Lieblingsplätze in Kärnten - Anita Arneitz - E-Book

Lieblingsplätze in Kärnten E-Book

Anita Arneitz

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  • Herausgeber: GMEINER
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2023
Beschreibung

Vom Großglockner bis zum Wörthersee - Kärnten ist die Heimat der höchsten Berge und der schönsten Seen. Hoch auf den Gipfeln, unten in den Tälern und zu Wasser kommt man in den Genuss von atemberaubender Natur und Kultur, herzlichen Begegnungen und gemütlicher Wirtshaustradition. Hollywoodstars und Wildfische am Weißensee, Weingärten rund die Burgen Hochosterwitz und Liebenfels, Kasnudel und Reindling entlang der Drau und das Beste aus dem Alpen-Adria-Raum am Benediktinermarkt in Klagenfurt. Wo südliche Leichtigkeit auf alpinen Liebreiz trifft, verrät Anita Arneitz mit den Lieblingsplätzen.

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Lieblingsplätze in Kärnten

Anita Arneitz

Impressum

Autorin und Verlag haben alle Informationen geprüft. Gleichwohl ändern sich Gegebenheiten, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Möchten Sie ein Feedback geben, freuen sich Autor und Verlag: [email protected]

Aus Gründen der Lesbarkeit und Sprachästhetik wird in diesem Buch das generische Maskulinum verwendet. Mit der grammatischen Form sind ausdrücklich weibliche sowie alle anderen Geschlechtsidentitäten mit berücksichtigt, insofern dies durch die Aussage geboten ist.

Sofern nicht im Folgenden gelistet, stammen alle Bilder von der Autorin:

Matthias Eichinger 12, 14, 42, 44, 46, 54, 56, 66, 102, 136, 140; VERBUND 16; Goldeck Bergbahnen GmbH 24; Gasthof Gruenwald 62; Franz Gerdl 72, 104; Helmuth Rier 96; Ferdinand Neumueller 126, 128; Juergen Mueller quer*flug-neue medien 144

Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.

Besuchen Sie uns im Internet:

www.gmeiner-verlag.de

1., überarbeitete Neuausgabe 2023

© 2015 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 0 75 75/20 95-0

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat/Redaktion: Ricarda Dück

Herstellung: Julia Franze

E-Book: Mirjam Hecht

Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Susanne Lutz

unter Verwendung der Illustrationen von © SylwiaNowik, SimpleLine – stock.adobe.com; © Susanne Lutz; © Rey Kamensky

ISBN 978-3-8392-7490-3

Inhalt

Impressum

  »Ah, e du a do!«

Vorwort: Servus, Srečno, Ciao!

