Lilly - Lampenfieber und kein bisschen leise - Patricia Schröder - E-Book

Lilly - Lampenfieber und kein bisschen leise E-Book

Patricia Schröder

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Beschreibung

Lilly und die total verrückte Überraschungs-Show

Lilly ist schwer genervt. Schuldirektor Handteherz plant zum Schuljubiläum ein großes Fest, bei dem die Schüler ihr Können unter Beweis stellen sollen – mit einem Klassik-Konzert, einem Lyrik-Wettbewerb und der Meisterschaft im Kopfrechnen. Gähn! Und das Fieseste dabei: Die Schüler der Unterstufe dürfen gar nicht mitmachen. Zeit, die Wundersprüchebox zu befragen, findet Lilly. Und kurze Zeit später entwickelt sie mit ihren Freunden einen Geheimplan, wie sie allen beweisen können, was wirklich in ihnen steckt!

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Seitenzahl: 230

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Patricia Schröder

Lilly

Lampenfieber und

kein bisschen leise

Kinder- und Jugendbuchverlagin der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
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© 2014 cbj, Kinder- und Jugendbuch Verlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,Neumarkter Str. 28, 81673 München.Alle Rechte vorbehaltenCoverbild und Vignetten: Dagmar HenzeLektorat: Maren JessenCovergestaltung: basic-book-design, Karl Müller-Bussdorfcl · Herstellung: UKSatz: KompetenzCenter, MönchengladbachISBN: 978-3-641-14212-4V003
www.cbj-verlag.dewww.penguinrandomhouse.de

Jungsprobleme

»Ich finde, es ist schon viel zu lange nichts mehr passiert«, sagt Blümchen.

»Jep«, bestätige ich, lehne meine Stirn gegen ihre Schläfe und gähne herzhaft. »Unser Leben ist so langweilig wie eine Kanu-Tour in der Sahara und so fad wie eine Leberwurststulle ohne Leberwurst.«

Wir liegen nebeneinander auf meinem Bett, blättern alte Zeitschriften durch und warten darauf, dass Yassi sich meldet. – Was sie eigentlich schon vor einer halben Stunde tun wollte.

»Vielleicht ist dein Klingelton aus«, überlegt Blümchen.

»Mein Klingelton ist nie aus«, erwidere ich.

»Trotzdem«, sagt sie. »Guck doch bitte noch mal nach.«

»Aye, aye, Mylady.« Grinsend drücke ich ihr einen Kuss auf die Wange. Dann setze ich mich auf, fische mein Handy vom Nachttisch und checke die Eingänge der letzten vierundzwanzig Stunden ein weiteres Mal durch.

»Und?«, fragt Blümchen ungeduldig.

»Noch immer nix.«

Seufzend lässt meine Freundin ihre Zeitschrift sinken. »Hoffentlich ist ihr nichts passiert.«

»Quatsch«, sage ich. »Was soll ihr denn passiert sein? Bestimmt muss sie nur noch im Imbiss aushelfen.«

»Wenn es so wäre, hätte sie dir garantiert eine Nachricht geschickt«, brummt Blümchen. »Hat sie aber nicht.«

»Mensch, Yassi ist doch nicht meine Sklavin, die mir für jeden Schritt, den sie macht, Rechenschaft schuldig ist«, gebe ich stöhnend zurück.

»Trotzdem«, sagt meine Freundin schon wieder und zieht ihr berühmt-berüchtigtes Grummel-Gesicht. »Ich mache mir nun mal Sorgen.«

Mühsam verkneife ich mir ein neuerliches Grinsen.

»Vor ein paar Wochen noch hast du gesagt, dass sie mit ihren Problemen selber klarkommen muss, und jetzt würdest du sie am liebsten in Wattebäuschchen hüllen.«

»Vor ein paar Wochen ist ungefähr dreitausend Jahre her«, stellt Blümchen klar. »Damals konnte ich überhaupt nicht ahnen, wie gern ich Yassi jetzt haben würde.«

Ich kneife sie freundschaftlich in den Arm. »Stell dir vor, ich hab sie auch gern, und trotzdem drehe ich nicht gleich durch, wenn sie sich mal ein bisschen verspätet.«

Genau genommen hatte ich Yassi sogar schon vor Blümchen gern, aber ich spare es mir, das zu bemerken. In manchen Dingen kann Blümchen nämlich ziemlich empfindlich sein.

