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Meine Mutter hat mir als Kind immer wieder einen Groschen angeboten, wenn ich ihr meine Gedanken verrate; aber - ehrlicherweise - reich geworden bin ich deshalb nicht. Wenn es um den christlichen Glauben und Kirche geht, sollte man - wie ich finde - die fragen, die vielleicht etwas davon verstanden haben. Es ist logischer an Gott zu glauben als an keinen Gott zu glauben. Wenn ich mich vertue, der an Gott glaubt, dann kann ich nichts verlieren. Denn es wäre eh alles umsonst. Wenn sich aber die vertuen, die an keinen Gott glauben, ...was dann? "Wer die Wahrheit sucht, der sucht in Wahrheit Gott". Das ist ein Satz von Edith Stein. Ihr Weg kam vom Judentum, ging über den Atheismus und fand sein Ziel im Christentum. Wenn Gott eine Person ist, also ein "Du", dann kann man mit ihm in einen Dialog treten. Man kann ihm seine Fragen stellen, und man wird auf seltsamen Wegen Antworten darauf erhalten, die man Gott zuordnen kann. Man muss nicht nur glauben wollen, sondern man muss auch sein Leben auf Gott ausrichten wollen.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Kirche ist die Gemeinschaft aller, die zu Jesus Christus gehören. Auch die „Menschen guten Willens“ gehören dazu. Das sind die Menschen, die das Gute tun wollen, weil sie auf ihre Weise an einen Gott glauben.
Warum soll man wegen der vielen Skandale aus der Kirche austreten, anstatt die Dinge einzufordern, für die Kirche steht? Für mich steht Kirche dafür, dass sie Menschen Orientierung und Halt im Leben gibt.
„Wer nach der Wahrheit sucht, sucht Gott“, so die jüdisch-atheistisch-christlich geprägte Edith Stein. Ihr Leben bietet reichlich Stoff zum Nachdenken. Dieses Buch soll in diesem Sinn nachdenklich machen.
Für mich persönlich gibt es einen Gott, der die Welt erschaffen hat. Der Mensch als Gottes Abbild hat eine einzigartige Würde. Er ist frei und selbst verantwortlich für sein Handeln. Deshalb kann er sich für oder gegen Gott entscheiden.
Der eine Gott begegnet uns in der Person des Vaters, in der Person des Sohnes Jesus und in der Person des Geistes. Und Gott lebt als Vater im Sohn. Und Gott treibt die Schöpfung in der Person des Geistes zur Vollendung. Gott ist der Gott der Liebe und des Friedens. Gott ist Liebe, und Liebe sucht immer ein Du, um es zu lieben. Aus diesem Grund hat Gott alles erschaffen. Gott liebt diese Welt. Gott liebt jeden Menschen auf der Welt so, als wäre es sein einziges Kind. Und er lädt jeden einzelnen Menschen ein, ihn wieder zu lieben, ihm zu vertrauen und ihm zu folgen.
Die Liebe ist der größtmögliche Ausdruck seiner Allmacht. Denn Gott liebt sogar seine Feinde bedingungslos. Er lässt ihnen nicht nur die Freiheit, sondern er sorgt auch noch für sie. Und wer nicht bei ihm sein will, wird deshalb nach dem Tod auch an dem Ort sein, wo Gott nicht ist. An diesem Ort wird es aber keine Liebe geben. Denn Gott selbst ist die Liebe.
Auch heute hat der Glaube an Gott für viele Menschen eine große Bedeutung. Er gibt ihnen Sinn und Orientierung im Leben, Hoffnung und Kraft in schweren Zeiten und eine Gemeinschaft, in der sie sich geborgen fühlen können. Christen sind berufen, sich für Gerechtigkeit, Frieden und Nächstenliebe einzusetzen. Der Glaube ist höchstpersönlich und individuell. Jeder Mensch hat seine eigene Art und Weise, Gott zu erfahren und zu lieben.
Die Bibel ist „Wort Gottes“ an uns. Sie ist Grundlage des christlichen Glaubens. In ihr gibt sich Gott zu erkennen. Und das Wort Gottes bewirkt schöpferisch, wozu es ausgesprochen ist. Es wird gelesen, gehört, befolgt und wirkt weltweit und durch alle Zeiten hindurch. Die Bibel ist für jeden und jede und nicht nur ein Buch für Theologen und Geistliche. Sie ist ein Buch für alle Menschen, die auf der Suche nach Gott und dem Sinn des Lebens sind. „Die Heilige Schrift nicht zu kennen heißt, Christus nicht zu kennen.“ (Hieronymus)
Die Kirche versucht, immer wieder den Glauben an Gott in zeitgemäßer Weise und Sprache neu zu formulieren und auf die Herausforderungen und aktuellen Fragen der jeweiligen Zeit einzugehen. „Ecclesia semper reformanda“.
