Korea - Rainer Werning - E-Book

Korea E-Book

Rainer Werning

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Beschreibung

Korea und seine Bevölkerung sind geteilt. Ihre Geschichte kann dennoch nur als gemeinsame geschrieben werden: Von der Kolonisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, dem ersten heißen Krieg nach 1945, den geopolitischen Interessen, die den Konflikt geschürt haben, bis zu den Auswirkungen des seit über 60 Jahren anhaltenden Kriegszustandes. Fachkundig haben Rainer Werning und Du-Yul Song eine Historiographie dieses weltpolitischen Brennpunktes geschrieben. Chronologien und Landesübersichten über beide Korea sowie eine Auswahlbibliographie und ein Sachregister runden den Band ab, der dem deutschsprachigen Leserkreis erstmalig ein tiefes Verständnis der komplexen Problemlage in Korea vermittelt.

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Seitenzahl: 296

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Du-Yul Song/Rainer Werning Korea

© 2012 Promedia Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H., Wien Lektorat und Gestaltung: Stefan Kraft Coverfotos: John Pavelka (o.)/Andreas Niederdeppe (u.)

ISBN:  978-3-85371-807-0 (ISBN der gedruckten Ausgabe: 978-3-85371-341-9)

Fordern Sie einen Gesamtprospekt des Verlages an: Promedia Verlag Wickenburggasse 5/12

Autoren

Du-Yul Song, studierte Philosophie, Soziologie und Wirtschaftsgeschichte in Seoul, Heidelberg und Frankfurt. Promotion bei Jürgen Habermas und bis 2009 Soziologieprofessor an der Universität Münster. Er ist Verfasser mehrerer Monographien und einer der Hauptinitiatoren des südkoreanisch-nordkoreanischen Wissenschaftleraustausches. 2003 folgte er nach 37 Exiljahren einer offiziellen Einladung nach Seoul, wo er aufgrund des Nationalen Sicherheitsgesetzes inhaftiert und infolge weltweiter Proteste im Sommer 2004 freigelassen wurde.

Rainer Werning, studierte Politik- und Sozialwissenschaften, Philosophie und Literaturwissenschaft. Seit Ende der 1960er Jahre intensive Beschäftigung mit den Ländern Ost- und Südostasiens; zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema. Von 2003 bis 2007 war er Vorstandsvorsitzender des Korea-Verbands e.V. (Berlin) und ist gegenwärtig Korea- und Philippinen-Dozent an der Akademie für Internationale Zusammenarbeit (AIZ) sowie Lehrbeauftragter an der Universität Bonn.

Einleitung

Obgleich die jüngste Publikationsliste über Korea wesentlich kürzer ausfällt als die über seine beiden großen Nachbarn China und Japan, gibt es Korea-Bücher in deutscher Sprache, die vielfältige Informationen über das Land bieten. Der vorliegende Band ist aber ein anderes Buch über Korea: Vor allem entstammt es den Federn zweier engagierter Autoren. Einer von ihnen hat mehrere Dekaden lang leidenschaftlich für Demokratie und die friedliche Wiedervereinigung des Landes gekämpft und dafür gelitten. Der Andere hat seit den 1980er Jahren den mutigen Kampf vieler Koreaner für eine gerechte Sache verfolgt und streckenweise hautnah miterlebt. Mit diesem „leidenden und solidarischen Geist“ haben die Autoren vielfältige Stimmen der Akteure in der turbulenten Geschichte eines Landes vernommen und dokumentiert, das in mehrfacher Hinsicht harte Schicksale erlitt. Eine grausame Kolonialzeit führte zur tragischen Teilung Koreas, das nach einem verheerenden Bürgerkrieg, der aufgrund seiner Internationalisierung fast zu einem Dritten Weltkrieg geführt hätte, brutale Militärdiktaturen und aufopferungsvolle Kämpfe für Demokratie und Wiedervereinigung erlebte.

