Kanada - der Westen Reiseführer Michael Müller Verlag - Martin Pundt - E-Book

Kanada - der Westen Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Martin Pundt

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Beschreibung

Reiseführer Kanada – der Westen Anders reisen und dabei das Besondere entdecken: Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Das bei unzähligen Reisen über Jahrzehnte gesammelte Wissen des Kanada-Experten Martin Pundt finden Sie verdichtet auf prall gefüllten 756 Seiten mit 414 Farbfotos im Reiseführer "Kanada – der Westen mit Südost-Alaska". 40 Übersichtskarten und 42 Stadtpläne verschaffen Ihnen den kompletten Überblick für einen perfekten Individual-Urlaub. Der Kanada-Reiseführer nennt 74 Naturparks und Schutzgebiete, zehn besonders gute "Whale Watching"-Spots und kennt besonders ausgefallene Sehenswürdigkeiten abseits der Touristenmagneten genauso, wie Unterkünfte, die von Standard-Hotels weit entfernt sind. Alles akribisch vor Ort recherchiert und für Sie ausprobiert. Eine Vielzahl eingestreuter Essays mit Hintergrundinformationen sowie die zahlreichen Geheimtipps des äußerst erfahrenen Autors machen den Reiseführer "Kanada – der Westen" zu einem besonders nützlichen und informativen Begleiter. Ökologisch, regional und nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind kenntlich gemacht. Kanada und Südost-Alaska in der Übersicht: Die lebenswerte, pulsierende Metropole Vancouver mit Umgebung – übrigens südlicher gelegen als Berlin. Naturparadies Vancouver Island, die Fährpassagen vor British Columbia und die Haida-Gwaii-Inseln. Hochalpine Bergwelten und Kanadas einzige Wüste im Landesinneren von British Columbia. Rocky Mountains und Columbia Mountains, South Central B.C., die Cariboo-Chilcotin-Region und der Norden British Columbias. Alberta mit Calgary und Edmonton. Roadtrips auf den Spuren der Goldsucher im kanadischen Norden erschließen den Yukon und die Northwest Territories mit Dawson City bis hinauf zum Polarkreis. Schließlich zeigt der Kanada-Reiseführer noch Südost-Alaska mit der Hauptroute durch die Inside Passage vorbei an Juneau und Wrangell, mit Glacier Bay National Park, Prince of Wales Island und weiteren lohnenden Zielen. Die Hauptstadt Kanadas, Ottawa, liegt in der östlichen Provinz Ontario. Unternehmungen im westlichen Kanada: Das weite Land lockt mit einer Vielzahl an Möglichkeiten. Für Individualisten, Naturliebhaber und sportliche Outdoor-Begeisterte ist Kanada ein Paradies. Der Reiseführer "Kanada – der Westen" weiß alles zu aktivem und passivem Sport, von American Football, Angeln und Fischen, Bergsteigen, über Wandern und Trekking zu Höhlentouren, Kajaking, Rafting, Kanu-Fahren und Reiten. Ein Bouquet an Tipps zu Kunst und Kultur besonders in den großen Städten macht auch musisch interessierte Kanada-Reisende glücklich. Unterwegs in Kanada: Wie man sich die kaum vorstellbare Weite des Landes sicher und komfortabel erschließt, verrät der Kanada-Reiseführer. Eine Vielzahl erprobter Tipps und nützlicher Ratschläge des kundigen Autors zu Verkehrsregeln, Straßen und Wildtieren im Reiseführer "Kanada" helfen beim sicheren Fortkommen mit Fahrrad, per Anhalter oder Mitfahrzentrale, Auto, Wohnmobil, Bus und Bahn oder auf dem Wasser. Unterkünfte in Kanada: Der Kanada-Reiseführer informiert äußerst hilf- und kenntnisreich über Hostels, Hotels, Motels und Pensionen jeglicher Kategorie sowie Guesthouses, Lodges, Campingplätzen und den mit naturnaher Übernachtung verbundenen meteorologischen und zoologischen Unwägbarkeiten. Alles für Sie ausprobiert und getestet. Neben prall gefüllten 640 Seiten zu Naturschönheiten, Schutzgebieten, Unterkünften, Restaurants und Museen, finden Sie im Kanada-Reiseführer auf mehr als 80 Seiten alles Notwendige, Wissenswerte und Reisepraktische kompakt zusammengefasst, etwa zum Visum für Kanada, Verkehrsmitteln und -regeln vor Ort, sowie anderen Besonderheiten, wie dem Umgang mit Bären, Alkoholkonsum oder Cannabis.

