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Als Louisa mit ihrer Familie in ein abgelegenes Dorf zieht, entdeckt sie ein geheimnisvolles Amulett und eine verborgene Welt voller uralter Kräfte, sprechender Schatten und vergessener Pfade. Gemeinsam mit Siran, einem rätselhaften Jungen, stellt sie sich einer wachsenden Bedrohung, die den Wald und alles Lebendige gefährdet. In einer Welt zwischen Licht und Dunkelheit muss Louisa lernen, ihrer Intuition zu vertrauen und sich selbst. Ein poetisches, spannendes und emotionales Abenteuer für Leserinnen und Leser ab 10 Jahren.
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Seitenzahl: 126
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1 - Der Umzug
Kapitel 2 - Das erste Treffen
Kapitel 3 - Die erste Spur
Kapitel 4 - Die Wächter
Kapitel 5 - Das erste Geheimnis
Kapitel 6 - Die erste Herausforderung
Kapitel 7 - Das Amulett der Wahrheit
Kapitel 8 - Die verborgene Kammer
Kapitel 9 - Die Wahl der Wächterin
Kapitel 10 - Die Mondlichtblume
Kapitel 11 - Alvas Warnung
Kapitel 12 - Die Entscheidung
Kapitel 13 - Das verborgene Archiv
Kapitel 14 - Das Geheimnis
Kapitel 15 - Alvas Erinnerung
Kapitel 16 - Der Angriff der Schatten
Kapitel 17 - Das Ritual
Kapitel 18 - Der Ruf des Wassers
Kapitel 19 - Die Schule der Spiegel
Kapitel 20 - Die Rückkehr des Nebels
Kapitel 21 - Die Runenlinie
Kapitel 22 - Der vergessene Ort
Kapitel 23 - Das Portal
Kapitel 24 - Der Turm am See
Kapitel 25 - Die Frage
Kapitel 26 - Noriks Geheimnis
Kapitel 27 - Zwischen Ankommen und Aufbruch
Kapitel 28 - Das Erwachen der Spiegel
Kapitel 29 - Der Spiegel der Welt
Kapitel 30 - Die verlorene Zeit
Kapitel 31 - Der Herzschlüssel
Kapitel 32 – Die Heimkehr
Kapitel 33 - Das Zeichen auf der Haut
Kapitel 34 - Der Ruf unter der Erde
Kapitel 35 - Die Stimme aus dem Stein
Kapitel 36 - Die Brücke der Erinnerungen
Kapitel 37 - Der vergessene Pfad
Kapitel 38 - Die zweite Schwelle
Kapitel 39 – Die dritte Tür
Kapitel 40 - Der See der Antworten
Kapitel 41 - Die Rückkehr zum Spiegel
Kapitel 42 - Mira weiß Bescheid
Kapitel 43 - Elins Schwur
Kapitel 44 - Die Rückkehr des Spiegels
Kapitel 45 - Alva hat eine Vermutung
Kapitel 46 - Zeichen im Alltag
Kapitel 47 - Der leuchtende Brief
Kapitel 48 - Die flüsternde Laterne
Kapitel 49 - Das verborgene Buch
Kapitel 50 - Der Name im Nebel
Kapitel 51 - Der Spiegel der Entscheidungen
Kapitel 52 - Der Klang der Spiegel
Kapitel 53 - Das erste Portal erwacht
Kapitel 54 - Die Stadt der flüsternden Türen
Kapitel 55 - Der Bibliothekar der vergessenen Pfade
Kapitel 56 - Die Stimme aus dem Buch
Kapitel 57 - Die Halle der Herzen
Kapitel 58 - Der Blick in sich selbst
Kapitel 59 - Der Kreis zerbricht
Kapitel 60 - Der Gang durch die flüsternden Spiegel
Kapitel 61 - Die nächste Welt
Kapitel 62 - Das Wort, das die Tür öffnet
Kapitel 63 - Die Regenbogenbrücke
Kapitel 64 - Der Tempel der Worte
Kapitel 65 - Das Haus, das sich erinnert
