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Wasser - Quell des Lebens ... so sagt man im Allgemeinen. Doch für Max war Wasser zurzeit mehr die Quelle von Ärger und Stress. Nicht genug damit, dass es in seinem neuen Fall um eine Wasserleiche ging, auch hat sich das Polizeirevier für einen neuen Wasserlieferanten entschieden, was aus seiner Sicht zu einer erheblichen Verschlechterung der Qualität geführt hat. Und als Krönung des Ganzen ist der neue Wasserlieferant ein verhasster alter Bekannter von Max...
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Seitenzahl: 133
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Vorwort
Danksagungen
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Nachwort
Alternatives Kapitel 17
Alternatives Kapitel 18
Alternativer Epilog
Bisher erschienen
10 Jahre... eine lange Zeit. So lange ist es mittlerweile her, dass mein 1. Buch mit dem etwas sperrigen Titel „Kommissar Max Schneider - Abgetaucht“ erschienen ist.
Was ist seither passiert? Tja, es gab Veränderungen sowohl im realen, als auch im fiktionalen Leben. Das einzelne Buch wurde zu einer mittlerweile 4 Bände umfassenden Reihe, welche zwar keine eng verzahnte, durchgehende Geschichte erzählt, aber immer die altbekannten Charaktere zurückbringt und lose auf vergangene Ereignisse aufbaut. Des Weiteren existiert ein Ableger der Reihe in Form einer Kurzgeschichtensammlung, welche keinen direkten Bezug auf Max Schneider nimmt, aber doch im gleichen Universum spielen könnte ;) Ich muss mir das gerade selbst noch einmal richtig vergegenwärtigen: 10 Jahre... 5 Bücher... In der Theorie eine Taktung, die auf eine gut geölte, perfekt laufende Autorentätigkeit schließen lassen könnte, aber ich kann versichern: dem ist mitnichten so.
Zu den Beweisen: zwischen dem 1. und 2. Buch lagen etwa 5 Monate, zwischen dem 3. und 4. Buch fast 4 Jahre. Was natürlich nicht daran liegt, dass ich im Schreiben schlechter geworden bin, sondern dass die Geschichte des 2. Romans die 1. Geschichte zu Max Schneider war, welche ich forciert hatte. Als „Abgetaucht“ erschien, war „Hochadelsmord“ bereits weit fortgeschritten. Hingegen kam die Idee zu „Provinzposse“ erst beim Schreiben von „Lattenkrimi“ auf, bis das Grundgerüst der Handlung vollständig war, verging auch noch einige Zeit, dazu gesellten sich einige private wie berufliche Turbulenzen, die dann doch bevorzugt abgehandelt werden mussten.
Der langen Rede kurzer Sinn: Ich bin beim Schreiben von Geschichten geblieben und, so ein höheres Wesen, mein Fleiß, der Zufall oder auch einfach ein gewisses Maß an Glück es mir ermöglicht, werde ich weiterhin Geschichten schreiben, die dem ein oder anderen Leser eine gute Unterhaltung bescheren könnten und ihm oder ihr das ein oder andere Lächeln ins Gesicht zaubern könnte =)
Da es sich um kein neues Buch handelt, gilt es in erster Linie, die alten Danksagungen zu erneuern, da diese Jubiläumsedition ohne die Personen von damals schlicht nicht existieren würde, weil es das Original nie gegeben hätte.
Ihr Beide habt euch mehr als einmal dazu bereit erklärt einen Blick auf mein Geschreibsel zu werfen und habt mir Talent bescheinigt und gut zugeredet, dass ich weiterschreiben soll... wie man heute sieht, haben eure Worte gefruchtet.
Egal wie gut die persönliche Rechtschreibung auch ist (und meine ist bestimmt nicht die Beste), Fehler schleichen sich immer ein, was mir erst wieder deutlich aufgefallen ist, als ich die Alternativ-Kapitel für dieses Buch verfasst habe und anschließend die Rechtschreibung gecheckt wurde.
