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Mit dem neuen "Jupiterkind" spannt Sieglinde M. Kolb einen Seelen-Bogen von der eigenen Historie unter "Alten Römern" bis in die Gegenwart ihrer jüngst wiedererweckten Kreativitätsvielfalt. Dank ihrer Hochsensibilität und Lebenserfahrung spricht sie in ihrem "größten kreativen Schatz" über Tabus, die keine sein sollten, berichtet von Stürmen des Lebens und wahrhaftiger Vergebung. Die Autorin erzählt über wertvolle Begegnungen und Erlebnisse, die neue Horizonte eröffnen und unbekannte Perspektiven ermöglichen. Sieglinde Kolb schafft es, mit Geschichten, Reimen, Bildern und einer Prise Humor tiefgründige Aspekte ihrer eigenen Seelenreise zu beleuchten. Mit einem Bonus leitet die Autorin überraschend ein interaktives Fest der Sinne ein, um die emotionale Erlebniswelt ihrer Leser und Leserinnen in wundervoller Weise zu bereichern. "Jupiterkind" erinnert an Authentizität sowie Menschenwürde und gibt einen tiefen Einblick in die menschliche und hochsensible Seele. Dieses Buch ist ein wahres Feuerwerk der Emotionen!
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Seitenzahl: 132
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Widmung
Kapitel 1
Alte Zeit
Bücherwelt
Identität – Der Name
Mein Name, kirchlich
Trier – Augusta Treverorum
Augsburg – Augusta Vindelicum
Kapitel 2
Bedenkzeit
Lärm
Kopflos
Armut
Lost
Abbruch
Depression
Aussicht
Suizid
Traum
Vergebung
Licht
Von Herzen
Clown
Kapitel 3
Wertezeit
Wahrheit
Finanzen
Klarheit
Show
Maske, bunt
Maske
Selbstwert
Zeit
FTD, Demenz
Respekt
Denken
Home
Leben
Dalai Lama
Kapitel 4
Kulturzeit
Puccini, Lucca
Puccini, Verdi
Donald Sutherland
Red Nose Clowndoctors
Gespräche & Lesungen
Larry Hagman & Linda Gray
Buddy Elias
Mirjam Pressler
Martin Walser
Herta Müller
Reinhold Messner
Jakob Augstein
Nikolaus Blome
Günter Wallraff
Corinna Harfouch
Michel Friedman
Bärbel Schäfer
Jutta Limbach
Raumstation Mir
Thomas Reiter
Alexander Gerst
Kapitel 5
Neue Zeit
Universum
Vergangenheit ade
Herzensfeuer
Seele
Kids
Weisheit
Resümee
Kapitel 6
Deine Zeit
Bonus
Nachwort
Liebste Seele
Dieses Buch widme ich der hochsensiblen Seele.
Sie ist die,
die uns ausmacht,
die uns trägt,
die den Charakter formt.
Sie ist Schönheit und Identität.
Was ist der Mensch,
ohne Herzensbildung,
ohne seinen Geist,
oder gar ohne Seele?
Wir könnten randvoll die Seele nun füllen
mit Herz, Hirn, Charakter und Schönheit.
Nur für den Menschen, nicht für die Hülle.
Was wäre die Investition dieser Zeit?
Liebe, Selbstliebe und … Achtsamkeit.
Sieglinde M. Kolb
Jupiterkind
Hochsensible
Lyrik & Emotionen
Geschichten – Begegnungen – Weisheiten
An die Seele
Impressum
© 2025
Sieglinde M. Kolb
c/o Block Services
Stuttgarter Str. 106
70736 Fellbach
Lektorat: Katrina Flamann, www.lektorat-katrina-flamann.de
Buchcover Design: Bodo Bertuleit, www.dein-buchcover.de
Druck und Vertrieb: epubli – ein Service der Neopubli GmbH, Berlin
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung ist nur mit Zustimmung der Autorin zulässig.
