Kein Tag ohne Luzie - Karin Büchel - E-Book

Kein Tag ohne Luzie E-Book

Karin Büchel

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Beschreibung

Ostberlin. Für die Eheleute Ruth und Bertram ist das größte Glück der Erde, Eltern zu sein. 1980 erblickt ihre Tochter Luzie das Licht der Welt, drei weitere Geschwister folgen. Die Mauer fällt, die gewonnene Freiheit lockt. Luzie möchte Sängerin werden, verfolgt unbeirrt ihr Ziel, und zieht mit einem griechischen Freund in die Nähe von Athen. Die Eltern sind geschockt, können sie jedoch nicht stoppen. Schweren Herzens lassen sie die Tochter ihren eigenen Weg gehen. Doch dann passiert das Unfassbare. Die Polizei unterrichtet die Eltern, dass ihre Tochter, laut Aussage der griechischen Behörde, Selbstmord begangen hat. Aus triftigen Gründen zweifelt die Familie an dieser Darstellung. Ohnmächtig vor Trauer und Wut kämpfen die Eltern mit den Behörden, erbitten Hilfe und hoffen auf Aufklärung des Geschehenen. Verzweiflung und Hilfslosigkeit bringen sie fast ans Ende ihrer Kräfte. Durchhalten können sie nur, als sie erfahren, dass viele Menschen ein ähnliches Schicksal erleiden. Es gibt andere Betroffene, die Hilfe suchen. Aus einer Idee entwickelt sich ein Projekt. Ein Verein wird geboren. Das Leben geht weiter .... Anders! Aber dennoch weiter.

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Seitenzahl: 231

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KarinBüchel

 

KEIN TAG

Das Leben geht weiter.

Anders. Aber dennoch weiter!

OHNE LUZIE

 

NACH EINER WAHREN GESCHICHTE

 

ROMAN

 

Ein Buch aus dem FRANZIUS VERLAG

 

Cover: Simone C. Franzius

Bildlizenzen: shutterstock

Lektorat & Korrektorat: Sigrid Wohlgemuth

Verantwortlich für den Inhalt des Textes ist die Autorin Karin Büchel

Satz, Herstellung und Verlag: Franzius Verlag

Druck und Bindung: BoD, Norderstedt

 

ISBN 978-3-96050-246-3 (E-Book)

 

Alle Rechte liegen bei der Franzius Verlag

Hogen Kamp 33, 26160 Bad Zwischenahn

 

Copyright © 2023 Franzius Verlag

www.franzius-verlag.de

 

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

 

Alle Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen, Firmen oder Geschehnissen sind rein zufällig. Alle Figuren in diesem Buch sind Erfindungen des Autors. Keine ist identisch mit einer lebenden oder toten Person. Ebenso wenig decken sich beschriebene Handlungen und Episoden mit tatsächlichen Vorgängen. Alle im Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden vom Autor nach bestem Wissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages. Er übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten.

 

Das Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung und Vervielfältigung des Werkes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks und der Übersetzung, sind vorbehalten. Ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis des Verlages darf das Werk, auch nicht Teile daraus, weder reproduziert, übertragen noch kopiert werden, wie zum Beispiel manuell oder mithilfe elektronischer und mechanischer Systeme inklusive Fotokopieren, Bandaufzeichnung und Datenspeicherung. Zuwiderhandlung verpflichtet zu Schadenersatz.

INHALT

Fantasie und Realität

Gefühle

So fing es an

Das Jahr 1978

Bertram

Die Wochen danach

Die Jahre vergingen wie im Flug

Kinder

Luzie wird achtzehn

Neue Wege

Zwei Jahre später

Die Jahre vergingen

Der Tag

Die Tage danach

Das Leben muss weitergehen

Ideenknäuel

Die Entstehung

Das erste Treffe

November 2008

Stark

ANUAS e.V.

Heute

Nachtrag von Marion Waade

Bundesweite ANUAS-Ansprechpartner

Struktur des ANUAS e.V. – bundesweit

Kriminalpräventives ANUAS-Projekt: ANUAS TALK

Die UN-Behindertenrechtskonvention

Bundesweite ANUAS-Themenwochen

ANUAS-Schirmherren und Botschafter

Gesundheits-integrativpräventive Projekte

Kriminalpräventive Projekte

Literaturquellen

Nachwort und Danksagung

Die Autorin

Fantasie und Realität

 

Die Schnittmenge zwischen beiden ist groß.

Soll groß sein.

Denn nur so konnte ich diese Geschichte, deren Eckpunkte grausame Realität sind, als Roman schreiben.

 

Karin Büchel

 

 

Mutterglück ist das größte Glück der Welt. Eine Liebe, die trägt, leuchtet, stärkt.