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Seitenzahl: 1423

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Martin PundtOrientiert in WestkanadaWestkanada ist ...Westkanada mit der FamilieAm und auf dem WasserFirst Nations, First PeoplesRouten im SüdenRouten im NordenUnterwegs in WestkanadaVancouver und Umgebung (B.C.)Was anschauen?Was essen und trinken?Was sonst noch?VancouverGeschichte und WirtschaftDowntownStanley ParkGastownChinatown und East False CreekSüdlich des False CreekEast Vancouver und Commercial DriveVancouvers North ShoreDie Provinzparks der North Shore und Deep CoveRichmond und StevestonÖstlich von VancouverNördlich von VancouverHorseshoe BaySquamishWhistlerSouthern Gulf IslandsSalt Spring IslandDie Pender IslandsGaliano IslandMayne IslandSaturna IslandLower Sunshine CoastBowen IslandGibsonsSecheltPender Harbour und EgmontUpper Sunshine CoastPowell RiverLund und der Desolation SoundTexada IslandVon Vancouver Island zu den Haida-Gwaii-InselnWas unternehmen und anschauen auf Vancouver Island?Wohin weiterreisen?Was muss geplant werden?Vancouver IslandVictoriaOak BayNördlich von VictoriaWestlich von VictoriaVon Victoria nach DuncanDie Hauptroute über den Malahat-PassDie Ostroute mit der Saanich-Inlet-FähreDie Westroute über den Marine CircleDuncanChemainusThetis Island und Penelakut IslandNanaimo und UmgebungParksville und Qualicum BeachVon Parksville an die WestküsteÜber den Alberni SummitPort AlberniBamfieldÜber das Clayuquot PlateauUclueletPacific Rim National Park – Long Beach UnitTofinoZurück an der Ostküste: Von Parksville nach Campbell RiverLasqueti IslandDenman Island und Hornby IslandCourtenay, Comox, CumberlandCampbell RiverQuadra Island und Cortes IslandVon Campbell River an die WestküsteStrathcona Provincial ParkGold RiverTahsisVon Campbell River nach Port HardySayward und WossTelegraph CovePort McNeillAlert BaySointulaPort HardyDie Fährpassagen vor British ColumbiaStationen der Inside PassageStationen der Discovery Coast PassageBella Coola und das Bella Coola ValleyGreat Bear RainforestPrince RupertDie Haida-Gwaii-InselnGraham Island – der SüdenGraham Island – der NordenMoresby IslandGwaii-Haanas-NationalparkBritish Columbia LandesinneresWas anschauen?Was sonst noch?Was muss geplant werden?Von Vancouver Richtung Rocky MountainsHighway 99 nach Cache CreekPembertonLillooetTrans-Canada HighwayHopeCache CreekKamloopsSicamousHighway 5: über MerrittMerrittZentrales OkanaganWest KelownaKelownaVernonSüdliches OkanaganE. C. Manning Provincial ParkPrincetonKeremeosOsoyoosPentictonVon Penticton in Richtung West KelownaDie Columbia MountainsVon Kamloops zum Yellowhead HighwayClearwaterWells Gray Provincial ParkVon Clearwater zum Yellowhead HighwayValemountHighway 1 von Sicamous zum Yoho-NationalparkRevelstokeMount Revelstoke National ParkGlacier National ParkGoldenYoho-NationalparkVon Golden nach CranbrookRadium Hot SpringsKootenay-NationalparkEast-Kootenay-RegionKimberleyCranbrookFernieSouth Central B.C.Die Boundary-RegionMidwayGreenwoodGrand Forks und Christina LakeWest und Central KootenayCastlegarTrailRosslandCrestonSlocan ValleyNelsonKootenay LakeKasloNakuspCariboo-Chilcotin-RegionPraktische InfosCariboo-RegionVon Cache Creek nach Williams LakeWilliams LakeQuesnelBarkerville und UmgebungChilcotin-RegionVon Williams Lake in Richtung Bella CoolaDer Norden British ColumbiasYellowhead HighwayMount Robson Provincial ParkPrince GeorgeVon Prince George in Richtung Prince RupertCassiar Highway, Stewart und HyderCassiar HighwayGlacier HighwayStewartHyderAlaska Highway und der NordostenVon Prince George nach Dawson CreekDawson CreekVon Dawson Creek nach Fort NelsonFort NelsonVon Fort Nelson nach Watson LakeAlbertaWas anschauen?Was unternehmen?Was sonst noch?Was muss geplant werden?CalgaryStadtgeschichteStadtbild und OrientierungDowntownBeltline und HillhurstDie AußenbezirkeSüdliches AlbertaDinosaur Country (Badlands)Drumheller und UmgebungDinosaur Provincial ParkSouthern Badlands und die PrärieMedicine HatCypress Hills Interprovincial ParkLethbridgeWriting-on-Stone Provincial ParkFort MacleodHead-Smashed-In Buffalo Jump World Heritage SiteCentral Alberta – die ParklandsAuf dem Highway 2 in Richtung EdmontonRed DeerWetaskiwinAuf dem Boomtown Trail von Calgary nach EdmontonStettlerEdmontonStadtgeschichteStadtbild und OrientierungDowntownStrathconaDie AußenbezirkeRund um EdmontonDie FoothillsHintonRocky Mountain HouseNordeggSüdliche Foothills mit den Highways 22 und 40Albertas NordenVon Edmonton nach Grande PrairieGrande PrairieDeh Cho Route von Grande Prairie nach NordenManningÜber den Bicentennial Highway nach NordenSlave LakeFort VermilionDie Rocky MountainsJasper National ParkJasper und UmgebungMaligne ValleyMount Edith CavellJasper East und Miette RoadIcefields Parkway (Jasper National Park)Columbia Icefield Discovery CentreBanff National ParkIcefields Parkway (Banff National Park)Lake Louise und UmgebungMoraine LakeBow Valley ParkwayMount Norquay und Vermilion LakesLake Minnewanka und Two Jack LakeSunshine MeadowsProvinzparks in den Rocky MountainsCanmoreBow Valley Provincial ParkSpray Valley Provincial ParkPeter Lougheed Provincial ParkVom Crowsnest Pass in Richtung Fort MacleodWaterton Lakes National ParkWaterton TownsiteWaterton LakeAkamina ParkwayRed Rock ParkwayChief Mountain HighwayNorden (Yukon und Northwest Territories)Was anschauen?Wie anreisen?Was sonst noch?Wo essen?Was muss geplant werden?Yukon TerritoryReisen im YukonAlaska HighwayWatson LakeAtlinWhitehorseHaines Junction und Kluane-NationalparkHaines RoadVom Kluane-Nationalpark Richtung GrenzeKlondike HighwayCarcrossDie Southern LakesDawson CityWeitere Routen im YukonTop of the World HighwayDempster HighwayVon Dawson City zum PolarkreisSilver TrailMayoKeno CityRobert Campbell HighwayRoss RiverFaroCanol RoadDer Norden des YukonOld CrowDie Parks in Yukons NordenDie Northwest TerritoriesPraktische InfosWestern Arctic RegionDempster HighwayInuvikTuktoyaktukArktische Küste und InselnSouth Slave RegionHay River und UmgebungWood Buffalo National Park und UmgebungFort SmithFort ResolutionVon Enterprise nach Fort ProvidenceNorth Slave RegionHighway 3 nach YellowknifeYellowknife und UmgebungIngraham TrailThaidene Nëné National Park ReserveSahtu RegionNorman WellsDehcho RegionVon der Deh-Cho-Brücke nach Fort SimpsonFort SimpsonNahanni National Park ReserveNááts’ihch’oh National Park ReserveLiard TrailSüdost-Alaska (USA)Was anschauen?Was unternehmen?Was sonst noch?Was muss geplant werden?Die Hauptroute durch die Inside PassagePraktische InfosKetchikanWrangellPetersburgSitkaJuneauHainesSkagwayGlacier Bay National ParkPraktische InfosGustavusBartlett CovePrince of Wales IslandPraktische InfosDer Süden: Hollis, Hydaburg, Klawock und CraigDer Norden: Thorne Bay, Kasaan, Coffman Cove und Whale PassWeitere Ziele in Südost-AlaskaAngoonHoonahKakeMetlakatlaPelicanTenakeeYakutatNachlesen & NachschlagenGeologie und GeografieKlima und ReisezeitPflanzen und TiereGeschichte WestkanadasFirst Nations und First PeoplesWirtschaft und UmweltGesellschaft und KulturAnreise und EinreiseVerkehrsmittel vor OrtÜbernachtenEssen & TrinkenSport – aktiv & passivWissenswertes von A bis ZÜber dieses BuchPräambelImpressumFotonachweisWas haben Sie entdeckt?Vielen Dank!Übersichtskarten und PläneZeichenerklärungKanada – Der Westen ÜbersichtIndex
Alles im Kasten
Radeln in VancouverStadtbummel durch Vancouvers ArchitekturDer Rabe, das Licht und die ersten MenschenBrewery District: Brauereien und Destillerien im ÜberblickWhistler und OlympiaThe Beachcombers – Die StrandpiratenGrizzlys im Toba InletEs war einmal ein Museum: das fragwürdige Tauziehen um das Royal BCDunsmuir und Rattenbury – Männer, die Victoria prägtenFahrradfahren in VictoriaVictoria, Hauptstadt des Craft BeersWest Coast Trail und Juan de Fuca Marine TrailMit dem Fahrrad auf dem „Great Trail“Der RegenwaldMit dem Schiff in die WildnisAusflüge und Tierbeobachtungen – die vielleicht besten Angebote in ganz British ColumbiaDer Indian Act: „Lösung des Indianer-Problems“Alexander MacKenzie – einmal durch den amerikanischen KontinentDie Haida – Hochkultur am Rand des KontinentsRouten von Vancouver in Richtung RockiesKaoham – den Zug nehmenVon Mission nach Hope – die gemütliche Alternative30. Juni 2021: Lytton brenntVerkehrsbehinderung auf den Highways 5 und 8Okanagan – Napa Valley des NordensOgopogo – Nessies kleine SchwesterDie Kettle Valley RailwayThe Craigellachie KidCanadian Pacific Railway – die transkontinentale EisenbahnDie Duchoborzen – Geisteskämpfer am Columbia RiverGuest Ranches – mehr als nur Cowboy-RomantikDer Alaska Highway gestern und heuteSite C Dam – British Columbias umstrittenes MegaprojektSteckbrief British ColumbiaCalgary Stampede – „The Greatest Outdoor Show on Earth“Alberta – Oil CountryAbstecher nach Fort McMurray – eine Tour für EntdeckerKanadas Nationalparks: Von Banff bis Thaidene NeneBegraben unter 82 Millionen Tonnen KalksteinDer Nationalpark nach dem großen FeuerSteckbrief AlbertaRobert Service und Jack London – die Literaten des Yukon(The) Yukon (Territory) und andere Begriffe im NordenVom Niedergang der Highway-RomantikNorth to Alaska – oder zurück in den Yukon?Kleine Klondike-Gold-GeschichteKlondike Kate und Diamond Tooth Gertie – Frauen am YukonChicken – Alaskas HühnernestNorthwest Territories oder Welcome to Bob!The Road to Tuk – die Straße an Kanadas dritte KüsteBüffel oder Bison – und warum Holz?Nahanni – gefährlicher FlussAuf der Fähre: Mietwagen ... oder doch besser Fahrrad?Longliner, Troller, Gillnetter und Seiner – (k)ein AnglerlateinMount Edgecumbe: ein schlafender Vulkan?Mit dem Helikopter auf den Gletscher – muss das sein?Charmanter Schurke und fragwürdiger HeldDer Klondike-Goldrausch von 1898Der Chilkoot Trail – ein schmaler Grat zwischen Gold und GrabWhale WatchingSasquatch – bitte nicht schießenSehnsuchtsroute NordwestpassageDas politische System KanadasEinwanderungsland KanadaDie HolzernteInnovativ – was die Welt den Kanadiern verdanktGroß, skurriler, am schrägsten – Größenwahn in der ProvinzAchtung: Verschärfte EinreisekontrollenInselhüpfen mit den „Blue Canoes“Kanadas Küche: Pfannkuchen, Poutine und PiroggenCraft BeerWenn plötzlich der Bär dasteht ...Jetzt wird’s skurril: Maßeinheiten für Flüssigkeiten
Kartenverzeichnis
