Lieblingsplätze Donau Passau-Wien - Andreas M. Bräu - E-Book

Lieblingsplätze Donau Passau-Wien E-Book

Andreas M. Bräu

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Beschreibung

Die Griechen fuhren sie hinauf, Kaiserin Sisi schipperte sie hinunter - seit jeher spielt die Donau als Handels- und Reiseroute eine zentrale Rolle in Europa. Heute ist der zweitgrößte Fluss des Kontinents geschätztes Naherholungsgebiet, sein Ufer eine der beliebtesten Rad- und Wanderstrecken. Folgen Sie mit dem Schiff, auf Rädern oder zu Fuß der alten Dame von Dom zu Dom, von Passau nach Wien über Linz, Grein, Melk und Krems. Erkunden Sie abseits des Stroms die einzigartige Natur, kulturelle Juwelen und Schmankerl der bayerisch-österreichischen Küche - unvergessliche Erlebnisse auf und am Wasser garantiert!

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Seitenzahl: 141

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Lieblingsplätze Donau Passau – Wien

Andreas M. Bräu / Andreas Schöps

Impressum

Autoren und Verlag haben alle Informationen geprüft. Gleichwohl wissen wir, dass sich Gegebenheiten im Verlauf der Zeit ändern, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Sollten Sie Feedback haben, bitte schreiben Sie uns! Über Ihre Rückmeldung zum Buch freuen sich Autoren und Verlag: [email protected]

Bildverzeichnis: Sofern nicht im Folgenden gelistet, stammen alle Bilder von Andreas Schöps: Tourismus Enns/Wolfgang Brunner 84

Quellenangabe: Lieblingsplatz 52: Otto Julius Bierbaum: Eine empfindsame Reise im Automobil von Berlin nach Sorrent und zurück an den Rhein, München 1903.

Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.

Links zu den Karten: https://www.gmeiner-verlag.de/images/stories/karten_passau-wien_1.jpg; https://www.gmeiner-verlag.de/images/stories/karten_passau-wien_2.jpg

Besuchen Sie uns im Internet:

www.gmeiner-verlag.de

1. Auflage 2020

© 2020 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 0 75 75/20 95-0

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat/Redaktion: Ricarda Dück

Herstellung/E-Book: Mirjam Hecht

Umschlaggestaltung: Benjamin Arnold

unter Verwendung der Illustrationen von © paullouis – stock.adobe.com; © ratkom – stock.adobe.com; © SimpLine – stock.adobe.com; © FUGE Freiburg – stock.adobe.com; © Katrin Lahmer; © Benjamin Arnold

