Kapitel Zwei

Arzttermine

Die Zeit bis zum Arzttermin verging so langsam, dass Katharina kaum noch wusste, wie sie diese überbrücken sollte. Sie nahm Peter an die Hand, und setzte ihn in einen Liegestuhl im Garten. Er sollte den Duft der herrlichen Blumen riechen, die Insekten krabbeln sehen, und die Vögel zwitschern hören. Vielleicht brachte ihn das auf andere Gedanken, und er erwachte aus seiner Lethargie. Aber nichts geschah. Er saß teilnahmslos in seinem Stuhl, starrte vor sich hin.

Die Uhrzeiger rückten langsam vor. Endlich war es soweit, dass sie sich auf den Weg zum Neurologen machen konnten.

Im Wartezimmer saß glücklicherweise nur noch eine ältere Frau, die gerade aufgerufen wurde. Die Arzthelferin lächelte Katharina an. Das beruhigte sie zwar ein wenig, nahm ihr aber trotzdem nicht die Angst.

Die Zeit verging im Schneckentempo. Katharina wurde langsam nervös. Peter saß da, und starrte vor sich hin, als würde ihn das alles nichts angehen. Aber endlich waren sie dran.

Der Neurologe empfing sie mit einem Lächeln. Er machte einen sympathischen Eindruck, war genau das Gegenteil von Dr. Petersen: groß gewachsen, kräftige Statur, moderner Haarschnitt. Er trug eine unauffällige Goldrandbrille, hinter der seine freundlichen Augen blitzten.

„Wie kann ich Ihnen weiterhelfen? Aus dem Bericht geht hervor, dass der junge Mann nicht mehr spricht, und auch nicht mehr hören kann. Und das kam aus heiterem Himmel?“

Katharina erzählte auch ihm die Geschichte.

„Verstehe. Dann schauen wir mal, was wir machen können, damit er seine Sprache wieder gewinnt. Ich schaue erstmal den Bericht meines Kollegen an, dann untersuche ich ihn nochmal.“

Er hörte ihn ab, klopfte hier und dort, sah ihm in die Augen und Ohren. Schließlich wurden noch die Hirnströme und seine Nerven vermessen.

„Ich kann mich nur meinem Kollegen Dr. Petersen anschließen. Eine körperliche Erkrankung kann ich nicht erkennen. Liegt meiner Meinung auch nicht vor. Er muss ein Schockerlebnis oder Ähnliches gehabt haben. Wie Sie mir erzählt haben, meinte die Kindergärtnerin, als wäre ein Licht oder Blitz über ihn gekommen. Es muss sich um ein Phänomen handeln, was sich nicht anders beschreiben lässt. Wir müssen Geduld haben, ob sich das traumatische Erlebnis wieder löst.“

„Können Sie denn nichts unternehmen, damit er wieder mein gesunder munterer Peter wird?“, fragte Katharina verzweifelt.

„Ich kann Sie nur weiterschicken zu einem Sprachtherapeuten, oder zu einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Hier ist mein Latein am Ende. Alle meine Untersuchungen liefern kein verbesserbares Ergebnis. Ich könnte ihn natürlich auch weiter zu mir einbestellen, und verschiedene Sitzungen abhalten. Aber ich glaube, das wird ihm auf die Schnelle auch nicht helfen.“

„Ich klammere mich an jeden Strohhalm. Bitte helfen Sie uns.“

„Wie gesagt, ich kann Ihnen die nötigen Überweisungen ausstellen. Ich will Ihnen den Mut nicht nehmen, aber so eine Erscheinung lässt sich nicht von heute auf morgen auslöschen. Nehmen Sie die Hilfe meiner Kollegen in Anspruch. Ich gebe Ihnen das Notwendige mit, und mache überall den Vermerk „Eilt sehr“ drauf, damit Sie unverzüglich einen Termin bekommen. Denn so, wie es aussieht, ist Eile geboten. Solche Sachen muss man sofort an der Wurzel packen, um sie noch möglichst schnell auflösen zu können.“

„Danke Herr Doktor. Ich versuche alles, um ihm zu helfen. Ich tue, was ich nur kann.“

Peter saß die ganze Zeit dabei, ohne sich um die Unterhaltung zu kümmern. Die Untersuchung hatte er regungslos über sich ergehen lassen. Verstanden hatte er nichts.

Sie nahm ihn an die Hand, und ging gedankenverloren mit ihm nach Hause.

Dort telefonierte sie mit Alexander, meinte resigniert, „Nur ganz kurz, nichts Neues. Er konnte uns nicht helfen. Ich habe Überweisungen für weitere Ärzte mitbekommen. Da mache ich noch schnell Termine aus. Bis nachher.“

Katharina rief beim Sprachtherapeuten und dem HNO an. Aufgrund ihrer Schilderung erhielt sie für den nächsten Tag jeweils einen Termin.

Am Abend diskutierten Katharina und Alexander, kamen aber zu keinem Ergebnis. Der morgige Tag musste abgewartet werden. Was würde er bringen? Konnten die Ärzte ihrem Peter helfen?

Gleich morgens um acht Uhr war der Termin beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Nach gründlicher Untersuchung meinte er, körperliche Veränderungen oder Beeinträchtigungen im Ohr könne er nicht finden, sondern momentan nur die Möglichkeit eines Hörgerätes in Betracht ziehen. Eine andere Möglichkeit sehe er zurzeit leider nicht.

