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Ein Plädoyer für einen gesundheitsbewussten Umgang mit dem Sonnenlicht! Ohne Sonne gäbe es kein Leben auf der Erde. Bis vor einigen Jahrzehnten nutzte die Medizin ihre heilende Kraft. Doch für uns moderne Menschen ist sie zum bösen Dämon mutiert, der unsere Gesundheit bedroht. Antibiotika und die Angst vor Hautkrebs haben die positiven Eigenschaften der Sonnenstrahlen vergessen lassen. Dieser Ratgeber zeigt, wie wichtig das Sonnenlicht für unsere Gesundheit ist. Denn ohne Sonne kommt es zu einem Defizit an Vitamin D, das für die Regulation zahlreicher Prozesse in nahezu allen Körperzellen benötigt wird. 70 bis 90 Prozent aller Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz leiden an Vitamin-D-Mangel und wissen nicht, dass dieser in vielen Fällen auch zu Krebs führen kann. Das "Sonnenhormon" kann nicht nur bei Betroffenen die Lebensqualität verbessern und die Lebenszeit verlängern, sondern ist vor allem maßgeblicher Schlüssel zur Prävention: Vitamin D senkt das Krebsrisiko und unterdrückt das Wachstum bösartiger Tumore. Außerdem schützt es vor Rachitis und Diabetes, verlangsamt Knochenschwund, kräftigt die Muskulatur, fördert das Immunsystem, produziert körpereigene Antibiotika, schützt die Nervenzellen (auch vor Multipler Sklerose) und senkt den Blutdruck. Präventionsmediziner Prof. Dr. Jörg Spitz und Vitamin-D-Experte Dr. William B. Grant schildern die neuesten Forschungsergebnisse zum UV-Licht und zum Sonnenhormon, erläutern, wie der eigene Vitamin-D-Spiegel ermittelt und reguliert werden kann und geben wertvollen und konkreten Rat, wie mithilfe der Heilkraft der Sonne Krankheiten wie Krebs oder Multiple Sklerose vermieden oder gelindert werden können. – Überarbeitete und aktualisierte Neuauflage –
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Seitenzahl: 163
Veröffentlichungsjahr: 2025
Prof. Dr. med. Jörg Spitz | William B. Grant, Ph. D.
Vitamin D – der Schutzschild gegen Krebs, Diabetes und Herzerkrankungen
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Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Prof. Dr. med. Jörg Spitz/William B. Grant, Ph.D.
Krebszellen mögen keine Sonne
Vitamin D – der Schutzschild gegen Krebs, Diabetes und Herzerkrankungen
ISBN 978-3-86374-764-0
E-Book (epub): ISBN 978-3-86374-766-4
(Druckausgabe: ISBN 978-3-86374-764-0, 5. überarb. und aktual. Auflage 2025)
Mankau Verlag GmbH
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D-82497 Unterammergau
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Lektorat: Ulrich Nigge, Lünen; Redaktionsbüro Julia Feldbaum, Augsburg
Endkorrektorat: Susanne Langer-Joffroy M. A., Germering
Gestaltung Umschlag:
Andrea Barth, Guter Punkt GmbH & Co. KG, München, www.guter-punkt.de
Innenteil: Lydia Kühn, Aix-en-Provence
Alle Illustrationen von Peter Ruge (© Prof. Jörg Spitz), außer S. 40: Dr. Jan Tomaschoff
Hinweis für die Leser:
Die Autoren haben bei der Erstellung dieses Buches sämtliche Informationen und Ratschläge mit Sorgfalt recherchiert und geprüft, dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Verlag und Autoren können keinerlei Haftung für etwaige Schäden oder Nachteile übernehmen, die sich aus der praktischen Umsetzung der in diesem Buch vorgestellten Anwendungen ergeben. Bitte respektieren Sie die Grenzen der Selbstbehandlung und suchen Sie bei Erkrankungen einen Arzt auf.
Vorwort
Ein Wort zur fünften Auflage
Einleitung
Moderner Lebensstil und krank? Oder »artgerechter« Lebensstil und gesund!
