Kommissar Max Schneider - Hochadelsmord - Spencer Corvis - E-Book

Kommissar Max Schneider - Hochadelsmord E-Book

Spencer Corvis

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Beschreibung

Kommissar Max Schneider hat wieder einen neuen Fall, der ihn mit 2 Dingen konfrontiert, die er nicht ausstehen kann: den deutschen Adel und seine Schwester. Nachdem der alte Fürst aus dem Hause Adlerstätt verstorben ist, soll nun Max' Schwager neuer Fürst werden, doch ein anonymer Drohbrief legt nahe, dass jemand etwas gegen seine Schwester als Fürstengattin einzuwenden hat

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Über den Autor:

Der Name Spencer Corvis ist ein Pseudonym

Spencer Corvis ist in den 80ern geboren worden, hat seine schulische Ausbildung in den 90ern durchlebt, seine berufliche Ausbildung folgte in den 2000er Jahren

Geboren, Aufgewachsen und und immer noch wohnhaft ist Spencer Corvis im unteren Franken in einem kleinen 400 Seelenort

Inhaltsverzeichnis

Vorwort und Danksagungen

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Vorwort und Danksagungen

An dieser Stelle möchte ich allen meinen Lesern danken. Ein wenig positive Resonanz hatte ich mir erhofft, was dann auf mich zukam hat mich fast umgehauen. Fast durch die Bank positives Feedback, Glückwünsche und Anerkennung. Es lässt sich einfach nicht besser in Worte fassen, als mit einem ganz großen DANKE!

Ein 2. Buch für eine 2. Chance? Wenn man den Meinungen meiner Leser glauben darf, habe ich mich bereits bei dem 1. Versuch bewährt ;) Aber so seltsam es klingt, macht mir das Lob ein wenig Angst. Ich hoffe ich kann die in mich gesetzten Erwartungen mit dem 2. Buch erfüllen.

Anja: wie damals, so ist auch heute meine gute Freundin Anja die beste Testleserin die man sich wünschen kann. Ich hoffe deine Leselust bleibt mir noch lange erhalten =)

Steffi: ebenfalls wieder sehr fleißig als Lektorin, wenn es darum ging, meine Fehler auszubessern. Aber eine Klarstellung muss ich für sie und mich hier treffen: der Fehler in den Danksagungen war beabsichtigt von mir, die anderen, geschätzten 99 Fehler gehen auch auf meine Kappe, da ich etwas zu übereifrig die Veröffentlichung vorangetrieben habe =)

Es gibt noch viele Andere, denen ich danken muss, aber sollte ich hier alle einzeln aufzählen, würde das Vorwort länger werden, als der eigentliche Roman. Deshalb an dieser Stelle: Danke meine Freunde, jeder von euch hat dazu beigetragen, dass ich mich weiterhin Autor nennen darf!

Handlung und Namen in diesem Buch sind frei erfunden und basieren nicht auf realen Ereignissen und Personen

Hochadelsmord Kapitel 1

Eine Autofahrt, wie auf einem Fakirbrett. Mit dem Unterschied, dass einem nicht hunderte Nägel das Leben schwer machten, sondern hunderte Schlaglöcher. Wenn man dachte, die Schlaglochzone verlassen zu haben, kamen nach wenigen Sekunden nur umso mehr. Man sollte meinen, dass solche Leute mehr Wert auf eine gut befahrbare Straße legten. Anscheinend war dies nicht der Fall.

'Wenn dieses verdammte Schloss nur nicht so weit draußen liegen würde‘, dachte er sich. 'Und das nur, wegen meiner Schwester!‘ Er hatte seine Schwester das letzte Mal vor gut fünf Jahren gesehen, bei ihrer Hochzeit. Weder er noch sie hatten nach diesem Ereignis mit dem Anderen Kontakt aufzunehmen versucht, bis heute.

Nach fünf Kilometern, die ihm wie fünfzig vorkamen, wurde die Straße schlagartig besser. Am Straßenrand sah er den Grund dafür. Dieses Schild bestätigte seine Vermutung.

Die Straße führte von nun an bergauf und war äußerst angenehm zu fahren.

Nach der ersten Steigung und der ersten Kurve, bot sich ein wunderbarer Anblick: Auf einer vorstehenden Klippe, hoch oben vor dem Schloss, stand ein majestätischer Adler im Schatten, der die Flügel ausbreitete, um loszufliegen.

Dieser Anblick hätte ihn fast für diese Autofahrt entschädigt, aber nur fast. Der Grund, warum er hier herausfahren musste, war ihm einfach viel zu dämlich, aber das passte ja zu deutschen Fürstenhäusern.