Dem Leben einen neuen Sinn gibt. Einen tiefen Sinn.

Vielleicht den tiefsten Sinn, den das Leben überhaupt geben kann.

Mutterliebe.

Doch was ist, wenn dieses Glück zerstört wird? Der Tod seine Krallen ausfährt.

Dieses Glück entreißt? Was ist dann?

 

Kein Tag ohne Luzie.

 

Gefühle

 

Luzie ist bei mir. Jeden Tag. Jeden verdammten Tag. Ich sehe sie im Laufstall mit dem Stoffhasen spielen, im Sandkasten nach Schätzen buddeln, auf der Schaukel mit den Füßen voraus gen Himmel fliegen, mit der selbst gebastelten Schultüte, auf der ein Marienkäfer abgebildet ist. Ich sehe ihre leuchtenden Augen und die glühenden Wangen. Ich sehe die Zöpfe, die an den Enden mit bunten Gummis geschmückt sind. Höre ihr fröhliches Lachen, lausche der zarten, aber intensiven Stimme. Luzie singt den ganzen Tag. Sie hat eine wunderbare Stimme. Schon als kleines Kind trällerte sie mit wahrer Begeisterung. Immer. In der Badewanne, im Garten, im Schulchor und in ihrem Zimmer.

Singen gehörte zu ihrem Leben, so wie Luzie zu uns gehörte ...

Nein, sie gehört immer noch zu uns, selbst jetzt ... Fast fünfzehn Jahre nach ihrem Abschied.

 

So fing es an

 

1989 fiel die Mauer. Der pure Wahnsinn.

Es gab keine Innerdeutsche Grenze mehr. Der Eiserne Vorhang ... Gefallen, er war weg. Die friedliche Revolution hatte gesiegt.

Chapeau auf den Mut und die Durchhaltekraft der Menschen.

Ich hatte eine Flasche billigen Sekt geöffnet und mit meinem Mann Bertram angestoßen.

Im Nachhinein betrachtet hatte dies für mein Leben gar nicht so viele Vorteile. In der damaligen DDR war es ohne Probleme möglich, sich als Frau zu verwirklichen. Bitte nicht falsch verstehen. Ich meine die berufliche Verwirklichung. Es war ohne Probleme möglich, den Beruf zu ergreifen, den eine Frau sich wünschte und erträumte. Und ich wollte immer schon Medizin studieren. Und Psychologie.

Ich wollte als Frau das erreichen, was die Männer mit Leichtigkeit erreichen konnten. Und nichts bremste mich aus. Ich war eine gesunde, sportliche Frau. Konnte die besten Schulnoten vorweisen und mir damit das Tor zum Studium öffnen.

Die damalige DDR ermöglichte jedem ein Studium, förderte einen in jeder Hinsicht, sofern man »regelkonform« lebte. Nicht gegen den Staat rebellierte, keine feindlichen Kontakte aufbaute und auch sonst eher brav sein Leben fristete.

Das tat ich und durfte studieren. Mein Traum erfüllte sich.

Während dieser Studienzeit lernte ich Bertram kennen.

 

Das Jahr 1978

 

»Ich möchte ein Stück Fleischwurst und ein Brötchen«, rief ich der Bedienung über die Ladentheke zu. Es war laut in der kleinen Metzgerei. Aber ich liebte die selbst hergestellten Wurstwaren und einmal in der Woche leistete ich mir etwas Leckeres. Nachdem ich bezahlt hatte, verließ ich freudig das Geschäft.

Die Tasche mit den Büchern und Ausarbeitungen für die anstehende Lesung hatte ich unter den Arm geklemmt. Herzhaft biss ich ins Brötchen. Jeder Biss war ein Genuss und ich kaute intensiv lange, um den Geschmack vollends auszukosten. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagte mir, dass ich mich beeilen musste, damit ich pünktlich zur Vorlesung kam. Professor Dr. Kölbel duldete keine Verspätung. Da war er sehr penibel.

Kauend lief ich über die Straße, stolperte auf dem Kopfsteinpflaster, torkelte, versuchte krampfhaft das Brötchen und die unter den Arm geklemmte Tasche zu halten, als mich starke Arme auffingen und ich die Worte vernahm: »Vorsichtig, junges Fräulein!« Ich blickte in ein fröhlich aussehendes Gesicht, sah in zwei amüsiert schauende Augen und verschluckte mich an dem letzten Brötchenkrümeln. Im gleichen Moment hörte ich das Hupen eines heranfahrenden Trabis. Mir wurde bewusst, dass ich mitten auf der Straße stand. In den Armen eines fremden jungen Mannes lag, der mich vor einem Sturz bewahrt hatte, während ich mit einem Hustenanfall kämpfte.