Sie und ich sind schon seit der Grundschule miteinander befreundet. Yassi, die eigentlich Yasemin heißt und aus einer türkischen Familie stammt, ist erst kurz vor den Sommerferien in unsere Klasse gekommen. Der Umstand, dass sie ein Kopftuch trägt, hat damals einen ziemlichen Wirbel bei unseren Mitschülern ausgelöst. Beinahe wäre daran sogar Blümchens und meine Freundschaft zerbrochen. Ich bin heilfroh, dass die Wogen von vor ungefähr dreitausend Jahren inzwischen geglättet sind und wir uns zu dritt richtig gut verstehen. Und damit bloß kein neues Sturmtief aufzieht, halte ich jetzt geflissentlich die Klappe.

»Ich drehe nicht durch«, erklärt Blümchen und nimmt mir das Handy weg. »Ich mache mir bloß meine Gedanken. Und das tue ich lieber ein Mal zu viel als ein Mal zu wenig.«

»Okay.« Ich nicke und warte geduldig ab, bis auch sie meine Eingänge durchgecheckt hat.

»Drei SMS von Björn-Dakota«, stellt sie fest und wirft mir einen vielsagenden Blick zu. »Und zwei von Luis. Seine letzte Nachricht ist von vorgestern.« Sie atmet geräuschvoll ein. »Darf ich sie lesen?«

»Wenn es dich glücklich macht«, entgegne ich schulterzuckend.

»Bestimmt nicht«, murmelt Blümchen und atmet nun laut schnaufend aus. »Da steht ja überhaupt nichts!«

»Nee«, sage ich.

»Und warum löschst du sie dann nicht?«, will meine Freundin wissen.

»Keine Ahnung. Hab ich wohl vergessen.«

»Ts«, meint sie kopfschüttelnd und tippt weiter auf dem Display herum. »In der anderen steht auch nichts. Die ist übrigens von vor zwei Wochen.« Blümchen sieht mich vorwurfsvoll an. »Und die hast du auch noch nicht gelöscht!«

»Kann sein«, gebe ich unbeeindruckt zurück. »Stört ja niemanden, oder?«

Die Antwort ist ein Grummeln. »Und was ist mit den Nachrichten von Björn-Dakota?«

»Die handeln alle von dir«, sage ich.

Blümchen kriegt ganz große Augen. »Wie? Von mir?«

Wieder zucke ich mit den Schultern. »Er mag dich eben und versucht herauszufinden, wie er an dich rankommt.«

Jetzt ist es eher ein Knurren, das aus Blümchens Kehle grollt.

»Reg dich ab«, beschwichtige ich sie. »Das ist doch nichts Neues.«

»Nein, aber ich hätte niemals gedacht, dass er dich deswegen mit SMS bombardiert.« Meine Freundin mustert mich forschend. »Du hast ihm hoffentlich keine Tipps gegeben!«

»Natürlich nicht«, entgegne ich. »Was denn für Tipps?«

Das ist eher eine rhetorische Frage, denn natürlich weiß ich, was sie damit meint. Björn-Dakota ist eines der Themen, das uns seit Wochen in Atem hält und für beinahe ebenso viel Aufregung gesorgt hat wie Yassis Einzug in unsere Klassengemeinschaft.

Blümchen schüttelt unwillig den Kopf. Sie legt mir das Handy in den Schoß und starrt schweigend zur Decke.

»Ich werde sie nicht lesen«, sagt sie schließlich. »Wozu auch?«

»Klar«, sage ich. »Es gibt nicht den geringsten Grund.«

»Aber du weißt natürlich, was drinsteht …«, erwidert sie zögernd.

»Logisch.«

»Du hättest sie auch löschen können«, meint Blümchen.

»Stimmt, das hätte ich«, gebe ich zu. »Die Frage ist bloß, ob das klug gewesen wäre.«

Ich zumindest halte es für unabdinglich, über BDs zuweilen recht komplizierte Gedankengänge auf dem Laufenden zu bleiben. Nur so können wir seine Pläne durchschauen und seine Überraschungsangriffe effektiv abwehren – oder wenigstens versuchen, ihnen aus dem Weg zu gehen.

»Und?«, fragt Blümchen jetzt. »Hast du ihm zurückgeschrieben?«

»Nein«, erwidere ich. »Jedenfalls nicht direkt.«

Meine Freundin schnellt hoch wie eine Sprungfeder und sieht mich mit funkelnden Augen an. »Wie, bitte schön, kann man jemandem denn indirekt zurückschreiben?«, blafft sie.

»Zum Beispiel, indem man nicht auf seine Fragen eingeht«, sage ich.

Ihr Blick scheint meine Stirnplatte zu durchdringen. »Okay, und was genau hast du ihm geantwortet?«

»Dass du ihn nett findest, er sich aber keine Hoffnungen machen soll«, erwidere ich möglichst gleichmütig und zucke dabei lässig mit den Schultern, damit Blümchen gar nicht erst auf die Idee kommt, dass die Sache in irgendeiner Weise dramatisch sein könnte. »So was in der Art.«

Einen Moment lang sagt meine Freundin gar nichts, sondern guckt mich nur weiter an.