Oberkärnten

  1 Der höchste Berg des Landes

Heiligenblut: Großglockner

  2 Im Tal der stürzenden Wasser

Malta: Kölnbreinsperre an der Hochalmstraße

  3 Kunst findet Heimat

Gmünd: Altstadt

  4 Kleine Bäume, große Weisheit

Seeboden: Bonsaimuseum

  5 Italienisches Flair

Spittal a. d. Drau: Schloss Porcia

  6 Morgenrot küsst Gipfel

Spittal a. d. Drau: Sportberg Goldeck

Kunst, Kitsch und Kulinarik

Spittal a. d. Drau: Kleinsasserhof

  8 Dunkle Schönheit am Berg

Rothenthurn: Hochmoor Egelsee

  9 Kulinarische Landschaften

Millstatt: Lammersdorfer Alm am Millstätter See

  10 Der Feuerstein der Liebe

Radenthein: Erlebniswelt Granatium

  11 Von der Alm aufs Jausenbrett

Radenthein: Schaukäserei Kaslab’n Nockberge

  12 Gipfelsieg für Kleine

Radenthein: Familienwanderung in den Nockbergen

  13 Wellness anno dazumal

Nockberge/Winkl: Bauernbad Karlbad mit Gasthaus

  14 Von der Sonne geküsst

Turracher Höhe: Drei-Seen-Rundweg am Turracher See

  15 Wenn die Nocken zum Wasser locken

Nockberge/Ebene Reichenau: Windebensee

  16 Ganzjähriges Naturparadies

Weissensee: Naturpark Weissensee

  17 Die Kraft der Natur

Irschen: Kräuterhaus Pfarrstadel

  18 Wo Innehalten noch möglich ist

Maria Luggau: Basilika

  19 Es klappert im Lesachtal

Maria Luggau: Mühlenweg

  20 Alpe-Adria-Köstlichkeiten

Kötschach-Mauthen: Edelgreißlerei

  21 Alpenkönig des Kaffees

Kötschach-Mauthen: Ambilini Caffè

  22 Das Kasnudl-Mekka

St. Daniel im Gailtal: Gasthof Grünwald

  23 Vom Speck zum Lebkuchen

Hermagor: Konditorei Semmelrock

  24 Schilf als Jungbrunnen

Hermagor: Pressegger See

  Pracht in Tracht

Brauchtum: Tradition in neuem Gewand

Region Villach und Umgebung

  25 Alchemie der Stadt

Villach: Altstadt

  26 Whirlpool in der Natur

Villach: Baden im Maibachl

  27 Meeresgetier auf dem Hausberg

Villach: Dobratsch an der Villacher Alpenstraße

  28 Glück auf Schritt und Tritt

Bad Bleiberg: Stollenwanderweg

  29 Besuch bei den Baby-Batmen

Feistritz a. d. Gail: Fledermaushaus

  30 Vier Freunde und die Kunst

Nötsch: Museum des Nötscher Kreises mit Mühlenbäckerei

  31 Pasta, Pasta, Pasta

Finkenstein: Nudelfabrik mit Marktcafé

  32 Fruchtige Naturschauspiele

Faak am See: Der Zitrusgarten mit Laden

  33 Nah- und Fernsicht

Faak am See: Faaker See mit Insel

  34 Das Brennnessel-Schloss

Wernberg: Kloster Wernberg

  35 Greifvögel zum Greifen nah

Landskron: Adlerarena auf Burg Landskron

  36 Musik liegt in der Luft

Ossiach: Ossiacher See

  37 Dem Himmel so nah

Gerlitzen Alpe: Sternwarte im Alpinhotel Pacheiner

Wörthersee und Mittelkärnten

  38 Mondän und ursprünglich zugleich

Klagenfurt: Wörthersee

  39 Zu Gast beim Lindwurm

Klagenfurt: Neuer Platz

  40 Traditionell frisch und gut

Klagenfurt: Benediktinermarkt

  41 Leben auf und hinter der Bühne

Klagenfurt: Stadttheater

  42 Ein Ort fürs Wort

Klagenfurt: Robert Musil Literatur Museum

  43 Samstags geht’s ins Strandbad

Klagenfurt: Metnitzstrand

  44 Die Insel des Burggrafen

Klagenfurt: Halbinsel Maria Loretto

  45 Rosenkrieg unter Riesenschildkröten

Klagenfurt: Reptilienzoo Happ

  46 Wallfahrtsort am Wasser

Maria Wörth: Pfarrkirche

  47 Die alpenländische Karibik

Pörtschach: Pörtschacher Halbinsel

  48 Der prominente Serienstar

Velden: Schlosshotel Velden

  49 Kaiserlich frühstücken

Velden: Hotelrestaurant Seeschlössl

  50 Wildes Kärntner Rosental

Rosegg: Tierpark

  51 Waldspaziergang zum Wunschbaum

Schiefling: Kathreinkogel

  52 Hoch, höher, am höchsten

Keutschach: Pyramidenkogel

  53 Schätze im Schlamm

Keutschach: Keutschacher See

  54 Petri Heil am Polsterteich

Viktring: Forellenhof Jorde

 55 Auferstanden zum Entspannen

Liebenfels: Burgruine Liebenfels

  56 Die uneinnehmbare Festung