Vancouver und UmgebungVancouverVancouver DowntownVancouver südlich des False CreekVancouver EastsideNorth Vancouver und Stanley ParkSquamishWhistlerZwischen Vancouver und VictoriaSalt Spring IslandLower und Upper Sunshine CoastPowell RiverVon Vancouver Island bis Haida Gwaii IslandsVancouver IslandVictoriaDuncanNanaimoParksville und Qualicum BeachAuf dem Highway 4 an die WestküstePort AlberniUclueletPacific Rim National Park – Long Beach UnitTofinoCourtenay, Comox und CumberlandCampbell River, B.C.Strathcona Provincial ParkPort HardyBella Coola ValleyPrince RupertHaida-Gwaii-InselnBritish ColumbiaRouten von Vancouver in Richtung RockiesKamloopsZentrales und südliches OkanaganKelownaPenticton NordPentictonColumbia Mountains und South Central B.C.Wells Gray Corridor und ClearwaterRevelstokeMount Revelstoke und Glacier National ParkYoho National ParkKootenay National ParkCranbrookFernieCastlegarNelsonPrince GeorgeCassiar Highway, Stewart und HyderAlbertaCalgary und UmgebungCalgary DowntownDer Süden AlbertasCentral Alberta/ParklandsEdmonton und UmgebungEdmonton DowntownJasper National ParkJasperBanff National ParkLake LouiseBanffWaterton Lakes National ParkDer NordenWhitehorseDawson CityInuvikWood Buffalo National Park und UmgebungYellowknifeSüdost-AlaskaKetchikanSitkaJuneauHainesSkagwayGlacier Bay National ParkZeichenerklärungKanada – Der Westen Übersicht
Unterwegs mit
Martin Pundt
1965 in Buxtehude geboren und hinterm Deich aufgewachsen, was früh die Sehnsucht nach der anderen Seite des Meeres weckte. Auf Schule und Studium folgten Stationen im Tourismus sowie zahlreiche Reisen in Kanadas Westen und Alaska. Mit 50 gründete er einen Westkanada-Reiseveranstalter und wollte Kunden einen Kanada-Reiseführer mitgeben. Michael Müller meinte: „Haben wir nicht - aber wir suchen gerade einen Autor.“ ...
Die Sommer verbringt Martin Pundt meist in Kanada, oft auf dem Rad - den Winter in Deutschland, wo er schreibt, Kanada-Reisen für seine Kunden organisiert und als Tourismus-Dozent an einer touristischen Hochschule unterrichtet.
Mehr über den Autor auf www.martinpundt.de
Als mich Darin Swanson von der Haida First Nation vor einigen Jahren zu einer Potlatch-Zeremonie einlud, wollte ich natürlich wissen, wann diese beginnt. Seine Antwort: „Na, wenn alle da sind!“
Noch habe ich mein deutsches Verständnis von Zeit nicht ganz ablegen können. Aber wenn ich vorm Coffee Shop aufs Rad steige, um damit durch die Städte zu cruisen oder auf ehemaligen Bahntrassen durch Berge und an Küsten entlang zu streifen, fällt das Umschalten leicht.
Mal zieht es mich ins quirlige Vancouver, mal auf die urtümlichen Haida-Gwaii-Inseln. Der Norden am Yukon und an der arktischen Küste reizt mich auch beim vierten Mal genauso wie der Highway 3 im Süden. Beim Inselhüpfen mit den Fähren fällt jede Unruhe von mir ab, und später lasse ich den Tag bei Pazifik-Lachs und Wein aus dem Okanagan ausklingen.
Zum Kanada-Gefühl gehören für mich neben der atemberaubenden Natur die Menschen: Bei meiner letzten Reise ergab sich ein Gespräch über die Kraft des Reisens und den Austausch der Kulturen.
Dass die Schlange hinter mir länger wurde, störte dabei weder die Schlange noch meinen Gesprächspartner - den Beamten der Einreisebehörde am Airport ... Meine anschließende SMS nach Hause konnte nicht wahrer sein: „Bin gut angekommen“.
In eigener Sache
Aufgrund der Pandemie und deren Folgen sind unsere Recherchen vor Ort im einen oder anderen Fall nur eingeschränkt möglich, sodass die entsprechenden Angaben unter Vorbehalt stehen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Orientiert in Westkanada
Der Landesteil im Profil
Westkanada ist ...
Im Westen der Pazifik und die Metropole Vancouver, im Osten die Rocky Mountains und Albertas Prärie, an der Grenze zu den USA Weinbau im Okanagan Valley und hoch im Norden Wildnis und das arktische Meer - kurz: ein Paradies für Individualreisende und alle Freunde der Wildnis.
♦ 3,4 Mio. km2 Fläche (Deutschland 357.000 km2)
♦ Einwohner: 9,9 Mio. (Deutschland 84 Mio.), etwa 70 % davon in den drei Ballungsräumen Vancouver, Calgary und Edmonton
♦ Ost-West Ausdehnung: 1.494 km
♦ Nord-Süd-Ausdehnung: 2.478 km
♦ Zeitzonen: 3
... vielfältig
Die faszinierende Tier- und Pflanzenwelt, beeindruckende Landschaften und lebendige Metropolen machen Westkanada zu einem echten Traumziel. Mindestens zwei, besser drei Wochen sollte man sich schon nehmen, um sowohl die Natur als auch eine der großen Städte ausgiebig zu entdecken und zu erleben.
... ein Ziel für Individualisten
Die Entfernungen sind groß, aber Straßen und Unterkünfte sind gut und auf Individualreisende ausgelegt: Viele europäische Urlauber entdecken Westkanada per Mietwagen oder Wohnmobil. Hotels und Motels, Campingplätze und Supermärkte sowie Restaurants finden sich überall entlang der Highways. Die großen Städte verfügen über öffentliche Verkehrsmittel und ausgedehnte Radwegnetze - vor allem Vancouver und Victoria lassen sich ideal per Rad entdecken.
... ideal für aktive Naturliebhaber
Tausende von Wander- und Radwegen in den Bergen, die Inselwelten an der Küste und die Seen im Landesinneren machen Westkanada zum Traumziel für Wanderer, Radfahrer, Kajakfahrer und Kanuten - planen Sie unterwegs ausreichend Zeit ein, um das Land unmittelbar zu erleben.
... verschieden
Von Meereshöhe bis auf fast 6.000 Metern am Mount Logan finden sich zahlreiche Vegetations- und Klimazonen. Die feuchten Regenwälder prägen die Küste, während das trockene Zentralplateau nur wenig Niederschlag abbekommt. Baumriesen am Pazifik, Weinbau im Okanagan und im Norden die weite Tundra: Das Land ist überraschend vielfältig.
... ein Sommerziel
Die beste Reisezeit ist zwischen Ende Mai und Anfang September. Das Wetter ist dann fast überall ähnlich dem in Mitteleuropa (also auch sehr warm im Sommer!), und alle touristischen Einrichtungen sind geöffnet. Am teuersten sind Reisen im Juli und August. Die Städtereiseziele Vancouver, Calgary und Edmonton lohnen sich ganzjährig.
... das „bessere Amerika“
Die Kaufkraft ist höher, die Kriminalität deutlich niedriger, die Menschen sind freundlicher, und die Landschaften sind oft noch beeindruckender als beim südlichen Nachbarn USA.
... kosmopolitisch
Multikulti hat in einem Einwanderungsland Tradition. Das bunte Vancouver gilt als eine der lebenswertesten Städte der Welt: Spektakulär zwischen Pazifik und Küstengebirge gelegen, trifft in Kanadas Schmelztiegel Kultur auf Kulinarik, Landschaft auf Lifestyle, Asien auf Europa. Calgary lockt mit Cowboy-Historie, Edmonton mit Kultur und Shopping - alle drei Städte lohnen mehrtägige Aufenthalte, um Geschichte und Gegenwart der westkanadischen Zentren zu entdecken. Alle drei sind per Flug nonstop aus Westeuropa erreichbar und somit ideale Startpunkte für Kanadas Westen.
... stellenweise voll
Banff und Jasper in Alberta, Tofino und Whistler in British Columbia: Die faszinierenden Landschaften und Tierwelten in den bekannten großen Nationalparks ziehen jährlich Hunderttausende an. Auf den Zufahrtsstraßen und in den Städten wird es dann voll, und ohne Reservierung geht nichts. Aber: Immer sind es nur wenige Schritte weg von den Menschen, hinein in die unberührte Natur, und das gilt in der Regel wortwörtlich.
... auch abseits der Top-Ziele sehenswert
Der Yukon und die Northwest Territories bieten einsame Road Trips an die arktische Küste sowie spektakuläre Natur im Nahanni Nationalpark und den Tombstone Mountains. Noch wenig besucht sind die Haida-Gwaii-Inseln, der Great Bear Rainforest und der Cassiar Highway, alle in British Columbia - unmittelbare Begegnungen von Mensch und Natur sind hier garantiert. Im kaum besuchten Südosten Albertas bieten zahlreiche Provinzparks fossile Erdgeschichte und Felsmalereien der Ureinwohner.
Gemeinsam & draußen
Westkanada mit der Familie
Kanadas Westen und Südost-Alaska sind ideale Ziele für Familien mit Schulkindern oder Jugendlichen. Je besser die Englischkenntnisse der Kinder sind, desto mehr werden sie am Urlaub aktiv teilhaben können. Längere Autofahrten wird der Nachwuchs aber ab und zu absolvieren müssen.
Kanada steht im Sicherheitsranking noch vor Deutschland. Sowohl Familien als auch allein reisende Frauen können sich sicher fühlen. Vor allem Autofahrer sind sehr viel rücksichtsvoller als zu Hause. Dennoch sollte man den gesunden Menschenverstand einschalten und Kinder nicht unbeobachtet lassen.
Nehmen wir die Kinder mit?
Das Land ist ideal, um Kinder und Jugendliche für die Natur zu begeistern und in der Familie Einzigartiges zu erleben: Gemeinsam das Abendessen erst angeln und dann über dem Lagerfeuer grillen - das schafft verbindende Erlebnisse. Lange Autofahrten und lange Wanderungen jedoch können jüngere Kinder überfordern - das sollte bei der Planung berücksichtigt werden. Faustregel: Sobald die Kinder passabel Englisch sprechen, haben sie Spaß daran, die Umgebung zu entdecken, Hinweisschilder und Speisekarten zu übersetzen und auch mit anderen Kindern ein Gespräch anzufangen.
Familienfreundliche Highlights
Mehrere Sehenswürdigkeiten im kanadischen Westen kombinieren ein historisches Freilichtmuseum mit den Attraktionen eines Vergnügungsparks, z. B. der Heritage Park in Calgary oder Fort Edmonton Park - lohnend für jedes Familienmitglied. In größeren Städten gibt es Hands-on Experiences - Anfassen ist ausdrücklich erlaubt, z. B. in Aquarien oder Wissenschaftsmuseen, so dass sich auch ein Regentag gut gestalten lässt. Unterhaltung bringen große Themenparks wie Galaxyland (Edmonton), Calaway Park (Calgary) und Playland (Vancouver) sowie Hochseilgärten, Ziplining-Parks, Märchenwälder und ähnliche Attraktionen entlang der Hauptrouten.
Unterkünfte
Viele Hotels und Motels bieten gegen geringen Aufpreis Zimmer mit zwei Queensize-Betten: Platz genug für vier - allerdings gibt es die zweite Decke pro Bett oft nur auf Nachfrage an der Rezeption. Seltener finden sich Family Suites, bei denen sich zwei Schlafzimmer ein Bad teilen - diese muss man unbedingt vorausbuchen. Resort Hotels in den wichtigsten Urlaubsorten sind zwar auf längere Aufenthalte eingestellt; Animation und Kinderbetreuung sucht man dennoch vergebens ... Gut zu wissen: Zum Teil dürfen aus Haftungsgründen Kinder unter 16 ohne ihre Eltern nicht in den Hotel-Pool.
Volljährig oder nicht?
Jede Provinz regelt Autofahren, Alkoholgenuss o. Ä. unterschiedlich. So dürfen z. B. in British Columbia erst 19-Jährige Alkohol trinken und eine Bar betreten. Bis dahin heißt es für die ganze Familie: Ab ins Family Restaurant bei Saft und Wasser ... Wer unter 21 ist, darf keinen Alkohol ins Land bringen und sollte - auch wenn man nach deutschem Recht volljährig ist - eine englischsprachige Erlaubnis der Eltern mitführen, wenn er ohne sie unterwegs ist. Wenn nur ein Elternteil mit dem Nachwuchs reist, empfiehlt sich sogar eine notariell beglaubigte Erlaubnis des anderen Elternteils.
Mit Wohnmobil oder Auto