»Bist du wahnsinnig!«, brüllt sie dann plötzlich los. »Du kannst Björn-Dakota doch nicht einfach schreiben, dass ich ihn nett finde!«

»Wieso? Tust du doch«, verteidige ich mich. »Abgesehen davon finden Yassi und ich das auch. BD ist unbestritten der beste Kumpel, den man sich vorstellen kann.«

»Dann nimm du ihn doch!«, faucht Blümchen und zischt wie eine Rakete über mich hinweg vom Bett herunter.

»Du weißt ebenso gut wie er, dass ich nicht das geringste Interesse an ihm habe«, sage ich versöhnlich. »So wie BD ebenfalls vollkommen klar ist, dass du nicht mit ihm zusammen sein möchtest. Der Punkt ist bloß: Er will nicht aufgeben, sondern unbedingt dein Herz erobern. Er ist geradezu besessen davon. Und genau das versuche ich ihm auszutreiben.«

»Indem du ihm schreibst, dass ich ihn nett finde?« Blümchen baut sich auf meinem pink-orange gestreiften Bettvorleger auf und kreuzt die Arme vor der Brust. »Besten Dank auch, Lilly Wunderbar!«

Ich schüttele frustriert den Kopf. »Versetz dich doch bitte mal in seine Lage. Der arme Kerl schmachtet dir nun schon seit über drei Monaten hinterher und …«

»Versuch ich gar nicht erst«, fährt meine Freundin dazwischen. »Außerdem finde ich Björn-Dakota nicht nett, sondern allenfalls okay. Wenn er nicht zufällig in unsere Klasse ginge, würde ich ihn gar nicht kennen. Und dann wäre er mir völlig piepegal.«

»Dein zukünftiger Ehemann ist dir auch piepegal«, halte ich dagegen. »Weil du den nämlich auch noch nicht kennst.«

»Pfff!«, macht Blümchen. Sie lässt die Arme sinken und beginnt nun, vor dem Bett auf und ab zu tigern. »Was ist denn das für ein Argument?«, knurrt sie. »Abgesehen davon heirate ich sowieso nicht.«

»Na gut, aber zumindest wirst du dich irgendwann in irgendwen verlieben«, gebe ich zurück. »Und wenn es nicht BD ist …«

»Garantiert nicht!« Blümchen bleibt mit einem Ruck stehen. »Lilly«, sagt sie mit bierernstem Gesicht. »Ich will nicht mehr darüber reden.«

»Ich hab nicht damit angefangen«, betone ich.

Blümchen wischt meine Bemerkung mit einer ungeduldigen Handbewegung beiseite. »Und damit meine ich nicht nur Björn-Dakota, sondern das ganze Thema.«

»Mhm.« Ich nicke. »Okay.«

»Das Einzige, was mich interessiert, ist, welche Fragen er dir so stellt«, fügt sie hinzu.

Also doch nicht das ganze Thema, denke ich, kommentiere es aber nicht. »Welche Hobbys du hast … Was du besonders gern magst …«, zähle ich stattdessen auf. »Musikgruppen, Tiere, Kinofilme, Schauspieler, Farben …«

»Oh Mann!« Blümchen verdreht die Augen. »Das ist ja die reinste Spionage!«

»Jetzt übertreib mal nicht«, entgegne ich. »Schließlich habe ich ihm nichts verraten.« Was im Übrigen gar nicht so einfach war. Björn-Dakota ist nämlich ganz schön hartnäckig. »Sieh es doch mal so …«, empfehle ich ihr. »Da gibt es einen Jungen, der dich wirklich mag. BD findet dich toll … hübsch und witzig und klug …«

»Hat er das gesagt?«

»Ja, hat er.«

Blümchen schürzt die Lippen und guckt missmutig vor sich hin.

»Es nervt aber trotzdem«, grummelt sie.

»Ja, ich weiß«, stöhne ich. »Andererseits könnte es dir doch auch mal so gehen. Irgendwann … mit einem anderen Jungen.«

Blümchen schüttelt den Kopf. »Ganz sicher nicht«, erwidert sie. »Erstens verliebe ich mich nicht und zweitens schon mal gar nicht in jemanden, den ich nicht haben kann.« Sie deutet auf mein Handy. »Und deshalb möchte ich, dass du die Nachrichten löschst. Und zwar alle. Auch die von Luis.«

»Aha …?«

Blümchens Logik übersteigt das Fassungsvermögen meiner glatt rechts gestrickten grauen Zellen, dennoch tue ich, was sie von mir verlangt, und befördere sämtliche Nachrichteneingänge der letzten zwei Wochen in den virtuellen Papierkorb.

