Kompaktes Praxiswissen zum Sportplatzbau - Steffen Baumann - E-Book

Kompaktes Praxiswissen zum Sportplatzbau E-Book

Steffen Baumann

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Beschreibung

Kompaktes Praxiswissen zum Sportplatzbau jetzt jederzeit griffbereit! Gerade beim Sportplatzbau kommt es auf die richtige Umsetzung vor Ort an. Denn diese Anlagen bergen ein besonders hohes Gefährdungs- und Verletzungspotential. Fehler in der Ausführung und Wartung können schnell zu schweren Unfällen führen! Auf der Baustelle sind Sie u. a. für die richtige Ausführung der Sportflächenbeläge und die fachgerechte Installation der Sportgeräte verantwortlich. Wenn Sie alle Vorgaben sofort griffbereit zur Hand haben können Sie so direkt auf der Baustelle schnell entscheiden und sicher handeln. All das bietet Ihnen jetzt für den Einsatz vor Ort "Kompaktes Praxiswissen zum Sportplatzbau - aus dem Baustellenhandbuch für den Spiel- und Sportplatzbau". Kompaktes Praxiswissen zum Sportplatzbau: - Alles rund um Sportflächenbeläge, technische Ausstattung von Sportanlagen, Wege, Einfriedungen, Zuschaueranlagen, Sportgeräteausstattung, Wartung und Inspektion. - Anforderungen an Bau und Wartung von Sportplätzen gemäß aktueller DIN-Normen - Anschauliche Schemazeichnungen, übersichtliche Tabellen und praktische Checklisten zu Ausführung, Prüfung und Wartung von Sportplätzen Dieser praktische Ratgeber ist genau das Richtige für: Architektur- und Ingenieurbüros, Landschaftsarchitekten, Bauunternehmen, Garten- und Landschaftsbauunternehmen, öffentliche Einrichtungen

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Seitenzahl: 135

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Steffen Baumann

Kompaktes Praxiswissen zum Sportplatzbau

UNSER WISSEN

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

© byFORUM VERLAGHERKERT GMBHPostfach 134086408 MeringTel.: 08233 / 381-123 Fax: 08233 / 381-222 E-Mail: [email protected] Internet: www.baustellenhandbuch.de

1. Auflage

Alle Angaben in diesem Verlagserzeugnis sind nach dem aktuellen Stand vonRecht, Wissenschaft und Technik zum Druckzeitpunkt hergestellt.Der Verlag übernimmt keine Gewähr für Druckfehler und inhaltliche Fehler. AlleRechte vorbehalten, Nachdruck – auch auszugsweise – nicht gestattet.

Vorwort

Bei Sportplätzen ist die korrekte Ausführung und regelmäßige Wartung von entscheidender Bedeutung, um die Sicherheit der Benutzer zu gewährleisten. Mit dem vorliegenden E-Book haben Sie die wichtigsten bau- und sicherheitstechnischen Informationen zum Sportplatzbau vor Ort zur Hand. Neben aktuellen gesetzlichen Vorgaben und Normen beinhaltet das E-Book hilfreiche Checklisten, anschauliche Tabellen und Detailzeichnung zu Bau- und Vegetationstechnik sowie Sportgeräten. Ziel des E-Books ist es, sowohl den ausführenden Unternehmen als auch der Bauleitung vor Ort ein kompaktes Nachschlagewerk zu Bau und Wartung von Sportplätzen an die Hand zu geben, mit dem sich im Bedarfsfall Probleme unkompliziert lösen lassen bzw. erst gar nicht entstehen.

Der Inhalt des E-Books orientiert sich an den grundlegenden Themen des Sportplatzbaus und wurde mit äußerster Sorgfalt und eingehender Recherche nach den aktuell gültigen Normen und Richtlinien zusammengestellt. Gegenüber den Autoren und dem Verlag begründet dieses Erzeugnis keine Auskunfts- und Beratungspflicht und auch keine anderweitige Bindungswirkung. Die individuellen Gegebenheiten jedes Einzelfalls gebieten es, dass keine Gewähr für Verbindlichkeiten und Vollständigkeit der in diesem Erzeugnis enthaltenen Darstellungen und Aussagen gegeben werden kann.

