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Basierend auf jahrzehntelangen Erfahrungen, zeigt Arnold Zwahlen mit zahlreichen Erfahrungen, Beispielen, Tipps und Konzepten, wie gläubige Menschen in einer säkularen Gesellschaft Gottes Heilsbotschaft wirkungsvoll vermitteln können. Dieses Buch ist ein umfassender Leitfaden mit Praxiskonzepten zu folgenden Themen: - Von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Taufe - Bewährte Gesprächstechniken für verschiedene Menschentypen - Mit Checklisten, Erfahrungsberichten und Links zu inspirierenden Ressourcen - Anleitungen, um künstliche Intelligenz und die Zoom-Technik für die Verkündigung zu nutzen - Ein Handbuch, um eine Bibelstundenbewegung anzustossen Egal ob du Anfänger bist oder bereits jahrlange Erfahrungen beim Gestalten von Bibelstunden für suchende Menschen hast - dieses Praxisbuch rüstet dich mit allem aus, was zu einem fruchtbaren und erfolgreichen Dienst in der Verkündigung des ewigen Evangeliums dient. Wir brauchen nicht mehr Prediger, sondern zahlreiche Bibelarbeiter, die Gottes Botschaft in die Herzen und Häuser der Menschen bringen. Dieses Buch motiviert und befähigt dich Schritt für Schritt dazu, den Auftrag Jesu individuell, fruchtbar und gewinnbringend umzusetzen.
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Seitenzahl: 217
Veröffentlichungsjahr: 2025
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LICHTSPUREN
Ein Praxisbuch für lebensverändernde Bibelstunden
Arnold Zwahlen, D. Min.
Impressum: © 2025 Lifequest24
Erste Auflage
Arnold Zwahlen, Zelgstrasse 11
8590 Romanshorn, Schweiz
Umschlaggestaltung: A. Zwahlen, AI-Bild
Inhalt
1. Warum Bibelstunden heute relevant sind 8
2. Meine Berufung als Bibelarbeiter/in 15
3. Der Mensch im Zentrum 21
4. Bibelstudium als Beziehungspflege 27
5. Was eine gute Bibelstunde ausmacht 35
6. Mit Fragen in die Praxis 43
7. Zeugnishaft unterrichten 52
8. Mit Bildern unterrichten 59
9. Deine erste eigene Bibelstunde 67
10. Prophetische Bibelstunden gestalten 80
11. Bibelstunden als Team 89
12. Entscheidung begleiten 101
13. Einwände klären 109
14. Vorlagen und kreative Quellen 118
15. Zoom-Bibelstunden 128
Widmung
Dieses Buch möchte ich meinen Bibelstunden-Freunden in der ganzen Schweiz widmen, mit denen ich viele wertvolle Stunden beim Bibelstudium verbracht und dabei unzählige Erfahrungen der lebensverändernden Kraft des Wortes Gottes erlebte habe. Ich wünsche mir, dass dieses Buch noch viele weitere Erfahrungen dieser Art möglich macht.
Einleitung
Vor kurzem fuhr ich mit dem Zug nach Aarau. Es war ein gewöhnlicher Reisetag am Sonntagmorgen, bis mich plötzlich eine junge Frau ansprach: „Bist du nicht Arnold?“
„Ja, woher kennst du mich?“, antwortete ich überrascht.
„Du hast uns vor 18 Jahren zu Hause Religionsunterricht erteilt. Ich lese jetzt die Bibel und bete zu Gott, verstehe aber vieles nicht. Kannst du mir helfen? Meine beiden Cousinen und meine Schwester sind übrigens auch interessiert.“
In diesem Moment wurde mir bewusst: Gottes Wort kehrt niemals leer zurück (Jesaja 55,11). Was vor fast zwei Jahrzehnten wie ein Samenkorn gesät wurde, war nicht vergessen. Es hatte in der Stille gewirkt, und nun – Jahre später – war die Zeit der Ernte gekommen.
Seither führe ich mit diesen Familien regelmäßige Online-Bibelgespräche. Eine von ihnen träumte von Jesus und ist vom Sabbat überzeugt. Ihre Cousine hat ihr Leben Jesus anvertraut und möchte sich taufen lassen.
Darum bin ich überzeugt: Bibelarbeit wird immer wichtiger. Online-Medien und digitale Bibelstudien spielen dabei zunehmend eine zentrale Rolle dieser Bemühungen, da sie den geistlichen Prozess gewaltig beschleunigen, vereinfachen und intensivieren. Ohne große Mühe kann ich heute von zuhause aus zahlreichen Menschen zu jeder Tageszeit Bibelunterricht erteilen. Das eröffnet unglaubliche Möglichkeiten, die ich in diesem Buch aufzeigen möchte.
