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Über die Verwendung von Thorium im Dritten Reich war bis heute recht wenig bekannt. Offensichtlich war nur die Verwendung in Gaslaternen. Das darüber hinaus auch Thorium zur Erzeugung von spaltfähigem Uran dienen sollte ist, wenn überhaupt, nur einzelnen Spezialisten bekannt. Wie dieses versucht wurde ohne einen Reaktor einzusetzen wird in diesem Buch beschrieben und damit gezeigt, wie ein Element, nämlich Thorium, zum Vorteil und zum Nachteil der Menschen eingesetzt werden kann.
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Veröffentlichungsjahr: 2015
www.tredition.de
Kernspaltung und Gaslaterne
Rolf-Günter Hauk
Kernspaltung und Gaslaterne
Die Verwendung von Thorium im Dritten Reich
www.tredition.de
© 2015 Rolf-Günter Hauk
Korrektorat, z.T. Layout: Jörg Querner – www.anti-fehlerteufel.de
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
ISBN:
Paperback
978-3-7323-6721-4
Hardcover
978-3-7323-6722-1
e-Book
978-3-7323-6723-8
Printed in Germany
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Ein Geheimnis bleibt am besten gewahrt, wenn es offensichtlich ist.
Inhalt
Vorwort
Der Anfang
Entdeckung der Uranspaltung
Ein privates Labor
Die Versuche zur Anreicherung von Uran U235
Zusammenfassung
Thorium
Was wussten deutsche Wissenschaftler von Thorium?
Eigenschaften von Thorium
Herstellung von Uran U233 aus Thorium
Die Produzenten von Thorium
Zusammenfassung
Vergleich der Eigenschaften von Uran U235 und Uran U233
Zusammenfassung
Wer setzte Thorium im Dritten Reich ein?
Zusammenfassung
Neutronenquellen
Zusammenfassung
Die Glocke und Thorium
Die Funktion des Kerns
Die Funktion der Trommeln
Zusammenfassung
Beweise
Epilog
Glossar
Anmerkungen
Vorwort
Als Ende des letzten Jahrhunderts die Mauer fiel, die Wiedervereinigung gefeiert wurde und der Kalte Krieg zu Ende war, konnte keiner der an der deutschen Atomtechnologie während des zweiten Weltkrieges Interessierten ahnen, dass dadurch der Vorhang zu neuen und interessanten Informationsquellen und Erkenntnissen geöffnet wurde.
Vor 1989/1990 war das Standardwerk, aus dem Informationen gewonnen werden konnten, das Buch von David Irving „Der Traum von der Deutschen Atombombe“ von 1967. Das Ergebnis dieses Buches war, dass es den deutschen Physikern bis Kriegsende nicht gelungen war, eine Atombombe zu entwickeln. Auch die kurz nach der Wende erschienenen Bücher von Mark Walker „Die Uranmaschine“ und von Paul Lawrence Rose „Heisenberg und das Atombombenprojekt der Nazis“ kamen zu dem gleichen Ergebnis.
Erst durch verschiedene Bücher von Thomas Mehner, Edgar Mayer, Harald Fäth und anderen Autoren wurde die Möglichkeit einer existierenden Atombombe zu Ende des Krieges erneut aufgeworfen. Da es sich hierbei um keine gestandenen Historiker handelte, wurden die Erkenntnisse als nicht gerade seriös hingestellt und von der Fachwelt offiziell nicht beachtet.
Einen Durchbruch brachten dann die Bücher „Hitlers Bombe“ von Rainer Karlsch und der Nachfolgeband von Rainer Karlsch und Heiko Petermann „Für und Wider Hitlers Bombe“. Obwohl auch die in den Büchern aufgeführten Ergebnisse von der Fachwelt stark kritisiert wurden, so flossen in die Recherchen viele Dokumente ein, die das Vorhandensein von Atombomben bzw. zündfähigen Kernsprengsätzen sehr wahrscheinlich machten.
Im Jahr 2002/2003 konnte man im Buch des polnischen Journalisten Igor Witkowski „Truth about the Wunderwaffe“ oder später auch in deutsch als „Die Wahrheit über die Wunderwaffe“ vieles über den Einsatz der Hochtechnologie im Dritten Reich für die Waffenentwicklung erfahren. Im Abschnitt „Kernwaffen“ weist Witkowski auf den Umstand hin, dass die Forschung im Bereich der Kerntechnik auf viele unabhängige Gruppen im gesamten Reichsgebiet verteilt war. Fast alle anderen Bücher geben jedoch die Rechercheergebnisse vorrangig aus bestimmten Regionen wieder (Thüringen, Jonastal …). Eine Ausnahme stellen die Bücher von Karlsch dar.
