Liebe heilt alle Wunden ... irgendwann - Sandrine Dupont - E-Book
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Liebe heilt alle Wunden ... irgendwann E-Book

Sandrine Dupont

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Beschreibung

Adam Davis ist auf der Flucht. Vor sich selbst, vor dem Leben und den schlimmen Erinnerungen aus seiner Kindheit. Im winterlichen Vancouver hofft er zur Ruhe zu kommen und die Inspirationen, die er als erfolgreicher Musiker dringend benötigt, wiederzufinden. Dort trifft er auf zwei Frauen, die seinen Vorsatz, sich von allem fernzuhalten, gewaltig ins Schwanken bringen. Sara Jones will nach einem tragischen Ereignis mit ihrem Ex nichts mehr von Männern wissen, aber dieser geheimnisvolle Musiker, der in ihrer Lieblingsbar spielt, fasziniert sie. Welches Geheimnis versucht er zu verschweigen? Auch wenn beide sich dagegen wehren, die Anziehungskraft ist zu gewaltig, um sich ihr zu verschließen. Doch kann man jemanden lieben, wenn man es eigentlich nicht sollte? Oder endet schließlich alles in einer Katastrophe?

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Liebe heilt alle Wunden ... irgendwann

 

Von Davina Mitchell & Sandrine Dupont

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Über die Autorinnen:

Sandrine Dupont und Davina Mitchell haben sich bei einem gemeinsamen Schreibkurs kennengelernt, fanden sich sympathisch und beschlossen, zusammen ein Buch zu schreiben.

Sandrine hat bereits die „Heaven-Reihe“ und den Zeitreiseroman „Eine Liebe durch die Zeit“ veröffentlicht. Davina arbeitet weiterhin an ihrem eigenen Debütbuch.

 

 

 

 

 

Alle Figuren und Gegebenheiten sind fiktiv und entspringen der Fantasie der Autorinnen. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen (ausgenommen dem Musiker Richard Marx) sind nicht gewollt.

 

 

 

1. Auflage, 2019 als Taschenbuch und eBook

© Davina Mitchell & Sandrine Dupont

Alle Rechte, einschließlich dem des vollständigen oder teilweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

 

Impressum: Sandrine Dupont c/o Patricia Metzger Höhenstraße 36

61137 Schöneck

www.sandrinedupont.de

ISBN: 9781692949747

Imprint: Independently published

 

 

 

 

 

Widmung

 

Dieses Buch ist

 

Luki

 

gewidmet, einem ganz besonderen Kater. Er hat Davina nahezu ihr gesamtes bisheriges Leben begleitet, doch im Frühjahr 2019 musste sie ihn gehen lassen. Er wird für immer in unseren Herzen bleiben und als weltbester Kater und Schreibpartner unvergessen sein. Wir haben ihm als Kater von Sara Jones in dieser Geschichte eine Rolle gegeben.

 

 

Prolog

 

Warum hatte ich Sara gestern so abweisend behandelt? Sie konnte schließlich nichts für meine Melancholie. Ich konnte es mir selbst nicht erklären. Was, wenn sie nun sauer war und nicht mehr zu meinem heutigen Auftritt kommen würde?

Vor mich hingrübelnd wischte ich die Theke ab und registrierte Jan erst, als er neben mir stand. „Was hältst du davon, wenn wir dir einen Partner auslosen? Das machen wir manchmal. Wir veranstalten ein Quiz und der Gewinner darf mit dem Profimusiker zusammen auf die Bühne.“ Erwartungsvoll sah Jan mich an.

„Und da machen die Leute wirklich mit? Ich weiß nicht ...“, antwortete ich und schüttelte den Kopf.

„Doch, das macht Spaß und es quizzen auch nur Gäste mit, die Ahnung haben, das verspreche ich dir.“

„Okay, einverstanden, aber wenn mein Partner nichts kann, spielst du mit mir.“

„Nur nicht!“, lachte Jan. „Ich bin total unmusikalisch.“

Bis es so weit war, half ich hinter der Bar aus. Zwischenzeitlich waren Jan und ich ein eingespieltes Team und warfen uns die Shaker für die Cocktails zu. Den Gästen gefiel es, besonders den Frauen.

Kurz bevor ich auf die Bühne musste, sah ich Sara hereinkommen, doch sie war nicht allein. Ein schlanker Mann mit dunklem Haar hatte seinen Arm um sie gelegt und wirkte sehr besitzergreifend. Enttäuscht ging ich in den Personalraum, holte meine Gitarre und hörte beim Betreten der Bühne Jans Ansage ...

 

Sara

„Verdammt, kann man nicht mal am Wochenende ausschlafen?“, knurrte ich genervt und angelte dabei nach dem Wecker. Dieser bestätigte meine Vermutung: Es war noch sehr früh. Gerade mal halb acht und das an einem Samstag!

