Manolito - Uwe Kraus - E-Book

Manolito E-Book

Uwe Kraus

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Beschreibung

Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus Abenteuer, Krimi und Reiseerzählung. Südafrika, Land der Abenteurer und Schmuggler und Umschlagplatz für Rohdiamanten. Hier will Manolito eine längere Auszeit nehmen. Dabei erlebt er aufregende Abenteuer mit der Drogenmafia und Rebellen. Die Handlung spielt in den Städten Kapstadt, Durban, Johannesburg, Pretoria und Bloemfontein, aber auch am Strand im Dschungel und in den Bergen. In Kapstadt wird das Hotel von Manolito gleich in der ersten Nacht seiner Ankunft überfallen. Er lernt einige junge Reisende kennen, mit denen er in brenzlige Situationen gerät. Unter mysteriösen Umständen kommt er an eine große Menge Drogen, die der Drogenmafia gehört. Dadurch kommen er und seine Freunde in große Gefahr. Hier geht es um Freundschaft, Freiheit ,Abenteuerlust und verrückte Begegnungen. Der Leser fühlt sich geradezu in die Geschichte hineinversetzt, reist mit und fühlt mit. Ein Buch für den Urlaub und für den Strand. Ideal zum Lesen im Flugzeug oder im Zug, aber auch im Wartezimmer oder zu Hause. Das eigene Leben wird einem klarer und der Leser denkt mehr darüber nach. Ein Buch der Zufälle und ein Buch, das nicht mehr aus der Hand gelegt werden kann. Genial geschrieben und atemberaubend spannend. Es handelt von Drogen und zieht einen auch wie eine Droge in seinen Bann. Es weckt aber auch die Reiselust und die Sehnsucht nach der Ferne. Ein Werk für ganze Generationen, es weckt in einem die Aufbruchstimmung. Es spiegelt die Beat- und Hippiezeit wieder. Jeder, der die 60er und 70er Jahre live miterlebt hat, sollte es lesen, aber natürlich auch jeder andere. Ein Werk, das auch mehrmals gelesen werden kann. Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus Abenteuer, Krimi und Reiseerzählung.

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Seitenzahl: 382

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Alle Charaktere in diesem Roman sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit wirklich existierenden Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Ankunft in Kapstadt

Hotel Antike

Reise nach Port Elizabeth

Fernando

Der erste Kontakt mit Marihuana

Ausflug zum Strand

Das Leben am Strand

Britta

Die Abreise

East London

Ankunft in Durban

Der Stromausfall

Enrico

Die Frauen

Alessandro

St. Lucia

Bloemfontein

Jorge

Gregor

Eine besondere Begegnung

Das Kartenspiel

Das blaue Auge

Margitta

Die Sauna

Das Fußballspiel

Der Traum

Kurzer Besuch in Johannesburg

Faros Bar

Die Entführung

Nachts im Bus

Ein Koffer voller Geld

Der Taxifahrer

Die Fahrt nach Pretoria

Orlando

Reise nach Kimberley

Das Telefonat

Das Zeitungsinserat

Treffen mit Don Carlos

Die Entscheidung

Die Verabredung

Begegnung mit den Rebellen

Das Militär

Die Suche

In Freiheit

Das Mädchen

Rückkehr nach Bloemfontein

Der große Knall

Das Foto

Post aus Kimberley

Der Abschied

Ein unerwartetes Wiedersehen

Nachwort

Vorwort

Mein Name ist Manolito, aber alle nennen mich Mano. Der Name ist typisch undeutsch und kam durch meine portugiesische Herkunft zustande. In Portugal wurde ich geboren, bin aber bereits im Alter von drei Jahren zusammen mit meinen Eltern nach Deutschland gezogen.

Jetzt war ich 27, groß gewachsen, genauer gesagt 1,85 m und mit einer sportlichen, muskulösen Figur versehen. Meine Haare waren schwarz und ziemlich kurz. Die hellgrünen Augen passten irgendwie überhaupt nicht dazu, aber das war nicht zu ändern. Mein Markenzeichen war eine grüne Schildmütze, die ich allerdings immer verkehrt herum aufsetzte, mit dem Schild nach hinten. Gerne trug ich auch blaue Turnschuhe und T-Shirts, diese auch gerne an kälteren Tagen.

Was ich schon lange geplant hatte, wollte ich endlich in die Tat umsetzen – eine längere Auszeit in einem anderen Land und auch in einem anderen Kontinent. So hatten es wahrscheinlich etliche andere vor mir bereits getan. Jahrelang hatte ich dafür gespart. Urlaub hatte ich mir auch aufgehoben. Da ich noch bei meinen Eltern wohnte, musste ich keine Wohnung für die drei Monate bezahlen. Meinen Eltern gefiel mein Plan zwar gar nicht, aber schließlich akzeptierten sie es.

Südafrika hatte ich mir als Ziel ausgesucht. Drei Monate wollte ich dort verweilen, denn ohne Visum ist dort nur eine Besuchsgenehmigung für 90 Tage zu bekommen. Nach der Buchung meines Fluges nach Kapstadt, kaufte ich ein Wörterbuch und begab mich in das Flugzeug nach Südafrika.

