Larandia - Das Pfand des Lebens - B.L. BELL - E-Book

Larandia - Das Pfand des Lebens E-Book

B.L. BELL

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Beschreibung

Neue Freunde aus einer ihr fremden Welt, Portale, Kämpfe und ihre Gabe machen Kimberly schwer zu schaffen. Wie soll man auch all die auf sie einstürzenden Ereignisse in den Kopf kriegen? Durch die Widerstandskämpfer Larandias erfahren die Freunde der heutigen Zeit alles über den erneuten Aufstieg des Schwarzen Fürsten. Seine Macht scheint täglich zu wachsen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die magische Barriere fällt. Leider müssen zuerst Wunden verheilen, Pläne geschmiedet und neue Verbündete gefunden werden. Kaum ist dies geschehen, begeben sich Kimberly, Emma, Oliver und Adam zusammen mit den Widerstandskämpfern auf eine gefährliche Reise quer durch Larandia. Werden sie die Klinge der Hoffnung finden? Und was ist mit Van Savage? Wird sie der Thronfolger in den Krieg führen? Für Kimberly spitzt sich zudem das Gefühlschaos um Adam und Oliver zu. Ob sie es endlich schafft, sich für einen der beiden zu entscheiden?

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Seitenzahl: 308

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Figuren
Wichtige Städte / Ortsnamen Larandias
Vorwort
Kapitel 1 Die Welt steht Kopf
Kapitel 2 Orare
Kapitel 3 Willkommen in der Neuzeit
Kapitel 4 Hitzkopf Oliver
Kapitel 5 Zurück im Institut
Kapitel 6 Gespräche mit der Kriegerprinzessin
Kapitel 7 Krise in der Triangelbeziehung
Kapitel 8 Orare vs. der Schwarze Fürst
Kapitel 9 Gefühlschaos und zeitgemäße Kleidung
Kapitel 10 Die Widerstandskämpfer in der Neuzeit
Kapitel 11 Adam und die Eifersucht
Kapitel 12 Lagerfeuer, Marshmellows und altertümliche Kleidung
Kapitel 13 Wahre Worte eines großen Magiers
Kapitel 14 Aufbruch nach Larandia
Kapitel 15 Ankunft im Finsterwald
Kapitel 16 Die Tränen des Schwarzen Fürsten
Kapitel 17 Die Königin der Paladine
Kapitel 18 Die Bedenken einer Mutter
Kapitel 19 In eisiger Erwartung
Kapitel 20 Der Eissarkophag
Kapitel 21 Das Opfer
Kapitel 22 Die sechs elementaren Waffen
Kapitel 23 Orares Voraussicht

LARANDIA 2

Das Pfand des Lebens

Ein Roman von
B.L.BELL
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
LARANDIA 2 – Das Pfand des Lebens (Band 2)
B.L. BELL
Erstausgabe
2022
© 2022 DerFuchs-Verlag D-74889 [email protected] DerFuchs-Verlag.de
Alle Rechte vorbehalten.
Das Werk, einschließlich aller Teile, ist urheberrechtlich geschützt.
Alle Rechte, insbesondere die der Vervielfältigung, Verbreitung, Übersetzung und Verfilmung liegen beim Verlag. Eine Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ohne Genehmigung des Verlags ist strafbar.
ISBN 978-3- 96713-028-7 (Taschenbuch)
ISBN 978-3- 96713-029-4 (ePub)

Ich möchte mich bei allen Lesern bedanken, dass sie das Abenteuer der zehn Widerstandskämpfer weiter verfolgen. Larandia, das Land voller Abenteuer, Gefahren, verwunschenen Wesen, großen Kriegern, tapferen Helden und magischen Orten.

Fantasie ist wichtiger als Wissen, das sagte eines schon Albert Einstein und ich finde, damit hatte er ganz Recht.

Figuren

Die zehn Widerstandskämpfer

Kimberly Berry: Kimberlys Eltern – Philomena Berry geb. Harrison und ihr Vater Ray Berry – gehörten zu den ersten Widerstandskämpfern. Kimberly hat die Gabe der Telepathie von ihrer Mutter geerbt, ihr Vater gehörte als Krieger der LIGA an. Anfangs führte sie sich sehr oberflächlich auf, interessierte sich nur für die schönen Dinge im Leben und machte sich nicht sonderlich viel aus anderen. Doch das ändert sich schlagartig, als ihre Eltern ums Leben kommen und Kimberly in der schottischen Kleinstadt Wick ein komplett neues Leben anfangen muss.

Oliver York: Oliver ist der Frauenschwarm und auf dem College möchte jedes Mädchen seine Freundin sein. Hitzköpfig und temperamentvoll nimmt er sich gern, was er will. Recht früh hatte er ein Auge auf Kimberly geworfen und will sie um jeden Preis für sich gewinnen. Er mag die Unnahbarkeit ihrerseits und das trotz allem fröhliche Wesen. Oliver sieht sich jedoch schnell mit Adam um Kimberlys Gunst wetteifern und rastet öfter aus, denn diese scheint nicht nur auf ihn, sondern auch auf Adam zu stehen. Nichtsdestotrotz kämpft er weiter um Kimberly, egal ob in der Menschenwelt oder in Larandia.

Adam Kent: Adam ist ein kreativer Kopf und seine Leidenschaft gilt der Musik. Er spielt Klavier, Gitarre und Geige, wobei Letzteres sein Lieblingsinstrument ist. Immer, wenn er die Zeit dafür findet, egal wo, spielt er auf seiner Violine. Adam ist ein ruhiger, eher verschlossener und in sich gekehrter Mensch. Er beobachtet viel und handelt nie, ohne davor darüber nachzudenken. Adam verliebte sich in Kimberly, lässt sich allerdings anfangs nicht auf sie ein, da er sich schwertut seine Gefühle zu offenbaren. Er merkt jedoch, dass auch Oliver hinter Kimberly her ist und das spornt ihn an.

