Kommissar Max Schneider - Lattenkrimi - Spencer Corvis - E-Book

Kommissar Max Schneider - Lattenkrimi E-Book

Spencer Corvis

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Beschreibung

Sein neuer Fall führt Max Schneider an ein Filmset, an dem eine der Darstellerinnen ermordet wurde. Nach anfänglicher Euphorie ist der weitere Blick hinter die Kulissen sehr ernüchternd, wie der Kommissar feststellen muss. Er tut sich schwer mit den eigenwilligen Charakteren der Darsteller, von daher gestalten sich die Ermittlungen und Verhöre als äußerst aufreibend, zum Glück nicht nur für Max selbst...

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Über den Autor:

Der Name Spencer Corvis ist ein Pseudonym

Spencer Corvis ist in den 80ern geboren worden, hat seine schulische Ausbildung in den 90ern durchlebt, seine berufliche Ausbildung folgte in den 2000er Jahren

Geboren, Aufgewachsen und und immer noch wohnhaft ist Spencer Corvis im unteren Franken in einem kleinen 400 Seelenort (auch wenn Wikipedia weiterhin 388 behauptet...)

Vorwort und Danksagungen

An dieser Stelle möchte ich allen meinen Lesern danken. Ein wenig positive Resonanz hatte ich mir erhofft, was dann auf mich zukam hat mich fast umgehauen. Fast durch die Bank positives Feedback, Glückwünsche und Anerkennung. Es lässt sich einfach nicht besser in Worte fassen, als mit einem ganz großen DANKE!

Um einigen Fragen vorzubeugen, ja, ich musste einige Begriffe und Handlungen recherchieren (was heutzutage dank des Internets mühelos möglich ist), auch wenn ich schon einige gewisse Vorkenntnisse besaß, die ich mir im Laufe der Jahre durch das Studium von diversem Filmmaterial angeeignet hatte.

Deshalb muss ich mich an dieser Stelle auch bei meiner ehemaligen Stamm-Videothek bedanken (die es mittlerweile nicht mehr gibt, nochmals Dank an das Internet), wo immer gutes Recherchematerial auf Lager war.

Erneuter und wieder großer Dank an Anja, die nicht nur durch interessiertes Testlesen, sondern auch durch starkes Rühren der Werbetrommel, lange vor Erscheinen dieses Buches.

Ebenfalls großen Dank schulde ich wieder einmal Steffi für ihre gute Lektorationsarbeit. Dank ihr sollte dieses Buch das bisher Fehlerfreieste sein, für eventuelle Fehler im Vorwort und den Danksagungen bin allein ich verantwortlich, da ich ihr diese nicht zum Gegenlesen übergeben habe.

Auch wieder ein allgemeiner Dank an meine Leser, die mich mit ihren Nachfragen nach dem neuen Buch, im positiven Sinne, vor sich hergetrieben haben =)

Handlung und Namen in diesem Buch sind frei erfunden und basieren nicht auf realen Ereignissen und Personen

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Epilog

Kapitel 1

"Alles auf Anfang, Leute!", tönte Danny durch die Gänge. "Wir müssen das heute noch hinbekommen!"

"Jaja, mach mal nicht gleich den Larry! Deadline ist doch erst am Freitag", warf Harry beschwichtigend ein.

"Freitagvormittag, Junge! Ich habe dich schon lange nicht mehr später als 22 Uhr und früher als 11 Uhr Arbeiten sehen."

"Offiziell vielleicht.", Harry grinste breit.

"Inoffiziell kann er bessere Arbeit leisten!" Ray war von hinten dazu gestoßen und lächelte verschmitzt.

"Jungs, jetzt einmal wirklich ernsthaft!", Danny war sichtlich genervt. "Wo sind die Mädels?"

"Lilian hatte gerade einen Anruf, Lis wollte auf's Klo und Tara ist am Trainieren." Harry sagte das, als ob Training nur etwas für Amateure war.

"Gut, kann vielleicht einmal jemand so freundlich sein, Lis und Tara Bescheid zu geben, dass Sie hier rausfliegen, wenn sie ihre Ärsche nicht bald zur Arbeit bewegen?" Danny versuchte, respekteinflößend zu klingen.