Kapitel 66 - Das Zuhause im Licht
Kapitel 67 - Der neue Tag
Kapitel 68 - Die Rückkehr der Schattenfürstin
Kapitel 69 - Die fliegenden Worte
Kapitel 70 - Das Versprechen der Worte
Kapitel 71 - Der stille Abschied
Kapitel 72 – Die Rückkehr der Spiegel
Kapitel 73 - Die silberne Lichtung
Kapitel 74 - Der Wächterkreis
Kapitel 75 - Das Gedächtnis des Waldes
Kapitel 76 - Der Spiegelbund
Kapitel 77 – Nähe im Nebel
Kapitel 78 – Alvas Abschied
Epilog - Und irgendwo, ein Licht
WIDMUNG
Für alle, die jemals in den nächtlichen Himmel geschautund sich gefragt haben, was sich hinter dem silbernen Lichtdes Mondes verbirgt.Für die Träumer, die Abenteurer und diejenigen,die an die Magie des Unbekannten glauben.Und ganz besonders für Louisa, die mir gezeigt hat,dass manche Geheimnisse am schönsten sind,wenn man sie gemeinsam entdeckt.
Mit ganzem Herzen,
Sylvia Grote
Louisa, 13 Jahre alt, zieht mit ihrer Familie in ein abgelegenes Dorf am Rand eines geheimnisvollen Waldes. Bald spürt sie, dass dieser Ort mehr verbirgt als nur Stille: Flüsternde Schatten, leuchtende Amulette und eine uralte Macht, die erwacht.
Als sie auf den rätselhaften Siran trifft, wird sie in eine Welt aus Spiegeln, Runen und vergessenen Pfaden gezogen – und erkennt, dass sie selbst Teil eines alten Gleichgewichts ist.
Doch um ihren Platz in dieser Welt zu finden, muss sie lernen, dem Licht zu vertrauen – und dem Schatten zu begegnen.
Ein poetisches, magisches Abenteuer über Mut, Zugehörigkeit und die Kraft, seinen eigenen Weg zu gehen.
Der Kofferraum des Autos war vollgestopft mit Kartons, Tüten, einer Decke, die nach Zuhause roch, und einem Plüschtier, das nur noch ein Auge hatte. Louisa starrte aus dem Fenster, während die Welt draußen vorbeizog – Felder, Wälder, endlose Straßen. In ihrem Bauch kribbelte es, aber nicht vor Aufregung. Eher wie ein feiner Riss.
Das Dorf, in das sie zogen, war winzig – so klein, dass es nicht einmal auf Google Maps zu finden war. Ihre Eltern hatten es „eine Chance auf ein neues Leben“ genannt. Für Louisa klang es wie das Gegenteil davon: ein Ort ohne Kinos, ohne Freunde, ohne WLAN.
Ein Ort zum Vergessen.
„Wir sind fast da“, sagte ihre Mutter und versuchte zu lächeln, obwohl ihr Blick verriet, dass sie selbst daran zweifelte. Louisa antwortete nicht. Stattdessen drückte sie ihre Stirn gegen das kühle Fensterglas und beobachtete die Bäume, die dichter und dunkler wurden. Der Wald schien sich zu verdichten wie ein Gedanke, den man lieber nicht denken möchte.
Als sie ankamen, stand das Haus einsam am Rande des Waldes – groß, alt, mit verwitterten Holzbalken und Fenstern, die wie blinde Augen in die Ferne starrten. Der Putz bröckelte, und irgendwo quietschte eine Tür im Wind.
„Hier werden wir glücklich sein“, sagte ihr Vater mit dieser Stimme, die sie sonst nur benutzte, wenn etwas nicht stimmte.
Louisa schwieg. Glück sah für sie anders aus.