Gottes perfektes Timing
Diese Begegnung war kein Zufall. Während Menschen heute mehr denn je nach Orientierung suchen, Familien zerbrechen und Hoffnungslosigkeit um sich greift, erweckt Gott Hunger nach seinem Wort. Die Adventgemeinde soll ihnen diese Botschaft bringen. Menschen werden zunehmend offener dafür.
Vielleicht fragst du dich: „Aber ich bin kein ausgebildeter Theologe. Kann ich Menschen wirklich mit der Bibel erreichen? "
Die Antwort ist ein klares Ja! Nicht, weil du perfekt bist, sondern weil Gottes Wort lebendig und kraftvoll ist (Hebräer 4,12). Die junge Frau suchte keinen Experten. Sie brauchte jemanden, der ihr half, Gott und die Bibel zu verstehen.
Was dieses Buch bietet
Die kommenden Kapitel helfen dir:
Grundlagen zu schaffen
– wie du deine erste Bibelstunde vorbereitest und durchführst, ohne dass es unangenehm wird.
Menschen zu verstehen
– wie du verschiedene Typen von Suchenden erkennst und jeden dort abholst, wo er steht.
Geschickt zu kommunizieren
– wie du die richtigen Fragen stellst, mit Einwänden umgehst und Menschen behutsam zur Entscheidung führst.
Systematisch vorzugehen
– wie du eine umfassende Bibelgesprächs-Serie entwickelst, die Menschen von der ersten Neugier bis zur bewussten Taufentscheidung begleitet.
Online-Medien in der Verkündigung nutzen
– wie du mit Hilfe von Zoom deine evangelistische Wirkung vervielfältigen kannst, ohne dich zu überfordern.
Deine Zeit ist jetzt
Es gibt Momente, in denen Gott uns besondere Gelegenheiten schenkt. Für die junge Frau war es der Mut, mich anzusprechen. Für mich die Erinnerung, dass sich jede in Bibelarbeit investierte Stunde lohnt, auch wenn wir die Frucht erst Jahre später sehen.
Für dich ist es dieser Moment, jetzt, wo du dieses Buch liest.
Gott kennt die Menschen in deinem Umfeld, die nach Wahrheit hungern. Er sieht Nachbarn, Kollegen, Familienmitglieder und Freunde, die nach Sinn und Hoffnung suchen. Er möchte dich gebrauchen, um sie zu erreichen.
Die Adventgemeinde braucht nicht mehr Prediger. Sie braucht mehr engagierte Gemeindeglieder als Missionare und Bibelarbeiter. Menschen wie dich, die bereit sind, in echten Beziehungen Gottes Wort zu teilen und Leben zu verändern.
Eine Zusage
Wenn du die Prinzipien dieses Buches umsetzt, wird sich dein Leben verändern. Du wirst entdecken, dass Bibelarbeit nicht nur anderen hilft. Sie vertieft auch deine eigene Beziehung zu Jesus. Du wirst staunen, wie Gott durch dich wirkt, auch wenn du dich unsicher fühlst.
Und vielleicht begegnest du in Jahren jemandem, der sagt: „Erinnerst du dich? Du hast mir damals die Bibel erklärt. Das hat mein Leben verändert.“
Bist du bereit für dieses Abenteuer?
Dann machen wir gemeinsam den ersten Schritt. Menschen warten auf das, was du ihnen geben kannst: Hoffnung, Wahrheit und die lebensverändernde Kraft von Gottes Wort.
Am Ende jedes Kapitels findest du einen Fragebogen mit Fragen zu den Kerninhalten und Umsetzungsfragen. Fülle diesen Fragebogen zur Vertiefung des Gelesenen aus, um konkrete Entscheidungen zu treffen, wie du damit umgehen willst. Ich würde mich freuen, wenn du mir am Ende dieses Praxisbuches mit einer kurzen Mail beschreiben könntest, was es bei dir ausgelöst hat: [email protected]
Arnold Zwahlen, D. Min.Autor und Mitarbeiter im Dienst für Gottes Reich
Dieses Handbuch entstand aus rund 50 Jahren praktischer Erfahrung in der Bibelarbeit. Bevor wir uns in die Details vertiefen, klären wir eine grundlegende Frage: Warum sind Bibelstunden heute eigentlich noch relevant?