Aus dem Zimmer unter mir drang Gitarrenmusik, die zwar gut klang, aber mich trotzdem geweckt hatte. Mein zwei Jahre älterer Bruder Kilian hatte wohl wieder einen sogenannten musikalischen Flow und komponierte einen neuen Song.

Noch immer müde rieb ich mir über das Gesicht und beschloss, ihm Gesellschaft zu leisten. Ich liebte meinen Bruder sehr, denn solange ich denken konnte, war er für mich da gewesen. Wir standen uns nahe und würden alles für einander tun.

Auf dem Weg zu seinem Zimmer fasste ich meine langen rotblonden Haare zu einem Dutt zusammen und fixierte ihn mit einem Gummi, um dann hüpfend in die hellgraue Kuschelhose zu schlüpfen.

Kilian saß, obwohl es mitten im Winter war, mit freiem Oberkörper, nur in Shorts, auf dem Boden seines Zimmers und hatte die Kopfhörer auf den Ohren. Die dunklen, halblangen Haare standen wie fast immer in alle Richtungen ab. Auf dem Bett, an das er sich lehnte, saß unser grau-braun getigerter Kater Luki und beobachtete uns aufmerksam. Seiner Lieblingsgitarre, liebevoll Angel genannt, entlockte Kilian leise Töne, doch leider hatte er vergessen, die Buchse für den Lautsprecher einzustecken und damit den Ton auszuschalten. Noch hatte er mich nicht bemerkt und so hockte ich mich vor ihn und hielt ihm den Stecker vor das Gesicht.

Überrascht fuhr er hoch. „Scheiße Sara, musst du mich so erschrecken?“

Ich zog ihm die Kopfhörer von den Ohren. „Guten Morgen, Brüderchen. Du hast versäumt, die hier mit der Anlage zu verbinden. Wenigstens war die Weckmusik gut, wenn auch ein wenig zu früh.“

Grinsend blickte er mich an. „Oops, habe ich wohl vergessen. Sorry. Aber ich konnte nicht mehr schlafen, weil diese Melodie durch meinen Kopf geisterte. Willst du mal hören?“

Natürlich wollte ich. Ich setzte mich ihm gegenüber und umfasste die Beine mit den Armen. Das Kinn legte ich auf den Knien ab. „Leg los. Und bitte nicht zu laut. Du weißt, Mum und Dad mögen es nicht, so früh geweckt zu werden.“

Entschuldigend zuckte Kilian mit den Schultern. „Sie verstehen mich halt nicht. Aber wenigstens bist du mein bester und treuester Fan.“

Schon begann er zu spielen. Es war eine wunderschöne Melodie, die nur darauf wartete, mit einem passenden Text versehen zu werden.

„Und, was meinst du? Gefällt es dir?“, fragte er nach einer Weile.

Leise seufzte ich auf. „Das war mega. Hast du schon eine Idee für den Text?“

Kilian schüttelte den Kopf. „Leider nicht, aber das kommt noch. Ich würde den Song, wenn er fertig ist, gerne an Adam Davis schicken.

„An wen?“ Fragend sah ich ihn an.

„Du weißt nicht, wer Adam Davis ist? Ich fasse es nicht. Das ist DER beste Musiker aller Zeiten. Der tourt um die ganze Welt und hat überall restlos ausverkaufte Hallen.“ Entsetzt schüttelte Kilian den Kopf. „Den musst du doch kennen. Na ja, egal. Wie dem auch sei ... ich glaube, er könnte daraus den perfekten Song machen. Vielleicht spielt er ihn dann. Was hältst du davon?“

„Klingt nach einem guten Plan. Aber hat er nicht zu viel zu tun, um sich mit solch einer Einsendung zu beschäftigen?“

„Das könnte allerdings ein Problem sein. Auf der anderen Seite ist sein letztes Album nun bereits ein Jahr her. Und niemand scheint zu wissen, wo er ist. Es gibt keinerlei Hinweise. Er postet nicht mehr, keine Fotos auf Instagram, gar nichts.“ Kilian zupfte gedankenverloren weiter.

„Mach dir keine Gedanken, er taucht wieder auf. Vielleicht ist er derzeit im Studio“, versuchte ich meinen Bruder aufzumuntern. „Typen wie er können doch gar nicht leben ohne die Aufmerksamkeit ihres Publikums.“

„So einer ist Adam nicht“, verteidigte Kilian sein Idol. „Es muss etwas vorgefallen sein, das spüre ich.“

Eigentlich war ich diejenige in unserer Familie, die für gewöhnlich solch einen Spruch von sich gab, schließlich habe ich Psychologie und Jugendarbeit studiert.

„Wie dem auch sei, ich brauche jetzt Frühstück. Kommst du mit?“ Ich stand auf und sah zu Kilian hinab.