»Kommen Sie!« Sanft schob mich der Mann auf den Bürgersteig und reichte mir ein Taschentuch, in das ich nach Luft schnappend hinein hustete.

»Puh!«, murmelte ich, atmete tief ein und aus, dabei wischte ich mir den Mund ab. »So etwas ist mir noch nie passiert. Es tut mir leid, dass ich Sie belästigt habe.«

»Sie haben mich doch nicht belästigt. Es war mir ein Vergnügen, Sie zu retten.« Er lächelte mich an.

Verlegen schaute ich zum Boden. Dabei glaubte ich immer, eine selbstbewusste Frau zu sein. Konnte es fachlich mit jedem Mann aufnehmen und jede Diskussion gewinnen.

Und nun dies.

Ruth, vernahm ich meine innere Stimme. Ruth, dies ist kein Fachidiot, den du mit Argumenten überzeugen kannst. Das ist ein netter, junger Mann Mach die Augen auf!

»Darf ich Sie heute Nachmittag zu einem Spaziergang einladen? Vielleicht können wir gemeinsam ein Eis essen gehen?«, fragte er und weckte mich aus meinen Gedanken.

Ich schaute in seine grünen Augen, dann auf meine Uhr. Verdammt. Meine Vorlesung.

»Ich muss los. Komme sonst zu spät.« Schon sauste ich davon. Meine Haare, die ich zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, flogen bei jedem Schritt hin und her.

»Heute Nachmittag an der alten Eiche vor dem Unigebäude? Vier Uhr?«, schrie er hinter mir her.

»Ja!«

Warum nicht?, dachte ich.

 

Die durchaus interessante Lehrveranstaltung von Prof. Dr. Kölbel, die sich an diesem Tag mit der Zytologie beschäftigte, also der mikroskopischen Untersuchung der Zellen aus unterschiedlichen Bereichen des Körpers, drang zwar an meine Ohren, aber nicht in mein Hirn. Denn dieses beschäftigte sich vornehmlich mit dem jungen Mann, seinen grünen Augen und dem Treffpunkt an der alten Eiche. Die Zeit ging mir nicht schnell genug um.

Endlich hatten wir kurz vor vier. Hastig verließ ich den Seminarraum, lief in die Toilettenräume, strich mir die einzelnen Strähnen glatt, die aus den zurückgebundenen Haaren stippten. Rieb mir mit den Handflächen über die Wangen, damit sie etwas Farbe bekamen, biss mir auf die Lippen, sodass diese durchblutet und auch ohne Lippenstift, den ich nicht besaß, gut aussahen und lächelte meinem Spiegelbild zu. Dann verließ ich das düstere Gebäude und sah den jungen Mann schon von Weitem im Schatten der Eiche auf und ab gehen.

Einen Moment verharrte ich, überlegte, ob ich, die stets vernünftige, klar denkende Ruth, die zielstrebig durchs Leben ging, sich wirklich mit einem Fremden treffen sollte. Aber war ich wirklich so vernünftig? Ich überlegte.

Margret und Renate, die schräg gegenüber von mir wohnten, sagten immer, ich sei steril und gefühllos. Nur weil ich noch nie einen Freund gehabt hatte. Und meine Tante Elfriede, die Schwester von Mama, meinte immer, für mich müsse man noch einen Mann backen. Das mit dem Backen habe ich nicht verstanden. Aber Tante Elfriede war sowieso etwas eigen. Toupierte sich jeden Morgen stundenlang die Haare, bis sie als Turm ihren Kopf schmückten. Feilte sich die Fingernägel ganz spitz, nur weil sie das in einer Illustrierten bei einem Besuch im Westen gesehen hatte, und zelebrierte das Waschen auf eine ihrer besonderen Art und Weise. Ich glaube, dass sie eine Waschphobie hatte. Ganz besonders die weißen Hemden von ihrem Dirk. Onkel Dirk war in der Partei ein hohes Tier. Jeden Morgen ein frisch gestärktes und gewaschenes Hemd war ein absolutes Muss. Und Tante Elfriede ging in dieser Tätigkeit voll auf: einweichen, vorwaschen, stärken, bleichen, waschen, bügeln.

»Merke dir, Ruth. Wenn du einen Mann glücklich machen willst, dann reiche ihm jeden Tag ein einwandfreies, faltenlos gebügeltes Hemd. Vor allem im Kragen dürfen keine Fältchen sein. Und an den Manschetten darf nie ein Knopf fehlen. Das ist wichtig!«

Bei diesen Bemerkungen unterdrückte ich ein Lachen, denn für mich war Gleichberechtigung das A und O. Nie würde ich meine Kräfte mit so nichtigen Arbeiten vergeuden wie waschen, putzen und aufräumen. Das hatte ich mir damals schon als Vierzehnjährige geschworen.