Vielleicht denkst du: „In unserer digitalen, säkular geprägten Welt – braucht es das wirklich noch?“ Die Antwort ist ein klares Ja! Bibelarbeit war von Anfang an Teil der christlichen Mission. Ein Blick auf ihre Geschichte macht dies deutlich.
Wie Bibelarbeit entstand
Jesus war von den Toten auferstanden. Die Jünger konnten es zunächst nicht glauben. Ängstlich versteckten sie sich, verzweifelt über Jesu vermeintliches Verlassen. Da erschien ihnen Jesus. Sie meinten zunächst, er sei ein Geist. Als er ihnen die Kreuzeszeichen zeigte und mit ihnen aß, erkannten sie den wahren Jesus. Was tat er als Nächstes mit den staunenden Jüngern?
Er hielt ihnen eine Bibelstunde über die messianischen Prophezeiungen im Alten Testament. Beginnend bei Mose und den Propheten zeigte er ihnen, was über ihn geschrieben stand. Die Jünger verstanden erstmals richtig, wozu Jesus gekommen war. Die Bibelstunde machte den entscheidenden Unterschied (Lukas 24,44–48).
Danach sagte er ihnen: „Jetzt beginnt ihr selbst mit Bibelarbeit. Startet in Jerusalem und geht zu allen Völkern. Zeigt allen Menschen, was über mich geschrieben steht und wie man Vergebung und Erlösung erfährt. Ihr habt es selbst gesehen – ihr seid Zeugen. Ich gebe euch den Heiligen Geist, der eure Worte mit Kraft ausrüstet. Betet, bis ihr mit dem Heiligen Geist getauft seid. Dann legt los!“
Die erste Bibelstundenbewegung
Die erste Bibelstunden-Bewegung begann zu Pfingsten, als der Heilige Geist ausgegossen wurde. Die Apostel verkündeten das Evangelium im ganzen Römischen Reich. Überall, wo Menschen Bibelstunden erhielten, berührte Gottes Wort ihre Herzen. Tausende bekehrten sich.
Der Apostel Paulus schrieb dazu: „Der Glaube kommt aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi“ (Römer 10,17). „Ihr Schall ist in alle Lande ausgegangen und ihr Wort bis an die Enden der Welt“ (Psalm 19,5).
Von der Bibelstunde zur Predigtstunde
Mit der Zeit veränderte sich die Verkündigung:
Aus Bibelstunden wurden Predigtstunden.
Statt Fragen und Antworten gab es lange Vorträge.
Die Zuhörer wurden passiv.
Im Mittelalter wurde es sogar verboten, ohne kirchliche Ausbildung zu predigen und später auch, die Bibel zu besitzen. Die ursprüngliche Bibelstunden-Bewegung starb aus.
Die Reformation und Adventbewegung
Durch die Reformation wurde die Bibel in die Alltagssprache übersetzt und wieder gelesen. Aber die Verkündigung blieb auf das Predigen in Kirchen konzentriert.
Im 19. Jahrhundert begann die Adventerweckung durch die Miller-Bewegung. Die ersten Adventisten versammelten sich wie andere Kirchen zu großen Zeltversammlungen und hörten die prophetischen Predigten von William Miller und seinen Mitstreitern. Gott segnete sie mit einer großen Advent-Erweckung.
Der Regen, der alles veränderte
Eines Tages regnete es während einer Zeltversammlung so stark, dass niemand den Redner verstehen konnte. Es gab noch keine Lautsprecher – was nun? Die Organisatoren hatten eine Idee:
Die Zuhörer setzten sich in kleine Gruppen.
Jede Gruppe erhielt ein Blatt mit Bibeltexten und Fragen.
Die Aufgabe: Die Fragen mithilfe der Bibel gemeinsam beantworten
Die Teilnehmer waren begeistert! Sie wollten mehr davon.
Diese einfachen Bibelstudien funktionierten so gut, dass sie zum festen Bestandteil der Bewegung wurden. Später druckten die Adventisten das Buch „Bibellesungen für den Familienkreis“, Bibelstunden in Frage-und-Antwort-Form zu vielen Themen. Später wurden Bibelfernkurse entwickelt. Bibelstudieninstitute entstanden in vielen Sprachen. Künstler gestalteten Bilder, um komplexe Themen zu veranschaulichen.
Bibelstunden als Herzstück der Mission
Seitdem sind Bibelstunden ein zentrales Merkmal adventistischer Missionsarbeit:
Denn eines ist klar: Ohne Bibelstunden keine Taufen.Ohne Bibelstunden kein Wachstum.Ohne Bibelstunden keine funktionierende Mission.