Inhaltsverzeichnis
Widmung
Kapitel 1Alte Zeit
Bücherwelt
Identität – Der Name
Mein Name, kirchlich
Trier – Augusta Treverorum
Augsburg – Augusta Vindelicum
Kapitel 2 Bedenkzeit
Lärm
Kopflos
Armut
Lost
Abbruch
Depression
Aussicht
Suizid
Traum
Vergebung
Licht
Von Herzen
Clown
Kapitel 3 Wertezeit
Wahrheit
Finanzen
Klarheit
Show
Maske, bunt
Maske
Selbstwert
Zeit
FTD, Demenz
Respekt
Denken
Home
Leben
Dalai Lama
Kapitel 4 Kulturzeit
Klassik
Puccini, Verdi
Film
Donald Sutherland
Red Nose Clowndoctors
Patch Adams & Eckart von Hirschhausen
Gespräche & Lesungen
Larry Hagman & Linda Gray
Buddy Elias (ein Cousin Anne Franks)
Mirjam Pressler
Martin Walser
Herta Müller
Reinhold Messner
Jakob Augstein & Nikolaus Blome
Günter Wallraff
Corinna Harfouch
Michel Friedman
Bärbel Schäfer
Jutta Limbach
Raumfahrt
Mir-Ausstellung, Thomas Reiter, Alexander Gerst
Kapitel 5 Neue Zeit
Universum
Vergangenheit ade
Herzensfeuer
Seele
Kids
Weisheit
Resümee
Kapitel 6 Deine Zeit
Bonus (interaktiv)
Nachwort
Schlussgruß
(Bild von bernswaelz auf Pixabay)
(Bild von Willgard Krause auf Pixabay)
Willkommen zu Besuch, komm rein zu mir ins Buch.
Ich hab’ dir die Welt ganz einfach bunt erstellt.
Worüber ich berichte, ist (m)eine Zeitgeschichte.
Nicht ganz traditionell, eher ganz … originell.
Schon früh musste ich schau’n, wem kann ich denn vertrau’n.
Hab mich alsbald gestärkt und auch dabei bemerkt,
ich folge nie dem Wind, wo all die anderen sind.
Das, was ich wahrlich bin, sage ich dir geschwind:
ein Jupiterkind.
Statt heulen in ein Kissen wählte ich also das Wissen,
das kluge Bücher schenken die zugleich ablenken.
Hast du etwas Geschick und einen wachen Blick?
Dann lehne dich zurück.
Etwas Seele, etwas Herz, eine Portion Intuition …
und los geht’s schon!
Wenn ein Kind zur Welt kommt, ist das wahrlich ein völlig neues Leben. Nicht nur für das Neugeborene. Zügig soll es einen Namen bekommen, auch für die behördliche Dokumentation. Der Name ist eine der ersten Entscheidungen, die für ein Kind getroffen werden. Oft haben die Eltern, mindestens die Mütter oder die Familie, bereits im Vorfeld einen Namen im Sinn. Manchmal aber genießen sie noch eine Weile die Situation und den Blick auf das Kind, lassen es auf sich wirken, um spontan zu einem Namen zu finden. Irgendwann ist die Wahl dann getroffen, wird dokumentiert und … der Name bleibt in der Regel dann so.
Eine der wichtigsten Säulen unserer Identität ist der Name. Wir verbinden etwas mit ihm, andere auch. In meinem Fall hat sich offensichtlich die halbe Familie eingebracht. Es wurde, wie ich erfahren habe, sehr darum gerungen. Meine Mutter entschied letztlich, dass ihre geliebte kleine Schwester, meine Patin, die erste Stelle einnehmen soll. Folgen sollte sie selbst und eine Oma bekam den Bronzeplatz. Soweit, so nett. Wahnsinnig lustig fand ich als Jugendliche diese Namen nicht, weil sie mir zu altdeutsch vorkamen. Schulkameradinnen hatten da schon modernere Namen. Viele Jahre haderte ich damit, wollte dann aber zumindest den Sinn dahinter ergründen. So kam ich auf die Idee, nach der jeweiligen Bedeutung zu suchen, vor allem des ersten Namens. Damals war das ohne Internet nicht so einfach, aber meine wissbegierige Mutter hatte immer irgendwelche Lexika da, worin ich mich dann belesen konnte. Ja, ich muss sagen, das Ergebnis hat mir natürlich riesig gefallen – lustigerweise passte das auch noch zu meinem Sternzeichen. Ab da begann ich, mich mit meinem Namen nach und nach anzufreunden. Erst sehr viel später trug ich ihn sehr gerne und bewusst; heute fühle ich sogar meine Identität. Das gilt gewissermaßen auch für den Geburts-Familiennamen. Er bezeichnet die familiäre Herkunft und Zugehörigkeit, auch die zur Nationalität.
