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Die Briefe und Tagebücher der damals 12- bis 15-jährigen Autorin lassen uns teilhaben am KLV-Lagerleben zwischen 1942 und 1945 auf Usedom, in Mähren sowie im Riesengebirge und Harz. Die Schilderungen vom Ende des Zweiten Weltkrieges aus einer ungewohnten Perspektive sind zweifellos ein seltenes Dokument der Zeitgeschichte.
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Seitenzahl: 253
Veröffentlichungsjahr: 2020
Für meine Familie,
für alle, die diese Zeit erlebt haben,
und vor allem für die,
die diese Zeit nicht erlebt haben.
Mein Dank gilt meinem Mann Heinrich Salomon,
der mich ermuntert hat, diese Briefe
und Aufzeichnungen zu veröffentlichen,
und vor allem unserem Sohn Mathias Salomon,
der mit viel Einfühlungsvermögen
das vorhandene Material gesichtet, gelichtet
und die Gesamtgestaltung übernommen hat.
VORWORT
von Mathias Salomon
AUS DER VERSENKUNG GEHOLT
Ereignisse und Zeugnisse aus heutiger Sicht
BANSIN
(auf Usedom), Sommer 1942
Zum ersten Mal weg von zu Hause
LUHATSCHOWITZ
(Mähren) 1943
Kein Heimweh – trotz der Ferne
JOHANNISBAD
(Riesengebirge) 1944
Erstes Tagebuch, erste Geheimnisse
STOLBERG
(Harz), Frühjahr 1945
Die Front rückt näher
BERLIN
1945
Ein Anfang nach dem Ende
von Mathias Salomon
Wer kramt nicht gerne in alten Fotos und taucht ein in längst vergangene Zeiten beim Lesen alter Briefe und Postkarten? Viel Nostalgie, Sehnsucht nach Unwiederbringlichem, aber auch Verklärung von Tatsachen sowie das Vergessen unliebsamer Details schwingen dabei mit. Immer wieder habe ich mir die zum Teil noch sepiabraunen Fotos meiner Eltern und Großeltern angesehen, kenne diese oder jene kleine Geschichte ihrer Vergangenheit vom Erzählen. Dennoch wird mir in letzter Zeit immer klarer: Viele dieser Geschichten werde ich nur zum Teil behalten. Historische Daten und Fakten stehen in Geschichtsbüchern, aber die ganz persönlichen Erlebnisse meiner Vorfahren werden aus meinem Gedächtnis entrinnen, wenn sie nirgendwo schriftlich festgehalten sind. Wen werde ich fragen, wenn auch meine Eltern nicht mehr sind?
Als hätte es meine Mutter schon im jugendlichen Alter von 14 Jahren geahnt, dass es viel später einmal von Interesse sein könnte, schrieb sie fleißig alles auf, was ihr wichtig erschien. Und so erfahren wir, wie es ist, eine lange Zeit fern der Heimat im Rahmen der KLV, der Kinderlandverschickung, zu verbringen. Es sind die Jahre des Erwachsenwerdens, ohne die häusliche Wärme, dafür geprägt durch das Gemeinschaftsleben, Mädchenfreundschaften und natürlich die Erziehung der Lagerleitung, die stets bemüht war, eine heile Welt inmitten einer immer ernster werdenden Situation zu inszenieren; schließlich war Krieg.
Dank ihrer Schreibfreudigkeit in Briefen an die Mutter und aufgrund der zahlreichen Tagebuchaufzeichnungen bis in die letzten Tage des Krieges und darüber hinaus, ist etwas erhalten geblieben, was uns einen Einblick in den Alltag dieser Organisation ermöglicht. Erst beim Studieren aller Aufzeichnungen, welche meine Mutter aus der schwer lesbaren Sütterlinschrift in den Computer tippte, konnte ich mich stärker in diese Zeit hineinversetzen und etwas von dem nachempfinden, was den Reiz dieser Kinderlager ausgemacht haben muss.
Während Verwandte daheim Hunger leiden, Städte bombardiert oder Juden in Konzentrationslagern vergast werden, basteln die Kinder Weihnachtsgeschenke, spielen Zirkus oder studieren Theaterstücke ein. Wie unter einer Käseglocke, fast gänzlich abgeschirmt von den Meldungen über massenhaftes Sterben und die Niederlagen durch die Alliierten Mächte ist der Krieg anfangs nur durch das System von Rationierungsmarken und Punkten präsent. Die schönen Meeresstrände oder die für Abenteuer wie geschaffenen Gebirgswälder der deutschen Heimat lassen viele kleine Sorgen vergessen.