Launsdorf: Burg Hochosterwitz

  57 Kraftort mit Seeblick

St. Georgen: Stift mit Restaurant am Längsee

  58 Baumhaus in der Linde

Althofen: Hotel-Restaurant Prechtlhof

  59 Rätsel zwischen exotischen Malereien

Straßburg: Schloss Pöckstein

  60 Aufschneider und Obezahrer

Friesach: Erlebnis Burgbau

  61 Antreten zur Alm-Matura!

Sirnitz: Almgasthaus Hiasl Zirbenhütte

  62 Kulturabende mit Genuss

Sirnitz: Schloss Albeck im Gurktal

  Kulturraum ohne Grenzen

Geografie: Von Kärnten nach Friaul und Slowenien

Unterkärnten

  63 Endlich nebelfrei!

Köttmannsdorf : Wanderung am Plöschenberg

  64 Von der Welt inspiriert

Weizelsdorf: Galerie im Schloss Ebenau

  65 Spaß im Grünen

Feistritz im Rosental: Outdoor-Spielplatz und Erlebniswelt Play2Gether

  66 Türkises Toteisloch

Bodental: Meerauge

  67 Sind wir nicht alle Jäger?

Ferlach: Büchsen- und Jagdmuseum im Schloss

  68 In Harry Potters Fußstapfen

St. Margareten: Mitmachmuseum Expi

  69 Natürliche Abkühlung

Gallizien: Wildensteiner Wasserfall

  70 Luxus zum Löffeln

Tainach: Restaurant Sicher

  71 Sonnen mit Badewonnen

St. Kanzian: Klopeiner See

  72 Komödien unter freiem Himmel

Eberndorf: Südkärntner Sommerspiele im Stift Eberndorf

  73 Ein Quell des Lebens

Globasnitz: Rosaliengrotte am Hemmaberg

  74 Vom Leben am Land

Bleiburg: Werner Berg Museum

  75 Radeln im Lavanttal

Bleiburg: Drauradweg über die Hängebrücken St. Lucia

  76 Raum für zeitgenössische Kunst

Neuhaus: Museum Liaunig

  77 Das Schatzkästchen Kärntens

St. Paul: Benediktinerstift St. Paul

  78 Unterirdisch unterwegs

Griffen: Tropfsteinhöhle

  79 Sommerliche Erfrischungen

St. Andrä: Gasthaus Sieber

  80 Chillen im Marmorsaal

Wolfsberg: Schloss mit Restaurant

  Sexy und sympathisch

Dialekt: Kärntnerisch besser verstehen

Karte

  »Ah, e du a do!«

Vorwort: Servus, Srečno, Ciao!

Nein, das ist keine Gesangsübung, sondern eine Art Begrüßung im Sinne von »Schön, dass du auch hier bist!« Und weil man in Kärnten früher duzt als anderswo, könnte es auch heißen: »Schön, dass Sie auch hier sind.« Sie möchten also Kärnten kennenlernen oder aus einer neuen Perspektive entdecken? Ich verrate Ihnen meine Lieblingsplätze – die liegen vor allem in der Natur, Kultur und an Badeseen. Drei Dinge, die unseren Alltag beeinflussen und einen Hauch von mediterranem Lebensgefühl vermitteln. Das Herz Kärntens schlägt für mich rund um den Wörthersee. Hier bin ich aufgewachsen und teile einige meiner Lieblingsplätze mit Ihnen. Aber auch ein Ausflug ins historisch bedeutende Mittelkärnten lohnt sich immer. In Oberkärnten lässt es sich wunderbar in die alpine Bergwelt eintauchen, während die Region Villach mit ihren Seen lockt. Das südliche Unterkärnten ist ein Garant für Familienerlebnisse in der Natur. Das schätzen auch wir Einheimische.

Was macht einen Kärntner aus? Da wäre einmal die angeborene Gemütlichkeit, die am besten in der Redensart »lei losn« zum Ausdruck kommt. Damit ist gemeint: Nur keinen Stress machen, lieber loslassen und einen Gang zurückschalten. Vielleicht haben auch deshalb viele Kärntner immer die Badesachen oder Bergschuhe im Auto. Schließlich weiß man nie, ob sich nicht die Gelegenheit für einen Sprung in den See oder einen Abstecher auf den Gipfel ergibt. Das mit den Badesachen kann ich unterstreichen. Schließlich gibt es 1.270 Seen und jeder verfügt über einen eigenen Charakter und Charme. Egal, welcher es ist, der See spielt im Leben der Kärntner eine große Rolle. Auch in meinem. Ich verbrachte als Kind meine Tage am See, lernte im Strandbad auf der Brücke liegend für die Matura (Abitur) und noch heute ist der See eine Kraftquelle für mich. Das Wasser zieht mich magisch an. Unvorstellbar, nicht in der Nähe eines Sees zu wohnen.