„Gib mir noch fünfzehn Minuten, dann bin ich bei dir“, erwiderte er.

„Aber zieh dir etwas an. Du weißt, Mum mag es gar nicht, wenn du so herum läufst.“

Trotz, dass er einen durchtrainierten Body mit einem Sixpack zum Wäschewaschen hatte, den er nicht verstecken musste, fand unsere Mutter es unpassend, sich halbnackt zu zeigen. Ich zog die Tür hinter mir zu und die Musik setzte erneut ein.

Unter der Dusche überlegte ich, was Kilian damit gemeint haben könnte, diesem Adam sei etwas passiert. Hätten die Medien nicht groß und breit darüber berichtet? Immerhin war er laut Kilian ein international erfolgreicher Musiker.

In Gedanken versunken saß ich kurz danach am Frühstückstisch.

„Was grübelst du, Schätzchen?“, stupste mich meine Mutter an. „Du weißt, vom Nachdenken bekommt man Falten.“

Lächelnd sah ich sie an. Wie immer war sie perfekt geschminkt und mit einem dunklen Hosenanzug bekleidet und das an einem Samstag. Aber sie legte einfach Wert auf gutes Aussehen. Ihre Garderobe war für meinen Geschmack etwas bieder, doch es stand ihr. Eine Jeans würde sie nie anziehen.

„Ich weiß, Mum, es ist auch nichts wichtiges“, beruhigte ich sie.

„Guten Morgen, Maria. Guten Morgen Sara“, begrüßte mein Vater uns beim Betreten der Küche. Warum nannte er seine Frau beim Vornamen? Und warum trug er heute einen Anzug? Gut, er war CEO der eigenen IT-Firma, aber wenigstens am Wochenende könnte er doch etwas Zeit mit seiner Familie verbringen.

„Guten Morgen, Dad. Willst du ins Büro?“, wollte ich wissen.

„Ja, ich habe eine wichtige Telefonkonferenz mit Tokio. Diese Japaner arbeiten sieben Tage in der Woche, da kann ich nicht sagen: „Nein, heute nicht““, erklärte er mir.

„Du hast es nicht mal probiert“, brummte es hinter uns.

Kilian ließ sich auf seinen Stuhl fallen und griff nach den Brötchen. Seine Haare standen weiterhin wild ab, aber er hatte sich ein graues Shirt mit Graffiti-Aufdruck übergezogen. Ihn so neben unserer akkurat gekleideten Mutter zu sehen, brachte mich zum Grinsen. Größer könnte der Kontrast zwischen den beiden nicht sein. Dass er mit 28 noch zu Hause wohnte, war nur Mums Kochkünsten geschuldet. Er verdiente als Automechaniker nicht schlecht, aber ausziehen und auf eigenen Beinen stehen wollte er nicht. Mich störte es nicht.

Unsere Mutter war anscheinend auch nicht begeistert, dass ihr Mann wie fast jeden Samstag keine Zeit für sie hatte.

„Wenn ich nicht so hart und viel arbeiten würde, könnten wir uns diesen Luxus hier nicht leisten, von dem du, meiner lieber Sohn, auch profitierst. Oder trägst du etwas dazu bei?“, auffordernd sah unser Vater Kilian an, doch der zuckte nur mit den Schultern, biss in sein Brötchen und verließ die Küche.

„Müsst ihr euch immer streiten?“ Man sah Mum an, dass sie sich unwohl fühlte. „Wir können uns doch glücklich schätzen, dass unsere Kinder noch bei uns sind.“

„Vielleicht, aber ich lasse mir nicht Vorhaltungen machen, wenn ich arbeiten muss, damit ihr euch ein schönes Leben machen könnt.“ Wütend feuerte er die Zeitung auf den Tisch.

Mum seufzte auf und begann, das benutzte Geschirr abzuräumen. Die Ehe meiner Eltern war seit längerem nicht mehr so harmonisch wie noch vor einigen Jahren und das belastete uns alle.

„Was hältst du davon, wenn wir shoppen gehen, Mum?“, schlug ich deshalb vor. „Ich bräuchte dringend einige warme Pullis und eine Jeans. In der City Square Mall hat ein neuer Laden aufgemacht, der soll tolle Sachen haben, meint Cassy.“

Das brachte meine Mutter endlich zum Lachen. „Also, wenn sie das sagt, muss ich mir Gedanken um dich machen. Schließlich trägt sie nichts, was nicht mindestens zwei Löcher hat. Und dabei denke ich nicht an die für Arme oder Beine.“

„Damit könntest du recht haben“, lachte ich mit ihr. „Wenn wir dort nichts finden, können wir ja noch in ein anderes Geschäft gehen.“

„Einverstanden. Dann lass uns fahren.“ Mit einem letzten traurigen Blick zu unserem Vater, der in seine Zeitung vertieft war und nichts von der Unterhaltung mitbekommen hatte, stand sie auf. „Ich lade dich auch zum Mittagessen ein.“

 

 

Adam

I’ll go, I’ll fly, I’ll never come back.

