Leben in den Zeiten des Diabetes - Imre Kusztrich - E-Book

Leben in den Zeiten des Diabetes E-Book

Imre Kusztrich

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Beschreibung

In den Volksmedizinen der Welt finden sich Hunderte pflanzliche Substanzen, mit denen seit jahrtausenden der Zuckerstoffwechsel beeinflusst wird. Wie ist das zu erklären? Diabetes ist ein Sammelbegriff für alle Probleme, die durch einen hohen Blutzuckerspiegel entstehen. Ein Wort, das für Dutzende verschiedene Ursachen steht - und für jeden dieser negativen Faktoren kann ein Phytostoff genannt werden, der nach Verzehr im menschlichen Körper gewünschte Wirkungen bringt. Die intelligente Nahrungsergänzung kann eine Rolle dabei spielen, dass sich trotz vorhandener Risiken ein prä-diabetischer Zustand nicht entwickelt, dass eine Diabetes-Behandlung mit weniger Medikamenten auskommt, und wenn diese Substanzen tageszeitlich korrekt zugeführt werden, entfalten ihre Wirkungen optimal im richtigen Augenblick - morgens oder abends. Erste Nahrungsergänzungs-Produkte kommen auch aus Unternehmen, die von Halal-Prüfstellen zertifiziert sind.

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Das Tantum-quantum*-Prinzip bei

DIABETES

*„Soviel der Körper braucht”(St. Ignatius von Loyola)

Was? Wieviel? Wann? Chronobiologisch mit Phytosubstanzen den Zuckerstoffwechsel optimieren

Impressum

IGK-Verlag, 7100 Neusiedl/Österreich

www.igk-verlag.com

Das Tantum-quantum*-Prinzip bei DIABETES

*„Soviel der Körper braucht”(St. Ignatius von Loyola)

Was? Wieviel? Wann? Chronobiologisch mit Phytosubstanzen den Zuckerstoffwechsel optimieren

Dr. med. Jan-Dirk Fauteck und Imre Kusztrich

Copyright: © 2013

ISBN:978-3955773298

Titelfotos: © Jesse Barrow – Fotolia.com, © Engel-fotolia.com

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (insbesondere durch elektronisches oder mechanisches Verfahren, Fotokopie, Mikroverfilmung oder Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Ausgenommen davon sind kurze Text-Zitate in Rezensionen.

Haftungsausschluss. Diese Veröffentlichung dient ausschließlich Informations- und Lehrzwecken. Jede Art medizinischer Betreuung oder Behandlung sollte – wenn professionelle Hilfe erforderlich ist – unverzüglich in Anspruch genommen werden. Der Autor, der Verlag, der Vertrieb und alle jene, die in dieser Veröffentlichung namentlich genannt werden, übernehmen keinerlei Haftung oder Verantwortung für Verluste oder Schäden, die durch die Informationen, die in dieser Veröffentlichung vermittelt werden, entstanden oder angeblich entstanden sind.

Inhaltsverzeichnis
Vor-Bemerkung
Einleitung
Auch das Alter ist ein Faktor
Lexikon Kohlenhydrate
Alarmierender Verdacht: Gehirn-Diabetes
Süchtig nach Kohlenhydraten
Zuviel oder zuwenig löst immer Reaktionen aus
Zwei Dutzend natürliche Regulierer
Ein Jahrtausende altes Leiden
Die Beeinflussung durch Hormone
Falsche These: Dünn ist immer gesund
Zu viele Pfunde, zu wenige Muskeln
Der Insulinrezeptor funktioniert nicht richtig
Wie eine Karamelisierung
Weniger Kohlenhydrate, nicht weniger Fette
Glykämischer Index, glykämische Last
Aus der Leber in die Fettdepots
In der richtigen Phase gezielt unterstützen
Frühe Diabetes-Symptome
Spätere Heilung nicht möglich
Optimale Kohlenhydratzufuhr durch mehr Ballaststoffe
Die Chronobiologie des Insulins
SONDERTEIL Tantum quantum-Prinzip: Mit Phytosubstanzen den Zuckerstoffwechsel chronobiologisch meistern
Substanzen und deren Wirkungsfenster
Auch dem Gehirn helfen anti-diabetische Stoffe
Warnung vor dem Diabetes-Burn out
Prä-diabetisch? Curcumin!
Selbstheilungskräfte per Hand mobilisieren
Verblüffende Effekte jetzt entdeckt
Zwischen Zurückhaltung und Arroganz
Die neuen Super-Plants
Zusätzliche Unterstützung
Einführung in die Chronobiologie
Googeln Sie einmal „Chronopharmakologie”
Auch Vitamine kennen Tag und Nacht
Prinzipien einer anti-entzündlichen Ernährung
Prinzipien einer GLYX-orientierten Ernährung
Prinzipien einer anti-diabetischen Ernährung mit wenig Kohlenhydraten (Low carb)
Prinzipien einer anti-entzündlichen, anti-diabetischen Ernährung unter dem Einfluss der Öko-Atkins-Diät
Gesünder werden und das Gewicht regulieren mit der Chrono-Diät
Satt essen und abnehmen mit der inneren Uhr
Die chronobiologisch korrekte Ernährung als Kurzformel