Es gibt immer diesen einen Mann, der sich um mehrere Dinge gleichzeitig kümmert, und das sogar erfolgreich. Seien es die Feinheiten der Veröffentlichung, die Covergestaltung oder die Illustrationen, auch die Hauptwerbung hat er organisiert und damit das Interesse an meinem Erstlingswerk deutlich gesteigert.
Mit unermüdlichem Eifer (manchmal vielleicht ein bisschen zu viel) hat er sich in das Projekt gestürzt und wir haben es gemeinsam statt einsam durchgezogen =)
Alle bisher genannten Personen haben ihren Anteil an diesem Buch, und ebenfalls alle hatten und haben einen Platz in der Freundesliste des Autors. Doch über 10 Jahre ändert sich natürlich auch einiges, und manche Bindungen werden lockerer über die Jahre... doch trifft das nicht auf meine 1. und treueste Testleserin Anja zu. Die Bindung zwischen uns ist seit der Veröffentlichung des 1. Buches weitaus enger geworden als es damals den Anschein hatte, und die Freude über diese Entwicklung zaubert mir auch heute noch ein Lächeln ins Gesicht.
Ohne Leser gibt es auch keinen Autor, oder zumindest würde dieser Autor nichts veröffentlichen, sondern nur für sich selbst schreiben. Aber es gibt euch, und ich bin jedem von euch dankbar und hoffe, dass ich euch weiterhin gut unterhalten kann!
„Wäh! Was ist das denn, verdammt?!“ Die Stimme hallte durch die Flure der Polizeiwache. Erschrockene Blicke richteten sich auf die Person, von der die Worte kamen. Angewidert blickte Max auf den Becher in seiner Hand, ehe er ihn mit verzogenemGesicht in die Topfpflanze leerte, die praktischerweise neben demWasserspender aufgestellt wurde. Er sah sich suchend um, aber offenbar hatten alle seine Kollegen etwas Besseres zu tun als sich von ihm anmeckern zu lassen. Jedenfalls war niemand mehr auf dem Gang zu sehen. In Ermangelung einer Alternative ging er in das Büro seines Kumpels Arni, in der Hoffnung dort jemanden zu finden, bei dem er etwas Dampf ablassen konnte. Arni, der den Spitznamen aufgrund seiner Oberarme bekommen hatte, saß wie üblich hinter seinem Schreibtisch und wirkte wie immer gut gelaunt. ‚Aber nicht mehr lange...‘
„Arni!“
„Ey, Max, was läuft?“
„Auf jeden Fall nicht das Wasser im Spender. Was ist das für eine Siff-Brühe?“
„Ah ja, das hast du noch gar nicht mitbekommen, wir haben einen neuen Wasserlieferanten. “
„Das habe ich bemerkt, aber warum der Mist?“
„Na ja, ich schätze mal, weil es billiger ist. Ich habe etwas gehört von weniger als 10 Cent pro Liter, du weißt ja, der Staat muss sparen, um den ausgeglichenen Haushalt zu erhalten.“
„Und wer zahlt die Zeche? Der kleine Mann auf der Straße...“
„Nun, kleiner Mann trifft bei dir ja zu, Max. Mit deinen knappen Eins-siebzig.“
„Gute Eins-siebzig, ja? Und verdammt, wie viel hat denn bitte das alte Wasser gekostet?“
„Ich glaube... 11 Cent pro Liter.“
„Und was für ein beknackter Lieferant ist das nun?“
„Paramo, Frank Paramo.“ Max verzog wieder das Gesicht. „Oh nein, nicht dieser Furz...“
„Was hast du gegen den Typen?“
„Abgesehen von seinem Wasser, dass er ein arroganter, dummer und selbstgerechter Scheißhaufen ist.“
„Woher kennst du ihn eigentlich?“
„Wir waren einmal im selben Sportverein. Und er kommt aus meiner Heimatstadt.“
„Du meinst wohl Heimatdorf. Unter 1000 Einwohnern ist das nicht einmal imAnsatz eine Stadt.“
„Wie auch immer, der Kerl ist ein Affe. Das war er damals und so, wie sein Wasser schmeckt, ist er das auch heute noch.“
„Dann sollte er wohl lieber Bananen verkaufen.“ Ein leichtes Lächeln umspielte Max' Mundwinkel.