Don‘t miss me, just let me go.

The horizon laughs at me, the colors shine on me.

Water runs over my body, washs me clean from my actions.

I have ...

 

„Stopp, das war ganz gut Adam, aber achte darauf, dass deine Stimme am Ende nicht zu leise wird“, sprach Trey, der Produzent und Inhaber dieses Studios, ins Mikro, das über dem großen Mischpult hing. Er machte ein Zeichen mit der Hand und gab mir so zu verstehen, dass ich eine Pause machen sollte.

Die dicken, schwarzen Kopfhörer hängte ich mit einem Seufzen an den Mikrophonständer. Eigentlich hatte ich keinen Hunger, aber ich musste hier raus.

„Ich gehe kurz runter zum Snackautomat und hole mir was“, erklärte ich Trey und meinem Manager James, der heute auch anwesend war.

Die Büros, die ebenfalls auf der Etage waren, schienen alle bereits verlassen. Kein Wunder, es war später Nachmittag und noch dazu Freitag. Mir konnte es nur recht sein.

Mit großen Schritten lief ich den Flur entlang zum Aufzug und trat ein, als er in unserer Etage hielt. Nach einem Halt im zweiten Stock öffneten sich die Türen mit einem lauten Ping im Erdgeschoss. Die Lobby des Gebäudes, in dem sich auch das Studio befand, war riesig und mit glänzendem, weißem Marmor verkleidet. Alles wirkte edel und vornehm und niemand hätte vermutet, dass ausgerechnet hier die besten Rockmusiker der Ostküste ein- und ausgingen.

Ich warf ein paar Münzen in den Automaten in der Cafeteria und drückte auf die jeweiligen Zahlen für die Riegel. Wenigstens begegnete mir im Fahrstuhl nach oben kein kreischender Fan. Es wäre zu früh, mich wieder zu zeigen, ich brauchte Ruhe und Abgeschiedenheit. Zum Glück hatte mein Management nichts darüber verlauten lassen, wo ich war. Seit ich von der Europatournee zurück in Kanada war, hatte ich keine neuen Songs mehr geschrieben. Ich hatte gehofft, die Reise auf die andere Seite der Erde würde mir helfen, von den Erinnerungen an meine Schwester loszukommen, doch es war nur noch schlimmer geworden.

Überall sah ich sie. Es zog mich jedes Mal in den Abgrund, die Hände fingen an zu zittern und kalter Schweiß brach aus. Und ihr Todestag, der sich nächste Woche zum achtzehnten Male jährte, machte es nicht besser.

James hatte empfohlen, ich solle mir professionelle Hilfe suchen und über eine längere Auszeit nachzudenken. Bisher hatte ich mich aber strikt dagegen gewehrt, doch vielleicht sollte ich es in Betracht ziehen, es konnte ja nicht ewig so weiter gehen.

„Adam? Adam, hast du mir zugehört?“, wurde ich aus den Gedanken gerissen. Ich hatte es mir in seinem Büro, das sich im gleichen Gebäude wie das Studio befand, bequem gemacht.

„Was? Nein, habe ich nicht. Sorry. Würdest du es bitte wiederholen?“, bat ich ihn kleinlaut.

„Ich sagte, wir müssen uns jetzt wirklich etwas überlegen. Du schreibst keine neuen Songs, die wir aber dringend brauchen. Ich habe viel Verständnis für dich und du warst für mich nie nur ein Kunde, sondern auch ein Freund. Doch ich muss auch an meine Firma denken. Verstehst du das?“ James sah mich mit seinen gutmütigen, hellgrauen Augen an, die unter den dichten Augenbrauen funkelten.

„Ich weiß, nur was soll ich denn tun? Soll ich etwa in eine andere Stadt ziehen? Darüber hatten wir uns schon unterhalten, bevor ich mit der Band nach Europa ging. Aber ob das was bringt, weiß ich nicht. Für mich hört sich das nicht besonders produktiv an.“

„Wie du vielleicht weißt, stammt meine Frau Lauren aus Vancouver und sie hat dort noch Verwandte. Ihr Neffe Jan zum Beispiel ist ungefähr in deinem Alter. Ich könnte ihn anrufen. Bitte denk darüber nach.“

„Das mache ich, auch wenn du mich nicht wirklich überzeugt hast. Was, wenn ich erkannt werde? Dann kann ich die Auszeit vergessen und auf Paparazzi und Stalker habe ich echt keinen Bock.“