Emma Goodwin: Emma ist interessiert, freundlich und manchmal etwas quirlig, aber eine treue Seele und hochromantisch veranlagt. Sie spürt ziemlich rasch, als sie Kimberly kennenlernt, dass zwischen ihnen eine Art Verbindung besteht.

Gollnow: Gollnow kommt aus Larandia, ist ein Magier und gehört dem Beraterstamm von Xaramas an, dem Oberhaupt der Magier. Seine Heimat ist das Land Tel’Eilan mit der Stadt Lamuria. Gollnow ist etwas über eintausend Jahre alt und hat in Lamuria die Kunst der Magie erlernt. Besonders die Ogham-Magie, eine schwere Art der Magie, die dem Körper ungemein viel Energie raubt, beherrscht Gollnow. Zudem ließ er sich in früheren Zeiten im Schwertkampf ausbilden.

Durch seinen Mentor Xaramas, der eng mit dem Elfenkönig Fanras in Verbindung steht, brachte er in Erfahrung, dass sich der Schwarze Fürst wieder erheben wird und, dass es einen weiteren Thronfolger geben soll. Sein Ziel ist es, den Thron von Elenduiel wieder besetzt zu sehen und den Tod seiner Eltern zu rächen.

Prinz Sanduiil: Sanduiil ist der einzige Sohn des großen Elbenkönigs Fanras und somit der Kronprinz des Elbenreiches Tel’Navar. Er wuchs im Palast von Pelarion auf. Der Elb ist über zweitausend Jahre alt.

Sanduiil fühlte sich schon immer tief mir seiner Heimat Larandia verwurzelt und brach auf, um neue Widerstandskämpfer zu finden. Durch seinen Vater erfuhr er, dass sich der Schwarze Fürst wieder erheben wird. Sanduiil ist der geborene Kämpfer mit Schwert, Pfeil und Bogen sowie den Dolchen. Jede Form von Waffe ist die seine. Er besitzt zudem eine überirdische Schönheit.

Prinzessin Serenity: Serenity ist die Tochter der Paladinkönigin Narissa und stammt aus Larandia. Sie ist die einzige Thronfolgerin und eine sehr gute Nahkämpferin. Serenity wuchs im Palast von Azul auf, im Königreich von Tar’Nerith. Sie war bereits damals aufopferungsvoll, gutmütig, stolz, oftmals starrköpfig und würde jederzeit ihr Leben für die Bewohner Larandias geben. Sie erlernte über Jahre die Kunst der Magie der Paladine von ihrer Mutter Narissa, wusste jedoch, dass ihr diese Kraft nur bedingt zu Nutze sein konnte. Magie raubt dem Körper enorm viel Kraft. Serenity bildete sich aus diesem Grund weiter in der Nahkampfkunst aus, tat dies in einem Mönchskloster, fernab der Palastmauern. Nachdem sie während ihrer Ausbildung im Mönchskloster erfuhr, dass sich der Schwarze Fürst erneut erhebt, beschloss sie, in die umliegenden Königreiche zu gehen, um Verbündete zu finden. Ihre Mutter Narissa verbot es ihr, doch Serenity stahl sich davon. Auf ihrer Flucht traf sie nach einigen Tagen den Magier Gollnow und schloss sich seinem Vorhaben an.

Andariel: Andariel kommt aus Larandia und ist ein Krieger. Er gehörte, wie damals schon seine Vorfahren, zur LIGA. Er ist stolz darauf, damals im Kampf, um Kaladar Castle dabei gewesen zu sein. Er stark, erhaben und seinem Land treu ergeben. Der Krieger zögerte keine Minute, als er Sanduiil und Tulip in einer Taverne kennenlernte und erfuhr, dass die beiden auf der Suche nach dem anderen Thronerben und neuen Widerstandskämpfern waren.

Tulip: Tulip stammt aus Larandia und ist der Vetter zweiten Grades des Gnomenkönigs Golatas. Er kommt aus Suad’Moor, dem Reich der Gnome, genauer aus der Stadt Gondrax. Der Gnom ist äußerst widerstandsfähig, angriffslustig, argwöhnisch und Neuem gegenüber sehr misstrauisch. Tulips Statur ist, wie für Gnome normal, sehr klein doch er besitzt große Stärke und als Waffe trägt er eine doppelschneidige Axt. Er ist sehr angetan von der Paladinprinzessin Serenity, sowie später auch von Kimberly – jedoch sind dies eher väterliche Gefühle.

Lux: Lux wuchs bei seiner Mutter Calla in Orientis auf, die Stadt der Metamorphosen. Diese Stadt liegt zwischen Sommerland und Suad’Moor. In den Wäldern lernte er von ihr sich zu verwandeln. Besonders die Gestalt des Wolfes und die des Bären hat es Lux angetan. Lux war stets ein Freigeist und Einzelgänger. Er zog quer durch Larandia, auf der Suche nach dem Sinn seines Daseins. In mehreren Gasthäusern schnappte er das Gerücht vom zweiten Thronerben auf und traf des Öfteren auf Rotkutten, welchen er jedoch entwischt war oder diese in die Flucht schlagen konnte. Zuflucht fand er schlussendlich im Palast von Pelarion. Dort erfuhr er von Elbenkönig Fanras, dass sein Sohn Sanduiil aufgebrochen war, auf der Suche nach Hilfe. Fanras bittet Lux, Sanduiil zu folgen und ihm bei seinem Vorhaben zu helfen. Sein Beginn des Abenteuers.