Arni hatte es sogar geschafft, ihn etwas aufzumuntern, aber nur ein wenig. „Gibt es sonst noch etwas Neues, was ich wissen müsste?“ Arni strich sich durch seine schwarzen gegelten Haare, wie immer, wenn er nachdachte.
„Hm, der neue Wasserlieferant, ein Viertel der Kollegen sind krank, nochnmal so viele imUrlaub, und wir Idioten hocken hier herum und weil wir nicht wissen, mit welcher Arbeit wir anfangen sollen, machen wir lieber gar nichts.“ Klang wie ein üblicher Arbeitstag.
Max wollte sich gerade mit einem ‚Schönen Tag noch‘ umdrehen und wieder verschwinden, als Arni's Telefon klingelte und dieser heftig nach demHörer griff. Arni konnte es auf den Tod nicht leiden, wenn ein Telefon öfter als einmal klingelte.
„Polizeiwache Altstadt, Klein amApparat.“ Arni hasste seinen Nachnamen, besonders mit einer Körpergröße von fast 2 Metern.
Er stellte einige Standardfragen und machte sich ein paar Notizen, ehe er mit „Danke und schönen Tag noch“ auflegte. Er sah Max mit einem verschmitzten Grinsen an.
„Also, was gibt es?“, fragte er, nachdemmehrere Sekunden nichts passierte.
„Es gibt Arbeit, wir haben einen toten Taucher.“
„Aha, ok, dann fahr‘ ich mal los zum See.“
„Nicht zum See.“
„Gut, dann zum Flussufer, wo liegt der Kunde?“
„Nicht am Flussufer.“
Langsam riss sein Geduldsfaden. „Ist der Kerl beim Tauchen in der Badewanne ersoffen oder was?“
Arni's Grinsen wurde noch schiefer. „Bingo!“ Max starrte ihn mit großen Augen an. „Willst du mich verarschen?“
„Nein, wir haben tatsächlich einen toten Taucher in der Badewanne!“ Er reichte Max grinsend den Notizzettel mit der Adresse. „Viel Spaß beim Lösen des Falls!“
Max war bei der Adresse angekommen, die Arni ihm gegeben hatte und fühlte sich gleich an seine Kindheit erinnert. Das Haus war etwa 4 Jahrzehnte alt, anscheinend noch mit dem ersten, schätzungsweise gelben Anstrich und wunderbar alten, vermutlich schlecht oder gar nicht isolierten Holzfenstern.
Er wischte die Gedanken an seine Kindheit beiseite und trat durch die offene Haustür. Das Innere des Hauses war eine Fortsetzung der Außenansicht. Max sah sich suchend um, aber es schien kein Aufzug vorhanden zu sein.
‚Na ja, bei 3 Stockwerken auch eher unüblich, aber trotzdem ist die Treppe Behinderten gegenüber ein unüberwindbares Hindernis.‘
Als Max schwer atmend im 2. Stock ankam, waren der Gerichtsmediziner und die Spurensicherung schon da. Außer natürlich Arni, der aufgrund der vielen Krankheitsausfälle im Revier die Stellung halten musste.
Max schob sich an ein paar Jungs, die an der Wohnungstür Fingerabdrücke sicherten, vorbei und sah sich in dem Flur der Wohnung um. Nicht gerade geräumig und schon gar nicht wohnlich, ziemlich trist und eine abscheuliche Tapete. Das erinnerte ihn sowohl an seine Kindheit, als auch an seine aktuelle Wohnung.
Nach kurzem Überlegen, welche der 5 anderen Türen wohl zum Badezimmer führen würde, entschloss er sich seinen Kindheitserinnerungen zu folgen. Also nahm er die Tür gleich links und siehe da, die richtige Tür! Der Gerichtsmediziner stand neben der Badewanne undmachte sich Notizen.