Sie sehen, Gipfelstürmerin bin ich keine. Die stundenlange Kraxlerei zwischen den Felsen ist nicht meines. Trotzdem mag ich die Berge. In manchen Tälern rücken sie ganz nahe an einen heran, wirken zugleich bedrohlich und beschützend. In anderen Gegenden machen sie die Landschaft weich und öffnen den Horizont. So wie in Schiefling am Wörthersee. Hier bin ich groß geworden, mit den Karawanken und dem Kathreinkogel im Rücken. Und wenn wir als Kinder nicht am See waren, spielten wir im Wald, kletterten auf Bäume oder erkundeten die Umgebung mit dem Rad. Der Pyramidenkogel diente dabei als Orientierungspunkt.

Als Reisejournalistin bin ich gerne unterwegs und kundschafte die verschiedensten Ecken der Welt aus. Aber genauso spannend ist die Entdeckungsreise im eigenen Land. Einmal die Orte und Menschen mit anderen Augen sehen, sich einlassen auf Neues, obwohl es schon ein wenig bekannt ist. Daher ist dieses Buch eine Einladung an Sie: Nehmen Sie sich einmal die Zeit, einen Platz bewusst zu erleben, und richten Sie den Blick auf das Schöne. Genießen Sie den Moment mit all Ihren Sinnen – ob beim beruhigenden Wasser oder am einsamen Gipfel.

Erleben Sie das Zusammenspiel von See und Berg, es macht das Land so einzigartig. Dazu kommt der spannende Mix der verschiedenen kulturellen Einflüsse. Ich besuchte den zweisprachigen Kindergarten und die Volksschule. Das Slowenische erlebte ich stets als Bereicherung, dasselbe gilt für das Italienische. Gerade wegen unserer gemeinsamen Geschichte sollten wir das Verbindende vor das Trennende stellen. Ich fühle mich als Europäerin, die das Glück hat in einem kleinen Land mit großer Vielfalt zu leben. Erobern Sie meine Heimat auf gemütliche Weise – am besten mit einer kärntnerischen Kasnudl, einem italienischen Espresso und einer slowenischen Pohača als Stärkung.

Viel Vergnügen!

Ihre Anita Arneitz

Durstig? Das Kärntner Wasser hat eine ausgezeichnete Qualität. Daher können Sie unterwegs ruhig die Flasche oder den Becher an der Quelle oder direkt aus der Leitung auffüllen.

Oberkärnten

  1 Der höchste Berg des Landes

Heiligenblut: Großglockner

Kalte Windböen, funkelnde Eistürme und blaue, gefährliche Spalten: Der Besuch des Großglockners ist eine Reise in die Eiszeit. Sie führt zu einem Berg, der schon viele Menschen das Fürchten lehrte und von einigen sogar das Leben forderte. Trotzdem strömen die Menschen in Scharen zu ihm, um seine Macht zu erleben. Der Großglockner ist mit seinen 3.798 Metern nicht nur der höchste Berg Österreichs, sondern er zählt auch zu den höchsten Gipfeln der Ostalpen. Noch heute schätzen Bergsteiger die Route der Erstbesteigung, die 1800 von Kärnten aus startete. Einer Pyramide gleich türmt sich der Großglockner vor einem auf und lässt die Pasterze, die Gletscherzunge, ins Tal gleiten. Zu ihr führt eine Bahn. Allerdings schmilzt das Eis Jahr für Jahr, sodass bis zu ihm mittlerweile einige Schritte zu gehen sind. Das lohnt sich aber, denn der Gletscher ist nach wie vor beeindruckende acht Kilometer lang.

Murmeltiere, Steinböcke und Almrausch: Der Großglockner hat auch eine sanfte Seite. Diese kann bei einem Spaziergang auf dem gut ausgebauten Gamsgrubenweg entdeckt werden. Dabei geht es hoch über der weißen Landschaft durch mehrere Tunnel, die von Sagen oder vom mystischen Wasser erzählen, zum Wasserfallwinkel Kees. Das Besondere: Der Panoramaweg ist fast eben, sehr breit und bequem.

Anfahrt mit Aussicht: Die Hochalpenstraße, die zum Großglockner führt, ist mit 36 Kehren und einem Höhenanstieg von über 2.500 Metern spektakulär. Bevor Sie sich aber auf den Weg machen, halten Sie in Heiligenblut, einem kleinen Ort am Fuße des Großglockners, und gönnen Sie sich den Panoramablick. Die dortige Wallfahrtskirche St. Vinzenz beherbergt der Legende nach das Fläschchen mit dem Blut des Heiligen Briccius und ist ein beliebtes Motiv für ein Erinnerungsfoto – egal ob Selfie oder analog.

