Kindergesundheit - Arnold Achmüller - E-Book

Kindergesundheit E-Book

Arnold Achmüller

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Beschreibung

Welche Kräuter sind für Kinder geeignet? Mit welchen milden Hausmitteln kann man Husten beruhigen? Und warum wirken Essigwickel gegen Fieber? Alle Eltern kennen es: Das Kind ist krank und man möchte ihm so schnell wie möglich Linderung verschaffen. Einfache und milde Hausmittel sind dafür ideal. Doch Kinder sind keine kleinen Erwachsenen und nicht jedes Heilmittel eignet sich für sie. Kräuterexperte Arnold Achmüller bietet einen kompakten und leicht verständlichen Überblick über die Kräuter und Wirkstoffe, die wirklich helfen und für Kinder unbedenklich sind.

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1. Auflage

© Edition Raetia, Bozen 2019

Projektleitung: Magdalena Grüner

Korrektur: Katharina Preindl, Helene Dorner

Grafik und Umschlaggestaltung: Philipp Putzer, www.farbfabrik.it

Grafik Logo „Kraut und Wurzel“: Astrid Felderer

Titelfoto: Kamille (Astrid Felderer)

Umbruch und Druckvorstufe: Typoplus, Frangart

Druck: Printer Trento, Trient

ISBN 978-88-7283-700-9

ISBN E-Book 978-88-7283-704-7

Band 5 der Reihe „Kraut und Wurzel“

Mehr Rezepte und Tipps finden Sie auf dem Blog „Kraut und Wurzel“: www.krautundwurzel.com.

Unseren Gesamtkatalog finden Sie unter www.raetia.com.

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an [email protected].

Alle Fotos stammen von Astrid Felderer, außer S. 12 (Elisabeth Blackwell: Herbarium Blackwellianum emendatum et auctum. Hrsg: Nicolaus Eisenberger. Nürnberg 1750).

Die Angaben zu den Kräutern in diesem Buch wurden sorgfältig geprüft. Autor und Verlag lehnen jedoch jegliche Haftung für allfällige Schäden ab, die sich aus dem Gebrauch oder Missbrauch der hier vorgestellten Anwendungen ergeben. Die in diesem Buch enthaltenen Ratschläge ersetzen nicht eine ärztliche Therapie.

Mit finanzieller Unterstützung der Südtiroler Landesregierung, Abteilung Deutsche Kultur