TEIL I
WISSENSWERTES
Die Sonne – Gott oder Dämon?
Unser Körper – ein gigantischer Chemiekonzern mit besonderen Qualitäten
Vitamin D und seine Cofaktoren
Wie viel Vitamin D braucht der Mensch?
TEIL II
KREBS – UND DIE BEDEUTUNG DES SONNENHORMONS
Das weltweite Vorkommen von Krebserkrankungen in Abhängigkeit vom Wohnort der Menschen
Warum Krebszellen keinen Sonnenschein mögen
Bösartige Tumore des Dickdarms
Bösartige Tumore der weiblichen Brust
Bösartige Tumore der Prostata
Bösartige Tumore der Haut
Die Bedeutung des Sonnenhormons bei anderen bösartigen Tumoren
Auch Metastasen mögen keinen Sonnenschein!
TEIL III
VITAMIN D – SCHLÜSSEL ZUR PRÄVENTION
Das Sonnenhormon ist wichtig für den gesamten Körper
Der positive Einfluss von Vitamin D auf das Immunsystem – auch und gerade während der Corona-Pandemie!
Und woher bekomme ich nun genügend Vitamin D?
Der Natur-Defizit-Effekt – oder: Was Krebszellen sonst noch alles nicht mögen!
Allgemeine Präventionsregeln
Individuelle Risikoanalyse und persönliche Konsequenzen
Fragen zum individuellen Lebensstil
Rück- und Ausblick: Wie wir dem Körper helfen können, den Krebs zu überwinden
ANHANG
Das Haus der hellen Köpfe mit Herz und Verstand
Analyse der aktuellen Gesundheitssituation und Beschreibung einer Vision
Ideen und konkrete Vorschläge zur Umsetzung
Eine Gemeinschaft mit dem Motto »Geben und Nehmen«
Einzelmaßnahmen, Werkzeuge und Projekte
Empfehlenswerte Literatur
Weiterführende Literatur zum Thema Epigenetik
Glossar
Stichwortverzeichnis
»Mithilfe des Sonnenlichts sind wir in der Lage, die Entstehung und Ausbreitung von Krebs zu verhindern!«
Diese klare Aussage zu machen, traut sich derzeit kaum ein Wissenschaftler, obwohl sie eigentlich korrekt ist. Es fehlen dazu allenfalls die »klassischen Beweise« ganz spezieller wissenschaftlicher Untersuchungen. Andererseits gibt es eine überwältigende Fülle von medizinischen Studien, die zeigen, dass mit steigendem Vitamin-D-Spiegel das Risiko sinkt, Krebs oder eine andere Zivilisationserkrankung (Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes etc.) zu entwickeln.
Der Grund für diese erstaunliche Eigenschaft der Substanz liegt darin, dass fast alle Zellen Vitamin D als Hormon für die Steuerung des Zellstoffwechsels mithilfe der Gene benötigen. Ja, Sie haben richtig gelesen: Nicht die Gene steuern die Zellen, sondern die Zellen steuern die Gene – unter anderem mithilfe von Vitamin D! Und dieses wiederum können und müssen wir mithilfe der Sonne in unserer Haut bilden! Denn in Wirklichkeit gehört Vitamin D zu den Hormonen, die der Körper selbst herstellen kann, und nicht zu den Vitaminen, die wir mit der Nahrung aufnehmen müssen – ganz zu schweigen davon, dass es nicht in ausreichenden Mengen in unserer üblichen Nahrung vorkommt.
Im Volksmund galt schon immer: Ohne Sonne kein Leben! Doch damit sind in der Regel die Wärme der Sonnenstrahlen und ihre Bedeutung für die Pflanzenwelt gemeint (Fotosynthese). Was die Sonne jedoch im Einzelnen für uns Menschen bedeutet, wissen die wenigsten. Eigentlich müssten wir das auch alles nicht wissen, wenn wir uns wie unsere Vorfahren vor Zigtausenden von Jahren verhalten würden! Wir bekamen damals die Gesundheitseffekte ganz einfach frei Haus geliefert – sowohl die Mikronährstoffe in der frischen, natürlichen Nahrung als auch Vitamin D in der Haut durch die Einwirkung der Sonne. Das geschah automatisch im Rahmen unseres Lebensstils – um die Details brauchten wir uns nicht zu kümmern!
