Laufanalyse. Möglichkeiten und Grenzen der Übertragbarkeit kinetischer und kinematischer Kriterien der beobachtenden Ganganalyse - Michael Schneider - E-Book

Laufanalyse. Möglichkeiten und Grenzen der Übertragbarkeit kinetischer und kinematischer Kriterien der beobachtenden Ganganalyse E-Book

Michael Schneider

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Beschreibung

Masterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Gesundheit - Sport - Bewegungs- und Trainingslehre, Note: 1,0, Universität Salzburg, Veranstaltung: Universitätslehrgang Sports Physiotherapy, Sprache: Deutsch, Abstract: Laufanalysen werden zu vielfältigen Zwecken und von unterschiedlichen Anbietern offeriert. Unklar ist, ob ein Beobachtungsschema, vergleichbar wie in der beobachtenden Ganganalyse nach Perry, das einen Abgleich mit einer hypothetischen Norm zulässt, Anwendung finden kann. Gegenstand dieser Literaturrecherche ist, gültige Beobachtungskriterien in der Laufanalyse zu sichten und zu diskutieren. Hierzu wird der Fragestellung nachgegangen, ob detaillierte Beschreibungen des Laufs existieren, die eine Bestimmung des normalen Laufs zulassen. Es wird untersucht, ob dem Laufen, ebenfalls wie dem Gang, verschiedene standardisierte Phasen zugeordnet werden können, Normwerte für Gelenkwinkel definiert sowie Bewegungsabläufe, Muskelaktivierungen und Drehmomentanforderungen beschrieben sind. Ein solches Schema würde weitergehend erlauben, auch ohne Verwendung hochinstrumentalisierter Methodik, pathologische Abweichungen beim Laufen zu erkennen, diesen möglichen Ursachen zuzuordnen und adäquat therapeutisch zu intervenieren. Eine Standardisierung in der beobachtenden Laufanalyse wäre möglich, um Untersuchern in der täglichen Arbeit mit Läufern ein Untersuchungsschema zu empfehlen.

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Inhaltsverzeichnis

 

Vorwort

Übersicht

Abstract

1.         Einleitung

1.1.  Darstellung der aktuellen Situation

1.2.  Zielsetzung und Bedeutsamkeit

2.         Ganganalyse

2.1.  Geschichte der Ganganalyse

2.2.  Konzepte und Standards in der Ganganalyse

2.3.  Beobachtenden Ganganalyse

2.4.  Instrumentelle Ganganalyse

2.4.1.       Kinematische Messsysteme

2.4.2.       Kinetische Messsysteme

2.4.3.       Messung von Muskelaktivität

2.4.4.       Messung des Energieverbrauchs

3.         Der Gang

3.1.  Der Gang in der hypothetischen Norm

3.1.1.       Normwerte im Gang

3.2.  Verschiedene Nomenklaturen der Gangphasen

3.3.  Die Gangphasen nach Perry

3.3.1.       Initial contact, Initiale Standphase, Initialer Bodenkontakt

3.3.2.       Loading Response, Stoßdämpfungsphase, Belastungsantwort

3.3.3.       Mid stance, Mittlere Standphase

3.3.4.       Terminal Stance, Terminale Standphase

3.3.5.       Pre-Swing, Vorschwungphase

3.3.6.       Initial Swing, Initiale Schwungphase

3.3.7.       Mid Swing, Mittlere Schwungphase

3.3.8.       Terminal Swing, terminale Schwungphase

3.4.  Kipphebelfunktionen

3.4.1.       Die Heel-rocker-Funktion

3.4.2.       Die Ankle-rocker-Funktion

3.4.3.       Die Forefoot-rocker-Funktion

4.         Gangabweichungen - der pathologische Gang

4.1.  Oberes Sprunggelenk

4.1.1.       Übermäßige Plantarflexion des oberen Sprunggelenks

4.1.2.       Übermäßige Dorsalextension des oberen Sprunggelenks

4.2.  Funktionsstörungen des Fußes

4.2.1.       Vorzeitiges Ablösen der Ferse

4.2.2.       Verlängerter Fersenkontakt

4.2.3.       Verzögerter Fersen-Boden-Kontakt

4.2.4.       Übermäßige Varusstellung: Inversion und Supination

4.2.5.       . Übermäßige Valgusstellung: Eversion und Pronation

4.3.  Kniegelenk

4.3.1.       Unzureichende Flexion

4.3.2.       Übermäßige Flexion

4.3.3.       Unzureichende Knieextension

4.3.4.       Übermäßige Extension, Hyperextension, Extensorenschub

4.3.5.       Schlottern

4.3.6.       . Varus- und Valgusabweichung

4.4.  Das Hüftgelenk

4.4.1.       Unzureichende Extension

4.4.2.       Übermäßige Flexion

4.4.3.       Übermäßige Adduktion

4.4.4.       Übermäßige Abduktion

4.4.5.       Rotation in der Transversalebene

5.         Der Lauf

5.1.  Phasen im Lauf und Nomenklaturen

5.1.1.       Vordere Stützphase

5.1.2.       Hintere Stützphase

5.1.3.       Hintere Schwungphase

5.1.4.       Vordere Schwungphase

5.2.  Unterschiede des Laufschritts zum Gang

6.         Diskussion

6.1.  Ziele und Möglichkeiten der Laufanalyse

6.2.  Möglichkeiten der Normierung des Laufs

6.3.  Beobachtungskriterien in der Laufanalyse

7.         Zusammenfassung und Konsequenzen

8.         Ausblick auf weiterführende Forschung

9.         Literaturverzeichnis

10.       Anhang

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Vorwort

An dieser Stelle möchte ich denjenigen Personen meinen besonderen Dank aussprechen, die mich bei der Erstellung dieser Arbeit maßgeblich unterstützt haben.