'Verdammter degenerierter Hochadel!', dachte er sich. Immer Overstatement, Arroganz, sich für etwas Besseres halten, das kotzte ihn einfach an. Natürlich gab und gibt es diese Charaktereigenschaften in allen Bevölkerungsschichten und allen Berufen, doch dank der Regenbogenpresse sah man, dass es bei Adeligen, selbst in der heutigen Zeit, verstärkt vorhanden war. Und nun musste er sich mit einem Haufen von diesen abgehalfterten, blasierten Idioten abgeben, nur dank seiner Schwester.

Er wollte nicht daran denken und sah lieber wieder zu dem Adler, der langsam aus dem Schatten trat und sich dem Rand der Klippe weiter näherte, um abzuspringen und los zu fliegen.

Die Flügel wurden noch weiter gespreizt und nach oben gestreckt. Er sah ihm interessiert zu, doch irgendetwas passte nicht: Die Farben des Gefieders waren ziemlich grell und die Haltung sah ebenfalls seltsam aus. Doch das schien den Adler nicht zu stören. Er stieß sich von der Klippe ab und wollte losfliegen, doch das funktionierte nicht, außer es war ein Sturzflug geplant. Irritiert und leicht geschockt stieg er auf die Bremse, während der Flug nach unten immer schneller wurde.

Mittlerweile sah es nicht mehr wie ein Adler aus. Das Auto kam quietschend zum Stehen, ehe eine Sekunde später, wenige Meter weiter vorne auf der Straße, der "Adler" hart aufschlug.

Er stieg schnell aus und lief zu dem zerschmetterten Wesen, das er vor einer Minute noch für einen Adler gehalten hatte. Aus der Nähe und hier liegend, erinnerte es mehr an einen Fleischklumpen mit Federn, aus dem zertrümmerte Knochen herausragten. Kein Wunder nach einem Sturz von etwa zwanzig Metern, mit dem Kopf voran. Von eben Diesem war nicht mehr viel übrig, man konnte aber trotzdem mit Sicherheit sagen, dass es definitiv kein Vogel war.

Ein Verrückter? Oder Selbstmörder? Er wusste es nicht, er wusste nur, wen er als Schuldigen haben wollte: Diese verdammte Adelssippe!

Nur wegen denen musste er überhaupt hier raus fahren und dieses Schauspiel hier mitmachen. Zu allem Überfluss begann es auch noch zu regnen.

"So eine verdammte Scheiße!", entfuhr es Max, während er nach oben zum Schloss hinter der Klippe sah und jeden Fluch ausspie, der ihm in den Sinn kam.

Hochadelsmord Kapitel 2

"Bernard, haben Sie den Tisch nun eingedeckt?" Der Baron wurde langsam ungeduldig.

"Es tut mir sehr Leid, Herr Baron, aber ich werde noch ein paar Minuten benötigen", kam als Antwort von Bernard, dem Butler, der seinen Dienst für die Familie seit vielen Jahrzehnten verrichtete.

Der Baron sah auf die Uhr, es wurde langsam knapp, wenn der erwartete Besuch pünktlich wäre, aber seine Frau hatte ihm schon gesagt, dass damit eher nicht zu rechnen war.

'Nun, in diesem Fall soll mir die Unpünktlichkeit recht sein', dachte er sich, obwohl er sie ansonsten auf den Tod nicht ausstehen konnte, zumindest bei anderen Leuten. Wenn man sich heutzutage nur auf die Angestellten verlassen könnte!

Die Minuten vergingen, und die Zeiger auf der großen, antiken Standuhr hielten unaufhaltsam auf die Zeit des Abendessens zu.

Der Baron fragte nochmals bei Bernard nach, der wieder die selbe Antwort gab wie vor einigen Minuten, als es an der zweiflügeligen Eingangstür klingelte.

Der Baron sah sich nach Bernard um, der auch schnell aus dem Speisesaal herankam und die Tür öffnete.

"Verzeihung, der Herr, aber wir geben nichts" hörte der Baron den Butler sagen. Er sah zur Tür und sah einen durchnässten Kerl, der missmutig dreinblickte. 'Was will denn dieser Penner hier?'

"Komm doch bitte rein, Bruderherz!" Das kam, etwas kühl, von seiner Frau.

Der Butler machte ein erschrockenes Gesicht, während sich Max an ihm vorbeischob in die Eingangshalle.

"Hallo Schwesterchen" gab Max zurück, ohne zuviel unglaubwürdige Wärme in seine Worte zu legen.

Nun realisierte der Baron erst, dass hier kein obdachloser Bittsteller eingetreten war, sondern sein Schwager.

"Ah, verehrter Schwager! Es ist viel zu lange her! Seit der Hochzeit, nicht wahr?"

Er reichte Max überschwänglich die Hand.

"Martin, richtig?"

"Max" drückte er tonlos hervor.

"Wie lange hast du vor der Türe gestanden?", fragte seine Schwester, mit Blick auf seine nassen Sachen.