Auch in den von Deutschland annektierten Gebieten genießen die Mädchen und Jungen der KLV die Schönheit der Natur und schauen sich seichte Unterhaltungsfilme an, die sie bestmöglich von den Schrecken des Krieges ablenken sollen. Aber dieser Krieg bedroht auch die Kinderlandverschickung. Zuerst müssen die Lager in den besetzten Gebieten geräumt werden. Amerikaner und Russen nähern sich unaufhaltsam und marschieren schließlich überall ein, obwohl doch der Endsieg bis zur letzten Minute als sicher erklärt wurde. Bald entscheiden neue Mächte über das Schicksal Deutschlands. Der Krieg, so wie ihn die verschickten Kinder und Jugendlichen in seinen letzten Tagen erleben, lehrt sie, sich mit allem abzufinden, nicht nur mit den abstrusesten Gerüchten, sondern sogar mit der Möglichkeit des eigenen Todes. Doch ein gewisser lakonischer Umgang mit den Tatsachen ist wohl auch mit der Unwissenheit oder Naivität zu erklären, die zweifelsfrei ein Merkmal und in diesem Fall ein Vorteil der Jugend ist.
Wer dieses Buch liest, wird mir vielleicht zustimmen, dass die hier geschilderten Erlebnisse auch ein weiterer Mosaikstein in der Aufarbeitung der Geschichte des „Dritten Reiches“ sein kann, eine Facette des Nationalsozialismus bzw. des Zweiten Weltkrieges, der mehrere Generationen auf unterschiedlichste Art geprägt hat. Sicherlich wäre dieses Buch auch allein mit den Originaltexten der Briefe und Tagebücher interessant und letztlich spannend genug gewesen, aber die heutigen Kommentare meiner Mutter – hier in serifenloser Schrift zwischen den Originaltexten – sind hilfreich, da sie Unklarheiten und Missverständnisse ausräumen. Sie sind aber, fast 70 Jahre später verfasst, genau wie die Briefe und Tagebucheinträge selbst, lediglich eine subjektive Betrachtung und autobiografische Ergänzung, ohne etwas zu beschönigen oder rechtfertigen zu wollen.
Allen Lesern wünsche ich viel Freude beim Lesen sowie beim Betrachten der Fotos und vielen kleinen originalen Zeichnungen, die das Geschilderte noch plastischer machen, es illustrieren oder liebevoll dekorieren.
Berlin, den 1. Juli 2010
von Isa Salomon
Viele Jahre schlummerten meine Tagebücher in irgendwelchen Kartons oder Tüten in der Versenkung. Manchmal beim Auf- oder Umräumen fielen sie mir in die Hände. Aber ich packte sie immer wieder weg und dachte nur: Ach, da sind ja meine Tagebücher! Und das war ’s dann auch schon. Ich wollte sie jedoch weder wegwerfen, noch lesen; also wurden sie ein weiteres Mal liebevoll in einer Ecke im Schrank verstaut. Jungmädchen-Spinnereien! Sogar mit Geheimschrift und zugeklebten Seiten, denn so manches durfte ja niemand erfahren, und einiges wurde gar nicht erwähnt, weil es noch geheimer als geheim war und ich damals davon überzeugt war, dass ich bestimmte Erlebnisse oder Gedanken auch so im Kopf behalten würde. Vor Schnüfflern war man ja nie ganz sicher.
In den letzten Jahren, jetzt, wo ich längst meine eigene Großmutter sein könnte, habe ich die Bücher jedoch des Öfteren zur Hand genommen und darin geblättert und gelesen. Heute lacht man hin und wieder darüber, wie man die Zeit als vierzehn/fünfzehnjähriges Mädchen damals im Lager am Ende des Krieges erlebt und beschrieben hat. Die Aufzeichnungen gehen sogar noch weiter bis 1950. Danach ist dann allerdings Schluss, denn wenn man erst verheiratet ist, fehlt meist die Zeit dafür. Außerdem wird es dann entweder uninteressant – oder noch geheimer. Das soll jeder für sich entscheiden. Hier sind also nur die ersten zwei Tagebücher wiedergegeben – vom Frühjahr 1944 bis zum Sommer 1945. Aber irgendwie freut man sich doch, dass man damals alles so akribisch zu Papier gebracht hat, möglichst noch mit kleinen Zeichnungen versehen, jedenfalls wenn es die Zeit erlaubte, einfach nur so für sich und ohne die Absicht, es jemals anderen zu zeigen oder zum Lesen zu geben. Ich weiß heute leider nicht mehr, wo ich seinerzeit im Lager meine Tagebücher aufbewahrt habe, um sicher zu sein, dass die Lagerleiterin oder wer auch immer sie nicht finden konnte. Höchstwahrverscheinlich versteckte ich sie nicht unter dem Kopfkissen, sondern wohl eher unter der Matratze.