Damit sind wir wieder beim Thema: Krebszellen mögen keine Sonne! Wir erklären in diesem Buch eingehend und allgemein verständlich die neuesten Forschungsergebnisse zum Sonnenlicht und dem in unserer Haut entstehenden Vitamin D sowie den positiven Einfluss, den diese Substanz auf die Entwicklung und Ausbreitung bösartiger Tumore hat. Um kein einseitiges Bild von der Wirkung dieses »universellen Sonnenhormons« auf das Krebsgeschehen zu zeichnen, haben wir am Ende des Buches noch einige Kapitel mit weiteren wichtigen Eigenschaften von Vitamin D und anderen Schutzfaktoren für unsere Gesundheit ergänzt und das alles mit grundlegenden Aspekten einer ganzheitlichen Gesundheitsvorsorge verknüpft.
Schlangenbad, im September 2010
Prof. Dr. Jörg Spitz
San Francisco, im September 2010
William Grant, Ph.D.
Fünfzehn Jahre nach der ersten Auflage dieses Ratgebers scheint eine neuerliche Bestandsaufnahme angezeigt zu sein. Dies haben wir im Frühjahr 2025 getan und zwei erstaunliche Ergebnisse gefunden: Zum einen hat sich die Zahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Thema Vitamin D in den internationalen Datenbanken mit rund 110 000 Titeln mehr als verdoppelt! Zum anderen ist praktisch nichts von dem, was wir in diesem Buch vor fünfzehn Jahren zusammengetragen haben, inzwischen überholt! Es sind »lediglich« wesentlich mehr Details bekannt geworden, und die Bedeutung der verschiedenen Eigenschaften von Vitamin D wurde an größeren Untersuchungsgruppen dokumentiert. Dies trifft mit rund 8000 Veröffentlichungen auch für das leider immer noch nicht aufgearbeitete Thema »Corona-Virus und Covid-19-Pandemie« einschließlich »Long Covid und Turbo-Krebs« zu. Und damit sind wir wieder bei dem unverändert hochaktuellen Thema dieses Buches, der Bedeutung von Vitamin D für die Entstehung und Ausbreitung von Krebs in unserem Körper.
Schlangenbad, im Juli 2025
Prof. Dr. Jörg Spitz
San Francisco, im Juli 2025
William Grant, Ph.D
Als Begleiter durch das Buch steht Ihnen weiterhin das abgebildete kleine, pfiffige Eselchen zur Verfügung, dessen »eigentlicher« Auftritt erst am Ende des Buches stattfindet. Viel Vergnügen und reichlich neue Erkenntnisse beim Lesen!
Der vielfach bewunderte technische Fortschritt unserer modernen Zivilisation hat einen hohen Preis! Damit meinen wir nicht den von vielen immer noch skeptisch betrachteten »Teuro«, sondern unsere Gesundheit! Selbst wenn die Menschen sich über diesen Preis im Klaren wären, wäre er noch zu hoch. Leider kennen viele Menschen jedoch den Gegenwert nicht, mit dem sie für den großzügigen Konsum der neuesten technischen Errungenschaften zahlen: ihre Gesundheit!
Denn die Nutzung der vielfältigen neuen Technologien führt dazu, dass wir unseren althergebrachten Lebensstil so verändert haben, dass er nicht mehr artgerecht ist – meist ohne uns dessen bewusst zu sein. So fordern viele Menschen heute zwar recht lautstark und sicherlich auch zu Recht ein »artgerechtes« Leben für jeden Affen im Zoo, vergessen dabei jedoch, an den »eigenen Affen in sich selbst« zu denken, der längst nicht mehr »artgerecht« lebt.
In Bezug auf das Thema des Buches – Vitamin D – leben wir heute eher wie Grottenolme in Höhlen (Gebäuden) oder wie U-Boot-Fahrer: nahezu ohne jegliches Sonnenlicht und nicht – wie einst als Jäger und Sammler – den ganzen Tag im Freien unter der Sonne, und zwar ohne Schutzkleidung und Sonnenschutzcreme!
