Loverboys 43: Verschärfte Verführung - Andreas Steinert - E-Book

Loverboys 43: Verschärfte Verführung E-Book

Andreas Steinert

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Beschreibung

Sie sind überall: geile Kerle, schöne Männer, süße Typen - sie relaxen, sie sind bei der Arbeit, sie haben fette Kolben in der Hose, die in Betrieb genommen werden wollen, und alle haben nur eins im Kopf: die Verschärfte Verführung, und natürlich den heißen Sex danach.

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Die in diesem Buch geschilderten Handlungen sind fiktiv.

Im verantwortungsbewussten sexuellen Umgang miteinander gelten nach wie vor die Safer-Sex-Regeln.

Inhalt

Am Arsch der Welt

Kameradenspiele

Rekruten

Leichtmatrose sucht Kapitän

Vertrauen ist gut – Kontrolle ist geiler

Scharfes Sandwich auf der Baustelle

Die Prinzenrolle

Hart wie Eisenstangen

Herzklopfen

Die Baustelle

Am Arsch der Welt

von Clemens Ismann

Fabian merkt, dass Wolf bald den Höhepunkt erreichen wird. Wolf kniet hinter ihm. Er packt Fabian an der Hüfte und rammt seine Keule wieder und wieder hinein. Jeder seiner Stöße geht bis zum Anschlag, Wolfs Eier klatschen an Fabians Damm. Fabian hält voll dagegen. Er genießt Wolfs Granate in seinem Arsch. Ihr gewaltiges Kaliber dehnt seine Rosette aufs Äußerste und massiert seine Prostata. Wenn Wolf richtig gut drauf ist, wird Fabian so geil, dass er abspritzt, ohne bei sich Hand anzulegen. Wolf beginnt leise zu heulen. Fabian erwartet, dass Wolf ihn nun wichst, aber der rammelt nur weiter und heult immer lauter. Selbst ist der Mann, denkt Fabian und streichelt sein Gerät, das stocksteif emporragt. Als Wolfs Geheul abbricht, genügen wenige Handbewegungen; Fabian stöhnt auf, sein Sperma spritzt heraus und malt eine Spur auf das Laken.

Zu ihren Spielregeln gehört, dass sie einander jetzt festhalten und sich langsam hinlegen, dass Wolf in Fabian bleibt, solange der seinen Schwengel noch spürt, dass sie gelegentlich sogar ein paar Streicheleinheiten anhängen. Aber ohne Warnung zieht Wolf seinen Schwanz aus Fabians Loch. Er zuppelt vorsichtig den Gummi herunter, als wäre darin Nitroglyzerin, macht sein rituelles Knötchen hinein und wirft ihn in elegantem Bogen neben die Bodenvase, die der Aufnahme von Abfällen der gemeinsamen Lust dient. Dann setzt er sich auf die Bettkante.

Gerade das Nachspiel findet Fabian wichtig. »Eh Wolle«, murrt er daher. »Fehlt da nicht noch was?«

»Zum Bleistift?« Wolf hat ein paar Standardscherze, die meistens im fehlerhaften Aussprechen von Wörtern bestehen. Humor im eigentlichen Sinne hat er nicht.

»Vergiss es! Womit hab ich den großen bösen Wolf gekränkt?«, fragt Fabian.

»Das finde ich am schlimmsten an dir!«, wütet Wolf los. »Du schmeißt das Kind in den Brunnen, und dann…«

Fabian kichert. »…will es wieder mal keiner gewesen sein.«

»Eben! Ich hasse diese scheiß Gummis! Ich wär fast nicht gekommen.«

»Der brave Mann denkt an sich … selbst zuletzt«, zitiert Fabian den großen Dichter, die Betonung der Situation anpassend. »Über Safer Sex diskutier ich nicht mit dir!«

»Aha!«

»Was heißt aha?«

»Aha heißt aha. Und mit wem sonst? Das würde ich gern mal wissen! Mit wem diskutierst du darüber?« Nicht sonderlich logisch fährt Wolf fort: »Mit jedem Arschloch, das deine so genannte Praxis unter dem Vorwand betritt, sich massieren zu lassen. Du bist kein Physiotherapeut, du bist eine Nutte!«

»Und du bist kein Steuerberater, Wolle, du bist ’ne Nervensäge! Nutten verlangen übrigens Geld. Also vergiss nicht, wenn du gehst, mir ’nen Hunderter hinzulegen. Wenn ich gehe, wollte ich sagen«, kichert Fabian und macht so seine strengen Worte zunichte.

»Kann ich nicht drüber lachen!«, brummt Wolf. »Ich will, dass du eine Weile nicht zu mir kommst. Pause im Programm. Nach ein paar Wochen sehen wir, ob ich dir wichtiger bin als deine …«

»Meine was? Freier vielleicht? Du tickst nicht richtig. Also, Wolle, ruf mich an, wenn du wieder bei Sinnen bist!«

Auf dem Heimweg wird Fabian bewusst, dass Wolf und er in letzter Zeit nicht mehr die lockere Beziehung haben wie zu Beginn.

