Lasst uns was bewegen! - Bärbel Höhn - E-Book

Lasst uns was bewegen! E-Book

Bärbel Höhn

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Beschreibung

Im besten Alter, um etwas zu ändern

Bärbel Höhn ist 70 – und kämpferisch. Die ehemalige grüne NRW-Umweltministerin ist die Stimme einer Generation, die schon so viele gesellschaftliche Veränderungen erreicht hat: für Gleichberechtigung, für Umweltschutz. Jetzt ist diese Generation im Rentenalter – und kann noch viel bewegen. Denn allzu oft wird die große Kompetenz und beachtliche Energie älterer Menschen unterschätzt – aktiver Klima- und Umweltschutz ist nicht vom Alter abhängig. Kämpfen wir, sagt Bärbel Höhn, für unsere Kinder und Enkel, für die Zukunft, für uns! Mit unserem Einsatz können wir nicht nur einen Beitrag für mehr Klimaschutz leisten, sondern auch unser eigenes Leben mit Energie und Sinn füllen. Bringen wir die Generationen zusammen und machen wir uns gemeinsam stark für eine lebenswerte Erde!

Mit vielen Inspirationen und Ideen für persönliches Engagement.

  • Ein Inspirations-Buch auf Augenhöhe: Motivation und Handlungsimpulse für aktiven Klimaschutz
  • Blumenwiesen pflanzen, Initiativen gründen, politisch aktiv werden – jetzt geht es um die Zukunft unserer Enkel und wir haben noch unendlich viele Möglichkeiten sie zu verbessern

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Seitenzahl: 296

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Über dieses Buch

»Kämpfen wir«, sagt Bärbel Höhn, »für unsere Kinder und Enkel, für die Zukunft, für uns! Mit unserem Einsatz können wir nicht nur einen Beitrag für mehr Klimaschutz leisten, sondern auch unser eigenes Leben mit Energie und Sinn füllen. Bringen wir die Generationen zusammen und machen wir uns gemeinsam stark für eine lebenswerte Erde!«

Die ehemalige NRW-Umweltministerin ist 71 – und kämpferisch. Ihre Generation, die so viele gesellschaftliche Veränderungen erreicht hat, ist jetzt im Rentenalter – und kann immer noch viel bewegen. Allzu oft wird die große Kompetenz und beachtliche Energie älterer Menschen unterschätzt, aber aktiver Klima- und Umweltschutz ist nicht vom Alter abhängig.

Bärbel Höhn möchte insbesondere ihre Altersgenossinnen und -genossen ermuntern, aktiv zu werden. Sie zeigt, was zu tun ist, und gibt Inspirationen und Ideen für persönliches Engagement.

Über die Autorin

Bärbel Höhn, Jahrgang 1952, wurde wegen der durch Umweltverschmutzung verursachten Erkrankung ihres Sohnes politisch aktiv und engagiert sich seither für Umwelt- und Klimaschutz. Von 1995 bis 2005 war sie Umwelt-, Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin in Nordrhein-Westfalen und anschließend zwölf Jahre lang Bundestagsabgeordnete der Grünen. In ihrer Zeit als Ministerin setzte sie sich engagiert gegen den Braunkohletagebau Garzweiler 2 ein und deckte durch die Bekämpfung von BSE und Tierseuchen Missstände in der Landwirtschaft auf. Immer wieder setzte sie auch mit kleineren Projekten Zeichen. So siedelte sie Bienen auf dem Reichstagsgebäude an – Kanzlerin Merkel verschenkte den »Bundestagshonig« an Staatsgäste. Seit 2017 ist Bärbel Höhn für das Bundesentwicklungsministerium Energiebeauftragte für Afrika.

BÄRBEL HÖHN

Lasst uns was bewegen!

