Short Cons - Spencer Corvis - E-Book

Short Cons E-Book

Spencer Corvis

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Beschreibung

Short Cons ist eine kleine Sammlung an Geschichten, die Nirgendwo so richtig reinzupassen scheinen, also wurden sie zusammen in ein Buch gepackt, damit sich die Leute dennoch ein Bild von ihnen machen können =) Es geht um teils alltägliche und auch nicht ganz alltägliche Dinge, die sich hochschaukeln und schlussendlich in lustige, skurrile oder einfach nur absurde Situationen münden und ja, nach meinen Testlesern sollte das sogar ein geringes Maß an Unterhaltung bieten ;)

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Seitenzahl: 82

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Short Cons

Vorwort und Danksagungen Allgemeines Vorwort Explizites Vorwort zu "Kein Abschluss unter dieser Nummer" Danksagungen Kein Abschluss unter dieser Nummer Kapitel 1 Kapitel 2 Epilog Unhappy End Kapitel 1 (von 1) ASOCIALMEDIASTAR Prolog Kapitel 1 Kapitel 2 Kapitel 3 Kapitel 4 Kapitel 5 Kapitel 6 Epilog Unberechtigter Zugriff Kapitel 1 Kapitel 2 Kapitel 3 Ehrenwertes Haus Prolog Kapitel 1 Kapitel 2 Kapitel 3 Epilog Bisher erschienen/geplant und Empfehlungen des Autors Bisher erschienen Empfehlungen des Autors Impressum

Vorwort und Danksagungen

Allgemeines Vorwort

Zuerst einmal vorweg: hier handelt es sich weder um eine abendfüllende noch zusammenhängende Geschichte, es ist ebenso kein Kriminalfall zu finden und ein Kommissar namens Max wird auch nicht auftauchen... Gut, wer jetzt noch weiterliest, könnte daran interessiert sein, wie es zu diesem aus der Reihe fallenden Werk denn kam. Nun, es gibt diese Einfälle, die einer Person, die sich gerne am Bücher schreiben versucht, in den Sinn kommen, aber nirgends so richtig hineinzupassen scheinen, aber die einen einfach nicht mehr loslassen und weitergeführt werden wollen. So entstehen dann kleine, mehr bis minder abgeschlossene Handlungsstränge, die für sich stehen, aber auch einen losen Bezug auf vergangene oder zukünftige Geschichten enthalten können, schließlich entspringen doch noch alle Geschichten der gleichen Quelle ;) So entstand diese Sammlung von Kurzgeschichten, die nun vorerst nur als E-Book erscheinen wird. Ich hoffe, dass diese etwas andere Art von Buch dennoch seinen Lesern ein wenig Unterhaltung bieten kann und dem ein oder anderen vielleicht ein leichtes Lächeln ins Gesicht zu zaubern vermag...

Explizites Vorwort zu "Kein Abschluss unter dieser Nummer"

Inspiriert wurde die Geschichte "Kein Abschluss unter dieser Nummer" von real existierenden Youtube-Kanälen wie "Callcenter Fun", die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die fragwürdigen Praktiken einiger Callcenter für Außenstehende unterhaltsam offenzulegen. Unerwünschte Anrufe sind meist ärgerlich, jedoch sind derartige "Cold-Calls", wie man solche ungebetenen Werbeanrufe auch nennt, seit 4. August 2009 verboten, bei Zuwiderhandlung drohte ein Bußgeld von bis zu 50000.-  Euro, doch seit dem 9. Oktober 2013 war dem nicht mehr so, an diesem Tag wurde das mögliche Bußgeld auf 300000.-  Euro erhöht =) Da verwundert es kaum, dass Callcenter mit dem Schwerpunkt solcher Kundenwerbung nicht innerhalb der EU ansässig sind, was die mögliche Strafverfolgung erheblich erschwert. Aber durch "Call ID Spoofing" wird vorgegeben, z.B. aus Deutschland anzurufen, sprich die angezeigte Nummer ist eine mit deutscher Vorwahl. Meine Intention beim Schreiben dieser Geschichte war es, vielleicht ein paar Leute durch diese Story vorzuwarnen und diesen Callcentern die Arbeit ein klein wenig zu erschweren. Und, falls das nicht geklappt hat, wenigstens ein paar Leute gut unterhalten zu haben ;)

Danksagungen

Wieder einmal der größte Dank an meine erste und beste Testleserin Anja, ohne dich würde dieses Buch, wie alle zuvor auch, wohl nicht existieren Großer Dank geht auch an Blante, der mit Engelsgeduld meine sämtlichen Gedanken, Vorschläge und abstrusen Ideen für das Cover umgesetzt hat Vielen Dank auch an meine weiteren Testleser, die da wären: Mona: danke für dein sehr schnelles Feedback und keine Sorge, im nächsten Buch gibt es auch wieder Mordfälle (zumindest vielleicht)  ;) Stefan: danke für deine Bestätigung, dass die Geschichten die du gelesen hast gut unterhalten. Das Lob eines "Kollegen" ist immer etwas besonderes! Daniel, Patrick und Mario: auch wenn ich euer Feedback noch nicht erhalten habe, bin ich sehr dankbar, dass ihr euch bereit erklärt habt, einmal reinzulesen, wenn ihr die Zeit findet. Sollte doch einmal eine gedruckte Version dieses Buches erscheinen (und eure Rückmeldung bis dahin eingegangen sein) wird diese Danksagung natürlich aktualisiert ;)