In der ersten Nacht konnte sie nicht schlafen. Das neue Zimmer roch nach Staub und Vergangenheit, die Wände wirkten dünn wie Papier, und der Boden knarzte bei jedem Atemzug. Der Wind rauschte durch die Bäume, als würde der Wald flüstern. Louisa lag im Bett, das Licht vom Flur war längst erloschen, doch die Dunkelheit fühlte sich nicht leer an. Sie fühlte sich voll an – voll von etwas, das nicht zu ihr gehörte.
Dann hörte sie es: ein Rascheln unter dem Fenster, gefolgt von einem Lachen. Kein böses Lachen. Eher neugierig. Frech. Wie das Kichern eines Geheimnisses.
Sie setzte sich auf, ihr Herz hämmerte gegen die Rippen. Langsam schlich sie zum Fenster und schob den Vorhang beiseite. Im silbrigen Mondlicht sah sie ihn – eine Gestalt am Waldrand. Ein Junge. Groß, schmal, mit dunklem Mantel und grünen Augen, die im Licht leuchteten wie Katzenaugen.
Er stand ganz still. Und sah direkt zu ihr hinauf.
Louisa fröstelte. Für einen Moment konnte sie sich nicht bewegen. Dann blinzelte sie – und er war verschwunden.
Ein Flüstern blieb zurück.
Louisa hatte kaum geschlafen. Die Gestalt im Mondlicht ließ sie nicht los. Immer wieder sah sie im Halbschlaf diese Augen vor sich – grün wie Moos im Schatten, durchdringend wie ein Gedanke, der nicht zu Ende gedacht wurde.
Wer war dieser Junge? Und warum hatte er sie so angesehen, als würde er sie kennen?
Der Morgen war neblig, der Himmel schwer wie eine Decke. Louisa schlich sich hinaus, noch bevor ihre Eltern aufstanden. Ihre Schritte waren leise, wie gestohlene Minuten. Sie wollte Klarheit. Und vielleicht – eine Antwort.
Der Wald empfing sie mit Kühle und Stille. Nebel hing in den Ästen wie vergessene Träume. Louisa zog die Jacke enger um sich, trat über Wurzeln, glitschige Steine, Blätter, die noch nach Nacht rochen. Jeder Schritt schien den Wald aufzuwecken, und doch blieb alles merkwürdig ruhig.
Dann: ein Knacken.
Louisa blieb stehen, ihr Atem sichtbar in der kalten Luft. „Hallo?“, rief sie leise. Ihre Stimme war dünn wie ein Faden, der jeden Moment reißen konnte.
Keine Antwort.
Ein weiteres Geräusch. Und da war er wieder – zwischen den Bäumen, nur wenige Meter entfernt. Der Junge. Er wirkte nicht überrascht. Eher so, als hätte er auf sie gewartet.
Er trug eine dunkle Jacke, und sein Haar fiel ihm locker in die Stirn. Aber es waren wieder die Augen, die Louisa fesselten. Grün. Ruhig. Und voller Wissen.
„Du bist mutig“, sagte er. Seine Stimme war ruhig, fast freundlich – aber mit einem Hauch von Warnung.
„Wer bist du?“, fragte Louisa, während sie einen Schritt näher trat. Ihre Stimme klang fremd in ihren Ohren.
„Siran“, antwortete er. „Und du solltest nicht hier sein.“
Louisa hob das Kinn. „Warum nicht? Ich wohne jetzt hier. Dieser Wald gehört jetzt auch ein bisschen mir.“
Ein Schatten huschte über sein Gesicht, kaum sichtbar. „Dieser Wald gehört niemandem. Und er vergisst nicht, wer ihn stört.“
Louisa schluckte. Etwas in seiner Stimme ließ sie frösteln. Doch sie wich nicht zurück. „Was meinst du damit?“
Siran sagte nichts. Stattdessen blickte er kurz über ihre Schulter – und sein Blick veränderte sich.
Louisa drehte sich um.
Nichts.