Kartendesign: © Maps4News.com/HERE

Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten

Printed in Germany

ISBN 978-3-8392-6332-7

Inhalt

Impressum

Geschichte einer alten Dame

Vorwort: Eine Biografie der Donau

  1 Gemächlich den Strom entlang

Passau: Flusskreuzfahrten auf der Donau ab Bayernhafen

  2 Strampelnd den Strom entlang

Passau: Donauradweg ab dem Domplatz

  3 Von Dom …

Passau: Dom St. Stephan

  4 Flussengerl beim Baden beobachten

Passau: Residenzplatz mit Altstadt Beisl

  5 Das Beil schwingen lassen

Passau: Kleinkunstbühne und Restaurant ScharfrichterHaus

  6 In kulinarischen Welten wandern

Passau: Weingut Passau

  7 Dreiklang vom Panorama

Passau: Veste Oberhaus mit Restaurant

  8 Treiben lassen

Passau: Donaustrand Innstadt

  9 Nicht nur Aussicht tanken

Freinberg: Café-Restaurant Blaas am Passaublick

  10 Beistand vom Flussheiligen

Hinding: Johannes-Nepomuk-Statue in der Donaukurve bei Pyrawang

  11 Von Anglern, Fischen und Wasser

Pyrawang: Donauleiten zwischen Passau und Jochenstein

  12 Flanieren à la française

Obernzell: Lido und Schloss

  13 Ein Energiezentrum umwandern

Untergriesbach: Jochenstein mit Wasserkraftwerk und Haus am Strom

  14 Wie die Nibelungen rasten

Engelhartszell: Camping an der Donau

  15 Höher als die Engel

Neustift im Mühlkreis: Donaublick Penzenstein mit Marienkapelle

  16 Der blaue Engel von der Donau

Engelhartszell: Stift Engelszell

  17 Seltsame Wesen aus der Donau

Wesenufer: Skulpturenpark Annemarie und Günther Fahrner

  18 Wo die Donau auf Granit beißt

Haibach ob der Donau: Schlögener Schlinge und Blick

  19 Historische Aussichten entdecken

Haibach ob der Donau: Fahrrad- und Wandertour durch den Ort

  20 Alles nicht nur Fassade

Aschach an der Donau: Ortsspaziergang über die Promenade

  21 Steckerlfisch und Käsekrainer deluxe

Aschach an der Donau: Jumbos Würstlstandl

  22 Bei de oidn Rittersleit

Schaumberg: Burgruine Schaunberg

  23 Einen eleusinischen Ort besuchen

Stroheim: Garten der Geheimnisse

  24 Auf Ritter- und Kirchenspuren

Eferding: Stadtpfarrkirche

  25 Caruso, Sissy, Sepp und Co.

Walding: Tiergarten Walding

  26 Mit Ruderern um die Wette radeln

Ottensheim: Regattastrecke und Regattaverein Linz-Ottensheim

  27 Stadtstrand für Ur-Gemütliche

Linz: Donaustrand Urfahr

  28 Per Du bei junger Küche

Linz: Gasthaus Die Donauwirtinnen in Urfahr

  29 Dem bunten Rasen frönen

Linz: Botanischer Garten

  30 Kunsttempel am Ufer

Linz: Lentos Kunstmuseum

  31 Ein Hauch von New York

Linz: Ars Electronica Center

  32 Mit der Reibungsbahn zum Spektakel

Linz: Pöstlingberg mit nostalgischem Erlebnispark

  33 Was wäre Linz ohne seine Torte?

Linz: k. u. k. Hofbäckerei

  34 Ruhender Allrounder am Strom

Plesching: Pleschinger See mit Restaurant

  35 Spektakulär unspektakulär abtauchen

St. Georgen an der Gusen: Freibadeanlage Aquarella

  36 Österreichische Superlative

Enns: Hauptplatz mit Stadtturm

  37 Brot für die Welt

Asten: Brotmuseum Paneum Asten

  38 Bruckners letzte Ruhestätte

St. Florian: Augustiner Chorherrenstift St. Florian

  39 Ein kleiner Garten Eden

Au an der Donau: Schiffer- und Flößerkapelle Au

  40 Die Flusswiesen erkunden