Kein Abschluss unter dieser Nummer

Kapitel 1

 Die Sonne schien heute wunderbar warm auf ihre Schultern, die sie heute zur Vorsicht eingecremt hatte. Ihre Augen schützte sie mit einer schlicht aussehenden, aber teuren Sonnenbrille. Diese Anschaffung hatte ein kleines Loch in ihr Budget gerissen, dass sie heute allerdings wieder ohne Mühe würde schließen können. 3 Versuche, 3 Treffer, 30 Minuten... Treffer nannte sie ihre erreichten Vertragsabschlüsse.  Bei diesem Gedanken musste sie lächeln. In der letzten Woche hatte sie sich jeden Tag immer ein Ziel gesetzt. Am Montag 1. Versuch, 1. Treffer, in 15 Minuten. Am Tag darauf 2 Treffer aus 3 Versuchen, in 30 Minuten, Mittwoch 2 Versuche mit 2 Treffern in 25 Minuten und Donnerstag 4 Versuche, 3 Treffer in 40 Minuten. Am Freitag arbeitete sie mittlerweile nicht mehr, da sie in 4 Tagen mehr als genug verdiente, um ihren Lebensstandard zu erhöhen.  Es waren noch wenige Meter bis zur Eingangstür des Bürogebäudes, in dem sie seit gut einem Jahr arbeitete und es in dieser Zeit schon zur stellvertretenden Büroleiterin gebracht hatte. Der aktuelle Büroleiter sollte in den nächsten Monaten eine lukrative Stelle im Ausland antreten, was hieße, dass sein Posten aller Voraussicht nach mit ihr neu besetzt werden würde. Daran hätte sie vor einem Jahr nicht zu träumen gewagt, doch nun war es in greifbare Nähe gerückt.  Als sie die Eingangstür mit ihrem RFID-Chip öffnete, dachte sie an eine Situation im letzten Jahr, als sie mit ihrem Beruf gehadert hatte, doch zu dem Schluss kam, dass sie für sich das Richtige tat. Nun hatte sie durch ihren Aufstieg innerhalb der Firma die Bestätigung, dass sie nicht falsch gehandelt hatte.  Durch den kurzen Flur ging sie zu dem Aufzug und fuhr in die 3. Etage. Ein weiterer kurzer Flur und eine weitere Tür mit RFID-Sensor und sie stand in dem Großraumbüro, in dem bereits ein halbes Dutzend Personen an ihren Arbeitsplätzen saßen und ihre Headsets trugen.  Sie ging mit leicht erhobenem Blick an den vorderen, engen Plätzen vorbei, hin zu ihrem eigenen Büro, das zwar nicht besonders groß war, aber immerhin ihr eigenes Reich. Es lag nur wenige Meter entfernt von einem doppelt so großen Büro mit eigenem Waschraum, welches dem Büroleiter alleine zugänglich war.  Sie schaltete ihren PC ein und nahm ihr Bluetooth-Headset aus der obersten Schreibtischschublade, die anderen Angestellten hier mussten sich mit Kabel-Headsets herumplagen.  Als der PC hochgefahren war, öffnete sie den Ordner mit einem neuen Datensatz, den ihr der Büroleiter in der letzten Woche geschickt hatte. Sie hatte vor, diesen Datensatz heute abzuarbeiten, um sich zu empfehlen. Sie startete das automatische Wahlprogramm, das selbstständig alle Nummern aus dem Datensatz gleichzeitig wählte. Den Tönen lauschend wartete sie, offenbar brauchten die Anschlussinhaber heute recht lange, um an das Telefon zu gehen, was sie nicht verwunderte, laut ihrem Datensatz waren die meisten Personen dieser Liste bereits weit jenseits der 60.  Nach dem 10. Klingeln wurde endlich abgenommen und sich mit einem schwachen "Ja?" gemeldet.  "Einen schönen guten Tag wünsche ich Ihnen! Mein Name ist Nadine Engel. Spreche ich da mit Herrn Erhard Rhein?" Eine Pause, so als müsste die Person am anderen Ende der Leitung darüber nachdenken. "Könnten Sie das bitte wiederholen?", bat eine zittrige Stimme.  Einer von den nicht mehr ganz so Frischen... "Einen schönen guten Tag!", sagte sie nun einige Nuancen lauter.  "Nadine Engel mein Name. Spreche ich mit Herrn Erhard Rhein?"  