»Und in Zukunft öffnest du die SMS gar nicht erst«, befiehlt sie.

»Die von BD oder die von Luis?«, frage ich.

»Beide.«

Ich zucke mit den Schultern. »Kein Thema.«

In denen von Luis gibt es ja sowieso nichts zu lesen, und was Björn-Dakota betrifft, ist es mir ohnehin lieber, wenn Blümchen sich selber mit ihm und seinen Avancen auseinandersetzt.

Meine Freundin lässt sich seufzend auf die Bettkante sinken und nagt auf ihrer Unterlippe herum. »Ich wünschte, es gäbe keine Jungs«, sagt sie. »Die machen alles nur unnötig kompliziert.«

»Findest du?«

»Allerdings«, meint sie und hebt den Blick zur Zimmerdecke. »In den Sommerferien war das Leben so wunderbar überschaubar.«

Das ist es doch noch immer, denke ich bei mir, lege mein Handy auf den Nachttisch zurück und mustere meine Freundin verstohlen. Aber irgendwie hat sie schon recht: Die Sommerferien waren wirklich toll. Blümchen, Yassi und ich haben uns jeden Tag getroffen. Mal waren wir im Kino, mal im Freibad oder bei Oma Brille im Garten, dann wieder sind wir im Bio-Imbiss von Yassis Eltern gewesen, um beim Zubereiten der türkischen Leckereien zu helfen. Alle paar Tage haben wir zu dritt entweder bei Oma Brille, bei mir zu Hause oder bei Blümchen übernachtet. Wir hatten jede Menge Spaß, und manchmal kam es uns so vor, als gäbe es nur uns drei auf der Welt. Keine Eltern, die uns etwas auftrugen oder verboten, keine Jungs oder Geschwister, die uns ärgerten. Selbst Malte und Luis tauchten die ganzen sechs Wochen über nicht ein einziges Mal auf.

Plötzlich ertönt in der Wohnung ein Rumsen, gefolgt von einem kurzen Schrei. Zwei Sekunden später fliegt meine Zimmertür auf und mein achtjähriger Bruder Philipp stürzt herein.

»Hilfe, Lilly!«, brüllt er. »Du musst mir helfen!« Er dreht eine Runde vor meinem Bett und bleibt schließlich an meinem Fenster stehen. »Hast du keine Fliegen?«

»Wie bitte?«, frage ich zurück.

»Ich brauche Fliegen«, erwidert Philipp mit Nachdruck. »Solche, die rumsummen, auf der Haut kitzeln und einem auf den Geist gehen.«

Er dreht eine weitere Runde, schlägt dabei seine Arme auf und ab und gibt ein nervtötendes Brummen von sich. Seine Lippen flattern und das Brummen klingt ziemlich feucht.

»Du kannst einem auf den Geist gehen«, bemerkt Blümchen.

»Ich bin ja auch eine Fliege«, erwidert Philipp.

In diesem Moment erscheint meine Mutter auf der Schwelle.

»Schluss jetzt, Philipp«, sagt sie energisch. »Lass bitte die Mädchen in Ruhe.«

»Aber ich brauche neue Rennfahrer für meine Carrera-Bahn«, jault mein Bruder. »Meine alten sind alle verunglückt.«

»Ich glaube, ich habe welche für dich«, meint Mama lächelnd und drückt ihm ein paar Pfefferminzbonbons in die Hand.

»Jippieh!«, johlt Philipp und brummt aus dem Zimmer.

»Mal sehen, wie lange die überleben«, meint sie und zwinkert uns zu. »Möchtet ihr auch welche?«

»Nö«, sage ich, und Blümchen winkt ebenfalls ab. Zum Dank werfe ich meiner Mutter aber ein Kussmündchen zu, bevor sie das Zimmer wieder verlässt.

»Gibt es eigentlich Schokoladenparfüm?«, fragt Blümchen grinsend.

Ich kneife sie zärtlich in den Arm, denn ich weiß genau, was sie meint. Meine Mutter duftet immer ein wenig nach Nougat. Entweder hat sie tatsächlich ein solches Parfüm oder es liegt an den vielen Pralinen, die sie heimlich futtert.

»Dein Bruder ist allerdings ziemlich frech«, setzt sie hinzu. »Was fällt dem ein, einfach so in dein Zimmer zu stürzen!«

»Vor einer halben Stunde hast du dich noch darüber beklagt, dass nichts passiert«, ziehe ich sie auf.