Der Apostel Paulus praktizierte bei der Gründung der Gemeinde Ephesus ebenfalls Bibelarbeit in Häusern. Beim Abschied sagte er den Ältesten: „Ich habe euch nichts vorenthalten, was nützlich ist, dass ich's euch nicht verkündigt und gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern, und habe Juden und Griechen bezeugt die Umkehr zu Gott und den Glauben an unsern Herrn Jesus“ (Apostelgeschichte 20,18–21).
Was ist eine adventistische Bibelstunde?
Eine systematische, adventistische Bibelstunde ist ein zielgerichtetes, aufbauendes Lehrgespräch über zentrale biblische Glaubenswahrheiten mit einer oder mehreren Personen, die das Wort Gottes besser verstehen und eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus aufbauen möchten, mit dem klaren Ziel, zu einer verbindlichen Entscheidung für Christus, zur Taufe und zur Jüngerschaft in der Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten zu führen.
Kernmerkmale:
Systematisch:
Die Themen bauen logisch und theologisch aufeinander auf und behandeln alle wesentlichen biblischen Grundlehren.
Zielorientiert:
Die Bibelstunde verfolgt das Ziel, das ewige Evangelium (Offenbarung 14) zu vermitteln und dadurch Menschen zur Entscheidung zu führen, Jesus als Erlöser anzunehmen, sich taufen zu lassen und in die Gemeinde integriert zu werden, um schließlich selber zu lernen, seinen Glauben zu bezeugen und Bibelstunden zu erteilen.
Beziehungsorientiert:
Es geht nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch um geistliche Begleitung, Gebet, Vertrauen und Wachstum im Glauben.
Adventistisch geprägt:
Zentrale adventistische Lehren (z. B. Sabbat, Gericht, Wiederkunft, Heiligtum, Gesundheitsbotschaft, Gemeinde der Übrigen) werden biblisch fundiert vermittelt.
Was keine systematische Bibelstunde ist.
1. Bibelseminar:Ein Bibelseminar ist meist eine öffentliche Veranstaltung mit Vorträgen oder interaktivem Austausch zu biblischen Themen, die dem Kennenlernen, der Orientierung oder der Horizonterweiterung dient. Es fehlt oft die persönliche Begleitung oder die systematische Taufvorbereitung.
2. Sozialer Hauskreis:Ein Hauskreis ist in der Regel gemeinschaftlich orientiert. Hier geht es um Austausch, Gebet, Gemeinschaft, Ermutigung und geistliches Leben. Der Fokus liegt nicht auf systematischer Lehre oder Taufvorbereitung.
3. Spontanes Bibelgespräch:Ein spontanes Bibelgespräch kann tiefgründig und inspirierend sein, ist aber meist anlassbezogen und nicht strukturiert. Es fehlt die Beständigkeit und Zielausrichtung einer regelmäßigen Bibelstunde.
4. Persönliches Zeugnis oder Seelsorgegespräch:Diese Gespräche können ein Türöffner sein, doch sie sind in der Regel nicht Teil eines methodisch aufgebauten Unterrichtsprozesses.
Zusammengefasst: Eine systematische Bibelstunde ist kein loses Gespräch über die Bibel, sondern ein geistlicher Weg mit einem klaren Ziel: Entscheidung, Taufe, Nachfolge, Multiplikation.
Die Sehnsucht unserer Zeit
Wir leben in einer Zeit beispielloser technischer Möglichkeiten, und doch war die Sehnsucht nach echten Antworten auf die großen Lebensfragen nie größer. In unserer digitalen Welt sehnen sich Menschen nach echter, persönlicher Begegnung. Bibelarbeit bietet genau das:
Echte Beziehungen
statt anonymer Masse
Persönliche Aufmerksamkeit
statt allgemeiner Predigt
Persönlicher Austausch
statt Monolog
Individuelle Fragen,
statt pauschale Antworten
Vertrauen und Glauben
statt Ängste und Misstrauen
Geistliche Reife
in Zeiten der Krise
Das Emmaus-Prinzip
Jesus selbst gab uns das Vorbild für effektive Bibelarbeit. Als er mit den Jüngern nach Emmaus ging, „erklärte er ihnen in allen Schriften, was von ihm geschrieben steht“ (Lukas 24,27).
Was machte Jesus?
Er
ging mit ihnen
(Beziehung)
Er
hörte ihre Fragen
(Interesse an der Person).
Er
erklärte die Schrift
(fundierte Bibellehre).
Er
entzündete ihre Herzen
(Begeisterung).
Sie
handelten sofort
(Veränderung).
Warum gerade heute?
