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Magische Abenteuer von Amy und Tommy, Das Regenbogengeflunker ist das dritte Buch der beliebten Reihe um die beiden neugierigen schwarzen Katzen. Diesmal führt sie ein geheimnisvoller Spiegel in eine bunte Regenbogenwelt voller Wunder: sprechende Kissen, ein Schokoladen Vulkan, ein Regenbogen Eisboot und sogar Seifenblasenfische warten darauf, entdeckt zu werden. Amy und Tommy stolpern von einem zauberhaften Ort zum nächsten, lernen neue Freunde kennen und finden immer wieder Wege, mit Mut, Humor und Fantasie weiterzukommen. Eine liebevoll erzählte Geschichte über Freundschaft, Neugier und den Glauben an das Staunen, mit farbenfrohen Illustrationen, die kleine und große Leser und Leserinnen zum Träumen einladen. Für Kinder ab 4 Jahren und für alle, die Magie im Herzen tragen.
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Seitenzahl: 133
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Inhaltsverzeichnis
Das Regenbogen-Eisboot
Der Streusel-Hafen
Die Sirup-Schaukelbrücke
Die Kissenwolken-Wiese
Der Zuckersturm-Zipp
Der Löffel-Markt
Die Schmelzsonnen-Wiese
Die Glöckchen-Glocke
Die gläsernen Höhlen
Der Kristall-Pfad und das Regenbogen-Tor
Der Seifenblasen-Wald
Der Kuchenfluss mit dem Zuckersteg
Das Wackelpudding-Tal
Der fliegende Teekessel und die Keksstadt
Der krümelnde Keksdrache
Die Stadt der schwebenden Kissen
Das Land des Schokoladenregens
Der Musik-Zauberwald
Das Sternenlampen-Land
Die Zuckerwatte-Wolken
Der Regenbogen-Eisberg
Der Garten der kichernden Blumen
Die Bibliothek der Flüsterbücher
Das Karussell der Wolkenpferde
Der Schokoladen-Vulkan
Rückkehr ins Regenbogen-Eisboot
Die Kissenstadt und das Federherz
Die Halle der verlorenen Träume
Der Kristallfluss
Die Seifenblasenfische
Die Kristallfluss-Stadt
Der Zuckerwatte-Zirkus
Heimkehr
Nachwort
Der Spiegel im Flur glitzerte wieder. Doch diesmal sah er ganz anders aus.
Nicht silbern, nicht geheimnisvoll dunkel – sondern bunt. Wie ein Regenbogen, der in tausend Stücke gebrochen war.
„Tommy…“, flüsterte Amy. „Hast du das auch gesehen?“
Tommy stellte die Ohren auf. „Und ich höre etwas! Pling, plong, ping! Klingt wie eine Glöckchenmelodie.“
Noch bevor die Katzen weiter rätseln konnten, rollte etwas Rundes, Buntes aus dem Spiegel heraus. Eine Kugel, glänzend wie eine Murmel, bunt wie Zuckerstreusel, und sie duftete nach Erdbeere.
Tommy schnupperte neugierig und tappte vorsichtig mit der Pfote dagegen.
„Aua! kicher!“ quietschte die Kugel. „Das kitzelt!“
Amy blinzelte verblüfft. „Tommy… hat die Kugel gerade geredet?“
„Na klar rede ich!“ Die Kugel hüpfte einmal im Kreis. „Ich bin Bunti. Und ich will euch etwas zeigen. Kommt mit!“
Bevor Amy und Tommy überhaupt protestieren konnten, rollte Bunti zurück in den Spiegel.
Und Amy seufzte. „Du weißt schon, dass wir keine Wahl haben, oder?“
Tommy grinste schief. „Natürlich nicht.“
Zwei Pfotenpaare tippten gleichzeitig auf das glitzernde Glas – und schon wurden sie hineingezogen.
Ein Strudel aus Farben, so hell, dass die Katzen die Augen zukneifen mussten, wirbelte sie davon. Es war nicht beängstigend, nein – es war, als würden sie durch einen Regenbogen rutschen. Bunte Punkte tanzten, glitzernde Funken kitzelten in den Ohren, und Amy konnte nicht anders, sie musste lachen.
