Madonnen - Klaus Carl - E-Book

Madonnen E-Book

Klaus Carl

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Beschreibung

Zur Zeit der Renaissance porträtierten die italienischen Maler traditionell die Frauen ihrer Mäzene als Madonnen. Oft stellten sie sie schöner dar als sie in Wirklichkeit waren. Über Jahrhunderte hinweg wurde die Jungfrau Maria in religiösen Gemälden als milde und beschützende Mutter Gottes gemalt. Mit der Zeit verlor die Jungfrau allerdings viele ihrer spirituellen Charakterzüge und wurde menschlicher und zugänglicher. Das Mega Square Madonnen beleuchtet diese Evolution und enthält beeindruckende Werke von Michelangelo, Caravaggio, Rubens, Fouquet, Dalí und Kahlo.

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Seitenzahl: 60

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Klaus Carl

© 2023, Parkstone Press International, New York, USA

© 2023, Confidential Concepts, worldwide, USA

© Image-Barwww.image-bar.com

© 2023, Banco de México Diego Rivera & Frida Kahlo Museums Trust.

© 2023, Estate Kingdom of Spain, Gala-Salvador Dalí Foundation / Artists Rights Society, New York, USA/VEGAP

© 2023, Alice Neel Estate

Alle Rechte vorbehalten.

Das vorliegende Werk darf nicht, auch nicht in Auszügen, ohne die Genehmigung des Inhabers der weltweiten Rechte reproduziert werden. Soweit nicht anders vermerkt, gehört das Copyright der Arbeiten den jeweiligen Fotografen, den betreffenden Künstlern selbst oder ihren Rechtsnachfolgern. Trotz intensiver Nachforschungen war es aber nicht in jedem Fall möglich, die Eigentumsrechte festzustellen. Gegebenenfalls bitten wir um Benachrichtigung.

ISBN: 978-1-78160-905-7

Inhalt

Einführung

Vom frühen bis zum späten Mittelalter

Die Renaissance

Die unbefleckte Empfängnis

Madonna mit Kind

Die Maler der Jungfrau

Die Madonna und der hl. Sebastian

Die Ausgießung des Heiligen Geistes

Die Madonna erscheint ihrem Volk

Venus

Das Barock

Die Himmelfahrt

Die Fürsprecherin oder Vermittlerin

Das achtzehnte und neunzehnte Jahrhundert

Die Unbefleckte Empfängnis

Das 20. Jahrhundert

Produktion von Marienbildern

Abbildungsverzeichnis

Vorwort

Maria mit dem Jesuskind zwischen Konstantin und Justinian, Anonym, 10. Jh.

Glasmosaik. Hagia Sohpia, Konstantinopel (Istanbul)

Einführung

Das Bild der Madonna ist seit fast zweitausend Jahren in der Kunst der westlichen Welt fest verankert. In all diesen von europäischem Geist geprägten Kulturen verkörpert die Madonna in reinster Form bedingungslose Liebe und wird als mitfühlende und versöhnende Nährmutter aller Christen verstanden. Sie wird aber auch als die liebende Mutter und als Beschützerin der gesamten Menschheit gesehen.

Die Marienverehrung beruht auf dem Glauben, dass nur Maria allein Schmerz, Leidenschaften und Glück der Menschen wirklich verstehen kann; sie tröstet, verzeiht und vermittelt und ist das Bindeglied zwischen den Menschen und ihrem Gott. Sie wurde als Königin des Himmels, Mutter aller Menschen und als die Verkörperung des Mitleidens verehrt, darüber hinaus verkörpert sie Selbstlosigkeit, Demut und Fürsorge und steht für die weibliche Spiritualität in der Christenheit.

Sie wird auch als „Jungfrau Maria“, „Unsere Liebe Frau“, als „Himmelskönigin“ und „Gesegnete Mutter Gottes“ verehrt. Durch viele Jahrhunderte hindurch hat die Madonna Tausende von Künstlern inspiriert, die unzählige Stunden an ihrer Darstellung gearbeitet haben und dabei verschiedene Stile, Materialien und Techniken verwendeten. Dieser riesige Fundus von Kunstwerken stellt ein wichtiges kulturelles Erbe dar und repräsentiert eine noch heute die Welt beherrschende gesellschaftliche Macht.

Madonnenbilder füllen Museen, Galerien, Paläste und private Sammlungen. Die im Lauf der Jahrhunderte entstandenen Bilder der Jungfrau Maria sind Ausdruck der wechselnden Auslegungen von Glaubensinhalten, Mythen, Ikonographie und Symbolik der jeweiligen Zeit. Heute bedeutet Maria für den Einzelnen jeweils etwas Anderes. Dennoch erreicht ihre universale Botschaft bedingungsloser Liebe alle Menschen.

Den Beweis für die Marienverehrung in der Gegenwart liefern die immer wieder auftauchenden Meldungen über Marienerscheinungen auf der ganzen Erde und ihre auffällige Präsenz im Internet. Marienbilder sind vielen Menschen auf diesem Planeten vertraut. Die Rolle der Frau in der Gesellschaft, die sich im Lauf der Jahrhunderte ständig veränderte, an Bedeutung verlor oder zunahm, hatte direkten Einfluss auf die Rolle der Madonna, die ebenfalls auf immer neue Weise verstanden und interpretiert wurde.