ARNOLD ACHMÜLLER

Kindergesundheit

Mild wirksam – dennoch mit Vorsicht anzuwenden

So bleiben Kinder gesund

Albdruck und Fraisen: Schrecken der Kinderzimmer

Tipps zur Herstellung eines Kräuterkissens

Für Kinder ungeeignete Pflanzen und Zubereitungen

Die Frage der richtigen Dosierung

Grenzen der Selbstmedikation und Zutaten der Heilmittel

Rezepte

Erkältungen

Das Wechselfußbad

Essigwickel bei Fieber

Majoransalbe

Erkältungstee

Halsschmerzen

Zwiebelwickel

Zitronenwickel

Gurgellösung mit Salz

Trockener Husten

Teemischung bei Reizhusten

Eibischsirup

Eibischpastillen

Milch mit Honig

Schleimiger Husten

Husten- und Bronchialtee

Thymianhustensirup

Fichtenwipfel-Spitzwegerich-Sirup

Brustbalsam für Kinder

Zwiebelsaft

Durchfall und Erbrechen

Heidelbeertee

Karottensuppe nach Moro

Teemischung gegen Übelkeit

Dreimonatskoliken, Blähungen und Bauchschmerzen

Krampflösendes Massageöl

Blähungstreibender Tee

Teemischung bei Bauchschmerzen

Kirschkernkissen

Schlafprobleme und Nervosität

Beruhigende Teemischung für Kinder

Kräuterkissen

Stumpfe Verletzungen

Arnikagel

Topfenwickel

Windeldermatitis

Windelsalbe

Ringelblumenöl

Eichenrindensitzbad

Hautirritationen und trockene Hautstellen

Stiefmütterchenkraut gegen Kopfgneis

Ringelblumensalbe

Johanniskrautöl

Wind- und Wetterbalsam

Verzeichnisse

Verzeichnis der Krankheitsbilder

Verzeichnis der Heilmittel

Literatur

Mild wirksam – dennoch mit Vorsicht anzuwenden

Gerade bei der Behandlung von Kindern möchte man sanfte Heilmittel verwenden. Heilpflanzen sind wegen ihrer meist guten Verträglichkeit naheliegend. Eine große Anzahl an pflanzlichen Mitteln eignet sich tatsächlich für den Einsatz bei Kindern. In den letzten Jahrhunderten wurde ein regelrechter Schatz an möglichen Heil- und Hausmitteln zusammengetragen, die nicht nur in der Vergangenheit die Gesundheit der Kinder wiederherzustellen halfen, sondern auch in unserer Zeit wertvolle Einsatzmöglichkeiten bieten. Ob beispielsweise bei Erkältungen, Hautproblemen oder leichten Durchfallerkrankungen – verschiedene Rezepturen haben sich seit Langem etabliert. Sie wurden über viele Generationen erprobt und sind meist sehr einfach und unkompliziert in der Anwendung. Bei einigen leichten Beschwerden eignen sie sich sogar besser als chemisch-synthetische Heilmittel, bei anderen Erkrankungen hingegen können sie ergänzend zu einer allfälligen ärztlichen Therapie sinnvoll sein.

Nicht zu unterschätzen sind auch die gesundheitsfördernden Effekte, die durch die elterliche Fürsorge und Pflege entstehen. Gerade bei Kindern ist die persönliche Zuwendung an das kranke Kind für die Heilung enorm wichtig und in der Effektivität manchen Heilmitteln wohl sogar überlegen. Maßnahmen aus der Naturheilkunde sind oftmals etwas zeitaufwendiger, vermitteln Kindern aber auch eine intensivere Zuneigung.

Doch Kinder sind gleichzeitig auch ganz spezielle Patienten. Der kindliche Organismus und dessen Stoffwechsel sind vor allem in den ersten Lebensjahren nur bedingt mit dem von Erwachsenen vergleichbar. Der Abbau und die Ausscheidung von Substanzen und Wirkstoffen erfolgt bei Kleinkindern nur in einem sehr eingeschränkten Rahmen. Kinder sind somit keine „kleinen Erwachsenen“, bei welchen man nur die Dosierung anpassen muss. Es gibt Substanzen, die bei Erwachsenen kein Problem darstellen, von Kindern aber nicht vertragen werden. In der Behandlung von Kindern gilt es daher einige spezielle Punkte sowie den Umstand zu berücksichtigen, dass einige Heilpflanzen für sie gänzlich ungeeignet sind.

Es stimmt auch nicht, dass gegen absolut jedes Leiden ein Kraut gewachsen ist. Diese Meinung stammt noch aus einer Zeit, in der Heilmittel und Diagnosemethoden generell spärlich waren und schwere Krankheiten und Nervenerkrankungen sowieso als nicht behandelbar galten. Man kann diesen Spruch deshalb nicht in unsere Zeit übertragen, in der die moderne Medizin gegen eine Vielzahl von Krankheiten wirksame Therapien bereitstellt.

Dementsprechend wäre es ein grober Fehler, bakterielle Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und andere schwere Krankheiten allein mit Heilpflanzen oder anderen alternativmedizinischen Verfahren zu behandeln. Auf die jeweiligen Grenzen der Selbstmedikation sei deshalb im Besonderen verwiesen.

So bleiben Kinder gesund

Bereits im 19. Jahrhundert definierte ein großer Heiler die Zutaten für ein gesundes Leben: Sebastian Kneipp. Die fünf Säulen seiner Gesundheitslehre gelten aber nicht nur für Erwachsene, sondern sind auch für eine gesunde kindliche Entwicklung einsetzbar. Es ist nicht wichtig, Kindern nicht nur die Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt zu ermöglichen, sondern ihnen zugleich die Grundsätze für ein gesundes Leben mit auf den Weg zu geben. Denn wie bei vielen Dingen gilt: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.

Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung ist besonders für den kindlichen Organismus, der noch im Wachsen begriffen ist, essenziell. Dabei sollte man besonders auf dessen ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Inhaltsstoffen durch Obst und Gemüse achten. Dies ist natürlich nicht immer leicht, doch sind diese Substanzen für ein Funktionieren von Immunsystem und Stoffwechsel wichtig. Jedenfalls sollten einseitige Ernährungsweisen vermieden werden. Auch eine rein vegane Ernährung birgt für die kindliche Entwicklung wesentlich mehr Risiken einer Unterversorgung mit Eisen, Vitamin B 12 usw. als für einen Erwachsenen.