Fabian hatte seine physiotherapeutische Praxis gerade eröffnet. Wolf war mit verspannten Schultern zu ihm gekommen, und Fabian knetete an ihm herum. Das war vor zwei Jahren. Sie kamen ins Gespräch, und Wolf erwähnte seinen Beruf.

»Das passt ja prima!«, rief Fabian. »Ich hab noch keinen Steuerberater.«

»Da können wir gern drüber reden«, ächzte Wolf. »Steuerberater haben aber zu ihren Klienten ein sehr intimes Verhältnis.«

»Heißt das, auch unter der Gürtellinie?«, fragte Fabian.

»Vor allem!«, bestätigte Wolf. »Meine Freunde nennen mich Wolle. Guck doch gleich mal nach.«

Wolf wälzte sich auf den Rücken. Es stimmte, unter der Taille hatte Wolf eine extreme Behaarung. Und ein extremes Teil ragte daraus hervor. Fabian bekam rasch heraus, dass Wolf den aktiven Part bevorzugte. Das schreckte ihn nicht; es gab nicht viel, was Fabian sexuell erschrecken konnte. Die ersten Hinweise zu Steuerfragen gab Wolf, während Fabian ihm einen blies. Wie eine Vereinbarung kam es Fabian vor, als er auf Wolfs Riesenlatte ritt, und als Vertragsabschluss wertete er Wolfs Geheul, als der kam.

»Wenn du mich regelmäßig massierst, mach ich aus deiner Praxis eine Goldgrube«, sagte Wolf, als er sich anzog.

»Prima«, erwiderte Fabian. »Dann darfst du dein dickes Bohrgerät regelmäßig in die Goldgrube stecken.« Beide hielten Wort.

Wolf war ein attraktiver Mann. Seine achtunddreißig Jahre sah man ihm nicht an. Wie er es schaffte, ohne Sport eine gute Figur zu behalten, blieb sein Geheimnis. Aus den Besuchen von Wolf in Fabians Praxis wurden Besuche Fabians in Wolfs Wohnung, von Massieren war keine Rede mehr. Ihr Sex war nicht sehr abwechslungsreich, aber Fabian war nach seinem anstrengenden Arbeitstag meist zu müde, um sich in der Szene herumzutreiben und etwas anderes zu suchen. Das behauptete er jedenfalls; tatsächlich mochte er die Szene nicht. Wenn er ausging, hatte er oft das Gefühl, die Schwulen starrten ihn nur wegen seiner Hautfarbe an und sannen darüber nach, wie sie das leckere Brathähnchen da verputzen könnten. Um abends noch ein paar Stunden im Fitnessstudio zu trainieren, war Fabian nie zu müde. Die bewundernden Blicke der anderen Sportler genoss er durchaus. Wenn er im Spiegel seinen schweißglänzenden Körper sah, wenn er seine gewölbten festen Titten und seinen Waschbrettbauch kontrollierte, war er zufrieden, und er wusste, dass sein Arsch keine Konkurrenz zu fürchten hatte. Manche sagten ganz offen, dass er sehr gut gebaut sei; im Studio war das auch zwischen Heten üblich. Aber zu mehr ließ Fabian es nicht kommen.

Das Verhältnis zu Wolf war bequem und zweckmäßig, und solange Fabian seinen Traumprinzen noch nicht gefunden hatte, war er Wolf treu. Sex mit Patienten, die mehr wollten als nur Massage, hatte seiner Ansicht nach nichts damit zu tun. Wolle selbst hatte ihm dazu geraten, hatte ihn ermuntert, bei solchen Intensivbehandlungen mehr zu verlangen und das Geld auf keiner Steuererklärung erscheinen zu lassen. Wolf wusste, dass so mancher Kunde das von einem Masseur erwartete, und dass eine Praxis sich sonst kaum rechnete.

Und nun? Was ging in Wolf vor? Warum benahm er sich, als wären sie verheiratet?

»Sehr nett, dass Sie mich ohne Anmeldung drangenommen haben«, sagt Lino.

»Manchmal klappt’s eben«, antwortet Fabian.

»Sie sind sehr jung für einen Physiotherapeuten. Muss ich was anbehalten?«

»Von mir aus nicht. Ich seh öfters nackte Männer.«

»Gut. Müssen Sie was anbehalten?«

Fabian kichert. Es ist ärgerlich, aber im falschen Moment kann er oft nicht an sich halten und kichert dann eben. Lino grinst, es scheint nicht der falsche Moment zu sein.

»In einer Stunde kommt mein nächster Patient. Nackt ist es aber teurer.«

»Kein Problem. Ich bin Lino. Zeig mal, was du hast, und dann, was du kannst!«

Lino zieht sich aus, Fabian behält den Slip noch an. Lino betrachtet ihn ungeniert. »Donnerwetter, das dürfte meine bessere Hälfte aber nicht sehen!«

»Verheiratet?«

»Ja. Meine bessere Hälfte heißt Sonny. Sonny ist ein Mann wie ein Bär. Und eifersüchtig wie der Teufel.«

»Mein Beileid«, sagt Fabian, der an Wolf denkt. »Ich bin Fabian. So, wir fangen an mit der Methode Neck-to-Cock. Auf den Bauch bitte.« Er bearbeitet Linos Schultern, knetet sich über den Rücken zum Arsch hinunter.