1. Die säkulare Herausforderung
Säkularismus ist heute weit verbreitet. Sie fördert das aktive Streben nach rein materiellen Werten oder eine Weltanschauung, die Gott ablehnt. Menschen leben nach dem Motto „Lebe jetzt!“ und meinen: „Genieße das Leben in vollen Zügen!“ Aber gerade diese Menschen haben oft tiefe Bedürfnisse wie zum Beispiel:
Bessere Gesundheit (Rauchen aufgeben, Stress reduzieren)
Glückliche Beziehungen
Sinn im Beruf
Echte Freundschaft
Vergebung und inneren Frieden
Hier setzt Bibelarbeit an! Sie zeigt die Hoffnungslosigkeit ohne Gott und die große Freude, in seinen Händen geborgen zu sein.
2. Die Vielfalt der Menschen
Verschiedene Menschen brauchen verschiedene Ansätze:
Suchende
, die sich mit großem Eifer dem Glauben öffnen. Sie wollen am liebsten mehrmals pro Woche eine Bibelstunde, um schnell getauft zu werden.
Kritische Denker
, die Fragen stellen, auf die man keine Antwort weiß. Diese Gespräche fordern heraus und lassen selbst wachsen.
Ältere Menschen
brauchen viel Geduld und Zuwendung.
Junge Familien
haben praktische Alltagsfragen.
Intellektuelle
, die tiefe theologische Diskussionen schätzen.
Jeder Mensch ist einzigartig und braucht einen individuellen Ansatz.
Die Macht der „verspürten Bedürfnisse“
Der Schlüssel zum Herzen aller Menschengruppen ist echte Freundlichkeit. Du wirst keine säkularen Menschen für Christus gewinnen, indem du versuchst, ihnen in einer Diskussion zu zeigen, dass du recht hast und überlegen bist.
Stattdessen: Suche nach ihren „unerfüllten Bedürfnissen“ – Bereichen, in denen sie Hilfe brauchen:
Gesundheit:
Rauchen aufgeben, gesunde Ernährung, Stressabbau
Beziehungen:
glücklichere Ehe, bessere Familiensituation
Beruf:
befriedigendere Arbeit, sinnvolle Tätigkeit
Soziales:
Echte Freundschaft, Verständnis finden
Geistliches:
Vergebung, Freiheit von Schuld, innerer Frieden
Halte Ausschau nach Bereichen im Leben deines Freundes, wo er Bedürfnisse verspürt, und versuche, ihnen zu begegnen. Suche nach offenen Türen für ein Zeugnis darüber, was Jesus dir persönlich bedeutet.
Ein praktisches Beispiel
Während der Corona-Zeit hörte ich, dass in einer Stadt wöchentlich Demonstrationen stattfanden. Am Ende sprachen die Veranstalter ein Gebet. Das fand ich interessant, also beschloss ich, hinzugehen.
Tatsächlich wurde am Ende gebetet. Sie baten Gott, die Krise zum Guten zu nutzen, nicht zum Schaden der Menschen, sondern zum Segen. Ich sprach nach der Demo mit den Leitern und sagte ihnen, wie sehr ich das wertschätze.
Dabei lernte ich einen jungen Mann kennen. Er wollte eines meiner Plakate haben, um es an seinem Balkon aufzuhängen. Ich brachte es ihm vorbei. Dabei unterhielten wir uns über unser Leben. Er erfuhr, dass ich Pastor bin. Da sagte er: „Dich hat Gott geschickt. Hast du Zeit? Wir müssen uns über meine Fragen unterhalten.“
Er lud mich zu einem tiefen Gespräch über den Glauben ein. Daraus entwickelte sich eine Reihe von Bibelstunden. Leider endeten diese nach einiger Zeit, da er nicht bereit war, das umzusetzen, was er erkannt hatte. Dennoch konnte ich beobachten, wie Gott ihn durch seine Worte berührte.
Die Erkenntnis: Menschen warten darauf, dass wir sie ansprechen. Gott kennt sie. Möglicherweise gibt es mehr offene Menschen, als wir meinen, die unser Angebot zum Bibelstudium annehmen würden.
Das Ziel: eine neue Weltanschauung
Am Ende geht es nicht nur um einzelne Lehren oder Verhaltensänderungen. Du hilfst Menschen dabei, eine völlig neue Weltanschauung zu entwickeln:
Von der Hoffnungslosigkeit → zur Hoffnung
Von der Einsamkeit → zur Gemeinschaft
Von der Sinnlosigkeit → zum Lebenssinn
Von der Angst → zum Vertrauen
Von der Schuld → zur Vergebung
Von der Verzweiflung → zur Freude
Du bist ein Brückenbauer zwischen zwei Welten – der alten Welt ohne Gott und der neuen Welt mit Jesus Christus!