Der Schlüssel zum Verständnis der Bedeutung eines »artgerechten Lebens« ergibt sich ganz konkret aus dem Vergleich unserer heutigen Lebensweise mit dem Leben unserer Vorfahren. Damit sind aber nicht unsere Großeltern und Urgroßeltern gemeint, denn die waren ebenfalls bereits von den »Segnungen« der Zivilisation betroffen, wenn auch noch nicht in einem solchen Ausmaß wie die Menschen heute. Wir meinen hier die Ur- und Steinzeitmenschen.
Die chronologische Aufzählung in Tabelle 1 verdeutlicht, dass selbst ein Zeitraum von 10 000 Jahren, seitdem wir Ackerbau und Viehzucht betreiben, nur 0,5 Prozent der menschlichen Geschichte darstellt. Und das letzte knappe halbe Jahrhundert der Computertechnologie lässt sich in Prozentzahlen nicht mehr sinnvoll ausdrücken. Doch gerade in diesen letzten Jahrzehnten haben wir unseren Lebensstil radikal verändert.
Entwicklungsgeschichte der Menschheit
120 000
Generationen als Jäger und Sammler:
99,5 Prozent
500
Generationen Ackerbau und Viehzucht:
0,5 Prozent
10
Generationen in der industriellen Revolution:
0,01 Prozent
1
Generation in der Computerwelt:
0,001 Prozent
Tab. 1: Entwicklungsgeschichte der Menschheit. Unser Körper hatte noch keine Zeit, sich an die veränderten Bedingungen des Computerzeitalters anzupassen.
Dazu zwei eindrucksvolle Beispiele: Unsere Vorfahren sind täglich bis zu 20 Kilometer gelaufen, um etwas zu essen zu finden. Im Durchschnitt bewegen wir uns aktuell noch 600 bis 800 Meter. Und unsere Nahrung besteht heute nur noch zu 30 Prozent aus dem, was unsere Vorfahren einmal gegessen haben! Trotz seiner ungeheuren Kompensationsfähigkeit kann der Körper die sich daraus ergebenden Diskrepanzen und Defizite in vielen Fällen nicht mehr ausgleichen und wird krank.
Abb. 1: Einfluss des Lebensstils auf die Gesundheit.
Abb. 2: Vereinfachte Darstellung des komplexen Zusammenspiels der Gene, der Epigenetik und externer Einflüsse auf den Körper, die zu Gesundheit oder Krankheit führen können. (Modifiziert nach Holford P.: The New Optimum Nutrition Bible, Crossing Press 2004)
Inzwischen gibt es deutlich genauere Vorstellungen über die Vorgänge bei der Entstehung der chronischen Erkrankungen, als der Zeichner des Cartoons sie vermitteln kann – auch wenn er die Problematik sicherlich treffend darstellt.
Abbildung 2 zeigt, dass es sich dabei um ein Zusammenspiel von genetischen Faktoren und positiven sowie negativen äußeren Einflüssen auf den Körper handelt (Epigenetik). Einfach formuliert: Überwiegen die positiven Einflüsse, bleiben wir gesund, überwiegen die negativen Einflüsse, kommt es zur Krankheit.
Während zahlreiche Einwirkungen auf den Körper von jedem Menschen individuell gestaltet werden können, ist eine direkte Beeinflussung der Gene selbst derzeit praktisch noch nicht möglich. Also sollten wir uns an die eigene Nase fassen und das Augenmerk auf unseren Lebensstil richten, anstatt über die ererbten schlechten Gene zu jammern!
Diese Aufforderung wird noch unterstützt durch die umfangreichen Forschungsergebnisse der Epigenetik. Diese zeigen, dass wir mit unserem Lebensstil zwar nicht auf die Gene selbst, jedoch auf deren Funktion Einfluss nehmen können, ohne die Erbsubstanz selbst zu ändern: ein neues und besonders spannendes Kapitel der Wissenschaft, das uns zu besserer Selbstwirksamkeit verhilft.