„Das weiß ich doch. Mit ein wenig optischer Veränderung durch eines deiner Baseball Caps und einen Bart erkennt dich niemand. Dazu andere Kleidung und fertig ist Daniel Giles, ein mittelmäßiger Sänger und Gitarrist, der sein Geld mit Auftritten in Provinzbars verdient und sich dabei in Selbstmitleid suhlt.“

„Das hört so an, als würde ich undercover arbeiten“, murmelte ich. „Und warum ausgerechnet dieser Name?“

James grinste breit. „So hieß mein verstorbener Onkel. Außerdem gefällt er mir.“ Er schaute auf seine teure Armbanduhr. „Verdammt, es ist schon spät. Ich muss noch etwas für Lauren einkaufen. Sie will heute Abend asiatisch kochen und hat ein bestimmtes Gewürz vergessen. Soll ich dich mitnehmen?“

Ich schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Ich geh jetzt eine Runde laufen. Dann komm ich vielleicht auf andere Gedanken.“ Wir verabschiedeten uns mit Handschlag, Ich war bereits am Lift, als James mir etwas zurief: „Denke über meine Idee nach. Dieser Ortswechsel würde dir bestimmt guttun.“

Ich nickte nur und trat in den Aufzug, in dem schon zwei Mitarbeiter der Anwaltskanzlei weiter oben standen. Der Knopf für das Erdgeschoss war bereits gedrückt. Sie musterten mich misstrauisch und warfen sich verständnislose Blicke zu. Kaum unten angekommen, stieg ich schnell aus, setze im Laufen das Cap auf und rannte los.

Meine Gedanken kreisten um James‘ Vorschlag.

Sollte ich das machen? Ein Tapetenwechsel konnte vielleicht nicht schaden.

An einer roten Ampel blieb ich stehen und zog das Smartphone aus der Jackeninnentasche. Schnell hatte ich die Nummer meines besten Freundes rausgesucht und klingelte ihn an. Vielleicht hätte er ja Lust auf ein Bier.

„Hola muchacho“, begrüßte mich Emilio wie gewohnt auf Spanisch. „Como estas?“

„Danke, mir geht es gut. Zumindest nicht schlechter als gestern“, grinste ich ins Telefon. „Hättest du Zeit für ein Bier?“

„Nein, leider nicht. Ich habe da einen Typen kennengelernt ... Maldito! Der ist so heiß, da verbrennt man sich ja die Finger“, kicherte er. Dass Emilio schwul war, störte mich nicht. Warum auch? Wir kannten uns seit dem Kindergarten und waren miteinander vertraut wie Brüder.

„Schade. Dann wünsche ich euch viel Spaß. Melde dich, wenn du mal wieder Zeit für mich hast.“ Wir verabschiedeten uns.

Eine Ecke weiter war die Rogue Bar, meine Stammkneipe. Drinnen war es stickig warm und es roch nach Alkohol, aber trotzdem war ich gerne hier. Schon beim Betreten fühlte ich, wie die Anspannung langsam in mir nachließ. Jason, der Barkeeper, fragte gar nicht erst, was ich wollte, sondern stellte einfach kommentarlos die Flasche Bier hin.

Ich setzte mich auf einen der hohen Stühle an der Theke. Beim Trinken fiel mein Blick in den Spiegel mir gegenüber. Verdammt! Wer war dieser Mann? Das konnte unmöglich ich sein! Der Typ sah alt und verbraucht aus, mit dunklen Ringen unter den Augen, die Wangen eingefallen. Eine Frau würde ich so nicht aufreißen!

Das Smartphone vibrierte und ich hoffte, Emilio hätte es sich anders überlegt, doch es war meine Mutter.

„Hey Mum“, begrüßte ich sie leise.

„Hallo Schatz, wie geht es dir?“, fragte sie mich mit ihrer leicht rauchigen Stimme.

„Geht so. Was ist los? Du rufst sonst doch immer erst sonntags an.“ Ich war ein wenig irritiert, dass sie von ihrer Routine abwich.

„Ich ... ich wollte nur fragen, ob du nächste Woche mit zum Friedhof kommst. Du weißt, es ist der Todestag deiner Schwester und ....“

Bevor sie weitersprechen konnte, unterbrach ich sie. „Nein, Mum, ich begleite dich nicht. Ich kann einfach nicht mehr. Die Besuche an ihrem Grab bringen nichts, sie machen uns nur noch trauriger. Außerdem muss ich geschäftlich verreisen“, log ich dreist. Genau, das war ein guter Grund. In dieser Sekunde hatte ich beschlossen, mich nach Vancouver abzusetzen.

„Schade, aber da kann man nichts machen. Pass auf dich auf, Adam.“ Ich hörte deutlich, wie traurig sie war, trotzdem konnte und wollte ich das Gesagte nicht zurücknehmen.

„Das mache ich. Bis dann.“

Das Bier war bald ausgetrunken und müde vom Tag ging ich den Rest des Weges bis zu meiner Wohnung.