Verzeichnis weiterer wichtiger Figuren in und um LARANDIA

Der Schwarze Fürst / Gaara: Er ist der Herrscher des Schwarzen Landes und seiner Hauptstadt War. Mittlerweile ist er namenlos oder nur noch als Schwarzer Fürst bekannt. Früher war er Gaara, der königliche Berater der Familie Savage. Ursprünglich ein Drinei und der Onkel der Hohepriesterin Zerodyme, ist er weit über zweitausend Jahre alt. Gaaras vollkommene Hingabe galt der Familie Savage. Er verliebte sich in die Frau von König Amandaiil, Königin Riana, verbarg seine Gefühle jedoch, da er seine Pflicht über alles stellte. Als Gaara allerdings mitbekam, dass der König die Königin mit einer Frau aus dem Speziellen Volk betrogen hatte, überkam ihn Wut und Hass. Als Königin Riana die Schmach nicht mehr aushalten konnte und Selbstmord beging, versank Gaaras Herz in Dunkelheit. Er verschwand von der Bildfläche, studierte im Geheimen die Kunst der schwarzen Magie, erschuf seine Streitmacht – die Beasts – und kam Jahre später als der Schwarze Fürst zurück. Durch dunklen Einfluss bekam er von Van Savage die Klinge der Hoffnung und tötete mit ihr den König.

Die Red Cowls oder Rottkuttensind die treuen Mitläufer des Schwarzen Fürsten und führen dessen Befehle aus, verbreiten Unruhe und Unfrieden in seinem Namen in Larandia. Viele von ihnen sind auf Terrorvögeln unterwegs, einer Art Reittier.

Die Beasts sind die Streitmacht des Schwarzen Fürsten. Man kann sie sich als gezüchtete Monster vorstellen; große Kraftpakete ohne Gefühle und ohne freien Willen.

Kronprinz Van Savage: Er ist der Sohn von König Amandaiil und Königin Riana. Van wollte sein Volk retten und suchte am Silberbrunnen die Klinge der Hoffnung. Diese bekam er von der Hohepriesterin Zerodyme, jedoch war sein Herz nicht stark genug und er übergab die Klinge dem Schwarzen Fürsten, der daraufhin den König tötete. Enttäuscht von sich selbst und seiner Schwäche rettete er sich ins Hinterland und zog verkleidet als gewöhnlicher Bauernsohn durchs Land. Er wurde von einer kleinen Gruppe – den ersten Widerstandskämpfern – gefunden. Sie übergaben ihm erneut die Klinge der Hoffnung, um gegen den Feind zu kämpfen, doch Van war ohne jegliche Hoffnung. Er wollte schon länger nicht mehr, daher ging er mit der Klinge der Hoffnung zu den Eishöhlen von Skriil. Seine einzige Lösung bestand daraus, sich selbst dort das Leben zu nehmen. Am Ende fehlte ihm auch dazu der Mut und somit entschied er, sich selbst einzufrieren samt der mächtigen Waffe.

Hohepriesterin Zerodyme:Zerodyme kam in früheren Zeiten mit dem Schiff aus dem fernen Land Etallon, zusammen mit Godric Godfrey und Gaara. Sie gehört dem Volk der Drinei an und stellte zudem die letzte Hohepriesterin ihrer Art dar. Der Schwarze Fürst ist ihr Onkel. Zerodyme ist über tausend Jahre alt, doch auch das Leben der Drinei ist nicht unendlich. Sie lebte in einem kleinen Tempel am Silberbrunnen und war die Hüterin der Klinge der Hoffnung, welche sie an Van Savage übergab. Nachdem er sich mit der Klinge bei lebendigem Leib einfror, sprach sie einen mächtigen Zauberbann und verstieß ihren Onkel und all seine Anhänger ins Schwarze Land. Dabei opferte sie so viel Energie, dass ihr Leben nur noch von kurzer Dauer sein würde und mit jedem Jahr schwächer werden sollte. Je schwächer sie wird, desto schwächer wird der Zauberbann. Mit der Zeit können immer mehr Rotkutten durch die magische Barriere entfliehen.

Orare: Sie ist eine Seherin und mächtige Magierin. Sie wurde, wie damals viele andere, durch den Zauberbann von Zerodyme ins Schwarze Land verbannt, da man annahm, sie würde zu den Gefolgsleuten Gaaras gehören. Orare ist sehr stolz, hochmütig, kaltherzig und verfolgt im Geheimen ihre eigenen Ziele.

Archiebald Harrison: Er ist Kimberlys Onkel und Bruder ihrer Mutter Philomena, außerdem ist er ein Ur-Urenkel der Königin Riana. Als Parawissenschaftler arbeitend, weiß er über Larandia und den damaligen Krieg Bescheid, kennt die Völker und Rassen. Archiebald ist Telepath, jedoch sind seine magischen Fähigkeiten über die Jahre ziemlich eingerostet.

Philippa Harrison: Sie ist Kimberlys Tante und die Ehefrau Archiebalds. Wie er ist sie Parawissenschaftlerin, die gute Seele der Familie und sehr aufopferungsvoll. Sie ist ebenfalls Telepathin, fehlt ihr die nötige Stärke.

Christian O’Sullivan:Er ist der beste Freund von Kimberly und Emma. Christian beherrscht die alte Sprache Ogham, die in Larandia gesprochen wird. Seine Vorfahren gehörten zur Leibgarde / LIGA. Er war noch nie in Larandia und hat auch keinen großen Bezug zum Land.

Wichtige Städte / Ortsnamen Larandias

Larandia ist unterteilt in 6 Königreiche:

Elenduiel, besiedelt von einfachen Menschen (Sommerland gehört dazu); Es ist das größte Reich – die Hauptstadt nennt sich Kaladar.

Tel’Navar, das Reich der Elben im Südosten – Hauptstadt Pelarion – unter der Herrschaft König Fanras.

Tel’Eiylan, das Reich der Magier im Westen. Die Hauptstadt ist Lamuria. Das Oberhaupt heißt Xaramas.

Tar’Nerith, das Reich der Paladine im Norden. Hauptstadt nennt sich Azul und wird durch Königin Narissa regiert.

Suad’Moor, Reich der Gnome im Nordosten. Die Hauptstadt Gondrax ist Ort des Throns von König Golatas.

Schwarzes Land, das Reich des Schwarzen Fürsten im Osten und dessen Hauptstadt War.

Larandia hat vier weitere Städte / Dörfer:

Septentrionalis Urbem, Stadt der Telekinesen im Norden, befindet sich direkt neben den Eishöhlen von Skriil, im Königreich von Tar‘Nerith.