»Damit meinte ich irgendwas Cooles«, brummt Blümchen.

Schon klar. – Also definitiv nichts mit Jungs.

»Vielleicht bringt ja die Projektwoche in der Schule ein bisschen Abwechslung in unser eintöniges Leben«, sage ich wenig hoffnungsvoll, und wie zu erwarten gibt auch Blümchen nur einen Laut des Unglaubens von sich. »Vergiss es«, brummt sie. »Schule ist Schule und kein Abenteuerland. Und bis zu den Herbstferien will ich ganz sicher nicht warten«, fügt sie entschlossen hinzu. »Ich finde, wir sollten jetzt mal deine Wundersprüchebox befragen.«

Hmm, keine schlechte Idee.

Ich sinke der Länge nach auf die Matratze zurück, beuge mich über die Bettkante und fische die mit bunten Papierschnipseln beklebte Schachtel hervor. Darin sammele ich seit ewigen Zeiten lustige Sprüche – die manchmal auch ganz schön bekloppt sein können –, besonders klug erscheinende Lebensweisheiten und ulkige Empfehlungen, die ich in Mamas und Oma Brilles Zeitschriften finde und die sich hauptsächlich auf Themen wie Kochen, Haushalt und Mode beziehen.

»Hier«, sage ich und lege sie Blümchen auf den Schoß. »Zieh du.«

»Wieso ich?« Sie nimmt den Deckel ab und lässt ihre Finger durch die zusammengefalteten Zettel gleiten. »Du bist Lilly Wunderbar. Und es ist deine Box. Womöglich wirken die Sprüche bei mir gar nicht.«

»Das ist doch Unsinn!«, gebe ich zurück. Ich rücke dicht an Blümchen heran, hebe meine Hände über die Schachtel und mache eine geheimnisvolle Hokuspokus-Geste. »Solange die Befragung in meiner Anwesenheit erfolgt, kann überhaupt nichts schiefgehen. Schließ die Augen«, fordere ich sie auf, »stell die richtige Frage und du wirst auf jeden Fall die richtige Antwort bekommen.«

»Wenn du meinst …«

Mit einem tiefen Seufzer legt Blümchen ihren Kopf in den Nacken. Sie schließt die Augen, murmelt unverständlich ihre Frage und greift zu.

»Aber du liest sie vor«, sagt sie und legt den herausgezogenen Zettel auf meinen Oberschenkel.

»Okay.«

Ich verstehe wirklich sehr gut, dass sie es nicht selber machen will. Obwohl ich die Wundersprüchebox erfunden habe und sie mich bisher noch kein einziges Mal im Stich gelassen hat, habe auch ich immer Herzklopfen, wenn ich sie befrage. Je öfter ich es mache, desto fester glaube ich jedoch daran, dass es funktioniert, und umso magischer wird es.

Langsam falte ich den Zettel auseinander.

Lieber Lebkuchen als einen toten Keks. – Uff!

»Und?« Blümchen lugt über meine Schulter.

»Tja«, sage ich und reiche ihr achselzuckend den Zettel.

Sie nimmt ihn und starrt eine Weile schweigend darauf.

»Und das soll die richtige Antwort sein?«

»Todsicher.«

Meine Freundin schüttelt energisch den Kopf. »Never!«

»Wie lautete denn deine Frage?«

»Ganz einfach«, erwidert sie. »Was muss ich tun, damit mein Leben endlich wieder spannender wird!«

»Hm«, mache ich und knete mein Ohrläppchen.

»Und das hier kann’s ja wohl kaum sein«, sagt Blümchen genervt, knüllt den Zettel zusammen und schnippt ihn in meinen Papierkorb.

»He, du spinnst wohl!«, rufe ich und bin mit einem Satz vom Bett herunter. »Wenn du den Spruch wegwirfst, kommst du der Lösung deines Problems auch nicht näher.«

»Ich habe kein Problem.« Blümchen verschränkt die Arme vor der Brust. »Bloß Langeweile. Außerdem wüsste ich allmählich wirklich gern, wo Yassi steckt. Wir warten nun schon über eine Stunde auf …«

In diesem Moment klopft es zaghaft an der Tür.

»Das ist sie!«, jubele ich.

Meine Eltern pflegen sich nämlich weitaus energischer bemerkbar zu machen und Philipp oder Jackie wären gleich ohne anzuklopfen in mein Zimmer gestürzt. Yassi aber ist der höflichste und zurückhaltendste Mensch, den ich kenne.

»Komm rein!«, rufe ich.

»Wenn du kein Junge bist!«, setzt Blümchen hinzu.