Doch gerade die Katholische Kirche und ihr Klerus stehen heute in heftiger, öffentlicher Kritik. Was die Kirche zur Sexualität des Menschen lehrt, steht im Widerspruch zu dem, was manche Kleriker, aber längst nicht alle Kleriker, tun.
Gott schuf den Menschen als Mann und Frau. So steht es in der Bibel. Die Katholische Kirche sieht Sexualität als gute Gabe Gottes, die zur Liebe und ausdrücklich zur Fortpflanzung bestimmt ist. Weil es um die Weitergabe des Lebens und um die Neuschöpfung menschlichen Lebens geht, ist Sexualität etwas Heiliges und nichts Profanes.
Die Ehe zwischen Mann und Frau hat biblischen Ursprung. Die theologische Begründung ist umfangreich. Innerhalb der ehelichen Verbindung, so lehrt es die Katholische Kirche, ist sexuelle Vereinigung zwischen Mann und Frau Ausdruck ihrer Liebe und die Möglichkeit das menschliche Leben weiterzugeben.
Die Keuschheit ist eine Tugend, um sexuelle Begierde zu beherrschen und um die Sexualität in Übereinstimmung mit Gottes Willen zu leben. Keuschheit meint nicht sexuelle Enthaltsamkeit, sondern eine reife Art, verantwortungsbewusst und gut mit der eigenen Sexualität und der anderer umzugehen. Die Katholische Kirche sieht in Ehe und Familie eine natürliche und von Gott gewollte Gemeinschaft. Diese Form sexuellen Lebens der Ehepartner ist für unsere menschliche Fortpflanzung und Zukunft und für die Kirche die Grundlage.
Und die Katholische Kirche lehrt auf biblischer Grundlage, dass jede anders gelebte Sexualität in sich sündhaft ist. Denn sie entspricht nicht dieser natürlichen Bestimmung und Ordnung zur Fortpflanzung. „Sündhaft“ ist sie deshalb, weil sie den Menschen von Gott und der Kirche „absondert“ und trennt. Die Katholische Kirche gibt die theologischen Erklärungen dazu in ihren Dokumenten. Das alles wird von den meisten Menschen heutzutage nicht mehr verstanden und akzeptiert.
Weil es ihr bei der Sexualität auch immer um Fruchtbarkeit und Weitergabe des Lebens geht, empfiehlt die Katholische Kirche den Eheleuten einerseits die Natürliche Empfängnisregelung und lehnt andererseits künstliche Verhütungsmittel grundsätzlich ab, weil sie der Weitergabe des Lebens entgegenstehen. Abtreibung verurteilt sie strengstens. Das wird heute vielfach nicht mehr verstanden und akzeptiert und führt deshalb zu Spannungen. Aber diese Lehre ist theologisch und biblisch begründet und wird von der katholischen Kirche als verbindlich angesehen. In der heutigen Zeit will kaum noch jemand davon etwas wissen. Was die Kirche lehrt, sollten die Menschen auch verstehen und vor allen Dingen leben können.
Aber es ist sehr komplex und schwierig. Vielleicht sollte die Lehre der Kirche zur Sexualität deshalb mehr unter dem Hauptgebot der Liebe gesehen werden. Das ist für jeden und jede eher einsichtig und nachvollziehbar und auch zu leben. Wir sollten unsere Sexualität unter diesem Aspekt ordnen und danach trachten, niemandem in irgendeiner Form ein Leid anzutun. Wir sollten unsere Sexualität im Griff haben und nicht die Sexualität uns. Das dürfte einzusehen sein und ermöglicht jedem und jeder entsprechend des Gewissens und tatsächlich frei von jeder äußeren Bevormundung Sexualität verantwortungsbewusst und gut zu leben.