Ich würde verschwinden. Nach Vancouver! Auf die andere Seite Kanadas!

 

 

Sara

„Du wirkst so nachdenklich, Mum. Ist alles gut bei dir?“, fragte ich vorsichtig. Obwohl ich schon lange im Besitz des Führerscheins war, genoss ich es, von meiner Mutter wie in Kinderzeiten gefahren zu werden.

„Es ist alles gut. Nur ... ich bin traurig, dass dein Vater mal wieder keine Zeit für uns hat. Es wäre doch schön gewesen, wenn wir zusammen eingekauft hätten“, sagte sie leise. „Diese Telefonkonferenzen ... müssen die immer samstags sein? Haben die Japaner keine Familien oder denken die nur ans Business?“ Gefrustet schlug sie auf das Lenkrad. „Oder glaubst du, das ist nur eine Ausrede?“

„Eine Ausrede? Nein. Oder vermutest du, dass es etwas anderes ist? Das kann ich mir nicht vorstellen. Dad liebt dich, auch wenn er es nicht zeigt. Da bin ich mir sicher. Aber wenn er nicht will, machen wir uns einen schönen Frauen-Tag, ohne Männer. Das haben wir lange nicht mehr gemacht.“ Ich drückte aufmunternd ihre Hand.

„Das stimmt. Danke, dass ich dich begleiten darf. Und wie gesagt, das Mittagessen bezahle ich.“

An der weihnachtlich geschmückten Mall angekommen, schlenderten wir durch die Passagen und suchten den Laden, den meine beste Freundin Cassy mir empfohlen hatte.

„Schau, da ist er“, rief ich wenig später.

Im Inneren wurden wir von seichter Musik berieselt, die zwar gar nicht nach meinem Geschmack war, aber wenigstens war die Auswahl an Kleidung perfekt.

„Was hältst du eigentlich davon, wenn ich mir eine neue Garderobe zulege? Ich weiß, dass du meinen Stil altmodisch findest. Würdest du mich beraten?“ Sie blinzelte mit ihren wunderschönen dunkelgrünen Augen, die ich eindeutig von ihr geerbt hatte. Wie sollte ich da widerstehen?

„Na endlich und ja, ich bin dabei. Das wird ein Spaß. Aber Dessous kaufen wir auch, dass das klar ist. Vielleicht vergisst Papa dann seine telcons und widmet sich wieder dir“, grinste ich.

Kichernd wie zwei Teenager stöberten wir nach passender Kleidung für uns beide und teilten die riesige Umkleidekabine. Wieder einmal kam ich nicht umhin, meine Mutter um ihre zierliche Figur zu beneiden. Hey, sie war fast fünfzig und schlank wie ein junges Mädchen. Ich dagegen hatte üppige Rundungen, einen vollen Busen und ein breites Becken. Die Natur verteilte die weiblichen Vorzüge manchmal wirklich ungerecht.

„Steht mir das?“, fragte Mum und hielt sich einen weichfallenden, dunkelblauen Pullover mit tiefem V-Ausschnitt vor den Körper.

„Auf jeden Fall“, erklärte ich ihr.

Ich selbst wurde auch fündig und erstand für einen guten Preis eine Jeans, zwei Sweatshirts und eine schöne Bluse.

„Lass uns noch zu Macy’s gehen und Unterwäsche kaufen. Ich bezahle“, strahlte mich Mum an.

Ihre Geberlaune nutzte ich sonst nicht aus, aber wenn es sie glücklich machte, genoss ich es einfach.

„Und du bist dir sicher, das ist nicht zu gewagt?“ Mum schaute unsicher an sich herab. Nur in BH und Slip stand sie vor mir, aber uns störte das nicht.

„Auf jeden Fall. Wenn Papa da nicht sofort den Füller hinwirft, weiß ich auch nicht weiter“, kicherte ich. Niemand sonst konnte hellgraue Wäsche tragen, nur meine Mum. Ihre Haut war hell und makellos. Keine Narbe, keine Pigmentstörungen. Nicht einmal Falten hatte sie. Der Busen war immer noch straff und der Bauch flach. Wie machte sie das nur?

„Gut, dann kaufen wir das. Hast du etwas Hübsches gefunden?“ Mum zog bereits wieder ihre Bluse und die bequeme Hose an und schlüpfte in die Schuhe.

„Habe ich. Ein Set aus nachtblauem Satin. Nur weiß ich nicht, wann ich das jemals anziehen soll oder für wen.“ Die letzte Beziehung mit einem Mann lag fünf Jahre zurück. Die Trennung von Ed war damals auch der Grund gewesen, weswegen ich wieder bei meinen Eltern eingezogen war und ein neuer Typ war nicht in Sicht.