Dein Auftrag beginnt jetzt
Dieses Handbuch wird dich Schritt für Schritt ausrüsten:
Wie du deine erste Bibelstunde vorbereitest
Wie du die richtigen Fragen stellst
Wie du mit Einwänden umgehst
Wie du Menschen zur Entscheidung führst
Wie du Teammitglieder für deine Bibelarbeit findest
Du stehst am Anfang eines großartigen Abenteuers! Menschen in deiner Umgebung warten darauf, dass du ihnen die Wahrheit über Jesus und sein Wort bringst. Sie sehnen sich nach dem, was du ihnen geben kannst: Hoffnung, Sinn, Geborgenheit und ewiges Leben.
Bist du bereit, diesen Auftrag anzunehmen?
Fragen zur Vertiefung
Denke an die Menschen in deinem Umfeld – Familie, Freunde, Arbeitskollegen, Nachbarn. Wer von ihnen könnte eines der „verspürten Bedürfnisse“ haben, die in diesem Kapitel erwähnt wurden (Gesundheit, Beziehungen, Sinn, Frieden etc.)?
Die Aufgabe:
Schreibe drei Namen auf.
Überlege dir, wie Bibelarbeit ihnen konkret helfen könnte, Antworten auf ihre Lebensfragen zu finden.
Bete anschließend für eine Möglichkeit, mit ihnen die Bibel zu studieren.
Nenne drei Aspekte aus diesem Kapitel, die für dich besonders bedeutsam oder herausfordernd sind:
Eine Vision
Eine sich selbst tragende, vernetzte Multiplikationsbewegung, die eine neue Generation ausgebildeter Bibelarbeiter hervorbringt, welche die lebensverändernde Kraft des ewigen Evangeliums systematisch und leidenschaftlich weitergibt, so dass viele Menschen einen lebendigen, ansteckenden Glauben an Jesus erfahren und Teil der Adventbewegung werden.
Wenn du dich an der Bibelarbeiter-Bewegung beteiligen möchtest und mit Gleichgesinnten über einen WhatsApp-Chat Austausch und Beratung erhalten möchtest, melde dich unter folgender E-Mail: [email protected]
Hast du schon einmal gedacht: „Wer bin ich denn, dass ich anderen die Bibel erklären soll?“ Oder: „Ich bin doch selbst noch dabei, zu lernen!“ Falls ja, dann befindest du dich in bester Gesellschaft. Die meisten erfolgreichen Bibelarbeiter haben genau mit diesen Zweifeln begonnen.
Die gute Nachricht ist: Gott beruft nicht die Befähigten – er befähigt die Berufenen!
Lass uns gemeinsam herausfinden, was es bedeutet, als Bibelarbeiter berufen zu sein, und wie du deine persönliche geistliche Identität in diesem Dienst entwickeln kannst.
Die Grundlagen deiner Berufung
1. Das persönliche Bibelstudium – dein geistliches Fundament
Bevor du anderen hilfst, die Bibel zu verstehen, musst du selbst regelmäßig aus diesem lebendigen Quell schöpfen. Wie sagte Jesus: „Können etwa Blinde Blinde führen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen?“ (Lukas 6,39).
Frage dich ehrlich: Wann hast du das letzte Mal etwas Neues aus der Bibel entdeckt?
Hier sind bewährte Methoden für dein persönliches Bibelstudium:
Sabbatschullektion
– der systematische Weg durch Gottes Wort
Tägliches Bibellesen
– plane, die ganze Bibel durchzulesen
Stille Zeit
– täglich 15–30 Minuten mit Gott
Thematisches Studium
– vertiefe dich in bestimmte Themen
Auswendiglernen
– Schlüsseltexte auf Kärtchen notieren und lernen
Die Bibel selbst sagt: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit“ (2. Timotheus 3,16).
Wenn du selbst nicht täglich aus diesem Schatz schöpfst, wirst du anderen Menschen nicht die Frische und Lebendigkeit von Gottes Wort vermitteln können.
2. Die persönliche Beziehung zu Jesus – dein Herzstück
Du kannst nur weitergeben, was du selbst erlebt hast. Menschen spüren instinktiv, ob jemand nur Theorie vermittelt oder aus einer lebendigen Beziehung zu Jesus heraus spricht.