Welches Ausmaß die Folgen unserer Lebensweise auf die Gesundheit beziehungsweise die Ausbildung von Krankheiten haben können, wurde bereits vor einigen Jahren in einer amerikanischen Untersuchung an medizinischem Personal festgestellt und im Jahr 2009 durch die Ergebnisse der europaweiten EPIC-Studie auch für Deutschland bestätigt.
Nahezu 30 000 Bundesbürger wurden dazu eingehend untersucht und bislang zweimal im Abstand von vier Jahren nachuntersucht. Unter anderem wurden vier Risikofaktoren des Lebensstils beobachtet und ausgewertet: Rauchen, Übergewicht, ungesunde Ernährung und fehlende körperliche Aktivität.
Dabei zeigte sich, dass lediglich 9 Prozent aller Bürger keinen Risikofaktor aufwiesen, während die Mehrzahl sogar mehrere Risikofaktoren gleichzeitig trug. In Bezug auf die Ausbildung von chronischen Krankheiten ergab sich Erstaunliches: Wer sich keine Risikofaktoren leistet, reduziert die Wahrscheinlichkeit, eine Zuckerkrankheit (Diabetes Typ 2) zu bekommen, um 90 Prozent; das Risiko für einen Herzinfarkt vermindert sich um 81 Prozent, die Gefahr einer anderen chronischen Erkrankung sinkt um 78 Prozent!
Im Klartext bedeutet dies, dass 90 Prozent aller Fälle von Diabetes und die daraus für die Betroffenen, aber auch für unser Gesundheitssystem resultierenden Probleme hausgemacht sind! Ähnliches gilt für die Herz-Kreislauf-Erkrankungen! Eigenartigerweise (oder vielmehr bezeichnenderweise?) wurden diese Daten bislang nur in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift im Ausland veröffentlicht! Oder haben Sie im Jahr 2009 eine Schlagzeile darüber in einem bekannten Boulevard-Blatt gefunden? Denn diese Meldung wäre es wert gewesen: »90 Prozent aller Zuckererkrankungen hausgemacht und vermeidbar!«
Die Ergebnisse erklären auch, warum die chronischen Erkrankungen in den letzten Jahrzehnten immer weiter angestiegen sind: Durch die zunehmenden negativen Faktoren unseres Lebensstils haben wir bereits vorhandene Risiken weiter erhöht und neue Risikofaktoren geschaffen.
Diese bringen den Stoffwechsel des Körpers dann letztendlich oft zur Entgleisung, was sich in den vielfachen chronischen Erkrankungen äußert. Das Ganze erinnert an die alte Spruchweisheit:
Viele Hunde sind des Hasen Tod!
So viel zu den bereits bekannten Grundlagen der Entstehung chronischer Erkrankungen. Im nächsten Kapitel werden wir die herausragende Bedeutung des Sonnenlichts als weiteren und neu erkannten Faktor bei der Entstehung der ausufernden gesundheitlichen Probleme unserer Zeit darstellen. Was wir grundsätzlich gegen diese Pandemie tun können, wollen wir am Ende des Buches ab Seite 137 mit einem neuen Projekt vorstellen.
Was unser Eselchen in diesem Kapitel lernen konnte:
Ein artgerechter Lebensstil ist die beste Voraussetzung, Krankheiten zu vermeiden und bis ins Alter über eine hohe Lebensqualität zu verfügen. Die bekanntesten positiven Einflussfaktoren sind bislang eine ausreichende körperliche Aktivität und eine gesunde Ernährung sowie ein guter sozialer Bezug. Umgekehrt sind Rauchen, Übergewicht und Stress die bedeutendsten negativen Faktoren. Allerdings schafft es nur eine kleine Minderheit der Bevölkerung, ihren Lebensstil entsprechend auszurichten.
Ohne Sonne kein Leben auf der Erde! Diesen Spruch haben wir bereits einmal erwähnt, und die Erkenntnis ist auch den meisten Menschen vertraut. Wissen wir doch, dass die Sonne der Erde die benötigte Wärme spendet und die Pflanzen aus dem Sonnenlicht die Energie für ihren Stoffwechsel beziehen. Die auf diese Weise in den Pflanzen angesammelte Energie ist nicht nur die Basis der zur Neige gehenden fossilen Brennstoffe, sondern seit Millionen von Jahren bis heute die Basis der Ernährung für Tiere und Menschen.