Mit einem leisen Plumps landeten sie plötzlich weich. Unter ihren Pfoten knusperte es. Sie saßen – in einem Boot. Doch nicht in irgendeinem Boot:
Es war aus Waffeln gebaut! Knusprige Ränder, ein süßer Duft nach Vanille, und anstelle eines Ruders ragte eine lange Zimtstange heraus.
„Ahoi, ihr Fellmatrosen!“ rief eine Stimme. Am Bug stand ein kleines Wesen mit einer Mütze aus Keks. Sein Körper bestand ebenfalls aus Teig, doch er wirkte erstaunlich lebendig. „Ich bin Kapitän Waffel! Willkommen auf dem Regenbogenfluss!“
Amy starrte das Boot an, dann den Kapitän. „Tommy… wir sitzen in einem Keks.“
„Ich weiß,“ miaute Tommy. „Das ist der beste Tag meines Lebens.“
Bunti kugelte fröhlich auf und ab. „Na los, haltet euch fest! Wir schippern gleich durch die Sahnewolken-Gasse. Aber Vorsicht: dort niest es öfter mal.“
Amy runzelte die Stirn. „Niest es?“
Tommy schnurrte. „Naja, klingt spannend. Los geht’s!“
Das Waffelboot glitt über den Fluss. Doch das Wasser war kein Wasser – es sah aus wie geschmolzenes Eis, glitzernd in allen Regenbogenfarben. Mal leuchtete es blau, dann plötzlich rot, dann wieder goldgelb.
Amy beugte sich vor und schnupperte. „Riech mal, Tommy! Es duftet nach Himbeere.“
„Quatsch,“ widersprach Tommy. „Das riecht nach Blaubeere!“
„Ihr irrt euch beide,“ kicherte Bunti. „Das ist Regenbogeneis. Es riecht für jeden anders!“
Bevor Amy kontern konnte, zog ein weißes Wabern über den Fluss. Eine riesige Wolke schwebte ihnen entgegen. Sie schwankte bedrohlich – und plötzlich kam es:
„HAAA… HATSCHI!“
Eine Ladung Sahne schoss heraus und platschte direkt aufs Segel. Das Boot schlingerte, Amy rutschte fast ins Eiswasser, und Tommy klammerte sich mit beiden Pfoten an den Rand.
„Das ist Niesi!“ rief Bunti und rollte lachend im Kreis. „Sie hat Kicherschnupfen!“
„Kicherschnupfen?“ japste Tommy. „Gibt es das etwa wirklich?!“
Kapitän Waffel stemmte sich gegen das Steuer. „Wenn ihr sie nicht beruhigt, niest sie uns noch ins nächste Jahrhundert!“
Amy schüttelte sich die Sahne aus dem Fell. „Vielleicht hilft es, wenn wir mitlachen?“
„Versuch’s,“ schniefte Kapitän Waffel.
Amy setzte ein schiefes Grinsen auf. Tommy starrte sie entsetzt an – und dann fing er an zu kichern. Einmal, zweimal – und dann brachen beide in lautes Lachen aus.
„Miiiau-hahaha!“ „Hihihi-miauuu!“
Die Wolke hörte tatsächlich auf zu niesen. Stattdessen wackelte sie nur noch ein bisschen und kicherte leise: „Kicher-hatschi.“
„Na also!“ rief Kapitän Waffel erleichtert. „Ihr habt das Boot gerettet.
Wir haben es geschafft – wir sind gleich am Streusel-Hafen!“
Und schon tauchten am Ufer bunte Schilder auf, die blinkten: „Streusel hier! Streusel da!“
Amy und Tommy tauschten einen Blick.