Der Streit um Marias zum Dogma erhobene göttliche Natur, um ihre traditionellen oder geheimen Symbole und deren Ursprünge dauert unter Theologen, Philosophen und Soziologen auch im neuen Jahrtausend an. Wenn auch moderne Künstler nicht länger verpflichtet sind, religiöse Bilder zu schaffen, werden viele, besonders Frauen, häufig von Marias traditioneller oder im heutigen Sinn offener verstandenen Rolle inspiriert. Bei der Schaffung ihrer Werke entscheiden sie sich oft für neue künstlerische Ausdrucksformen.

Die Jungfrau von Vladimir, Anonym, 12. Jh.

Tempera auf Holz, 78 x 55 cm. Galerie Trétiakov, Moskau

Madonna Rucellai, Duccio di Buoninsegna, 1285

Tempera auf Holz, 450 x 290 cm. Uffizien, Florenz

Madonna der Barmherzigkeit, Simone Martini, 1308-1310

Tempera auf Holz, 154 x 84 cm. Pinacoteca Nazionale, Siena

Die Verkündigung - mit dem hl. Ansanus, der hl. Marguerite und vier Propheten, Simone Martini et Lippo Memmi, 1333

Enthärtet auf Holz, 184 x 210 cm. Uffizien, Florenz

Die Jungfrau mit dem Kind, Lorenzo Veneziano, 1356-1372

Malerei auf Holz, 126 x 56 cm. Musée du Louvre, Paris

Die Jungfrau mit dem Kind, Luca Signorelli, um 1390

Öl auf Holz, 170 x 117,5 cm. Uffizien, Florenz

Die Geschichte der Theologie im Lauf der Jahrhunderte zeigt die ständigen Wandlungen der Präsenz Marias. Wissenschaftler stimmen darin überein, dass es im Frühchristentum auch andere herausragende Gestalten weiblicher Spiritualität gab, wie etwa die heilige Sophia, die als der weibliche Aspekt des komplexen christlichen Gottes verstanden wurde. Hagia Sophia stellte die göttliche Weisheit dar und wurde als kongenialer Schöpfergott, zusammen mit dem Vater, dem Sohn und Heiligen Geist verehrt.

Im frühen Christentum wurde besonders in Osteuropa der Heilige Geist als weiblich verstanden. Dem entsprach häufig die Verehrung des weiblichen Aspekts des Göttlichen in der Gestalt der Sophia. In dem Maße, wie die Popularität der Jungfrau Sophias innerhalb des Klerus und der von ihm nach und nach verankerten Dogmen verblasste, nahm die Popularität der Jungfrau Maria, der Mutter Gottes, stetig zu.

Eines der frühen noch vorhandenen Bilder von Maria wurde im zweiten oder dritten Jahrhundert gemalt und befindet sich in der Krypta der Verschleierten Madonna in den Katakomben von Priscilla in Rom. Dieses Bild stellt sie zusammen mit einer in der Mitte des Bildes stehenden weiblichen Figur dar, vielleicht ein frühes Bild von Sophia. Eine Figur, möglicherweise Jesus mit Jüngern, ist rechts von der betenden Figur im Mittelpunkt angeordnet.

Die Jungfrau Maria mit dem Kind auf dem Arm, befindet sich links von der stehenden Figur. Im sechsten Jahrhundert stabilisierte sich die Bedeutung der Mutter Gottes in der religiösen Dogmatik in ganz Europa, einschließlich des Byzantinischen Reichs. Diese Bestätigung dämmte die Bedrohung durch eine konkurrierende Religion ein, die der großen Göttin Isis in Ägypten. In den ersten Jahrhunderten nach Christus wurde das Bild Marias oft mit dem Bild dieser ägyptischen Göttin, deren Kult bereits mehrere tausend Jahre bestanden hatte, gleichgestellt und oft genug sogar mit ihm verwechselt.

Wie die Madonna hatte auch Isis einen göttlichen Sohn, Horus, und die Künstler bildeten sie oft ab, das Kind zärtlich auf dem Schoß haltend und ihm die Brust reichend. Eines ihrer wichtigsten Merkmale war die Darstellung als stillende Mutter - sie war wie Maria eine mitfühlende und liebende Gottheit, von der Sorge für die Anliegen der Menschen erfüllt. Die Mythen von Maria und von Isis weisen viele Analogien auf.

Beide haben ihren Sohn auf ungewöhnliche Weise empfangen und der Glaube an ihre unermessliche Liebe und ihr offenes Ohr für die Nöte und Gebete ihrer Anhänger vereint sie. Beide werden als Beschützerinnen von Frauen in Elend und Kummer gesehen und beide haben zahlreiche Wunder bewirkt. Viele der Maria geweihten heiligen Stätten wurden dort errichtet, wo in früheren Zeiten die der Isis gewidmeten Tempel gestanden hatten. Die meisten Menschen sahen keine großen Unterschiede zwischen den beiden weiblichen Gottheiten.

Madonna der Barmherzigkeit, Jacobello Alberegno, um 1394

Galleria dell’ Accademia, Florenz

Anna Selbdritt, Masolino da Panicale et Masaccio, 1424

Tempera auf Holz, 175 x 103 cm. Uffizien, Florenz