Ich wollte Karriere machen. Als Frau meinen Mann stehen. Beruflich erfolgreich sein. Und diesen Weg ging ich.

Ich schaute zur Eiche. Geh schon Ruth, meldete sich meine innere Stimme.

Und ich ging.

 

Bertram

 

»Schön, dass Sie gekommen sind.« Bertram sprach leise, seine Augen schauten mich freundlich an.

»Sollen wir spazieren gehen? Die Luft ist angenehm und die Sonne meint es gut.« Er wirkte auf mich ein bisschen aufgeregt. Machte ich ihn etwas nervös?

Ich klemmte mir die Tasche mit den Büchern unter den Arm. Ich mochte es, sie auf diese Weise zu tragen. Sah lässig und selbstbewusst aus, fand ich.

»Darf ich Ihnen die Tasche abnehmen? Sie sieht schwer aus.«

»Ich weiß nicht ..., eigentlich trage ich sie gerne selbst.«

»Aber Sie können doch mal eine Ausnahme machen. Ich bin größer und stärker und helfe gerne.«

»Wir kennen uns aber nicht.« Ich hielt die Tasche fest.

»Lässt sich ändern. Ich heiße Bertram Lange, bin Fernmeldebaumonteur, sechsundzwanzig Jahre alt, stets hilfsbereit, tierlieb und selten schlecht gelaunt.«

»Hört sich gut an«, sagte ich amüsiert, reichte ihm die Tasche und stellte mich vor.

»Medizinstudentin ... so so. Ein gebildetes Fräulein, also«, resümierte er.

»Solange ich nicht eingebildet bin, ist doch alles gut, oder?«

Das Gespräch plätscherte weiter, wir spazierten durch die Stadt, aßen unterwegs ein Eis im Hörnchen, lachten über dies und das und vergaßen die Zeit vollkommen.

Noch nie in meinen zweiundzwanzig Jahren habe ich mich so wohl gefühlt. Noch nie habe ich mich so offen und frei mit einem bis vor ein paar Stunden noch fremden Menschen unterhalten. Verständlich, dass wir längst beim Du angekommen waren. Klar, dass er mich nach Hause begleitete und wir uns bereits am nächsten Tag wiedersehen wollten.

Und eindeutig, dass mein Herz noch nie so schnell geschlagen hatte, wie an diesem Nachmittag.

Bertram.

Optisch erinnerte mich Bertram ein wenig an den Leadsänger der Band Karat: Herbert Dreilich.

Eigentlich genau mein Traumprinz: wallendes Haar, spitzbübischer Blick, selbstbewusst und ein offenes Lachen.

Stundenlang hörte ich mir den Song »Über sieben Brücken musst du gehen«, an. Immer und immer wieder. Sah Bertram vor meinen Augen, wie ich in seinen Armen tanzend durch den Raum schwebte.

Hatte ich mich etwa verliebt?

Tante Elfriede würde sich bestimmt freuen, denn nun musste sie für mich nicht mehr extra einen Mann backen.

Laut schmetterte ich die Liedzeile »manchmal ist mir kalt und manchmal heiß, manchmal weiß ich nicht mehr, was ich weiß«, wippte fröhlich mit den Füßen, sodass meine schulterlangen Haare, die ich gerne mit einem bunten Gummi zu einem Pferdeschwanz zusammenband, hin und her wippten. Ich träumte vor mich hin. Dabei müsste ich eigentlich lernen. Professor Dr. Kölbel war knallhart, wenn die Studierenden auf seine Fragen keine Antwort parat hatten. Er schaute einen über den dunklen Brillenrand streng an und machte sich Notizen in sein schwarzes Büchlein. Dabei kratzte die Feder seines Füllers über das Papier und jeder der Anwesenden wusste, dass das kein gutes Zeichen war.

Ich kochte mir einen Kamillentee und versuchte Bertram aus meinem Kopf zu verdrängen. Krampfhaft konzentrierte ich mich auf die Fachliteratur.

Aber es fiel mir schwer.

An diesem Abend legte ich mich hundemüde, jedoch überglücklich ins Bett. Ich schlief wie auf rosa Wolken. Das Leben konnte so schön sein.