»Neck-to-Cock? Nie gehört«, ächzt Lino.

»Hab ich in San Francisco gelernt«, behauptet Fabian. »Und nun die Beine grätschen.« Er spritzt Öl in Linos Ritze und massiert gemächlich von der Lende in die Spalte. »Die Verspannungen wandern hinten abwärts und dann durch den Schritt nach vorn. Und dann sorgen wir dafür, dass sie den Weg hinaus finden.« Er drückt einen Finger in Linos Arschloch. Nach kurzem Zögern spreizt Lino die Beine noch mehr, hebt sogar den Arsch ein bisschen. Nun führt Fabian den Daumen ein, kitzelt vorsichtig Linos Prostata, während seine Finger den Damm entlangfahren.

»Ja!«, stöhnt Lino begeistert. »Ja, ja!«

Fabian merkt, wie Linos Sack sich spannt. Er hebt dessen Unterleib noch ein bisschen höher, damit Lino nicht auf dem Schwanz liegt, wenn der wachsen will. Und der wächst rasch; ein Mann wie Lino – Fabian schätzt ihn auf Anfang dreißig – braucht eben nicht lange.

»Und wie findet die Spannung jetzt hinaus?«, keucht Lino. »Könnten wir da eventuell ein bisschen durch Pumpen nachhelfen?«

Fabian streift den Slip ab, aus dem sein Gerät ohnehin schon herauslugt. Flink zieht er ein Kondom über. Er schmiert Linos Arschloch mit Gleitcreme ein, fährt wieder mit dem Daumen hinein, spürt, wie die Rosette zuckt.

»Au ja!«, jault Lino. »Wart mal, so geht’s noch besser.« Er steigt herunter und beugt sich über den Behandlungstisch, präsentiert Fabian seinen Arsch in bequemer Höhe. Fabian würde gern behutsam eindringen, aber Lino greift hinter sich und packt Fabians Arschbacken. »Fick mich!«, ruft er und zieht Fabian so rasch hinein, dass dem gar nichts anderes übrig bleibt. »Au ja! Fick mich! Tiefer, ja, ja, ja!« Während Fabian versucht, den Rhythmus ein bisschen zu bremsen, wichst sich der ungeduldige Lino und spritzt nach kurzer Zeit eine Fontäne ab, die über die Behandlungspritsche hinüberschießt.

»Mein lieber Mann, du hast es aber eilig gehabt!«, sagt Fabian bedauernd.

»Nicht rausziehen!«, bittet Lino. »Da muss noch jede Menge Spannung zu meinem Cock wandern. Mach weiter, diesmal schön langsam. Ich werd nicht alle Tage so verwöhnt. Meinen Sonny muss ich nämlich immer bumsen, also mach weiter!«

Fabian merkt nach kurzer Zeit, dass Lino wieder geil wird. Lino zieht Fabians Hand nach vorn, sein Schwanz zuckt ungeduldig. Fabian wichst ihn, das heißt, er schließt die Faust um Linos Granate und hält sie fest; Linos Arsch schwingt vor und zurück, sein Muskel presst Fabians Latte zusammen und lässt wieder locker, immer im gleichen Rhythmus. Fabian kann sich kaum noch zurückhalten, als auch Linos Atem wieder kürzer wird. Er greift hinter sich und knetet Fabians Arschbacken, und als er mit dem Finger hineinfährt, kommt Fabian. Er beißt in Linos Schulter, um nicht aufzuschreien. Während er in mehreren Stößen in Lino abspritzt, kommt Lino zum zweiten Mal.

»Du hast noch Behandlungszeit gut«, sagt Fabian.

Lino zieht sich an. »Gern. Aber ein andermal. Und an einem anderen Ort.«

Und dann erzählt Lino, dass er an diesem Tag schon bei drei anderen Physiotherapeuten vorgesprochen hat. »Mich ficken zu lassen, war eigentlich nicht vorgesehen, aber wenn einer so aussieht wie du …«, sagt er ein bisschen verlegen. Er betreibe eine Kureinrichtung namens ›Haus Jungbrunnen‹. Sein Masseur habe gekündigt, und was sei ein Kurheim ohne Masseur? Er nennt das Gehalt und schwärmt von der schönen Lage.

»Haus Jungbrunnen?«, fragt Fabian. »Nie gehört.«

Lino öffnet seine Mappe, zeigt zuerst Ansichtskarten. Eine große Jugendstilvilla mit einem Torbogen, ein See in einer Talmulde, eine Kirche mit einem barocken Doppelturm, davor weidende Kühe. »Kirche und Kühe gehören dem Kloster.« Endlich holt Lino eine Landkarte hervor. »Und hier liegt das Ganze.«

»Guter Gott«, entfährt es Fabian. »Das liegt ja am Arsch der Welt!«

»Es gibt sehr schöne Ärsche«, sagt Lino. »Denk drüber nach. Bahnverbindung haben wir keine, aber mit dem Auto brauchst du nur eine Stunde. Wohnung und Verpflegung sind frei. Wenn Gäste mehr wollen als Massage, dann kannst du sie in deiner Freizeit behandeln. Kannst, nicht musst. Was du dabei zusätzlich einnimmst, geht mich nichts an. Allerdings …«