„Hey Leichenfummler, was haben wir hier?“
„Hi Max.“ Er sah nicht auf und bearbeitete weiterhin seinen Notizblock. „Meinst du, abgesehen vom Offensichtlichen? Der Junge ist zu weit rausgeschwommen und hat zu lange mit zu wenig Sauerstoff getaucht.“
„Sehr lustig. Aber im Ernst, ist der Kerl beim Tauchen ertrunken? Und wenn ja, wie zum Teufel soll das gehen?“
„Wie du dir vorstellen kannst, hab ich ihn noch nicht aufgeschnitten, also ist meine Untersuchung nicht nur nicht vollständig, sondern auch rein spekulativ und nicht faktisch fundiert.“ Ein Oberlehrer war nichts dagegen.
Max kniff die Augen zusammen und rieb sich die Schläfen. „OK Doc, dann eben rein subjektiv, wie ist deine Vermutung?“
„Es scheint so, als ob er ertrunken ist, das passiert mehr Leuten in der Badewanne, als man glaubt. Zu wenig Schlaf, zu viel Müdigkeit oder Erschöpfung von der Arbeit, manchmal in Verbindung mit Alkohol oder Drogen und schon hat man eine Wasserleiche in der Badewanne. Allerdings wäre es mir neu, dass jemand zum Baden einen Taucheranzug anzieht.“
„Dann sind wir uns in dem Punkt wohl einig.“
Max betrachtete den Kopf des Toten, der mit der Taucherbrille und dem Schnorchel unfreiwillig komisch wirkte.
„Haben wir irgendwelche Verdächtigen?“
„Nicht wirklich. Rede mal mit demHausmeister und der Mieterin von der Wohnung direkt unter dieser hier, die sind in ihren Wohnungen. Der Hausmeister ist im Erdgeschoss in der Hausmeisterwohnung, beide haben die Leiche gefunden, das dürfte dir gefallen.“
Was er damit meinte, war ihm zwar nicht klar, aber egal, jetzt hieß es die Treppen wieder nach unten. Und verdammt, durch den krankheitsbedingten Personalmangel wurden die Beiden, die die Leiche gefunden hatten, noch nicht vorverhört, das hieß, alles blieb an ihm hängen.
Jetzt war nur die Frage, wen er zuerst verhören sollte und entschied sich für die Frau, ein Stockwerk tiefer, so musste er die Treppen nicht unnötig oft rauf und heruntersteigen. An ihrer Tür angekommen, betätigte Max den Klingelschalter. Kein Knopf, sondern ein kleiner, altmodischer Taster in Lichtschalteroptik, der im Dunkeln ein schwaches, grünes Leuchten abgeben sollte.
‚Haben die das verkackte Haus nach meinen Kindheitserinnerungen gebaut oder was?!‘
Das altertümliche 'Ding-Dong' ließ sofort Schritte im Flur entstehen. Kurz darauf wurde die Tür aufgerissen, das Gesicht, welches in der Türöffnung erschien, erinnerte eher an eine grimmige Halloweenmaske, als an einen Menschen, dank der stark überschminkten Augen und dem bösartigen Blick.
„Guten Tag, ich bin…“
„Wir geben nichts! Verdammte Schnorrer!“ Mit diesenWorten wurde die Tür wieder ins Schloss geworfen.
Max zog eine Augenbraue hoch, während der Knall der Tür imTreppenhaus widerhallte. Er überlegte, ob er erneut klingeln oder lieber seinen Job an den Nagel hängen sollte, entschied sich dann aber doch für Ersteres.
Nach kurzer Zeit war gedämpftes Gebrüll hinter der Tür zu vernehmen. „Kapieren es diese versifften Penner denn nie?!“ Die Tür wurde wieder aufgerissen und das Gesicht, dass diesmal in der Tür erschien, erinnerte nur noch entfernt an einen Menschen, geschweige denn an eine Frau. „Es gibt kein Geld, keinen Schnaps kein...“
„Kommissar Max Schneider, Mordkommissi on. Ich bin hier, um sie über den Vorfall zu befragen.“, schnitt er ihren Redeschwall ab.
Die Worte schienen angekommen zu sein, die entgleisten Gesichtszüge versteinerten und der böse Blick wich Entsetzen. „Sie sind... oh, bitte entschuldigen Sie! Ich hielt sie... ich meine, Ihr Aufzug... aber ich verstehe, Sie haben wahrscheinlich verdeckt ermittelt bei den Pen... bei den Obdachlosen hier bei uns in der Gegend. Kommen Sie doch bitte rein!“ Sie drehte sich um und watschelte durch den Flur in ihre Küche.