Vor-Bemerkung

Den Begriff Glitterati haben Sie schon gehört. Das sind diese besonderen Celebrities, die sich selbst im Kreise der Reichen und Schönen noch abheben. Und Literati? Diese Menschen leben mit Büchern oder kommentieren die Literatur. Numerati ist fast ein Schimpfwort. Es bezeichnet Daten-Haie, deren dubiose Machenschaften im Internet die Sicherheit unserer persönlichsten Informationen ausspähen oder bedrohen.

Alle diese – erati umfassen einen größeren oder kleineren Teil der Menschheit. Das gilt nicht für die Glucerati. Sie stellen die umfassendste Weltbewegung, die es gibt. Ihr gehören wir alle an. Jeder von uns hat Glukose im Blut.

Leider haben immer mehr Menschen zu viel davon.

Die Zuckerkrankheit ist ein typisches Leiden dieser Zeit, aber unsere Generationen sind nicht als erste davon betroffen. Seit Jahrtausenden bereits suchen Naturärzte nach Abhilfe. Am vielversprechendsten finden wir sie heute in den Volksmedizinen der Welt.

Einleitung

Müssten Sie die für Ihren Körper weitestgehend gesündeste verzehrbare Substanz benennen, würden Sie mit allergrößter Wahrscheinlichkeit daneben tippen.

Resveratrol, die Rotwein-Medizin?

Verdient allergrößte Beachtung, ist aber nicht die Nummer 1.

Grüner Tee, der asiatische Superstar der Anti-Aging-Medizin?

Viel spricht für ihn, aber auch dieser Phytostoff ist nicht der Sieger.

Omega3, die anti-entzündlichen Fettbestandteile?

Auch über sie werden Sie bei weiterer Lektüre erfahren, warum sie so unerlässlich für ein langes Leben möglichst ohne die neuen Volksepidemien sind.

Aber keiner dieser Schätze aus der Apotheke der Ur-Natur reicht an jenen Pflanzenstoff heran, der nach dem Wissensstand der Forschung im Jahre 2013 den älter werdenden Organismus vor den größten Bedrohungen schützen kann. Und zwar vor dem Verlust der kognitiven Fähigkeiten, vor Krebs, vor Herz-Kreislauf-Leiden und vor allem der Entwicklung einer Diabetes-Erkrankung.

Diese Substanz, eine von vielen, ist ein Gewürz und heißt Curcumin. Gewonnen wird es aus dem Wurzelstock der indischen Heilpflanze Turmeric, und es zählt seit Jahrtausenden zu den Grundsubstanzen der ganzheitlichen Heillehre Ayurveda. Allein in Indien verzehren täglich mehrere hundert Millionen Menschen diesen Extrakt, der ihren Currygerichten die gelbe typische Farbe verleiht.

Jedoch – diese Zusammenfassung ist keine Arbeit speziell über Curcumin. Auf diesen Phytostoff wird allerdings aus gutem Grund stellvertretend für Dutzende Pflanzensubstanzen mit ähnlich wertvollen Eigenschaften und mit einem ähnlichem Schicksal verwiesen: Bei uns fristen sie ein Schattendasein. Das betrifft beispielsweise den Grünen Tee, Gymnema Sylvestre, Resveratrol, Zimt, Coffea arabica, Momordica charantia, bei uns bekannt als Bittermelone, oder Inhaltsstoffe der Blätter des auf einer Pazifikinsel beheimateten Banaba-Baumes.