„Ach, Spätzchen. Lass den Kopf nicht hängen. Irgendwann findest du den perfekten Mann für dich.“ Tröstend zog Mum mich in ihre Arme. „Irgendwo da draußen gibt es ihn, deinen Mr. Right.“

Die Tränen, die sich in meine Augen drängten, wischte ich entschieden weg.

Nachdem wir unsere Eroberungen im Kofferraum von Mums Kombi verstaut hatten, liefen wir die kurze Strecke zur Millennium Bar von Cassys Freund Jan.

Zwei Jahre waren sie nun schon zusammen, was auch mein Verdienst gewesen war. Er liebte sie über alles und die Frauen, die versuchten mit ihm zu flirten, bissen im wahrsten Sinn auf Granit. Dabei war er optisch ein absoluter Hingucker. Mit seinen hellbraunen Augen unter den dunklen Locken sah er aus wie ein kuscheliger Teddybär. Die passende Größe dazu hatte er ja, wobei er schlank und durchtrainiert war.

Was er aus diesem Lokal gemacht hatte, war echt beeindruckend. Die Einrichtung mit ihren dunklen Holztischen und -stühlen war urig, ohne altmodisch zu wirken. In einer Ecke hing über einer Sitzgruppe ein großer Bildschirm, auf dem die Spiele der verschiedenen Ligen übertragen wurden. Wer sich nicht für Eishockey oder Basketball interessierte, konnte sich an den Billardtischen austoben. Manchmal traten sogar Nachwuchsbands auf, was immer gut ankam. Vancouver war halt eine Stadt mit großem kulturellem Angebot.

„Hey, die Damen. Welch‘ Ehre für meine bescheidene Hütte“, rief uns Jan von der Theke aus zu, wo er gerade Gläser spülte. „Wollt ihr nur was trinken oder auch essen?“

„Am liebsten beides“, lachte ich und warf ihm eine Kusshand zu, die er grinsend auffing und an sein Herz drückte. Auf den Hockern direkt an der Theke ließen wir uns nieder.

„Zur Feier des Tages werde ich etwas essen, was ich noch nie probiert habe“, verkündete meine Mum.

Erstaunt blickte ich sie an. „Und was wäre das?“

„Wir nehmen zwei Burger und dazu Pommes frites“, erklärte sie mir. Jan, der uns zugehört hatte, nickte.

„Alles klar.“ Jan schenkte Mum sein strahlendes Lächeln.

„Das ist aber ein netter junger Mann. Wäre er nicht etwas für dich?“, flüsterte sie mir zu.

„Nope, er ist vergeben. Er ist Cassys Freund. Ich habe dir von ihm erzählt und dir auch ein Bild gezeigt, weißt du das nicht mehr?“

„Oh ja, stimmt. Das ist also Jan. Entschuldige. Vor lauter Aufregung habe ich das vergessen.“

Wenig später standen zwei saftig aussehende Burger mit doppelt Käse, Tomaten und Salat vor uns, daneben die Pommes. „Jan? Ich bräuchte noch Messer und Gabel“, verlangte meine Mutter, doch der konnte sie nicht hören, weil er telefonierte.

„Mum, das isst man mit den Fingern. Weisst du das nicht?“ Ungläubig starrte ich sie an.

„Woher soll ich das wissen, wenn es mein erster Burger ist? Ich dachte früher, das wäre so ungesund, aber jetzt ist es mir egal. Ab sofort werde ich alles probieren, was ich schon immer essen wollte. Zeigst du mir, wie man das macht?“

Schnell hatte sie den Trick raus und genoss sichtlich ihre Mahlzeit. Dass die Soße über ihre schlanken, manikürten Finger lief, störte sie nicht.

„Hast du mitbekommen, dass Kilian seinen neuen Song an diesen Rocksänger, diesen Adam Davis, schicken will?“, fragte sie, nachdem sie restlos alles verputzt hatte.

„Ja, er hat es mir heute Morgen erzählt und sogar die Melodie vorgespielt. Ihm fehlt nur noch der Text, aber der findet sich schon.“ Ich seufzte auf. „Es wäre cool, wenn der etwas von Kilian spielen würde, findest du nicht?“

„Ich bin sehr stolz auf meinen Jungen. Er hat wirklich Talent“, bestätigte sie.

Kurz danach bezahlte Mum das Mittagessen und wir verließen die Bar, nicht ohne Jan nochmals zu drücken.

 

Adam

Die ganze Nacht hatte ich mich von einer Seite auf die andere gewälzt, an Schlaf war nicht zu denken gewesen. Die Gedanken kreisten um meine Schwester, ihren bevorstehenden Todestag und den Umzug auf die gegenüberliegende Seite des Landes. Sollte ich es tun? Ich gestand mir ein, dass es eine Flucht wäre. Eine Flucht vor mir selbst. Nur konnte ich mir nicht entkommen, eher sollte ich lernen, damit umzugehen.