Das ist nun sehr lange her, aber es wäre schade, wenn die Aufzeichnungen für immer verloren gingen, denn es hat wohl kaum jemand so viele Monate, ja sogar Jahre im KLV-Lager verbracht. Die Kinder und Jugendlichen von heute können sich kaum vorstellen, wie genügsam wir damals waren. Wir freuten uns riesig über ein gekochtes Ei zu Ostern, über Bonbons am Sonntag, über einen Radiergummi aus Berlin und andere Kleinigkeiten und waren eigentlich ganz glücklich dabei. Heimweh hatten wir kaum, denn für Ablenkung wurde gesorgt, und Post von zu Hause kam reichlich.
Mit meiner Mutter und meiner Schwester Guni (links)
vor Kriegsbeginn in Piesteritz
Ich möchte aber ein wenig ausholen und mit dem Jahr 1942 beginnen. Wir wohnten damals in Piesteritz bei Wittenberg (Lutherstadt), wohin unser Vater als Rektor 1934 versetzt worden war. Er starb jedoch schon im Dezember 1935, als ich gerade mal fünf Jahre alt war und meine Schwester sieben. Meine Mutter stand nun im Alter von einunddreißig Jahren allein da mit uns zwei Mädchen. 1942 ist sie mit uns dann nach Berlin gezogen, also mitten im Krieg, eigentlich unverantwortlich; aber „wir“ waren ja noch auf dem „Vormarsch“. Der Grund waren die besseren Ausbildungsmöglichkeiten für uns. Gutgläubig wie sie war, hat sie nicht geahnt, was auf sie zukommen würde.
Ich kann mich noch gut an den 1. September 1939 erinnern, als der Zweite Weltkrieg ausbrach. Wir wurden von der Schule nach Hause geschickt. Es war wunderschönes Wetter, ich trug ein leichtes schwarzes, ärmelloses Spitzenkleidchen – das hatte meine Mutter aus einem ihrer Trauerkleider für mich genäht – und tänzelte mit etwas gemischten Gefühlen nach Hause. Schulfrei, das war immer eine feine Sache, aber Krieg? Darunter konnte ich mir mit meinen neun Jahren nichts Konkretes vorstellen und fragte meine Mutter, was wohl schlimmer sei, Krieg oder Gewitter. Sie sah mich ziemlich verstört an. Mit so einer Frage hatte sie nicht gerechnet. Sicherlich ging ihr alles Mögliche durch den Kopf, kein Wunder, immerhin hatte sie schon einen Krieg miterlebt, und der hatte begonnen, als sie genau in dem gleichen Alter war wie ich jetzt zu dieser Zeit. Bestimmt dachte sie an den Hunger und die tägliche Kohlsuppe und dass sie nun alles noch einmal durchmachen müsse – und wir auch. Was sollte sie mir antworten? Sie sagte nichts, vielleicht wollte sie mir auch nicht die Wahrheit sagen. Was Krieg bedeudet, ist einem neunjährigen Kind in Friedenszeiten mit Worten ohnehin nicht begreiflich zu machen.
Vorerst verlief der Krieg für Deutschland ganz gut, immer nur vorwärts, vorwärts – warum sollte man da nicht nach Berlin ziehen? Den Zeitpunkt konnten wir uns nicht genau aussuchen, weil es ein Ringtausch war – die einen wollten raus aus Berlin, die anderen rein. Man musste warten, bis die neue Wohnung frei war. Alle drei Parteien konnten demnach nicht am selben Tag umziehen, und so fand der Umzug mitten im eisigen Winter statt: im Januar 1942. Natürlich mussten auch unsere eingekellerten Kartoffeln mit; man war ja froh, wenn man überhaupt welche besaß. Die haben den strengen Frost leider nicht vertragen und sind alle unterwegs erfroren, stanken fürchterlich und schmeckten abscheulich.
Die Berliner Wohnung war noch nicht geräumt, und so fanden wir bei Bekannten im Stadtteil Adlershof, die mit uns zur gleichen Zeit von Piesteritz nach Berlin gezogen waren, für etwa eine Woche eine Bleibe, und so stand der Möbelwagen mitsamt Kartoffeln bei der Kälte irgendwo herum.
Nie vergessen werde ich, wie einmal unsere Mutter ewig nicht vom Einkauf zurückkam. Es war längst dunkel geworden, und wir machten uns schon Sorgen. Dann endlich stand sie vor der Tür, in den Händen hatte sie je ein Netz, voll mit wunderschönen gelben Äpfeln, eine Seltenheit! Aber ihre Hände waren so steif gefroren, dass sie die Netze gar nicht loslassen konnte. Sie hatte zwei Stunden in der irrsinnigen Kälte danach angestanden, nur um uns eine Freude zu machen. Endlich durften wir unsere neue Wohnung beziehen, und der Alltag begann. Unsere Schule, die „Klara-Schumann-Schule“ in Berlin-Weißensee, war zu dieser Zeit im Gymnasium an der Woelkprommenade untergebracht, weil unser Schulgebäude in der Pistoriusstraße als Lazarett gebraucht wurde. Eine fremde Schule ist immer etwas gewöhnungsbedürftig. Man muss neue Freundschaften knüpfen, was nicht so einfach ist, wenn man schüchtern aus der Provinz in eine Großstadt kommt. Am liebsten wäre man weit weg.