Merching, im Juni 2012

Der Autor

Hinweis: Das von Ihnen erworbene E-Book stammt aus der umfangreichen Gesamtausgabe "Das Baustellenhandbuch für den Spiel- und Sportplatzbau". Die Gesamtausgabe "Das Baustellenhandbuch für den Spiel- und Sportplatzbau" ist auf www.forum-verlag.com im EPUB-Format oder PDF-Format erhältlich.

Der Autor

Steffen Baumann

• 1992 – 1994 Ausbildung zum Landschaftsgärtner

• 1994 – 1996 Mitarbeit Ingenieurbüro Baumann

• 1996 – 1998 staatlich geprüfter Techniker im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, an der staatlichen Technikerschule Veitshöchheim

• 1999 – 2002 Studium Golfplatzarchitektur BIGCA

• 1998 – 2010 angestellt als Bauleiter im Garten-, Landschafts- und Sportstättenbau

• seit 2010 Mitinhaber des Ingenieurbüro Baumann GbR

• internationale Beratertätigkeit und Baustoffanalysen im Sportstättenbau, u. a. EM-Stadion in Breslau und Posen (Polen)

• Ingenieurbüro Baumann, Inhaber: Gerhard und Steffen Baumann (Gerhard Baumann ist von der IHK öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger im Sachgebiet Sportplatzbau – Herstellung und Unterhaltung)

Autor des Kapitels:

Sportplatzbau

Inhalt

Inhalt

Sportplatzbau

Grundlagen Sportplatzbau

Gültige Regelwerke und Richtlinien

Grundstücksgrößen

Gelände- und Bodenverhältnisse

Orientierung zur Himmelsrichtung

Abmessungen von Spielfeldern und Sportflächen

Sportflächenbeläge und deren Aufbau nach DIN 18035

Naturrasen (nach DIN 18035-4)

Tennenbeläge (nach DIN 18035-5)

Kunststoffflächen (nach DIN 18035-6)

Kunststoffrasenflächen (nach DIN 18035-7)

Alternative Sportbeläge

Technische Ausstattung von Sportanlagen

Beregnung

Beleuchtungsanlagen

Wege, Einfriedungen und Zuschaueranlagen

Barrierefreiheit

Flächenbeläge

Zuschaueranlagen

Einfriedungen

Sportgeräteausstattung

Fußball

Handball

Basketball

Volleyball

Hockey

Sportflächenlinierungen

Wartung und Inspektion

Naturrasen

Tennensportflächen

Kunststoffsportflächen

Kunststoffrasenflächen

Rinden-Mineralstoffmischung

Sportgeräteausstattung

Einfriedungen

Bewässerungs- bzw. Beregnungsanlage

Stichwortverzeichnis

Weiterführende Literatur

Sportplatzbau

Grundlagen Sportplatzbau

Der Begriff Sportplatz wurde früher sowohl für das einzelne Spielfeld als auch für die Zusammenfassung von mehreren Spielfeldern und Leichtathletikanlagen verwendet. Heute versteht man darunter nach DIN 18035-1 eine Freianlage, die sowohl dem organisierten Wettkampfsport nach den national und international vereinbarten Regeln der Sportfachverbände als auch den nicht wettkampforientierten, regeloffenen Sport-, Bewegungs- und Freizeitaktivitäten dient. Ein Sportplatz besteht i. d. R. aus der nutzbaren Spiel- und Sportfläche mit

• ihren regelgerechten Großspielfeldern,

• Kleinspielfeldern und

• Leichtathletikanlagen sowie

• aus Flächen und Anlagen für regeloffene Bewegungs- und Übungsformen,

• aus Zusammenfassungen dieser regelgerechten und regeloffenen Flächen und Anlagen und

• aus den erforderlichen Ergänzungsflächen.