Naarn im Machland: Aulehrpfad

  41 Einmal im Bett mit den Barbaren

Mitterkirchen: Keltendorf Mitterkirchen

  42 Wie ein Profi rasten

Mitterkirchen: Radlerbauernhof Moser

  43 Das Donaumosaik

Grein an der Donau: Schloss Greinburg

  44 Österreichs älteste Bühne

Grein an der Donau: Stadttheater und Stadtmuseum

  45 In Altem Neues finden

Grein an der Donau: Antik-Kabinett Lukas Hohensinner

  46 Einen Schatz heben

Grein an der Donau: Wanderung zur Stillsteinklamm mit Einkehr

  47 Natürliche Grenze mit Geschichte

Neustadtl an der Donau: Insel Wörth mit Burg Werfenstein

  48 Aufsteigen und losstrampeln

Ybbs an der Donau: Fahrradmuseum

  49 Historische Haltestelle

Ybbs an der Donau: Altstadt rund um den Killiansbrunnen

  50 Wallfahren zur Madonna

Maria Taferl: Basilika zur schmerzhaften Muttergottes

  51 Alles »OK«

Pöchlarn: Oskar-Kokoschka-Haus

  52 Annäherung an eine Prachtabtei

Melk: Stift Melk

  53 Ein Kreuz zum Anbeißen

Melk:»Zahnwehherrgott« in der Stiftskirche Melk

  54 Fleischliche Genüsse in Klosternähe

Melk: Imbissmetzgerei Josef Sdraule

  55 Die Donaufestung

Aggsbach-Dorf: Burgruine Aggstein

  56 Die füllige Schönheit aus der Vorzeit

Willendorf in der Wachau: Fundort und Museum Venusium

  57 Im Obstgarten kosten und ruhen

Spitz an der Donau: Weingut und Hofladen Muthenthaler

  58 Hahn sei Dank

Spitz an der Donau: Teufelsmauer am Donauufer

  59 Stromaufwärts, stromabwärts

Spitz an der Donau: Schifffahrtsmuseum

  60 Der Stolz der Wachau

Spitz an der Donau: Weinlage Tausendeimerberg

  61 Tierische Blitzableiter

Weißenkirchen in der Wachau: Wehrkirche St. Michael mit den sieben Hasen

  62 Entlang der Wachauer Weingärten

Dürnstein in der Wachau: Zugfahrt mit der Wachaubahn

  63 Zu Gast bei Richard Löwenherz

Dürnstein in der Wachau: Stadtrundgang von der Stiftskirche zur Ruine Dürnstein

  64 Alte Steine und Marillen

Stein an der Donau: Ortsrundgang ab dem Rathausplatz

  65 Historisch-lauschige Wirtschaft

Krems an der Donau: Hotel-Gasthaus Alte Post

  66 Zum Lachen

Krems an der Donau: Karikaturmuseum auf der Kunstmeile

  67 Oh Holde, lass mich ein!

Krems an der Donau: Simandlbrunnen

  68 Erzherzogliche Aussichten

Bergern im Dunkelsteinerwald: Ferdinand-Warte

  69 Radler, Rave und radioaktiv

Zwentendorf an der Donau: Bärndorferhütte und Shutdown-Festival

  70 Ins, übers und ans Grüne

Tulln an der Donau: Naturerlebniswelt Die Garten Tulln

  71 Drachentöter und Hunnenköniginnen

Tulln an der Donau: Nibelungendenkmal

  72 Dem Meister auf der Spur

Tulln an der Donau: Egon-Schiele-Museum

  73 Sagenhafter Ortskern

Korneuburg: Rattenfängerbrunnen am Hauptplatz

  74 Direkt am Wasser

Korneuburg: Donaublick-Imbiss

  75 An der Leine über die Ufer

Korneuburg: Donaurollfähre nach Klosterneuburg

  76 Glaube, Wein und Kultur

Klosterneuburg: Stift Klosterneuburg mit dem Verduner Altar

  77 Aussicht mit Geschichte

Wien: Leopoldsberg in Döbling

  78 Gut gebrüllt, Löwe

Wien: Schemerlbrücke in Nußdorf

  79 Auf ein Stehachterl mit Beethoven

Wien: Heuriger Kierlinger in Nußdorf

  80 An Schoppen auf Hans Moser

Wien: Buschenschank Wieninger am Nußberg

  81 Auf Augenhöhe mit Maria Theresia