Herrn Prof. Dr. Hermann Schwameder möchte ich ganz herzlich für die wissenschaftliche Betreuung dieser Arbeit danken.

Übersicht

Abstract

Analysis of running gait are carried out for several purposes and are offered by different suppliers. It's not clear, if a scheme of observation in running exists,wichis compareable with the scheme of gaitobservation based on Perry, that allows a comparison with a hypothetical norm. Object of this review was to observe and discuss valid criteria of observation in running gait. In addition to this it was to consider the question if detailed discriptions of running cycle exist, that permit a definition of normal running gait. It will be inquired if in running, as well as in walking, different standardized phases can be attached, if standards of joint angles are defined and if motions, muscleactivities and torques are described. It could be shown that running and gait cycle are both well investigated, also when authors use different terminologys in describing the running gait. It was striking that running shows higher variability as walking, what seems to make a definition of a general norm of joint angles in the phases of running gait cycle more difficult. Especially in sagital plane the joint angles of lower extremity vary clearly in dependence of velocity, individual style of running and level of fitness. As average values of joint angles could only be determined in dependence of velocity and by consideration of variants of initial contact, it seems to be more efficient to investigate the functionell events in running cycle. Excessive movements in frontal- and transversal plane in sense of varization, valgization and rotation applys to running like to gait cycle as deviation. Future research should emphasize, if distinct deviations in running gait cycle are always caused through pathological events. For the time being it seems to be advisable to carry through a gait analysis in addition to an analysis of running to determine pathologys.

1.                Einleitung

 

1.1.         Darstellung der aktuellen Situation

 

Mit der in den letzten Jahren zunehmenden Begeisterung im Laufsport ist auch die Nachfrage an leistungsdiagnostischen, leistungssteigernden, präventiven und rehabilitativen Angeboten und Maßnahmen gewachsen. Eine neue sich schnell verbreitende Dienstleistung ist die Laufanalyse. In der Durchführung und der Zielsetzung unterscheiden sich die Vorgehensweisen je nach Anbieter erheblich. Folgende Zielsetzungen werden hierbei zur Begründung der Durchführung angegeben: Verbesserung der Laufökonomie, Entscheidung über die Notwendigkeit von Einlagenversorgung, Verkauf und Anpassung von Laufschuhen, Aufdeckung von Haltungsfehlern, Aufdeckung von Muskelschwächen, Aufdeckung biomechanischer Fehlbelastungen zur Erklärung von Gelenkschmerzen, Korrektur falscher Laufstile, Verbesserung der Laufökonomie (Pramann, 2002; elektronische Medien(EM) [1] bis EM [6]).

 

Ganglabore an Universitäten, die mittlerweile zahlreich sind, sowie sehr viele andere Anbieter wie Laufschuhgeschäfte, Sportkaufhäuser, Ärzte, Physiotherapeuten, Sportwissenschaftler, Sportlehrer, Personal Trainer, Orthopädiegeschäfte sowie auf Laufanalysen spezialisierte Firmen sind am Markt zu finden. Die Untersucher haben somit einen kaufmännischen, sportwissenschaftlichen, therapeutischen oder medizinischen Ausbildungshintergrund oder sind ungelernt (EM [5]).

 

Die Analysen variieren methodisch je nach Zweck und Untersucher und unterscheiden sich in Zeitaufwand und Kosten. In einigen Laufgeschäften gehört eine Sichtung anhand einer Laufbandvideoanalyse zu einem Schuhverkauf dazu (EM [2; EM [3]). Separate Bewegungs-, Laufband- oder Feldanalysen mit Dauer von ca. 30 Minuten bis ca. 90 Minuten werden bei Kosten von ca. 35 bis 299,00 Euro angeboten (Pramann, 2002; EM [6]). Während einige Anbieter, wie Laufschuhgeschäfte und Sportkaufhäuser Empfehlungen aus der subjektiven Einschätzung und der persönlichen Lauferfahrung des Verkäufers heraus geben, arbeiten andere Anbieter mit wissenschaftlichen Beobachtungskriterien und nutzen auch instrumentelle Analysemethoden.

 

Instrumentalisierte Analysen unterscheiden sich in Art und Anzahl der Analysehilfsmittel. Weitere Unterschiede gibt es in der Wahl der Perspektiven auf den zu Untersuchenden sowie in der Auswahl der betrachteten Körperabschnitte. Zur Auswertung wird häufig Analysesoftware verwendet, mit der man Achsen und Linien in das Bildmaterial projizieren kann. Unklar ist oft, nach welchen Kriterien die Analysen letztendlich erfolgen und ob die Kriterien wissenschaftlichen Standards genügen (Höschen-Lümmen & Kaltenbach, 1997).

 

Den Anspruch valide Analysen zu erstellen, erheben Ganglabore an Universitäten. Sie sind zur kinetischen, kinematischen und elektromyographischen Datenerhebung hoch technisiert. Außerhalb wissenschaftlicher Einrichtungen bieten instrumentelle Methoden ebenfalls die Möglichkeit der objektiven Datenerhebung und scheinen attraktiv, da man von der Software erstellte Ausdrucke mit optisch ansprechendem Layout dem Kunden oder Patienten schnell aushändigen kann. Sie bergen jedoch bei blinder Anwendung und bei nicht ausreichendem Gesamtverständnis des Anwenders die Gefahr der Anwendung vorgefertigter Ergebnisse, sodass eine aussagekräftige Analyse und Auswertung allein durch das Vorhandensein von Hard- und Software nicht gewährleistet ist (Pramann, 2002).

 

1.2.         Zielsetzung und Bedeutsamkeit