Wieder eine Pause, diesmal jedoch etwas kürzer. "Ja, ja, natürlich! Das bin ich." Er klang fast ein wenig stolz.'Das wird der 1. Treffer!' "Freut mich, Herr Rhein! Ich melde mich hier von der deutschen Lottogesellschaft. Sie hatten ja die letzten 3 Monate unser kostenloses Probeabo mit zweimal die Woche 6 aus 49. Da jetzt das kostenlose Probeabo abgelaufen ist, wollte ich nachfragen, ob Sie nun das Ein-Jahres-Abo mit jährlicher Zahlungsweise bevorzugen oder weiterhin alle 3 Monate bezahlen möchten, was allerdings etwas teurer kommt als die jährliche Zahlungsweise."  Wieder eine längere Pause. "Äh, könnten Sie das bitte nochmal, also etwas langsamer sagen?"  Verdammt! Der Kerl ist doch erst Ende 60... Sie wiederholte abermals Ihre Worte, stoppte nach jedem Satz und fragte nach, ob er das eben Gehörte auch verstanden habe.  Als sie geendet hatte, wartete sie erwartungsvoll.  "Ah, ja, das Lotto! Aber... ich komme doch jede Woche zu Ihnen in den Laden, unten an der Ecke, in dem Laden von Heinz und gebe meinen Schein ab, warum rufen Sie mich denn jetzt an?"'Ooohhh... Allah!' "Herr Rhein, ich rufe nicht von dem Laden an der Ecke an. Warum spielen Sie denn noch anderweitig Lotto, oder haben Sie das Abo bei uns ganz vergessen?" Er hatte natürlich nie ein Abo abgeschlossen.  "Äh... Moment, ein Abo?" Nun schien ihr Gesprächspartner etwas verstanden zu haben. "Da kann ich mich wirklich nicht erinnern."  "Ach du großer Gott...", begann sie gespielt mitfühlend, "Weil normalerweise verlängert sich das kostenlose Testabo um ein Jahr bei nicht erfolgter Kündigung, was monatliche Kosten von 59,95 Euro verursacht, also 719,40 Euro für das komplette Jahr."  "Oh mein Gott! Aber... das kann ich mir nicht leisten! Ich habe nur eine kleine Rente, wissen Sie. Ich musste damals doch frühzeitig aufhören, wegen der Bandscheiben, aber weil mir der Arzt kein Attest geschrieben hat bekomme ich jetzt nur... ich glaube 50 %, davon kann man ja nicht leben..."  "Bitte, Herr Rhein, beruhigen Sie sich. Wenn das nur ein Versehen von Ihnen war, dann sehen wir das natürlich nicht so eng." Ein wenig mitfühlend und entgegenkommend, die Stimme warm und besorgt klingen lassen. "Ich kann Ihnen anbieten, das Jahresabo auf die gesetzliche Mindestlaufzeit zu verkürzen, das wären dann nochmals 3 Monate."  "Das ginge?", wollte Herr Rhein hoffnungsvoll wissen.  "Natürlich. Und da Sie mir sympathisch sind, werde ich hier auch den reduzierten Betrag eingeben, der eigentlich nur gewährt wird, wenn man jährlich zahlt, damit wären es keine 179,85 Euro, sondern nur 165.- Euro, also 55.- Euro pro Monat. Damit wäre Ihr kleiner Fehler vollständig abgegolten." Der einzige Fehler, den Herr Rhein gemacht hatte, war, sich bei einem Gewinnspiel im Internet einzutragen oder auf ein ihm zugesandtes Gewinnspiel mit einem fadenscheinigen Gewinnversprechen zu reagieren. Die Veranstalter solcher Gewinnspiele gingen nicht sonderlich sorgsam mit Kundendaten um; man könnte auch sagen, manch einer würde zielgerichtet die erhaltenen Daten an betrügerische Callcenter weiterverkaufen.  "Oh mein Gott!", meinte ihr Gesprächspartner erneut, "Sie sind ja wirklich ein Engel und heißen nicht nur so!"  "Danke für das Kompliment, Herr Rhein!" '1. Versuch, 1. Treffer!' "Dann gleichen wir doch schnell die Adresse ab, nicht, dass sich etwas geändert hat."  "Nein, nein, ich wohne seit vielen Jahren hier, schon damals, als meine Frau noch hier war. Ach ja... das ist jetzt auch schon wieder... ja, 6 Jahre her, dass sie weg ist..." Der traurige Unterton war nicht zu überhören.  "Oh, das tut mir leid..." Ein wenig Mitleid hilft eigentlich immer... Dazu ein wenig Interesse heucheln. "Hatte Ihre Frau eine schwere Krankheit, die sie nicht überstanden hat?"  "Hä? Wie kommen Sie jetzt auf Krankheit?", nun klang die Stimme beinahe verärgert. "Die hat mich sitzen lassen!"  "Oh, das tut mir leid."  "Ist mit meinem Sohn aus 1. Ehe durchgebrannt, die miese Schlampe!"