Im Laufe des Lebens erhalten manche Menschen einen anderen Nachnamen, beispielsweise durch Adoption. Überwiegend aber ändert er sich bei Eheschließung. Zumeist sind es noch die Frauen, die mit dem Nachnamen ihres Ehemannes den eigenen ersetzen oder seinen dem ihren hinzufügen. Gleiches gilt auch für die Ehe in anderen Konstellationen. Ein neuer Name aber berührt immer die Identität der Betroffenen im Inneren. Die Zugehörigkeit wird erweitert, manche legen ihre eigene sogar ab, wenn auch eher in religiösen Belangen. Jede Veränderung aber bewirkt etwas, auch wenn sie nicht sichtbar ist. Das Thema Identität würde ich demnach der Seele zuordnen und so auch als sehr bedeutsam ansehen.
Wenn man -wozu ich als forschende Seele gerne tendiere- sehr weit ausholen wollte, könnte man darüber nachdenken, wie der eigene Name in anderen Sprachräumen verwendet wird. Mal ist die Schreibweise eine andere oder muss eventuell verständlich angepasst werden, mal ist es die Betonung der Silben oder die Art der Aussprache. Einige Menschen aus anderen Kulturen -vielleicht auch umgekehrt- sind zu Recht davon genervt, immer wieder ihren Namen, sei es Vor- oder Nachname oder gar beides, erklären oder buchstabieren zu müssen, was oft genug in einer selbstgewählten Namensänderung mündet. Dann gilt es, sich in seiner Identität neu zu orientieren.
Mit dem „Gesetz zur Änderung des Ehenamens- und Geburtsnamensrechts und des Internationalen Namensrechts“, das am 1. Mai 2025 in Kraft getreten ist, wurde nun vieles zeitgemäß angepasst, es hat jedoch auch nach der Reform noch einiges Bestand. Es heißt: „Nach den Grundsätzen des deutschen Namensrechtssteht der Name einer Person grundsätzlich nicht zur freien Verfügung des Namensträgers. Deshalb darf ein Familienname oder Vorname nur dann geändert werden, wenn hierfür ein wichtiger Grund vorliegt.“
In der Welt von heute ist das ein Thema, das durchaus an Bedeutung gewinnt, wenn man sich um seine seelische Gesundheit kümmern möchte. Die Seele registriert jedes noch so mikroskopisch kleine Detail, völlig unabhängig davon, ob man sich als hochsensibler Mensch bezeichnet oder auch nicht. Sie selbst ist es ja immer. Da es besonders mit einer Vornamensänderung schwierig bleibt, wären tiefergehende Gedanken bei der Namensvergabe für ein Kind sinnvoll.
Tatsächlich hatte ich aber auch schon Anlass und die Freude, Vornamen von vielen Seiten auszuleuchten. Das war für mich wirklich interessant. Mal legte ich den Fokus auf einzelne Wortteile, mal auf den übergeordneten Sinn. Einer der Namen wies eine Bedeutung wegen des Bezugs zu einem nicht unerheblichen Teil der Weltbevölkerung auf. Wenn einem Kind ein solcher Name gegeben wird, dürfte das im besten Sinne als sehr identitätsstiftend gelten. So schließt sich der Kreis – der Name prägt die Identität.
Das war die positive Seite der Medaille.
Als mein drittes Lebensjahrzehnt anbrach, war das der Startpunkt, dem Leben eine neu überdachte Richtung zu geben. Abgeleitet aus der wundervollen Erfahrung mit meiner Patin sowie aus eigenem Wunsch heraus beabsichtigte ich, eine Patenschaft zu übernehmen, wofür mein Taufschein nötig war. Diesen forderte ich an, doch als ich die Post öffnete, traf mich fast der Schlag – der zweite Name war falsch geschrieben und der dritte war ein ganz und gar völlig anderer, der sich so auch nirgends in meiner Familienhistorie widerspiegelte und wohl auch kein deutscher war. Ich reklamierte das natürlich sofort. Da aber fing die Bürokratie erst richtig an. Es folgte reger Schriftverkehr, der das Problem aber nicht löste. Vielmehr beharrte man auf dem Standpunkt, dass das kirchliche Dokument unverändert so hinzunehmen ist. Eine Fehlerkultur oder ein Dokumentenabgleich mit behördlichen Unterlagen fand leider nie statt. Das muss man sich mal vorstellen! Welch ein Starrsinn, welch ein Irrsinn! So stand ich also da und hatte in diesem Moment die negative Seite der Medaille erwischt. Der Name ist so unglaublich unveränderlich, obschon es wohl menschliches Versagen war, das durchaus mit etwas gutem Willen und der kirchlich so zelebrierten Barmherzigkeit hätte korrigiert werden können. Ach …
Es mag sein, dass mancher seine eigenen Vorstellungen davon hat, wie ich darauf hätte reagieren können. Oder welche Wichtigkeit ich alledem hätte beimessen sollen. Es ist meine Identität, mein Name. Mein Empfinden auch als Hochsensible. Mir ist es wichtig. All das macht etwas mit mir. Aber schon mit etwa acht Jahren hatte ich ja bereits die Erfahrung gemacht, dass meine Seele manche Kirchenvertreter nicht interessiert. Ich betone gerne auch an dieser Stelle, wie bereits in meinem vorherigen Buch, dass Glaube und Kirche für mich zweierlei Dinge sind. Dieser Vorgang hatte mich lange geärgert, wohl auch belastet. Dass etwas so Fremdes an mir klebte, fand ich gruselig. Inzwischen hat sich das natürlich gelegt und ich lasse es ruhen; in mir aber gibt es immer noch Zellen, die mir von dieser Prägung erzählen.
