Lecker, leicht, vegan! - Ilka Irle - E-Book

Lecker, leicht, vegan! E-Book

Ilka Irle

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Beschreibung

Als meine Tochter mir eröffnete, sie sei jetzt Veganerin, war ich zunächst perplex. Als die Skepsis wich, begann ich mit veganen Lebensmitteln zu experimentieren. Weil ich meine Tochter bei diesem Vorhaben, das unglaublich viel Willenskraft erfordert, mit all meiner Kraft unterstutzen wollte. Dieses Buch präsentiert einige der besten Ergebnisse meiner veganen Kochexperimente.

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Ilka Irle

Lecker, leicht, vegan!

Herrliche Rezepte für jeden Tag

Vorwort

Foto: Nicola van Ravnestein

Der Schritt ist kleiner, als man denkt

„Was isst du denn dann?“, und: „Bekommst du keine Mangelerscheinungen?“, sind nur zwei Fragen, die ich immer wieder gestellt bekomme, wenn bekannt wird, dass ich Veganerin bin. Das „Warum“ beinhaltet dann oft die unterschwellige Aussage: „Bist du verrückt? Warum tust du dir so etwas an?“ Meine Antwort beschränkt sich meist auf: „Ich will nicht, dass Tiere meinetwegen leiden müssen“, da die Fragenden oft eigentlich gar keine ausführliche Antwort hören wollen. Es gibt allerdings auch einige Nichtvegetarier/-veganer, die dem Ganzen mit viel Offenheit und Interesse gegenüberstehen.

Ich bin nun seit über drei Jahren Veganerin. Alles begann in der neunten Klasse im Gartenbauunterricht der Rudolf-Steiner-Schule. Wir behandelten Themen wie Massentierhaltung, Schlachtung und die Verschwendung von Lebensmitteln. In der neunten Klasse, in der man üblicherweise ein landwirtschaftliches Praktikum auf einem Demeterhof absolviert, machte ich mich mit meiner Freundin in die Schweiz auf. Zu dieser Zeit aß ich noch mit Freude Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte. Irgendwann fand ein Grillfest statt. Auf diesem wurden auch die drei Schweine verzehrt, die noch bei unserer Ankunft auf dem Hof lebten. Da ich das nicht wusste, aß auch ich davon. Als mich meine Freundin darauf hinwies, regte sich irgendwo ganz tief in mir ein Unbehagen, das ich jedoch zu unterdrücken versuchte. Nach drei Wochen Kühemelken, Kälbertreiben, Ställemisten, Heueinholen, Holunderblütensammeln und Käsemachen nahmen wir Abschied von der Schweiz und ließen sie in guter Erinnerung zurück.

Wieder zu Hause angekommen, wurde mir irgendwann bewusst, dass das Fleisch, das ich aß, nicht von „glücklichen“ Tieren kam, die auf einer grünen Almwiese stehen konnten und im Stall relativ viel Platz hatten. Da entschloss ich mich, weder Fleisch noch Fisch noch Lebensmittel mit Gelatine zu essen. Außerdem wollte ich überhaupt nicht mehr am Mord anderer Lebewesen schuld sein. Nach und nach verzichtete ich auch auf Milchprodukte, Eier und andere tierische Produkte. Als beginnender Veganer war ich der Meinung, nur noch wenig essen zu können, was sich aber schnell als Irrtum herausstellte.

Ich bin froh, den Schritt zum Veganismus gemacht zu haben, und dankbar, dass die Grundsteine zur biologischen Ernährungsweise schon früh gelegt wurden. Mittlerweile habe ich schon lange nicht mehr das Bedürfnis, Käse oder andere tierische Produkte zu essen. Das Einzige, was mich stört, ist das ständige Rechtfertigenmüssen und das Eingeschränktsein in der Öffentlichkeit. Überall muss man auf der Hut vor lauernden Milchprodukten oder versteckten Eiern sein. Aber das bin ich bereit in Kauf zu nehmen, wenn ein Tier weniger gequält wird. Ich verurteile niemanden, der kein Veganer ist; ich wünsche mir nur mehr Akzeptanz und Offenheit. Was ich nicht akzeptiere, sind allerdings Nichtveganer, die Veganer kritisieren, die doch einmal ein Glas Wein trinken oder ihre alten Lederschuhe tragen. Meiner Meinung nach zählt schon der kleinste Schritt, und dieser sollte respektiert werden.

Die vegane Ernährung hat mein Leben vielleicht nicht einfacher gemacht, aber bereichert. Ich kann nur jedem ans Herz legen, sich dieser Lebensform zu öffnen, nicht nur der Tiere wegen, sondern auch der Umwelt, dem Welthungerproblem, der eigenen Gesundheit und dem eigenen Gewissen zuliebe. Es ist vielleicht kein „Katzensprung“, aber der Schritt ist kleiner, als man denkt.

Ilka Irle im Februar 2013

Eine Menge guter Gründe, vegan zu leben

Tiere leiden …

… für jeden, der Fleisch, Wurst oder Käse isst, Milch trinkt, Lederschuhe trägt oder tierversuchsgetestete Kosmetik und andere Produkte konsumiert. Mit dem Konsum von tierischen Produkten tragen wir zu einer Grausamkeit gegenüber Tieren bei, die ihresgleichen sucht. Das ist umso schlimmer, wenn man bedenkt, dass viele Tiere wesentlich intelligenter sind, als einige von uns wahrhaben wollen, und ein ausgeprägtes Sozialverhalten zeigen. Wer sich für dieses Thema interessiert, bekommt ausführliche Informationen über www.peta.de.

