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Sex, Vernichtung, Begierde, Trauer, Leid, Bösartigkeit und Hoffnungslosigkeit. Abgründe der menschlichen Seele und ab und zu Hoffnung, Liebe und ein kleiner Lichtblick des Glücks. Die Realität ist oft noch viel schlimmer, als es Worte vermitteln können. Kunst muss polarisieren und aufrütteln. Wenn sich das Wort ungestüm und ruppig dem Leser erschließt, dann hat es seine Schuldigkeit getan.
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Seitenzahl: 37
Veröffentlichungsjahr: 2015
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Impressum
Harald Tröstl, »Liebe und Verdammnis«
www.edition-winterwork.de
© 2014 edition winterwork
Alle Rechte vorbehalten.
Umschlag: Harald Tröstl
Illustrationen: Harald Tröstl
Druck und Bindung: winterwork Borsdorf
ISBN Print: 978-3-86468-857-7
Liebe und Verdammnis
Gedichte
Harald Tröstl
Ich danke meinem Vater für die Sicht auf die wesentlichen Werte und Dinge des Lebens und meiner Mutter für die Sicht auf die Schattenseiten, aber auch die Entwicklung zur Wachheit und Offenheit für die vielen Wunder und Schönheiten des Lebens.
Ich danke meinen Lebenspartnerinnen für Selbsterkenntnis und Reifung und meinem kongenialen Freund Markus Schmidhuber für die vielen Inspirationen, aus denen in jüngster Zeit viele Gedichte entstanden sind.
Nicht alles was in Köpfen herum schwirrt, verlässt diese auch. Manchmal könnte man meinen, zu denken wäre heutzutage schon großer Luxus. Und wenn das Gedachte dann die Köpfe verlässt, dann kann es geschehen, dass sich niemand darüber freut.
Den Gedanken anderer zu folgen, in deren Welt einzutauchen, verlangt ein gewisses Maß an Flexibilität und mitunter auch Wohlwollen.
Sich selbst zu hinterfragen und zur Analyse bereit zu sein, ist nicht jedermanns Sache. Sich in die Wortgewalt anderer, aber auch in deren leise Töne, hinein zu fühlen ebenso. Die kritische Auseinandersetzung mit dem nackten, entblößenden Wort kann Freude machen, auch wenn der Inhalt, die Botschaft, einem dabei im Magen liegt, wie ein verdorbener Fisch.
Seit 39 Jahren ein Gewitter im Kopf zu haben und als Blitze über das Wort auszukotzen, ohne jemals andere daran teilhaben zu lassen, ist der Schmerzen genug.
Die Welt ist nicht so nett, lieblich und gut, wie wir uns liebend gerne einreden lassen wollen. Glauben wir an die heile Welt, geht es uns besser. Keine Lüge kann augenscheinlicher und verlogener sein, und trotzdem findet sich wer, der sie glaubt. Das ist schade, denn die wahre Sicht auf die Realität kann uns frei machen.
Das schließt auch ein, dass man sich mit Dingen auseinander setzen kann, die einem nicht so recht schmecken wollen. Aber das zeigt Reife im Denken.
Die Gedichte entstanden im Dialog mit mir selbst und einem lieben Freund. Sie entstanden aus der Not heraus, das Leid in Worte zu fassen. Sie entstanden als stummer Schrei zur Erlösung, der nun vor dem Leser liegt. Sie entstanden aus der Beobachtung der Welt, wie sie nun mal ist.
Ab und zu erscheint ein kleiner Hoffnungsschimmer in den Abgründen der menschlichen Seele. Manchmal flackert ein morbider Humor auf, manchmal auch die Suche nach Liebe. Liebe zu finden, zu Hause zu sein, sich verlieren zu können, sich geborgen zu fühlen und Liebe zu schenken, zu verschwenden, sich hinzugeben, das wünscht sich wohl jeder, auch wenn er es vielfach nicht zugeben mag.
Tage kommen
Und Tage gehen
Das Leben kommt
Und das Leben geht
Die Hoffnung kommt
Und die Hoffnung bleibt
Denn
Ohne Hoffnung
Die Stimme zerbrach mir die Hoffnung
Die Hand zerbrach meine Knochen
An jenem Morgen
Die Hand
Die mich dann berührte
Habe ich nie vergessen
Sie heilte meine Wunden
Sie war mir Schutz und Halt
Und wenn ich heute
Meine Stimme gebrauche
Dann nur aus Liebe
Und meine Hand benutze
Dann nur zur Hilfe
Denn
Ich weiß wozu ich fähig sein könnte
Würde ich mich nicht
Nebel brennt mir auf der Haut
Gefangen jeder Zweifel doch im Morgenrot
Ich hab mein Schloss mit Schilf gebaut
Und gehst du fort dann bin ich tot
Mein Blick im trüben Wasser niemals findet
Was leider ich an dich verlor
Nichts was mich nunmehr an dich bindet
Du gabst mir nichts und ich erfror
So brennt mein Schloss mit hellem Schein
Die Flammen lodern himmelwärts
Gemeinsam können wir nicht sein
Ich traf dich weit fort in der Zimtblütenstadt
Wo jede Liebe ihre Entsprechung