»Noch ein Haken?«

Lino grinst. »Du wirst dich vor Sonderwünschen nicht retten können. Die meisten unserer Gäste sind schwul, wir machen viel Werbung in schwulen Magazinen. Und wenn einer aussieht wie du, hübsch und gut gebaut und dazu noch eine so leckere Hautfarbe …«

»Karamellpudding«, kichert Fabian. »Mir ist das egal, ich mag auch Bleichgesichter, nur nett müssen sie sein. Wenn du mal mehr als Massage willst, Lino, bekommst du einen Chefbonus.« Lino sieht flott aus, er hat auf dem Kopf eine blonde Bürste und unter der Nase auch. Und neben seinen blauen Augen sieht Fabian jede Menge Lachfältchen – ein Brötchengeber mit Humor.

»Sonny macht Hackfleisch aus mir und verfüttert mich an die Gäste«, erklärt Lino. »Tut mir ja Leid, aber auf meinen Arsch wirst du verzichten müssen.«

»Schade. Mein Cock mag Rosettenmassage«, grinst Fabian. »Ich ruf dich an, Lino.« Und dann fragt er sich: Warum eigentlich? Wegen Wolf? Der wollte eine Pause, und gemeldet hat er sich seit ihrem Streit nicht. »Quatsch, am nächsten Ersten komm ich einfach. Und wenn ich mehr Gehalt will, verführe ich meinen Chef. Solange dein Sonny anschließend nur dich verhaut und nicht mich …«

»Nun, hast du dich eingelebt im ›Haus Jungbrunnen‹?«, fragt Sonny. »Hier am Arsch der Welt?«

Sonny ist tatsächlich ein Mann wie ein Bär, aber ein sehr sympathischer Bär. Fabian freut sich, dass er mal hereinschaut. »Na ja, Citylage ist das ja nun wirklich nicht«, antwortet er. »Zugegeben, es ist schön hier. Zweimal die Woche jogge ich um den See. Nur Mönche sind mir noch nicht untergekommen.«

»Bist du scharf drauf?«

»Und wie!« Fabian kichert. »Sind die nicht völlig ausgehungert? Einem Klosterbruder würde ich gern mal unter die Kutte greifen.«

»Die frommen Brüder haben auch nur einen Schwanz und zwei Eier«, meint Sonny. »Ich weiß aus sicherer Quelle, dass dir hier schon mehr als genug Männer untergekommen sind. Wie lange bist du jetzt hier? Zwei Monate? Ich wollte mal sehen, was du aus deinen Zimmern gemacht hast, vor allem aus dem Kraftraum.«

»Warum bist du denn bisher noch nie gekommen?«, fragt Fabian.

»Tja«, brummt Sonny.

Ein Riesenkerl ist das, Fabian würde sich gern mal von ihm vornehmen lassen. Sex hat er im ›Haus Jungbrunnen‹ reichlich, aber der dicke Knüppel von Wolle fehlt ihm. Nachdem er sich hier eingerichtet hatte, hat er Wolf eine Karte mit Anschrift und Telefonnummer geschrieben. Wolf hüllt sich in Schweigen. Hin und wieder hat Fabian schon erwogen, mit Sonny ein bisschen zu flirten. Nur – wenn Lino was merkt? Und wenn Sonny auch nur gefickt werden will? Schließlich hatte Lino erwähnt, dass immer er seinen Sonny ficken müsse. Fabian hat Sonny stets nur in Weiß und mit Kochmütze gesehen. Jetzt sieht er, dass Sonny einen lustigen blonden Schopf hat, der ihm in die Augen hängt. Er trägt ein T-Shirt, das seine Bizepse und prallen Titten unterstreicht, und eine Jeanshose, die sein draller Arsch zu sprengen droht. Meinetwegen?, fragt sich Fabian.

»Tja«, fängt Sonny noch mal an in seiner langsamen Sprechweise. »Mein Lino hat das nicht so gern, wenn ich andere Männer anschaue. Und wenn es dann noch einer ist, der so aussieht wie du …«

»So braun?«, kichert Fabian.

»Ich finde, Leute, die mit anderen wegen ihrer Farbe ins Bett gehen, sind auch Rassisten«, sagt Sonny langsam. »Deine Hautfarbe finde ich sehr schön, aber pink oder blaugrün gesprenkelt wärst du mir genauso lieb.«

»Danke.« Fabian beginnt Sonny zu mögen. »Wo ist denn Lino?«

»In der Stadt. Einmal im Monat geht er mit einem essen, mit einem von der Bank, den muss er bei der Stange halten wegen Krediten und so.«

»Aha. Und da traut Sonny sich endlich mal, den Fabian zu besuchen.«

»Tja. Sonny will auch mal einen bei der Stange halten«, sagt Sonny verschmitzt. »Ich wollte nämlich fragen, ob du mich außer der Reihe drannimmst.«

»Gern. Um Massage geht es dir also nicht.«

»Nein. Ich bezahl natürlich.«

»Kommt gar nicht in Frage, Sonny. Gehen wir in den Kraftraum?«

Bei Fabians Vorgänger war es ein Kraftraum. Jetzt ist das eine eher irreführende Bezeichnung, denn hier wird Sex gemacht. – Aber natürlich gehört zum Sex auch Kraft.