Dabei repräsentieren sie mit besonderen Wirkungsstoffen die dringendst notwendige Abhilfe angesichts der Volksepidemie Diabetes.

Auch das Alter ist ein Faktor

Die Zuckerkrankheit ist eine krankhafte Reaktion auf Zuckermoleküle im Blut. Aus ihnen entsteht normalerweise in Verbindung mit Sauerstoff, durch Oxidation, die für den Menschen notwendigste Bio-Kraft. Die Umwandlung von Nahrung in eine aktiv brauchbare Energieform ist ein Vorgang, der als Stoffwechsel bezeichnet wird.

Pflanzen erzeugen ihre Lebensenergie viel einfacher, unter Einfluss des Sonnenlichts, und speichern sie in unterschiedlichen Zuckerarten, deren verzehrbare Gruppe Glukose heißt, nach dem griechischen Wort glykys für süß. Die gebräuchlichere Bezeichnung ist Kohlenhydrate, die verständlichere wäre Saccharide.

Der menschliche Organismus kann leider nicht von der Sonne leben und muss diesen Prozess umständlich zurücklaufen lassen. Er gewinnt aus genau diesem essbaren pflanzlichen Zucker – der uns als Glukose, Fruktose oder Stärke unterkommt – nach Verzehr eine transportierbare Energieform. Diese Erzeugung kann nur innerhalb unserer Milliarden Zellen stattfinden. Sie gelingt, solange die Zellen genügend Zuckermoleküle aus dem Blut aufnehmen.

Auf den ersten Blick erscheint es als kaum denkbar, dass hier ein ernsthaftes Problem auftreten kann. Der menschliche Körper setzt sich aus siebzig bis achtzig Milliarden Zellen zusammen, also zehnmal so viel wie die Erde Bewohner aufweist, und es geht in der Regel insgesamt um die unvorstellbar winzige Menge von höchstens sechs Gramm Zuckermoleküle im Blut, am Morgen, ehe wir die erste Nahrung zuführen. Aber die Realität ist bitter: Sind es im nüchternen Zustand statt sechs Gramm sieben oder mehr, haben wir schon dieses millionenfache Problem mit dem verniedlichenden Begriff glykämischer Stress. Und alles läuft aus dem Lot!

Zuckermoleküle dienen den Organen als Betriebsstoff. Sie werden von der einzelnen Zelle nach Bedarf übernommen und verarbeitet. Dieser Stoffwechsel ist bei Menschen mit Diabetes aus unterschiedlichen Ursachen empfindlich gestört. In der Folge verbleiben diese Nahrungsmoleküle im Blutkreislauf und fließen ziellos durch den Körper, statt Zellen, Gefäße und Organe zu versorgen. Langfristig verursachen sie sogar Zellschädigungen.

Die Zuckerkrankheit ist ein zerstörerisches, oft lebensbedrohendes Leiden. Kein Medikament kann gleichzeitig alle pathologischen Aspekte des Diabetes verbessern. Auch deshalb sucht die Medizin unter den traditionellen Heilpflanzen in aller Welt nach natürlichen und preiswerten Lösungen.

Nach Schätzungen aus Kreisen der Krankenkassen stieg der Anteil der wegen Diabetes behandelten Patienten an der deutschen Gesamtbevölkerung bereits auf fast neun Prozent. Das sind weit mehr als sieben Millionen Menschen. Wesentlich mehr Menschen sind in einem prä-diabetischen Zustand und ahnen es nicht einmal. Unter Älteren nimmt die Erkrankung besonders stark zu. Beispiele aus den Patientendaten der AOK: Vierzigjährige etwa vier Prozent, Sechzigjährige etwa zehn Prozent, in der Altersklasse sechzig Jahre oder älter zwischen achtzehn und achtundzwanzig Prozent.

Diabetes tritt häufig nicht isoliert von weiteren Krankheitsformen auf.

Wie kommt es zu solchen Entgleisungen?

Diabetes tritt häufig nicht isoliert von weiteren Krankheitsformen auf.

Wie kommt es zu solchen Entgleisungen?

Die drei Hauptakteure sind das Erbgut, aktuell im Körper wirkende Hormone und unser Lebensstil, der auf beide einwirkt.