„Ich habe das Gefühl,“ schnurrte Amy, „dass unser Abenteuer gerade erst beginnt.“
Tommy leckte sich die Sahne von der Nase. „Und ich habe das Gefühl, dass es köstlich wird.“
Das Waffelboot glitt über den Regenbogenfluss, während sich am Horizont bunte Türme erhoben. Erst wirkten sie wie kleine, glitzernde Hügel – doch je näher sie kamen, desto klarer war zu erkennen: Es waren gigantische Haufen aus Schokoladenstreuseln, Zuckerperlen und Kakaostückchen.
„Da vorne liegt der Streusel-Hafen!“ rief Kapitän Waffel stolz.
Bunti kugelte begeistert im Kreis. „Hier gibt’s die süßesten Abenteuer, ich verspreche es!“
Amy schnupperte. „Mmmh… es riecht nach Vanillekuchen.“
Tommy leckte sich die Lippen. „Und nach Schokolade! Ich wette, die haben hier auch Katzenleckerlis mit Streusel.“
Amy verdrehte die Augen. „In deinem Kopf drehen sich wirklich alle Gedanken nur ums Fressen.“
„Klar,“ schnurrte Tommy. „Das nennt man Prioritäten.“
Am Hafen war ein buntes Durcheinander. Händler aus Zucker und Krokant riefen laut ihre Angebote:
„Knusperfrische Regenbogenstreusel – nur heute bunt gemischt!“
„Glitzerstreusel mit Glöckchenklang – zwei Portionen zum Preis von einer!“
Kleine Streuselwesen hüpften aufgeregt durch die Gegend. Manche waren so winzig, dass sie wie krabbelnde Konfetti wirkten, andere groß wie Murmeln und frech wie Flohzirkus-Artisten.
Ein roter Streusel mit weißen Punkten sprang Amy direkt vor die Pfoten. „Willkommen, willkommen! Wollen Sie kosten? Gratisprobe!“
Tommy ließ sich nicht zweimal bitten und schnappte sofort nach einem Schokoladenkügelchen. „Hmmmmm… knusprig!“
Amy schüttelte den Kopf. „Du sollst nicht gleich alles in dich hineinschaufeln.“
„Ich nenne es Qualitätskontrolle,“ murmelte Tommy mit vollem Maul.
Plötzlich ertönte ein dumpfes Grollen.
Der Boden bebte so stark, dass die Streuselberge zu wackeln begannen. Händler kreischten, Kinderstreusel sprangen in Deckung.
„Oh nein!“ rief Bunti entsetzt. „Das ist der Klopf-Krokant!“
Und da stapfte er auch schon heran – ein riesiger Brocken aus karamellisiertem Zucker, jeder Schritt ein lautes KLOPF!. Er war größer als das Waffelboot und bei jedem Tritt vibrierte der ganze Hafen.
Amy duckte sich. „Der bringt gleich alles zum Einsturz!“
Tommy miaute trocken: „Ich dachte, ein Hafen voller Streusel klingt nach Paradies. Aber nicht, wenn er gleich verschüttet wird!“
„Keine Panik!“ rief Kapitän Waffel, doch seine Stimme zitterte. „Wir müssen den Klopf-Krokant beruhigen.“
Amy trat vorsichtig vor. „Entschuldigung, großer Herr Krokant?“
„KLOPF!“ dröhnte er. „ICH BIN STARK! ICH MACHE KLOPF!“
„Ja, das merken wir,“ schnurrte Amy. „Aber deine Schritte bringen die Streuseltürme durcheinander. Vielleicht kannst du auch mal… leiser klopfen?“
Der Klopf-Krokant runzelte seine karamelligen Brauen. „LEISER? ICH BIN DOCH STARK!“
Tommy wagte sich hervor. „Stark sein heißt nicht immer laut. Manchmal ist man stark, wenn man Rücksicht nimmt.“
Bunti hüpfte dazwischen. „Oder man klopft im Rhythmus! Dann macht es Spaß!“
Er begann, im Takt zu rollen: plop, plop, plop.
Die Streusel griffen die Idee sofort auf. Sie hüpften im Chor: „Klopf, klopf, klopf!“
Amy stampfte vorsichtig mit ihrer Pfote. Tommy folgte. Kapitän Waffel klopfte mit seiner Zimtstange.