Als sie sich wieder zu ihm wandte, war er fort. Keine Spur. Kein Geräusch. Kein Abdruck im feuchten Laub.
Nur ein leiser Luftzug. Und das Gefühl, dass etwas begonnen hatte, das größer war als sie selbst.
Louisa konnte an nichts anderes mehr denken. Sirans Augen verfolgten sie wie ein Lied, das man nicht loswird. Seine Worte hallten nach – leise, aber eindringlich. „Dieser Wald gehört niemandem. Und er vergisst nicht.“
Am nächsten Tag schlich sie sich wieder hinaus. Ihre Eltern saßen noch beim Frühstück, redeten über Schränke, über Farbe für das Wohnzimmer. Louisa hörte nur noch das Rauschen der Blätter in ihrem Kopf. Der Wald rief.
Erneut betrat sie den schmalen Pfad, den sie gestern gegangen war. Nebel lag über dem Boden, zögerlich und durchscheinend wie Erinnerungen. Die Bäume wirkten heute dichter, ihre Stämme wie stille Wächter.
Doch diesmal war etwas anders.
Kein Vogelruf. Kein Rascheln. Nicht einmal das leise Summen von Insekten. Es war, als hätte der Wald den Atem angehalten. Als würde er lauschen.
Louisa blieb stehen. Ihre Schuhe knirschten im Laub. Und da – ein Flackern. Etwas Glitzerndes zwischen den Wurzeln einer alten Buche.
Sie kniete sich hin und hob es auf.
Ein Amulett.
Alt, mit feinen Gravuren. In der Mitte ein Stein – grau, durchscheinend, wie eingefangener Mondschein. Als sie es berührte, durchfuhr sie ein Kribbeln, als würde ein winziger Strom durch ihre Finger tanzen.
Plötzlich – eine Stimme hinter ihr.
„Das gehört dir nicht.“
Louisa fuhr herum. Da stand er. Siran. Kein Geräusch hatte ihn angekündigt. Kein Schatten. Nur er – wie aus dem Nichts.
„Was ist das?“, fragte sie und hielt das Amulett hoch, das nun schwach zu leuchten begann.
Er trat näher, nahm es ihr vorsichtig aus der Hand, als sei es etwas Lebendiges. „Es ist ein Schutzzeichen“, sagte er. „Und es ist nicht zufällig hier.“
Louisa runzelte die Stirn. „Zu wem gehört es? Zu euch?“
Siran nickte langsam. „Wir nennen uns die Wächter.“
„Wächter wovon?“, fragte sie.
Er zögerte. Dann wandte er den Blick kurz zum Waldrand. „Von dem, was du noch nicht verstehst. Von Kräften, die älter sind als jeder von uns. Und gefährlicher.“
„Dann erklär es mir“, sagte Louisa leise.
Er sah sie an, sein Blick prüfend. „Verstehen kommt nicht durch Worte“, sagte er. „Es kommt mit der Entscheidung, zu bleiben – selbst wenn es schwer wird.“
„Ich bin schon geblieben“, entgegnete Louisa. „Ich bin nicht weggelaufen.“
Ein feines Lächeln huschte über sein Gesicht, kaum sichtbar.
Dann trat er einen Schritt zurück und sagte: „Wenn du bleiben willst, Louisa, musst du lernen zu hören, was andere überhören. Und du musst lernen, zu sehen – auch wenn alles dunkel ist.“
Bevor sie etwas erwidern konnte, schob sich ein kühler Windstoß zwischen die Bäume. Blätter wirbelten auf – und als sie die Augen schloss und wieder öffnete, war er verschwunden.
Zurück blieb nur das Echo seiner Worte. Und das Glitzern des Amuletts in ihrer Hand.
Am nächsten Morgen war die Welt leiser als sonst. Louisa saß auf der Treppe vor dem Haus, das Gesicht in den Händen, das Amulett schwer in ihrer Jackentasche. Ihre Gedanken kreisten wie Zugvögel – rastlos, voller Richtungswechsel.