Kaum jemand denkt bei der Wahl seiner Nahrung an ihren Effekt auf die Gene. Das hat die Evolution so eingerichtet, und es wirkt heute noch nach: Der Mensch hat die Fähigkeit beibehalten, sich an seine Umwelt anzupassen – langfristig durch die Mutation seiner Gene, kurzfristig durch verschiedene Verhaltensweisen, und dazu zählt ein rasches Einwirken mittels Nährstoffen. Von Vitaminen wünschen wir uns das sicherlich. Aber auch Eiweiße, Fette und Zucker spielen Schicksal. Zum Beispiel stacheln Saccharide die in den Chromosonen verankerten Erbfaktoren zur Erzeugung von Körperfett an. Und die so sympathisch als Fruchtzucker bezeichnete übersüße Fruktose in Früchten gibt den Anstoß, dass die Leber noch mehr Fettmoleküle bildet als gewöhnlich schon. Die getrocknete Feige und das Pflaumenmus sind Fruktose-Bomben, ebenso Fruchtsäfte. Bereits die Traube, die Birne und der Apfel sind fruchtzuckerreich, aber sie werden um das Doppelte übertroffen von Zitronensaftkonzentrat – irre! Kein Wunder, dass die Menschen den Überblick über ihren wahren Konsum an Zucker im biologisch-chemischen Sinne völlig verloren haben.

Folgenschwer ist auch der Umstand, dass Fruktose kein Gefühl der Sättigung auslöst. Im Vergleich zu mit Zucker gesüßten Getränken führten Fruktoselösungen bei Mäusen zu einer stärkeren Gewichtszunahme, und die Leber verfettete.

Fruktose ist süßer als Haushaltszucker und wird aus Maisstärke billiger hergestellt. Ihr Siegeszug in der Ernährungsindustrie ist nur durch Wachsamkeit zu bremsen. Unbestechliche Berater weisen warnend darauf hin, dass immer mehr Produkte blauäugigen Verbrauchern „mit natürlicher Süße aus Früchten”, „ohne Kristallzucker” schmackhaft gemacht werden, und fügen hinzu: „Damit tut man sich definitiv nichts Gutes”.

Für den Menschen mit Diabetes kann Fruchtzucker eine positive Bedeutung haben, denn er wird langsamer als andere Zuckerarten ins Blut übergeführt. Aber bei jedem dritten bis fünften Zeitgenossen kann gerade wegen dieser Eigenschaft eine Unverträglichkeit dieses speziellen Saccharids im Spiel sein. Ein Zusammenhang zu Symptomen wie Gereiztheit, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schwindel, Atemnot, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Depressionen wird oft übersehen, da Früchte als ohne Einschränkung gesund gelten. Bei Männern steigen dadurch Blutfettwerte stärker an als bei Frauen.

Viele auslösende oder verstärkende Faktoren werden übersehen oder bagatellisiert. Enthält unser Essen nicht ausreichend anti-oxidative Moleküle, werden aggressive Sauerstoff-Radikale auf Dauer einzelne Zellen und komplette Strukturen schädigen. Oxidativer Stress erhöht mit seiner Zerstörungswut die Dynamik einer Erkrankung an Diabetes. Die Auswirkungen zeigen sich im gesamten Organismus. Beispielsweise wird die Leber, der eine wichtige Rolle in der Verarbeitung der Zuckermoleküle in der Nahrung zufällt, durch eine Zuckerkrankheit schwer in Mitleidenschaft gezogen. Gemeinsam mit den Nieren steuert sie den Stoffwechsel des Zuckers, aber auch der Fettsäuren und Blutfette. Während des Diabetesleidens, das als nicht heilbar eingestuft werden muss, erleben diese metabolischen Vorgänge erhebliche Veränderungen und Verschlechterungen.

Hier gilt es, mit Phytostoffen einzugreifen.