Auch ein übermäßiger Konsum von Kalorien ist für Kinder mit gesundheitlichen Risiken verbunden. Gerade in der Kombination mit Bewegungsmangel führt eine kalorienreiche Ernährung rasch zu Übergewicht. Deshalb sollten Fast Food, zuckerhaltige Getränke und Süßigkeiten nur in Maßen genossen werden – Letztere natürlich auch, weil sie die Zahngesundheit beeinträchtigen.

Geordnete Lebensführung: Kneipp empfahl einen Lebensstil, der durch einen geregelten Tagesablauf gekennzeichnet ist. Erkenntnisse in Bezug auf biologische Rhythmen, die unser Leben fundamental beeinflussen, bestätigen diese Empfehlung. Denn nur ein Tagesrhythmus, der auch dem biologischen Rhythmus entspricht, ist gesund. Das bedeutet, dass Schlaf- und Essenszeiten stets gleich bleiben sollen. Kommt der biologische Rhythmus aus dem Takt, erhöht sich das Risiko für mehrere Krankheitsbilder. Kindern kommt ein geregelter Tagesablauf sehr entgegen. Sie brauchen eine gleichbleibende Tagesstruktur, die ihnen auch eine Form von Geborgenheit und Sicherheit gibt. Aus diesem Grund sollte man auf ausreichende und gleichbleibende Schlafzeiten achten und Kinder nicht durch einen chaotischen Alltag überfordern.

Bewegung: Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang, den man im Allgemeinen nicht besonders zu fördern braucht. Allerdings bedingen unser vielfach urbaner Lebensstil und der vermehrte Aufenthalt in den eigenen vier Wänden eine natürliche Einschränkung. Der Bewegungsdrang kann nämlich durch verschiedenste „Ablenkungen“ wie Spielzeug, Unterhaltungsmedien, aber auch durch Verbote abtrainiert werden.

Dabei sollte man bedenken, dass der Bewegungsdrang auf natürliche Weise dazu führt, dass motorische Abläufe erlernt werden. Ohne Bewegung – einschließlich aller Versuche und „Ausrutscher“ – lernt das Kind auch nichts. Zudem ist es für einen gesunden Bewegungsapparat unerlässlich, ihn zu trainieren. Bei mangelnder Bewegung steigt außerdem das Risiko für Übergewicht, was besonders bei Kindern fatal sein kann. In den westlichen Ländern beobachtet man derzeit, dass vermehrt auch Jugendliche von Übergewicht, Diabetes oder Bluthochdruck eigenen betroffen sind. Gründe hierfür sind eine kalorienreiche Ernährung sowie Bewegungsmangel.

Reizmethoden: Kneipp hatte erkannt, dass kaltes und warmes Wasser sowohl in der Prävention als auch in der Therapie von Krankheiten sehr nützlich sein kann. Seine Wasserkuren machten ihn weltberühmt. Letztlich ist es nicht das Wasser, sondern es sind die vom Wasser übertragenen Reize – Kälte oder Wärme –, die uns widerstandsfähiger machen oder heilen. Besonders bei Kindern müssen diese aber sehr milder Natur sein, da sie ansonsten den Organismus schnell überfordern. Grundsätzlich sind die Reizverfahren nach Kneipp mit Kindern leicht umzusetzen, stellt das Wasser für sie doch eine spielerische Komponente dar. Gleichzeitig kann man an den Reizverfahren nach Kneipp sehr gut sehen, dass eine sanfte Abhärtung des Organismus sehr wertvoll für die Gesundheit ist. Besonders sinnvoll sind Wechselfußbäder, da sie mild und einfach in der Anwendung sind.

Für Kinder und Erwachsene wirkt sich auch Bewegung im Freien – selbst in den kälteren Monaten – positiv auf die Abwehrmechanismen aus. Denn gerade Erkältungen sind nicht auf die Kälte an sich, sondern auf den Umstand zurückzuführen, dass wir uns im Winter vornehmlich in geschlossenen, warmen Räumen aufhalten. Dadurch kann sich der Körper nicht an die Kälte gewöhnen. Kalte Reize führen so schnell zu Überforderung des Organismus, wodurch auch das Immunsystem empfänglicher für Infektionen wird.

Heilpflanzen: Natürliche Heilmittel sind in ihrer Wirkung meist milder als chemisch-synthetische. Sie greifen also auch weniger stark in die natürliche Regulation des menschlichen Organismus ein, weshalb mit ihnen auch weniger Nebenwirkungen verbunden sind.