"Längere Geschichte, dazu komme ich gleich. Zeig mir erst mal, warum ich überhaupt hier bin."

Sie nestelte an ihrem viel zu feinen Handtäschchen herum, aus dem sie schließlich ein Briefkuvert zog. Max nahm den weißen Umschlag, auf dem weder eine Briefmarke, noch eine komplette Adresse zu finden war, es war schlicht "Frau Baronin" darauf zu lesen, mit Maschine geschrieben. Er blickte seine Schwester schief an, ehe er den Brief herauszog und las:

Das falsche Blut in der falschen Familie Es wird vergehen, ehe es aufsteigt Zur Hölle fahren, wo es in ewigem Feuer verbrennen möge

Alles mit Maschine geschrieben. Max runzelte die Stirn und sah seine Schwester fragend an.

"Dieser Brief" begann sie, "War vor zwei Tagen im Briefkasten, ich habe gleich an dich gedacht und dich angerufen."

Als er nicht auf ihre Worte reagierte, mischte sich sein Schwager ein: "Das ist eine eindeutige Todesdrohung. Und das kurz vor meiner Einführung als Fürst am morgigen Tag. Es scheint jemanden zu geben, der verhindern will, dass Ihre Schwester mit mir den Fürstenthron besteigt."

'Im Besteigen und Einführen sollte sie sich auskennen...'

"Wir dachten uns, dass du dich darum kümmern könntest" kam es wieder von seiner Schwester.

Er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte, also tat er das Übliche. "Wegen so einem dämlichen Scherz von einem Gehirnamputierten muss ich hier ins Niemandsland fahren? Bist du bekloppt?"

"Verzeihen Sie, verehrter Schwager, aber ich bitte um etwas Mäßigung. Auch ein geistig verwirrter Mensch kann eine Gefahr darstellen."

'Oh Gott! Diese blasierte Art hat mich schon vor fünf Jahren angekotzt...' "Eine Gefahr für ein Adelshaus, dass im Grunde keine große Bedeutung mehr hat..."

"Wir sind ein Adelshaus mit einer 1000-jährigen Tradition!" Der Baron tat übertrieben empört. "Im Jahre 1015 hat unser Haus zum ersten Mal Erwähnung gefunden in den Aufzeichnungen von Heinrich IV. aus dem Adelsgeschlecht der Ottonen, dem Herzog von Bayern. Dieser wurde ein Jahr zuvor in Rom von Papst Benedikt VIII. zum römischdeutschen Kaiser gekrönt. Er war unserer Familie freundschaftlich und später auch verwandtschaftlich verbunden und hatte sogar einen Vermerk auf die kaiserliche Erbfolge..."

Anscheinend hörte sich der Baron selbst gerne reden. "...wenn das Kaisertum noch bestand hätte, würde morgen kein Fürst, sondern höchstwahrscheinlich ein neuer Kaiser gekrönt werden!"

'Will dieser Penner mir jetzt ernsthaft die ganze Geschichte seiner Sippschaft erzählen? Mein Heimatdorf hat dieses Jahr auch 1000-jähriges Bestehen, und vermutlich eine bessere Tradition, als dieses bekackte Fürstenhaus...

Ein Glück dass es keinen deutschen Kaiser mehr gibt, wenn ein Typ wie der es werden könnte...' "Jetzt mal ernsthaft, da erlaubt sich irgendwer einen Scherz, und ich muss dafür den halben Berg hoch latschen, in dem Regen?"

"Warum bist du den Berg hoch gelaufen?", wollte seine Schwester verwundert wissen.

"Weil so ein Bekloppter von der Klippe direkt vor mein Auto gesprungen ist, und wahrscheinlich war das auch euer Briefe schreiber."

Die Eingangshalle füllte sich langsam mit den Familienmitgliedern, sie schienen Paarweise aus ihren Gemächern zu strömen, weil bald die Futterstelle geöffnet werden würde, doch anstatt den Speisesaal zu stürmen, hielten sie inne und lauschten interessiert.

"Wie bitte? Das ist wohl einer deiner blöden Witze!", meinte seine Schwester.

"Wäre toll, wenn es Einer wäre. Aber vor 10 Minuten ist dieser Verrückte in einem Adlerkostüm auf der Straße gelandet.“

Die Anwesenden starrten Max fassungslos an. Sie schienen zu überlegen, ob er das wirklich ernst meinte, oder einen Sprung in der Schüssel hatte.

"Also, Herr Schwager, ich bin mir nicht sicher, ob-" Max schnitt ihm den Satz ab.

"Herr Schwager" äffte er den Baron nach, "Auch wenn sie meinen, ich würde nur dumme Scherze machen, aber ich kann Ihnen versichern, dass dort auf halber Höhe des Berges auf der Straße ein zerschmetterter Körper in einem Adlerkostüm liegt, der da nicht hingehört, das heißt, wir müssen die Po-" Diesmal schnitt der Baron ihm das Wort ab.