Was wir jetzt für die Zukunft unserer Enkel tun können

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

Originalausgabe 10/2023

Copyright © 2023 by Ludwig Verlag, München,

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

Redaktion: Kerstin Lücker

Umschlaggestaltung: wilhelm typo grafisch

unter Verwendung eines Fotos von © Armin Röpell

Satz: Leingärtner, Nabburg

ISBN: 978-3-641-30842-1V001

www.Ludwig-Verlag.de

INHALT

Einleitung

Entstehung der Erde und Industrialisierung

Unser wunderbarer Planet

Einsetzende Industrialisierung, rasanter Verlauf der Klimakrise

Was ist der Preis?

Der Erdüberlastungstag

Was alles kaputt ist

Die Natur braucht den Menschen nicht, aber der Mensch braucht die Natur

Die Böden – so wichtig und doch zu wenig beachtet

Sauberes Wasser wird knapp

Überall Müll

Die Klimakrise – warum sie so gefährlich ist

Mythen und Fakten zur Klimakrise

Was ist zu tun?

Wo sitzen die Blockierer?

Bekämpfung der Klimakrise im Schneckentempo

Zum Glück gibt es Lösungen

Ran an die Umsetzung – Blockaden können wir uns nicht mehr leisten

Auf unser Handeln kommt es an

Wir sind die Zivilgesellschaft

Aktiv für die Umwelt

Selbst Energie produzieren

So viele Möglichkeiten, sich zu engagieren

Mein privates Leben verändern

Fazit

Anmerkungen

EINLEITUNG

Mein erstes Kind wurde an einem ersten Weihnachtstag geboren, nach 24 Stunden Wehen. Ich war ziemlich kaputt, aber hellwach und überglücklich. So klein, so zart, so zerbrechlich. Endlich spürte ich nicht mehr nur seine Tritte im Bauch, sondern ihn ganz, meinen kleinen Sohn! Als Wunder lag er da auf meinem Bauch!

In diesen Momenten war ein Gedanke sehr klar: Für meinen kleinen Sohn werde ich alles tun. Ich werde ihm meine Liebe schenken, ihn vorbereiten auf das Leben, ihm helfen, zufrieden und glücklich zu werden und selbstbewusst seinen eigenen Weg zu gehen.

Ähnliche Gefühle hatte ich auch bei meinem ersten Enkelkind. Im Krankenhaus hatte ich den Knirps das erste Mal im Arm: satt, gewickelt, zufrieden!

Wir Großeltern wollen, dass es unseren Kindern und Enkeln gut geht, möglichst besser als uns. Wir versuchen, ihnen eine Ausbildung zukommen zu lassen und, wenn es geht, auch einen guten finanziellen Start.

Darüber hinaus können wir Älteren unseren Enkelkindern noch etwas anderes, ganz Wichtiges geben: Zeit für ein entspanntes Miteinander jenseits des hektischen Alltages.

Doch viele von uns spüren auch: Heute reicht das nicht mehr. Heute geht es vor allem darum, unseren Kindern und Enkeln eine Umwelt zu hinterlassen, die ihnen ein Leben, wie wir es kennen, überhaupt noch ermöglicht – von einem besseren Leben ganz zu schweigen. Aber genau diese intakte Lebensgrundlage ist in Gefahr.

Die Klimakrise bedroht die Zukunft unserer Kinder und Enkel fundamental.

Wir haben also eine neue Verantwortung: nicht nur eine, die sich auf die persönlichen Mitglieder unserer Familie bezieht, sondern eine Verantwortung, die übergeordneter, abstrakter, gesellschaftspolitischer Natur ist. Das ist ungewohnt, und es ist auch anstrengend. Wir Menschen sind Gewohnheitstiere, und je älter wir werden, desto weniger schätzen wir Veränderungen. Es gibt genug akute, persönliche Probleme zu lösen, da soll sich um uns herum möglichst wenig ändern. Aber die Lösung der Klimakrise erfordert genau das: gravierende Änderungen – und zwar in kürzester Zeit.

Wenn ich mit Menschen im Alter von 60+ spreche, stoße ich oft auf eine Haltung, die sich am besten als Mischung aus Verdrängung und Resignation erklären lässt. Viele glauben, Klimaaktivismus sei etwas für die Jungen, für die Schüler:innen, die mit Fridays for Future auf die Straße gehen.