"Die Drohung kannst du dir sparen, hier wissen doch alle, dass du nicht Ernst machst."

"Schnauze, Ray, oder du bist auch weg vom Fenster!"

Dieser Satz sorgte für allgemeine Belustigung, da jeder wusste, dass er seinen Bruder niemals rauschmeißen würde.

"Bleib ganz ruhig, nimm eine von deinen kleinen Pillen, trink einen Schluck Wasser, Kaffee oder Cognac und setz dich hin, ich hole Tara. Harry, kümmer du dich bitte um Lis", sagte Ray, während er seinem Bruder beruhigend auf die Schulter klopfte.

"Na endlich einmal ein paar vernünftige Worte!" Danny ließ sich in seinen Chefsessel fallen und legte den Kopf in den Nacken.

Ray machte sich auf den Weg zu den Umkleiden, wo Tara trainierte, obwohl sie das aus seiner Sicht nicht wirklich nötig hatte. Er klopfte an die Tür, doch es folgte keine Reaktion, also öffnete er die Tür und trat ein. Er wusste ja, dass sie nicht schüchtern war.

"Tara, wir müssen anfangen, Danny dreht sonst gleich..." Weiter kam er nicht, da der Anblick, der sich ihm bot, ihm die Sprache raubte. Er wusste nicht, wie lange er da wie angewurzelt stand und in den Raum starrte, aber es mussten einige Minuten gewesen sein.

"Hey, was stehst du da so dumm rum, hast du Tara nicht gefunden?" Das war die Stimme von Harry, der mit Lis im Schlepptau zu ihm trat. Kaum stand er neben ihm, blieben ihm auch die Worte im Halse stecken, als er die Szenerie sah.

"Verdammt! Ich habe jetzt meine Pillen genommen und die halbe Flasche leer gemacht und trotzdem geht`s mir nicht besser! Und wisst Ihr warum? Weil die verdammten Schauspieler nicht...", Danny verschluckte ebenfalls den Rest des Satzes, als er einen Blick in das Zimmer warf, in das seine Darsteller wie gebannt blickten.

Tara lag auf dem Boden, die Augen weit aufgerissen, ihre Arme und Beine standen in alle vier Himmelsrichtungen vom Körper ab und in ihrem Hals steckte bis zum Anschlag ihr Lieblingsdildo, mit dem sie sich vor jedem Dreh warm machte.

Ein Satz von Harry durchbrach die beklemmende Stille: "Ob das als Arbeitsunfall durchgeht?"

Kapitel 2

Max raste die Straße entlang, sein alter VW schien fast zu fliegen. Er wunderte sich, dass sich noch keines der extrem rostigen Blechteile gelöst hatte und auf die Straße geflogen war. Das Blaulicht war zwar nicht nötig gewesen, aber als er gehört hatte, dass sein nächster Mord am Set einer Pornoproduktionsfirma war, wollte er sich doch schnellstmöglich ein Bild von der Sache machen. Mit quietschenden Reifen kam er auf dem großzügigen Parkplatz zum Stehen. Er riss seine Tür auf und schmetterte sie zu, ehe er zur Eingangstür hastete. Das Haus machte nicht den Eindruck einer anrüchigen Bude, abgesehen von dem Firmennamen. Ganz im Gegenteil, es war weiß, recht modern, soweit Max das beurteilen konnte, zwei Etagen mit Flachdach.

'Seh'n wir einmal, ob es etwas zu Sehen gibt', mit diesen Gedanken drückte er den Klingelknopf. Es dauerte fast eine Minute, bis ein Mann mittleren Alters öffnete.

"Oh, verzeihen Sie, aber wir suchen derzeit... Moment, sind Sie von der Polizei?"

"Richtig, ich bin Kommissar Max Schneider, Mordkommission. Guten Tag." Max zeigte seine Marke.

"Ah, freut mich, Herr Kommissar! Ich bin Danny Fux." Er reichte ihm die Hand, es war ein annehmbar fester Händedruck.

