Man(n) schreibt so gut man kann - Tim Eckhaus - E-Book

Man(n) schreibt so gut man kann E-Book

Tim Eckhaus

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Beschreibung

Reicht ein Blick in die „zu.kunst.kunft“, um die Frau seiner Träume zu erobern?

Eigentlich sitzt Walter einfach nur in Ruhe im Café, genießt seinen Kaffee und blättert in einer Literatur- und Kunstzeitschrift. Doch als er eine schöne Frau mit derselben Zeitschrift – sehr vertieft in die Lektüre – erblickt, muss er seine Ruhe aufgeben. Mit Eifer versucht er, ihre Aufmerksamkeit und Anerkennung zu erlangen. Muss Walter dafür erst ein Schriftsteller werden?

Über booksnacks

Kennst du das auch? Die Straßenbahn kommt mal wieder nicht, du stehst gerade an oder sitzt im Wartezimmer und langweilst dich? Wie toll wäre es, da etwas Kurzweiliges lesen zu können. booksnacks liefert dir die Lösung: Knackige Kurzgeschichten für unterwegs und zuhause!

booksnacks – Jede Woche eine neue Story!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 44

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Kurz vorab

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie schön, dass du dich für diesen booksnack entschieden hast! Wir möchten dich auch gar nicht lange aufhalten, denn sicher hibbelst du der folgenden Kurzgeschichte schon voller Freude entgegen.

Vorab möchten wir aber ganz kurz die wichtigsten Merkmale einer Kurzgeschichte in Erinnerung rufen:

Der Name ist Programm: Alle Kurzgeschichten haben ein gemeinsames Hauptmerkmal. Sie sind kurz.Kurz und knapp sind auch die Handlung und die erzählte Zeit (Zeitsprünge sind eher selten).Ganz nach dem Motto »Einleitungen werden total überbewertet« fallen Kurzgeschichten meist sofort mit der Tür ins Haus.Das zweite Motto lautet »Wer braucht schon ein Happy End?« Also bereite dich auf einen offenen Schluss und/oder eine Pointe am Ende der Geschichte vor. Das Geheimnis dahinter: Kurzgeschichten sollen dich zum Nachdenken anregen.Versuch deine Neugier zu zügeln, denn auch für die Beschreibung der Charaktere und Handlungsorte gilt »in der Kürze liegt die Würze«.Die Aussage des Textes ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Hier bist DU gefragt, um zwischen den Zeilen zu lesen und deine persönliche Botschaft aus der Geschichte zu ziehen.

Jetzt bist du gewappnet für unseren literarischen Snack. Und findest du nicht auch, dass man diesen gleich noch mehr genießen kann, wenn man weiß was drin ist?

Viel Spaß beim Booksnacken wünscht dir

Dein booksnack-Team

Über dieses E-Book

Eigentlich sitzt Walter einfach nur in Ruhe im Café, genießt seinen Kaffee und blättert in einer Literatur- und Kunstzeitschrift. Doch als er eine schöne Frau mit derselben Zeitschrift – sehr vertieft in die Lektüre – erblickt, muss er seine Ruhe aufgeben. Mit Eifer versucht er, ihre Aufmerksamkeit und Anerkennung zu erlangen. Muss Walter dafür erst ein Schriftsteller werden?

Impressum

Erstausgabe Mai 2021

Copyright © 2021 booksnacks, ein Imprint der dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH Made in Stuttgart with ♥ Alle Rechte vorbehalten

E-Book-ISBN: 978-3-96817-629-1

Covergestaltung: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH unter Verwendung von Motiven von istockphoto.com: © Andres Victorero, © BartekSzewczyk Korrektorat: Daniela Pusch

Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Sämtliche Personen und Ereignisse dieses Werks sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen, ob lebend oder tot, wären rein zufällig.