 

Die Wochen danach

 

Tante Elfriede schwebte im siebten Himmel. Immer wieder nahm sie mich in die Arme und flüsterte mir ins Ohr. »Ich freue mich so sehr für dich. Bertram ist fleißig, macht was man ihm sagt, seine Eltern sind brave Parteimitglieder. Dirk hat sich nach ihnen erkundigt. Ruth!« Sie schaute mir tief in die Augen, »Ruth, das ist der richtige Mann für dich.«

Mama und Papa sagten nichts zu meiner Freundschaft mit Bertram. Weder, ob sie ihn mochten, noch ob sie ihn nicht leiden konnten.

Sie arbeiteten rund um die Uhr. Mama beim Fernmeldewesen und Papa war Facharbeiter für Eisenbahntransporttechnik. Ich war Einzelkind und früh auf mich allein gestellt. Aber das war normal. Mütter konnten sich ein Jahr als Babyjahr freistellen lassen, dann fingen sie wieder zu arbeiten an. Der Staat sorgte für genügend Kita- und Krippenplätze. Bis zu zehn Stunden täglich wurden die Kinder dort versorgt. Von gut ausgebildeten Kindergärtnerinnen und Krippenerzieherinnen betreut.

Die Einrichtungen waren von sechs Uhr in der früh bis abends achtzehn Uhr geöffnet, sodass beider Elternteile voll berufstätig sein konnten.

Ich erinnere mich gerne an die Zeit. Ich malte mit Vorliebe Sonnenblumen und Vögel und bastelte kleine Blütenblätter. Allerdings mussten wir bereits als kleine Kinder Arbeiterfahnen malen. Das war nicht so mein Ding, ganz zu schweigen von den Liedern, die gesungen wurden. Lieder vom Sozialismus, von der Freundschaft zur Sowjetunion und vom Kampf für den Frieden. Eine Liedzeile, die mir besonders in Erinnerung blieb, hieß: »Mein Bruder ist Soldat, er schützt unseren Staat.«

»Warum muss ich das singen? Ich habe doch keinen Bruder«, fragte ich die Erzieherin. Aber da gab es kein Pardon.

Heute weiß ich natürlich, dass über allem das »Kollektiv« stand. Aber als Kind sieht man alles mit anderen Augen.

Jeder hatte zu singen. Ich auch. Ansonsten wurde sofort gedroht, es den Eltern mitzuteilen.

»Ihr Kind ist ungehorsam. Sehen Sie zu, dass das nicht noch einmal passiert. Sonst drohen Ihnen Konsequenzen.«

Als Schulkind hatte jeder die Möglichkeit, in den Hort zu gehen. Was ich gerne tat, denn dort konnte ich andere Kinder treffen. Zu Hause war es öde und langweilig. Tante Elfriede, die wegen eines schweren Hüftleidens nicht arbeiten konnte, kümmerte sich hier und da um mich. Sie war mir näher als Mama, die abends todmüde in die Wohnung kam, mir einen Kuss auf die Stirn gab und nur noch schlafen wollte. Papa gehörte zu der Sorte Väter, die sich überhaupt nicht um die Erziehung kümmerte.

»Mama macht das schon!« oder »Frag Mama, die erklärt dir das«, sagte er häufig, wenn ich ihn etwas fragte und legte sich aufs Ohr ... genauer gesagt auf unsere dunkelgrüne Stoffcouch, die neben dem Tisch mit den vier Holzstühlen stand. Auf der Tischdecke, die Mama selbst bestickt hatte, prangte eine graue Porzellanvase, in der nur an den Geburtstagen Blumen ihren Platz fanden. Blumen waren teuer. Gehörten zu den Luxusgütern.

Im Sommer pflückte ich manchmal Grashalme und Gänseblümchen, um Mama eine Freude zu bereiten. Aber die kamen nicht in die Vase.

»Die Stile sind zu kurz für die Vase. Ich stelle sie in ein Trinkglas«, erklärte Mama.

Das gefiel mir überhaupt nicht. Irgendwann pflückte ich keine Grashalme und Gänseblümchen mehr.

Und jetzt war ich zweiundzwanzig Jahre, studierte Medizin und liebäugelte mit dem Fach Psychologie. Ich hatte einiges von Kurt Gottschaldt gelesen. Er faszinierte mich mit seinen Schriften über die Sozialpsychologie, die Entwicklungspsychologie und die Persönlichkeitspsychologie. Für mich war die Verbindung zwischen Medizin und Psychologie naheliegend. Logisch. Einfach nicht wegzudenken. In beiden Bereichen geht es um den Menschen: sein Dasein, sein Leben, seine körperlichen und seine seelischen Funktionen. Der Mensch im Fokus der Wissenschaft.