Occidens, Stadt der Telepathen im Westen. In ihrem Gebiet steht der heilige Silberbrunnen, im Königreich von Tel‘Eiylan.

Meridianam, die Stadt der Pyrokinesen im Süden. Sie grenzt an Sommerland an, liegt im Königreich von Tel‘Navar.

Orientis, Stadt der Metamorphosen. Sie liegt zwischen Elenduiel und Suad’Moor.

Weitere wichtige Orte in Larandia

Das Nebelgebirge verläuft einmal vom Norden in den Süden quer durch das Land.

Der Blauwald: Hier leben viele wilde Gnome, teilweise noch in Erdhöhlen, und auch einige Elben, die sich in der Wildnis wohler fühlen.

Der Silberwald liegt unterhalb des Nebelgebirges im Süden. Hier leben viele Sagentiere wie Einhörner, Zentauren und in den Flüssen auch Wassermenschen. Ein wahrlich zauberhafter Ort.

Die Eishöhlen von Skriil befinden sich versteckt in den hohen Gletschern im Norden. Hier liegt in der tiefsten und dunkelsten Höhle Van Savage mit der Klinge der Hoffnung im Eissarkophag.

Der Silberbrunnen ist eine heilige Quelle neben dem Tempel der Hohepriesterin. Dieser Ort wird gern als der heiligste Ort ganz Larandias genannt.

Der Finsterwald ist ein dichter Wald im Königreich Tar’Neriths, oben im Norden. Hier leben einfache Waldtiere. Dort gibt es zudem das Portal, das Larandia mit dem Institut verbindet.

Die Felshöhlen sind eine kleine Berggruppe mit einem Hochplateau, in dem die Auroradrachen mit ihrem Königsdrachen Arkas leben. Die Felshöhlen sind hinter Orientis in Richtung Süden gelegen.

Vorwort

»Oh mein Volk, wie lange habe ich auf diesen Tag gewartet. Meine Zeit ist gekommen, denn eine schreckliche Finsternis kehrt in unsere schöne Welt Larandia zurück. Der Feind trachtet nach allem, was mir lieb und teuer ist, jedoch werde ich kämpfen und, wenn nötig, bis in den Tod. Ich sah ganze Reiche brennen und tapfere Helden sinnlos fallen. Mein ganzes Leben gehörte dem Schutze der Klinge der Hoffnung. Meine Zeit ist bald abgelaufen, doch mein Volk lehrte mich genug, um zu wissen, dass das Vertrauen das Pfand des Lebens wert ist. Das edelste aller Ziele auf Erden ist der Friede und ich bin willens für ihn zu sterben.« (Hohepriesterin Zerodyme)

Kapitel 1 Die Welt steht Kopf

Panik stieg in mir auf. Ich rannte. Ich rannte, so schnell ich konnte, doch ich wusste, dass sie hinter mir her waren. Ich kämpfte mich voran, hatte allerdings das Gefühl, ich würde stehen bleiben und keinen Meter vorankommen. Meine Lunge brannte, die Zunge war staubtrocken und mein Herz klopfte so dermaßen, dass ich das meinte, es würde mir gleich aus dem Brustkorb springen. Die Minuten verstrichen und ich wusste, ich würde zu spät kommen. Ich hatte den Lauf gegen die Zeit verloren und meine Freunde würden sterben. Wegen mir.

Ich hatte mein Versprechen nicht halten können. Würden meine Freunde sterben, wollte ich es ebenfalls. Ohne sie war mein Leben nicht mehr lebenswert. Schreckliche Schuldgefühle machten sich in mir breit. Die Vorstellung, meine Freunde würden nicht mehr in meiner Welt existieren, war unerträglich für mich. Schmerz durchfuhr meinen Körper und ich stolperte weiter. Ich musste es weiter versuchen. Sie durften nicht sterben! Allein dieser Gedanke spornte mich zu neuer Höchstleistung an und ich mobilisierte meine letzten Kräfte. Ich bewegte mich jedoch auf unser Ende zu. Das Ende allen Seins ...

***

Ich schreckte aus dem Schlaf und riss meine bleischweren Augen auf. Träge blickte ich aus dem Fenster und feine Sonnenstrahlen glommen hindurch. Der späte Frühling kündigte sich an, indem die Tage langsam länger wurden. Ich lächelte zaghaft und spürte dann einen leichten Schmerz in den Gliedern, der mich zusammenzucken ließ.

Mir dröhnte der Kopf, wie nach einer durchzechten Partynacht und ich fasste mir an die Stirn. Eine kleine Beule fühlend sah ich an meinen Armen hinab. Kleine Prellungen waren daran zu finden und an meinem Bein befand sich eine Schnittwunde, welche Gott sei Dank nicht tief war, und somit musste ich nicht ins Krankenhaus. Dort wären Erklärungen von Nöten gewesen und wie sollte man das alles, was ich in den letzten Monaten erlebt hatte, jemandem verständlich machen, der rein gar nichts von alledem wusste? Selbst für mich war noch so vieles unverständlich und entsprang eher einem Film. Doch alles war echt. Wir hatten gekämpft und die Rotkutten, die aus dem Portal bei Old Wick Castle kamen, vertrieben und nach Larandia zurückgeschickt.

Larandia – dieses Wort zerging mir auf der Zunge und, wenn ich daran dachte, überkam mich ein Schauer. Ich hatte Angst und war dennoch voller Vorfreude und Euphorie. Bislang hatte ich nicht viel über dieses fremde ferne Land erfahren, welches irgendwo im nirgendwo existieren sollte. Es war auf keiner mir bekannten Karte zu finden. Googeln brachte nichts, doch es existierte wirklich. Es war eine Parallelwelt und, so seltsam es auch klang: Es war meine Heimat. Das Zuhause meiner Eltern.