Da kam ein Angebot wie gerufen: Kinder, die Lust hatten und deren Eltern es erlaubten, konnten im Mai 1942 für drei Monate über die Kinderlandverschickung nach Bansin in ein KLV-Lager reisen. Für uns Kinder jedenfalls war es ein fantastisches Angebot. Wie sollte man sonst jemals an die Ostsee kommen? Unsere Mutter hat es ohne zu zögern erlaubt, denn es gab ja schon zu dieser Zeit wenig zu essen. Alles war rationiert und nur auf Lebensmittelkarten zu haben, Textilien auf Punkte von der Kleiderkarte. „Beziehungen“ hatten wir leider keine.
Mit der KLV konnten Kinder ab zehn Jahren aus größeren, im Krieg gefährdeten Städten aufs Land evakuiert werden, wo sie nicht nur besser verpflegt wurden, sondern auch vom Kriegsgeschehen möglichst verschont blieben. KLV-Lager gab es in vielen „sicheren“ Gegenden Deutschlands und den besetzten Gebieten. Es waren oft landschaftlich sehr schön gelegene Kurorte dafür ausgewählt worden. Hotels und Pensionen, in denen zuvor noch Feriengäste Urlaub machten, wurden einfach beschlagnahmt und in Lager für Kinder und Jugendliche oder auch Ausweichkrankenhäuser und Lazarette umgewandelt. Anstelle des einstigen Mobiliars trat nun die Ausstattung, wie sie für Kasernen typisch war: Doppelstockbetten aus Eisen, einfache Decken mit blau karierter Bettwäsche und pro Person ein schmaler grauer Spind aus Metall.
Für uns jedenfalls klang „Ostsee“ fast so exotisch wie Riviera oder Venedig. Da überlegten wir gar nicht lange, und so fuhren meine Schwester Gunhild und ich zusammen mit einigen anderen Kindern unserer Schule mit dem Schiff „Wintermärchen III“ am 29. Mai 1942 von Lehnitz aus in Richtung Oder und weiter nach Norden zur Ostsee. Unsere Mutter schrieb noch am selben Abend ihren ersten Brief an uns:
In Greifenhagen mussten wir in einer Jugendherberge übernachten. Man gab uns frische Laken zum Zudecken. Es war sehr schwül und gewittrig, und viele tausend kleine schwarze Gnitzen oder Gewitterfliegen krabbelten auf uns herum; man konnte gar nicht schlafen, hatte sich nur zu wehren.
Am nächsten Tag ging die Fahrt weiter. Meine Schwester wurde plötzlich krank, war knallrot, hatte hohes Fieber, wurde isoliert und musste in Stettin sofort ins Krankenhaus gebracht werden. Dort hatte sie noch drei Wochen zu verbringen, konnte also nicht mit der ganzen Truppe nach Bansin weiterfahren. Was sie eigentlich hatte, wissen wir bis heute nicht, aber es muss wohl mit den Gnitzen zu tun gehabt haben. Jedenfalls hat man sie punktiert, was sicher sehr unangenehm war, Blutproben an Ohr und Finger entnommen, und am 9. Juni war sie endlich fieberfrei, soll zum Kaffee drei Portionen gegessen haben, zum Abendbrot sieben Schnitten, am nächsten Morgen sechs Schnitten, eine Semmel und zwei Stück Kuchen. So hat es unsere Mutter jedenfalls telefonisch von der zuständigen Ärztin aus Stettin erfahren.
Das fing ja gut an. Da ich nun mal Gunis Schwester bin, nahm man an, dass auch ich krank sein könnte, und so durfte ich nicht mit den anderen Kindern nach Bansin in unser Lager, Haus „Elfriede“, sondern wurde gleich nach Heringsdorf verfrachtet auf die Scharlach-Station an der Strandpromenade – bis zum 12. Juni. Ich war kerngesund und hätte mich hier durchaus anstecken können, das hab ich aber nicht, vielleicht weil Guni, als wir noch klein und in Piesteritz waren, meine Freundin Hildchen und mich beim Spielen im Wald „geimpft“ hat, indem sie uns mit einem Stöckchen die Haut am Oberarm aufritzte und dann die weiße Flüssigkeit aus dem Stängel von Wolfsmilch in die offene Wunde spachtelte. Unser Arm schwoll zwar beängstigend an, aber von da an blieben wir von ernsthaften ansteckenden Krankheiten verschont.
Heringsdorf, Haus „Runge“, 1. 6. 1942
Liebe Mutti!