„Siehst du?“ rief Amy. „Das ist auch Stärke – wenn alle zusammen klopfen!“
Der Klopf-Krokant blieb stehen, legte seinen Kopf schief – und dann grinste er zum ersten Mal.
„KLOPF… leise?“ fragte er zögerlich.
„Ja,“ nickte Amy. „Klopf leise. Klopf fröhlich.“
Langsam hob der Riese seinen Fuß und setzte ihn ganz behutsam ab. klopf.
Die Streuseltürme schwankten nicht mehr. Stattdessen rieselten bunte Perlen sanft herab wie funkelnder Regen.
„Hurra!“ jubelten die Händler. „Der Hafen ist gerettet!“
Die kleinen Streusel sprangen jubelnd um Amy und Tommy. Einige setzten sich sogar in ihr Fell und riefen: „Unsere Helden, unsere Helden!“
Tommy schielte zu Amy. „Na toll. Jetzt habe ich Streusel im Ohr.“
Amy lachte. „Dann bist du eben die erste Streuselkatze der Welt.“
Der Klopf-Krokant salutierte unbeholfen. „DANKE. IHR HABT MIR GEZEIGT: STARK KANN AUCH LEISE SEIN.“ Dann stapfte er davon – diesmal vorsichtig, beinahe schleichend.
Die Streusel jubelten, warfen bunte Konfetti in die Luft und öffneten eine neue Straße am Ende des Hafens. Dort glitzerte ein goldener Weg, der direkt zu einer schwankenden Brücke führte.
„Die Sirup-Schaukelbrücke wartet schon,“ rief Kapitän Waffel. „Auf ins nächste Abenteuer!“
Nachdem sich der Jubel im Streusel-Hafen gelegt hatte und der Klopf-Krokant mit leisen Schritten davonzog, führte ein goldener Weg die Freunde zu einer Brücke.
Doch diese Brücke war nicht aus Stein oder Holz gebaut – sie glänzte bernsteinfarben und glänzte wie flüssiges Karamell im Sonnenlicht.
Amy schnupperte. „Oh oh… das riecht nach Sirup.“
Tommy streckte die Zunge heraus. „Nach Ahornsirup. Oder vielleicht Honig? Ich bin mir nicht sicher. Aber eins weiß ich: Ich will kosten.“
„Nicht knabbern!“ rief Kapitän Waffel und stellte sich vor die beiden. „Das ist die Sirup-Schaukelbrücke. Sie ist tückisch. Wer sie betritt, bleibt schnell kleben – oder wird durchgeschaukelt bis ins Wolkenland.“
„Also quasi ein Süßigkeiten-Trampolin?“ fragte Tommy begeistert.
Amy verdrehte die Augen. „Eher eine Süßigkeiten-Falle.“
Sie setzten vorsichtig eine Pfote auf die Brücke. Sofort zog sich ein dünner Faden Sirup wie Kaugummi zwischen dem Boden und ihrer Pfote.
„Iiih!“ miaute Amy. „Das klebt ja wie ein alter Kaugummi unterm Schuh.“
Tommy zog ebenfalls die Pfote hoch – zoooiiing! – und purzelte beinahe auf die Seite. „Jetzt weiß ich, wie es einer Fliege im Spinnennetz geht!“
Kaum machten sie ein paar Schritte, begann die Brücke zu schwanken. Erst leicht, dann heftiger – und bei jedem Schwanken zog der Sirup sie fester an den Boden.
„Wir müssen im Takt gehen!“ rief Kapitän Waffel. „Immer linksrechts, wie eine Melodie.“
„Eine Melodie?“ keuchte Amy.
„Natürlich!“ rief Bunti. „Der Sirup liebt Musik!“
Also stampften sie los, erst zögerlich, dann rhythmischer: link – rechts – link – rechts.
Jedes Mal, wenn sie aufkamen, summte die Brücke ein wenig.
„Hört ihr das?“ schnurrte Amy. „Die Brücke singt!“
Tommy grinste breit. „Dann pfeifen wir mit.“
Er fing an zu miauen: „Miau – miau – miau!“
Amy kicherte und stimmte ein.