Meine geliebten Eltern gehörten zur Gruppe der ersten Widerstandskämpfer und hatten mit den Eltern von Emma, Oliver und Adam zusammen gegen die Truppen des Schwarzen Fürsten gekämpft. Sie hatten sich bemüht, unseren Kronprinzen Van Savage vor dem Bösen in Sicherheit zu bringen. Dieser hatte jedoch andere Pläne gehabt. Nun lag er begraben mit der Klinge der Hoffnung in einem Eissarkophag und schlief den eisigen Schlaf des Todes. Allein die Vorstellung ließ mich frösteln. Ich schüttelte meine rotbraunen Haare wild hin und her, um den Gedanken daran zu vertreiben.

Mit wackeligen Beinen erhob ich mich und blickte in den großen Spiegel mir gegenüber. Ich hatte definitiv schon mal besser ausgesehen. Wankend trat ich näher an den Spiegel heran und schaute in das blasse Gesicht einer jungen Frau. Die klaren kristallblauen Augen wirkten müde und abgekämpft. Das einst so seidig strahlende Haar war matt und hatte an manchen Stellen Spliss. Ich musste dringend zum Friseur. Alltägliche Dinge machen – Menschenkram eben. Ich musste versuchen, ein halbwegs normales Leben zu leben, sonst würde ich noch verrückt werden. Konnte ich dies aber einfach so tun?

Meine beste Freundin war eigentlich ein großer weißer Wolf. Oliver könnte ich als ein Wesen des Feuers bezeichnen und Adam beherrschte Telekinese. Er konnte Dinge bewegen, allein mit der Macht seiner Gedanken und bei Oliver musste man aufpassen, dass er nicht alles um sich herum in Brand steckte. Und dann waren da noch unsere neuen Freunde aus Larandia:

Dieser gut aussehende Elb Sanduiil mit dem langen weißen Haar und der Magier Gollnow, der mir den Anschein machte, der Anführer der Widerstandskämpfer zu sein. Zumindest hatte er von vielem Ahnung und ergriff meist als Erster das Wort. Tulip war ein kleiner Gnom mit erstaunlichen Kräften und mir kam es vor, als würde ihm Freundschaft und Loyalität alles bedeuten.

Dann gab es noch Serenity – oder besser gesagt, Prinzessin Serenity. Sie sah für mich aus wie Schneewittchen, nur war sie eine richtige Kriegerprinzessin – und das von atemberaubender Schönheit. Sie hatte eine unglaubliche Kraft und kämpfte mit den Waffen wie ein Mann. Andariel war unsereins von allen wohl am ähnlichsten. Seine Vorfahren gehörten der LIGA an, der ehemaligen Streitmacht des verstorbenen Königs Amandaiil, genauso wie mein Vater damals. Im Gesicht des Kriegers war zu lesen, wie viele Kämpfe er schon ausgefochten hatte.

Wirklich faszinierend fand ich jedoch eine ganz andere Person. Er hieß Lux und war ein Gestaltwandler, genauso wie meine beste Freundin Emma. Zudem war er ein grandioser Krieger und führte das Schwert, als hätte er niemals etwas anderes im Leben getan. Und obwohl er aussah wie ein wilder Landstreicher, bewegte er sich mit einer solchen Anmut und sprach in einer so höflichen und förmlichen Sprache, als stammte er von altem Adel ab. Er war definitiv ein Mann mit etlichen Facetten.

Ich stieg mit hunderten Gedanken und Erinnerungen an die letzten Tage unter die heiße Dusche, drehte das Wasser voll auf und ließ mir das heiße dampfende Nass den Körper herunterlaufen. Automatisch griff ich nach meinem neuen Lavendelduschgel. Es roch beruhigend und entspannte mich. Genau das, was ich jetzt unbedingt brauchte.

Leider waren meine Gedanken und Sorgen nicht nur bei unserem bevorstehenden Abenteuer. Ich hatte auch noch mit meinem eigenen Seelenleben zu kämpfen. Hin- und hergerissen jonglierte ich meine Gedanken. Niemals hätte ich mir vorstellen können, dass man imstande war zwei Menschen gleichermaßen zu lieben. Doch genau das war passiert: Oliver und Adam gingen mir regelrecht unter die Haut. Zu beiden fühlte ich mich hingezogen.

Oliver gab mir diesen beschützenden Halt, würde alles für mich riskieren. Er trug mich regelrecht auf Händen. Adam hingegen hatte dieses Abenteuerliche, Unnahbare und Aufregende an sich. Bei ihm wusste man nie, was als Nächstes kam. Jedoch hatte sich Adam mehr unter Kontrolle als Oliver. Wahrscheinlich lag es daran, dass die Feuerwesen allgemein hitziger waren und die Telekinesen mehr in sich ruhten. Trotz allem hatten beide ihr Leben für mich riskiert und mich vor den Rotkutten beschützt. Allein dafür würde ich ihnen ein Leben lang dankbar sein.

Im Nebenraum vernahm ich ein Geräusch. Eine Tür wurde geöffnet und erneut geschlossen. Ich zuckte zusammen und rief:

»Wer ist da?«

»Ich bin‘s, Emma. Bist du bald fertig mit Duschen? Wir warten unten auf dich. Dein Onkel und deine Tante haben uns einiges zu erzählen. Außerdem gibt es Frühstück«, rief Emma und ich drehte das Wasser ab.

»Ja, ich komme schon. Wer ist noch alles da?«, fragte ich, während ich aus der Dusche stieg, mir ein Handtuch umwickelte und aus dem Bad in mein Zimmer schlurfte.

Emma saß auf meinem Bett und strich sich gedankenverloren durch ihre langen dunklen Haare. Sie blickte mich mit ihren großen Rehaugen an, wobei ihre olivfarbene Haut ein wenig schimmerte. Irgendwie sah Emma immer gut aus. Seitdem ich allerdings wusste, wer oder was sie war, hatte ich stets ein komisches Gefühl. Sie könnte sich binnen weniger Sekunden hier und jetzt in meinem Schlafzimmer in einen großen weißen Wolf verwandeln und mich umbringen. Das würde Emma natürlich niemals tun, aber sie könnte es.