Vielen Dank für Deinen langen Brief. Es ist hier sehr schön. Wir waren schon ein paar mal am Strand und haben gespielt. – Du brauchst die 10,- RM nicht zu schicken. Alle müssen jetzt Zöpfe oder einen Mozartzopf tragen, weil es so warm ist. Hat Guni ihr Reisegeld zu Hause gelassen? – Ich brauche Briefmarken! – Auf der Reise nach Bansin mußten wir übernachten und zwar in Greifenhagen in der Jugendherberge. Heute gab es Fisch. Prima! Viele herzliche Grüße sendet Dir Isa
Aus dieser Zeit existiert noch kein Tagebuch. Lediglich Briefe und Karten zwischen Bansin und Berlin sind noch vorhanden, wenn auch zum Teil verblasst – gesammelte Post unter dem Motto: „Liebe Mutti, schicke mir bitte ...!“ Alle kann man jedoch nicht wiedergeben, und die meisten der hier abgedruckten erscheinen auch nur gekürzt.
Bansin, 23. 6. 42 (Haus „Elfriede“)
Liebe Mutti!
Vielen Dank für Deinen Brief. Wie oft hat denn Guni schon geschrieben? Ich freue mich schon so sehr auf das Paket. Christa H. hat an einem Tag 3 Päckchen mit Süßigkeiten bekommen. Nougat, Bonbons, Waffeln, Kekse, Pralinen und Haferflockenmakronen. Wenn ich doch auch so etwas kriegen würde, ich wäre bis an die Decke gesprungen, glaub’ es mir! – Heute hatten wir vom Kaffee bis zum Abendbrot Freizeit am Strand. Wir waren mit den Füßen im Wasser. Richtig baden dürfen wir noch nicht und außerdem mußt Du mir auch noch die Badeerlaubnis schicken.
Sei bitte nicht böse! An meinem neuen weißen Kleid ist der Faden im Ärmel gerissen. Ich schicke es Dir, wenn ich ein Andenken von Bansin habe, das ich mit reinlege. Am Donnerstag haben wir Stadtausgang, da kaufe ich eins. – Am Sommeranfang war es nicht kalt bei uns. Wir waren am Strand und haben geschwitzt. – Du kannst uns gerne einen Kalender schicken, dann sieht unser Zimmer wenigstens freundlich aus. Am Donnerstag kaufe ich Ansichtskarten. Viele herzliche Grüße auch an Lenks sendet Dir Deine Isa
27. 6. 1942
... Ich habe das Paket mit großer Freude erhalten. Die Stoffreste sind ja viel zu schön zum saubermachen. Ich nähe daraus was. Morgen haben wir einen Bunten Abend. Wir spielen wieder ein Theater. Wir (aus unserem Zimmer) sind Elfen (im Nachthemd). Der Kuchen hat gut geschmeckt. ...
Juni 1942
...Vielen Dank für das Päckchen mit dem Kalender. Heute habe ich auch mal ein Päckchen zurechtgemacht. Also, am Kleid ist der Ärmel kaputt. Den Rock wasche doch bitte, denn hier zerreißt beim Waschen so viel. Die kleinen Geschenke habe ich beim Stadtausgang gekauft. Der Hase ist aus Elfenbein und steht auf Bernstein. Die „Muschelbrosche“ stecke bitte nicht an, da sie sonst entzwei gehen könnte.
Wir bauen jetzt am Strand Burgen, jedes Zimmer eine. Wenn wir fertig sind, machen wir einen Burgenwettbewerb. Unser Loch ist schon am tiefsten. Leider müssen wir mit den Händen buddeln, weil wir keine Schippen haben. – Wir nähen jeden Tag Puppenkleider aus dem Stoff von Dir. Der weiße Zwirn ist bald alle. Du kannst mir auch keinen schicken, nicht wahr? ...
2. Juli 1942
… Heute war ich mit Christa im Kurhotel. Sie hatte 80 Gramm Kuchenmarken geschickt bekommen. Da hat sie zwei Stück Kuchen gekauft und mir eins verkauft. Prima!...
3. 7. 1942
Liebe Mutti!
… Du denkst, mein ganzes Vermögen ist draufgegangen? Natürlich kann ich die 10,- RM gut gebrauchen. Der Hase hat 3,75 RM gekostet, die Brosche 1,- RM und die Bilder auch. – Du kannst mir den Atlas, Erdkunde- und Biologiebuch schicken. Wenn Du Hefte oder Blöcke bekommst, kannst Du sie mir schicken. Ich habe nämlich meine Schultasche, ebenso 33 Sechspfennigbriefmarken und 20 Zwölfer, meinen Mantel, grünen Pullover, einige Blusen, das Kleid von Tante Gretel und andere Kleinigkeiten noch in Haus Runge. Das muß alles noch desinfiziert werden.