Als ich mich an die Zusammenstellung der Themen für dieses Buch begab, wurmte mich Ludovica auf ein Neues. Dieses Mal aber hatte ich nicht die Absicht, das stillschweigend hinzunehmen. Dank des Internets ist es heute möglich, ziemlich tiefschürfend zu recherchieren. Das entspricht ohnehin meinem Wesen, also machte ich mich an die Arbeit und erhielt schon bald etwas mehr Durchblick, denn: „Erst mit der Neufassung des Kirchenrechts von 1983 wurde die Verantwortung für die christliche Namensgebung nun primär den Eltern zugesprochen und liegt anders als nach vorkonziliarem Kirchenrecht nur noch in untergeordneter Weise beim Taufspender.“ Aha. Damit war das „WER“ einigermaßen eingegrenzt. Fehlte noch das „WARUM“.
Im Kirchenrecht ab 1917 wurde vorgeschrieben, dass wenigstens ein Vorname des Kindes ein „christlicher Name“ sein muss. Sehr gerne gesehen wurde auch die Vergabe von Heiligennamen. Weiter heißt es: „Bei der Kindertaufehatte der Taufgeistliche dem Kind einen solchen Namen selbst zu geben und ins Taufbucheinzutragen, falls die Eltern keinen ausgewählt hatten.
Mit der Wiederherstellung des Erwachsenenkatechumenatsim Jahre 1972 im Gefolge des Zweiten Vatikanischen Konzilsgab es bereits Erleichterungen, insoweit als ‚christliche Namen’ nun auch Eigennamen aus der Heimatkultur
des Täuflings gelten konnten, die keine Heiligennamen oder christlichen Begriffe waren, aber eine christliche Deutung zuließen.“ Zudem musste der Taufname nicht zwingend gleichlautend mit dem nach Zivilrecht sein. Tauf- und Vorname sind heute im Personenstandsregister aber in der Regel identisch.
Meine Mutter hatte die drei Vornamen doch gewählt und wohl auch so bekannt gegeben. Warum waren es plötzlich andere? In vielen Berichten habe ich gelesen, dass zur damaligen Zeit die Kirche mehr Vertrauen genoss als der Staat. Sollte jemand gewusst haben, dass der Eintrag meiner Namen nicht dem Gewünschten entsprach, so würde ich heute gemäß Vorgenanntem annehmen, dass damals einfach kein großer Akt daraus gemacht wurde.
Tja, mit der Sieglinde von heute hatte man da noch nicht gerechnet …
Habe ich denn nun irgendeinen christlichen oder heiligen Namen? Die Antwort ist: Ja! Es gab eine 1934 heiliggesprochene Luise (auch Ludovika) von Marillac. Dennoch wollte ich mich noch weiter um meinen Namen Ludovica kümmern. Mir kam die Idee, dass der Name damals ins Lateinische übertragen worden sein könnte. Ich selbst kannte jedoch nur eine Frau dieses Namens und zwar Herzogin Ludovika in Bayern, die Mutter der Kaiserin Elisabeth, allgemein als „Sisi“ bekannt. Teile meiner Vorfahren stammten zwar aus dem südlichen Teil Deutschlands, doch das war hierbei nicht ausschlaggebend. Wieder musste das Internet herhalten für meine Recherche und siehe da: Ludovica ist die lateinische Form von Luise, einer weiblichen Variante von Ludwig – womit wir symbolisch doch wieder in Bayern wären. Der Name wird in Deutschland und Italien neben der hier erwähnten Latinisierung verwendet. Mit Italien verbindet mich als „alte Römerin“ die Geburtsstadt Trier, doch es kommt noch besser:
Einer der Ludovica zugedachten Namenstage liegt dicht an meinem Geburtstag.