„Die Wächter“, hatte Siran gesagt.
Wer waren sie? Und wovor genau wollten sie den Wald schützen?
Sie konnte nicht anders. Etwas zog sie zurück, tiefer hinein ins Grün, dorthin, wo die Antworten flüsterten.
Mit einer Taschenlampe, einer Decke und ihrem Notizbuch im Rucksack schlich sie sich am Nachmittag wieder fort. Der Wald empfing sie mit sanfter Dämmerung – das Licht war golden, aber flüchtig. Die Bäume standen still, als erwarteten sie etwas.
Louisa ging den bekannten Weg, folgte den Spuren vom Vortag – doch der Pfad war anders. Fast, als hätte der Wald ihn neu gezeichnet. Die Bäume standen dichter, die Geräusche gedämpft. Ein Ast knackte unter ihrem Schuh. Dann – Stimmen.
Sie duckte sich instinktiv, schlich näher.
Vor ihr öffnete sich eine kleine Lichtung. Vier Jugendliche saßen im Kreis: zwei Jungen, zwei Mädchen. Einer davon – Siran.
Louisa zögerte.
„Du wirst gesehen“, flüsterte etwas in ihr. Also trat sie aus dem Schatten.
Sofort wandten sich alle Blicke ihr zu. Der größere Junge mit kurzem, dunklem Haar sprang auf – seine Haltung war angespannt, seine Stimme scharf. „Wer bist du?“
„Ich bin Louisa“, sagte sie. „Ich wohne seit Kurzem hier.“
Siran erhob sich langsam. Sein Blick war wachsam, aber nicht feindlich. „Ich habe sie gestern getroffen“, sagte er ruhig. „Sie hat das Amulett gefunden.“
Ein Murmeln ging durch die Gruppe. Das dunkelhaarige Mädchen mit den kühlen Augen – Elin, wie Louisa später erfahren würde – musterte sie wie eine Lehrerin auf Probe.
„Vielleicht ein Zufall“, sagte sie. „Vielleicht auch nicht.“
„Ich schwöre, niemandem etwas zu sagen“, sagte Louisa, bevor man sie überhaupt warnen konnte. Ihre Stimme war fest. Ihr Herz pochte.
Norik – so hieß der kräftige Junge – nickte langsam, aber sein Blick blieb skeptisch.
Siran streckte die Hand aus. „Dann willkommen“, sagte er leise. „Bei den Wächtern.“
Louisa nahm die Hand. Und wusste in dem Moment: Etwas war endgültig anders geworden.
Die Gruppe rückte ein wenig zusammen. Niemand sprach sofort weiter. Nur das Knistern der Blätter über ihnen war zu hören, wie ein Flüstern aus einer alten Zeit.
„Dieser Wald“, begann Siran schließlich, „hat mehr gesehen als jedes Geschichtsbuch. Er erinnert sich. Und manchmal… verteidigt er sich.“
„Vor wem?“, fragte Louisa.
Elin sah sie an. „Vor denen, die ihn zerstören wollen. Und vor jenen, die glauben, ihn benutzen zu können.“
„Und die Schatten?“, flüsterte Louisa.
Niemand antwortete.
Aber alle sahen in den Wald. Als würde er gerade zuhören.
Die Lichtung, auf der sie saßen, war mehr als nur ein Ort im Wald. Sie war ein Zwischenraum – zwischen gestern und heute, zwischen dem Sichtbaren und dem Verborgenen. Louisa spürte es in jeder Faser. Hier war etwas. Etwas Altes.
Sie saß auf einem umgestürzten Baumstamm, das Amulett in der Jackentasche, während Siran und die anderen von ihrer Aufgabe erzählten.
„Dieser Wald ist kein normaler Wald“, begann Siran. Seine Stimme klang ruhig, aber auch feierlich. „Er ist lebendig. Und voller Kraft.