Wer auf vier Rädern unterwegs ist, bucht mit der Familie am besten ein, zwei Nummern größer als unbedingt nötig: Es ist ein tolles Erlebnis, mit dem Wohnmobil in die Nationalparks zu fahren, dort zu campen und abends am Lagerfeuer zu sitzen - aber all zu oft wurde es schon getrübt, weil der Stauraum im Fahrzeug nicht für Gepäck und Lebensmittel ausreichte, oder weil es an Rückzugsmöglichkeiten fehlte. Ebenso hat es sich bewährt, die Aufgabenverteilung schon im Vorfeld abzustimmen - im Familienurlaub sollten auch mal andere ran beim Kochen und Abwaschen. Für Regentage empfiehlt sich ein Spiele-Set oder ein Kartenspiel im Gepäck - die gehören nicht zur Standardausstattung der Campmobile oder Hotelzimmer.
Kinderermäßigung?
Günstig ist Kanada nicht: Kinder ab 6 Jahren zahlen zwar bis zum 12., 14. oder 16. Lebensjahr oft einen Kinderpreis - doch liegt der meist bei 60-80 % des Normalpreises. Auch Familientickets kosten deutlich mehr als die Eintritte für zwei Vollzahler. Bei öffentlichen Verkehrsmitteln sieht es kaum anders aus, und Kinderteller stehen meist nur in Family Restaurants auf der Karte - dann aber in sehr überzeugender Weise und in großer Auswahl.
Familienfotos
Wer mit Kamera oder Smartphone Fotos von spielenden Kindern macht, sollte umsichtig sein - andere Eltern reagieren zu Recht empfindlich, wenn der eigene Nachwuchs beim Sandburgenbau am Strand mit auf dem Bild ist. Daher besser vorher fragen.
Küsten, Seen und Flüsse
Am und auf dem Wasser
Wilde Küsten, liebliche Seen, tosende Wasserfälle und eisblaue Gletscher: Wasser prägt in jeder Form das Land. Egal ob mit dem Fährschiff oder Ausflugsboot, per Kanu, Kajak oder Surfbrett: Nur vom Wasser aus erlebt man die einmalige Natur in allen Facetten.
♦ 187.528 km Küstenlinie besitzt Westkanada.
♦ Der Great Bear Lake ist größte See, der Great Slave Lake der tiefste.
♦ Der 3.120 km lange Yukon war bis in die zweite Hälfte des 20. Jh. die wichtigste und oft einzige Verkehrsader im Norden.
♦ Der Columbia River deckt mehr als 90 % des Energiebedarfs von ganz British Columbia.
An Bord
Die Gesellschaften BC Ferries und Alaska Marine Highway erschließen die Pazifikküste von Seattle bis hinauf zu den Alëuten - von kurzen Überfahrten bis hin zu mehrtägigen Reisen. Inside Passage und Discovery Coast Passage in B.C. sowie die Wrangell Narrows und die Fahrt nach Sitka in Alaska sind absolute Reise-Höhepunkte. Schon wer „nur“ mit der Fähre nach Vancouver Island übersetzt, bekommt einen bleibenden Eindruck. Zahlreich sind die Kreuzfahrtanbieter - von kleinen Schiffen für 100 Aktivurlauber bis hin zu den großen Pötten, die schon mal 4000 Gäste gleichzeitig in Ketchikan oder Juneau an Land setzen.
Im (nicht mehr) ewigen Eis
Trotz Klimawandel: Der Icefields Parkway in Albertas Rocky Mountains ist nach wie vor mit Dutzenden von Gletschern eine der eindrucksvollsten Bergstraßen der Erde. Der Glacier Bay National Park bietet täglich das Spektakel der Tidewater Glacier - Gletscher, die direkt ins Meer kalben. Die Eismassen des Kluane National Parks im Yukon Territory bilden das größte Eisfeld außerhalb der Polarregionen. Die bis zu 60 km langen Gletscher lassen sich am besten aus der Luft entdecken. Bequem mit dem Auto erreichbar sind dagegen der Bear Glacier und der Salmon Glacier an der Grenze von B.C. zu Alaska.
Mit Kajak und Kanu
Am Lake Louise und am Moraine Lake kann man auf dem Kanu dem Andrang am Ufer entgehen und die Bergwelt vom Wasser aus bestaunen. Die Provinzparks Wells Gray und Bowron Lake erlauben sogar mehrtägige Touren. In den geschützten Buchten am Pazifik lassen sich Vancouver, Victoria, Tofino und andere Orte gut vom Wasser aus erkunden. Die Broughton Strait und die Broken Group Islands sind ideale Reviere für mehrtägige Fahrten. Hoch im Norden ist ein Kanu-Trip auf dem Yukon für viele ein Höhepunkt ihrer Reise; vom halben Tag bis 14 Tage ist alles möglich. Egal ob Kanu (Seen und Flüsse) oder Kajak (Küste): Beide Bootstypen sind auch für Anfänger geeignet - die unvergleichlichen Eindrücke bleiben länger als der Muskelkater.
Im Regenwald
Das einzigartige Öko-System des gemäßigten Regenwaldes an der Küste braucht ganzjährig viel Niederschlag. Zwar fällt der meiste Regen im Winterhalbjahr, doch kann es auch im Sommer mehrere nasse Tage am Stück geben - Regenjacke und wasserfeste Schuhe gehören daher genauso ins Gepäck wie Sonnenschutz. Von Mai bis September sind die Morgen an der Küste oft neblig - recht zuverlässig dringt am Nachmittag die Sonne durch.
Petri Heil!
Angeln und Fischen sind Volkssport: Kaum ein Hafen, kaum ein Fluss ohne Angler. Es gibt zahlreiche Vorschriften, welche Fische wann, wo, mit welchen Ködern und in welcher Zahl gefangen werden dürfen. Die Infos dazu holt man sich mit der Angellizenz in jedem Sportgeschäft oder man geht gleich mit einem einheimischen Führer auf Tour.
Wasserfälle
Hohe Berge, reißende Flüsse, viel Niederschlag - mehr brauchte die Natur nicht für gewaltige Wasserfälle. Einige sind nur schwer zugänglich, wie die 440 Meter hohen Della Falls auf Vancouver Island oder die nur per Flugzeug erreichbaren mächtigen Virginia Falls im Nahanni National Park. Helmcken Falls (Wells Gray Provincial Park), Athabasca Falls (Jasper National Park), Takakkaw Falls (Yoho National Park) und Shannon Falls (bei Squamish) lohnen vor allem im Frühsommer jeden Umweg. Die Northwest Territories verbinden ihre sehenswerten Katarakte sogar auf einer eigenen Straße, der Waterfalls Route.
Mit dem Wasserflugzeug
Moderne Seaplanes verbinden die Häfen von Vancouver und Victoria und bieten an allen wichtigen Orten auch Rundflüge an. Je weiter man nach Norden kommt, desto mehr dominieren robuste Oldtimer. Die oft über 50 Jahre alten, aber bestens gepflegten Maschinen versorgen auch entlegene Siedlungen, Lodges und Camps. Fast alle nehmen auf diesen Arbeitsflügen zahlende Passagiere mit, die so die Wildnis authentisch und auf einmalige Art und Weise erleben.
Indigene Kulturen
First Nations, First Peoples
So abwechslungsreich wie das Land, so vielfältig sind auch die indigenen Völker: First Nations, Inuvialuit, Métis - nirgendwo sonst in Nordamerika lassen sich Geschichte und Kultur besser entdecken dank einer Fülle von Museen, touristischen Programmen und Begegnungen in den einzigartigen Kulturstätten.
Alleine in British Columbia leben heute 200.000 Nachfahren der Ureinwohner - in 198 Stämmen, die 30 Sprachen und 60 Dialekte sprechen.
Auch in den anderen Regionen bietet sich ein buntes und vielfältiges Bild: Jeder Stamm hat seine eigene Geschichte, seine eigenen Traditionen.
Warum „First Nations“?
Sie nennen sich „First Nations“, auch „Indigenous People“ oder „Aboriginals“ - die Eingeborenen, die Ureinwohner, aber niemals „Indians“. Diesen Indianer-Begriff sollte man unbedingt meiden, wenn man über sie und mit ihnen spricht - jene, die seit mehr als 7000 Jahren dieses Land besiedelt und an den Küsten vielfältige Kulturen geschaffen haben. Sie bauten hochseetaugliche Kanus und gewaltige Langhäuser, schufen einzigartigen Schmuck und Masken, betrieben Ackerbau und Fischfang sowie die Jagd auf Büffel, Robben und Karibus.
First Nations oder First Peoples (in Alaska) ist Ausdruck eines wiedererwachten Selbstbewusstseins: Wir waren zuerst da und sind nicht nur ein Stamm, sondern erheben Forderungen, über unseren traditionellen Lebensraum souverän bestimmen zu können - eben als Nation und nicht nur als Volksgruppe.
Inuit, Inuvialuit und Métis
Neben den First Nations und First Peoples spielen die Inuit der arktischen Küste eine wichtige Rolle: Die Inuvialuit leben in der westlichen Arktis. Die Métis dagegen sind vor allem in Alberta heimisch. Sie sind Nachfahren europäischer Pelzhändler - insbesondere aus Frankreich, England und Schottland - und Frauen indigener Abstammung.
200 dunkle Jahre
Ende des 18. Jh. begann der Siegeszug der Europäer, bis zum Ende des 20. Jh. war die Jahrtausende alte Lebensweise durch Krankheiten und Kriege, Umsiedlung und Umerziehung fast ausgelöscht. Erst 1996 schloss Kanadas letzte „Residential School“ - Internate zur Umerziehung der indigenen Kinder, um „das Indianerproblem zu lösen“, so die einstige staatliche Leitlinie. Erst seit den 90ern haben die Regierungen in Ottawa und den Provinzen umgesteuert: Die alten Sprachen und Traditionen werden wieder gelehrt, Kulturschätze wurden zurückgegeben und neue Museen gebaut sowie mit staatlicher Förderung zahlreiche touristische Programme geschaffen. So lernen die Jungen wieder die Sprache der Ältesten und für viele von ihnen ist jetzt der Lachsfang interessanter als ein Computerspiel, eine Aufgabe als Guide für Wanderer und Kanuten attraktiver als ein Schreibtischjob in der Stadt. Dennoch sind die körperlichen und seelischen Verletzungen noch lange nicht verheilt. Im Gegenteil: Immer neue Funde von Grabstätten missbrauchter Kinder rund um die ehemaligen Zwangs-Internate, so wie 2021 in Kamloops, reißen neue Wunden.
Erstes Kennenlernen
Exzellente Kulturzentren wie das Squamish Lil’wat in Whistler, aber auch Provinzmuseen wie das Royal Alberta in Edmonton vermitteln alle wichtigen Aspekte der indigenen Ethnien. Die größten kulturellen Schätze finden sich in Vancouvers Völkerkundemuseum MOA sowie im Sheldon Jackson Museum in Sitka. Ebenso lohnend ist ein Besuch in einem der vielen Kulturzentren der First Nations - die besten (neben jenem in Whistler) finden Sie in Alert Bay, Dawson City, Ketchikan, Skidegate (Haida Gwaii) und Yellowknife.
Kulturen erleben
Mehr als 200 Angebote listet die Vereinigung indigener Tourismusanbieter. Alle sind „export-ready“, wie es in der Touristikbranche heißt, entsprechen also den Erwartungen der zahlenden Besucher: In früheren Jahren kam es schon mal vor, dass der Guide zu einer Führung nicht erschien, weil das Wetter ideal zum Fischen war ... Das geschieht heute nur noch in Ausnahmefällen. Wer sich unvoreingenommen auf neue Erfahrungen und Sichtweisen einlässt, profitiert immer davon. Fast alle Touren und Programme gehen über übliche Ausflüge hinaus und vermitteln tiefe Einblicke in die alten Kulturen und Traditionen. Gerade Tierbeobachtungen gestalten sich mit einheimischen Führern oft viel intensiver.
First Nations als Gastgeber
Einmalige Erlebnisse bieten Wildnis-Lodges wie die Spirit Bear Lodge in Klemtu oder die beiden Top-Unterkünfte auf dem Haida-Gwaii-Archipel, das Haida House in Tllaal und das Ocean House in Old Massett. Günstiger, aber ähnlich komfortabel und authentisch übernachtet man im Kwa'lilas Hotel in Port Hardy. Ruhepole der indigenen Kultur finden sich mitten in Vancouver mit der Skwachàys Lodge, aber auch weitab des Straßennetzes im Yukon im Zwei-Zelte-Camp Shakat Tun der Familie Allen.
British Columbia und Alberta
Routen im Süden