Die ideale Reisezeit für mich waren die Monate Februar, März und April, weil dann die Hochsaison in diesem Land vorbei war. Diese ist in Südafrika im Dezember und Januar. In dieser Zeit herrscht der Hochsommer in Südafrika. Deswegen gibt es in diesen Monaten auch viele Touristen, die Einheimischen habe Ferien und die Preise sind überhöht. In Südafrika finden sich Landschaften aus der ganzen Welt. Es gibt die Wüste, tropische Gewässer, Berge und große Städte und es ist ein Paradies für Camper und Wanderer. Südafrika wird von vielen Touristen als das schönste Ende der Welt bezeichnet.

Mein Reiseplan war von Kapstadt am Kap der guten Hoffnung, der Grenze zwischen Atlantischem und Indischem Ozean die romantische Garden Route entlang nach Port Elizabeth zu fahren, von dort nach East London und dann die legendäre Wildcoast am Indischen Ozean entlang bis nach Durban mit seinen Traumstränden.

Von dort aus sollte es weiter nach Bloemfontein, Johannesburg und Pretoria gehen. Ein weiteres Ziel war Kimberley, die Diamantenstadt mit dem größten von Hand erschaffenen Krater der Welt. Hier werden zwar kaum noch Diamanten abgebaut, aber in den Bergen lagern noch riesige Rohstoffvorräte.

Im riesigen Krüger-Nationalpark wollte ich mir die Big Five aus der Nähe ansehen: Leopard, Elefant, Löwe, Nashorn und Büffel. Natürlich auch die Giraffen und irgendwo am Wasser auch Krokodile und Nilpferde. Und ebenfalls die Affen. Auf Wale musste ich verzichten, da ja in dieser Jahreszeit hier keine lebten. Die Walsaison geht von Juli bis Dezember.

Auch die karge und trockene Kalahari mit ihrem weißen Sand und den roten Dünen und mit seinen berühmten Erdmännchen wollte ich besuchen. Die Halbwüste Karoo in der Hochebene, die fast ein Drittel des Landes einnimmt, stand ebenfalls auf meinem Reiseplan.

Den berühmten südafrikanischen Wein, von dem viel exportiert wird, wollte ich ebenfalls kosten. Die Weinanbaugebiete befinden sich zum größten Teil am Westkap, da hier ein maritimes Klima herrscht, das optimal für den Weinanbau passt. Möglichst viele der Sehenswürdigkeiten in diesem Land wollte ich besuchen. Aber es sollte alles ganz anders kommen, als geplant.

Ankunft in Kapstadt

Die Stewardess weckte mich aus meinem Schlaf mit der Aussage: „Bitte anschnallen, junger Mann, wir landen jetzt.“

Weil ich nicht sofort reagierte, schaute die Stewardess immer noch auf mich und wartete, bis ich ihrer Aufforderung schließlich nachkam. Sie war sichtlich zufrieden und ging weiter. Wir waren nur noch einige Minuten von Kapstadt entfernt und durch das Fenster waren bereits der Tafelberg, der Hafen und die Skyline der Stadt zu sehen.

Besonders eilig hatte ich es eigentlich nicht, dort anzukommen, denn ich wusste nicht, was dort auf mich zukam. Südafrika war mir vollkommen fremd. Meine afrikanischen Sprachkenntnisse waren dürftig. In meinem Wortschatz gab es nur einige Wörter, die ich mir zu Sätzen reimen musste.

Und außerdem waren die Infos über Südafrika nicht gerade gut. Drogenbanden und Rebellen sollten das Land beherrschen. Es wurde empfohlen, die Zentren von Großstädten nach Einbruch der Dunkelheit zu meiden. Geld sollte auch nur in Banken oder Wechselstuben umgetauscht werden, da viele gefälschte Scheine im Umlauf waren. Für tagsüber wurde geraten, sich nur in Gruppen und mit Fremdenführern in den Innenstädten aufzuhalten. Außerdem war da noch die extreme Wasserknappheit in dem Gebiet am Kap. Aber all das konnte mich nicht abhalten.

Das sind alles nicht unbedingt Dinge, die Urlauber anziehen. Aber da war diese Abenteuerlust in mir. Warum ich nun ausgerechnet nach Südafrika wollte, das wusste ich selbst nicht, ich musste einfach irgendwohin, weg von all den gewohnten Dingen und zu mir selbst finden. Ob ich nach dem Sinn des Lebens suchte, das weiß ich nicht mehr.

Nach meiner Ankunft in Kapstadt wollte ich gleich nach Port Elizabeth am Indischen Ozean weiter und von dort meine Rundreise durch das Land starten. Aber so wie es aussah, musste ich wahrscheinlich erst einmal in Kapstadt übernachten. Das hieß wiederum, erst mal ein Hotel suchen. Ich holte mein Reisebuch über Südafrika aus dem Rucksack und suchte nach einem Hotel in Kapstadt. Dort fand ich eines mit dem griechisch klingenden Namen Antike. Das war irgendwie lustig, ein griechischer Name für ein Hotel in Südafrika. Ich entschied dort zu übernachten.

In Kapstadt angekommen, musste ich natürlich erst die ganzen üblichen Zollkontrollen über mich ergehen lassen. Kontrolle meines Reisepasses und Abstempelung, Körpercheck, auf das Gepäck warten und am Ende Zollkontrolle.