"Nein, nein, die Polizei können wir dabei überhaupt nicht gebrauchen. Das wird ein bedauerlicher Unfall, oder die unglaubliche Tat einer geistig verwirrten Person gewesen sein. Möglicherweise, nein, sogar höchstwahrscheinlich, haben Sie mit Ihrer Vermutung recht, und es handelt sich um den Briefeschreiber. In diesem Fall hat sich unser Anliegen erledigt und wir wollen Ihre Zeit nicht länger in Anspruch nehmen und die der Polizei erst recht nicht."

"Nun, das wird sich nicht mehr vermeiden lassen" meinte Max, nun etwas besser aufgelegt, und zog etwas aus seiner Jackentasche. "Kommissar Max Schneider, Kriminalpolizei, Mordkommission." Er zeigte seine Marke und seinem Schwager, dem Baron von Adlerstätt, verschlug es die Sprache.

Hochadelsmord Kapitel 3

Nachdem sich der erste Schock gelegt hatte, fanden sich einige Gruppen zusammen, die aufgeregt miteinander tuschelten. Max sah sich dieses Schaupiel an und erfreute sich daran, dass er endlich einen Moment Ruhe von diesem Adelshaufen hatte. 'Ein Baron hier, ein Graf dort, Freiherr, Freifrau, Schaußpfau...'

Der Butler hatte sofort, nach dem Bericht von Max, alle Mitglieder der Familie persönlich aufgesucht und sich vergewissert, dass der Tote keiner von ihnen war.

Gunther Baron von Adlerstätt, der Schwager von Max, unterhielt sich angeregt mit seiner Ehefrau. "Warum hast du mir das nicht gesagt? Er ist Polizist, auch noch bei der Mordkommission!"

"Was dachtest du denn, als ich gesagt habe, dass sich mein Bruder um diese Drohung kümmern könnte?", gab sie spitz zurück. "Ich dachte, er wäre Privatdetektiv oder so etwas!" Der Baron rieb sich die Schläfen, während er überlegte, wie die ganze Sache weitergehen sollte.

In einer anderen Ecke des Eingangssaals unterhielten sich Leopold Freiherr von Adlerstätt und seine Frau Helene. Am Eingang zum Speisesaal tuschelten der Butler Bernard und Peter von Adlerstätt, der Adoptivsohn des alten Grafen. Ebendieser Graf trottete nun die Treppe herunter, schritt auf Max zu und betrachtete ihn.

"Was sind Sie denn für Einer?", wollte der glatzköpfige Graf, mit kunstvoll verzwirbelten Schnurrbartspitzen, wissen.

"Kommissar Max Schneider. Und wer sind Sie?"

"Waldemar Graf von Adlerstätt, zu Ihren Diensten!" Er deutete an, zu salutieren und grinste Max breit an.

"Haben Sie noch gar nicht mitbekommen, was auf Ihrer Auffahrt passiert ist?"

"Nur so am Rande und sehr verhalten. Man erzählt mir hier ja selten etwas!" Er hatte die Stimme erhoben und der Baron sah missbilligend zu ihm herüber. Der Alte schien sich gerne wichtig zu machen.

"Gut, ein vermutlich Verrückter hat sich in einem Adlerkostüm von der Klippe gestürzt und ist vor meinem Wagen gelandet."

Der alte Graf schien erst erstaunt, ehe er laut loslachte. "Ja gibt es denn so etwas. Da passiert endlich mal etwas und ich bekomme davon fast nichts mit!"

Er schien sich köstlich zu amüsieren.

"Finden Sie das komisch?"

"Nun, zumindest interessant. Und solange es kein neuer Trauerfall in der Familie ist, komme ich damit ganz gut zurecht. Der Tod meines Bruders letzte Woche reicht mir fürs Erste..." Nun schien er nicht mehr amüsiert, sondern zerknirscht. Offenbar ging der Alte so mit seiner Trauer um.

"Von Ihrer Familie scheinen ja alle vorhanden zu sein, also wohl kein familiärer Trauerfall. Sie sind also der Bruder des verstorbenen Fürsten?"

"Naja, nicht offiziell. Aber ich bin sein Stellvertreter, bis dieser Kerl da drüben morgen den Thron besteigt..." Er machte eine abschätzige Handbewegung in Richtung des Mannes von Max' Schwester. Der Graf schien nicht sonderlich viel von seinem Neffen zu halten, was er durchaus verstehen konnte.

"Wie meinen Sie das, 'nicht offiziell'? Sind Sie nun der Bruder des verstorbenen Fürsten?", Max war irritiert.

"Genau genommen bin ich sein Adoptivsohn."