Baden waren wir noch nicht, gemein! Alle Lager dürfen schon ins Wasser. Haus Marie-Luise war heute auch im Wasser. Wir dürfen nur mit den Beinen ins Wasser gehen. Wenn von einer die Hose naß wird, müssen alle raus. – Vielen Dank für das Garn. Ich kann es gut gebrauchen. ...
Am Strand; untere Reihe, 3. u. 4. von links: Käthe und ich; 2. Reihe, 1. von rechts: Mariane H.
5. 7. 1942
… Am Sonnabend waren wir zum ersten Mal baden. Wir durften 4 Minuten im Wasser bleiben, heute reichlich 6 und morgen 10 Minuten. Es war prima! Zum Anfang ist es noch etwas kalt, aber wenn man richtig naß ist, friert man nicht mehr. Kaum hat man sich an das Wasser gewöhnt, da muß man auch schon wieder raus. Trotzdem ist es schön, aber kurz. Heute Nachmittag haben wir Freizeit am Strand. Ich werde gar nicht braun ohne Creme. Kannst Du mir nichts schicken? Ich würde mich sehr freuen!
Morgen spielen die 12 Besten aus unserem Lager Völkerball gegen die 12 Besten aus einem anderen Lager (Haus Schmidt). Ich muß als einzige aus unserem Zimmer mitmachen. Ich habe schon solche Angst. Wir verlieren ja doch. – Mein Muschelkästchen ist fertig und sehr niedlich geworden. Ich schicke es mit den nächsten schmutzigen Kleidern. ...
9. 7. 1942
… Der Kuchen hat prima geschmeckt. Er war schon hart geworden. Aber er war schön knusperig. Ich male bald mal, wenn ich Zeit habe, ein Bild von der Ostsee und schicke es Dir. Wenn es schön wird, dann male ich noch eins für unser Zimmer. Ich möchte gerne mal ein Paket mit Geschenken oder eins mit Süßigkeiten bekommen. Dann würde ich bis an die Decke springen. ...
Ausschnitt aus einem Brief meiner Mutter:
Berlin, 14. 7. 1942
Meine liebe Isa!
Ganz schnell will ich Dir mal ein paar Zeilen zu dem süßen Gruß schreiben; für das Geld, das letzte einzelne, und die Marken kannst Du Dir Kuchen kaufen, ich selbst kann doch keinen mehr backen, die Zeiten sind längst vorbei. Ich habe für Euch natürlich nicht alle Wünsche erfüllen können, es gibt ja nichts mehr, rumgelaufen bin ich genügend, damit ich was bekam. So, nun leb für heute herzlichst wohl und sei recht lieb gegrüßt von Deiner Mutti
Bansin, 20. 7. 1942
Liebe Mutti!
Vielen, vielen Dank für Dein süßes Päckchen. Ich habe mich riesig gefreut und daher gleich alles am ersten Tag aufgegessen. Natürlich, ich wollte bis an die Decke springen, doch habe es nicht geschafft. – Am Sonntag hat jeder aus unserem Lager einen Konfektkasten bekommen mit 11 Pralinen. Am Montag sind wir gewandert. Nach Ückeritz 8 km hin und 8 km zurück. Es war prima. ...
28 .7. 1942
… Ich glaube, daß wir noch eher nach Hause kommen. Voraussichtlich zwischen dem 15. August und 3. September. Es ist wegen der Minen, den U-Booten und Fliegerangriffen. Bis zum 3. September muß die ganze Insel geräumt sein. Es dürfen keine KLV-Lager mehr auf der Insel sein. Mein Geld ist bald alle. Wie geht es Dir denn so? Hast Du großen Hunger? Oder nicht? Ich werde hier satt. Manche Kinder bekommen zu Hause noch mehr zu essen als hier, sagen sie. Na, die müssen dann fressen und nicht essen.
Wir haben jetzt eine neue Lagerleiterin bekommen. – Kannst Du mir vielleicht einen neuen Badeanzug kaufen? Mein gelber hat ja so viele kleine Löcher, die ich nicht stopfen kann. Marianne hat auch einen neuen bekommen, zweiteilig, aber prima. ...
29. 7. 1942
Liebe Mutti!