»Kimberly? Hörst du mir eigentlich zu?«, riss sie mich ein weiteres Mal aus meinen Tagträumen.

»Entschuldige bitte, Emma. Ich bin in letzter Zeit so ...«

»Verwirrt? Verstört? Vollkommen überwältigt von allem, was passiert ist? Glaub mir, so geht es uns allen«, meinte Emma und ließ sich nach hinten fallen, sodass sie auf meinem Bett lag, während ich mich anzog.

Eine dunkelblaue Jeans und ein rotes Shirt mussten reichen. Früher hatte ich mir stundenlang Gedanken über mein Aussehen gemacht, mittlerweile hatten sich meine Prioritäten jedoch grundlegend verschoben. Daher griff ich nach dem ersten Besten, was ich in meinem Kleiderschrank fand. Schnell föhnte ich mir die Haare, flocht sie zu einem langen Zopf und ließ mich dann noch kurz zu Emma aufs Bett sinken.

»Jetzt wird sich alles verändern«, seufzte ich und schaute sie an.

»Ja, das wird es. Aber wir werden immer die bleiben, die wir waren.« Emma lächelte mich aufmunternd an.

»Doch wie soll ich euch im Kampf helfen? Meine Fähigkeiten sind kein Vergleich zu den euren. Ich kann nur Gedanken lesen. Was bringt das schon?«, meinte ich und presste die Lippen aufeinander.

»Sag so etwas nicht. Jeder sollte versuchen, mit dem, was er kann, die Welt ein klein wenig besser zu machen.« Emma schüttelte energisch den Kopf.

»Du hast wirklich immer auf alles eine Antwort. Ich hoffe sehr, dass du Recht haben wirst.« Ich setzte mich wieder auf und fasste mir an die Beule am Kopf.

»Wir haben alle Blessuren davongetragen. Gegen die anderen siehst du noch recht gut aus. Oliver und Adam haben auch einiges abbekommen. Komm, lass uns nach unten gehen.« Meine beste Freundin zog mich hinter sich her aus dem Zimmer.

Unten angekommen hieß uns der Geruch von frisch gebrühtem Kaffee willkommen. In der Küche saßen an dem großen dunklen Mahagoniholztisch Oliver, Adam, meine Tante Philippa und mein Onkel Archie. Sie studierten irgendwelche großen Landkarten, die kreuz und quer über dem Tisch ausgebreitet waren. Karten, welche ganz und gar nicht aussahen, als würden sie aus unserer Zeit oder Welt kommen. Ich konnte mir bereits denken, welches Land sie darstellten. Mein Onkel fuhr mit dem Zeigefinger stetig über Berge, Täler, Wälder, Flüsse, Seen, Dörfer und weitere Dinge auf den Karten und erklärte, so gut es ging, alles, was er über Larandia wusste. Ich schaute mich im Raum um und Philippa begegnete meinem Blick.

»Guten Morgen Kimberly. Wenn du die Kämpfer suchst, die sind nicht hier. Das wäre etwas zu auffällig, wenn sechs Personen, gekleidet als wären sie einem historischen Film entsprungen, durch Wick spazieren würden«, lächelte meine Tante während dieser Worte und reichte mir eine Tasse schwarzen Kaffee.

Ich tat mir Milch und Zucker hinein und lehnte mich daraufhin gegen die Küchenzeile. Erneut ließ ich meinen Blick in die Runde schweifen. Als ich in Olivers und Adams Augen blickte, welche mich beide kurz musterten, krampfte sich innerlich mein Herz zusammen. Hier und jetzt wollte ich beide am liebsten küssen. Mein Herz klopfte schneller, wenn ich daran dachte, und hastig nahm ich einen Schluck Kaffee, um mich abzulenken.

»Wo sind sie denn?«, wollte ich wissen und sah in Richtung meines Onkels, der seine Brille abnahm und sich die Augen rieb.

Archie wirkte müde. Auch für ihn waren die letzten Tage oder eher Wochen nicht einfach gewesen. Er hatte unermüdlich daran gearbeitet, wie er von der Menschenwelt aus mithelfen konnte. Nach Jahren hatte er endlich ein Portal gefunden, das uns nach Larandia bringen sollte. Es war für einen normalen Menschen äußerst schwierig, überhaupt darauf zu stoßen. Menschen, wie meine Tante und mein Onkel konnten leider nicht ohne Hilfe eines Magiers durch das Portal schreiten. Würden sie es versuchen, kämen sie genau an demselben Punkt wieder heraus, an dem sie hineingegangen waren. Eine Endlosschleife. Doch durch so genannte tellurische Strömungen war es meinem Onkel und meiner Tante gelungen, die genauen Koordinaten herauszufinden – und zufällig befand sich eines der vier Portale im Keller des Instituts, versteckt hinter einer Backsteinmauer.

»Sie sind im Institut. Wir haben sie mit Essen und Decken versorgt. Olivers Mutter, Dr. Kent, hat zuvor erste Hilfe geleistet und jeden medizinisch versorgt, der es gebraucht hat. Besonders Lux, Gollnow und Andariel hatte es ziemlich erwischt«, vernahm ich Emmas Stimme. Sie hatte sich neben Adam auf einen Stuhl gesetzt und die Hände um eine Kaffeetasse geschlungen.

»Ist denn niemand ohnmächtig geworden, so wie ich?« Nochmals hielt ich mir den Kopf.

»Nein, niemand. Dich hat der Schlag einer der Rotkutten heftig am Kopf erwischt. Wir dachten zuerst ... Wir dachten«, presste Oliver heraus und seine Hände ballten sich zu Fäusten.

»Wir dachten, du wärst tot. Du lagst minutenlang leblos am Boden. Anscheinend hattest du jedoch einen Schutzengel oder einfach nur verdammtes Glück«, antwortete Adam und schaute mich fest mit seinen tiefgrauen Augen an.

»Es tut mir leid, wenn ihr euch Sorgen um mich gemacht habt«, flüsterte ich und sah zu Boden.