Eine Sekunde später steht Yassi auf der Schwelle. Sie trägt bunt geringelte Strümpfe, eine Zottelweste über ihrer Jeansjacke und ein hübsches pinkfarbenes Kopftuch. Ihre Wangen sind gerötet und ihre dunklen Augen leuchten – wie immer, wenn wir uns sehen.

»Tut mir leid, dass ich mich verspätet habe«, entschuldigt sie sich, »aber ich musste noch mal umkehren.«

»Wieso?«, fragt Blümchen. »Hattest du was vergessen?«

»Im Gegenteil.« Yassi schließt die Tür hinter sich, zieht Zottelweste und Jeansjacke aus und hängt beides sorgfältig über die Lehne meines Schreibtischstuhls. »Ich hatte was an den Hacken.«

»Hä?« Irritiert sehe ich sie an. »Was hattest du?«

»Die F.A.T.«, sagt Yassi und deutet auf ihre Fersen. »An den Hacken.«

Blümchen und ich verdrehen stöhnend die Augen. »Nee, oder?«, platzt es im Duett aus uns heraus.

»Doch, leider.« Yassi streift ihr Kopftuch ab, sodass ihr die hübschen schwarzbraunen Locken ins Gesicht fallen. »Nachdem nun eine Weile Ruhe war, haben sie es sich offenbar wieder anders überlegt.«

»Du meinst wohl deine Tante Hatice«, sage ich.

Yassi zuckt mit den Schultern. Sie faltet das Kopftuch zusammen und legt es ebenfalls über die Stuhllehne.

»Ja, vielleicht steckt sie tatsächlich dahinter«, erwidert sie. »Ich blick da langsam nicht mehr durch.« Einen Moment lang wirkt sie niedergeschlagen, doch dann blitzt es plötzlich triumphierend in ihren dunklen Augen auf. »Aber ich habe sie geleimt.«

»Oh.« Blümchen neigt sich ihr erwartungsvoll entgegen. »Und wie?«

Sie und ich rutschen ein Stück zur Seite, damit Yassi sich neben uns auf die Bettkante setzen kann.

»Also, dass Fuat, Akin und Tarik mich verfolgen, habe ich blöderweise erst gemerkt, als ich in die U-Bahn eingestiegen bin«, fängt sie an zu erzählen.

Ich stoße einen Schwall Luft aus. »Dann haben die drei Jungs ihre Strategie also geändert«, schnaube ich und tippe mir an die Stirn. »Statt beschützen heißt ihr Motto jetzt wohl Geheimüberwachung.«

»Mhm.« Yassi nickt. »Sieht ganz so aus.«

»Ach, komm schon!«, gibt Blümchen zurück und macht eine wegwerfende Geste. »Die wollten dich doch auch damals nicht einfach bloß beschützen. Sie waren schon immer deine Aufpasser.«

»Stimmt«, bestätige ich. »Aber vor den Sommerferien haben sie gar nicht erst versucht, ein Geheimnis daraus zu machen. Da haben die drei Yassi ganz offensichtlich bewacht.«

Akin ist nämlich Yasemins Cousin, und damals wollten er, Fuat und Tarik um jeden Preis verhindern, dass sie sich privat mit deutschen oder besser gesagt nicht-muslimisch-gläubigen Jungs unterhält. Wahrscheinlich war es ihnen nicht einmal recht, dass Yassi sich mit mir und Blümchen angefreundet hat.

»Dabei dachte ich eigentlich, dass sich an ihrer Einstellung inzwischen etwas geändert hat«, setze ich hinzu und tippe mir an die Schläfe.

Ich jedenfalls hatte den Eindruck, dass zumindest Fuat und Akin unser deutsch-türkisches Sommerbuffet ziemlich cool fanden, ebenso wie Yassis Talent, jede Stimme perfekt nachahmen zu können. Denn davon hatte bis zu den Sommerferien außer Yassis großer Schwester Busra niemand einen blassen Schimmer. Inzwischen weiß natürlich die ganze Schule davon. – Und nicht nur die.

Yassi schüttelt den Kopf. »So etwas passiert nicht von heute auf morgen«, entgegnet sie. »Leider. Akin ist ja nun mal der Sohn von Yenge Hatice, und die kann sich nicht entscheiden, ob sie lieber traditionell oder modern sein will.«

»Also, ich habe keine Lust, mir den Kopf deiner Tante zu zerbrechen«, sagt Blümchen und drückt Yassi ihren Ellenbogen in die Seite. »Erzähl uns lieber mal, wie du die drei Jungs abgehängt hast.«

»Ganz einfach«, erwidert Yassi und der Glanz kehrt in ihre Augen zurück. »Als ich Akin, Fuat und Tarik bemerkte, bin ich sofort wieder aus der U-Bahn ausgestiegen und zum Imbiss zurückgelaufen. Ich habe sie feixen gehört und gesehen, wie sie sich gegenseitig High Five gegeben haben.«

»Und dann?«, frage ich.