Goldgräberdorf, Wasserfall Jungfernsprung, Raggaschlucht – diese drei Wasserabenteuer in der Nähe des Großglockners sollten Sie einplanen!

1

Großglockner Hochalpenstraße

9844 Heiligenblut

+43 6546 650 (Büro Salzburg)

www.grossglockner.at

 

Tourismusinfo Heiligenblut

Hof 38

9844 Heiligenblut

+43 4824 270020

www.heiligenblut.at

  2 Im Tal der stürzenden Wasser

Malta: Kölnbreinsperre an der Hochalmstraße

Kärntens höchster Wasserfall, der größte Stausee des Landes und eine der höchsten Staumauern Mitteleuropas: Wenn es um Superlative geht, ist das Maltatal vorne dabei. Die 14,4 Kilometer lange Hochalmstraße führt über neun Kehren und durch sechs Felsentunnel auf 1.933 Meter Seehöhe zur Kölnbreinsperre. Dahinter liegt der Stausee, der zu Spitzenzeiten 200 Millionen Kubikmeter Wasser fasst. Gehalten wird das Wasser von einer 200 Meter hohen Betonmauer. Für diese wurden zwei Millionen Kubikmeter Beton verbaut – das ist fast das Volumen der Cheopspyramide. Daher lohnt es sich, das gewaltige Bauwerk aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.

Adrenalinjunkies zieht es zum Skywalk oder Bungee Jumping. Weniger Mutige spazieren auf der gesicherten Staumauer entlang oder machen sich auf zu einer Führung ins Innere. Dabei erfahren sie mehr über die Stromerzeugung mit Wasserkraft. In Kärnten macht nämlich das Wasser Licht: Rund 90 Prozent des gesamten Energiebedarfes wird mit Wasserkraft abgedeckt. In keinem anderen österreichischen Bundesland wird so viel Strom aus Wasserkraft gewonnen. Das weckt schon ein bisschen den Stolz und motiviert zu einer Wanderung rund um den Stausee. Und da Bergluft schnell den Körper ermüdet, kommt das neue Hotel mit Aussichtsterrasse gerade recht. Wie ein sich aufbäumendes Schiff, das seinen Bug am liebsten in den See tauchen möchte, wartet es auf den Felsen. Mitten in den Hohen Tauern. Damit ist es architektonisch genauso beeindruckend wie die Natur, die es umgibt.

Tosende Wasserfälle und rauschende Wildbäche – bei der Rückfahrt ins Tal ist es aus mit der Ruhe. Stürzende Wasser säumen die Straße und zumindest beim Fallbach sollte gestoppt werden. Der Fallbach lässt seinen weißen Wasserschleier 200 Meter in die Tiefe fallen und zählt zu den imposantesten Wasserfällen in den Alpen.

Plansch- und Pritschelspaß für Kinder bietet beim Fallbach ein eigener Wasserspielepark – inklusive Labyrinth, Experimentierhütte und Baumhaus.

2

Kölnbreinsperre an der Hochalmstraße im Maltal

(Mai–Oktober)

Brandstatt 36

9854 Malta

Tourismusbüro:

+43 50 313 39 363

www.verbund.com/tm/de/malta-hochalmstrasse

 

Erlebnispark Fallbach

Brandstatt 11

9854 Malta

+43 4733 20073

www.erlebnispark-fallbach.at

  3 Kunst findet Heimat

Gmünd: Altstadt

Bunt und lebendig wie ein Wimmelbild von Pop-Art-Künstler James Rizzi wirkt die Künstlerstadt Gmünd. Nur gibt es statt lachender Wolkenkratzer ein fröhliches Stimmengewirr in mittelalterlichen Gassen, statt gelber Taxis säumen Sonnenblumen den Weg zur Burg und anstelle überfüllter Strände finden Erholungssuchende die naturbelassenen Ufer der Flüsse Lieser und Malta vor.

Die Cafés, Bäckereien und Gasthäuser im Ortskern zeugen von der bedeutenden Rolle der Stadt in der Vergangenheit: Die Römer machten auf der Salzstraße von Bayern nach Venedig in Gmünd Rast, um Reiter und Ross zu stärken. Bereits 1346 erhielt Gmünd offiziell das Stadtrecht und zählt damit zu den ältesten Städten in Österreich.