»Du musst dich für nichts entschuldigen. Wir sind froh, dass es dir gut geht und dass du lebst. Wir waren nicht auf einen solchen Kampf vorbereitet. Wir sind untrainiert und keiner hat damit gerechnet, dass derart viele Rotkutten in die Menschenwelt kommen würden. Wir waren einfach leichtsinnig und haben uns zu lange ausgeruht.« Oliver schlug mit der Faust auf den Holztisch, sodass dieser erzitterte.

Nicht nur ich, sondern auch alle anderen spürten, wie die Luft im Raum wärmer und wärmer wurde. Oliver atmete immer schwerer. Er kämpfte mit dem Feuer in sich.

»Bitte beruhig dich, Oliver. Setz nicht mein Haus in Brand. Es wird alles gut werden.« Archie tätschelte ihm spontan die Schulter, wonach er seine Hand hastig zurückzog, da Olivers Haut regelrecht brannte.

Auch Adam rutschte mit seinem Stuhl weiter von Oliver weg und schüttelte nur den Kopf.

»Schafft ihr Pyrokinesen es nicht langsam mal, euch besser unter Kontrolle zu bekommen? Ihr seid eine Gefahr für die Allgemeinheit«, brummte Adam und rollte genervt mit den Augen.

»Was hast du gesagt? Halt gefälligst deine blöde Klappe!«, knurrte Oliver, sprang auf einmal vom Stuhl.

Sein ganzer Körper schien plötzlich zu rauchen und zu glühen. Die Temperatur in der Küche stieg und binnen Sekunden standen uns allen Schweißperlen auf der Stirn. Ängstlich und mit weit aufgerissenen Augen klammerte sich Philippa an meinem Arm fest und mein Onkel wirkte ebenfalls schockiert. Er schaute von einem der beiden zum anderen. Wir wussten, dass niemand etwas machen konnte. Oliver kniff die Augen zusammen und in seiner rechten Handfläche formte sich ein Feuerball, der immer größer wurde. Ängstlich blickte ich zu ihm und schluckte schwer. Adam bedachte Oliver mit einem vernichtenden Blick und seine Stirn lag tief in Falten. Er war hoch konzentriert und wenn man genau hinsah, erkannte man einige feine Linien und Wellen, die um ihn herum in der Luft waberten. Es kam mir vor, als würde Adam ein Kraftfeld zu seinem eigenen Schutz errichten.

»Wage es nicht, mich anzugreifen, Oliver«, zischte Adam bedrohlich.

»Das wirst du schon noch sehen. Von einem Schwächling wie dir lasse ich mir nichts gefallen«, knurrte Oliver und presste die Zähne aufeinander.

»Oliver! Adam! Hört beide auf!«, keuchte ich und kreischte auf, als Oliver mit einem Schrei einen Feuerstrahl auf Adam abfeuerte.

Dieser schubste Emma rasch zur Seite und der Schutzschild aus purer Energie erstrahlte um Adam herum. Der Feuerstrahl prallte einfach auf dem Schild ab und schoss auf Oliver zurück. Der nahm das Feuer erneut in sich auf und starrte Adam mit hasserfüllter Miene an.

»Es reicht Jungs! Raus aus meinem Haus, und zwar beide!«, meldete sich nun mein Onkel mit wutverzerrtem Gesicht zu Wort und deutete in Richtung Tür.

Philippa hatte sich an meinem Arm festgeklammert und sah immer wieder von einem zum anderen. Mit großem Abstand voneinander gingen Oliver und Adam aus der Küche auf den Flur; dann hörten wir die Haustür ins Schloss fallen.

»Ich bin schockiert, dass sich Oliver weiterhin nicht im Griff hat. Der spinnt doch total«, ächzte Emma, stellte den Stuhl hin und setzte sich darauf.

»Ich glaube, er besitzt einfach zu viel Energie und kann sie nicht richtig kontrollieren. All die Jahre hat das Feuer in ihm geruht, war quasi erloschen und plötzlich bricht es durch die Kämpfe aus ihm heraus. Nicht umsonst heißt es, dass das Feuer eines der schwierigsten Elemente ist, das es zu kontrollieren gilt«, meinte ich mit leicht zittriger Stimme und gab einen tiefen Seufzer von mir.

»Das gibt ihm noch lange nicht das Recht mein Haus in Brand zu stecken!«, brummte Archie wütend und schlug mit der Faust auf den Tisch.

»Liebling, beruhige dich. Adam hat uns ja Gott sei Dank vor Schlimmerem bewahrt und ich denke, Oliver wird sich mit Sicherheit noch entschuldigen«, beruhigte meine Tante Onkel Archie, ergriff seine Hand und zog ihn mit sich ins Wohnzimmer.

Dort schenkte sie ihm ein Glas starken Brandy ein.

»Kimberly, ich glaube, du solltest mal nach Oliver sehen. Ich kümmere mich in der Zwischenzeit um Adam«, murmelte mir Emma zu und ich nickte stumm.

Langsam zog ich meinen dunkelgrünen Parker an, da es draußen sehr windig war, und stieg in meine schwarzen Bikerboots. Seit meiner Ankunft in Wick hatte ich meine Garderobe von Grund auf geändert. Von schick und stylisch, wie ich sie in Los Angeles trug, wechselte ich zu bequem und praktisch.

Oliver lehnte mit dem Rücken an einem großen Laubbaum, hatte die Hände tief in den Hosentaschen vergraben und schaute mürrisch drein. Adam dagegen saß auf der weißen Gartenbank vor der Haustür und tippte auf seinem Smartphone herum. Er blickte auf und lächelte mich an. Mein Herz klopfte wie wild.

»Na, alles okay da drinnen?«, wollte er besorgt wissen und nickte in Richtung Haus.

»Es geht schon wieder. Danke, dass du unser Haus vor Schlimmerem bewahrt hast, Adam«, sagte ich und legte ihm die Hand auf die Schulter. Am liebsten hätte ich ihm mit einem Kuss dafür gedankt.