Abhängig vom verwendeten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

Unser booksnacks-Verlagsprogramm findest du hier

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Man(n) schreibt so gut man kann

Das Satzkonstrukt lautete: „Schweinehunde fliegen überlichtschnell, Lichtstrahlen feuern sie an.“

Walter setzte die Tasse auf den kleinen Marmortisch, schlug die Zeitschrift zu und betrachtete den Einband: „zu.kunst.kunft”. Entlang der Buchstaben, die fett und metallen glänzten, hatte man Öltropfen gedruckt, sodass ein Bild gut geschmierter Kolben entstand: „Forum für zeitgenössische Literatur”.

„Noch einen Kaffee bitte!”

Die Kellnerin nickte, nicht eben freundlich, aber doch in einer Art, die ihm glaubwürdig schien, und schritt mit wogenden Hüften davon.

Walter ließ den Blick durch den Raum gleiten. Dieses Café war ruhig und ganz in seiner Nähe. Nach der Arbeit, wenn ihm vom Programmieren der Kopf rauchte, war er froh, den Bildschirm durch etwas Dreidimensionales ersetzen zu können. 

In der Ecke spielten zwei alte Männer Schach, der dünnere musste im Vorteil sein, denn er beugte sich gierig über das Brett, während sein Gegenüber ein ängstliches Gesicht zog. 

Neben der Tür saß eine Dame ganz in Schwarz und blickte ernst in „zu.kunst.kunft”. Wie vom Blitz getroffen war Walter augenblicklich fasziniert von dieser wundervollen Frau und ihrer elitären Aura. So fasziniert, dass seine angeborene Schüchternheit gegen den aufziehenden Hormonsturm keine Chance hatte. Er nahm sein Exemplar von „zu.kunst.kunft”, stand etwas ungeschickt auf und steuerte ihren Tisch an.

„Entschuldigen Sie …” Weiter kam er nicht. 

„Anmache? Ja oder nein?”

Ganz deutlich merkte er die aufsteigende Röte. „Nein”, log er. „Ich bin ein großer Fan dieser Zeitschrift zu.KUNFT.kunst und …”

„Sie meinen zu.KUNST.kunft.”

„Genau. Und weil ich vorhin zufällig, ohne Sie zu beobachten, bemerkte, dass Sie ebenfalls sehr interessiert lasen, dachte ich, dass in einem Gespräch zweier Gleichgesinnter … nun …”

„Dann setzen Sie sich — bitte.”

Literatur war Walter in Wahrheit ein Gräuel. Schon in der Schule hatte er sich beim Lesen schwergetan und nie Freude daran gefunden. Die zwei Zeilen mit den Schweinehunden waren ihm sozusagen zugestoßen. Aber wie einfallsreich ihn fünf Jahre ohne Liebe gemacht hatten! Vielleicht lag es an seinem Beruf als EDV-Fachmann, der in amouröser Hinsicht ein gewaltiges Imageproblem hat — Walter war bei Frauen chronisch erfolglos. Da versucht man schon mal was, einfach aus Verzweiflung.

„Was halten Sie von dieser Zeitschrift?”, wollte sie wissen.

Es schien ihm taktisch klug, ein Zitat zu bringen: „Schweinehunde fliegen überlichtschnell, Lichtstrahlen feuern sie ab.”

„An!”, korrigierte sie scharf. „Lichtstrahlen feuern sie AN! Das ist ja ganz entscheidend. Mit ‚feuern sie ab‘ ergibt das Ganze überhaupt nichts.”

„Richtig. Da ist der Sinn weg”, stimmte er höflich zu.

In ihre Stirn grub sich eine missbilligende Falte. „Welcher Sinn denn?”

Eine unangenehme Frage. „Na, die message eben.” Message kam in den meisten Programmiersprachen vor, war ihm also geläufig.

Sie schüttelte den Kopf. „Nein, glauben Sie mir: zu.kunst.kunft ist keine von den Dingern, die den alten Formen nachweinen. Da werden neue Wege beschritten. Ich wäre froh, wenn ich gut genug wäre, um dort meine Texte unterzubringen. Es ist so …”