Lernen fiel mir leicht. Zusammenhänge zu verstehen, war kein Problem für mich. Fachbegriffe konnte ich mir gut durch Eselsbrücken merken. Mit den Lehrbeauftragten stand ich in ständigem Kontakt. Alles in allem lag eine vielversprechende Zukunft vor mir. Und jetzt kam auch noch die Liebe dazu. Durfte ein Mensch so viel Glück auf einmal haben? Diese Frage kreiste oft in meinem Kopf. Hieß es nicht, dass zu viel Glück unglücklich macht? Das nach jedem Lachen auch Tränen fließen müssen?

Aber da war sie dann wieder, meine innere Stimme. Kopf hoch, Ruth. Nimm das Leben so wie es kommt. Bewahre das Glück, halte es fest und wenn du meinst, es verlässt dich, dann schau auf die kleinen Dinge im Leben. Du musst sie nur sehen.

Ja, ich liebte die kleinen Dinge, die mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnten. Dinge, die mit Geld nicht zu bezahlen waren, so wie die Eisblumen am Fenster, der Regenbogen nach einem Gewitter, der Marienkäfer mit den lustigen Punkten oder der Sonnenuntergang nach einem anstrengenden Tag.

Ich war stark. Innerlich. Und ich liebte Bertram. Aus ganzen Herzen.

Liebe macht stark, sagte schon meine Oma zu mir, wenn ich auf ihrem Schoss saß und sie mir liebevoll mit ihren abgearbeiteten Händen über den Kopf strich. Ihr Mann verstarb in jungen Jahren an Tuberkulose und sie musste die beiden Mädchen, Mama und Tante Elfriede allein großziehen.

In der damaligen Zeit eine Herkulesaufgabe, aber Oma war eine starke Frau, wie ich aus den vielen Erzählungen im Familienkreis erfahren habe. Eine Frau, die anscheinend in jedem noch so schlimmen Ereignis etwas Positives entdecken konnte. Durch den Tod ihres geliebten Mannes wurde sie die Frau, die alles schaffen konnte, so erzählte es meine Tante Elfriede häufig.

So wollte ich auch sein: Eine Frau, die alles schafft!

 

Die Jahre vergingen wie im Flug

 

Bertram und ich heirateten 1979 im Wonnemonat Mai. Da weder Bertram noch ich gläubig waren, fiel die kirchliche Trauung aus. Unsere Eheschließung war feierlich und dauerte eine halbe Stunde. Die Ansprache des Standesbeamten, der den lustigen Namen Poppe hatte, war sehr persönlich. Er ging auf Bertrams beruflichen Werdegang ein, auf die Geschichte seiner Eltern und den fünf Brüdern und befasste sich mit meiner Familie. Sogar Oma hatte er erwähnt und sie als starke Frau beschrieben, an der sich jede Frau ein Beispiel nehmen könnte.

Musikalisch waren Bertram und ich uns sofort einig: Richard Wagners Brautchor aus »Lohengrin« durfte auf keinen Fall fehlen. Die Zeile »Treulich geführt ziehet dahin, wo euch der Segen der Liebe bewahr'!«, ließ kein Auge trocken. Selbst Bertram tupfte sich verstohlen die Tränen von den Wangen und Mama konnte gar nicht mehr aufhören zu schniefen. Ich umklammerte Bertrams Hand, spürte meinen rasenden Herzschlag und war einfach nur im siebten Himmel.

 

Wir hatten eine kleine Wohnung, die ich liebevoll einrichtete. Tante Elfriede backte hin und wieder einen Sandkuchen und freute sich, wenn sie mit uns plaudern konnte.

Mama und Papa gingen vollkommen in ihren Berufen auf. Ins geheim vermutete ich, dass sie heilfroh waren, mich unter die Haube bekommen zu haben. Gesagt haben sie das allerdings nie.

Knapp vier Monate später blieb meine Periode aus.

»Bertram?« Es war kurz nach halb sechs und ich war im Badezimmer.

»Ja.«

»Bertram. Hörst du mir zu oder schläfst du noch?«

»Klar, ich höre dir immer zu. Was hast du gesagt?«

»Ich habe meine Periode nicht bekommen.«

»Passiert doch schon mal, oder? Kenne ich von meiner Mutter.«

»Hm, ja, aber es könnte doch auch sein, dass ...«

»Was sagst du? Du bekommst ein Kind?«

Ich hörte Bertrams schnellen Schritt, spürte, wie sich seine starken Arme um meinen Körper legten, roch seinen Atem und sah seine strahlenden Augen.

»Nein ... Aber ... Vielleicht!« Amüsiert über seine Reaktion gab ich ihm einen Kuss auf den Mund.

»Wenn das wahr ist, werde ich verrückt!«, rief Bertram aufgeregt. »Nein, nicht verrückt. Ich werde Vater!«, schrie er durch die Wohnung. »Vater!« Mit beiden Armen hob er mich hoch und wirbelte mich durch die Zimmer.