Gültige Regelwerke und Richtlinien

Die maßgeblichen Anforderungen für die Planung und den Bau von Sportanlagen sind in der DIN 18035 „Sportplätze“ Teile 1 bis 8 geregelt. Darüber hinaus finden die DIN 18915 „Vegetationstechnik im Landschaftsbau – Bodenarbeiten“, die DIN 18320 „Landschaftsbauarbeiten“ (VOB/C), die FLL-Richtlinien für Sportplatzbau sowie weitere Regularien Anwendung. Außerdem dient einschlägige Fachliteratur als Informationsgrundlage , wie z. B. die vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) herausgegebene Planungsgrundlage „Sportplätze“.

Grundstücksgrößen

Die notwendige Größe eines Grundstücks (Bruttofläche) berechnet sich aus der nutzbaren Spiel- und Sportfläche (Nettofläche) und der erforderlichen Ergänzungsfläche. Unter Ergänzungsflächen versteht man sowohl Zuschaueranlagen, Parkplätze und Lärmschutzeinrichtungen als auch Schutzpflanzungen, Ausgleichsflächen und Regenwasserrückhalte- oder -speicheranlagen.

Gelände- und Bodenverhältnisse

Vor jeder Baumaßnahme sollten die anstehenden Baugrundverhältnisse durch ein auf Sportstätten spezialisiertes Bodenprüflabor auf ihre bodenphysikalischen Eigenschaften untersucht werden. Diese Voruntersuchungen sind ein wichtiger Bestandteil der Vorplanung und leisten einen erheblichen Beitrag zur Entwicklung der wirtschaftlichsten Bauweise.

Im Rahmen der Voruntersuchungen sind insbesondere zu prüfen:

• die Zusammensetzung und Ausbildung der einzelnen Bodenarten

• die Verdichtbarkeit des zu bewegenden Bodens

• die Durchlässigkeit des anstehenden Bodens

• der Grundwasserstand

• der Einfluss von Fremdwasser

• die Möglichkeit von Setzungserscheinungen

• die Lage von evtl. Leitungen (Wasserleitungen, Entwässerungseinrichtungen, Kabel usw.)

Der anstehende Boden muss insbesondere hinsichtlich seiner Verdichtbarkeit und Wasserdurchlässigkeit die Anforderungen der DIN 18035 Teile 4 bis 7 erfüllen. Werden diese Anforderungen laut Bodengutachten nicht erreicht, muss eine Verbesserung des Baugrunds vorgenommen werden (siehe → Kap. Sportflächenbeläge). Sofern solche Verbesserungen ein wirtschaftlich nicht vertretbares Maß übersteigen, sollte die Eignung des Grundstücks für eine Sportanlage überdacht und ein Alternativgrundstück in Erwägung gezogen werden.

Orientierungzur Himmelsrichtung

Fußballspielfelder sollten mit der Längsachse in Nord-Süd-Richtung angeordnet werden. Abweichungen von Nordnordost nach Südsüdwest bis Nordnordwest nach Südsüdost sind jedoch möglich, wobei letztgenannte Ausrichtung vorzuziehen ist. Bei schwierigen topografischen Verhältnissen oder ungünstigem Grundstücksschnitt ist eine andere Orientierung zulässig.

Bei Tennisplätzen ist die Nord-Süd-Richtung zu bevorzugen. Die Lage aller anderen Sportarten ergibt sich entsprechend dieser Orientierung.

Abmessungen vonSpielfeldern und Sportflächen

Tab. 1: Abmessungen der wichtigsten Großspielfelder; Auszug Tabelle A1 der DIN 18035-1

Tab. 2: Abmessungen der wichtigsten Kleinspielfelder; Auszug Tabelle A2 der DIN 18035-1

Bild 1: Abmessungen von Schüler-Spielfeldern in Querrichtung des Großspielfelds (Quelle: Baumann)

Bild 2: Abmessungen von Schüler-Spielfelder in Längsrichtung des Großspielfelds (Quelle: Baumann)

Sportflächenbeläge und deren Aufbau nach DIN 18035

Naturrasen (nach DIN 18035-4)

Baugrund

Der Baugrund trägt die anfallenden Lasten der darüberliegenden Schichten und soll die Ebenheit dieser Schichten sicherstellen. Er nimmt Sickerwasser auf und/oder führt diese über die Entwässerungseinrichtung ab.