Umso unverständlicher erscheint es, dass gerade der Mensch, die »Krone der Schöpfung«, in unserer heutigen Zeit diese segensreiche Sonne durch zahlreiche Maßnahmen bewusst oder unbewusst zunächst aus seinem persönlichen Alltagsleben weitgehend ausgeschlossen hat. Inzwischen fürchtet er sie sogar: Sonnenstrahlen gelten nicht mehr als Leben bringend, sondern als tödlich, denn sie verursachen Krebs. Menschheit, wohin bist du gekommen?!
Unsere Geschichtsbücher belegen, dass dies nicht immer so war. Vielmehr wurde die Sonne häufig wie ein Gott verehrt. So galt im antiken Ägypten der Sonnengott Re als einer der mächtigsten Götter. Die alten Griechen verehrten Helios als ihren Sonnengott, und die Römer nannten diesen »Sol«, dessen Kult bereits auf die Zeiten der Stadtgründung Roms zurückgeht. Auch die Inkas in den Anden Südamerikas verehrten die Sonne und errichteten überall in ihrem Reich Tempel, die der Sonne geweiht waren.
In der Medizin wird seit der Antike immer wieder über die positive Wirkung der Sonne als »Heliotherapie« berichtet. Die Assyrer kannten bereits das Sonnenbaden und hatten eigene Einrichtungen dafür. Die Römer pflegten nicht nur eine hoch entwickelte Badekultur, sondern statteten ihre Häuser bereits mit »Solarien« auf den Dächern aus.
Abb. 3: Die alte Kultstätte Stonehenge (England) beweist, dass auch unter den nordischen Völkern die Sonne verehrt wurde. (© Gooseman – Fotolia.com)
Mit dem Untergang des Römischen Reiches fand auch dessen Bade- und Besonnungskultur ein Ende. Im dunklen Mittelalter waren leichte Bekleidung oder gar nackte Körper unsittlich. Erst die Neuzeit brachte eine Wandlung mit sich. In der Schweiz wurden 1855 die ersten Sanatorien für eine Behandlung mit Sonnenlicht eingerichtet.
Der dänische Arzt Niels Ryberg Finsen erhielt 1903 für seine Erfindung des künstlichen Sonnenlichts den Nobelpreis. Er setzte es ein zur Behandlung von infektiösen Krankheiten wie Tuberkulose und Pocken. Auch in der allgemeinen Bevölkerung wuchs das Interesse an der Heliotherapie. Denn im Zuge der zunehmenden Industrialisierung verlagerten immer mehr Menschen nicht nur ihren Arbeitsplatz in die Fabriken, sondern auch ihren Wohnort in die vom Qualm überlagerten Städte. Damit verringerte sich automatisch die Möglichkeit zur täglichen Sonnenexposition. Ein Urlaub oder eine Kur »auf dem Land« boten einen willkommenen Ausgleich.
Die zahlreichen Kurorte in den Alpen, aber auch in den deutschen Mittelgebirgen bezeugen die Wertschätzung des Mottos: Zurück zur Natur! Allerdings wurden die gesundheitlichen Erfolge häufig mehr der guten Luft als der Sonneneinstrahlung zugeschrieben, sodass sich der Begriff des »Luftkurortes« entwickelte. Typischerweise finden sich jedoch fast all diese Orte in einer mehr oder minder ausgeprägten Höhenlage, die automatisch eine intensivere Sonneneinstrahlung garantiert.
Bedingt durch die Entwicklung der Antibiotika – als hochwirksame Medikamente gegen infektiöse Krankheiten – verloren die Sanatorien in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wieder an Bedeutung in der Medizin. Geblieben ist jedoch, zumindest in einem Teil der Bevölkerung, die Vorstellung von einer »gesunden Bräune« durch die Sonne.