»Ich hab schon gehört, dass du einen Sling aufgehängt hast«, sagt Sonny, als er sich umgesehen hat. »Du bist gut ausgestattet.«

»Ich glaube, du bist besser ausgestattet als ich«, kichert Fabian und betrachtet Sonnys Beule.

Sonny zieht sich aus. Er ist groß und breit, aber seine Pfunde verteilen sich gleichmäßig, mit seinen gewaltigen Schultern und strammen Schenkeln wirkt er gut proportioniert. »Du, Fabian, ich möchte dich um zwei Dinge bitten. Lino darf nichts erfahren von dem hier.«

»Wenn er dahinterkommt, sag ich einfach, ich hab dich verführt.«

»Lino mag eifersüchtig sein – dumm ist er nicht. Also? Du hältst die Klappe?«

»Klar, Sonny. Und deine Bitte Nummer zwei?«

»Tja.« Sonny lässt die Unterhose fallen. Sein Schwengel ist halbsteif schon sehr beeindruckend. »Ich möchte dich ficken. Natürlich nur, wenn dir das hier keine Angst macht. Lino will nie gefickt werden, weißt du? Er liebt mein dickes Ding, aber er lässt sich nicht ficken.«

»Angst? Spitz macht es mich!« Fabian ist geil wie seit langem nicht. »Ich hab auch zwei Bitten. Erstens: Nur Safer Sex. Ich hab hier auch extra starke Gummis.«

»Klar, Fabian. Und weiter?«

»Keine Hektik. Wie bei ’ner Feinwäsche: langsam mit niedriger Temperatur.«

Es ist das erste Mal, dass Fabian in seinem eigenen Sling hängt. Bei Sonny fühlt er sich, als wäre er der Kunde. Er kommt sich geborgen vor bei dem großen Kerl. Sonny lässt sich Zeit, er leckt Fabians Eier und knabbert an seinen Brustwarzen. Als Sonny seinen Schwanz in den Mund nimmt, sagt Fabian: »Stopp! Das Gerät pumpt sonst vorzeitig ab.«

»Na gut«, brummt Sonny. »Aber gegen Einweichen und Vorwaschgang hast du doch nichts?«

Fabian kichert erwartungsvoll. Sonny kniet sich hin und fährt mit der Zunge in Fabians Ritze. Abwechselnd kitzelt er seine Rosette, stupst die Zunge hinein und leckt ihm die Spalte, bis Fabian sich windet und um Gnade bettelt. »Bitte, Sonny, meine Trommel braucht ’ne Füllung!«

Sonny steht auf. Er ist so behutsam beim Eindringen, dass Fabian es bedauert, die Hände nicht frei zu haben, um ihn reinzuziehen. Sonnys Riesenapparat in seinem Arsch ist besser als der dickste Dildo, er ist groß und warm wie ein Bär. Nur schade, dass der Bär in Fabians Höhle scheinbar Winterschlaf halten will. »Tiefer«, ächzt Fabian. »Schieb alles rein! Bis zum Anschlag!«

Sonny hat blaue Augen; nach Fabians Bitte leuchten, ja funkeln sie. Er packt Fabian an den Hüften, damit der Sling nicht schaukelt, und fickt ihn, dass ihm Hören und Sehen vergeht.

Fabian genießt es, endlich mal wieder ein großes Kaliber zu spüren. Von einer Waschmaschine kann keine Rede mehr sein; hier arbeitet eine Dampfmaschine, deren langer dicker Kolben wieder und wieder in den Zylinder einfährt. Die Stöße gegen die Prostata machen Fabian besonders geil. Der Druck in seinen Eiern wächst. Als Sonny merkt, dass er in Fabians Arsch willkommen ist, zieht er seine Keule fast ganz heraus, um dann voller Wucht bis zum Grund vorzustoßen. So herrlich ist Fabians Loch lange nicht mehr geweitet worden, er stöhnt und jauchzt gleichzeitig.

Ohne zu unterbrechen, fragt Sonny: »Wichsen?«

»Nein!«, grunzt Fabian. »Achtung, ich komme gleich!«

»Ja«, brummt Sonny. »Ich auch! Ich komme!«

Schon spritzt Fabian steil in die Luft. Die Sahne klatscht an Sonnys breite Brust, aber der bekommt das nicht mit, weil er die Augen zu hat und brummt. Er brummt wie ein Grizzly. Der Orgasmus schüttelt ihn regelrecht, aber er brüllt nicht. Er brummt, ein großer zufriedener Bär, der gerade einen Riesentopf voller Honig ausgeschleckt hat.