Die Tragfähigkeit wird mittels Befahrungsversuch ermittelt. Hierbei wird mit einem Fahrzeug mit ca. 5 t Gesamtgewicht in Schrittgeschwindigkeit das Erdplanum abgefahren. Der Abstand der Fahrstreifen darf höchstens 5 m betragen. Die Tiefe der Fahrspuren wird mit einer Richtlatte bestimmt und darf nicht > 30 mm sein. Weiter ist auf nicht bleibende oder elastische Verformungen zu achten. Diese deuten auf eine nicht ausreichende Verdichtbarkeit/Tragfähigkeit des Baugrunds hin. In diesem Fall ist die Tragfähigkeit durch entsprechende Maßnahmen zu verbessern. Maßnahmen können u. a. die vorherige Trockenlegung oder das Aufbringen von trocknenden Materialien sein.

Der langjährige mittlere Grundwasserstand soll am tiefsten Punkt des Baugrundplanums 600 mm unter der Oberkante der Rasentragschicht liegen. Bei höherem Grundwasserstand ist die Bauweise entsprechend abzustimmen.

Nach der Fertigstellung des Baugrundplanums dürfen keine funktionsstörenden Setzungen auftreten. Ist ein Gefälle geplant, soll dieses 1 % nicht übersteigen. Das Gefälle kann als Satteldach-, Walmdach-, Seiten- (Pultdach) oder Diagonalgefälle hergestellt werden. Dabei handelt es sich beim Walmdachgefälle um die aufwendigste Herstellung, die v. a. bei Sportanlagen mit einer 400-m-Laufbahn oder Fußballstadien zur Anwendung kommt. Das gewählte Gefälle ist auf die darüberliegenden Schichten zu übertragen.

Das Erdplanum darf an keiner Stelle mehr als 20 % der Gesamtdicke des darüberliegenden Oberbaus von der Nennhöhe abweichen. Die höchste zulässige Differenz beträgt nach DIN 18035-4 jedoch 30 mm. Bei der Überprüfung der Ebenheit mit der 4-m-Richtlatte muss die Abweichung ≤ 30 mm betragen, bei einem Messpunktabstand von 4 m. Die Wasserinfiltrationsrate (Wasserdurchlässigkeit) soll zwischen 30 mm/h und 1.800 mm/h betragen. Liegt die Wasserinfiltrationsrate unter dem geforderten Wert, ist diese bis in eine Tiefe von ca. 1 m zu verbessern bzw. die Bauweise darauf abzustimmen. Liegt der ermittelte Wert über 1.800 mm/h, so kann die Durchlässigkeit durch Einmischen geeigneter Stoffe bis in eine Tiefe von 100 mm verringert werden.

Beim Einbau der darüberliegenden Schichten ist darauf zu achten, dass die Ebenheit des Erdplanums und die Durchlässigkeit des Baugrunds nicht beeinträchtigt werden. Deshalb ist es ratsam, bei entsprechend feuchtigkeitsempfindlichen Böden mit kettengetriebenen Fahrzeugen zu arbeiten. Dies bietet zugleich den Vorteil, dass sich durch die Kettenspuren die jeweils aufzubringende Lage mit der darunterliegenden Schicht besser „verzahnt“ (verbindet).

Dränschicht

Die Dränschicht ist die zwischen der Rasentragschicht und einem nicht ausreichend durchlässigen Baugrund liegende Schicht, die das Sickerwasser aufnimmt und das überschüssige Wasser durch Dränstränge oder -graben ableitet.

Als Materialien finden Sande oder Feinkiese Anwendung, die bestimmte Kriterien nach DIN 18035-4 erfüllen müssen. So müssen verwendete Baustoffe frost- und verschleißbeständig sein. Es dürfen keine pflanzenschädlichen Bestandteile enthalten sein und das Grundwasser darf nicht beeinträchtigt werden. Bei der Wahl des Dränschichtmaterials empfiehlt es sich, entsprechende Eignungs- und Kontrollprüfungen von einem Prüflabor durchführen zu lassen, wie sie auch in der DIN 18035-4 gefordert werden. So können bereits im Vorfeld unzureichende Materialien und somit zeitliche Verzögerungen ausgeschlossen werden. Zudem können spätere Mängel und die damit einhergehenden Unannehmlichkeiten vermieden werden.