Wien: Café im Kunsthistorischen Museum im Zentrum

  82 In einer Villa Kunterbunt

Wien: Hundertwasserhaus im Bezirk Landstraße

  83 Vom Calafati bis zur Liliputbahn

Wien: Prater Wien in der Leopoldstadt

  84 Posieren mit dem Walzerkönig

Wien: Wiener Stadtpark

  85 Der Zeit voraus sein

Wien: Hotel Meliá Vienna in der Donaucity

  86 Einmal um die Welt probieren

Wien: Naschmarkt in Mariahilf

  87 Reif für die Insel sein dürfen

Wien: Donauinsel

  88 … zu Dom

Wien: Stephansdom

Geschichte einer alten Dame

Vorwort: Eine Biografie der Donau

Die Griechen fuhren sie hinauf, Kaiserin Sisi fuhr sie hinunter. Als Handelsstraße diente die Donau, an deren Ufern Metropolen wie Budapest oder Wien heranwuchsen, seit der Antike. Länger noch schlängelt sich der Strom durch Europa, durch zehn Länder und über 2.850 Kilometer hinweg. Dabei ist er einzigartig in seinem Verlauf von Westen nach Osten. Über den Ursprung der kurvigen alten Dame wurde lange gestritten, kann man doch an ihrem Geburtsort bei Donaueschingen im Schwarzwald nicht vermuten, welch breiten Lauf sie bis ins Schwarze Meer nimmt. Zwar kürzer, dafür wasserreicher, konkurriert sie lediglich mit der Wolga um den Spitzenplatz unter den größten Flüssen Europas.

Ebenso streiten sich die Historiker über die Namensväter der damals noch jüngeren Dame: Die Kelten bezeichneten sie als »tiefes, doppeltes Wasser« (Dona-aw/Do-aav), bei den Römern war sie männlich und ein Flussgott (Danubius), und die Engländer nennen sie schlichtweg »Bach« (Danube). Dass dieser Bach bis nach Wien reicht und Johann Strauss’ Walzer nicht Am schönen blauen Inn heißt, obwohl dieser ab dem Zusammenfluss in Passau mehr Wasser zuströmt, ist im Übrigen nur der musikalischen Tradition zu verdanken.

Nicht nur Menschen, auch Flüsse schreiben Geschichte. Bereits im 7. Jahrhundert vor Christus segelten die Griechen die Donau hinauf, die bei ihnen den Namen Istros trug, um ihre Flanken zu erobern. Für ihre historischen Nachfolger, die Römer, markierte der Fluss die Grenze zum Barbarenland. Schon sie bestaunten die spektakuläre Kurve der Schlögener Schlinge, wo sie ein Kastell errichteten, um die Feinde abzuwehren. Diese obsiegten jedoch, das römische Reich wurde flussabwärts zurückgedrängt und ging schließlich unter. Während der Völkerwanderung zogen Germanen und Slawen an die Ufer. Im Mittelalter nutzten die Kreuzfahrer die Donau ab Regensburg für ihre kriegerischen Expeditionen ins Heilige Land. Doch das Blatt wendete sich. Schließlich standen die Türken vor Wien und kämpften an der Donauscheide gegen die Österreicher. Die Habsburger verteidigten ihr Land am Strom, später ebenso gegen Napoleon, und blieben die Donauherrscher von Passau bis Belgrad. An der Ländergrenze konnte deshalb 1853 eine prominente bayerische Braut ihrem königlich-kaiserlichen Franzl übergeben werden. Damit war Sisi bereits eine frühe Touristin der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft nach Wien, wo sie zur österreichischen Kaiserin via Heirat aufstieg. Oft genug floh sie jedoch wieder flussaufwärts zurück in die Heimat, havarierte sogar einmal bei der Insel Wörth nahe Grein und folgte der Donau entlang weiter ins geliebte Ungarn.