An einem Sonntag im Dezember klopft es an Fabians Kraftraum. Er hat gerade begonnen, ein paar Hanteln zu stemmen. »Ja bitte.«

Lino kommt herein. »Du, Fabian, ich weiß, dass du verdammt viel zu tun hast, und dass Sonntag ist, und ...«

»Hallo Lino!« Fabian legt die Hantel ab. »Willst du ’ne Sonderbehandlung? Neck-to-Cock?«

»Ja, das heißt, nein, das heißt, nicht für mich.« Lino macht einen verwirrten Eindruck. »Nur eine gewöhnliche Massage. Da ist jemand zu mir gekommen ...«

»Solange es die Ausnahme bleibt«, sagt Fabian. »Also, wen soll ich am Tag des Herrn durchkneten?«

Lino macht die Tür noch einmal auf. »Kommen Sie rein, Bruder Ambrosius!«

Wenn Fabian das nicht sähe, würde er es für einen Traum halten. An einem Dezembertag des einundzwanzigsten Jahrhunderts marschiert, nein, wandelt ein leibhaftiger Mönch in einer braunen Kutte durch seine Tür, die Kapuze über den Kopf gezogen, die Hände in die Ärmel gesteckt. »Heiliger Strohsack!« Wie üblich muss Fabian kichern. »Entschuldigen Sie, das ist mir so rausgerutscht …«

Der Mönch schlägt die Kapuze zurück. Ein bildschöner junger Mann steht vor Fabian. »Für so kleine Sünden gibt es die Beichte«, sagt er lächelnd.

Mit dir würde ich gern so richtig sündigen, denkt Fabian. Und danach gleich noch bei dir beichten.

Kurzes, strubbliges dunkelbraunes Haar und warme dunkelbraune Augen registriert er, dazu einen Mund mit vollen roten Lippen, um den selbst Moritz Bleibtreu den Mönch beneiden würde. Die Haut wirkt weich und samtig, als hätte er sich noch nie rasiert. So ein süßer Junge gehört doch nicht hinter Klostermauern!, denkt Fabian. Der gehört in die Disko!

»Ich bin verspannt«, sagt der Mönch bescheiden. Er sieht sich im Kraftraum um. »Wollen Sie sich hier meiner annehmen?«

»Das hier ist nur mein Kraftraum.« Fabian hofft, dass ein Mönch nicht weiß, wozu ein Sling dient. »Wir gehen rüber in den Massageraum.«

»Danke, Fabian«, sagt Lino, und Bruder Ambrosius murmelt: »Gott vergelt’s.«

Im Massageraum legt der Mönch die Kutte ab. Darunter trägt er normale Kleidung, ein Sweatshirt und Jeans. »Ausziehen?«, fragt der fromme Bruder und strahlt Fabian an.

»Bis auf die Unterhose«, sagt Fabian.

Ohne Scheu entkleidet sich Bruder Ambrosius. Zu dem hübschen Gesicht gehört ein Körper, für den Fabian das Attribut ›lecker‹ verwenden würde.

Gottgefällig ist das wohl nicht, denkt er. Egal, dein Herr dort droben hat dich alle Tage, und ich nur für eine Stunde. Diese Stunde wird allerdings anstrengender als alles, was ich bisher im ›Haus Jungbrunnen‹ gemacht habe. Wie soll ich mich bei diesem Stück Konfekt beherrschen? Da muss der liebe Gott aber einen guten Tag gehabt haben, als er dich geschaffen hat, sinnt er, dich würden sie aus der Dampfsauna nie wieder rauslassen. Alles glatt und schön, keine Muskelpakete, schlank und trotzdem nicht mager. Und ein strammer Hintern in dem weißen Slip, dazu vorn eine Beule, dass es einen in den Fingern juckt, sie aus ihrem Stoffgefängnis zu befreien.

»Bitte legen Sie sich auf den Bauch.« Fabian beginnt von den Schultern herab seine Arbeit. »Mönche behandle ich eher selten«, bemerkt er. »Warum haben Sie denn keine Tonsur?«

»Das ist, weil …weil ich noch Novize bin«, stottert Bruder Ambrosius.

»Aha. Wir beginnen mit der Methode Neck-to-Cock.«

»Klingt neckisch!« Fabian hat kaum angefangen, da windet sich der fromme Bruder schon lasziv auf der Pritsche. »Das tut so gut, ich will mal doch lieber …«

Bevor Fabian ihn daran hindern kann, zieht der junge Mönch die Unterhose aus. Halbsteif ist er mindestens, registriert Fabian, bevor Bruder Ambrosius sich wieder auf den Bauch legt.

Fabian kichert nervös. »Wenn Sie etwas mit Ihren Vorschriften nicht vereinbaren können …«

»Nur zu. Ich sehe das nicht so eng.«

Fabians Hose hingegen ist sehr eng. Als er unterhalb der Gürtellinie angekommen ist und sich den knackigen Arsch vornimmt, bleibt kein Zweifel mehr, worauf es der Mönch abgesehen hat. Bruder Ambrosius dreht sich um. Fabian registriert eine gepiercte Titte und sorgfältig gestutzte Schambehaarung. Kerzengerade steht der Klosterturm, nicht sonderlich dick, aber lang.Auf der Eichel glänzt ein Lusttropfen.

»Mein Cock wartet ungeduldig«, erklärt der fromme Bruder.