Warum schreibst du eigentlich nicht mehr? Hast du keine Zeit? Ich warte schon so lange auf Post, aber vergebens. Ungefähr vor einer Woche hat ein Mädel den Konfektkasten von einem anderen Mädel aus dem Schrank gekramt und ein Praliné in einem anderen Bett versteckt. Unsere Lagerleiterin fragte, wer das gemacht hätte, aber keiner meldete sich. Wir gaben auch alle unter der Fahne unserer Lagermädelführerin das Ehrenwort. Bis jetzt hat sich noch keiner gemeldet. Wir haben so lange keinen Stadtausgang mehr, bis sich diejenige gemeldet hat. Da wären natürlich die Kuchenmarken verfallen, aber am Sonnabend durften wir, also alle, die noch Kuchenmarken hatten, uns Brötchen kaufen. Diese 6 Brötchen waren natürlich gleich am selben Tag alle. Viele liebe Grüße und Küsse sendet Dir, liebe Mutti, Deine Isa
Bansin, 2. 8. 1942
… Die 10,- RM kann ich sehr gut gebrauchen. Ich will Dir doch auch ein Andenken von Bansin mitbringen, nicht wahr? Ach, Du Ärmste, Du tust mir leid, wenn Du immer so großen Hunger hast. Heute habe ich erfahren, daß der erste Transport am 3. September abgeht. Du brauchst Anfang September nicht mehr zu kommen. Es lohnt sich ja doch nicht mehr. Du würdest hier nur so viel zu essen bekommen, wie Du auf die Marken kriegst. Das Mädel, das das Praliné versteckt hat, hat sich noch nicht gemeldet. Toll, was?
Gestern war unser Zimmer liederlich, als wir an den Strand gehen wollten, da durften wir nicht mitbaden. Als wir vom Strand kamen, sind manche unordentlich marschiert. – Viele kamen zu spät aus dem Wasser. Diese alle dürfen fünf Tage nicht mitbaden. ...
Ausschnitt aus einem Brief meiner Mutter:
Berlin, den 3. August 1942
Meine liebe Isa!
Ich danke Dir schön für Deinen Brief. Geht es denn mit dem Badeanzug wirklich nicht mehr? Ich habe heute bereits versucht, einen zu erwischen, leider vergebens. Lassen sich denn die Löcher nicht mehr stopfen? Oder hast Du kein Stopfgarn mehr? Vielleicht geht das beiliegende Garn? ...
5. 8. 1942
Liebe Mutti!
... Den Badeanzug habe ich mit Müh und Not wieder gestopft. Das waren bestimmt 20 kleine Löcher. So O groß. Hast Du noch nicht gewußt, daß wir Zöpfchen haben? Ach Gott! Abgenommen habe ich nicht. Vielleicht zugenommen. Was sagen die anderen dazu, daß Du 4 Pfund abgenommen hast? Wenn wir nach Hause kommen, dann bist Du ein Streichholz! – Wann wir nun wirklich ankommen, weiß ich immer noch nicht. – Morgen haben wir wieder Stadtausgang. Prima! Ach, ich möchte doch gerne mal einen großen dicken Fisch fangen, für Dich. Beim Baden tauchen wir immer und schwimmen unterm Wasser. Das macht Spaß!...
Ausschnitt aus einem Brief meiner Mutter:
Berlin, Sonntag, den 9. 8. 1942
Meine liebe Isa!
Über Deine Karte habe ich mich mächtig gefreut. Es ist lieb von Dir, daß Du mir einen dicken Fisch fangen willst, aber so einfach ist das anscheinend doch nicht, was? Der Fisch ist Dir sicherlich immer durch die Finger gerutscht?
Daß Du Deinen Badeanzug wieder gestopft hast, ist fein, nächstes Jahr gibt es vielleicht wieder neue zu kaufen. – Doch, ich wußte, daß Ihr Zöpfchen tragen müßt, aber Ihr seht natürlich damit ganz anders aus als mit den gedrehten Locken. Nun sehe ich Euch ja bald, mir wird die Zeit bis dahin so rasend schnell verfliegen, denn ich habe so entsetzlich viel Arbeit. Jetzt vor einigen Tagen habe ich beinahe 4 Stunden bei Dreschers im Laden gestanden, bis ich dran war und etwas bekam. Da bin ich dann für den ganzen Rest des Tages erledigt, das Stehen strengt mich immer so an.
Wenn Ihr nun ankommt, es wird sicherlich wieder per Schiff sein, dann sieh Dich nicht nach einer Mutti um, die wie ein Streichholz aussieht, denn so dünn kann ich ja nie werden, Gott sei Dank, denn da sind ja noch die Knochen da.
Nun bin ich wirklich gespannt, wann Ihr denn nun ankommt, Guni schrieb mir, bis zum 15. September müsse die Insel geräumt sein. Hoffentlich habt Ihr dort nichts mit Fliegerangriffen usw. zu tun, daß ich mich nicht noch um Euch zu sorgen habe. Tante Anni hat mir vor einigen Tagen 14 Pfund Kirschen geschickt, die waren so lange Zeit auf der Bahn, daß ein großer Teil davon schlecht geworden war. 3 Gläser habe ich nun eingekocht, 3 Gläser Heidelbeeren besitze ich auch noch, mehr einwecken konnte ich nicht, da ich weiter keine Gläser habe, schade. Aber das bleibt, bis Ihr heimkommt. So, meine liebe Isa, nun will ich heute aufhören, ich habe noch so sehr viel zu tun. Ich freu mich auf das Wiedersehen und grüße Dich für heute herzlichst! Deine Mutti
Bansin, 11. 8. 1942
Liebe Mutti!