Das schloss Katharina kategorisch aus. Es musste sich doch irgendwie anders regulieren lassen. Die Hoffnung auf eine spontane Heilung wollte sie trotz der widrigen Umstände nicht aufgeben.

Mittags ging es weiter zum Sprachtherapeuten. Wieder die ganze Geschichte erzählen. Erneut keine Besserung in Sicht. Es war einfach zum Verzweifeln.

Auf dem Heimweg traf sie ihre Freundin Heike Müller.

„Kathi, was ist los? Du siehst ja so bedrückt aus? Und was ist mit Peter?“

Sie erzählte zum wiederholten Male die Geschichte, und schluchzte dabei. Die Tränen liefen ihr die Wangen herunter.

„Das ist ja furchtbar!“, gab diese lautstark zurück, und nahm ihre Freundin in den Arm. Nach einer kurzen Pause meinte sie, „Du, ich glaube, ich habe vielleicht eine Lösung für euer Problem.“

„Ja, und die wäre?“, kam es vorsichtig zurück.

„Ich habe da vor ein paar Tagen in einer Zeitschrift etwas von einer Delfintherapie gelesen. Da sind die unglaublichsten Krankheiten geheilt worden. Das übernimmt natürlich keine Krankenkasse. Im Internet habe ich mich dann auch noch umgeschaut. Es gibt viele Tipps und Angebote, die du dir ansehen solltest.“

„Und du meinst, das würde etwas bringen?“

„Schaue es dir an. Dann redest du mit Alex darüber. Aber wenn die ganzen Ärzte keine Hilfe waren, ist dies eine Chance. Besser wie nichts.“

„Du bist die Beste! Wenn ich dich nicht hätte! Danke“, strahlte Kathi ihre Freundin an, und drückte sie.

„Nichts für ungut. Du weißt doch, wenn etwas ist, ich bin immer für euch da.“

Sie ging mit Peter an der Hand leichten Schrittes heimwärts. Ein kleiner Hoffnungsschimmer war am Horizont erschienen. Die Welt sah gleich ein wenig positiver aus.

In ihrem Häuschen angekommen, setzte sie Peter in seinen Liegestuhl im Garten. Dann suchte sie nach Lösungen für dessen Problem im Internet. Heike hatte ihr ja einige gute Hinweise gegeben.

Am Abend kam Alexander von der Arbeit heim, und sah, dass sie an ihrem Laptop saß. Sie hatte Raum und Zeit vergessen.

„Schatz, was gibt es zum Abendbrot?“, fragte er mit knurrendem Magen.

„Oh, du bist schon da? Ist es schon so spät?“, meinte sie nach einem Blick auf die Uhr. „Da habe ich mich total im Internet verschaut.“

„Was hast du denn so Wichtiges gesucht? Doch zuerst, was hat sich bei den Ärzten ergeben?“

„Bei den Ärzten“, sie musste fast lachen. „Ich bin ratlos. Aber ich könnte Ihnen eine Überweisung zu einem Kollegen geben, war deren Kommentar. Weitere Hilfe ist von ihnen nicht zu erwarten.“

„Das hört sich wirklich nicht gerade optimistisch an. Keine Chance?“

„Nein, alle ratlos. So etwas hatten sie noch nicht.“

„Und was hast du im Internet gesucht?“

„Stell dir vor, ich habe auf dem Heimweg die Heike getroffen. Die hat mir von einer Delfintherapie erzählt.“

„Delfintherapie? Davon habe ich auch schon gehört. Erzähle was du herausgefunden hast.“

„Diese Therapie ist oft die letzte Chance, einen Schwerkranken wieder gesund zu machen. Hierbei spielt es scheinbar keine Rolle, ob jemand körperlich oder mental, also psychisch erkrankt ist. Es hat schon viele Heilerfolge gegeben, z.B. bei Kindern, die im Rollstuhl saßen, oder sich nicht mehr bewegen konnten. Andere schwere Krankheiten wurden auch schon geheilt. “

„Das wäre ja super, und würde auf Peter zutreffen. Wo gibt es denn solche Therapien? Bestimmt nicht hier bei uns, wäre auch zu einfach.“

„Doch, in Deutschland gibt es so etwas auch, aber nur in Aquarien. Das entspricht aber nicht meinen Vorstellungen von guter Tierarbeit. Egal, ob es sich um Fische oder Säugetiere handelt, sie müssen einfach in Freiheit leben.“

„Da hast du absolut recht. Das sehe ich genauso.“

„Komm mit in die Küche. Ich mache schnell ein paar Schnittchen. Dabei können wir weiterreden.“

Sie erzählte dort weiter, „Es gibt verschiedene Länder, wo es die Delfintherapie gibt, z.B. Florida, Hawaii, Ägypten oder die Türkei. Dazu kommen noch La Gomera und Teneriffa. Das ist doch eine stattliche Anzahl von Möglichkeiten.“

„Wie ich dich kenne, hast du bereits eine Vorauswahl getroffen, stimmt’s?“, meinte Alexander lächelnd.

„Du kennst deine Frau gut. Preislich kommen für uns eigentlich nur die Kanarischen Inseln infrage. Vor allem sind dort deutschsprachige Therapeuten. Das ist meiner Meinung nach sehr wichtig.“

„Das ist doch super. Da wollten wir im Urlaub sowieso hin. Ich werde sehen, dass ich meinen Urlaub verlegen kann. Klappt bestimmt, weil die Kollegen momentan noch nicht in Erholung fahren wollen.“