Heute werden am Hauptplatz in den gemütlichen Gastgärten Künstler und Kunstinteressierte verpflegt. Innerhalb von 20 Jahren renovierten die Gmündner 20 alte Häuser. Ein Beispiel ist das Kunst- und Antiquitätengeschäft von Margarete Miklautz. Wo einst ein stinkender Ziegenbock ein- und ausging, werden jetzt Antiquitäten, zeitgenössische Kunst, Schmuck und Hüte verkauft. Der Mörtel am gotischen Gewölbe ist mehrere hundert Jahre alt und bildet einen spannenden Kontrast zu den Bildern und Skulpturen. Tür an Tür reihen sich hier, in der Hinteren Gasse, kleine Geschäfte und Galerien.

In einem der ältesten Gebäude der Stadt, dem ehemaligen St. Antonius Spital, befindet sich heute das Pankratium. Das sogenannte »Haus des Staunens« ist eine interaktive Erlebniswelt rund um das Thema Musik. Vom Klangdrachen bis hin zu Windharfen – auf verschiedene Weise können Sie hier Töne erleben. Sowohl für Groß als auch für Klein ist der Besuch kurzweilig, weil bei den Stationen selbst Hand oder Ohr angelegt werden können. Einfach darauf einlassen und unterschiedliche »Wow«-Momente erleben!

Schon mal einen Polizei-Porsche gesehen? Dieser und noch andere Raritäten können Sie im Porsche Automuseum von Helmut Pfeifhofer entdecken (www.auto-museum.at).

3

Altstadt Gmünd

Ausgangspunkt:

Hauptplatz

9853 Gmünd

Gästeinformation: +43 4732 2215 14

stadtgmuend.at/buergerservice/tourismus

 

Pankratium Gmünd

Hintere Gasse 60

9853 Gmünd

+43 4732 31144

www.pankratium.at

  4 Kleine Bäume, große Weisheit

Seeboden: Bonsaimuseum

80 Jahre hat sie auf dem Buckel und verbeugt sich trotzdem vor jedem Gast: Die Mädchenkiefer von Günther Klösch ist nach japanischer Tradition geformt wie eine Verbeugung. Wer unter ihrem einladenden Ast hindurchgeht, ist im Bonsai-Garten willkommen. Wie jedes Element im Garten erfüllt der Begrüßungsbaum einen bestimmten Zweck. In der japanischen Gartenkunst wird nichts dem Zufall überlassen. Alles hat einen Grund – und eine Seele. »Jeder Stein und jeder Baum spricht zu uns, zum Beispiel durch seine Form«, erklärt Klösch.

Seit mehreren Jahrzehnten beschäftigt er sich mit Bonsai-Bäumen und legt auf einer Fläche von 15.000 Quadratmetern verschiedene Gärten nach japanischem Vorbild an. Er hegt und pflegt rund 3.000 Bonsai-Bäume. Der Älteste ist 200 Jahre alt. Klösch bezeichnet seinen Garten lieber als Museum oder nie endenden Werdungsprozess, gleich dem Leben. Diese Philosophie spiegelt sich im Kare-san-sui wider, in seinem Landschaftsgarten.

Der weiße Kiesweg symbolisiert das Leben und führt zu unterschiedlichen Stationen. Am Anfang steht die Quelle als Metapher für die Geburt. Das Wasser fließt zwischen Kiefern einfach, leicht und unbeschwert dahin, wie es in der Kindheit sein sollte. Dann kommen erste Hindernisse: Bachbiegungen und Steinstufen. In der Mitte des Lebens stehen Besucher auf einer ebenen Steinplatte. Das ist ein Ort zum Innehalten, zum gedanklichen Zurückblicken und gleichzeitigen Vorausschauen. Je weiter der Bach fließt, desto wilder wird es – bis dieser letztendlich in einem kleinen See endet und Ruhe findet.

Der Garten lädt zum Nachdenken, Meditieren und Verweilen ein. Jeder kann seinem eigenen Weg folgen. Und dabei wird einem wieder bewusst: Die Menschen sind höchstens die Diener der Natur, aber niemals ihre Besitzer.

Im Nachbarort hat Karin Schlieber einen romantischen Kräuterschaugarten mit Shop geschaffen und zeigt, wie Gärtnern für Faule funktioniert.

