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Andreas W. Franke

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Beschreibung

Jeden Tag bietet dieses "Tagebuch" eine Stelle der Bibel an, meist des Evangeliums, mit ein paar Gedanken zu Tagesthemen kommentiert... Gedankenanstöße, um selbst nachzudenken und zu meditieren, vielleicht selbst die Bibel aufzuschlagen und nachzuforschen, was da denn wohl alles drin steht...

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Erster Tag

Ich habe es bereits unternommen mehrere ebooks zu veröffentlichen. Heute möchte ich ein neues Buchprojekt starten. Und zwar soll es eine Art „Tagebuch des Glaubens“ werden. Und dieser erste Tag beginnt mit einer Textstelle aus dem Tagesevangelium der Liturgie der Katholischen Kirche.

„Er erzählte ihnen aber auch ein Gleichnis: Niemand schneidet ein Stück von einem neuen Gewand ab und setzt es auf ein altes Gewand. Sonst würde ja das neue Gewand zerschnitten und zu dem alten würde das Stück von dem neuen nicht passen. Auch füllt niemand jungen Wein in alte Schläuche. Sonst würde ja der junge Wein die Schläuche zerreißen; er läuft aus und die Schläuche sind unbrauchbar. Sondern: Jungen Wein muss man in neue Schläuche füllen. Und niemand, der alten Wein trinkt, will jungen; denn er sagt: Der alte ist bekömmlich.“ (Lk 5,36-39, Einheitsübersetzung 2016)

Bei diesem Text denke ich an unsere Kirche, was sie im Verlauf der Kirchengeschichte hervorgebracht hat. Da gibt es auch alte Gewänder und neue Gewänder. Und es gibt alten Wein und neuen Wein. Kirche steht im ständigen Wandel. Kirche von heute passt nicht unbedingt mit Kirche von gestern zusammen. Und in der Kirche gibt es immer Menschen, die am Gestern hängen, weil ja früher alles besser war.

An einer anderen Stelle sagt Jesus: „Deswegen gleicht jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausherrn, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.“ (Mt 13,52, Einheitsübersetzung 2016) Die Kirche hat also einen Schatz von Altem und Neuen, den es zu entdecken gibt.

Ich möchte den Blick vor diesem Hintergrund spontan auf den alten Schatz der „Zehn Gebote Gottes“ lenken, die Gott dem Mose am Berg Sinai übergab. Das war ungefähr im 13. Jahrhundert vor Christus. Es dürfte in meinen Augen wohl als eine der ersten Staatsverfassungen der Menschheitsgeschichte angesehen werden, eine „Zehnfingerverfassung“ für jeden und jede des Volkes Israel. Die Zehn Gebote sind Grundlage einer Gesellschaftsordnung aus der Verantwortung vor Gott heraus.

In der Bibel steht zu lesen: „Dann sprach Gott alle diese Worte: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Du sollst dir kein Kultbild machen und keine Gestalt von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde. Du sollst dich nicht vor ihnen niederwerfen und ihnen nicht dienen. Denn ich bin der HERR, dein Gott, ein eifersüchtiger Gott: Ich suche die Schuld der Väter an den Kindern heim, an der dritten und vierten Generation, bei denen, die mich hassen; doch ich erweise Tausenden meine Huld bei denen, die mich lieben und meine Gebote bewahren. Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.

Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig! Sechs Tage darfst du schaffen und all deine Arbeit tun. Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem HERRN, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun … Ehre deinen Vater und deine Mutter … Du sollst nicht töten. Du sollst nicht die Ehe brechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen. Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren. Du sollst nicht die Frau deines Nächsten begehren, nicht seinen Sklaven oder seine Sklavin, sein Rind oder seinen Esel oder irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.“ (Ex 20 1-17, Einheitsübersetzung 2016)

Mit den Zehn Geboten verbindet jeder und jede eigene Assoziationen. Das soll auch jedem selbst überlassen bleiben. Hier stelle ich meine persönliche Sichtweise vor: Ein Vater wird seinem Kind mit auf den Weg geben, vorsichtig beim Überqueren der Straße zu sein. Das Kind ist gut beraten erst links und rechts nach Autos zu sehen, damit es nicht „unter die Räder kommt“. Und so könnte man auch die Zehn Gebote Gottes sehen. Sie sind dem Menschen ein guter Ratschlag, damit der Mensch in seinem Leben nicht unter die Räder komme. Darüber lässt sich nachdenken. Damit kann man auch leben.

Zweiter Tag

Zivilcourage sollte ein echter Demokrat schon haben. Das haben Menschen bewiesen, als man seine Meinung nicht frei äußern durfte, so ein Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) oder ein Pfarrer Wilhelm Busch (1897-1966) aus der Bekennenden Kirche. Ein Kardinal Clemens August Graf von Galen (1878-1946) hat es gewagt, öffentlich gegen die Euthanasie-Gesetze zu predigen. Couragierte Politiker wie Robert Schumann (1886-1963) hatten gegen alle Widerstände der damaligen Zeit die Idee von einem geeinten, demokratischen Europa. Eine Demokratie lebt von Bürgern mit Zivilcourage. Deshalb schüchtert man in Autokratien die Bürger ein.

Bei Ideologien zählt nur noch die Idee. Alles andere kommt danach. Ideologien geben vor, wie man die Welt zu sehen hat, was man reden und denken darf und was man nicht öffentlich sagen darf. Durch Ideologien wird die freie Meinungsäußerung eingeschränkt, und Andersdenkende werden schlichtweg diffamiert und angefeindet. Menschen können sich da sehr schnell anpassen und mitmachen.

Die „Zehn Gebote Gottes“ haben sich als Grundlage für eine gesunde Gesellschaftsordnung erwiesen. Entscheidend wichtig ist das Bewusstsein, in der Verantwortung vor Gott zu stehen. Das Bewusstsein, sich einmal vor Gott verantworten zu müssen, schützt den Bürger und die Freiheit gegenüber Gewalt und Unterdrückung. Ein schwächelndes Christentum ist der Anfang vom Ende einer demokratischen Grundordnung.

Religiöse Bildung und Erziehung gehören zum Christen und zur Christin dazu: „Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der Knabe Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten. ...Da geschah es, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten.“ (Lk 2,43-47, Einheitsübersetzung 2016) Es ist schon erstaunlich, dass ein zwölfjähriger Junge solche Talente zeigte. Offensichtlich hatten es seine Eltern Josef und Maria durch ihre Erziehung zugelassen und gefördert. Dieser kleine Bericht aus dem Lukasevangelium kann uns für unser eigenes Christsein etwas lehren.

Aber zuhause in Nazareth bei den Menschen in seiner Umgebung bekam Jesus keine Anerkennung. Woran lag das? Als Jesus seinen Heimatort Nazareth besucht, kommt es zu folgender Begebenheit: „Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und was sind das für Machttaten, die durch ihn geschehen? Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends ist ein Prophet ohne Ansehen außer in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie.“

Jesus hatte Zivilcourage. Das zeigen seine Auseinandersetzungen mit den Leuten aus Nazareth, den Pharisäern und Schriftgelehrten. Er, der nicht gewalttätig war, bekam die Gewalttätigkeit seiner Gegner zu spüren. Doch er blieb am Ende bis heute Sieger. So sind auch die weiter oben erwähnten Namen der Menschen mit Zivilcourage bis heute in aller Munde.

---ENDE DER LESEPROBE---