Auf mich hatte es der Zöllner anscheinend besonders abgesehen, denn er kontrollierte alles sehr genau. Er nahm alles aus meinem Rucksack und inspizierte ihn bis ins letzte Eck. Sogar meine Zahnpasta öffnete er und leckte daran. Das überraschte mich sehr und ich dachte, was wohl jetzt noch alles kommen würde. Aber anscheinend war er nun zufrieden, gab mir meine Besuchsgenehmigung für 90 Tage und ließ mich weiter. Als ich alles wieder eingepackt hatte, verließ ich den Flughafen.

Es war heiß, aber schließlich war hier ja Südafrika. Vor dem Flughafen suchte ich mir ein Taxi, legte meinen Rucksack in den Kofferraum und stieg hinten ein. Der Taxifahrer drehte sich zu mir um und fragte: „Wo soll es denn hingehen?“ Nachdem ich ihm den Namen des Hotels genannt hatte, nickte er nur und setzte seinen Wagen in Bewegung.

Auf der Fahrt ins Hotel zog langsam die Dunkelheit über Kapstadt. Viele Lichter gingen an und die Stadt veränderte Ihr Aussehen. Leute liefen schnell, wahrscheinlich, um vor der totalen Finsternis nach Hause zu kommen. Obdachlose bettelten am Straßenrand und Verkäufer boten alles Mögliche und Unmögliche an. Der Verkehr wurde immer dichter. Eigentlich suchte ich Ruhe und Erholung, aber hier war nur Hektik und Stress. Das hatte ich mir ganz anders vorgestellt. Ich wollte an einem Palmenstrand in einer Hängematte liegen und mir die untergehende Sonne anschauen. Zumindest diese sah ich ja nun untergehen. Aber diese Hektik ist ja nicht verwunderlich in einer so großen Stadt wie Kapstadt.

Hotel Antike

Das Hotel Antike war wahrscheinlich der Treff für alle Rucksackreisenden, denn einige Dutzend von ihnen saßen in einem kleinen Park, der zum Hotel gehörte. Sie kamen bestimmt aus allen Teilen der Welt, denn es waren unterschiedliche Sprachen aus dem Sprachgewirr zu hören. Da ich mir sicher war, hier am richtigen Ort angekommen zu sein, schnappte ich mir meinen Rucksack und ging zur Rezeption, um mir ein Zimmer zu sichern.

Ich sagte zu dem Portier: „Hallo, haben sie ein Zimmer für mich?“ Irgendwie sah er aus wie der Chef.

„Hallo.“ Er drückte mir einen Schlüssel in die Hand.

In dem Zimmer angekommen, legte ich meinen Rucksack auf den Boden und duschte erstmal. Nach der Dusche fiel ich müde auf das Bett und schlief sofort ein.

Nach ein paar Stunden wachte ich wieder auf und hatte einen riesigen Hunger. Mein Magen knurrte laut. Meine kleine Gurttasche schnallte ich an meinem Gürtel unter dem Bauch fest. In dieser Tasche waren alle wichtigen Dinge wie meine Kreditkarte, Reisepass, Flugticket und mein Geld. Unter dem Hemd war die kleine Tasche nicht sichtbar, da sie sehr flach war, fast wie ein Geldbeutel. Diese persönlichen Dinge wollte ich einfach nicht in einem mir unbekannten Hotel lassen, denn selbst in Hotels und auch in Restaurants wird nicht vor Diebstählen zurückgeschreckt wird. Das war mir bekannt.

Ein Restaurant an der Ecke sah ansprechend aus. Es bot auch einige warme Speisen an. Ein kleiner runder Tisch fiel mir auf. Da ich allein war, setzte ich mich dorthin und bestellte etwas zu Essen. Während ich auf das Essen wartete, kam ein kleiner Junge an meinen Tisch und wollte mir eine Zeitung verkaufen. Da ich keine wollte, lehnte ich dankend ab. Daraufhin fing er zu weinen an und sagte, er hätte Hunger. Aus Mitleid ließ ich ihn hinsetzen und bestellte ihm etwas zu essen. Er bedankte sich bei mir dafür etliche Male.

In der Zeit, in der wir auf das Essen warteten, redeten wir miteinander auf Englisch. Er konnte es erstaunlich gut. Ihm gefiel meine Mütze gut, er kannte sie von einem bekannten Werbeplakat. Meine Mütze war nichts Besonderes und für ihn viel zu groß, deswegen hätte es auch keinen Sinn ergeben, sie ihm zu schenken. Außerdem hatte ich ja außer dieser Mütze keine weitere mehr dabei. Der Junge aß, bedankte sich und ging wieder. Auch ich begab mich wieder auf den Weg zu meinem Hotel.

Dort angekommen, war es etwa zehn Uhr. Da ich noch ein Bier trinken wollte, nahm ich mir eines aus dem Kühlschrank in meinem Zimmer und notierte die Entnahme auf einem Zettel, der am Kühlschrank klebte.

Dann ging ich in den Innenhof und setzte mich an einen Tisch, an dem bereits zwei Kerle saßen und Bier tranken. Nach einigen Minuten kamen wir ins Gespräch und sie erzählten, woher sie kamen, aus Italien. Sie hießen Francesco und Giovanni.