Max durchforstete seine Gedanken, der Name ließ etwas klingeln. Natürlich! Einer der bekanntesten, männlichen Pornodarsteller Deutschlands! Max hatte einige Filme mit ihm gesehen, natürlich nicht seinetwegen, aber er drehte früher häufig mit der besten Pornodarstellerin die es gab, aus seiner Sicht.

"Freut mich ebenfalls", gab Max zurück, wenn er es auch leicht befremdlich fand, diesem Typen den er nur aus Pornos kannte, nun angezogen gegenüber zu stehen.

"Äh, entschuldigen Sie bitte, aber fehlen hier nicht einige Leute? Ich meine, Spurensicherung und so etwas?" Herr Fux sah sich suchend um.

"Die sind schon auf dem Weg, ich bin nur schon einmal vorgefahren, weil der Fall sehr dringend klang." Er hoffte, dass diese Ausrede nicht zu offensichtlich war.

"Achja, natürlich, Sie müssen sich wahrscheinlich schon einmal ein Bild der Sache machen, für die weiteren Ermittlungen, kommen Sie doch bitte rein!" Danny Fux trat zur Seite und ließ Max eintreten.

'Puh! Er hat's mir abgekauft! Oder aber er lässt sich nichts anmerken...'

Der Flur war, ebenso wie die Fassade, in weiß gehalten, einzig einige kunstvolle Aktaufnahmen an den Wänden sorgten für Farbtupfer. Max schritt hinter Herrn Fux den Flur entlang, nicht ohne jedes Bild kurz in Augenschein zu nehmen. Bei dem dritten Bild auf der rechten Seite hielt er inne. Das war sie, unverkennbar! Blonde Mähne, lasziver Blick, der Mund leicht geöffnet, hüllenlos auf einem Schwebebett, ausgestreckt auf dem Rücken liegend.

"Ah, Ihnen gefällt das Bild also auch! Ja, Sie war schon ein Engel, ich habe es damals sehr bedauert, als sie ihre Karriere beendet hat."

Max hoffte, dass sein offener Mund und der stierende Blick nicht komplett verrieten, was er dachte.

"Ein sehr... schönes Bild von ihr", stammelte er verlegen.

"Das können Sie laut sagen!" Max war so, als hätte er es sehr laut gesagt. "Dieses Bild hatte sie mir zum Abschied geschenkt. Hing erst in meiner Wohnung, aber seit ich hier der Chef bin, hängt es hier."

Da kam Max gleich eine Frage in den Sinn.

"Welche Position bekleiden Sie hier eigentlich genau?"

"Ich habe die Firma vor etwa vier Jahren übernommen, nach dem Ende meiner aktiven Karriere. Ich habe mein Erspartes investiert und bin seither Besitzer, Produzent und Regisseur." Er wirkte sehr stolz.

"Ich habe vor einiger Zeit einen Bericht gelesen, dass die großen Studios, die... spezialisiert sind auf diese Art von Filmen, stark mit der Billigkonkurrenz im Internet zu kämpfen haben, Stichwort Amateure."

"Da haben Sie nicht ganz unrecht, Herr Kommissar, aber es kommt ganz darauf an, wie man es anpackt." Klar.

"Und wie muss man es aus Ihrer Sicht anpacken?"

"Wenn man ein riesiges Studio mit zig Festangestellten hat, dazu enorme Produktionskosten und dazu nur eine geringe Bandbreite abdeckt, dann geht das auf jeden Fall schief. Aber hier bei Triple X-Entertainment haben wir das anders aufgezogen. Die meisten Mitarbeiter sind Subunternehmer, darüber hinaus beschäftigen wir hauptsächlich Leute, deren persönliche Vorlieben weitgefächert sind, damit man sie für viele verschiedene Themenbereiche universell einsetzen kann (Satzstellung). Außerdem arbeiten wir mit neutralen Umgebungen, die bei Bedarf schnell und kostengünstig veränderbar sind. Und eine Amateurabteilung haben wir auch im Haus, da können Interessierte ungehemmt ihre Privatfilme drehen und wir übernehmen das Marketing, um den Gewinn zu maximieren, eine Win-win Situation."