Die kanadischen Provinzen Alberta und British Columbia bieten mehr Sehenswertes, als sich in einem einzigen Urlaub abdecken lässt. Für die hier beispielhaft zusammengestellten Routen ist jeweils etwa eine Woche zu veranschlagen. Sie lassen sich leicht zu einer mehrwöchigen Reise kombinieren.
Per Flugzeug aus Europa
Direkt angeflogen werden die Airports von Calgary, Edmonton, Seattle und Vancouver.
Städtetour Vancouver - Whistler - Victoria
Die drei Top-Städte im Westen lassen sich gut ohne Mietwagen entdecken: Drei Tage in der Pazifik-Metropole Vancouver reichen für die Downtown, die North Shore und die Gegend südlich des False Creek. Mit dem Bus weiter zum Olympiaort Whistler mit seiner bestens erschlossenen Bergwelt. Per Wasserflugzeug von dort nach Victoria auf Vancouver Island, der Provinzhauptstadt von British Columbia, zum Whale Watching, auf Craft-Beer-Tour oder in den Regenwald. Zurück dann per Fähre durch die Gulf Islands.
Vancouver Island und die Sunshine Coast
Eine Insel mit allem, was Kanada ausmacht: Wilde Küsten und hohe Berge, Wale und Bären, Geschichte und Natur. Je zwei Tage in Victoria und im Outdoor-Mekka Tofino braucht man für die Höhepunkte, der Reisetag dazwischen bietet viel Abwechslung. Im Inselnorden lassen sich Wale und Bären beobachten und in Port Hardy legen die Küstenfähren ab. Wer nicht so weit reisen will, nimmt in Comox die Fähre nach Powell River und reist in zwei Tagen entlang der Sunshine Coast zurück nach Vancouver.
Haida Gwaii
Unberührte Natur und alte Kultur der Haida First Nation: Der mystische Gwaii Haanas National Park, aber auch der Naikoon Park mit seinen Traumstränden und das Haida-Kulturzentrum lohnen den Besuch. Wer per Fähre aus Prince Rupert oder Flugzeug aus Vancouver anreist, findet vor Ort Mietwagen.
Die Nordrouten
In zwei Tagen kann man von Vancouver zu den Rocky Mountains durchfahren - und dabei viel verpassen. Empfehlenswerter sind die Strecken überWhistler oder den Fraser Canyon nach Kamloops. Von dort aus gelangt man über den Wells Gray Provincial Park nach Jasper oder über dieNationalparks Mount Revelstoke, Glacier und Yoho nach Banff - eine Menge eindrucksvolle Natur für eine Woche.
Die Südroute
Die Weinbauregion Okanagan und die aus der Zeit gefallenen Städte Nelson und Fernie sind Höhepunkte im Süden British Columbias. Mit zahlreichen Seen, einzigartigen Museen und der Westernstadt Fort Steele eine abwechslungsreiche und nicht überlaufene Alternative zur Nordroute.
Die Rockies
Berge, Gletscher, Wasserfälle, türkisblaue Seen - Postkarten-Kanada entlang des Icefield Parkways. Die Kehrseite: Unterkünfte sind knapp und teuer; die Staus im Sommer legendär. Doch wer frühmorgens oder spätabends die schönsten Plätze genießt und tagsüber auf einsamen Wegen wandert, kann eine wunderschöne Bergwelt erleben. Die Nationalparks Jasper und Banff sind die Hauptziele, aber auch Abstecher in die Parks Yoho und Kootenay lohnen.
Albertas Süden
Die vielfältige Region rückte erst seit Kurzem in den Fokus: Der Waterton Lakes National Park ist bereits kein Geheimtipp mehr. In den Provinzparks Writing-on-Stone und Cypress Hills wird die Kultur der Ureinwohner lebendig. Der Dinosaur Provincial Park und Drumheller sind das Ziel für Fossilienfreunde aus der ganzen Welt.
Von Calgary nach Edmonton
Die beiden größten Städte Albertas konkurrieren im Kampf um die Gunst der Urlauber. Je zwei, drei Tage lassen sich abwechslungsreich mit Kultur, Natur und Geschichte gestalten. Auf dem Weg liegen das an Museen reiche Wetaskiwin und der Boomtown Trail im ländlichen Osten der Provinz.
Yellowhead Highway
Die historische Route verbindet Edmonton mit dem Pazifik. Das neue Royal Alberta Museum alleine lohnt schon den Besuch in der Hauptstadt Albertas, ebenso der Abstecher zum Elk Island National Park und dem ukrainischen Dorf. Der Jasper National Park ist Höhepunkt auf der Fahrt nach Westen; Prince George und Prince Rupert sind ebenso einen Aufenthalt wert wie das Bella Coola Valley - die Distanzen zwischen ihnen sind aber groß.
Yukon, Südost-Alaska, NWT
Routen im Norden
Der spärlich besiedelte Norden Westkanadas und Südost-Alaska bieten Einmaliges: Wale und Wälder, Bären und Berge, Gletscher und Goldrausch - und alles in unverfälschter Form. Doch das gibt es nicht geschenkt. Die Distanzen sind lang, die Kosten hoch, die Reisezeit kurz.
Achtung, Zeitfenster!
Die Saison im kanadischen Norden dauert nur von Mitte Juni bis Anfang September. Buchungen sind also obligatorisch.
Dempster Highway
Der letzte große Road Trip Amerikas hat 2017 eine Fortsetzung an die arktische Küste erhalten - über 800 km raue Schotterpiste durch wilde, menschenleere Landschaft. Hier gilt: Der Weg selbst ist das Ziel. Dawson City, der Tombstone Territorial Park sowie jenseits des Polarkreises Inuvik und Tuktoyaktuk lohnen jeweils ein bis zwei Übernachtungen. Reservetage einplanen! Reifenpannen und extremes Wetter können den Reiseplan beeinträchtigen.
Yukon Gold
Dawson City und die Goldfelder des Klondike wurden durch Jack London und Robert Service literarisch unsterblich gemacht und haben nichts von ihrer Anziehungskraft verloren: Die alten Gebäude in Dawson und die Goldfelder mit ihren Schürfgerätschaften lassen die Vergangenheit wieder aufleben. Kombiniert mit dem oberhalb der Baumgrenze verlaufenden Top-of-the-Word-Highway und der Rückfahrt auf dem Alaska Highway entlang des Kluane Nationalparks ergibt sich eine einmalige Rundreise ab und bis Whitehorse.
Golden Circle
Die nur 600 km lange Rundreise bietet eine der wohl schönsten und abwechslungsreichsten Routen im Norden. Whitehorse, die lebendige Hauptstadt des Yukon, bietet Sehenswertes für mehrere Tage, wie z. B. das MacBride Museum und den Raddampfer „SS Klondike“. Haines Junction am Kluane National Park, Haines mit seiner einzigartigen Lage sowie Skagway als Zentrum des Klondike-Goldrausches reizen mit Gletschern und Geschichte, Natur und Kultur. Ein Abstecher von Haines zum Glacier Bay National Park gehört ebenfalls auf den Reiseplan.
Inside Passage
Gut 50 Stunden benötigen die Blue Canoes der staatlichen Fährgesellschaft von Prince Rupert nach Skagway. Unterwegs sollte man in Ketchikan stoppen und die Geschichte der Tlingit First People kennenlernen sowie die Fahrt durch die Wrangell Narrows genießen: Am Ende dieser Passage liegt Petersburg, das Zentrum der Fischerei in Alaska. In Juneau beeindrucken der Mendenhall Gletscher und der Blick vom Mount Roberts, aber auch die Wale in der nahe gelegenen Icy Strait. Wer noch Abstecher nach Sitka oder in den Glacier Bay National Park plant, sollte für einige Strecken aufs Flugzeug umsteigen, sonst reicht eine Woche nicht für Alaskas Panhandle.
Alaska Highway
Durchgehend asphaltiert und in gutem Zustand: Fahrtechnisch ist der Alaska Highway mittlerweile für jede/n machbar. Doch die Relikte aus der Frühzeit dieser Verkehrsachse - teils in Museen, teils am Straßenrand vor sich hin rostend - laden ebenso zu zahlreichen Zwischenstopps ein wie die Tierwelt links und rechts des Highways. Noch gibt es kleine Lodges und private Restaurants, die an die Glanzzeit des Highways erinnern. Wanderwege und urtümliche heiße Quellen runden einen nach wie vor grandiosen Road Trip ab.
Höhepunkte der Northwest Territories
Yellowknife, die vielfältige Hauptstadt der NWT mit einem faszinierenden Parlament und einem großartigen Museum, ist Ausgangspunkt für eine Reise durch die Taiga des Nordens. Die Waterfalls Route verbindet den gewaltigen Great Bear Lake entlang wilder Flüsse mit dem Wood Buffalo National Park, der neben Bisons auch viel einzigartige Landschaft zu bieten hat. Höhepunkt jeder Reise in die NWT dürfte der spektakuläre Nahanni National Park sein, der mit seinem tiefen Canyon und den gewaltigen Virginia Falls am besten per Flug von Fort Simpson aus erreichbar ist.
Was geplant werden muss?
Mietwagen, Wohnmobile und Hotels am besten langfristig buchen!
Anreise am besten per Flugzeug von Frankfurt nonstop nach Whitehorse oder mit Umsteigen nach Yellowknife, Juneau und Inuvik, denn per Mietwagen sind es zwei Tage reine Fahrzeit von Vancouver bis Dawson Creek oder von Edmonton in die NWT.
Unterwegs in Westkanada
Vancouver und Umgebung (B.C.)
Vancouver gilt zu Recht als eine der lebenswertesten Städte der Welt mit Stränden mitten in der Stadt und den Bergen vor der Haustür. Dazu kommen die weltoffene Bevölkerung, die Museen mit Weltruf, die Parks und die vielseitige Kultur- und Gastro-Szene.
Der Olympia-Ort Whistler, die beschaulichen Gulf Islands und die abwechslungsreiche Sunshine Coast liegen direkt vor den Toren der Stadt und sind auch als Tagesausflug erreichbar.
♦ Die Metropolregion Vancouver zählt etwa 2,5 Mio. Einwohner.
♦ Whistler - 125 km bzw. 90 Autominuten nördlich - hat nur 10.000!
Für Vancouver und das Umland sollte man sich drei Tage Zeit nehmen - einen für die Downtown und den Stanley Park, einen weiteren für die North Shore. Am dritten Tag bieten dann Kitsilano und der False Creek mit Granville Island zahlreiche Erlebnisse.
Jeweils zwei Tage kann man für Whistler, die Sunshine Coast und mindestens eine der Gulf Islands einplanen. Der Olympiaort punktet mit spektakulärer Seilbahn und Museen, die Küste und Inseln mit Kunst und Kulinarik.
Was anschauen?
Vancouver: Der Canada Place am Coal Harbour ist ein guter Startpunkt für den Bummel am Wasser entlang zum Stanley Park. Die schöne Parkanlage mit zahlreichen Attraktionen erkundet man am besten per Rad oder Kutsche. In North Vancouver finden sich stark besuchte Touristenfallen wie der Capilano Suspension Bridge Park, doch gibt es ebenso eindrucksvolle Provinzparks direkt vor der Stadt. Bei schönem Wetter lohnt die Auffahrt auf den Grouse Mountain. Im Südwesten, westlich von Kitsilano mit dem längsten Pool Kanadas, genießt das Völkerkundemuseum MOA zu Recht Weltruf. Die Strände an der English Bay, die Szene-Viertel Gastown, Granville Island und entlang des False Creeks sind Hauptziele am Abend. → Link
Squamish: Zwischen Vancouver und Whistler liegt der Ort mit den herrlichen Wasserfällen Shannon Falls und Brandyvine Falls sowie dem Granitmonolithen Stawamus Chief und der Sea to Sky Gondola. In der Britannia Mine erlebt man die Bergbaugeschichte der erzreichen Provinz B.C. → Link
Whistler: Im Olympiaort geht es hoch hinaus. Die Peak 2 Peak Gondola zählt zu den spektakulärsten Seilbahnen der Welt. Am Whistler Mountain und im Tal liegen eine Vielzahl traumhafter Wander- und Radwege. Das Audain Art Museum und das Squamish Lil'Wat Cultural Centre lohnen sich sogar bei schönem Wetter. → Link