Es geht auch wesentlich um den Schutz von Frauen und Kindern vor sexueller Gewalt, die meistens von Männern ausgeht. Nach den vielen schrecklichen Erlebnissen des Weltkrieges, gerade auch in Hinsicht auf brutale Vergewaltigungen, haben die Verantwortlichen in der Kirche die Lehre zur Sexualität äußerst streng formuliert, um die Menschen moralisch neu zu erziehen. Aber mit der sexuellen Revolution wollte man sich davon frei machen. Herausgekommen ist ein Chaos. Sich nicht an das „sechste Gebot“ zu halten, bringt Konsequenzen mit sich.
Die Katholischen Kirche hat das Problem des Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen durch Kleriker. Sie hat in den letzten Jahren Maßnahmen ergriffen, um ihr Problem aufzuarbeiten und sexuellen Missbrauch in Zukunft zu verhindern. Weltweit hat sie Rahmenordnungen und Leitlinien zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexuellem Missbrauch erlassen. In vielen Ländern wurden unabhängige Kommissionen eingesetzt, um Fälle von sexuellem Missbrauch aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Es wurden finanzielle Entschädigungen an Opfer sexuellen Missbrauchs gezahlt. Kirche setzt auf Prävention, um sexuellem Missbrauch vorzubeugen. Kleriker und Mitarbeiter der Kirche werden speziell geschult. Priesteramtskandidaten werden von vorneherein unter überarbeiteten Kriterien ausgewählt.
Papst Franziskus hat den sexuellen Missbrauch von Kindern als ein "abscheuliches Verbrechen" und eine "offene Wunde" bezeichnet, die die Kirche tief beschämt. Er hat sich wiederholt bei den Opfern entschuldigt und betont, dass die Kirche alles tun müsse, um solche Taten in Zukunft zu verhindern, die Opfer zu schützen, die Vergangenheit aufzuarbeiten und die Opfer von sexuellem Missbrauch zu unterstützen. Er hat sich mit Opfern getroffen, die Schuld eingestanden, um Verzeihung gebeten und den Opfern zugehört, um ihr Leid und das von ihnen erlittene Unrecht anzuerkennen.
Missbrauch ist ein Verbrechen und wird strafrechtlich verfolgt. Im Strafgesetzbuch §174ff findet man die gesetzlichen Strafen für sexuellen Missbrauch. Geschätzt vier Prozent aller Männer gelten als pädophil veranlagt. Dementsprechend hoch wird die Zahl von Missbrauchsopfern in der gesamten Gesellschaft vermutet. Es gibt sie leider in allen Altersgruppen, ob jung oder ob alt. Kindesmissbrauch ist keineswegs ausschließlich ein kirchliches Problem, sondern es ist ein Problem unserer gesamten Gesellschaft. Gerade im kirchlichen Umfeld ist es aber besonders schwerwiegend. Denn die Kirche steht ganz besonders in der Verantwortung und in der Pflicht. Es geht hier um Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Vertrauensbruch. Missbrauchsopfern der Kirche stehen Wiedergutmachung, Zuwendung, Hilfe, Unterstützung und Solidarität zu.
Prävention verlangt zudem, alle Strukturen, die eine Vertuschung ermöglichen, konsequent und gezielt zu unterbinden. Nur ein ehrliches Bemühen kann Vertrauen zurückbringen. Alle Mitglieder der Kirche stehen hier in der Pflicht. Es betrifft nämlich nicht nur den Klerus, sondern darüber hinaus auch alle anderen in der Kirche, die das Unrecht gesehen, die davon gewusst und die dazu geschwiegen haben.
Es macht keinen Sinn aus der Kirche auszutreten. Wohin tritt man denn, wenn man austritt? Man tritt ins Leere und in den freien Fall. Es macht dagegen Sinn die Rechte einzufordern, die man als Laie in der Kirche hat und die festgeschrieben sind. Man darf durchaus einfordern, das sechste Gebot nicht nur wieder zu lehren, sondern, um der Glaubwürdigkeit, auch einzuhalten. Es dürfte uns allen gut tun, wenn Ehe und Familie wieder in Ordnung kommen, und wenn junge Menschen ihr Leben und ihre Zukunft wieder sicher planen können. Ehe, Partnerschaft und Familie gehören zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Gott zu spielen und eine neue Welt zu kreieren, hat uns nur Chaos und vielen viel Unglück gebracht.
Denn Kirche sollte uns eigentlich in diesen schwierigen Zeiten Halt und Orientierung geben; leider hat sie an Glaubwürdigkeit und an Kompetenz verloren. Es gibt aber sehr viele gute Leute in der Kirche, die man nicht übersehen darf. Ihnen soll man eine Chance geben. Es ist einfach besser einzufordern, wofür Kirche steht, als aus der Kirche auszutreten. Probleme sind dazu da, gelöst zu werden. Und das ist die Lösung.