»Was soll denn das werden?«, fragt Fabian. »Eine Verführung?«

»Ja, was dachtest denn du?« Bruder Ambrosius spreizt die Beine mit angewinkelten Knien, bietet sich offen an, flüstert: »Bitte, fick mich!«

Das rosa Loch in der haarlosen Spalte lockt, aber Fabian zögert noch. Bruder Ambrosius dagegen hat keine Skrupel, er packt Fabian im Schritt, dass der aufstöhnt. Nun sind Fabian alle Regeln der Welt egal. Hier ist ein bildhübscher Junge, der gestopft werden will, und Fabian wird es ihm besorgen!

Rasch hat er die Hose aus- und ein Kondom übergezogen. Ein letzter Zweifel überkommt ihn. Einen Mönch ficken? Ob er sich da nicht verhört hat? Zur Probe macht er die leckere kleine Rosette mit etwas Gleitcreme geschmeidig und steckt den Finger hinein. Aufgeregt pulsiert der Schließmuskel, und der Junge hebt ihm den Arsch entgegen.

»Fick mich!«, wiederholt Bruder Ambrosius. »Los, steck ihn mir rein!«

Fabian drückt seinen Ständer gegen die enge Klosterpforte, und in kleinen Schüben schiebt er ihn hinein. Der Mönch umfasst Fabians Taille und führt ihn. Er seufzt bei jedem Schub. Wahrscheinlich ist der Junge aufgeregt, denn er knetet Fabians Stange durch, als wollte er sie mit seinem Arschloch herunterschlucken. Als die Keule vollständig drin ist, verharrt Fabian; er darf jetzt nicht weitermachen, sonst kommt er zu schnell. Er beugt sich herab und küsst die glatte Halsbeuge. Es riecht köstlich nach Schweiß; er hebt den Arm des Jungen und leckt ihm die Achselhöhle aus.

Bruder Ambrosius windet sich, als wäre er die Schlange und müsste Fabian den Apfel reichen. Dann zieht er Fabians Kopf heran, öffnet erwartungsvoll die Lippen, bis Fabian seinen Mund darauf presst. Ihre Zungen suchen einander, umkreisen sich, tauchen in die Mundhöhle des anderen, spielen ein geiles Spiel.

Dein erster Kuss ist das nicht, Süßer, denkt Fabian. Langsam beginnt er, den Jungen zu ficken. Im Rücken spürt er die Beine des Mönchs, der gelenkige Bursche umklammert ihn damit wie eine Riesenschlange und zwingt ihn in einen Rhythmus, der viel zu schnell ist.

Fabians Geilheit wächst unaufhaltsam, seine Erfahrung nützt ihm nichts mehr. Dieses versaute kleine Biest zwingt ihm sein Tempo auf. Die pressenden Schenkel um seine Taille, der feste Griff um seinen Kopf, die immer wilderen Küsse, vor allem aber das enge heiße Loch treiben ihn vor sich her, jagen ihn Stoß für Stoß auf den Gipfel. Noch einige wenige Bewegungen, dann elektrisiert ihn der Orgasmus, schüttelt seinen ganzen Körper durch. Er reißt sich von dem Jungen los und zieht den Schwanz heraus. Seine Erregung lässt kaum nach.

»Schön liegen bleiben!«, weist Fabian den Kleinen an, als er wieder sprechen kann. Er nimmt etwas Öl und massiert dessen knallharte Flöte und die Eier. Bruder Ambrosius keucht, seine Schenkel spannen sich. Fabian spürt, wie das Gerät in seiner Hand zuckt. Der Unterleib des Jungen hebt sich und er schießt eine Fontäne ab. Ein befriedigter Seufzer, sonst gibt er keinen Ton von sich, liegt nur mit geschlossenen Augen da. Fabian betrachtet ihn ohne Reue. Was für ein hübscher Bengel, denkt er, da wäre selbst der Heilige Vater schwach geworden.

Bruder Ambrosius schlägt die Augen auf und lächelt. »Geht das eventuell noch mal?«

»Und bei der nächsten Beichte?«

»…gehe ich zum Pater in den Beichtstuhl und setze mich auf seinen Schoß.«

Das ist kein Mönch, denkt Fabian, das ist eine Mogelpackung. »Ist denn das Reflektorium auch gut geheizt jetzt im Winter?«, fragt er. »Wie oft geht ihr zum Beten rein?«

»Ins …ins Reflektorium? Ach so. Immer abends, zur Andacht, bevor wir in die Zellen eingeschlossen werden.«

Fabian kichert. »Sag mal, du Schwindler, wer bist du wirklich?«

»Schwindler? Gott vergeb’s, ich bin doch kein ...«

»Wenn du ein Mönch bist, dann bin ich die Jungfrau Maria«, sagt Fabian. »Es heißt Refektorium und das ist der Speiseraum im Kloster.«

Der Kleine schlägt die Hände vor die Augen, eine fast kindliche Geste. »Scheiße! Was muss ich mich auf so was einlassen!« Schelmisch schaut er durch die Finger zu Fabian. Es sieht nicht aus, als würde er gleich in Tränen ausbrechen. »Auf keinen Fall solltest du das merken! Hau mich bitte nicht!«