Southern Gulf Islands: Zwischen Vancouver und Vancouver Island liegen zahlreiche Inseln - die größeren sind per Fähre erreichbar. Die vielleicht schönste und vielfältigste ist Salt Spring Island. Am besten besucht man die Inseln an einem Samstag wegen der sehenswerten Farmers Markets. Die geschützten Gewässer und zahlreiche Provinzparks an den Küsten sind ideal für Kajaktouren. Kommt man abends wieder an Vancouvers Fährhafen Tsawwassen an, ist der Night Market in Richmond „Pflicht“ auf dem Rückweg in die Stadt. → Link
Sunshine Coast: 20 Minuten nordwestlich von Vancouver liegt der Fährhafen von Horseshoe Bay, von dem man an die Lower Sunshine Coast übersetzen kann - eine weitere Fähre erschließt dann noch die Upper Sunshine Coast. Beide liegen im Regenschatten Vancouver Islands und machen ihrem Namen meist alle Ehre: Kleine, verträumte Städte wie Gibsons und Powell River, aber auch faszinierende Wanderwege wie der Sunshine Coast Trail lassen sich so ideal genießen. → Link
Was essen und trinken?
Hier dominiert die West Coast Cuisine: Fleisch- und fischreich, mit eher leichten Beilagen, immer öfter in Bio-Qualität („organic“) sowie lokal gefangen, aufgezogen oder angebaut. Lachs und Heilbutt sind allgegenwärtig, meist auch Steaks, Burger und Sandwiches. Fast überall steht inzwischen auch Veganes und Vegetarisches auf der Karte. Dazu passen die leichten Weine aus British Columbia sowie die Bierspezialitäten der örtlichen Kleinbrauereien. In vielen Häfen bieten Imbisse fangfrischen Fisch an, in größeren Städten reichen Food Trucks an zentralen Standort Kreatives über den Tresen.
Was sonst noch?
Wer nicht viel Zeit hat: Mit dem Wasserflugzeug ist man von Vancouver schnell in Whistler, Gibsons oder Ganges auf Salt Spring Island. Der beeindruckende Flug ist noch bezahlbar und zudem ein einmaliges Erlebnis.
In Vancouver sind der SeaBus und die privaten Fähren auf dem False Creek und im Coal Harbour mehr als nur Transportmittel - sie sind schon selbst Teil des Urlaubserlebnisses. Aber auch mit der U-Bahn SkyTrain und den Bussen kommt man gut durch die Stadt. Die botanischen Gärten und großen Parks sind Oasen der Ruhe nach einem erfüllten Urlaubstag und bieten auch noch exzellente Restaurants.
Vancouver
Gleichermaßen am Meer und an den Bergen gelegen, zieht die grüne Metropole an der Westküste Besucher aus aller Welt in ihren Bann: Kultur und Kulinarisches, Parks und der Pazifik, Shopping und Sandstrände - all dies macht die Reize von Vancouver aus.
Das 115 km2 große Stadtgebiet auf der Burrard-Halbinsel liegt zwischen Burrard Inlet im Norden und Fraser River im Süden. Es steigt von der Küste her leicht an und erreicht im Queen Elizabeth Park eine Höhe von 167 m. Der Siwash Rock an der Westseite des Stanley Park ist der einzige sichtbare Zeuge der vulkanischen Erdgeschichte der Region. Im Westen setzt die Meeresstraße Strait of Georgia, im Norden die Berge der North Shore Mountains natürliche Grenzen. Von der historischen Downtown am Naturhafen Burrard Inlet ist die Stadt daher vor allem nach Süden und Osten gewachsen.
Auf der Nordseite des Hafens stellen Fähren und zwei Brücken die Verbindung zu North Vancouver her. Östlich der Downtown folgen die Stadtviertel Gastown, Chinatown, Strathcona und Eastside, südöstlich Grandview-Woodland, das vor allem für den Commercial Drive bekannt ist. Nach Süden verbinden drei Brücken über den False Creek hinweg die Downtown mit Granville Island, wo Kunst und Kulinarisches zuhause sind, und mit dem Szeneviertel Kitsilano. Weiter südlich bildet der mächtige Fraser River einen natürlichen Abschluss. In seinem Mündungsdelta liegen zahlreiche Inseln; auf der zweitgrößten, Sea Island, ist der internationale Flughafen beheimatet, auf der größten, der südlich davon gelegenen Lulu Island, liegen Richmond und der historische Hafen von Steveston.
Abgesehen von der Südostküste Vancouver Islands ist die Region um Vancouver die wärmste ganz Kanadas. Frost ist sogar im Winter selten, Juli und August sind mit durchschnittlichen Tageshöchstwerten von 22 Grad die wärmsten und trockensten Monate und ideal für einen Urlaub, aber auch in Mai, Juni und September sind die Temperaturen angenehm und die Niederschlagsmenge weit unter den Werten der nassen Jahreszeit von Oktober bis April. Das milde Klima erlaubt auch eingeführten Pflanzen wie Palmen, Azaleen und den im Mai blühenden Rhododendren ein Auskommen. In den 1930er-Jahren stiftete Japan Tausende Kirschbäume, die noch heute zahlreiche Straßen der Stadt säumen.
Geschichte und Wirtschaft
Bis zu 9.000 Jahre zurück lässt sich die Besiedelung des Mündungsgebietes des Fraser Rivers durch verschiedene Stammesgruppen der Coast Salish nachweisen. Die hochentwickelten Kulturen mit ihren ausgeprägten gesellschaftlichen Strukturen unterhielten zahlreiche Winterquartiere in Form von traditionellen Langhäusern im heutigen Raum Vancouver.
Die Besiedlung durch Europäer setzte erst mit den Goldfunden am Fraser Canyon 1859 und am Cariboo 1861 ein - Zehntausende machten sich aus Kalifornien nach Norden auf. Am natürlichen Hafen im Burrard Inlet entstanden bald die ersten Sägewerke, denn das Holz war im Schiffbau begehrt, und der Goldrausch verlangte nach immer mehr Schiffen, um die vielen Sucher nach Norden zu transportieren. Heute exportiert der größte Hafen Kanadas mehr Güter als jeder andere nordamerikanische Hafen.
Neben einem der Sägewerke wuchs die Siedlung Gastown heran - Grund genug für die Canadian Pacific Railway, diesen Ort als Endstation der 1887 vollendeten Bahnstrecke festzulegen, was einen weiteren Boom auslöste. Die 1886 erstmals offiziell als Vancouver bezeichnete Stadt wuchs bis zur Jahrhundertwende von 5000 auf 100.000 Einwohner. Treiber der Entwicklung waren Konzerne, die anfangs vor allem auf den Abbau der Holzressourcen setzten, später verstärkt auf den Export über den Hafen. Von der Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er-Jahre erholte sich Vancouver erst mit Beginn des Zweiten Weltkriegs. Die Produktion von Schiffen und Flugzeugen verhalf der Stadt zum Aufschwung, brachte aber auch das dunkelste Kapitel der Stadtgeschichte mit sich: Nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor wurden Zehntausende japanischstämmiger Kanadier im Hastings Park zusammengetrieben und dann in Lagern im Landesinneren interniert. Es dauerte bis 1988, bis sich die Regierung entschuldigte.
Der nach dem Krieg einsetzende Bauboom kam Ende der 1960er-Jahre zu einem Abschluss, als sich Einwohner des Viertels Strathcona gegen den Abriss zahlreicher Häuserblöcke wehrten, die einer Autobahn weichen sollten. Aus den Protesten ging 1971 die Umweltorganisation Greenpeace hervor. Die Weltausstellung EXPO 1986 löste dann einen erneuten Bauboom aus: Das Kongresszentrum und das Kreuzfahrtterminal am Canada Place entstanden ebenso wie das kugelförmige
Gebäude am False Creek, die heutige World of Science, und das erste überdachte Stadion Kanadas, BC Place. Für die Olympischen Winterspiele 2010 wurde die Infrastruktur gezielt weiterentwickelt. Auch durch die Covid-Pandemie kommt Vancouver ungebrochen: Mehr als ein Dutzend spektakuläre Großprojekte sollen bis 2025 urbanen Lebensraum schaffen, wobei vielfach nachverdichtet und aufgestockt wird, jedoch durch begrünte Dächer und neue Parks der Charakter der Stadt erhalten bleiben soll.
Für viele Europäer, Araber und Asiaten wurde Vancouver im 20. Jahrhundert eine neue Heimat; seit den 1980er-Jahren kommen vor allem Chinesen ins Land. Die Integration der Einwanderer in die Gesellschaft unter Beibehaltung der kulturellen Vielfalt gelang so gut, dass Vancouver seit vielen Jahren bei Umfragen zu den lebenswertesten Städten des Erdballs immer ganz vorne mit dabei ist. Auch im Siemens „Green City Index“ hat Vancouver weltweit eine Führungsrolle: Vom umfangsreichsten öffentlichen Nahverkehrsnetz in Nordamerika und der reinen Luft profitieren auch die Urlauber - keine andere Großstadt in Nordamerika erreicht diese Werte.
Radeln in Vancouver
Während die Downtown, Gastown und Chinatown gut zu Fuß zu entdecken sind, bietet sich für den Stanley Park, die Strände, Kitsilano und Strathcona/Commercial Drive das Fahrrad an. Die Stadt lässt sich überhaupt ideal auf zwei Rädern entdecken. Geführte Touren sind nicht viel teurer als die reine Fahrradmiete! Wer lieber auf eigene Faust loszieht, kann wenig falsch machen: Die Infrastruktur ist exzellent, sie wurde während der Covid-19-Pandemie erheblich ausgebaut. Der von der Stadtverwaltung herausgegebene „Bicycle Route Map and Guide“ zeigt, wo die sogenannten AAA-Roads, die Fahrradautobahnen verlaufen. Die kleine Broschüre ist im Rathaus (City Hall) und bei den meisten Radvermietern erhältlich.
Die schönsten Routen sind die verkehrsfreien Strecken am Wasser mit ihren herrlichen Ausblicken. Die Hauptroute führt in einer großen S-Kurve vom Canada Place einmal um den Stanley Park herum, an der English Bay und an der Nordseite des False Creek entlang. An der World of Science erfolgt der zweite Schlenker: Es geht an der Südseite des False Creeks entlang zurück - über Granville Island, Kitsilano, Point Grey bis zum Pacific Spirit Park und dem Spanish Beach. Zur Miete gehören grundsätzlich Schloss und Helm - dieser ist in B.C. vorgeschrieben, auch wenn sich in Vancouver längst nicht jeder daran hält. So sicher das Fahren in Vancouver auch ist: Wer für eine Pause vom Rad steigt, sollte es stets absperren. Natürlich verfügt Vancouver auch über ein Bike-Share-System: Überall in der Stadt sieht man die Fahrrad-Stationen mit den blauen Rädern von MobiBike (→ Basis-Infos).
Downtown
In der Downtown pulsiert das Herz Vancouvers. Die Hauptachsen und Haupteinkaufsstraßen der Innenstadt sind zum einen die Georgia Street und die Robson Street, zum anderen die sie schneidende Granville Street.
Im Zentrum findet man zahlreiche Hotels und Restaurants, aber auch Kirchen, einige kleinere Museen und Attraktionen wie den Vancouver Lookout - jeweils nur wenige Fußminuten voneinander entfernt. Am Burrard Inlet liegt das ehemalige Expo-Gelände Canada Place mit der Jack Poole Plaza. Im Osten von Downtown spiegeln Gastown und Chinatown das historische Erbe der Stadt wider, und wenige Meter weiter entstehen modernste Stadtviertel - urban und lebendig. Kleine und große Parks, Uferpromenaden und Strände, Kioske und Food Trucks laden zur Pause ein.
Canada Place und Jack Poole Plaza
Der kanadische Pavillon der Expo ’86 beherbergt heute neben dem Kongresszentrum, dem Kreuzfahrtterminal und dem Pan-Pacific-Hotel auch die 4D-Show FlyOver Canada: Deren Besuch ist als Einstieg für einen Kanadaurlaub durchaus zu empfehlen. Die komplette Show dauert ca. 25 Minuten, davon entfallen 8 Minuten auf den virtuellen Flug über Kanada. Zudem lohnen die Blicke vom Canada Place über Burrard Inlet zu den Bergen North Vancouvers und auf das Hafengeschehen: Direkt am Canada Place legen fast täglich die großen Kreuzfahrtschiffe an.

