Liebe Kinder, gute Kameraden. - Jürgen Kloosterhuis - E-Book

Liebe Kinder, gute Kameraden. E-Book

Jürgen Kloosterhuis

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Beschreibung

Das Tabakskollegium. Kunsthistoriker haben sich von diesem Gemälde allemal abgewandt, Preußenexperten vergeblich um eine Deutung bemüht. Unbestritten zeigt das Bild das berühmt-berüchtigte Tabakskollegium Friedrich Wilhelms I. (1688–1740). Man etikettierte die Veranstaltung und ihre Darstellung als negative Markenzeichen dieses Königs, als exzessives Besäufnis einer militarisierten Männerrunde. Mittlerweile wird der politisch-diskursive Kern seiner Abendgesellschaften und dessen geistige Verortung im frühaufklärerisch zeremonialfreien Raum angemessener analysiert. Auch das von Georg Lisiewski ca. 1736/37 gemalte „Tabakskollegium“ stieß lange Zeit auf kopfschüttelnde Ablehnung. Doch sein Bild verbirgt eine Botschaft, die bislang nicht verstanden wurde. Das Kunstwerk wird hier durch eine genaue heereskundliche Untersuchung seines Figurenprogramms als idealisierte Darstellung eines Sehnsuchtsorts entschleiert, an dem der komplizierte König unverfälschte Kindesliebe und absichtslose Kameradentreue erleben wollte.

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Jürgen Kloosterhuis

Liebe Kinder, gute Kameraden

Liebe Kinder, gute Kameraden

Friedrich Wilhelms I. Tabakskollegium als Sehnsuchtsort

Von

Jürgen Kloosterhuis

Duncker & Humblot · Berlin

Überarbeitete Fassung des gleichnamigen Beitrags im Tagungsband Mehr als nur Soldatenkönig. Neue Schlaglichter auf Lebenswelt und Regierungswerk Friedrich Wilhelms I., hrsg. v. Frank Göse und Jürgen Kloosterhuis, Berlin 2020 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation inder Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Datensind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Umschlag: Georg Lisiewski, Das Tabakskollegium (Alle Abbildungen © SPSG Berlin-Brandenburg) Alle Rechte vorbehalten © 2020 Duncker & Humblot GmbH, Berlin Fremddatenübernahme: L101 Mediengestaltung, Fürstenwalde Druck: Das Druckteam, BerlinPrinted in GermanyISBN 978-3-428-18225-1 (Print) ISBN 978-3-428-58225-9 (E-Book) Gedruckt auf alterungsbeständigem (säurefreiem) Papier entsprechend ISO 9706Internet: http://www.duncker-humblot.de

Vorwort

Das Bändchen bietet eine überarbeitete Fassung meines Beitrags zum Tagungsband Mehr als nur Soldatenkönig. Neue Schlaglichter auf Lebenswelt und Regierungswerk Friedrich Wilhelms I., hrsg. von Frank Göse und Jürgen Kloosterhuis, Berlin 2020, S. 363–396. Für viele Anregungen, Hinweise und Hilfen, die für diesen Aufsatz wesentlich waren, danke ich verbindlich: Dr. Gerd Bartoschek, Dr. Alexandra Nina Bauer, Erika Preiße, Rudolf G. Scharmann, Dr. Margrit Schulze, Claudia Sommer und Ralf Zimmer (alle Stiftung Preußische Schlösser und Gärten); Kristina Mösl (Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz); Sylvia Rose und Klaus Tempel (Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz); sowie Norbert Blumert und Dr. Wulf Wagner.

Berlin, 4. Dezember 2020

Jürgen Kloosterhuis

Inhaltsverzeichnis

Geheimnisvolle Tabagie

Personenidentifizierungen

Figurenprogramm und Bildbotschaft

Abbildungsnachweise

[8]Das Tabakskollegium. Gemälde von Georg Lisiewski, ca. 1736/37

[9]„Das Tabakskollegium“1. Kunsthistoriker haben sich von dem landläufig so bezeichneten Ölgemälde in der Regel achselzuckend abgewandt, Friedrich Wilhelm I.-Spezialisten und zumal solche mit heereskundlichen Kenntnissen daran die Stirnen immer wieder wund gerieben. Jene blieben bei der Betrachtung der Leinwand meist an ihrer Oberfläche hängen und brachen dann umso leichter den Stab über diesen „Tiefpunkt der höfischen [10]Malerei in Preußen“2. Diese versuchten das darauf Dargestellte besser zu verstehen und scheiterten doch an einer präzisen Bestimmung seines Figurenprogramms3. So mutierte das Bild zur Sphinx der Malerei zur Zeit des zweiten Preußenkönigs. Nun verhalf ein (wieder) aufgefundenes Dokument im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz zur Lösung des Bilderrätsels. Gleichzeitig öffnete sich damit wieder einmal eine Einsicht in das komplizierte Wesen des vielfach verkannten Monarchen.