Dementsprechend gerädert und müde, aber endlich zu einer Entscheidung gekommen, betrat ich am nächsten Morgen James‘ Büro. Es war noch sehr früh und seine Assistentin Conny war nicht an ihrem Schreibtisch, sodass ich einfach, ohne anzuklopfen, durchmarschieren konnte.

James war gerade am Telefonieren und winkte mich zu sich. Mit der Hand deutete er mir, auf dem schwarzen Lederstuhl vor seinem riesigen, komplett überfüllten Tisch Platz zu nehmen. Endlich war er fertig.

„Du bist ja früh auf, mein Lieber. Bist du aus dem Bett gefallen oder warst du erst gar nicht drin?“, musterte er mich skeptisch.

Missmutig seufzte ich auf. „Viel geschlafen habe ich nicht, das stimmt. Ich habe gegrübelt, ob ich auf deinen Vorschlag mit Vancouver eingehen soll.“

„Und zu welcher Entscheidung bist du gekommen?“

„Ich gehe. Ich werde Toronto verlassen und dem Leben als Profimusiker für eine Weile den Rücken kehren. Vielleicht kommt dann auch die Inspiration zurück und ich kann wieder Songs schreiben.“ Nun war es also beschlossen und offiziell.

Freudig klatschte James in seine Hände, die eher Pranken glichen. „Sehr gut. Ich rufe gleich Lauren an, die wiederum ihren Neffen Jan anrufen wird. Um den Flug kümmere ich mich, ist ja schließlich mein Job.“ Er erhob sich und wandte sich zur Tür. „Die Aufnahme von gestern beendest du aber noch. Dann haben wir das wenigstens erledigt.“

Damit war ich einverstanden. Alles klappte im ersten Durchlauf und am frühen Abend war der Song fertig. Er war richtig gut geworden, das bestätigte sogar Trey, der Studioleiter.

„Wir werden dich vermissen. So talentierte Kunden wie dich haben wir selten. Deine Band kann dann den Rest einspielen. Komm ja wieder, hörst du?“, bat er beim Abschied. Freundschaftlich drückte er mich an seine breite Brust.

Den Absacker in meiner Lieblingsbar ließ ich heute ausfallen, denn ich musste packen. James war gegen Mittag ins Studio gekommen und hatte mir das Ticket für einen Flug am nächsten Tag gegeben.

Viel einzupacken hatte ich ja nicht. Eine weitere Jeans, ein paar Shirts, etwas Wäsche und natürlich meine Caps-Sammlung. Ohne die verreiste ich nie. Einige davon waren richtig wertvoll und ich würde sie unter keinen Umständen zurücklassen.

Mr. Miller, mein Nachbar aus Apartment drei, erklärte sich bereit, die Post zu sammeln und mir einmal pro Woche zu schicken. Die Adresse in Vancouver würde ich ihm noch mitteilen.

Diesmal schlief ich besser und am nächsten Morgen fuhr das Taxi mich, meinen Gitarrenkoffer und die Reisetasche zum Flughafen.

James hatte versprochen, zum Gate zu kommen. Schon von Weitem konnte ich ihn in Begleitung seiner hübschen, jungen Frau sehen. Lauren war mit ihren 33 fast 20 Jahre jünger als er und hatte uns vor gut fünf Jahren zusammengebracht. Vorher tingelte ich, begleitet von meiner Lizzy, so hieß meine Gitarre, durch das Land und war nicht gerade erfolgreich. James war wie immer in einen dunklen Anzug gekleidet, der ihm aber hervorragend stand und einen interessanten Kontrast zu seinen nahezu weißen Haaren bildete.

„Hast du alles? Ticket? Gepäck?“, erkundigte sich James, während wir zum Check-in gingen. „Bitte ruf an oder schreib kurz, wenn du angekommen bist. Einfach nur, damit wir uns keine Sorgen machen müssen.“ Er konnte es nicht lassen, sich wie mein Vater aufzuführen, aber das war okay.

„Jan wird in Vancouver am Airport sein. Er freut sich schon drauf, dich kennenzulernen.“ Lauren lächelte mich an. Ich mochte sie, denn sie war für das Showbiz ungewöhnlich normal geblieben und das als international gefragte Schauspielerin.

„Macht euch keine Sorgen. Ich schaffe das. Und ihr werdet sehen, es wird alles gut, versprochen.“ Ein letztes Mal drückte ich sie und durchquerte die Sicherheitsschleuse. Das Gepäck inklusive meines Gitarrenkoffers war bereits aufgegeben, auch wenn ich mich ungern von Lizzy trennte.

Der knapp 5-stündige Flug verlief reibungslos und ruhig und so kam ich entspannt in Vancouver an.

---ENDE DER LESEPROBE---