Jack Poole Plaza

Westlich schließt sich das Convention Centre an der Burrard Landing an. Das Oberdeck mit der großzügigen Jack Poole Plaza bietet zahlreiche Cafés und Restaurants. Blickfang ist Douglas Couplands 2010 errichtete und nachts beleuchtete Skulptur „Digital Orca“, die aus zahlreichen kleinen Würfeln zusammengesetzt ist. Von der Plaza und der begrünten Dachfläche - der größten Kanadas - hat man einen schönen Blick auf das rege Treiben am Terminal für die Wasserflugzeuge. Von hier nach Westen verlaufen Fuß- und Radwege - immer am Ufer entlang. Wer hier aufs Rad steigen will, findet einen Fahrradverleih vor Ort (→ Basis-Infos).
4D-Show FlyOver Canada: Tägl. 10-21 Uhr. Eintritt online 28 $, vor Ort 33 $. Fastlane-Tickets mit fester Zeit. Canada Place, Tel. (855) 463-4822, www.flyovercanada.com.
Vancouver Lookout
Das 1977 erbaute Harbour Centre ist nicht mehr das höchste Gebäude Vancouvers, doch von der Aussichtskanzel in 130 m Höhe hat man noch immer einen schönen 360-Grad-Blick über den Hafen und die Innenstadt. Das Ticket ist den gesamten Tag gültig und Wartezeiten gibt es kaum - es lohnt also, am Abend noch mal wiederzukommen und auch den Blick über die nächtliche Skyline zu genießen. Eine Etage tiefer befindet sich das Drehrestaurant Top of Vancouver. Wer dort speist, hat die gleichen Blicke, muss aber keinen Eintritt zahlen - günstiger wird es aber aufgrund der Preise dort nicht.
Aussichtskanzel/Restaurant Mai bis Okt. tägl. 8.30-22.30 Uhr, Winter 9-21.30 Uhr. Eintritt 18 $. 555 West Hastings St, Tel. (604) 6890421, www.vancouverlookout.com. Top of Vancouver 7→ Karte: Tägl. Lunch und Dinner. Tel. (604) 669-2220, www.topofvancouver.com.