»Hör auf, Bertram. Ich kann nicht mehr. Lass uns noch ein paar Tage warten, dann gehe ich zum Arzt.«

Bertram ließ mich langsam los, schaute mir tief in die Augen.

»Das ist die wundervollste Nachricht auf der Welt. Du bist die Schönste. Ich liebe dich!«, flüsterte er mir ins Ohr.

 

Kinder

 

Im Juli 1980 kam unsere Tochter zur Welt.

Ein Wunschkind. Das entzückendste Baby auf der ganzen Erde, fanden Bertram und ich. So niedlich, so unbeschreiblich hübsch. »Sie leuchtet wie ein Stern!«, sagte ich unter Tränen.

Da wir uns noch nicht für einen Vornamen entschieden hatten, denn Bertram wollte, wenn es ein Junge werden würde, den Namen Heiko, ich lieber Toni. Bei den Mädchennamen waren wir auch unterschiedlicher Meinung. Er hätte gerne eine Peggy und ich sagte, ich werde erst einmal sehen, wie das Baby aussieht und mich spontan leiten lassen. Und so war es dann auch.

Das kleine Lebewesen in meinen Armen strahlte mich an, ich hielt ihr Händchen.

»Wir nennen sie Luzie. Die Strahlende, die Leuchtende. Wie findest du das?«

Bertram nickte mir zu. »Das ist ein schöner Name für unser Baby. Den nehmen wir.«

Unser Familienglück war perfekt.

 

Luzie hielt uns das erste Jahr ganz schön auf Trab. Blähungen, Fieber, knapp einer Lungenentzündung entkommen. Lernen konnte ich tagsüber vergessen. Nachts zwischen zwei und vier Uhr setzte ich mich an den Schreibtisch und kämpfte mit medizinischer Fachliteratur.

Nebenbei mit psychologischen Berichten und neuesten Erkenntnissen auf diesem Gebiet. Schlaf bekam ich wenig, aber irgendwie schaffte ich den Spagat, zwischen der Universität, den Prüfungen und dem Baby. Bertram arbeitete bis zu zwölf Stunden in der Fernmeldetechnik, kam vollkommen erschöpft nach Hause, kuschelte mit Luzie und schlief den Schlaf der Gerechten. Gerne beobachtete ich ihn, wenn er friedlich in seinem Bett lag. Die Fußspitzen lugten häufig unter der Bettdecke hervor und regelmäßige Schnarchtöne zeugten davon, dass er lebte.

In der Zeit, als ich Luzie stillte, habe ich Fachbegriffe gelernt. Und wenn sie wieder in ihrem Bettchen lag, Ausarbeitungen für die Lesungen und Seminare vorbereitet.

Tante Elfriede war eine treue Seele. Immer da, wenn ich sie am Tag brauchte. Auch Mama versuchte so gut es ging, mir unter die Arme zu greifen. Kurzum: Unsere Familie hielt zusammen.

 

Von den bereits vorhandenen politischen Unruhen bekam ich wenig mit. Nur so am Rande. Wenn ich abends mal die Nachrichten verfolgte. Meistens aber schlief ich im Sitzen ein. Todmüde. Aber, wenn ich ehrlich bin, Politik war sowieso nicht so mein Ding.

Und auf die Straße gehen, um zu demonstrieren, konnte ich zeitlich vergessen.

Und dann wurde ich erneut schwanger. Luzie war gerade elf Monate alt. Bertram freute sich wie ein Honigkuchenpferd.

Ich auch, denn eins war garantiert: Kinder waren kein Handicap. Für die Betreuung sorgte der Staat. Wir Frauen konnten und mussten arbeiten, was ich auch wollte. Allerdings war der Tag als solches, mit seinen nur vierundzwanzig Stunden ein Handicap. Viel zu kurz, um alles zu schaffen.

In solchen Momenten dachte ich gerne an Oma, die vor einigen Monaten verstorben war. Sie hatte es als Alleinerziehende in einer viel schlimmeren Zeit geschafft, ihre Töchter zu erziehen. Also würde ich es auch schaffen. Und mit Bertram an meiner Seite verschwand im Nu jede schattige Sekunde. Bertram war da, wenn ich ihn brauchte. Nahm mich in die Arme, wenn ich traurig war, ließ mich schlafen und versorgte Luzie, wenn mir vor Müdigkeit im Sessel die Augen zufielen, und er liebte mich aus vollem Herzen.

Luzie bekam ein Brüderchen: Thomas. Ein niedlicher kleiner Kerl mit schwarzen Haaren und einer Stupsnase. Und um unsere Familienplanung zu vollenden, kamen zwei Jahre später unsere Zwillinge, Günther und Martina auf die Welt.