Bei Eignungsprüfungen sind für das Dränschichtmaterial folgende Eigenschaften nachzuweisen und zu beschreiben:

• Korngrößenverteilung

• Frostbeständigkeit

• Wasserinfiltrationsrate (Wasserdurchlässigkeit)

• Wasserkapazität (Wasserspeicherfähigkeit)

Die Kontrollprüfungen umfassen:

• Korngrößenverteilung

• Wasserinfiltrationsrate (Wasserdurchlässigkeit)

• Gefälle, Höhenlage, Ebenflächigkeit

Im Bodenprüflabor wird neben der Wasserdurchlässigkeit auch parallel die entsprechende Dichte im feuchten und trockenen Zustand ermittelt. Dadurch lässt sich die genau benötigte Menge an Material berechnen. Ein Dränschichtmaterial gilt als ausreichend wasserdurchlässig, wenn es eine Wasserinfiltrationsrate zwischen 180 und 1.800 mm/h aufweist. Liegt der im Labor ermittelte Wert darunter, muss ein alternatives Material untersucht und verwendet werden. Liegt der Wert über 1.800 mm/h, sollte die Wasserspeicherfähigkeit des Materials als weiteres Kriterium herangezogen werden. So kann ein Material zwar über der Höchstgrenze der Wasserdurchlässigkeit liegen, durch eine erhöhte Wasserspeicherfähigkeit aber trotzdem geeignet sein.

Die Körnungslinie des zu verwendenden Dränschichtmaterials sollte in einem bestimmten Kornverteilungsbereich nach DIN 18035-4 liegen und muss stetig (gleichmäßig) verlaufen. Der Massenanteil an Kornbestandteilen d < 0,063 mm darf höchstens 5 % betragen. Dieser Wert darf sich auf 8 % bei offenporigem Naturstein, wie z. B. Lava, erhöhen. Hier gilt es zu beachten, dass offenporige Baustoffe die Wasserspeicherfähigkeit erhöhen.

Der Kornverteilungsbereich für Dränschichtbaustoffe ist in folgender Abbildung dargestellt:

Bild 1: Kornverteilung Dränschicht (Quelle: Baumann)

Die Einbaudicke der Dränschicht sollte mind. 120 mm betragen. Bei der Herstellung muss darauf geachtet werden, dass keine funktionsstörende Kornbeschädigung erfolgt. Außerdem ist eine Entmischung des Materials zu vermeiden. Eine solche Entmischung kann v. a. bei grobkörnigen Materialien, wie z. B. Kies, erfolgen. Im Falle einer Entmischung sind entsprechende Bereiche nachzubessern.

Die Dicke der Dränschicht kann variieren und ist sowohl abhängig von der Wasserdurchlässigkeit und Tragfähigkeit des Baugrunds als auch vom Abstand der Dränstränge und von der Wasserdurchlässigkeit des zu verwendenden Baustoffs.

Um eine zu starke Verdichtung auszuschließen, darf der Einbauwassergehalt des Baustoffs 70 % der Laborkapazität (LK 70) nicht überschreiten. Die Laborkapazität wird im Bodenprüflabor bestimmt. Hierbei wird ermittelt, wie viel Wasser ein Baustoff bis zur vollständigen „Wassersättigung“ aufnehmen kann. Die vollständige Sättigung entspricht 100 %(LK 100).

Das Gefälle der Dränschicht muss analog zu dem der Rasentragschicht hergestellt werden. Die Höhenlage des Planums darf nicht mehr als ± 20 mm von der Nennhöhe abweichen. Die Abweichung von der Ebenheit darf 20 mm bei einer Messstrecke von vier Metern nicht überschreiten.

Rasentragschicht

Die Rasentragschicht ist nach DIN 18035-4 die auf dem Baugrund bzw. einer Dränschicht liegende, durchlässige, belastbare und intensiv durchwurzelbare Schicht. Die Rasentragschicht speichert einen Teil des einsickernden Oberflächenwassers und gibt das Überschusswasser an den Baugrund oder die Entwässerungseinrichtungen ab.