Es ist unbestreitbar ein Paradoxon des menschlichen Lebens, dass wir abgesehen von diesem Zucker auch ohne Sauerstoff nicht existieren können, während gleichzeitig dieses sehr reaktionsfähige Element in der Gestalt freier Radikale und so genannter AGEs - Advanced Glycation Endproducts, fortgeschrittene, glykolisierte Endprodukte - für uns äußerst gefährlich ist. Um unter diesen bedrohlichen Bedingungen zu überleben, produziert der Organismus zur Abwehr unter anderem eine Reihe von in Wasser oder Fett löslichen Substanzen mit anti-oxidativer Wirkung. Als weitere Schutzmaßnahme entstehen Enzyme zur Reparatur von angegriffenen Eiweißen, Fetten und den Trägern der Erbmasse, der DNA. Obwohl der Körper normalerweise aktuell auf größere Gefahren kurzzeitig durch stärkere Gegenmaßnahmen reagieren kann, entwickeln sich der oxidative und glykämische Stress häufig unstoppbar weiter.

In jüngster Zeit werden diese Zellzerstörungen mit einem großen Umfang an degenerativen Prozessen, Erkrankungen und Syndromen in einem unausweichlichen Zusammenhang gesehen.

Die Liste derartiger Schäden wird länger und länger: Zellveränderungen, Krebs, Arteriosklerose, Herz-Kreislauf-Leiden, Schlaganfall, Durchblutungsstörungen, Entzündungsprozessen wie Arthritis, Rheuma, Diabetes, Erkrankungen des Auges wie Grauer Star, Schädigungen des zentralen Nervensystems, Parkinson, Alzheimer und möglicherweise Alterserscheinungen generell.

Solche Belastungsprozesse werden gefördert oder vielleicht ausgelöst durch pro-oxidative und pro-diabetische Stoffe aus der Umwelt, durch bestimmte Medikamente und durch Nahrungsmittel. Umgekehrt können pflanzliche und andere natürliche Substanzen die körpereigenen Schutzsysteme gegenüber solchen aggressiven Molekülen verstärken. An vorderster Front auch die wirksamsten anti-diabetischen Phytostoffe.

An die eintausendzweihundert Pflanzen wurden bereits zur Behandlung der Zuckerkrankheit verwendet oder wegen ihrer anti-diabetischen Potentiale in wissenschaftlichen Tests erprobt. Die meisten enthalten bioaktive sekundäre Pflanzenstoffe der Kategorien Glykoside, Alkaloide, Terpenoide, Flavanoide oder Karotinoide.

Der wichtigste Effekt ist ihre Fähigkeit, mit höchst unterschiedlichen Eigenschaften den Blutzuckerspiegel abzusenken. An die einhundertachtzig Pflanzenspecies aus vierundachtzig Familien stehen seit Jahren im Zentrum der Forschung, hauptsächlich weil sie in alten Schriften gepriesen oder traditionell intensiv in den Volksmedizinen der Welt gegen die Zuckerkrankheit eingesetzt werden. Etwa zwei Dutzend dieser Heilpflanzen oder ihrer Extrakte haben inzwischen im Kampf gegen Diabetes auf allen Erdteilen ihre feste Rolle – zur Vorbeugung im prä-diabetischen Zustand, zur Unterstützung einer medikamentösen Behandlung und zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit bestehendem Diabetes.

Die in dieser Arbeit veröffentlichten Gedanken, beschriebenen Schlussfolgerungen und Vermutungen sind als Information gedacht und können den Ratschlag oder die Vorgaben Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes ergänzen und vertiefen. Maßnahmen zur Verbesserungen der Gesundheit sind in erster Linie mit medizinischen Fachkräften auf einer individuellen Basis zu erörtern.

Für Menschen, die ein Medikament gegen Diabetes einnehmen, gilt die dringende Empfehlung einer Rücksprache mit den betreuenden Therapeuten besonders. Veränderungen der Ernährung, etwa eine Reduzierung um dreihundert bis fünfhundert Kalorien pro Tag, oder ein größeres Ausmaß körperlicher Aktivitäten könnten Ursache sein, die medikamentöse Versorgung an die verbesserten Kriterien anzupassen. Ein Beispiel: Eine kalorienreduzierte Ernährung wird in den meisten Fällen den Blutzuckerspiegel senken. Das kann möglicherweise dazu führen, dass Medikamente mit dieser Zielsetzung reduziert werden müssten oder könnten.

Lexikon Kohlenhydrate

Alles wäre heute verständlicher, hätte sich der passendere Name Saccharide durchgesetzt. Fälschlicherweise wurde lange Zeit angenommen, dass es sich immer um Kohlenstoffverbindungen mit Wasseranreicherung handelt, was nicht zutrifft – deshalb Kohlenhydrate, nach griechisch hydro, Wasser.