Max war beeindruckt. Hatte Porno für ihn bislang immer noch den Hauch von etwas Dilettantischem, das hauptsächlich Leute betrieben, die meinten, Sex verkauft sich doch immer, klang dieser Vortrag mehr nach einem gut geölten Business.

"Dann kann man also sagen, Sie haben es besser gemacht als der Vorbesitzer?"

"Ich werde kein schlechtes Wort über meinen Vorgänger verlieren, er hat den Laden jahrelang, nein, sogar jahrzehntelang gut geführt, aber mit dem Hype im Internet konnte er dann nicht mehr schritthalten. Ich habe ihm meine Hilfe angeboten, aber er meinte, die Modernisierung überließe er lieber den Jüngeren."

"Wo wir gerade beim Thema sind, wie jung sind Sie eigentlich, Herr Fux?" Max hatte die ganze Zeit versucht, das Alter seines Gegenübers zu schätzen, scheiterte aber. Er sah noch fast genauso aus, wie in den Filmen, die er kannte, abgesehen von ein paar grauen Strähnchen, die ihm aber optisch nicht schadeten.

"Mitte 50", sagte er etwas kleinlaut und sah zu Boden.

'Das darf nicht wahr sein! Wieder einer, der um einiges älter ist als ich, aber jünger aussieht!'

"Sieht man Ihnen aber kein bisschen an."

"Danke!" Seine Miene hellte sich wieder auf, offenbar war das Alter nicht sein Lieblingsthema, auch wenn er bestimmt immer noch als 35-Jähriger durchging.

Nach dieser doch längeren Unterhaltung vor dem Bildnis von Max' Jugendtraum machten sie sich wieder auf den Weg Richtung Tatort, doch sie kamen nicht weit, ehe es wieder an der Tür klingelte. Danny Fux entschuldigte sich und eilte zur Eingangstür, um den Kollegen von der Spurensicherung zu öffnen, die Max mit großen Augen ansahen.

"Du bist auch schon da?", fragte einer erstaunt.

"Das könnte ich auch zu euch sagen, sonst braucht Ihr mindestens 40 Minuten."

"Wir... waren schon in der Gegend, als der Anruf kam."

'Sicher! Ich habe euch vorhin noch auf dem Revier an der Kaffeemaschine und dem

Süßigkeitenautomaten gesehen...' "OK, dann gehen wir eben gemeinsam zum Tatort." 'Das kam äußerst selten vor, da Max gerne etwas später auftauchte, als die Kollegen.

Im Gänsemarsch folgten alle dem Besitzer des Studios, doch auf halbem Weg stoppte die Kolonne abrupt.

"Oh mein Gott! Ist das nicht...?"

"Ja", kam es genervt von Max. "Mund zu und weiter, du kannst später noch gaffen", sagte Max mit einem Zwinkern. Der Kollege tat es und setzte sich wieder in Bewegung, doch sie kamen nicht weit, ehe es erneut klingelte, was wieder zum Stillstand führte und einen eiligen Produzenten den Gang entlang trieb.

"Guten Tag, wir sind..."

"... Kollegen von Herrn Schneider, nehme ich an", beendete Danny Fux den Satz.

"Ja, richtig! Ist er etwa schon da?"

"Und ob ich da bin! Arni, Doc, wie kommt Ihr so schnell daher?"

"Na hör mal, wir nehmen unseren Job sehr ernst!" Arni tat leicht empört, während sich der Doc weiterhin in Schweigen hüllte.

"Ansichtssache. Also kommt rein und lasst die Fliegen draußen."

Und wieder setzte sich die Karawane in Bewegung, diesmal mit nur einer leichten Verzögerung beim dritten Bild auf der rechten Seite und ein paar gemurmelten Worten.

Danny Fux hielt zielstrebig auf eine Tür am Ende des Ganges zu, ehe ein erneutes Klingeln eine weitere Kehrtwende verursachte.

Max zerkaute einen Fluch zwischen den Zähnen. 'Wie viele notgeile Idioten kommen denn noch?!'

"Guten Tag. Ich bin Polizeioberrat... Verdammt, was machen Sie denn schon hier?"

"Ich mache meine Arbeit und was haben Sie hier zu suchen, Schmutzfink?"