Eine Rasentragschicht setzt sich aus unterschiedlichen Gerüstbaustoffen, wie Oberböden, Sanden und Gesteinsmengen, sowie Zusatzstoffen zusammen. Zusatzstoffe dienen insbesondere der Wasserspeicherung und der Nährstoffversorgung. Wasserspeicherstoffe sollen einen möglichst hohen Gehalt an organischer Substanz besitzen. Als Zusatzstoff (Wasserspeicher und Nährstoffversorgung) wird deshalb u. a. gütegesicherter Kompost verwendet. Aus ökologischen Gründen sollte auf die Verwendung von Torf und armierenden Kunststoffen verzichtet werden.

Die Anforderungen der DIN 18035-4 zur Zusammensetzung der Rasentragschicht beziehen sich im Wesentlichen auf:

• Baustoffeigenschaften

• Korngrößenverteilung

• Wasserinfiltrationsrate (Wasserdurchlässigkeit)

• Wasserkapazität (Wasserspeicherfähigkeit)

• organische Substanz

• Bodenreaktion

• Nährstoffversorgung

Die entsprechenden Eignungs- und Kontrollprüfungen sollten hier ebenfalls von einem auf Sportplatzbau spezialisierten Prüflabor durchgeführt werden.

Bei der Eignungsprüfung werden zunächst die zu verwendenden Baustoffe auf ihre Eigenschaften überprüft und anhand der gewonnenen Erkenntnisse in einem bestimmten Mischungsverhältnis zu einer Rasentragschicht vermischt. Bezüglich der Korngrößenverteilung ist laut DIN 18035-4 auf eine ausreichende Kornabstufung sowie auf eine gedrungene, kantige Kornform mit rauer Oberfläche zu achten. Ist eine Verwendung von Oberboden zweckmäßig, so muss der Besatz an lebenden Pflanzen, regenerationsfähigen Pflanzenteilen und keimfähigen Samen möglichst gering gehalten werden. Handelt es sich um kieshaltigen Oberboden, darf das Größtkorn 22 mm nicht überschreiten. Der Massenanteil an Körnern zwischen 8 und 22 mm darf beim Rasentragschichtgemisch 5 % nicht überschreiten. Der Kornverteilungsbereich für Rasentragschichten ist in folgender Abbildung dargestellt:

Bild 2: Kornverteilung Rasentragschicht (Quelle: Baumann)

Nach DIN 18035-4 gilt ein Rasentragschichtgemisch als ausreichend durchlässig, wenn es bei einer Laborkapazität von 60 % (LK 60) einen Wasserschluckwert von mehr als 60 mm/h erreicht. Bei der Prüfung unter verschärften Bedingungen (LK 100) darf der Wert nicht unter 18 mm/h absinken.

Bei einer sehr hohen Wasserdurchlässigkeit sollte auch die Wasserkapazität (Wasserspeicherfähigkeit) einbezogen werden, die bei > 30 % Volumenanteilen liegen sollte. Zur Sicherung einer ausreichenden Wasserkapazität darf der Massenanteil an organischer Substanz 1 % nicht unterschreiten; aus Gründen der Wasserdurchlässigkeit und Tragfähigkeit sollte er jedoch einen Massenanteil von 3 % auch nicht überschreiten.

Der für Sportrasengräser günstige pH-Wert liegt im Bereich pH 5,5-7. Für einen schnellen, kräftigen und flächendeckenden Bewuchs ist für eine ausreichende Nährstoffversorgung zu sorgen. So sollte das Rasentragschichtgemisch bereits nach dem Einbau mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Der Dünger sollte ca. 40–60 mm eingearbeitet werden. Es empfehlen sich folgende Werte:

• 8 g P2O5/m2 (Phosphor)

• 12 g K2O/m2 (Kalium)

• 2 g MgO/m2 (Magnesium)

Stickstoff sollte erst nach der Ansaat ausgebracht werden, da sich dieser relativ schnell auswäscht und somit nach dem Keimen nicht mehr für Pflanzen verfügbar ist. Die Einzelgabe sollte 8 g N/m2 nicht überschreiten. Die Hälfte des ausgebrachten Stickstoffs soll als schnell wirkender Stickstoff ausgebracht werden. Es empfiehlt sich die Verwendung von organisch-mineralischen Düngern. Diese Dünger verfügen über eine Langzeitwirkung und sorgen durch den organischen Anteil für eine verbesserte Bodenbiologie.