Auch nach der Industrialisierung blieb der Fluss wichtiger Handelsweg sowie umstrittener und taktischer Wendepunkt. Heute dient die Donau Österreich zudem zur nachhaltigen Stromgewinnung, was die vielen Kraftwerke für erneuerbare Energie bezeugen. Der Mensch verpasste der Donau Begradigungen und Verbreiterungen für schwere Kutter und Lastenkähne. Dem Menschen aber brachte die Donau weiterhin eine Vielzahl an Unglücken. Eisstöße und Überschwemmungen ereilten die Donaustädte wie Passau bis in die jüngste Vergangenheit immer wieder. Seit der Regierungszeit Ludwigs I. von Bayern sollten Maßnahmen dagegen Abhilfe schaffen. Dabei war der natürliche Flussverlauf, insbesondere auf der heutigen österreichischen Seite, schon im Mittelalter als zentraler Handelsweg durch Europa nutzbar. Der Main-Donau-Kanal wiederum schaffte 1992 eine als Europakanal bekannte Verbindung zwischen dem Schwarzen Meer und der Nordsee. Noch 1999 wurden daher im Jugoslawienkrieg Donaubrücken aus taktischen Gründen bombardiert. Doch seit Kriegsende können entlang der Donau wieder friedliche Töne angeschlagen werden.

Bereits 1867 verwandelte Johann Strauss den legendären Fluss in legendäre Musik. Sein Donauwalzer erklingt nicht nur jedes Jahr zum Abschluss des Neujahrskonzertes im Wiener Musikverein, sondern seit nunmehr über 150 Jahren flussauf und flussab. Diesem Ruf sind wir gefolgt und entlang der Donau gefahren, geradelt, geschippert, marschiert und flaniert. Herrschaftliche Stifte, lauschige Weinlauben, Felsenkuppeln, Schlösser, Burgen und Museen wissen ebenso zu begeistern wie die vielfältige Natur, Kultur und Kulinarik. Wir porträtieren für Sie unsere Lieblingsplätze voller Freude zwischen Veltlinerseligkeit, Mostviertel, Wachauer Spezialitäten und bayerischer Gemütlichkeit. Im Dreivierteltakt wollen wir Sie auf eine besondere Reise entlang der »schönen blauen Donau« mitnehmen.

Schlögener Schlinge im Oberen Donautal

  1 Gemächlich den Strom entlang

Passau: Flusskreuzfahrten auf der Donau ab Bayernhafen

Einst reiste die gehobene Gesellschaft auf Salondampfschiffen mit klingenden Namen wie Kronprinz Rudolph. Heute liegen Wortneuschöpfungen wie Amadeus Queen oder Avalon Panorama im Trend. Genauso wie Flusskreuzfahrten. Das lässt sich allein an der Zahl der Schiffe an den Anlegestellen entlang der Donau ablesen.

Das Publikum aus aller Welt genießt die komfortable Art des Reisens. Im Salon oder am Sonnendeck sitzend, zieht die Landschaft gemächlich an einem vorbei, beim Aufstehen ist man bereits wohl vertäut in Wien und kann die Stadt erkunden. Die Aussichten an Bord der kleineren oder recht massigen Flusskreuzer sind tatsächlich erstaunlich. Durchfährt man bei leiser Jazzmusik das nächtliche Linz mit seinen leuchtenden modernen Fassaden, passiert man die Ruine Dürnstein an der Reling stehend oder nähert sich auf dem Wasser den zahlreichen Stiften an Land, dann erlebt man die Donau inmitten ihren Schönheit und zugleich von einer neuen Seite. Bordprogramm, Reiseleitung und Kulinarik sind zumeist perfekt auf das Publikum abgestimmt. Bei Eisparade und Kapitänsdinner werden Traumschiffmomente lebendig. Samt Feuerwerk und Livemusik.

Wie in anderen Städten liegen auch in Passau am Bayernhafen zahlreiche Flusskreuzer. Kleinere sind sicherlich den Donauriesen vorzuziehen. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Anbietern mit unterschiedlichen Routen, sei es ein viertägiger Kurztrip von Passau nach Wien und zurück oder eine Kreuzfahrt die Donau entlang bis ans Schwarze Meer. Wien und Melk stehen quasi immer mit Landgang auf dem Programm, die Umgebung wird bei Busausflügen oder auch individuell erkundet. Doch auch wer gerne an Bord verweilt und nach alter Manier im Salon einer Donau(dampf)schifffahrtsgesellschaft Platz nimmt, erlebt den Zauber vergangener Reisezeiten und aktuellem Kreuzfahrtentertainment.