Umwelt und Menschen leiden

Die tierische Landwirtschaft der USA produziert 130-mal mehr Fäkalien als alle Menschen dort zusammen, und die deutsche Landwirtschaft produziert pro Jahr fast genauso viele Treibhausgase wie der gesamte Straßenverkehr. Die Fleischproduktion verbraucht enorme Mengen Energie für das Säen, Düngen, Ernten und Transportieren von Futter und Schlachtvieh. Die Produktion von 1 Kilogramm Fleisch benötigt bis zu 20 000 Liter Wasser, etwa 14-mal so viel wie ein Veganer pro Tag durchschnittlich für seine Ernährung braucht.

Ein Fleischesser verbraucht auf lange Sicht mehr Pflanzen als ein Veganer. Um 1 Kilogramm Fleisch zu produzieren, werden 16 Kilogramm Pflanzen als Nutztiernahrung benötigt. Diese Nahrung wird größtenteils in armen Ländern angebaut und die indigenen Völker werden dadurch ihrer Lebensgrundlage beraubt. Die Nahrung sowie die riesigen Anbauflächen stehen der hungernden Bevölkerung nicht mehr zur Verfügung. Während die Nutztiere gefüttert werden, verhungern Millionen Menschen auf der Welt.

Bei einem weltweiten Fischverbrauch von 90 Millionen Tonnen pro Jahr sind viele Fischarten vom Aussterben bedroht. Die Schleppnetz-Fischdampfer zerstören alles, was ihnen im Weg ist. Für die Ernährung von 1 Kilogramm Zuchtfisch braucht man ungefähr 4 Kilogramm Wildfische. Oft sind die Fischfarmen unzureichend von Flüssen und Meeren abgetrennt, und Antibiotika und Chemikalien, mit denen die Tiere behandelt werden, geraten in wilde Gewässer. In den USA und Kanada sind gentechnisch veränderte Fische keine Zukunftsmusik mehr. Sollte dem Antrag dieser Länder zur Marktzulassung stattgegeben werden, bedeutet das katastrophale Folgen, wenn einer dieser Gen-Fische aus den Aquakulturen ausbricht und sich mit Wildfischen paart. Und davon ist auszugehen.

Gesundheit

Zahlreiche Studien belegen, dass vegane Ernährung selbst für Schwangere und Säuglinge gesund ist. Pflanzliche Nahrung bietet alles, was der Mensch braucht, und soll sogar das Risiko für viele lebensbedrohliche Krankheiten stark senken. Nitrite und Nitrate, gesättigte Fettsäuren und Hormone im Fleisch können die Zellvermehrung erhöhen, die DNA schädigen, die Zellschädigung durch freie Radikale fördern und für einen erhöhten LDL-Cholesterinspiegel sorgen. All diese Faktoren können zu Krebs, Herzinfarkt, Arteriosklerose, Schlaganfall, Thrombose und vielen weiteren Krankheiten führen. Auch Adipositas, Osteoporose, Arthritis und Diabetes können durch eine pflanzliche Ernährung reduziert oder verhindert werden. Tierprodukte enthalten außerdem häufig Dioxine, Pestizide und Krankheitserreger wie E. Coli (Escherichia Coli), Salmonellen und Campylobacter. In Europa sterben jährlich Tausende Menschen an multiresistenten Keimen, die durch den massiven Antibiotikaeinsatz entstehen und dafür sorgen, dass Antibiotika nicht mehr wirken.

Auch die Milch ist nicht so gesund, wie uns die Milchindustrie jahrelang weisgemacht hat. Osteoporose wird gerade bei Milchkonsumenten am häufigsten beobachtet. Außerdem leidet jeder Zweite unter Laktoseintoleranz. Milch enthält oft Spuren von Antibiotika, Medikamenten und Hormonen.

Ob Veganer oder Fleischesser – eine ausgewogene Ernährung ist für jeden notwendig, um so alle nötigen Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren aufzunehmen, die der Körper braucht. Pflanzliche Eiweißlieferanten sind beispielsweise Hülsenfrüchte und viele Getreideprodukte. Calcium ist in vielen Gemüsesorten wie Grünkohl, Spinat und Mangold reichlich enthalten. Eisenmangel tritt bei Veganern nicht öfter auf als bei Fleischessern, denn grüne Blattgemüse, Vollkorngetreide, Samen, Hülsenfrüchte und Soja können den Bedarf decken.

Das Thema Unterversorgung mit Vitamin B12 ist besonders kontrovers. Vitamin B12 ist unter anderem für das Nervensystem und das Zellwachstum sehr wichtig und hauptsächlich in Fleisch, Fisch, Milch und Eiern enthalten, in geringen Mengen aber auch in Sauerkraut, fermentierten Sojaprodukten und Algen. Zur Aufnahme von Vitamin B12 braucht man ein Eiweiß namens Intrinsic Factor, und dieses fehlt manchen Menschen. Obwohl der Mensch nur relativ geringe Mengen an Vitamin B12 braucht und es lange gespeichert wird, sollten sich also sowohl Veganer als auch Nichtveganer regelmäßig untersuchen lassen. Ein Mangel kann sich beispielsweise in Schädigungen des Nervensystems, Gedächtnisschwächen und Depressionen zeigen.

Vorsicht, getarnt!

Foto: Nicola van Ravnestein

Veganer sein bedeutet, hinter die Fassade zu schauen. Es ist oft undurchsichtig, was vegan ist und was nicht, und wenn man sich nicht gut informiert, dann isst oder trinkt man Tiererzeugnisse, ohne es zu merken. Selbst die gesundheitliche Unbedenklichkeit der E-Nummern wird in Tierversuchen getestet. Unter www.zusatzstoffe-online.de/home