Mit dieser Auffassung wird allerdings ein Nebeneffekt der Sonneneinstrahlung – nämlich der Schutz vor zu viel Sonne durch Pigmenteinlagerung (»Bräunung«) – zum Hauptzweck des Sonnenbadens gemacht. Leider wird dabei allzu häufig die allgemeingültige Warnung von Paracelsus, einem Altmeister der Medizin, nicht beachtet:
»Allein die Dosis macht das Gift!«
Wie wir im Kapitel »Bösartige Tumore der Haut« nochmals eingehender besprechen werden, ist also nicht die Sonne das Problem, sondern unser Umgang mit ihr. Im nächsten Kapitel werden wir den Zusammenhang zwischen dem Sonnenlicht und Vitamin D erläutern.
Was unser Eselchen in diesem Kapitel lernen konnte:
Ohne Sonne kein Leben auf der Erde! In früheren Kulturen wurde die Sonne entsprechend als Gott verehrt. Noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts hat man sie sogar medizinisch genutzt und zur Behandlung von Infektionskrankheiten wie Tuberkulose eingesetzt. All dies scheinen die modernen Menschen vergessen zu haben, da die Sonne heute oft nur noch als todbringender, bösartiger Dämon angesehen wird, der Krebs verursacht.
Wenn wir die Wirkungsweise der Sonnenstrahlen auf unseren Körper verstehen wollen, müssen wir wissen, wie unser Organismus grundsätzlich funktioniert. Viele Menschen machen sich darüber kaum Gedanken und nehmen die vielfältigen, höchst komplizierten Körperfunktionen als selbstverständlich hin. Diese Haltung kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben!
In der Tat ist unser Körper ein wahrer Chemiegigant! Das »Unternehmen« verfügt über 50 Billionen komplett ausgerüstete chemische Fabriken, nämlich die Körperzellen. Bekanntlich können Fabriken jedoch nur so lange arbeiten und etwas produzieren, wie sie über genügend Material verfügen.
Und es genügt nicht irgendein Rohstoff, sondern es werden spezielle Materialien benötigt, je nachdem, was die Fabrik herstellt. Und diese Ausgangsstoffe müssen konstant zur Verfügung stehen, sonst stoppt die Produktion. Genau die gleichen Voraussetzungen gelten auch für die Zellen in unserem Körper.
Den benötigten Nachschub erhalten wir vor allem über die Nahrung. Sie muss sämtliche Substanzen enthalten, die der Körper für den ständigen Betrieb seiner Zellen braucht und nicht selbst herstellen kann. Dabei hat der im Deutschen übliche Begriff »Lebensmittel« eine doppelte Bedeutung: Zum einen kann er aussagen, dass es sich um »lebendes« Material handelt. Und in der Tat haben die Menschen, bevor ihnen das Feuer zum Kochen zur Verfügung stand, ihre Nahrung roh verzehren müssen. Für viele Menschen heute ein unvorstellbarer oder gar ekliger Gedanke! Der rohe Zustand der Nahrung hat jedoch eindeutig den Vorteil, dass keinerlei Inhaltsstoffe durch die Zubereitung verloren gehen oder verändert werden. Wir werden auf die besondere Bedeutung der Ernährung für unsere Gesundheit am Ende des Buches noch einmal gesondert eingehen.
Die zweite Interpretation des Begriffes »Lebensmittel« geht dahin, dass wir dieses Material für den Erhalt unseres eigenen Lebens benötigen. Und auch dieser Gedanke ist vielen Menschen fremd geworden oder verloren gegangen. In der Regel isst man heute irgendetwas, weil man Hunger oder auch nur Appetit auf etwas hat, aber nicht, um dem Körper das zuzuführen, was er für den Stoffwechsel dringend braucht!
Da der Zellstoffwechsel viel komplizierter und dennoch effektiver abläuft als die Produktion in einer Fabrik, kann die Zelle in der Regel vorübergehende Defizite in der Zufuhr ausgleichen. Auf Dauer geht dies jedoch nicht. Dann wird die Funktion der Zelle beeinträchtigt und natürlich auch die des jeweiligen Organs, zu dem diese Zelle gehört. Der Körper wird krank!