Die meisten Kohlenstoff-Vertreter sind nicht verzehrbar, etwa die Salze der Kohlensäure, die wir als Kalkstein, Marmor oder Kreide kennen, beziehungsweise besonders komplizierte Varianten wie Holzkohle und Rohöl.

Verzehrbare sind alle Saccharide. Fast nur aus ihnen bestehen Zucker, Grieß und Reis. Das Getreidekorn enthält bis zu neunzig Prozent davon. Besonders wichtige Vertreter sind außerdem Hülsenfrüchte und Kartoffeln.

Zuckerarten zeigen sich uns in vielen Formen – kein Wunder, dass ihr Verzehr, ihre Aufspaltung, ihre Absorption und ihre Verwendung mit Problemen behaftet sein können. Zuckernamen haben die Endung ose:

Saccharose ist Rohrzucker, besteht aus Fruktose und Glukose und muss nach Verzehr erst in diese Bestandteile aufgespalten werden.

Fruktose schmeckt süßer als Rohrzucker und verleiht Früchten die Natursüße.

Glukose ist ebenfalls in vielen süßen Früchten und in Stärke enthalten, wird Traubenzucker genannt und schmeckt weniger süß als Rohrzucker. Glukose gelangt nach Verzehr direkt sehr rasch in die Blutbahn und ist die nahezu die einzige Energiequelle für das Gehirn. Daneben stellt sie den wichtigsten Treibstoff der Muskeln dar.

Stärke ist ein Mehrfach-Saccharid aus miteinander verbundenen Glukose-Einheiten und kommt reichlich in den Getreiden und in der Kartoffel vor.

Lactose ist als Milchzucker zu vier bis fünf Prozent Bestandteil der Kuhmilch.

Glycogen ist eine Kohlenhydrat-Reserve aus Glukose und wird hauptsächlich in der Leber und in den Muskeln für einen überdurchschnittlichen Bedarf gespeichert.

Inulin ist ein Saccharid-Komplex aus Fructose, reichlich in Topinambur und in den den Knollen von Artischocken und Spitzwegerich enthalten.

Zuckeraustauschstoffe sind häufig Zuckeralkohole mit einem hohen Kaloriengehalt.

Süßstoffe sind synthetische, süßschmeckende Stoffe ohne oder fast ohne Kalorien ausvöllig von Kohlenhydraten unterschiedlichen chemischen Strukturen.

Cellulose ist die wichtigste Gerüstsubstanz der Pflanzen. Beispielsweise besteht Baumwolle zu achtundneunzig Prozent daraus. Wegen eines fehlenden Spaltungsenzyms kann Cellulose vom Menschen nicht verdaut werden. Aus Cellulose werden unter Säureinwirkungen Zellophan-Folien, Lacke, Fäden oder Kunststoffe wie Zelluloid hergestellt.

Chitin ist die wichtigste Gerüstsubstanz der Käfer und Meereskrustentiere wieKrebse und Langusten.

Ribose ist der Zucker-Bestandteil des in der Zelle aus Glukose gebildeten Energieträgers Adenosintriphospha ATP, sowie der Ribonukleinsäure RNA im Zusammenspiel mit dem Träger der Erbmasse DNA.

… und noch ein Stichwort: Maillard-Reaktion. Wenn Zucker beim Braten, Kochen und Backen reduziert wird und mit Aminosäuren aus Eiweißen reagiert, etwa bei der Karamelisierung, bilden sich nussartige Röstaromen.

Alarmierender Verdacht: Gehirn-Diabetes

Die gemeinsame Bezeichnung Diabetes für viele Varianten führt zu falschen Rückschlüssen. Wissenschaftlich heißt dieses Leiden nach dem griechischen Wort für Durchfluss und wegen des honigsüßlichen Uringeschmacks „Diabetes mellitus”, früher auch „Zuckerharnruhr” genannt. Sollte übermäßiger Harndrangs nicht auf einer Störung des Zuckerstoffwechsels beruhen und der Urin zuckerfrei und somit geschmacksneutral sein, liegt ein „Diabetes insipidus”, nach dem lateinischen Wort für ohne Geschmack, beziehungsweise eine „Wasserharnruhr“ vor.