Jesus selbst war das beste Beispiel: „Und es geschah, als die Sonne untergegangen war, kam die ganze Stadt zusammen und wollte sich von Jesus helfen lassen“ (Markus 1,32–33). Warum war Jesus so kraftvoll? Weil er sich am Morgen in der Gemeinschaft mit Gott gestärkt hatte.
3. Liebe für die Menschen – deine Motivation
Echte Bibelarbeit entsteht nie aus Pflichtgefühl oder religiösem Eifer, sondern aus echter Liebe zu den Menschen. Diese Liebe kann nicht künstlich erzeugt werden – sie wächst, wenn du die Menschen durch Gottes Augen siehst. Wenn du Menschen mit Gottes Liebe betrachtest, siehst du:
Ihre
Sehnsucht
nach Sinn und Hoffnung
Ihre
Ängste
und Sorgen
Ihr
Potenzial
für Gottes Reich
Ihre
Kostbarkeit
in Gottes Augen
4. Gute Umgangsformen – dein Zeugnis im Alltag
Dein Charakter spricht lauter als deine Worte. Menschen beobachten sehr genau:
Wie gehst du mit Stress um?
Bist du freundlich, auch wenn es dir schlecht geht?
Hältst du deine Versprechen?
Behandelst du alle Menschen mit Respekt?
„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“ (Matthäus 7,16) – dieses Prinzip gilt besonders für Bibelarbeiter.
Du bist mehr als nur ein Bibellehrer!
Du bist ein Brückenbauer!
Du baust Brücken zwischen säkularem Denken und biblischer Wahrheit, zwischen menschlichen Bedürfnissen und göttlichen Antworten, zwischen Suchenden und ihrem Erlöser. Vor allem baust du für Menschen Brücken, damit sie zur Gemeinde Jesu und ins Reich Gottes finden.
Du bist ein Werkzeug in Gottes Hand!
„Heilige Männer Gottes redeten, getrieben von dem Heiligen Geist“ (2. Petrus 1,21) – und heute will Gott durch dich sprechen! Du bist sein Werkzeug, um Menschen zu erreichen, die er liebt. Wenn man spürt, wie jedes gesprochene Wort direkt ins Leben von Menschen hineinspricht, ist das unvergesslich für den Studenten wie für mich. Das geschieht nicht immer, aber doch oft.
Du bist ein Multiplikator!
Dein Ziel ist nicht nur, Menschen zu Jesus und zur Taufe zu führen, sondern sie auch zu neuen Bibelarbeitern auszubilden. Jeder, den du unterrichtest, kann wieder andere unterrichten und zu Jesus führen – so entsteht geistliche Multiplikation! Gott möchte die Welt mit einem dichten Netz von Bibelarbeitern überziehen, um sie zu erreichen. Dein Wirken ist ein Schritt in diese Richtung.
Du bist also nicht nur Bibelarbeiter, sondern auch Missionar, Brückenbauer, Gottes Werkzeug und Multiplikator. Eine gewaltige Berufung, nicht wahr?
Die vier Erkenntnisse zur Lebensübergabe
Als Bibelarbeiter hilfst du Menschen bei der wichtigsten Entscheidung ihres Lebens. Dafür müssen vier Erkenntnisse auch bei dir völlig klar sein, sonst bist du nicht imstande, sie weiterzuvermitteln:
1. Die Gewissheit, dass Gott dich liebt, wie du bist
Könntest du nachfolgende Worte von Herzen auch von dir sagen? „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“ (Römer 8,38–39)
2. Die Gewissheit, dass du ein verlorener Sünder bist
Menschen müssen ihre Sündhaftigkeit und Verlorenheit erkennen, bevor sie die Erlösung annehmen können. Dieses Bewusstsein macht dich demütig und dankbar und hilft dir, die innere Not der Menschen, die du unterrichtest, aus eigenem Erleben zu verstehen.
3. Die Gewissheit, dass Christus für deine Sünden gestorben ist
Das Kreuz ist die Brücke zwischen menschlicher Verlorenheit und göttlicher Rettung. Dies gilt nicht nur für die Bewältigung vergangener Sünden. Jesus hat dich auch von der Macht des Bösen befreit, sodass du nicht mehr mit der Sünde leben musst. Du bist ein Überwinder, ein Sieger im Glaubenskampf, und lebst in der Gewissheit seiner Erlösung. Damit kannst du suchenden Menschen glaubwürdig den Heilsweg erläutern, weil du ihn selber gegangen bist.
4. Der Wille, dieses Angebot anzunehmen
Diese Entscheidung trifft man nicht nur einmal im Leben, sondern jeden Tag neu. So wirst du Partner im Dienst für Jesus. Damit erhält dein Leben Sinn und ein Ziel, für das es sich zu leben lohnt. Du weißt somit, was es bedeutet, sich von ganzem Herzen für den Herrn Jesus zu weihen, und kannst deinen Studienfreunden ganz praktisch zeigen, wie man das macht.