Geht es Dir gut? Oder hast Du wieder abgenommen? Na, wir kommen ja bald nach Hause. Freust Du Dich da? Hat Dir Guni schon geschrieben, daß sie humpeln muß? Sie ist nämlich wieder auf ihr Knie gefallen. Nun denken alle, die Kniescheibe ist ausgekugelt. Guni hat sich eine Schnur an den Fuß gebunden und hält die immer fest, daß ihr Bein steif bleibt. Die Ärmste!
Gruß und Kuß – Deine Isa
11. 8. 1942
Liebe Mutti!
… So leicht ist es nicht, einen dicken Fisch zu fangen, weil die meistens so weit draußen sind. Ich habe noch keinen gesehen. Mein Badeanzug kriegt immer wieder neue Löcher. Wir kommen ja bald nach Hause. Heute habe ich 108 Stöße beim Schwimmen geschafft. Morgen will und muß ich 150 Stöße schaffen. Ich freue mich schon wieder darauf. Ich glaube, daß wir nicht per Schiff, sondern mit dem Zug nach Hause kommen. Ich freue mich schon auf die Kirschen und Heidelbeeren. Dann kann es ja Dampfnudeln mit Heidelbeeren geben, Hm, ah, hm! Oder Kirschkuchen, Kirschtorte. Ich freue mich so wie Du auf das Wiedersehen auf dem Stettiner Bahnhof. Heute üben wir im Wald ein Märchenstück (Hänsel und Gretel). Wir spielen es auch im Wald am Sonntag, und ein anderes Lager guckt zu. Ich freue mich. ...
Ja, man hatte immer Wünsche: Briefmarken, Postkarten, Briefpapier, Adressen, Kleiderbürste, irgendwelche Schulbücher, Süßigkeiten, Würfelzucker, einen Kalender, Zwirn, Stoffreste, Packpapier, Creme oder Sonnenöl, die Baby-Puppe, Uhu, Seitenkämme, Toilettenpapier, Putzlappen, eine Badeerlaubnis und was weiß ich. Arme Mutti! Sie hatte neben ihrer beruflichen Arbeit nur zu tun mit Briefeschreiben, Organisieren und Päckchenpacken. Einen Badeanzug hat sie natürlich am Ausgang des Sommers nicht mehr bekommen. Man brauchte dafür Kleidermarken, und die waren knapp. Man brauchte für alles Marken: für Brot, für Fleisch, für Fett, für Zucker ... Sie musste sich ganz schön durchwurschteln in Berlin, während wir in Bansin einen einmalig schönen Sommer verlebten.
Zum Strand hatten wir es nicht weit, nur die Straße runter marschiert, in Dreierreihen natürlich, ein Lied auf den Lippen, zum Beispiel dieses: „Im Frühtau zu Berge wir ziehn, vallera…“ oder : „Aus grauer Städte Mauern ziehn wir durch Wald und Feld“, und schon waren wir da.
Bansin, d. 17. 8. 1942
Liebe Mutti!
… Nun kommt der Fisch dran: Gestern habe ich bemerkt, daß die Fische auch am Ufer sind. Aber leider sind von denen fast alle tot. Ich habe mir eine Hand voll gefischt und wollte sie Dir schicken. Eingewickelt waren sie schon. Aber puh!, wie die gestunken haben!
Ich kann fast jeden Tag meinen doofen Badeanzug stopfen. Na, wir kommen ja bald nach Hause und dann bekomme ich hoffentlich einen besseren Anzug.
Ich kann jetzt auf dem Rücken schwimmen, 65 Stöße. Ich nehme mir vor, morgen 100 bis 150 Stöße zu schaffen. Auf dem Wasser kann ich liegen und schlafen wie im Bett. Das ist die „Leiche“ oder „der tote Mann“. Ich schicke Dir ein paar kleine Pilze mit, die ich im Wald gefunden und getrocknet habe. Die kannst Du Dir in die Suppe tun. ...
19. 8. 1942
… Ich habe noch nicht versucht, 150 Stöße zu schaffen, aber ich könnte es bestimmt. Du hast recht, es ist schön warm bei uns jetzt. Wenn wir am Strand sind, ziehen wir immer unser Hemd aus und legen uns auf den Bauch in die Sonne. Vorgestern sind wir schon um 5 Uhr aufgestanden und an den Strand gegangen, um zu sehen, wie die Sonne aufgeht. Es war wunderbar. ...
20. 8. 1942
…Wir haben Dienstkleidung vom Lager bekommen. Ich habe mein Fahrtentuch1 verloren. Kannst Du mir (auf Punkte) ein neues besorgen? Bitte recht bald, wir müssen nämlich alles wieder abgeben. Sei bitte nicht böse. Schicke mir auch bitte ein Armtragtuch mit (als Brusttuch). ...