Sie waren schon seit Monaten in diesem Land unterwegs und wollten in einigen Tagen wieder zurück in Ihre Heimat. Francesco empfahl mir, Port Elizabeth anzuschauen und ein Hotel mit dem Namen Lions Place.

Genau in diesem Moment gab es einen riesigen Krach und einige Männer mit Waffen standen im Park des Hotels. Sie gaben uns zu verstehen, wir sollten uns mit dem Gesicht nach unten auf den Boden legen. Alle Männer, bis auf einen, der uns bewachte, gingen in das Hotel, wahrscheinlich um nach Wertsachen zu suchen.

Es war nicht schwer zu erraten, um was es sich hier handelte, um einen Überfall. Deswegen war ich froh darüber, meine kleine Tasche nicht im Zimmer gelassen zu haben, sondern bei mir. Man hörte keinen Ton, die Reisenden lagen alle auf dem Boden, keiner wagte es sich zu bewegen.

Derjenige, der auf uns aufpasste stand direkt neben mir, seine Schuhe genau vor meiner Nase. Sie sahen schon ziemlich abgenutzt und abgelaufen aus und waren sehr dreckig.

Plötzlich sagte er zu mir, ich solle meine Uhr abstreifen. Gezwungenermaßen kam ich seinem Befehl nach und streifte die Uhr ab, weiterhin auf dem Bauch liegend. Er nahm meine Uhr und schob sie grinsend auf sein rechtes Handgelenk. Dabei sah ich kurz aus dem Augenwinkel ein Tattoo auf seiner Hand. Es war ein Krokodil, sah nicht besonders schön aus und war schon ziemlich verblasst. Das Gesicht von dem Typen war aus meiner Lage allerdings nicht zu erkennen. Er schaute ein paar Sekunden auf meine Uhr, anscheinend um zu prüfen, ob sie geht. Genau zu diesem Zeitpunkt kamen die anderen Typen wieder aus dem Hotel und schrien herum. Dann verließen sie den Innenhof und verschwanden in der Dunkelheit.

Obwohl die Kerle verschwunden waren, rührte sich niemand vom Fleck. Keiner traute sich irgendeine Bewegung zu. Alle waren noch zu verschreckt, um etwas zu unternehmen. Es herrschte totale Stille. Nur ein paar Meter von mir entfernt lag Francesco mit einem Fleck in der Hose. Er hatte hineingepisst vor Angst. Der nasse Fleck war genau zu erkennen und zwischen seinen Beinen war eine Lache.

Als erster wagte ich es, ganz langsam aufzustehen und mich zu versichern, ob die Kerle auch wirklich verschwunden waren. Danach bewegten sich auch die anderen und es war plötzlich nicht mehr so ruhig. Einige versuchten den Hotelbesitzer zu finden, um ihn zu fragen, was das zu bedeuten hatte und was jetzt getan werden sollte. Die meisten waren der Meinung, die Polizei sollte geholt werden, aber das wollte der Hotelbesitzer nicht. Er meinte, es würde seinen Ruf schädigen. Aber ein paar Gäste waren bereits auf die Straße gerannt um jemand zu finden, der die Polizei ruft.

Nur ein paar Minuten später brach dann in dem Hotel das absolute Chaos aus. Die Gäste checkten, ob Ihnen nichts gestohlen wurde oder suchten Ihre Freunde, um zu sehen, wie es diesen ging, ob sie alles gut überstanden hatten. Ich stand immer noch auf dem gleichen Platz, beobachtete alles und dachte, das ist doch jetzt nicht wirklich alles passiert. Als ich meine fehlende Uhr bemerkte, wusste ich, es war alles Wirklichkeit. Schnell ging ich in mein Zimmer, nahm mir ein Bier aus dem Kühlschrank und vergaß, dies auf dem Zettel zu notieren. Irgendwie war ich geistesabwesend.

Nach und nach checkte mein Gehirn nun erst, was eigentlich hier los war. Meine Uhr war weg und meine Gürteltasche war noch da. Eigentlich konnte ich mich nicht beklagen, war ich doch relativ gut weggekommen. Meinen Rucksack hatten die Typen nicht mitgenommen, aber da war eh nichts Besonderes drin. T-Shirts, Jeans, Socken – Klamotten hauptsächlich, außerdem Rasierwasser und Zahnpasta. Meine Reise konnte ich auch ohne den Rucksack fortsetzen.

Als ich nochmals über den Überfall nachdachte, beschloss, ich dieses Hotel sofort zu verlassen. In einem Restaurant auf der anderen Straßenseite fragte ich einen Kellner, ob in dieser Nacht noch ein Bus nach Port Elizabeth fährt. Er meinte ja, wusste aber nicht genau wann.

Als ich wieder zum Hotel zurückkam, war die Polizei bereits vor Ort und befragte die Leute. Irgendwie schaffte ich es, mich an der Polizei vorbei auf mein Zimmer zu schleichen. Dort legte ich mich auf mein Bett und dachte nach.

Wahrscheinlich würde sich die Polizei bald bei mir melden. Obwohl ich sehr müde war, wollte ich in diesem Hotel nicht mehr schlafen. Mein Entschluss mit dem Nachtbus weiterzufahren, stand fest. Mit meinem Rucksack ging ich in die Eingangshalle. Dort waren viele Polizisten. Der Hotelbesitzer saß auf einem Stuhl und schwitzte stark. Nach kurzem Überlegen, ob ich jetzt einfach weggehen sollte, entschloss ich mich dazu, schlich aus dem Hotel und suchte den nächsten Taxistand, um zum Busbahnhof zu fahren.