Max sah an sich herunter. ‚Was passt denn dieser alten Schnalle nicht? Der abgewetzte Mantel, die ausgelatschten Schuhe?‘ Oder störte sie sich an seinem T-Shirt mit der Aufschrift 'Böhse Onkelz'? Na ja, egal... Max folgte ihr so unauffällig wie möglich.
In der Küche angekommen, bot sich ihm der Anblick von mindestens 3 Tagen nicht gespültemGeschirr und einem Fliesenboden, der als solcher fast nicht mehr zu erkennen war aufgrund überall herumliegender zerfledderter Zeitungen. Und wäre das nicht genug gewesen, sprang ihn ein kleiner scheiß Kläffer wütend und bellend an. Max wäre vor Schreck fast über die leeren Weinflaschen neben der Küchentür gestolpert.
„Aus Zecke, aus!“ Brüllte die Schabracke ihremMini-Terrier zu, doch den schien das nicht weiter zu beeindrucken. „Warten Sie, ich nehme ihn auf den Arm, dann beruhigt er sich! Bei fremden Leuten regt er sich immer ein bisschen auf.“
‚Ein bisschen?!‘
Als sie den Hund halb auf demArm und halb auf der Schulter hatte, begann er sich zu winden wie eine Schlange, knurrte und deutete an, der Alten ins Ohr beißen zu wollen. „Ja, so ist brav Zecke.“
‚Warum hab ich nur das zweite Mal geklingelt?‘ Max zählte in Gedanken bis 10 und nahm sich vor, diese Befragung so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.
„Also Frau... wie war noch gleich Ihr Name?“ Wie üblich hatte Max vergessen, sich bei seinen Kollegen näher zu erkundigen und an demKlingelschalter stand auch kein Name.
„Busch, Hildegard Busch.“
‚So seh‘n Sie auch aus...‘ „Sie haben also den Toten zusammen mit demHausmeister gefunden, wie kam es dazu?“
Frau Busch holte tief Luft. Max richtete sich schon auf einen nicht enden wollenden Redeschwall ein.
„Also, Herr Kommissar, das war so: Ich bin heute Morgen, oder besser gesagt, schon ein wenig auf Mittag, ins Badezimmer. Ich wollte mich frisch machen, es war ja so eine heiße Nacht, da schwitzt man sich ja die Seele aus dem Leib. Da klebt ja alles und das ist ja wirklich nicht mehr feierlich. Also ging ich ins Bad und da seh ich doch gleich, wie von der Decke das Wasser tropft. Der ganze Boden war schon nass. Ich dachte natürlich, da ist irgendwo ein Rohr geplatzt, aber dann kam es mir, dass der Typ, der über mir wohnt, dieser Lennard Meyer, dran schuld ist, weil der ja schon immer ein Störenfried war. Der wischt nicht die Treppe, kehrt nicht den Hof, lässt seine Schuhe im Treppenhaus herumstehen und erst diese Kumpels, seine Arbeitskollegen. Wenn die zusammen Party feiern, also wirklich. Ich bin wirklich keine Person, die anderen was missgönnt, aber ein wenig Ordnung muss sein...“
Max sah sich noch einmal in der Küche um.
‚Hm, ist klar...‘ Das Ganze ging noch einige Minuten weiter, wobei sich alles immer wiederholte und Max wurde es langsam zu viel... Er hob die Hand, um der Dame zu zeigen, dass sie einhalten sollte. „Danke, das alles war sehr... aufschlussreich. Ich werde erst einmal... verarbeiten und dann melde ich mich bei Ihnen.“
„Aber Sie haben ja erst die Hälfte gehört, da gibt es noch viel mehr was Sie interessieren dürfte!“
‚Großer Gott, nein, bloß nicht!‘ „Natürlich, ich verstehe, aber wir können so viele Informationen nicht auf einen Schlag verarbeiten.“ ‚Ge schweige denn wollen.‘