Ohne diese vier Erkenntnisse wird es nicht möglich sein, den Dienst als Bibelarbeiter fruchtbar zu erfüllen. Wenn du darin nicht sicher bist, solltest du durch Gebet und Bibelstudium innere Gewissheit suchen. Dann kann es losgehen.
Die vierfache Kraft der Fürbitte
Als Bibelarbeiter wirst du schnell entdecken: Bibelstunden sind ein geistlicher Kampf. Deshalb ist Gebet, insbesondere die Fürbitte, nicht optional, es ist unverzichtbar!
1. Das Gebet deckt Hindernisse in unserem Leben auf.
Gott zeigt uns durch das Gebet, was seinem Wirken durch uns im Wege steht. Du wirst vielleicht beten: „O Herr, gib mir Zeit, um Menschen mit deinem Wort zu unterrichten. Wenn Sorgen, Bitterkeit, Neid und Stolz zwischen dir und mir stehen, dann nimm alles hinweg, damit du durch mich diesen Menschen beeinflussen kannst.“
2. Das Gebet verstärkt unser Verlangen
Je intensiver du für die Errettung eines Menschen betest, desto mehr verlangst du danach, ihn gerettet zu sehen. Je größer das Verlangen, desto eher findest du Gelegenheiten, ihn zu erreichen. Leg dir ein Gebetsbuch an, in das du alle Namen von Menschen schreibst, die dir Gott ans Herz legt, und bete so oft wie möglich für sie.
3. Das Gebet bringt uns mit göttlicher Weisheit in Berührung.
„Wenn aber jemand unter euch Weisheit mangelt, der bitte Gott“ (Jakobus 1,5). Nur Gott hat die Weisheit, Menschen zu bekehren und zu sich zu ziehen. Aber er verspricht uns, die nötige Weisheit zu geben, um die richtigen Worte zur richtigen Zeit zu sagen.
4. Das Gebet öffnet Türen für den Heiligen Geist
Bekehrungen kommen nicht von ungefähr, sondern auf übernatürliche Weise zustande. Ein Verkäufer kann jemanden zum Kauf überreden, aber nur Gott kann wirklich bekehren.
Oft habe ich erlebt, wie Gott mir nach einem Gebet vor einer Bibelstunde einen Eindruck gab, ein bestimmtes Thema zu behandeln. Das war oft genau das Thema, das die Person gerade brauchte. Wenn ich keine Interessenten für Bibelstunden mehr habe, bete ich meist um neue offene Menschen. Es dauert danach oft nicht lange, bis ich jemanden treffe, der mit mir die Bibel studieren will. Ihre Anliegen und Nöte werden damit zu einem Dauerthema in meinen Gebeten.
Ein praktisches Beispiel aus dem Leben
In einer Gemeinde, die ich besuchte, sah ich einen jungen, schweigsamen Mann sitzen, der aufmerksam meiner Predigt folgte. Ich sprach mit dem Gemeindeleiter und fragte ihn, ob er diesen jungen Mann kenne.
„Ja“, antwortete er. „Er erscheint regelmäßig, bleibt meist für sich und geht leise wieder. Manchmal isst er sogar mit uns zu Mittag – aber er spricht kaum ein Wort.
„Hat ihn schon einmal jemand gefragt, ob er an Bibelunterricht interessiert wäre?“ Der Leiter schüttelte den Kopf. Das hatte sich bisher niemand getraut.
Also ging ich direkt auf ihn zu. Ich sagte ihm, wie sehr ich mich freue, dass er in die Gemeinde kommt. Seine Antwort überraschte mich:
„Ich würde sehr gern Bibelunterricht nehmen“, sagte er leise. „Aber ich fühle mich nicht würdig dafür. In meinem Leben ist noch so vieles nicht in Ordnung.“
Trotz seiner Zweifel begannen wir, uns regelmäßig zu treffen. Im Laufe der Zeit durfte ich ihm helfen, manche seiner festgefahrenen Vorstellungen zu überdenken. Schritt für Schritt öffnete er sich – und schließlich traf er voller Freude die Entscheidung, sich taufen zu lassen.
Diese Begegnung hat mir deutlich gemacht: Menschen warten darauf, dass wir sie ansprechen. Manchmal sitzen sie mitten unter uns im Gottesdienst – und wir nehmen sie kaum wahr.
Du bist bereit!