Thorium wird in diesen Büchern, wenn überhaupt, nur nebenbei erwähnt. Die einzige Ausnahme ist das Buch von Philip Henshall „The Nuclear Axis“. Dieses stellt den Ausgangspunkt der für dieses Buch durchgeführten Recherchen dar.
Geheime Forschungen und Entwicklungen werden im Zusammenhang mit Thorium beleuchtet, die schwerpunktmäßig im Eulengebirge im ehemaligen Niederschlesien stattfanden. Witkowski wies in seinem Buch „Die Wahrheit über die Wunderwaffen“ in Teil 2 auf Seite 99 auf folgenden interessanten Hinweis hin: Auf einer deutschen Karte war der Ort Fürstenstein bei Waldenburg (heute Ksiaz) mit dem damaligen Symbol für Spaltmaterial gekennzeichnet, obwohl Witkowski in seinem Buch über das Auftauchen solches Materials dort nicht berichten konnte.
Lauter solche Puzzleteile versuche ich in diesem Buch aufzunehmen, zusammenzusetzen und ein mögliches Szenario daraus zu konstruieren. Begleiten Sie mich auf den folgenden Seiten bei dieser spannenden Exkursion.
Der Anfang
Entdeckung der Uranspaltung
In der Zeitschrift „Die Naturwissenschaften“, 27. Jg. (1939) wurde ein Artikel mit der Überschrift „Nachweis der Entstehung aktiver Bariumisotope aus Uran und Thorium durch Neutronen-Bestrahlung; Nachweis weiterer aktiver Bruchstücke bei der Uranspaltung“ von Otto Hahn und Fritz Strassmann veröffentlicht. In diesem Artikel wurde der endgültige Beweis für die Kernspaltung dargelegt. Neben dem Nachweis, dass mit Neutronen bestrahltes Uran Bariumisotope entstehen ließ, wurde auch der Nachweis erbracht, dass bei Bestrahlung von Thorium mit Neutronen ebenfalls Bariumisotope entstanden waren. Die gleichen Ergebnisse erreichten Fermi, Joliot und andere Wissenschaftler und bestätigten die getroffenen Annahmen. Die Uran- oder Kernspaltung war damit nachgewiesen.
Damit dies kein Vorgang bleibt, der nach einer Kernspaltung aufhört, sondern eine Kettenreaktion einsetzt, ist es notwendig, dass bei jeder Kernspaltung mehr als ein Neutron freigesetzt wird. Die französischen Physiker Joliot, von Halban und Kowarski berichteten am 7. April 1939, dass im Durchschnitt von einem Urankern während der Spaltung 3,5 Neutronen freigesetzt würden. Die heute angenommene Zahl beträgt 2,51. Damit war die Möglichkeit einer Kettenreaktion erkannt und auch der Gewinn von Energie aus der Kernspaltung gegeben.
Im Frühjahr 1939 wurde daraufhin von Prof. Abraham Esau eine Konferenz einberufen, um eine gemeinsame Forschungsgruppe zu bilden. Prof. Esau war Direktor der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt und leitete die Fachsparte Physik im Reichsforschungsrat des Erziehungsministeriums. Auch das Oberkommando des Heeres hatte ein eigenes Kernforschungsvorhaben aufgebaut. Der Hamburger Physiker Prof. Paul Harteck und sein Assistent Dr. Wilhelm Groth hatten zusammen einen Brief an das Reichsforschungsministerium geschrieben, in dem diese erklärten, dass die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Kernphysik es wahrscheinlich ermöglichen würden, einen Sprengstoff herzustellen, der um viele Größenordnungen stärker sei als alle konventionellen2.
Im Mai 1940 wurde von P. O. Müller aus Berlin-Dahlem ein Dokument erstellt über die Bedingungen für die Verwendung von Uran als Sprengstoff. Dabei wurde der notwendige Anreicherungsgrad berechnet. Jedoch wurde ab 1942 nicht mehr von einer Bombe gesprochen.3
Ein privates Labor
In Berlin-Lichterfelde betrieb Manfred von Ardenne ein privates Forschungslabor. Er beschäftigte sich dort mit Hochfrequenztechnik sowie mit Kernphysik und arbeitete eng mit der Reichspost zusammen.