Wer sein Vertrauen in Priester verloren hat, der prüfe von jetzt an jeden einzelnen, der ihm begegnet, ...und dann wird man die Priester entdecken, die ehrlich und vertrauenswürdig sind. Nicht alle Priester und Ordensleute sind an der ganzen Misere beteiligt und mit schuldig. Es gibt auch gute Priester.
Es gibt viele gute Menschen mit Talent unter uns, die ideal in unserer Kirche mitwirken könnten. Aber eine Mauer der Enttäuschung und Empörung steht zwischen ihnen und der Kirche. Es gibt gute Leute, die eine Berufung zum Priester hätten, aber etwas hindert sie auch Priester zu werden. Unsere gesamte Gesellschaft solidarisiert sich mit den Missbrauchsopfern. Aber es muss jetzt langsam einen Neuanfang für die Kirche geben. Wir schaden uns sonst alle nur noch mehr.
Missbrauch in der Kirche sollte in Zukunft die strengsten Kirchenstrafen nach sich ziehen. Kirche muss sich deutlich erkennbar davon distanzieren, damit sie in der breiten Öffentlichkeit wieder wahrgenommen und akzeptiert wird. Hoffen wir auf Papst Leo, dass er diese Dinge grundsätzlich neu, gut und zufriedenstellend ordnen kann. Kindesmissbrauch gab es zu allen Zeiten in jeder Gesellschaft und ist kein rein katholisches Problem.
„Wer einem von diesen Kleinen hier einen Grund zum Ärgernis gibt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins tiefe Meer geworfen würde" (Mt 18,6)
Immer mehr Menschen in Deutschland treten aus der Kirche aus anstatt sich selbst konstruktiv einzubringen und einzufordern, wofür Kirche steht. Die deutsche Kirche gerät in Existenznöte: Sie ist überaltert, es fehlen die jungen Leute, der Glaube ist verdunstet, und es fehlt eine Perspektive für die Zukunft der Kirche in Europa. Und abnehmende Kirchensteuereinnahmen haben zudem nicht absehbare Folgen für die caritativen und sozialen Aufgaben der Kirche in unserer Gesellschaft.
Große Herausforderungen ergeben sich auch in den Gemeinden vor Ort. Es fehlt an Nachwuchs für Ehrenämter und kirchliche Berufe. Viele Mitglieder identifizieren sich nicht mehr mit dem, was die Kirche ausmacht. Die Alten sterben weg, und die Jungen kommen nicht nach. Die Kirche spricht in ihrer Botschaft nicht die Sprache der Zeit. Christliche Werte verlieren an Bedeutung. Immer weniger Mitglieder der Kirche sind bereit, ihr Lebensführung überhaupt noch nach der Lehre und den Weisungen der Kirche zu gestalten und auszurichten. Die Mitglieder, die noch ihren Glauben leben und praktizieren, haben keine Kraft. Die Kirche in Deutschland verliert immer mehr ihr eigentliches Profil. Und so hat sie ihr „Kerngeschäft“ aus den Augen verloren. Sie schafft es nicht, sich innerlich zu erneuern. Und ihr fehlen profilierte Christen, die aufbauen, anstecken und begeistern.
Auch katholische Migranten schließen sich so gut wie gar nicht an. Sie wären vielleicht noch eine Hoffnung. In der Kirchenleitung wissen sie keine Antwort. Der Synodale Weg, ein Treffen von Bischöfen und Laien, das über Reformen berät, ist ein Versuch.
Glaubensschwund und abnehmende Religiosität führen darüber hinaus zum Priestermangel. Das Ansehen der Priester ist in der Gesellschaft rapide gesunken. Priester sind in ihrer Umgebung immer mehr Anfeindungen und heftiger Kritik ausgesetzt. Der Beruf Priester ist wenig attraktiv geworden. Kirche hat einen schlechten Ruf bekommen, sodass man sich rechtfertigen muss, wenn man dazu steht. Der demographische Wandel verstärkt den Mangel an Priesternachwuchs.