»Eine halbe Stunde lang habe ich so getan, als ob ich aushelfen würde«, berichtet Yassi. »Dann ist Busra gekommen, und ich habe sie gebeten, mich mit dem Auto hierherzufahren.«

Blümchen schiebt die Unterlippe vor und blickt finster vor sich hin. »Das ist nicht in Ordnung«, brummt sie. »Du hättest nicht zurücklaufen sollen. Schließlich kann dir niemand verbieten, Lilly zu besuchen.«

»Doch«, widerspricht Yassi. »Meine Eltern könnten es.«

»Aber sie würden es nicht tun«, hält Blümchen dagegen, woraufhin Yassi nur mit den Schultern zuckt.

»Wäre deine Schwester nicht im Imbiss aufgetaucht, wärst du jetzt wahrscheinlich überhaupt nicht hier«, sagt Blümchen. »Hab ich recht?«

Yassi schluckt. Sie senkt den Blick und starrt auf ihre Hände.

»Ich finde, das darf gar nicht erst einreißen«, meint Blümchen und sieht mich fragend an. »Sag du doch auch mal was, Lilly Wunderbar! Wir müssen mit Akin reden.«

»Auf gar keinen Fall.« Yassi schüttelt entschieden den Kopf. »Das würde die Sache nur noch schlimmer machen.«

»Hmm.« Ich nicke. »Das befürchte ich allerdings auch.«

»Aber sie kann sich das doch nicht alles gefallen lassen«, protestiert Blümchen und springt vom Bett auf. »Irgendetwas müssen wir tun!«

Ja, der Meinung bin ich auch. Bloß was?

Ich gebe einen ratlosen Seufzer von mir und schlinge meinen Arm um Yassis Schultern.

»Warum ignorierst du sie nicht einfach?«, schlage ich vor. »Ich meine: Soll’n sie dich doch beschatten! Dir tut das nicht weh … und wenn die nichts Besseres zu tun haben, können sie einem doch eigentlich nur leidtun.«

»Du verstehst das eben nicht«, sagt Yassi. Sie schiebt meinen Arm zur Seite und greift nach ihrem Kopftuch. »Ich glaube, ich fahre jetzt besser wieder nach Hause.«

Von toten Keksen und Sahnetorten

Nachdem Yassi meine Zimmertür hinter sich zugezogen hat, ist die Stimmung endgültig dahin. Natürlich haben Blümchen und ich versucht, sie zum Bleiben zu bewegen, aber leider war da nichts zu machen.

»Mann, die kann aber auch stur sein!«, schimpft Blümchen und plumpst mit übelster Miesepeter-Miene aufs Bett zurück.

»Ja«, sage ich. »So wie du.«

Blümchen kneift die Augen zusammen. »Und du«, knurrt sie.

Wo sie recht hat, hat sie leider recht. Allerdings bin ich gerade nicht in der Laune zuzugeben, dass wir diese zuweilen recht hinderliche Eigenschaft miteinander teilen. Also verschränke ich ebenfalls die Arme und stiere schweigend meinen Kleiderschrank an.

»Na toll«, schnauft Blümchen. »Dann kann ich ja wohl ebenfalls gehen. Oder wie?« Erwartungsvoll hält sie ihren Blick auf mich gerichtet.

Ich weiß genau, was sie jetzt hören will, nämlich, dass sie bitte bleiben soll und wir uns zur Aufheiterung einen lustigen Film angucken könnten. Ein Teil von mir wünscht sich das auch. Aber der andere sagt, dass ich lieber allein wäre und überhaupt nicht aufgeheitert werden möchte.

Es stimmt nämlich, was Yassi gesagt hat: dass wir sie nicht verstehen. Dass ich sie nicht verstehe. Und das macht mich traurig und gleichzeitig fuchsteufelswild. Viele ihrer Sorgen und Probleme sind so ganz anders als die von Blümchen und mir. Sie lassen sich mit all dem, was ich bisher erlebt oder von meinen Eltern beigebracht bekommen habe, überhaupt nicht vergleichen.