Erfolgsgeschichten über Südkorea, das mit Hyundai-Autos und Samsung-Handys unverzichtbare Geräte einer globalisierten Welt produziert, und Gruselgeschichten über Nordkorea, die nur Hungersnöte und das Hantieren eines Diktators mit Atombomben zum Thema haben, sind die allgemein wahrgenommenen Informationen über das geteilte Land. Um solche grobschlächtigen Vereinfachungen zu vermeiden, präsentieren die Autoren facettenreiche Kontrastbilder inklusive vieler Kontrollfragen, sodass der vorliegende Band auch ein Buch über das andere Korea ist.

Um die Prozesse auf der koreanischen Halbinsel im historischen Kontext angemessen zu verstehen, ist es bedeutsam, sich auch und gerade auf Paradoxien einzulassen. Vieles in diesem Teil Nordostasiens mutet ebenso paradox wie surreal an. Einige Beispiele seien genannt:

Die „Koreanische Mauer“ ist das Ergebnis eines Ende Juli 1953 unterzeichneten Waffenstillstandsabkommens, das bis heute nicht in einen Friedensvertrag überführt wurde. Korea war weltweit der einzige Ort, wo ein US-amerikanischer General – in Personalunion Kommandeur der dort stationierten US- und UN-Truppen sowie der südkoreanischen Streitkräfte (mit Ausnahme der präsidialen Leibgarde) – als Oberbefehlshaber beziehungsweise Prokonsul residierte.

Betrug das jährliche Prokopfeinkommen im Südkorea der 1950er Jahre umgerechnet weniger als 100 US-Dollar, so ist man heute in Seoul stolz darauf, die 20.000-Dollar-Marke überschritten zu haben. Genoss die Bevölkerung im Norden langjährig eine im internationalen Vergleich gute (Aus-)Bildung, Gesundheitsfürsorge und Nahrungsmittelversorgung, so ist Nordkorea seit Ende der 1980er – nicht zuletzt durch den Zusammenbruch des Realsozialismus und mehrerer Naturkatastrophen – wirtschaftlich in eine schwere Dauerkrise (inklusive Hungersnöten) geraten.

Wurde Südkorea bereits 1996 nach Japan als zweites asiatisches Land in den erlauchten Klub der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aufgenommen und präsentiert sich dessen Hauptstadt Seoul als kosmopolitische Metropole und lärmender Moloch mit glitzernden Glas- und Betonfassaden, fühlt man sich in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang in die Zeit der Großen Proletarischen Kulturrevolution in das China der 1960er Jahre zurückversetzt.

Wähnt sich die Zivilregierung in Seoul als aufgeklärt, offen und demokratisch, so stützt sie sich noch immer auf ein Nationales Sicherheitsgesetz, das archaisch zu nennen eine maßlose Untertreibung wäre. Bekennt sich Nordkorea offiziell zum „Sozialismus eigener Prägung“, so praktiziert seine Führung eine Politik, in der sich neokonfuzianische Verhaltenskodices, rigider Etatismus, Personenkult und Glorifizierung des Militärischen auf eigentümliche Weise verschränken.

Ein besonderes Paradox in der Dekade der „Sonnenscheinpolitik“ (1998-2008) bestand darin, dass eine südkoreanische Regierung auf Annäherung und Ausgleich mit dem Norden bedacht war, obwohl deren mächtigste Verbündete, die USA, diesen Prozess brüsk ausbremste. Während seit dem Amtsantritt von Barack Obama im Januar 2009 zumindest schrille Kriegstöne gegen Pjöngjang unterblieben, demonstrierte der im Februar 2008 als Südkoreas neuer Präsident vereidigte Lee Myung-Bak, weshalb sein Spitzname „der Bulldozer“ lautet.