Wieder saß ich im Taxi durch Kapstadt, der Millionenstadt, die mit Sicherheit zu den traumhaft gelegensten Städten der Welt gehört. Die Stadt am Kap der guten Hoffnung mit der rauen Westküste und dem berühmten Tafelberg. Kapstadt wird auch Mother City genannt und hat vier Millionen Einwohner. Winter gibt es in dieser Stadt nicht.

Reise nach Port Elizabeth

Am Busbahnhof angekommen, kaufte ich mir ein Busticket nach Port Elizabeth. Es gab einen speziellen Bus mit günstigen Preisen für Rucksacktouristen. Ein weiterer Vorteil dieser Busse war, sie fuhren auch direkt manche Hotels an, aber nur die größeren und bekannteren.

Da bis zur Abfahrt des Busses noch eine gute Viertelstunde Zeit war, setzte ich mich auf eine Bank und dachte nochmals kurz über das nach, was bisher geschah, verwarf aber den Gedanken schnell wieder, der Hotelbesitzer und die Gangster würden unter einer Decke stecken. Als ich auf mein Handgelenk sah, fragte ich mich, wer meine Uhr wohl nun tragen würde. Dabei kam mir die abwegige Idee, allen Leuten, die hier herumstanden oder saßen auf das Handgelenk zu schauen, aber natürlich hatte keiner meine Uhr dran.

Zusammen mit meinem Rucksack stieg ich in den Bus. Dort nahm ich eine bequeme Stellung ein, denn mir stand eine lange Fahrt bevor. Über 800 km und 13 Stunden Fahrt lagen vor uns. Wir fuhren die romantische Garden Route entlang und ungefähr die Hälfte der Strecke ging am Ozean entlang. Der Bus fuhr los und ich schlief ein.

Als ich aufwachte, stand der Bus an einem Rastplatz. Die Sonne ließ bereits Ihre ersten Strahlen blicken. Einige Leute und der Busfahrer waren ausgestiegen, um etwas zu essen oder zu trinken. Da ich weder Hunger noch Durst hatte, nutzte ich die Pause, um mir ein wenig die Beine zu vertreten. Neben dem Bus standen einige Männer und unterhielten sich über den Überfall von gestern im Hotel. Einer von ihnen meinte, die Gangster wären nicht aus Kapstadt gewesen, sondern seien extra für den Überfall angereist, und zwar aus Port Elizabeth. Ausgerechnet von da, wo ich jetzt hinfahren wollte. Da ich mir aber nicht vorstellen konnte, warum diese Banditen extra eine so lange Reise auf sich genommen hatten sollten, um ein Hotel zu überfallen, blieb es bei meinem Entschluss, nach Port Elizabeth zu reisen. Es war bereits dunkel, als der Bus am nächsten Morgen in Port Elizabeth ankam. Beim Aussteigen merkte ich sofort, die unmittelbare Nähe des Meeres, des Indischen Ozeans, denn die Luft war sehr feucht. Außerdem war es hier trotz Meer ziemlich warm.

Port Elizabeth wird von den Einheimischen auch nur schlicht und einfach PE genannt wird. Die Stadt verfügte über viele Sehenswürdigkeiten. Es gab einen Aussichtsturm, von dem aus sich ein wunderbarer Blick über das Zentrum der Stadt und den Hafen bieten sollte, eine Pyramide und mitten in der Stadt einen Leuchtturm. In einer bestimmten Straße gab es nur viktorianische Häuser. Als wären diese Sehenswürdigkeiten nicht schon außergewöhnlich genug, gab es auch noch ein richtiges Fort.

Meinen Rucksack stellte ich auf eine Bank und setzte mich daneben. Mein durch das Schwitzen nasses T-Shirt wurde langsam durch den kühlen Wind, der wehte, trocken. Nun war ich erst seit 48 Stunden in Südafrika und hatte bereits einen Überfall erlebt. Das war nicht gerade ein guter Anfang.

Wahrscheinlich wäre es das Beste für mich, wieder nach Hause zu fliegen, aber da ich irgendwie keinerlei Angst hatte, beschloss ich zu bleiben. Schlimmeres konnte mir nun wohl nicht mehr passieren, aber da sollte ich mich noch enorm irren.

Jetzt begab ich mich erstmal auf die Suche nach einem Hotel. Francesco hatte mir ja eines empfohlen, aber leider wusste ich den Namen nicht mehr. Der Busfahrer kannte aber auch ein preiswertes, welches er allerdings nicht anfuhr. Es hieß Lobo. Nicht gerade ein besonders einfallsreicher Name. Trotzdem stieg ich in ein Taxi ein und fuhr zu dem Hotel.

Der Taxifahrer hielt direkt vor dem Eingang an. Ich bezahlte die Fahrt, gab ihm noch ein Trinkgeld. Er bedankte sich bei mir und im Gegenzug reichte er mir eine Visitenkarte seines Taxiunternehmens.