Würden Luis und Malte beispielsweise auch nur auf die Idee kommen, mich und Blümchen zu beschatten, müssten sie sich gehörig auf was gefasst machen. Die beiden Plagegeister wohnen draußen in Wittenfeld in derselben Siedlung wie Oma Brille und sie gehen uns mit ihren dusseligen Streichen schon seit einer ganzen Weile total auf den Keks. Vor einigen Wochen haben sie mir sogar mein Handy geklaut. Inzwischen habe ich es zurück, seitdem schickt mir Luis allerdings in regelmäßigen Abständen diese leeren SMS. Keine Ahnung, was das soll. Jedes Mal, wenn eine neue Nachricht von ihm eintrudelt, kriege ich Herzklopfen vor Wut.

Gelöscht habe ich sie bisher trotzdem nicht. Mag sein, dass das dumm ist, und ich verstehe durchaus, dass Blümchen sich deswegen aufregt, aber irgendwie hätte ich das Gefühl, als würde ich Beweismaterial vernichten.

Wie auch immer: Blümchen und ich hätten niemals Angst vor irgendwelchen Jungs. Falls es nötig ist, reden wir ganz normal mit ihnen, und wir fallen auch nicht gleich tot um, wenn wir sie versehentlich mal berühren. Welche Hautfarbe sie haben und an welchen Gott sie glauben, spielt dabei überhaupt keine Rolle.

»Ich muss noch Englischvokabeln lernen«, sage ich, als ich merke, dass Blümchen mich noch immer anstarrt.

»Na, das fällt dir aber früh ein«, erwidert sie und schnappt sich ihre Jacke.

Flugs zaubere ich mir einen zerknirschten Ausdruck ins Gesicht. Ich möchte jetzt nämlich auf keinen Fall Streit mit ihr.

»Tut mir leid«, entschuldige ich mich. »Ich glaube, heute ist einfach nicht mein Tag.«

Meine Freundin mustert mich forschend.

»Okay«, meint sie schließlich. »Kann ja mal vorkommen.« Sie schlüpft in ihre Jacke, zieht den Reißverschluss hoch und drückt mir einen Kuss auf die Wange. »Und was Yassi betrifft … da fällt uns schon was ein. Aber komm bloß nicht auf die Idee, deswegen deine komische Wundersprüchebox um Rat zu fragen.«

Verrückterweise bleibt ausgerechnet Blümchens letzter Satz in meinem Kopf kleben wie ein Stück zusammengeknüllter Tesafilmstreifen, der einem zwischen den Fingern und an den Klamotten pappt und sich einfach nicht in den Mülleimer entsorgen lassen will. Er sorgt dafür, dass ich doppelt so lange zum Vokabelnpauken brauche als üblich, er begleitet mich zum Abendbrot und später ins Badezimmer und spukt auch noch in meinem Kopf herum, als ich im Bett liege und in meinem aktuellen Buch zu lesen versuche.

»Wieso eigentlich nicht?«, murmele ich.

Okay, der Spruch, den Blümchen gezogen hat, war nicht gerade ultragenial. Ehrlich gesagt, weiß auch ich nicht viel damit anzufangen. Lieber Lebkuchen als einen toten Keks – ts! Ich kann mich überhaupt nicht erinnern, wo und wann ich diesen hirnverbrannten Spruch aufgeschnappt habe.

»Es gibt keine toten Kekse«, erkläre ich Becca, der Heldin in meinem Kriminalschmöker, als die Tür auffliegt und meine sechzehnjährige Schwester Jackie ins Zimmer stürzt.

»Sag mal, bist du taub, oder was?«, pflaumt sie mich an. »Ich klopfe mir die Finger wund und …«

»Seit wann das denn?«, entgegne ich. »Und taub bin ich schon mal gar nicht.«

»Okay, dann eben stur«, brummt Jackie, drückt die Tür zu und pflanzt sich neben mich auf die Bettkante, als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt.

Die Wahrheit ist: Jackie hat mein Zimmer seit ungefähr einem Jahr nicht mehr betreten. Eigentlich könnte ich mich also freuen, dass sie auf einmal wieder Interesse an mir zeigt. Doch etwas tief in mir drin warnt mich, lieber vorsichtig zu sein und mir keine allzu großen Hoffnungen zu machen.

»Ich hab gelesen«, sage ich also und tue so, als müsste ich gähnen.

»Hm«, macht Jackie. Sie nimmt mir das Buch aus der Hand und betrachtet den Umschlag. »Muss ja wahnsinnig spannend sein.«

»Ist es auch«, erwidere ich und mache Anstalten, es mir zurückzuerobern, doch meine Schwester klappt es einfach zu und legt es auf den Nachttisch.

»He!«, maule ich. »Was fällt dir ein!«

»Reg dich ab, das echte Leben ist auf jeden Fall spannender«, behauptet Jackie. »Ich frage mich allerdings, ob du überhaupt schon …«