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Kurze Geschichten für das Erzählen und zum Vorlesen von den Brüdern Grimm, Hans Christian Andersen und Ludwig Bechstein mit den schönen Illustrationen von Tom Seidmann-Freud. "Das Schlaraffenland", "Die Prinzessin auf der Erbse" und andere gehören seit vielen Generationen zum Märchenschatz für Kinder.
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Seitenzahl: 17
Veröffentlichungsjahr: 2015
zum Erzählen und Vorlesen
von
Hans Christian Andersen, Ludwig Bechstein und den Gebrüdern Grimm
mit Bildern von Tom Seidmann-Freund
Es war einmal ein Prinz, der wollte eine Prinzessin heiraten. Aber das sollte eine wirkliche Prinzessin sein. Nun reiste er in der ganzen Welt herum, um eine solche zu finden, aber überall fehlte etwas. Prinzessinnen gab es genug, aber ob es wirkliche Prinzessinnen waren, konnte er nie herausfinden. Immer war da etwas, was nicht ganz stimmte. So kam er wieder nach Hause und war ganz betrübt, denn er wollte doch gern eine wirkliche Prinzessin haben.
Eines Abends zog ein furchtbares Unwetter auf; es blitzte und donnerte, der Regen strömte herab, es war wirklich entsetzlich. Da klopfte es an das Stadttor, und der alte König ging hin, um es zu öffnen.
Es war eine Prinzessin, die draußen vor dem Tor stand. Aber wie sah sie bloß vom Regen und dem bösen Wetter aus! Das Wasser triefte ihr von den Haaren und Kleidern herab, es lief in die Schuhspitzen hinein und an der Ferse wieder hinaus. Sie sagte, dass sie eine wirkliche Prinzessin wäre.
„Nun, das wollen wir schon erfahren!“, dachte die alte Königin, aber sie sagte nichts, ging in die Schlafkammer hinein, nahm alles Bettzeug herunter und legte eine Erbse auf den Boden der Bettstelle. Dann nahm sie zwanzig Matratzen, legte sie auf die Erbse und dann noch zwanzig Daunendecken oben auf die Matratzen.
Hier sollte nun die Prinzessin die ganze Nacht über liegen. Am Morgen wurde sie gefragt, wie sie geschlafen hätte.
„Oh, entsetzlich schlecht!“, sagte die Prinzessin. „Ich habe fast die ganze Nacht kein Auge zugemacht! Gott weiß, was in meinem Bett gewesen ist. Ich habe auf etwas Hartem gelegen, sodass ich am ganzen Körper ganz braun und blau bin! Es war ganz entsetzlich!“