Fernando

Eine Mitarbeiterin des Hotels war gerade dabei, den Innenhof zu kehren, als ich ankam. Ein Kerl mit einem Pferdeschwanz stand vor einem Spiegel und hatte das Gesicht voller Rasierschaum.

Aus einer gemeinschaftlichen Dusche kam ein junges Mädchen in ein Handtuch gewickelt und ging in eines der Zimmer, die vom Innenhof aus erreichbar waren. Einige Leute redeten miteinander, andere hörten Musik. Vier Kerle spielten Karten. Aus Lautsprechern dröhnte südafrikanische Folklore. Es roch nach Joints.

Als ich das Mädchen fragte, ob hier noch Zimmer frei wären, zeigte sie auf einen der Kerle, die Karten spielten und sagte: „Da musst du den fragen, das ist hier der Chef.“

Sofort ging ich zu ihm hin und fragte, ob er ein freies Zimmer hätte. Der Chef antwortete, bewegte sich aber kein Stück von seinem Platz. „Ja, habe ich.“

Als ich mich ein wenig umschaute, fiel mir eine Bar auf. Eigentlich war es nur eine einfache Theke. An der Bar kaufte ich mir eine Cola. Dann setzte ich mich zu den Kartenspielern. Sie waren alle in das Spiel vertieft. Jeden einzelnen von ihnen schaute ich mir genau an.

Der Chef war so Mitte fünfzig, hatte wenig Haare und einen riesigen Bauch. Der zweite war ein Rucksacktourist wie ich. Er hatte mittellange blonde Haare und war braungebrannt. Daraus schloss ich, er musste bereits längere Zeit unterwegs gewesen sein. Er war ziemlich jung, etwa zwanzig Jahre alt. Dann war da noch ein Typ Mitte dreißig, mit einem Oberlippenbart, schwarzen Haaren und Mittelscheitel, der ebenfalls sehr braun war. Der vierte im Bunde war ziemlich alt, etwa Mitte siebzig, hatte ein Glatze und war dünn. Das Zocker-Quartett war also bunt gemischt.

Da fiel mir wieder meine gestohlene Uhr ein, doch keiner von denen hatte sie an seinem Handgelenk. Plötzlich sprang der Rucksacktourist mit verärgertem Gesichtsausdruck auf.

Anscheinend hatte er diese Runde verloren. Der Chef grinste ihn an. „Pech gehabt.“

Der junge Mann antwortete mit einem spanischen Akzent. “Ja.“

Der Chef stand auf und ging zu seinem Schreibtisch hinter dem Eingang des Hotels und kramte in irgendwelchen Papieren. Auf meinem Stuhl sitzend wartete ich auf irgendein Zeichen von ihm. Aber er gab kein Zeichen.

Der junge Kerl, der die Runde verloren hatte, fragte mich, woher ich komme. Bevor ich antwortete nippte ich kurz von meinem Cola und sagte es ihm. Dann wollte ich wissen, ob er Spanier ist.

Er war erstaunt über die Frage. „Ja, hört man das?“

„Ganz sicher.“ Meine Antwort war eindeutig.

Jetzt fragte er wieder - und zwar wann ich angekommen sei. Als ich ihm gesagt hatte, es wäre heute gewesen, wollte ich nun wieder etwas wissen, und zwar wie lange er schon hier ist.

Er erklärte, er wäre seit drei Wochen in Südafrika und seit gestern in Port Elizabeth und fragte gleich darauf, ob ich Hunger habe. Da hatte er genau den richtigen Punkt getroffen, denn ich hatte heute noch gar nichts gegessen. Er schlug vor, zum Essen zu gehen.

Das war mir ganz recht, aber ich wollte vorher noch ein Zimmer buchen. Als ich ihm das sagte, bot er mir an, bei ihm zu übernachten denn er hatte ein Doppelzimmer. Auch das war mir recht, denn dann musste ich den Chef nicht mehr nach einem Zimmer fragen, der anscheinend kein großes Interesse daran hatte, mir eines zu vermieten. Wir stellten uns noch kurz gegenseitig vor.

„Ich heiße Fernando.“

„Und ich bin Mano.“

Meine innere Stimme sagte mir, hier würde sich eine gute, dauerhafte Freundschaft entwickeln, denn Fernando war mir auf Anhieb sympathisch, obwohl ich ihn eigentlich gar nicht weiter kannte. Es war nur so ein Gefühl.

Der erste Kontakt mit Marihuana

Als ich meinen Rucksack in sein Zimmer gestellt hatte, gingen wir zusammen in Richtung Strand in ein Fischrestaurant. Am Meer will ich Fisch essen, das ist eine meiner Regeln. Wir bestellten beide Rotwein und Fischsuppe. Während wir auf das Essen warteten, unterhielten wir uns.