Downtown mit dem Aussichtsturm Vancouver Lookout

Bill Reid Gallery of Northwest Coast Art
Etwas versteckt auf einem kleinen Hochplateau liegt Kanadas einzige Galerie, die sich der zeitgenössischen indigenen Kunst der Nordwestküste widmet. Bill Reid (1920-1998) war der wohl bekannteste indigene Künstler Kanadas. Sein Vater hatte deutsche und schottische Wurzeln, seine Mutter stammte von den Haida-Gwaii-Inseln. Reid entwickelte die Kunst der Haida weiter und ließ vielfältige Strömungen in seine Arbeiten einfließen. Neben zahlreichen Skulpturen von Reid sind auch von ihm gefertigter Schmuck und ein Totempfahl von James Hart zu sehen. Der angegliederte Laden verkauft authentischen Schmuck der First Nations aus dem Nordwesten British Columbias.
♦ Ende Mai bis Anfang Okt. Mi-So 11-17 Uhr. Eintritt 13 $. Jeden 1. Freitag im Monat ab 14 Uhr freier Eintritt. 639 Hornby St, Tel. (604) 682-3455, www.billreidgallery.ca.
Vancouver Art Gallery
Westkanadas größtes Kunstmuseum besteht seit 1931 und ist seit 1983 im ehemaligen Hauptgerichtsgebäude beheimatet. Die permanente Sammlung umfasst an die 8000 Kunstwerke, darunter bedeutende Werke der Kanadierin Emily Carr sowie Illustrationen von Marc Chagall. Parallel dazu finden auf den 41.000 m2 bis zu sieben Sonderausstellungen mit Werken des 19. bis 21. Jahrhunderts statt - neben Gemälden auch Fotografien, Skulpturen und Design-Dokumentationen. Seit 2004 gibt es Pläne für einen Neubau an der Ecke West Georgia Street/Cambie Street, aber 2022 war die Finanzierung noch immer nicht gesichert.
♦ Tägl. 10-17, Di, Fr 12-20 Uhr. Eintritt 24 $, Di ab 17 Uhr freier Eintritt, Spenden erbeten. 750 Hornby St, Tel. (604) 662-4719, www.vanartgallery.bc.ca.
Contemporary Art Gallery
Die älteste unabhängige und öffentlich zugängliche Sammlung für zeitgenössische Kunst in Kanada. Sie widmet sich den lokalen, nationalen und internationalen bildenden Künsten. Die Non-Profit-Einrichtung organisiert 10 bis 20 Ausstellungen und Werksschauen pro Jahr an ihrem Hauptsitz oder außerhalb - ein Blick vorab auf die Webseite lohnt daher.
♦ Di-So 12-18 Uhr, an Feiertagen geschlossen. Eintritt frei. 555 Nelson St, Tel. (604) 681-2700, www.contemporaryartgallery.ca.

Coal Harbour, Heimat der Wasserflugzeuge in Vancouver

Yaletown
Auf dem ehemaligen Eisenbahngelände im Süden der Halbinsel entstand in den letzten Jahrzehnten das neue Stadtviertel Yaletown. In der Marinaside Crescent rund um den Yachthafen dominieren teure Restaurants und Bars, in der Davie Street steht der sorgsam renovierte Rundlokschuppen, der heute ein Veranstaltungszentrum ist. In einem Glaspavillon wird die Lok 374 ausgestellt, die dampfbetrieben 1887 den ersten Zug von Osten nach Vancouver zog. Im Osten von Yaletown liegt das BC Sports Hall of Fame and Museum. Ein Dutzend Themenbereiche widmen sich z. B. den Olympischen Winterspielen 2010, Sportlerinnen aus B.C. und indigenen Sportlern, aber auch unbeugsamen Menschen wie Terry Fox, der im Kampf gegen den Krebs ein Bein verlor und dennoch zu einem Lauf quer durch ganz Kanada aufbrach. Unter dem Viadukt der Granville Street hängt an der Kreuzung mit der Beach Street Rodney Grahams Kunstwerk Spinning Chandelier. Der gewaltige Kronleuchter wird täglich um 12, 16 und 21 Uhr illuminiert, herabgelassen und in Drehung versetzt.
Roundhouse: Mo-Fr 9-22, Sa/So 9-17 Uhr. Engine-374-Pavillon tägl. 10-16 Uhr, Eintritt frei. 181 Roundhouse Mews, Ecke Davie St/Pacific St (Community Centre), Tel. (604) 713-1800, www.roundhouse.ca.
BC Sports Hall of Fame and Museum: Fr-So 10-17 Uhr. Eintritt 18 $. 777 Pacific Boulevard South (Zugang durch Tor A des BC Place-Stadions), Tel. (604) 687-5520, www.bcsportshall.com.
Roedde House Museum
Im Wohnviertel West End steht dieses prachtvolle viktorianische Haus von 1893, in dem einst der erste Buchbinder Vancouvers, Gustav Roedde, lebte. Seit 1976 im Besitz der Stadt und unter Denkmalschutz, wurde nicht nur die Villa behutsam renoviert, sondern gleich die gesamte nähere Umgebung dazu. Der Barclay Heritage Square mit seinen
neun historischen Häusern vermittelt einen Eindruck davon, wie es in Vancouver vor gut hundert Jahren ausgesehen haben mag. Im Roedde House selbst sind die elf Räume historisch eingerichtet - aber nicht hinter Absperrungen: Anfassen ist, wenn auch unter Aufsicht, erlaubt. Begehung auf eigene Faust oder im Rahmen einer geführten Tour. Sonntags wird zur Tour stilvoll Tee gereicht.
Stadtbummel durch Vancouvers Architektur
Zahlreiche eindrucksvolle Gebäude aus der frühen Blütezeit Vancouvers sind erhalten, von denen sich einige auf einem rund einstündigen Spaziergang entdecken lassen. Ausgangspunkt ist das schön restaurierte Bahnhofsgebäude an der Waterfront, das 1914 als neue Endstation der transkanadischen Eisenbahn erbaut wurde und heute vor allem als Knotenpunkt des Nahverkehrs dient. Drei Blocks weiter westlich liegt das Marine Building (355 Burrard St), dessen Art-deco-Stil dem Empire State Building nachempfunden ist; die Glasfenster sind vor allem von innen eindrucksvoll. Die kleine Christchurch Cathedral der anglikanischen Kirche von 1894 (Burrard St/West Georgia St) und die katholische Rosary Cathedral von 1900 (Richards St) sind die eindrucksvollsten neugotischen Kirchen Vancouvers. Zwischen beiden liegt das Orpheum in der Granville Street, ein noch fast original erhaltenes Vaudeville-Theater von 1927. Von der Rosary Cathedral sind es nur wenige Schritte zur modernen Public Library von 1995, die an das Kolosseum in Rom erinnert. Der Sun Tower von 1912, ein im Beaux-Arts-Stil erbautes 17-stöckiges Gebäude, war jahrzehntelang Heimat der renommierten Tageszeitung Vancouver Sun (128 West Pender St). Keine zehn Fußminuten entfernt beeindruckt das bügeleisenförmige, sechsstöckige Hotel Europe in der Powell Street. Von hier aus führt der Weg durch die historische Gastown mit ihren Restaurants und Cafés zurück zur Waterfront. Wer mehr Architekturgeschichte entdecken will, sollte einen geführten Stadtrundgang des Architectural Institute of BC mitmachen.

Art déco in Vancouver: das Marine Building

♦ Führungen im Sommer Do-Mo. Preis 10 $. Reservierung auf www.aibc.ca unter „News & Events“.
♦ Mi-So 13-16 Uhr, Eintritt 5 $, So 8 $. 1415 Barclay St, Tel. (604) 684-7040, www.roeddehouse.org.

Der Monolith „Siwash Rock“ im Nordwesten des Stanley Parks

Stanley Park
Kanadas größter Stadtpark ist nach dem früheren Generalgouverneur, Frederick Arthur Stanley, benannt, der auch den Stanley Cup für den Sieger der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga stiftete.
Eröffnet wurde der Park 1888, nur zwei Jahre, nachdem Vancouver die Stadtrechte erhielt. Die Häuser der zahlreichen indigenen Gruppen, die hier siedelten, wurden ohne Vorwarnung abgerissen, das Dorf im Rahmen des Straßenbaus eingeebnet. Vier große Stürme dezimierten zwischen 1934 und 2006 weite Teile des alten Baumbestandes, so dass heute Sekundärwald dominiert. Bis zu 8 Mio. Besucher jährlich besuchen den Park und seine Einrichtungen; vor allem abends und am Wochenende werden das 200 km lange Wegenetz, die Strände und die Picknick-Bereiche stark genutzt.
♦ Westlich des Aquariums führt im Sommer täglich zwischen 10 und 16 Uhr die Parkeisenbahn große und kleine Besucher für 7 $ auf einer 2 km langen Strecke durch den Park.
Seawall
Der 9 km lange Weg für Fußgänger, Radfahrer und Skater, der der Küstenlinie folgt, ist die schönste Möglichkeit, den Park zu erkunden - für Radfahrer nur gegen den Uhrzeigersinn. Unweit des Brockton Point finden sich zahlreiche Totempfähle der regionalen First-Nation-Stämme. Infotafeln erläutern die Geschichte und Bedeutung jedes Pfahles. Wenige Meter weiter befindet sich die „Nine o’clock gun“, die seit 1894 in Vancouver als Zeitsignal dient. Noch heute wird sie täglich um Punkt 21 Uhr abgefeuert. Im Nordwesten liegt der 18 m hohe vulkanische Monolith Siwash Rock, kurz danach folgt der erste längere Strandabschnitt Third Beach, gefolgt vom Second Beach.
♦ Information beim Visitor Centre und bei Fahrradverleihern, auch detaillierte Karten; www.vancouver.ca unter „Parks, recreation, and culture“.
Vancouver Aquarium
Einer der Publikumsmagneten des Parks. Acht Themenbereiche stellen die regionalen Meeresbewohner West-Kanadas vor. In den Außenbecken sind Delfine, Seeotter und Pinguine zu entdecken.
♦ Tägl. 10-17 Uhr, Schulferien und Feiertage 9.30-18 Uhr. Eintritt 42 $. 845 Avison Way, Tel. (604) 659-3474, www.vanaqua.org.
Gastown
1867 kam John „Gassy Jack“ Deighton nur mit einem Fass Whiskey ans Burrard Inlet und baute dort in der Wildnis einen kleinen Saloon. Seine Kunden nannten die Siedlung, die sich um den Saloon bildete, zu seinen Ehren bald Gastown. Als die Stadt wuchs, entstanden hier Lagerhäuser. Viele der Backsteinbauten stehen heute noch und prägen das Bild des Viertels. In den 1990er-Jahren begann das eher baufällige und heruntergekommene Viertel aufzublühen - auch wegen des touristischen Interesses. Heute ist Gastown wieder hip: Galerien und Gastronomie zwischen Design und Denkmalschutz prägen das Bild; viele von Vancouvers besten Restaurants sind in der Gastown zuhause.

Vancouvers Wahrzeichen: die „Steam Clock“ in Gastown