Diverse Anbieter ermöglichen Donaukreuzfahrten. Wir erlebten eine gemütliche Kreuzfahrt auf der MS Bellissima von Nicko Cruises.

1

Donaukreuzfahrten Passau–Wien

Startpunkt: Bayernhafen Passau

Industriestraße 14

D-94036 Passau

Empfohlener Anbieter: www.nicko-cruises.de

  2 Strampelnd den Strom entlang

Passau: Donauradweg ab dem Domplatz

Der Star unter den Fahrradrouten von Passau bis Wien ist unbestritten der Donauradweg. 320 Kilometer führt er zumeist direkt am Ufer des Stroms entlang und ist die Hauptverkehrsader für Radtouristen. Dank moderner E-Bikes und dem Ausbau der durchwegs flach und angenehm befahrbaren Strecke ist dieser Fernradweg bei Jung und Alt beliebt. Die Zahl der Donauradfahrer nimmt wie die der Donaukreuzfahrer stetig zu.

Viel sieht und erlebt man auf zwei Reifen. Freilich spürt man die Anstrengung in den Beinen und öfter noch im Hintern, wenn man am vierten oder fünften Tag wieder auf den Drahtesel steigt. Müde sind die Beine am Abend, wenn man nach 70 oder 80 Kilometern die Knochen streckt. Aber man hat sich einen neuen Ort, eine neue Etappe, eine neue Erfahrung erradelt. Wenn man in der Dämmerung in Grein oder im beleuchteten Linz ankommt, löst das Geschaffte Glücksgefühle aus. Alles, was man braucht, ist wenig und in Satteltaschen verstaut. Gewaschen wird in der Pension, auf unnötigen Tand verzichtet man, muss man doch alles mit Muskel- oder Elektrokraft mit sich führen.

Beliebt ist die Tour in vier bis acht Tagen, je nachdem wie viele Lieblingsplätze samt Einkehrpausen man entlang der Route besuchen möchte und wie lange. Dank Zug, Fernbus oder Radrücknahme in Wien kann man die Strecke nur in eine Richtung abfahren. Die Orientierung ist zudem einfach: den Fluss entlang, über Brücke oder Fähre von Ufer zu Ufer. Und wann immer ein Stift, ein Gasthaus oder ein Weinberg lockt, wird abgesattelt. Von der Innstadt über das Mostviertel in die Wachau und den Wienerwald gibt es viel zu strampeln, noch mehr zu entdecken und am meisten zu genießen.

Diverse Anbieter und Radverleiher bieten teils Gepäckmitnahme oder Rücktransport der Räder. Wir wurden von Rad Würdinger in Passau mit tollem Service und Material unterstützt.

2

Donauradweg

Passau–Wien

Startpunkt: Domplatz

D-94032 Passau

www.donau-radweg.info

 

Empfohlener Radverleiher:

Zweirad Würdinger

Regensburger Straße 22

D-94036 Passau

+49 (0)851 6346

www.wuerdinger.de

  3 Von Dom …

Passau: Dom St. Stephan

… zu Dom. Viele Reisende folgen der Donau flussabwärts von Passau nach Wien mit dem Schiff oder Fahrrad, und auch wir radelten von St. Stephan zum »Steffl«, von der Dreiflüssestadt in die österreichische Hauptstadt.