»Keine Ursache. Du weißt, ich würde alles für dich tun. Jederzeit.« Er sah mich mit seinen grauen Augen an und strich sanft mit den Fingern über meine Hand.

»Das weiß ich«, presste ich hervor und tausende Schmetterlinge flatterten in meiner Magengegend.

»Ich möchte ja nicht unterbrechen, aber hattest du nicht etwas vor?«, fragte Emma auf einmal hinter uns und wir drehten die Köpfe in ihre Richtung.

»Ja, ich weiß«, seufzte ich und wandte mich dann von beiden ab.

Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass Emma und Adam zurück ins Haus gingen, und ich marschierte auf dem knirschenden Kiesweg hinüber zu Oliver. Der lehnte an einem Baum und machte ein bitterböses Gesicht, das er zu Boden gerichtet hatte. Er blickte auf, als er mich bemerkte und zog die Augenbrauen hoch.

»Was willst du? Mir sagen, wie blöd ich mich verhalten habe?« Er schnaubte verächtlich.

»Komm, geh ein Stück mit mir. Bitte«, bat ich ihn und wandte mich der Straße zu.

Wir gingen einige Meter stillschweigend nebeneinanderher und ich versuchte, die richtigen Worte zu finden.

»Warum lässt du dich von Adam provozieren? Du hättest das Haus in Brand stecken können«, meinte ich und bemühte mich, nicht laut zu werden, obwohl ich nahe dran war Oliver an die Kehle zu gehen.

»Liegt nun mal in meiner Natur. Es tut mir leid, dass ich nicht so einfach zu kontrollierende Kräfte habe, wie der perfekte Adam. Mit ihm bist du wohl besser dran als mit mir«, gab Oliver beleidigt und genervt zurück und kickte einen Stein von sich weg, während wir die Straße vor unserem Haus entlang gingen.

»Das ist so typisch von dir. Sobald es schwierig wird, schlägst du um dich. Wir haben für solche Streitereien keine Zeit, das weißt du. Oliver, ich muss mich auf dich verlassen können. Wir sind doch alle ein Team«, beschwor ich ihn, drehte mich zu ihm und ergriff seine Hand.

Sie war nicht mehr glühend heiß, jedoch immer noch sehr warm. Er betrachtete mich mit seinen unendlich tiefblauen Augen. Seine stets korrekten gestylten Haare standen leicht ab und er biss sich auf die Unterlippe. Zaghaft erwiderte er meinen Griff nach seiner Hand und zog mich leicht zu sich heran. Nur noch wenige Zentimeter trennten uns voneinander und mein Atem stockte. Sein Gesicht kam meinem näher und ich wusste, dass er mich küssen wollte. Im Grunde wollte ich es auch – sehr sogar –, dennoch wandte ich mein Gesicht ab und legte es stattdessen auf seine Brust. Ich hörte ihn kurz ausatmen und spürte dann seine Hand in meinen Haaren.

»Ich kann nicht ändern, was ich bin. Und ich werde niemals aufhören, um dich zu kämpfen. Du weißt, was ich für dich empfinde, Kimberly«, raunte er und ich spürte seine Lippen auf meinen Haaren.

»Ich weiß, Oliver, ich weiß.«

Für einen kurzen Augenblick schloss ich die Augen. Ich wollte diesen Moment zwischen uns einfach genießen und alles andere um uns herum vergessen. Oliver war mir wichtig und ich wusste, dass meine Gefühle mehr waren, als normale Freundschaft.

Jedoch gab es da auch Adam. Und ich konnte und wollte nicht wählen. Noch nicht. Ich wusste, dass es egoistisch war, doch momentan konnte ich nicht anders. Ich brauchte beide in meinem Leben.

Kapitel 2 Orare

Die Männer erschienen so lautlos, als wären sie geradewegs aus dem Boden gewachsen. Beide trugen schwarze Rüstungen und lange dunkle Mäntel, die im abendlichen Wind wehten. Einige Sekunden verharrten sie regungslos, da sie sich nicht erkannten, und hielten ausgestreckt vor sich ihre Schwerter in der Hand. Sie beäugten sich mit ernsten Mienen. Dann schob sich das Mondlicht durch die schwere Wolkendecke und ihre Gesichter wurden beleuchtet. Sie erkannten sich, nickten kurz und steckten ihre Schwerter zurück in die Scheide. Schnellen Schrittes marschierten sie daraufhin in dieselbe Richtung.

»Gibt es Neuigkeiten?«, fragte Alec.

»Einige, ja«, antwortete der Größere der beiden.

Der breite dunkle Weg schlängelte sich außerhalb der dicken Steinmauern der Totenstadt War und immer wieder lagen links und rechts verwesende Tiere oder auch mal eine verrottete Leiche. Alec starrte stur geradeaus und hielt zum Teil die Luft an.

»Hast du dich nach so vielen Jahrhunderten immer noch nicht an dein neues Zuhause gewöhnt oder Alec?« Xavier lachte und verzog dabei die grobe Miene.

»Nicht wirklich. Nur weil wir hier im Schwarzen Land leben, könnte man doch etwas mehr auf, na ja, Reinlichkeit achten. Ich stolpere nun mal nicht gerne über Leichenteile, wenn du verstehst, was ich meine«, gab Alec zurück und lief einen verschlungenen Pfad hinab zwischen großen dichtbewachsenen Bäumen hindurch, welche tiefer in einen dunklen Wald führten.

»Reinlichkeit? Herr Gott, Alec, warum gerade du die rechte Hand des Schwarzen Fürsten bist, frage ich mich mittlerweile regelmäßig.« Xavier schüttelte den Kopf mit dem zotteligen schmutzigen Blondschopf.

»Wahrscheinlich, weil ich nicht so ein gottverdammter Stümper bin wie du oder andere Mitglieder der Gemeinschaft. Mir vertraut der Fürst und nur darauf kommt es an«, meinte Alec süffisant und lächelte gemein.