Dabei störte uns ein Mann mit einem Schnellhefter in der Hand. Er stellte sich als Marcello vor und versuchte uns etwas zu verkaufen. Er erzählte uns von verschiedenen Ausflügen, die wir buchen könnten. Obwohl er unser geringes Interesse bemerkte, redete er aber trotzdem munter weiter und zeigte uns Fotos von einsamen Stränden und anderen sehenswerte Orten. Irgendwann gab er dann auf. Bevor er gehen wollte, fragte er noch: „Habt Ihr Interesse an irgendetwas anderem?“

Wir schauten uns gegenseitig an. Dann fragte ich: „Was hast du denn noch anzubieten außer Stränden und Sehenswürdigkeiten?“

Er bewegte seine Hand zum Mund, als wollte er eine Zigarette rauchen. „Wollt Ihr Joints?“

Fernando und ich schauten uns nochmals gegenseitig an. Da wir uns ja kaum kannten, wusste keiner so recht, was er antworten sollte. Da nun niemand mehr einen Ton von sich gab, ergriff ich die Initiative und fragte Fernando: „Wollen wir Joints?“

Er war einverstanden und wir waren uns einig, das Zeug zu testen.

Ich ergriff wieder das Wort. „OK, geht klar.“

Der Dealer nickte. „Wieviel wollt Ihr?“

Da wir keine Ahnung hatten, fragte ich, wieviel er hat. Er räusperte sich. „Eine Packung“

Fernando und ich schauten uns wieder ratlos an. Schon wieder herrschte Unklarheit. Wieviel ist denn eine Packung? Fernando und ich schauten uns wieder an. Er zuckte mit den Schultern. Anscheinend wusste er es selbst nicht genau.

Aber ich wollte es trotzdem genauer wissen und fragte jetzt: „Wieviel ist denn eine Packung?“

Er zuckte mit den Schultern. „Eine Packung ist eine Packung.“

Um endlich Klarheit zu schaffen fragte ich: „Was kostet uns denn eine Packung?“

Er zeigte dreimal die Finger einer Hand. „1500 Rand.“ Das waren etwa 100 Euro. Wir waren einverstanden und ich sagte: „OK, bring uns die Packung, dann bekommst du das Geld.“

Daraufhin meinte er, er würde in einer halben Stunde wieder zurück sein und ging. Mittlerweile wurde auch das bestellte Essen gebracht. Als wir gegessen hatten, war die halbe Stunde bereits zukünftig. Wir waren uns einig, der Dealer würde nicht mehr kommen und bezahlten. Als wir das Lokal verließen, stand er aber vor der Tür. In der Hand hielt er eine Tüte.

„Na endlich. Wir dachten schon, wir müssen hier die halbe Nacht Wurzeln schlagen.“ Ich war wütend und zeigte das auch.

Er schaute nervös umher. „Mit den Joints kann ich da nicht rein.“

Er gab mir die Tüte, die bis oben voll war mit Stoff. Mit einer derartigen Menge hatte ich nicht gerechnet. Zum Glück hatte nicht jeder von uns eine Packung bestellt. Nachdem ich ihm das Geld gegeben hatte, überlegte ich, wie ich diese Tüte unbemerkt ins Hotel bringen sollte. Als Versteck fiel mir mein T-Shirt ein und ich steckte sie darunter.

Als wir wieder in unserem Zimmer waren, legten wir den Inhalt der Tüte auf unseren Tisch. Diese Menge musste für einige Zeit reichen. Sofort schaute ich in meinem Wörterbuch nach, welche Menge denn nun eine Packung überhaupt ist. Ein Pfund! Wir hatten ein halbes Kilo Stoff gekauft. Was sollten wir denn mit so viel Gras anfangen? Das würde bestimmt monatelang reichen, wahrscheinlich länger.

Deswegen entschieden wir uns, erstmal etwas davon zu rauchen, damit es weniger wird. Da wir kein Papier zum Drehen hatten, nahm ich ein Telefonbuch, welches auf dem Nachttisch lag und riss eine Seite heraus. Fernando meinte, es fehlt noch etwas zum Kleben, weil das sonst nicht hält, aber dieser Meinung war ich nicht.

„Kein Problem, wir müssen es nur gut befeuchten und rauchen, bevor es trocken wird.“ Hoffentlich hatte ich recht.

Fernando war zwar anderer Meinung, aber ich probierte es trotzdem, legte den Stoff in die Seite und rollte sie zusammen. Mit meiner Spucke befeuchtete ich das Papier, damit es zusammenhielt. Dann steckte ich den Joint zwischen meine Lippen und zündete ihn an. Das Zeug wirkte innerhalb von wenigen Minuten, ich war voll geistesabwesend.

Als Fernando sah, wie gut meine Methode funktionierte, bastelte er sich auf die gleiche Weise einen Joint. Wir versteckten die Tüte auf dem Balkon unter einer Fliese, die locker war und sich leicht anheben ließ. Da ein Hohlraum unter der Fliese war, blieb genug Platz für unsere Tüte. Hier würde sie nie jemand finden. Wir freuten uns wie kleine Kinder über unseren günstigen Einkauf und auch darüber, ein gutes Versteck gefunden zu haben.

Dann gingen wir in den Innenhof des Hotels und setzten uns auf eine Bank. Es war ziemlich dunkel und wir konnten zuerst niemand weiter im Hof sehen. Aber nach einigen Sekunden erkannte ich die Mitarbeiterin, die den Innenhof gekehrt hatte, als ich ankam. Sie saß ebenfalls auf einer Bank und sah müde aus. Anscheinend hatte sie einen anstrengenden Tag gehabt. Als Sie uns bemerkte, grüßte sie uns kurz mit einer Handbewegung. Sie sagte zu mir: „Du bist doch heute angekommen, oder?“

Ich schaute sie an. „Ja, das stimmt.“

Sie schaute mich ebenfalls an. „Bist du das erste Mal hier in Südafrika und auch das erste Mal hier in Port Elizabeth?“

Ich kratzte mich am Hinterkopf und antwortete: „Ja, ich bin erst gestern in Kapstadt angekommen.“

„Ihr müsst unbedingt einen Park besuchen, denn der ist wunderschön und ein Geheimtipp.“ Sie gähnte.