Als Ausgangspunkt für die Tour bietet sich der Passauer Domplatz mit dem Wahrzeichen der Stadt an, die Kirche mit den drei in grünlicher Patina schimmernden Hauben. Die beiden Turmuhren geben die Startzeit an, die Statue vom ersten bayerischen Monarchen Max Joseph gibt mit ausgestreckter Hand das Startsignal, und los geht die Reise. Dabei wäre es falsch, nicht zuerst den von außen wie von innen bestechenden Dom zu besichtigen. Wie viele Sakralbauten in Bayern zeugt er mit ehemals romanischen und gotischen Anteilen bis zur Barockisierung 1668 von den unterschiedlichen Architekturepochen. Vorgängerbauten sind bis in das Jahr 450 nachzuvollziehen.

Von barocker Pracht kündet vor allem der farbenprächtige Innenraum mit dem Freskenprogramm und der vergoldeten Kanzel, der als Kontrapunkt zur schmucken weißen Außenfassade steht. Rekordhalter ist die Orgel, das weltweit größte Kircheninstrument seiner Art, das bis heute Zuhörer aus aller Welt zum Konzert bittet. Die Orgel besteht aus fünf getrennt errichteten Klangkörpern, die der Organist vom Haupttisch aus mit einiger Geschicklichkeit gemeinsam zum Klingen bringt. Für den Effekt stehen ihm 17.974 Pfeifen von sechs Millimetern bis elf Metern Größe zur Verfügung. Musikalisch wie baulich strebt alles nach oben gen Kirchenhimmel.

Ein letzter Blick auf die Kuppeln und den Passauer Himmel soll auf diese Reise zu den Lieblingsplätzen entlang der Donau einstimmen, die am Stephansdom in Wien ihr Ziel findet.

Am 2. Mai beginnt die Saison der Orgelkonzerte. In rund 30 Minuten entfaltet das weltberühmte Kircheninstrument auf einer Reise durch die Musikgeschichte seinen einzigartigen Klang.

3

Dom St. Stephan Passau

Domplatz

D-94032 Passau

+49 (0)851 3930

www.bistum-passau.de/dom-st-stephan

  4 Flussengerl beim Baden beobachten

Passau: Residenzplatz mit Altstadt Beisl

Sie machen den Charme einer Stadt aus: die kleinen Oasen, die ruhigen Plätze, die Orte voller Schönheit inmitten der Jahrhunderte gewachsenen und überdauernden Altstadt. Orte wie der Residenzplatz hinter dem Stephansdom in Passau, der sich im Schatten der Kirche bis zur Zinngießergasse zieht. Er beherbergt den herrlich plätschernden Wittelsbacher Brunnen von Jakob Bradl, in dem im Sommer die Stadttauben baden oder Kinderfüße zur Erfrischung abtauchen. Wohltuend ruhig ist es, wenn nicht gerade der Stadtbus lautstark übers altgediente Pflaster brettert. Schön ist zudem die Aussicht bis zur Veste Oberhaus.

Der Name des Platzes geht auf die alte und neue bischöfliche Residenz von Passau zurück, wo die Domherren in direkter Nähe zu ihrem Wirkungsort heute noch wohnen. Dass sie allerdings nicht mehr unabhängig regieren, sondern die Stadt seit 1806 zu Bayern gehört, daran erinnert der Wittelsbacher Brunnen. Schützend thront darauf Maria, dargestellt als Patrona Bavaria, darunter drei Flussengerl, die passend zu Passau Donau, Ilz und Inn repräsentieren. Vielleicht stellte das bayerische Adelshaus Wittelsbach diesen Brunnen auch als Demonstration seines Herrschaftsanspruchs an die prominente Stelle vor die Nase der Bischöfe.

Heute genießen die Bürger und Besucher der Dreiflüssestadt Mußestunden auf dem Platz samt Wasserspiel. Cafés und alteingesessene Läden locken zu genussvollen Intermezzi, und gleich ums Eck lädt das berühmte Altstadt Beisl zum Weißwurstfrühstück mit Passauer Löwenbräu-Bier. Damit ist man wahrlich im bayerischen Paradies angekommen: zwischen Bischöfen, Wittelsbachern, Flussengerln und Stadttauben, am Residenzplatz in Passau.