Die im Labor entwickelte und für tauglich befundene Rasentragschicht kann nun vor Ort auf der Baustelle aus den vorgesehenen, geprüften Baustoffen hergestellt werden. Hier empfiehlt sich die Verwendung eines Trommelsiebs, um ein homogenes Gemisch zu erhalten. Durch das Mischen und Einbauen darf die Beschaffenheit der einzelnen Baustoffe nicht so nachteilig verändert werden, dass die Eigenschaften des Gemisches, insbesondere die Wasserdurchlässigkeit, entscheidend beeinträchtigt werden.

Bei Verwendung von Oberböden sollte der Durchmesser von Bodenaggregaten in der eingebauten Rasentragschicht nicht größer als 20 mm sein.

Der Einbauwassergehalt sollte eine Laborkapazität von 70 % (LK 70) nicht übersteigen, um eine zu starke Verdichtung zu vermeiden. Durch den Einbau der Rasentragschicht darf die Funktionsfähigkeit der darunterliegenden Schicht nicht nachteilig beeinträchtigt werden.

Es empfiehlt sich eine Mindestdicke zwischen 80 und 120 mm, je nach Bauweise. Nach dem Einbau ist die Rasentragschicht mit der darunter liegenden Schicht ca. 50 mm zu verzahnen. Das Gefälle des Planums der Rasentragschicht soll zwischen 0,5 und 1 % liegen. Die Höhenlage des Planums darf nicht mehr als ± 20 mm von der Nennhöhe abweichen. Die Abweichung von der Ebenheit darf 20 mm bei einer Messstrecke von 4 m nicht überschreiten.

Aufbaubeispiele

Eine Sportrasenfläche besteht aus

• Rasendecke,

• Rasentragschicht sowie

• einem System der Wasserabführung.

Sofern der vorhandene oder hergestellte Baugrund die Funktion der Wasserabführung durch Versickerung nicht übernehmen kann, ist zusätzlich ein Entwässerungssystem einzubauen. Dies ist unter den mitteleuropäischen Bedingungen der Regelfall.

In Abhängigkeit vom Baugrund, von den Entwässerungsmöglichkeiten und von der zu erwartenden Belastung der Rasenfläche durch den Spielbetrieb ist zwischen folgenden Bauweisen zu unterscheiden:

Aufbaubeispiel 1

Für Standorte mit genügend durchlässigem Baugrund, wie z. B. bei Sand- und Kiesflächen.

Arbeitsschritte bei der Herstellung:

1. Herstellen des Baugrundplanums

2. Auftragen der Rasentragschicht, Regeldicke 80–120 mm im verdichteten Zustand

3. Verzahnung der Rasentragschicht mit der Oberzone des Baugrunds ca. 50 mm

4. Herstellen des Feinplanums

5. Ansaat oder Fertigrasen

Bild 3: Aufbaubeispiel 1, möglich bei Sandboden mit ausreichender Durchlässigkeit (Quelle: Baumann)

Aufbaubeispiel 2

Für nicht genügend durchlässige aber gut bearbeitbare Böden.

Arbeitsschritte bei der Herstellung:

1. Herstellen des Baugrundplanums

2. Auftragen von gewaschenem, grobsandigem Sand der Körnung 0/2-0/4 mm, Schichtdicke 50–100 mm im verdichteten Zustand Dabei ist die Sandmenge auf die Durchlässigkeit des Baugrunds abzustimmen.

3. Vermischen von Sand und Baugrund mittels Kreiselegge oder Fräse Die Einarbeitungstiefe richtet sich nach der aufgetragenen Sandmenge. Im Regelfall liegt die Einarbeitungstiefe bei ca. 50–100%, abhängig von der Wasserdurchlässigkeit des Baugrunds.

4. Einbau von Dränsträngen im Regelabstand von 4–6 m mit Sammleranschluss