Die Priesterausbildung ist unzureichend. Denn sie befähigt Priesteramtskandidaten nicht genug, den Herausforderungen des Priesteramts gewachsen zu sein. Ein Theologiestudium konfrontiert mit den verschiedensten Ansichten über Glauben, Kirche und Gesellschaft. Ziel sollte es sein, fundiertes Wissen über den christlichen Glauben und über seine Geschichte zu vermitteln. Kompetenzen sollten erworben werden, theologische Fragen zu verstehen und zu erörtern. Ein Theologiestudium kann aber auch zu erheblichen Glaubenszweifeln führen. Atheistische „Gott-ist-tot-Theologie“ nach Friedrich Nietzsche und Rudolph Bultmann ist keine gute Ausbildung für Priester. Man sollte acht geben, dass es nicht zu einer Kirche ohne Gott kommt; denn für so manchen ist sie nur noch ein Sozialverein, und mehr nicht. Eine Kirche ohne Gott ist aber keine Kirche mehr. Und besser als die beste Theologie und frommes Getue ist ein glaubwürdiges, christliches Leben. Priester sollten es den Menschen beibringen, es vorleben und selbst mit gutem Beispiel vorangehen. Und genau dazu sollte eine Priesterausbildung befähigen.
Da sind aber auch authentische, nahbare und glaubwürdige Priester und Ordensleute, die den jungen Männer und Frauen gutes Vorbild sind, und mit denen sie sich identifizieren können. Eine große Zahl von Priestern hat sich auch darüber hinaus gar nichts zuschulden kommen lassen. Etliche Priester bemühen sich ehrlich um gerechte Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen durch Kleriker. Sie arbeiten daran, dass so etwas nie wieder passiert, dass es in Zukunft betroffenen Kindern und Jugendlichen geglaubt wird, wenn sie von sexuellen Übergriffen berichten, und dass ihnen dann auch sofort geholfen wird. Denn Mitschuld trifft auch Erwachsene aus dem Umfeld, die Missbrauch gesehen und weggeschaut haben. Die gesamte kirchliche Umgebung muss sensibilisiert werden, um in Zukunft Vorfälle von Missbrauch zu verhindern. Da sind schreckliche Dinge passiert. Wir müssen alle zusammen alles dafür tun, dass so etwas nie wieder geschehen kann.
Es ist gut, sich umfassend zu informieren und sich selbst eine eigene Meinung zu bilden. Es ist „in“ über Kirche zu lästern. Aber wer über Kirche lästert und tratscht, verunglimpft diejenigen in der Kirche, die sich redlich bemühen.
Die Kirche hat den Auftrag, allen Menschen auf der Welt die Botschaft von Jesus Christus zu verkünden. Das ist ihr „Kerngeschäft“. Und das ist auch die Zukunft. Mk16,15: „Geht in alle Welt, verkündet die gute Nachricht, und lehrt die Menschen zu befolgen, was ich sie alles gelehrt habe.“ Dieser Auftrag von Jesus an die Jünger richtet sich an jeden einzelnen Christen und jede einzelne Christin. Wir sollen zu den Menschen gehen, um ihnen Jesus als den Christus durch unsere Liebe zu bezeugen und sie auch zur Liebe zu bewegen. Jeder Christ hat seine ihm eigene Berufung und ist durch die Gaben des Heiligen Geistes dafür ausgerüstet. In einem Gebet heißt es:
„Sprich durch mich, Heiliger Geist, wenn ich in Deinem Namen wirke.
Sprich durch mich, Heiliger Geist, wenn ich Menschen anspreche.
Sprich durch mich, Heiliger Geist, wenn ich mit der Jugend diskutiere.
Sprich durch mich, Heiliger Geist, wenn von Liebe die Rede ist.
Sprich durch mich, Heiliger Geist, wenn ich Kranke tröste.
Sprich durch mich, Heiliger Geist, wenn ich deinen Himmel verspreche.“ (Richard Thalmann)
„Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast, und wenn es noch so wenig ist, aber lebe es!“ (Frère Roger)
„Du bist die einzige Bibel, die manche jemals lesen werden. In deinem Sprechen und Handeln gibst du Zeugnis von dem, an was du glaubst oder von dem, an den du glaubst. Auch ein fehlendes Wort, das angebracht wäre, doch unterlassen wird, ob eine Entschuldigung oder ein brüderlicher Hinweis auf ein verfehltes Handeln, zeugt von etwas. Du bist die einzige Bibel, die manche jemals lesen werden. Für manche bist genau du die Tür, um Gott kennenzulernen, um die Sehnsucht nach ihm in ihnen zu wecken.“ (Magdalena Preineder)