Kapitel 3

Die beiden Männer starrten sich an wie Raubtiere, kurz davor, den Widersacher anzuspringen. Max stand breitbeinig da wie ein Revolverheld im wilden Westen, während sein Chef, Dr. Mutzvink, eher wirkte wie der alte Boxchampignon: Siegesgewiss doch überheblich, was schlussendlich zur Niederlage führen würde.

"Ich bin hier, um diesen Fall in die richtigen Bahnen zu lenken und dafür zu sorgen, dass sich nicht das ganze Revier lächerlich macht, bei diesem heiklen Fall!"

"Wenn das Revier nicht lächerlich wirken soll, müssen Sie als Erstes gehen."

Die giftigen Blicke, die gewechselt wurden, irritierten Danny Fux. "Meine, äh, Herren, entschuldigen Sie bitte, aber sind Sie nicht hier, um, naja, die Tote in Augenschein zu nehmen?", kam es zaghaft von dem Studiobesitzer.

Die Beiden wendeten ihre Blicke auf Danny Fux, der sich in den folgenden Momenten der stillen Blicke wohl am liebsten in einem Mauseloch verkrochen hätte.

"Aber natürlich, Sie haben vollkommen recht, gehen Sie doch bitte vor", durchbrach Max die angespannte Ruhe.

Doch ehe es weiterging, brachte Dr. Mutzvink seine Begrüßung zu Ende. "Polizeioberrat Dr. Mutzvink, freut mich!"

"Was soll dieser Quatsch, Schmutzfink?"

"Was mischen Sie sich schon wieder ein, Schneider?"

"Sich mit dem falschen Dienstgrad vorzustellen, ist ein grober Amtsmissbrauch."

"Meine Beförderung..."

"... ist noch lange nicht durch. Bis dahin sind Sie einfach nur Polizeirat.", Max lächelte triumphierend.

"Sie brauchen gar nicht das Maul aufzureißen, wie oft haben Sie sich mit Polizeioberkommissar oder Hauptkommissar vorgestellt?", konterte sein Chef. "Das war einmal, außerdem war ich damals noch Polizeischüler und leicht angetrunken." 'Naja, leicht war eventuell leicht untertrieben...' "So etwas läuft unter Jugendsünde, aber in Ihrem Alter sollte man etwas reifer sein."

"Halten Sie den Rand, Schneider, oder ich lasse Sie sofort von dem Fall abziehen!"

"Bitte", bemerkte Max achselzuckend. "Wenn Sie nicht wollen, dass der Fall aufgeklärt wird, dann rufen Sie doch auf dem Revier an und bestellen jemand Anderen her."

"Das tue ich auch!" Dr. Mutzvink griff in eine Tasche seines Anzugs, dann in die Andere, um festzustellen, dass er sein Handy nicht bei sich trug. Mit einem Fluch auf den Lippen drehte er sich wieder Richtung Ausgang um und trabte davon. Die Gefahr, das Revier lächerlich zu machen, bestand nicht mehr, das war bereits erledigt, in Rekordzeit.

Die Gruppe machte sich, auf Max` Betreiben hin, wieder auf den Weg, ohne auf seinen Chef zu warten. Als sie endlich an der Tür ankamen, die sie mehrmals vergeblich versucht hatten zu erreichen, öffnete Herr Fux und winkte sie hindurch. Max stellte ernüchtert fest, dass sie in einem weiteren, weißen Flur angekommen waren.

Danny Fux ging wieder voran. Nach wenigen Metern blieb er an einer Tür mit der Aufschrift "Garderoben" stehen und ging hindurch. Hinter dieser Tür befand sich, welch Überraschung, ein weiterer, weißer Flur, der sich allerdings nicht in die Länge, sondern in die Breite erstreckte. Max verdrehte genervt die Augen. Keine Leiche und auch keine anderen Leute aus der Branche.

Nun standen sie einer Reihe Türen gegenüber, an denen Schilder mit Namen angebracht waren, die extrem ausgedacht klangen. Bei der Tür mit der Aufschrift "Tara Be-Cum" stoppte der Regisseur.