Bunti rollte dazu und rief: „Pling, plong, ping – Regenbogending!“
Und Kapitän Waffel schlug im Takt mit seiner Zimtstange: tock – tock – tock.
Plötzlich schwankte die Brücke nicht mehr gefährlich, sondern schaukelte sanft wie eine Wiege.
Doch genau in diesem Moment wuchs mitten aus der Brücke ein riesiger, glänzender Sirupklumpen empor. Er hatte zwei funkelnde Augen und eine tiefe, klebrige Stimme.
„WER TANZT AUF MEINEM RÜCKEN?“ dröhnte er.
Tommy zuckte zusammen. „Oh oh. Ich glaube, das ist der Brückenwächter.“
Amy trat mutig vor. „Wir wollten nur hinüber. Wir haben versucht, im Takt zu gehen.“
Der Sirupklumpen lachte dumpf. „Im Takt gehen ist schön. Aber wenn ihr wirklich rüber wollt, müsst ihr mein Rätsel lösen.“
„Oh nein, ein Rätsel,“ stöhnte Tommy. „Ich hab Hunger, nicht Hirntraining.“
Der Sirupklumpen räusperte sich:
„Was klebt, doch hält zusammen,
hilft beim Naschen, nie beim Kauen?“
Amy legte die Stirn in Falten. „Das klingt… fast wie Kaugummi. Aber den kann man kauen.“
Tommy brummte. „Honig?“
Bunti hüpfte und quietschte: „Nein, nein, nein – es ist doch offensichtlich! Es ist… Sirup!“
Der Klumpen lachte zufrieden. „Richtig!“
Mit einem Schmatzen löste er sich wieder in die Brücke auf, die nun glatt und fest wurde. Keine klebrigen Fäden mehr, keine schwankenden Bewegungen.
„Geschafft!“ rief Amy erleichtert.
„War ja ein Kinderspiel,“ prahlte Tommy und versuchte, sich noch ein klebriges Stückchen Sirup von der Pfote zu lecken.
„Nicht kosten!“ rief Kapitän Waffel sofort. „Sonst stecken wir hier wieder fest.“
Tommy seufzte. „Man darf ja gar nichts.“
Sie überquerten die restliche Brücke nun ganz ohne Probleme. Am Ende wartete Fransi, das goldene Kissen, und winkte ihnen zu.
„Bravo, ihr Brückenhüpfer!“ rief es. „Ihr seid genau im Takt gegangen. So schafft das kaum jemand!“
Amy schnurrte stolz. „Das war Teamarbeit.“
Tommy grinste: „Und ein kleines bisschen Glück.“
Vor ihnen breitete sich nun eine weite, weiße Landschaft aus – ein Feld voller schwebender Kissen. Sie glitzerten im Sonnenlicht und schwebten so leicht, dass sie schon von weitem einluden, hineinzuspringen.
„Willkommen in der Kissenwolken-Wiese,“ rief Bunti feierlich.
Kaum hatten Amy, Tommy und ihre Freunde die Sirup-Schaukelbrücke hinter sich gelassen, breitete sich vor ihnen ein Anblick aus, der selbst Kapitän Waffel kurz die Keks-Mütze verrutschen ließ.
Eine riesige Wiese lag da – doch anstelle von Gras war sie voller Kissen.
Große, runde Kissen, kleine, eckige Kissen, welche mit Knöpfen, welche mit Schleifen, und alle schwebten sie ein kleines Stückchen über dem Boden. Manche drehten sich langsam, als würden sie träumen. Andere hüpften, als hätten sie zu viel Kakao getrunken.
„Das… ist… wunderschön!“ schnurrte Amy, die sofort loslief und sich auf ein rosafarbenes Kissen plumpsen ließ. Wumm! Sie federte hoch in die Luft, überschlug sich und landete kichernd auf einem blauen Kissen daneben.