»Nicht doch, Junge!« Fabian streichelt ihn. »Also?«

»Ich sag jetzt die Wahrheit. Aber verrat mich nicht, sonst gibt er mir kein Geld!«

Bruder Ambrosius heißt tatsächlich Andreas. Stockend bringt er heraus, dass Wolf ihn vom Bahnhofsstrich weg engagiert hat. Andreas soll rausbekommen, ob Fabian hier richtig arbeitet oder im ›Haus Jungbrunnen‹ so was wie ein Callboy ist. »Ich soll dich ruhig ein bisschen anmachen, hat Wolf gesagt. Das hätte er mir nicht zu sagen brauchen, so cool wie du aussiehst. Auf dich fahr ich voll ab!«

»Wolf läuft nicht rund«, sagt Fabian. »Wie bist du hergekommen?«

»Auf dem Parkplatz vom Kloster wartet er in seinem Auto. Hundert Euro will er mir geben. Aber wenn du mich jetzt auffliegen lässt …«

Fabian überlegt. Er legt seine Hand auf Andreas’ Schulter. »Pass auf! Du gehst hin und erzählst, dass ich dich massiert habe und weiter nichts.«

»Mach ich«, sagt Andreas. »Ich hätte dich ja gern verführt, sag ich, aber du warst wie aus Stahl.« Er kneift ein Auge zu und tippt an Fabians Schwanz. »Krieg ich ’nen zweiten Versuch?«

»Ich finde dich sehr hübsch«, sagt Fabian. »Wenn du wiederkommst, kriegst du so viele Versuche wie du willst. Aber nicht heute. Wolf wartet, und wenn es zu lange dauert, schöpft er Verdacht. Kriegst du die Geschichte so hin, dass Wolf sie dir glaubt?«

Andreas nickt. »Klar, ich will doch mein Geld.«

»Hör zu, Andreas, ich kenne den Strich. Bevor ich Masseur wurde, hab ich selber angeschafft.«

»Was?« Andreas macht runde Augen. »Und du bist ausgestiegen? Ich raff das nicht.«

»Ich hatte damals einen, der mir geholfen hat. Wenn du das willst …Überleg dir das gut. Du kannst jederzeit herkommen. Ich helfe dir.«

Statt einer Antwort küsst Andreas Fabian auf die Lippen.

Heiligabend am Arsch der Welt – das hätte Fabian sich auch nicht träumen lassen! Am Morgen ist er um den See gejoggt, danach hat er Hanteltraining gemacht; seine Sehnsucht nach Andreas ist er dabei nicht losgeworden. In der großen Stadt würde er sich auch nicht besser fühlen, trotzdem hat er erwogen hinzufahren. Es ist nur eine Autostunde, und er könnte zum Bahnhof gehen und nachschauen, ob er den Jungen findet, der ihm nicht mehr aus dem Kopf will. Nein, so mag er Andreas nicht wiedersehen. Nur, wie sonst?

Das Telefon klingelt. Andreas? Fabians Herz schlägt plötzlich unregelmäßig. »Ja?«

»Wolf.«

»Ach du fröhliche!«, kichert Fabian.

»Ich hab schon ein paar Mal bei dir zu Hause angepimmelt«, sagt Wolf.

»Dein Humor ist nicht besser geworden«, sagt Fabian. »Früher konntest du immerhin noch lesen. Ich hab dir geschrieben, dass ich jetzt hier zu Hause bin.«

»Was willst du denn am Arsch der Welt? Das hält er nicht durch, dachte ich, er kommt zurück, und dann ...«

»Und dann? Du hast mich eine Nutte genannt! Soll ich mich vielleicht bei dir entschuldigen?«

Wolf schluckt hörbar. »Du fehlst mir! Mensch, Fabian, wollen wir nicht noch mal von vorn anfangen?«

»Noch vor einem Monat wäre ich sofort in mein Auto gestiegen und zu dir gekommen.«

»Und warum nun nicht mehr? Hat es dir die ländliche Umgebung angetan? Oder steigst du mit deinem Chef ins Bett?«

»Das geht dich einen Dreck an«, sagt Fabian ruhig. »Wenn dir was fehlt, fahr zum Bahnhof!«

»Ich versteh immer Bahnhof! Was soll ich da?«

»Bruder Ambrosius engagieren. Aber bezahl ihn ordentlich, du knickriges Arschloch!« Fabian legt auf. Er kann nicht weitersprechen, die Wut drückt ihm die Kehle zu.

Es klopft. Nach einer Weile geht die Tür auf und Lino lugt herein. »Du hast nicht ›Herein‹ gesagt.«

Fabian lächelt mühsam. »Entschuldige. Ich bin nicht so gut drauf.«

»Scheiß Weihnachten! Aber komm doch mal zu uns!«

Im Zimmer von Lino und Sonny steht ein geschmückter Weihnachtsbaum. Beide umarmen ihn und geben ihm ein Geschenk.

»Ich hab nichts für euch«, sagt Fabian.

»Ich wünsch mir nur eines von dir: Dass du bei uns bleibst«, sagt Lino, und Sonny brummt zustimmend. »Auch wenn das hier der A…«