Dieses Band ist kein lexikalisches Nachschlagewerk über das moderne Korea, sondern ein insgesamt sechs Kapitel umfassendes Buch über die politisch-historische Entwicklung des Landes mit seinen Kulminationspunkten im vergangenen Jahrhundert. Im ersten Kapitel wird skizziert, wie es Japan gelang, sich trotz widerstreitender Interessen westlicher Kolonialmächte als Regionalmacht in Ostasien zu etablieren und Korea als Kolonie (1910–45) zu annektieren. Werden im zweiten Abschnitt die Ursachen der Nachkriegsentwicklung behandelt, die 1948 zur endgültigen Spaltung des Landes in zwei Staaten und schließlich zum ersten „heißen Krieg“ während der Dekaden des Kalten Krieges führten, konzentriert sich das dritte Kapitel auf die Nachkriegsepoche, die geprägt war von Entfremdung, auseinandergerissenen Familien, tiefem Misstrauen und wechselseitigen Feindbildern.

Der vierte Teil geht ausführlich auf das Jahrzehnt einer „Sonnenscheinpolitik“ ein, in deren Verlauf versucht wurde, eine Annäherung beider Länder zu erwirken und den Streit um Nordkoreas Atomprogramm zu entschärfen. Im fünften Abschnitt erfährt man, warum dieser Prozess in den letzten Jahren in eine Sackgasse geriet. Das abschließende sechste Kapitel beleuchtet die Chancen für eine dauerhafte Friedensregelung auf der Halbinsel im Kontext der jeweiligen Interessen und Machtkalküle der VR China, Japans, Russlands und der USA. Vor dem Hintergrund des plötzlichen Todes des nordkoreanischen Führers Kim Jong-Il am 17. Dezember 2011 ist mehr denn je eine fundierte, nüchterne Analyse der Perspektiven in Korea und der nordostasiatischen Region vonnöten. Eine Nachbetrachtung mit dem Titel „Nordkorea verstehen – aber wie?“ soll dem Lesenden einen anderen Umgang mit der Volksrepublik vorstellen.

Chronologien und Landesübersichten über beide Korea runden den Band ab, der dem deutschsprachigen Leserkreis erstmalig ein tiefes Verständnis der komplexen Problemlage in Korea vermittelt.

Die Autorenschaft der Beiträge ist jeweils an deren Ende mit dem Kürzel „(DYS)“ für Du-Yul Song beziehungsweise „(RW)“ für Rainer Werning kenntlich gemacht. Aus Gründen der Übersichtlichkeit und um zur vertiefenden Lektüre anzuregen, schließen die Texte jeweils mit einer Liste weiterführender Literatur und Links ab. Für den Gastbeitrag von Andreas Niederdeppe „Kampf im Äther“ und die Zusammenstellung „Republik Korea (Südkorea) im Überblick“ von Heiko Herold bedanken sich die Autoren herzlich. Besonderer Dank gebührt dem Korea-Verband e.V. (Berlin) für die finanzielle Unterstützung.

Die Transkription der koreanischen Namen erfolgt gemäß der revidierten Romanisierung. In Korea, Japan und China ist es überdies Usus, zuerst den Familiennamen und dann den Vornamen zu nennen.

Dieses Buch widmen die beiden Autoren zwei langjährigen Weggefährten und ebenso herausragenden wie unvergesslichen Persönlichkeiten – dem Komponisten Isang Yun (1917–1995) und dem Philosophen Günter Freudenberg (1923–2000). Während ihrer Lebzeiten engagierten sie sich leidenschaftlich für ein versöhntes und friedliches Korea und haben dafür auf je unterschiedliche Weise gelitten.

Berlin/Köln, im Februar 2012, Du-Yul Song & Rainer Werning

Kapitel I  Japans Aufstieg zur Regionalmacht in Ostasien –

Unter der Herrschaft des Tenno

Von 1910–1945 herrschte Japan mit eiserner Faust über Korea. Sogar die eigene Sprache wurde den Bewohnern der Kolonie verboten.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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