Mein erster und letzter Vorname aus kirchlicher Sicht, also Sieglinde und Ludovica, haben aus dem Althochdeutschen kommend bestimmte Bedeutungen, die sich in absolut hervorragender Weise ergänzen und zudem auch noch der Symbolik meines Sternzeichens entsprechen.
Wer hätte das gedacht? Vielen Dank Internet, vielen Dank „Sherlock“ Sieglinde. Was soll ich sagen? Auch die Bedeutung des Zusatzes trifft auf mich zu.
Der Fall ist für mich (und durch mich … mit Grüßen an meinen Selbstwert) jetzt gelöst und zwar in schönster Weise. Die Namen stimmen in vielerlei Hinsicht mit mir überein. Schade, dass niemand das mit mir besprechen oder klären wollte, als ich danach fragte. Man müsste grundsätzlich wirklich viel mehr miteinander reden, finde ich. Den damaligen Vertretern der katholischen Kirche sei nun vergeben. Auch für mich ist jetzt alles gut. Sehr gut. „Nomen est omen“ – ja, das passt wirklich zu meinem Lebensweg.
Vielleicht ist das hier ein typisches Beispiel für meine Hochsensibilität, meinen Forschertrieb oder meine astrologisch zugeschriebenen Fähigkeiten. Ein ganz sicherer Grund aber ist dieses Buch. Wenn ich mal wieder eine lebenswichtige Frage habe, sollte ich demnach wohl wieder eines schreiben … oder?
TRIER, PORTA NIGRA (Bild von connie_sf auf Pixabay)
Die Dokumente belegen recht deutlich, woher meine sogenannten altrömischen Knochen, wie ich sie gerne nenne, stammen. Meine Geburtsstadt Trier gab mir in vielerlei Hinsicht eine gewisse Schwere mit, aber ich fühle mich dennoch – vor allem mit ihrer historischen Bedeutung – mit ihr verbunden. Schließlich bin ich mit einer Menge Ruinen … also die aus der Römerzeit … aufgewachsen. In Trier kann bis heute fast niemand eine Baustelle eröffnen oder ein Haus bauen, ohne dass sofort ein Stopp ausgerufen wird. Stets möchten Archäologen zuerst prüfen, ob es aus damaliger Zeit Hinterlassenschaften und Schätze für die Nachwelt zu sichern gibt.
Um das Jahr 300 soll Trier mit bis zu 80.000 Einwohnern bereits den Rang einer Weltstadt innegehabt haben, heißt es; diese Größenordnung gemessen an der damaligen Zeit kann ich mir gar nicht recht vorstellen. Die Einwohnerzahl reduzierte sich dann aber nach 1914 radikal, da Trier bis dahin zwanzig Jahre französisch besetzt war und somit Frankreich zugerechnet wurde. Die politisch-gesellschaftlichen Auswirkungen daraus erlebte ich naturgemäß nie selbst, dennoch spielen französische Offiziere, darunter Adlige, in unserer Ahnenlinie und heutigen Familie eine Rolle. Ich habe, wie auch eine sehr entfernte Verwandte meiner Mutter, eine Zeit lang sehr intensiv Familienforschung betrieben und erreichte damit meinerseits ebenso die napoleonische Zeit. So wundert es mich nicht, dass ich -unbewusst- immer eine gewisse Freude im Umgang mit Menschen französischer Abstammung verspürte.
Den kleinen, für Deutsche normalerweise nicht zugänglichen französischen Gemischtwarenladen in unserem Stadtteil möchte ich als ein besonderes Glück meiner Kinderzeit hervorheben. Dort nämlich bekam ich von dem Besitzer immer wieder mal einige Flûtes heimlich zugesteckt, also original französische Stangenbaguettes, weil er meine Mutter gut kannte. Er wusste, dass sie viele Kinder satt bekommen musste. Es war jedes Mal ein Fest, diese „Flöten“ zu genießen, denn einen solchen Weißmehl-Teig kannte man damals aus deutschen Geschäften nicht. Dieses kross-knusprige Geräusch beim Abbrechen der Stücke, der wundervolle Duft, doch vor allem die unvergleichlich sinnliche Gaumenfreude hinterließ nicht nur bei mir einen prägenden Eindruck. Neben den beliebten Italienern gab es dazumal schließlich keine weitere Nationalität, die uns im Alltag mit ihrer Kulinarik beehrte. Der Überfluss und Einfluss von heute waren noch völlig unbekannt.