Die Sorge um die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder, die ich mit den meisten Großeltern teile, steht in einem krassen Missverhältnis zu der Arglosigkeit, mit der viele Ältere der Klimakrise begegnen. Viele von ihnen denken, dass es auf die paar Jahre, die sie noch zu leben haben, ohnehin nicht ankommt.

Das ist jedoch völlig falsch. Auch wir sind betroffen, aber noch wichtiger:

Unsere Kinder und Enkel sind betroffen! Je weniger wir jetzt noch ändern, desto schlimmer wird es für sie!

Sie finden, ich übertreibe?

Wenn ich mit Menschen spreche und sie auf dieses Missverhältnis hinweise, stoße ich oft auf eine Reihe von Einwänden:

Bisher haben wir doch immer noch eine Lösung gefunden. Warum sollen wir nicht in der Lage sein, uns anzupassen?

Was können wir Deutschen schon machen, wenn wir nur für zwei Prozent der Emissionen verantwortlich sind? Die Chinesen, die Amerikaner, die Russen müssen etwas tun.

Ist es wirklich so schlimm, wenn es in Deutschland zwei Grad wärmer wird? Das ist doch ein Problem in Afrika oder auf den pazifischen Inseln, aber nicht bei uns.

Wenn wir in Deutschland bis 2045 die Wirtschaft klimaneutral transformiert haben, dann ist die Lösung doch erreicht, und alles wird gut.

Was kann ich als Einzelner schon machen?

Diesen und vielen weiteren Fragen werde ich in diesem Buch nachgehen.

Vor allen Dingen aber werde ich Menschen vorstellen, die sich entschieden haben, sich zivilgesellschaftlich zu engagieren. Menschen, die nachhaltig leben und die Projekte angestoßen haben, mit denen sie zur Überwindung der Klimakrise beitragen oder zur Bewältigung anderer Umweltprobleme, die wir durch unsere rücksichtslose Wirtschaftsweise verursachen. Wenn wir die Klimakrise überwinden wollen, müssen wir die Zivilgesellschaft aktivieren. Das wissen gerade wir Älteren. Wer hat die Erfahrung oder die Zeit oder das Geld dazu? Das sind doch vor allen Dingen wir: die Seniorinnen und Senioren, die Silver Ager! Unsere Kinder sind mit dem Beruf und der Kindererziehung mehr als beschäftigt. Aber wir haben die Möglichkeiten, uns zu engagieren, und sollten sie nutzen.

Wir können zeigen, dass wir noch nicht zum alten Eisen gehören, dass wir flexibel genug sind, uns den notwendigen Veränderungen zu stellen, sie zu verteidigen, und dass wir neugierig sind zu lernen und auszuprobieren.

Jede:r von uns kann sich auf unterschiedliche, sehr persönliche Art einbringen.

Wie sehr wir gebraucht werden, wie dramatisch die Situation inzwischen ist, wird durch ein Zitat von UN-Generalsekretär Antonio Guterres deutlich. Der sonst sehr besonnene, ruhige und nicht zu Übertreibungen neigende Guterres wählte auf der Weltklimakonferenz, die im November 2022 im ägyptischen Sharm el-Sheikh stattfand, drastische Worte:

»Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle – mit dem Fuß auf dem Gaspedal.«

Es ist also höchste Zeit zu handeln. Aber die Politik, die Regierung, ist nur so durchsetzungsfähig wie die Mehrheit der Gesellschaft, die die notwendigen Maßnahmen mitträgt. Ich war als Ministerin im Kabinett auf die Unterstützung der Zivilgesellschaft angewiesen. Je stärker der Wunsch nach Veränderung in der Bevölkerung ist, desto besser die Durchsetzungsmöglichkeiten in der Politik. Denn wir sind zwar – wie Guterres sagt – auf dem Highway zur Klimahölle, aber noch gibt es eine Ausfahrt, die wir wählen können, um das Schlimmste zu verhindern. Noch können wir den Fuß vom Gaspedal nehmen.

Jede und jeder kann sich auf ihre und seine Art einbringen. Es gibt für alle einiges zu tun!