»Jetzt ist unser Kinderquartett komplett«, frohlockte Bertram. Er wollte immer viele Kinder, denn schließlich war er in einer Familie mit etlichen Brüdern groß geworden und kannte es nicht anders. Ich nickte. Noch mehr Kinder wollte ich nicht, denn die Situation forderte unser aller Kräfte.

Aber wie sagte bereits Friedrich Nietzsche? »Was mich nicht umbringt, macht mich stärker.«

 

Die Zeit verging wie im Fluge.

Mein Medizinstudium hatte ich mit dem Diplom abgeschlossen, gleichzeitig das Zweitstudium der Psychologie intensiviert. Bertram war mit seiner beruflichen Laufbahn vollkommen zufrieden.

Als Facharbeiter war er angesehen, verdiente zufriedenstellend und wir konnten unsere Familie gut ernähren.

An den Wochenenden liebten wir es, gemeinsam mit den Kindern zu spielen. Wir hatten einen Metallbaukasten, kneteten mit Plastilin oder steckten Pebe-Bausteine zusammen. Diese Steine sind mit den heutigen Lego® Steinen vergleichbar.

Unsere Mädchen besaßen eine kleine Puppenstube, mit der sie stundenlang spielten.

Schon damals, Luzie war sechs oder sieben Jahre alt, trällerte sie den ganzen Tag vor sich hin. Sie konnte Lieder wie »Ein Männlein steht im Walde ...«,

»Die Blümelein, die schlafen ...« oder »Wenn Mutti früh zur Arbeit geht ...« in- und auswendig.

»Das Kind muss auf die Bühne. Die singt wie eine Nachtigall«, meinte meine Tante Elfriede und Mama schmolz dahin, wenn Luzie ihr ein Lied vorsang.

»Von wem das Kind nur diese Musikalität hat? Von mir nicht.« Mama klatschte begeistert in die Hände. Ich hatte das Gefühl, das Luzie schon als Kind wusste, dass sie mit ihrer Stimme Herzen erobern konnte. Ich freute mich riesig für sie.

Bei unseren anderen Kindern stand das Singen nicht im Vordergrund. Thomas und Günther bauten mit wahrer Begeisterung Autos aus den Teilen des Metallbaukastens oder entwickelten ganze Wohnblöcke aus Pebe-Steinen. Martina konnte wunderschöne Bilder mit Buntstiften auf buntem Pappkarton malen. Damit wurden die Küchenwände von Tante Elfriede, Mama und unserer Wohnung tapeziert.

Wir waren eine überaus glückliche Familie.

 

Den Fall der Mauer, die Euphorie der Menschen, die Öffnung gen Westen, die neu gewonnene Freiheit ... all das bekam ich eher am Rande mit. Nicht das ich mich nicht dafür interessierte. Nein.

Aber ich hatte keine Zeit, um aktiv diese Wandlung zu unterstützen.

Ich genoss die neuen Möglichkeiten. Keine Frage. Freute mich wie Bolle, einfach in einen Supermarkt gehen zu können und Kaffee, Tee, Bananen und Schokolade zu kaufen. Hygieneartikel, von denen ich vorher nur geträumt hatte, waren plötzlich Normalität. Zeitungen, Schminkartikel, moderne Jeans. Bücher in Hülle und Fülle. All das war nun greifbar. Der Himmel auf Erden war so nah.

Der erste Friseurbesuch nach dem Mauerfall war für mich etwas ganz Besonderes. Als Studentin hatte ich kein Geld gehabt und hatte meine Haare selbst geschnitten. Der Pferdeschwanz war meine Alltagsfrisur gewesen. Schnell und praktisch. Kaum war ich Mutter, nervte mich diese mädchenhafte Frisur und ich ließ meine Haare kurz und sportlich schneiden. Bob war der Name für diesen Schnitt und ich fühlte mich pudelwohl damit. Bertram gefiel die neue Frisur, denn er gab mir einen Kuss und meinte, dass ich super aussehen würde. Dabei strich er mir sanft mit der Hand über die Haare.

Für unsere Kinder war es ein leichtes, sich an den neuen Luxus zu gewöhnen. Bertram und ich waren einfach nur dankbar, all dies erleben zu dürfen.

 

 

Luzie wird achtzehn

 

Wenn ich noch einmal die Möglichkeit hätte, die Zeit zurückzudrehen, ich würde es machen. Ja. Auch mit der Konsequenz, dann wieder hinter der Mauer leben zu müssen, keine Bananen zu essen und Volkstreu zu leben. Ich würde alles machen, um am Rad der Zeit zu drehen. Alles!