4

Bonsaimuseum

Bonsaiplatz 1

9871 Seeboden

+43 4762 81947

www.bonsaimuseum.at

 

Schliebers Gartenservice & Kräuterstube

Obermillstatt 204

9872 Millstatt

+43 4766 2066

schlieber.at

  5 Italienisches Flair

Spittal a. d. Drau: Schloss Porcia

Eigentlich ist Katharina von Salamanca eine ruhelose und böse Frau – und außerdem eine Nachfahrin von Gabriel Salamanca, der 1533 das Schloss Porcia erbaute. Der Sage nach feierte sie einst im Palazzo ein großes Fest und verjagte all die hungrigen Bürger, die um Essensreste baten. Ihre Hunde bissen sogar einen alten Mann zu Tode. Er verfluchte die Gräfin. Daraufhin wurde ihr geliebter Sohn ebenfalls von den Hunden getötet. Das war zu viel für Katharina: Sie starb – aber vor ihrem Tod mauerte sie all ihre Schätze ein. Bis heute wurden ihre Kostbarkeiten nicht gefunden. Vielleicht weil ihr Geist noch immer durchs Schloss wandelt? Nur im Sommer, wenn sich der Innenhof mit Menschen füllt und die Arkaden mit dem Bühnenbild verschmelzen, hält sie inne und beobachtet das fröhliche Treiben.

Bereits 1960 begannen Herbert Wochinz, Thomas Bernhard und Annemarie Siller im Renaissancehof Theater zu spielen. Die Liebe auf Abwegen in Der Gefoppte von Georges Feydeau oder die Intrigen in Boubouroche von Georges Courteline gefielen dem Publikum. Ohne viel Geld entwickelte sich ein eigener Porcia-Theaterstil. Dazu gehören Profischauspieler, Kulissen und Requisiten, aufwendige Kostüme, rasantes Tempo und eine Pointe nach der anderen. Auch die Stücke für Kinder haben Lach-Garantie!

Außerhalb der Spielsaison des Ensembles Porcia können Ahnen- und Wappensaal sowie Turmzimmer besichtigt werden. Das Schloss diente den Fürsten Porcia als Residenz und wurde im Stil eines italienischen Palazzo erbaut. Es gehört zu den schönsten Renaissancebauten südlich der Alpen. Im Salamanca-Keller ist eine Galerie untergebracht. Kunst und Kultur haben im Schloss den gleichen Stellenwert wie der Genuss. Das Schlosscafé mit seiner Palmenterrasse ist ein beliebter Treffpunkt, entweder für einen schnellen Lunch oder Kaffee mit Kuchen am Nachmittag. Anders als bei Gräfin Salamanca werden die Bürger nicht vertrieben, sondern mit Köstlichkeiten verwöhnt.

Alltagskultur, Handwerk, Tradition: Das Schloss beherbergt ein multimediales Museum für Volkskultur – anfassen und ausprobieren erwünscht!

5

Schloss Porcia

Museum für Volkskultur

Burgplatz 1

9800 Spittal a. d. Drau

+43 4762 2890

www.museum-spittal.com

 

Ensemble Porcia

Burgplatz 1

9800 Spittal a. d. Drau

+43 4762 42020

www.ensemble-porcia.at

  6 Morgenrot küsst Gipfel

Spittal a. d. Drau: Sportberg Goldeck

Es ist vier Uhr morgens. Alle anderen schlummern noch in ihren Betten. Nur eine Gruppe von Frühaufstehern trifft sich bei der Talstation Goldeckbahn. Und dann geht es hinauf auf 2.050 Meter Seehöhe. Aber nicht zu Fuß, sondern bequem mit der Gondel, um die ersten Strahlen der Sonne zu sehen. Oben angekommen sind es noch zehn Minuten zum Gipfel, der auf 2.140 Metern Seehöhe liegt. Die letzten Schritte in der Dunkelheit, bevor ein neuer Tag anbricht.

Das Goldeck ist der Hausberg der Spittaler. Seinen Namen hat er vom Gold, denn im 16. und 17. Jahrhundert wurde das Edelmetall in der Goldeckgruppe abgebaut: Goldadern so dick wie Baumstämme soll es gegeben haben, berichten Überlieferungen. Davon vorhanden ist nichts mehr. Wahrscheinlich wurde deshalb 1960 die erste Bahn auf den Berg eröffnet und der Grundstein für das Skigebiet gelegt. Neben der Seilbahn führt auch eine Panoramastraße auf den Berg, die im Sommer bei sportlichen Radlern und Motorradfahrern beliebt ist.