Tommy starrte sie an, seine Augen glänzten. „Wenn das ein Traum ist, weck mich bitte nie!“ Dann sprang auch er – flupp! – und wurde direkt in einen weichen Stapel aus drei Kissen geschleudert. „Miauuhaha! Ich fliege!“
Bunti kugelte mitten hinein, prallte ab, drehte drei Saltos und rief: „Kissenkarussell!“
Kapitän Waffel hielt sich am Rand fest. „Das ist nichts für schwache Mägen…“
Doch noch ehe die Freunde ausgelassen weiterhüpfen konnten, begann die Wiese zu rumpeln.
Die Kissen zitterten, wackelten – und schossen plötzlich wild durcheinander wie ein riesiger Schwarm bunter Vögel.
Amy verlor das Gleichgewicht. „Hilfe!“ rief sie, als sie von einem Kissen zum nächsten katapultiert wurde.
Tommy purzelte durch die Luft, landete kopfüber in einem grünen Polster und rief: „Ich wollte doch nur springen, nicht fliegen!“
„Das ist der Kissenwirbelwind!“ brüllte Kapitän Waffel. „Wenn man ihn nicht beruhigt, wirbelt er uns bis ins Wolkenreich!“
Tommy klammerte sich verzweifelt an ein goldenes Kissen mit langen Fransen. „Ich halte mich fest – und zwar für immer!“
Doch das Kissen flatterte wild und sprach mit frecher Stimme: „Loslassen, sonst kitzel ich dich!“
„Miau?!“ rief Tommy erschrocken. „Das Kissen redet!“
„Natürlich rede ich,“ lachte das Kissen. „Ich bin Fransi. Und ich mag es gar nicht, wenn man an mir klebt!“
Amy schaffte es, sich ebenfalls auf Fransi niederzulassen. „Bitte, Fransi, hilf uns! Wir werden sonst alle davon geweht.“
„Na ja,“ kicherte das Kissen, „ich könnte helfen… aber nur, wenn ihr das Kissenlied mitsingt.“
„Ein Kissenlied?!“ japste Tommy.
„Na klar,“ rief Bunti. „Das geht so:
Plumps, plumps, fluff –
Kissen sind nie schroff!“
Amy verdrehte die Augen, aber sie stimmte tapfer ein.
Tommy murrte, doch auch er sang mit, wenn auch schief.
Kapitän Waffel brummte tief den Bass, und Lilli Löffel klimperte wie eine Triangel dazu.
„Plumps, plumps, fluff –
Kissen sind nie schroff!“
Die Kissen hielten inne, wackelten noch ein wenig – und beruhigten sich dann tatsächlich. Der Wirbelwind flaute ab, und die Polster schwebten wieder friedlich über der Wiese.
„Ha! Wir haben’s geschafft!“ rief Amy und sprang noch einmal extra hoch, diesmal ganz ohne Gefahr.
Tommy ließ sich genüsslich in Fransi fallen. „Das war das wildeste Trampolin meines Lebens.“
Fransi kicherte. „Ihr seid mir sympathisch. Ich begleite euch noch ein Stück. Vielleicht braucht ihr ja noch jemanden, der weich landet.“
„Oh ja,“ schnurrte Amy. „Ein Kissenfreund kann nie schaden.“
Gerade, als sie weiterziehen wollten, fegte ein warmer Wind über die Wiese.
Er roch nach Zuckerwatte und Honig und wirbelte die kleinen Kissenreste auf.
Fransi zuckte mit seinen goldenen Fransen. „Oh-oh. Ich spüre etwas. Das war der Vorbote vom Zuckersturm-Zipp!“
Amy und Tommy sahen sich an – und wussten, dass das nächste Abenteuer schon lauerte.
Noch während Fransi mit seinen goldenen Fransen im Wind flatterte, begann die Luft sich zu verändern.
Erst war es nur ein sanftes Säuseln, wie ein warmer Sommerhauch. Doch dann wurde es stärker, süßer – und überall rieselte feiner Zuckerstaub vom Himmel.
„Oh nein,“ murmelte Kapitän Waffel. „Das ist der Anfang vom Zipp.“
„Zipp?“ fragte Amy und putzte sich die Pfoten. „Wer oder was ist das?“