Jetzt stand ich auf: „Wie komme ich denn da hin?“

„Jeden Tag um zehn Uhr fährt ein Bus bis zum Eingang des Parks und von dort aus muss gelaufen werden.“ Sie gähnte wieder.

Das wollte ich genauer wissen. „Laufen? Wie lange denn?“

„Je nachdem, wo ihr hinwollt. Es ist empfehlenswert zum Strand im Park zu laufen, das dauert etwa 45 Minuten. Dort ist es sehr schön, ich gehe selbst so oft wie möglich dorthin. Es gibt dort einen kleinen Kiosk mit Essen und Getränken und auch Duschen. Aber keinen elektrischen Strom und auch kein Telefon. Zum Schlafen gibt es Hängematten. Das ist alles sehr romantisch und idyllisch.“ Sie stand jetzt von der Bank auf.

Das kam bei uns gut an und wir beschlossen, am nächsten Tag dorthin zu gehen.

Eine wichtige Frage hatte ich noch. „Wo fährt der Bus ab?“

Sie erklärte: „Das ist ganz einfach. Der hält bei jedem Hotel, welches Mitfahrer bei dem Busunternehmen am Morgen anmeldet.“

„Und wann fährt der Bus wieder zurück?“

„Jeden Tag am Abend um zwanzig Uhr beim Eingang,“

Wir waren uns einig, am nächsten Tag dorthin zu fahren und gingen auf unser Zimmer. Das Mädchen ging ebenfalls auf Ihr Zimmer. In unserem Zimmer angekommen, beschlossen wir, noch einen Joint zu rauchen und holten ihn wieder aus dem Versteck.

Wir waren bald ziemlich fertig, konnten aber trotzdem noch darüber nachdenken, wie wir den Stoff transportieren sollten. In unserem Hotelzimmer wollten wir ihn auf gar keinen Fall zurücklassen, dazu war er uns ja viel zu wertvoll. Mit der Tüte voll Stoff konnten wir auf keinen Fall im Bus fahren, das wäre viel zu auffällig. Bei einer Polizeikontrolle würde der Stoff sofort bemerkt werden, schon allein wegen des Geruchs.

Fernando hatte auf dem Fenster des Zimmers einige schwarze Plastikhüllen für seine Filme stehen. Als ich diese Dinger dastehen sah, kam mir die Idee, den Stoff da hinein zu verteilen. Fernando meinte, niemals würde der gesamte Stoff in ein paar Röhrchen passen, doch ich versuchte es trotzdem und stopfte ein Röhrchen voll.

Es war erstaunlich, wieviel da reinpasste, aber das war leicht zu erklären, denn der Stoff ließ sich ziemlich gut zusammenpressen. Nach dem Füllen von acht der Röhrchen war unser Stoff gut verstaut. Wir hatten ein halbes Pfund Stoff in acht Röhrchen untergebracht. Es sah gar nicht mehr nach so viel aus und der Geruch war auch nur noch minimal. Dann legten wir uns schlafen. Die lange Busfahrt von Kapstadt nach Durban hatte mich doch ziemlich geschafft.

Mitten in der Nacht wachte ich auf, weil ich aufs Klo musste. Als ich auf dem Klo saß und nach oben schaute, entschied ich die Röhrchen wieder in das Versteck auf dem Balkon zu bringen. Gleich nach meinem Toilettengang holte ich die Filmdöschen und steckte sie wieder unter die lose Fliese an der Decke auf dem Balkon. Mal sehen was Fernando morgen sagen würde, wenn er es bemerkte.

*

Es war bereits hell, als ich plötzlich einen Riesenlärm hörte. Mehrere Stimmen schrien durcheinander, aber wir konnten nichts verstehen. Das kann doch nicht schon wieder ein Überfall sein, dachte ich. Fernando war inzwischen auch durch den Lärm wach geworden. Wir überlegten, was da wohl los ist. Wir hörten viele Stimmen im Flur und Schritte, welche sich in die Richtung von unserem Zimmer näherten.

Es klopfte an der Tür. Eine Stimme rief: „Polizei. Öffnen Sie sofort die Tür.“ Wir schauten uns gegenseitig an, und bevor wir über die Situation nachdenken konnten, ertönte schon wieder die Stimme: „Machen Sie sofort die Tür auf!“

Als ich die Tür öffnete rannten zwei Polizisten ins Zimmer. Das war eine Razzia. Wir mussten uns an die Wand stellen und die Polizisten durchsuchten uns, unser Zimmer und auch das Gepäck.

Sie inspizierten jeden Winkel des Zimmers und auch alle möglichen Orte für ein Versteck. Sie schauten unter die Matratzen, unters Bett in den Schrank und in die Lampe, die an der Zimmerdecke hing. Dann ging einer ins Bad und schaute ins Klo und in die Dusche. Ein anderer sah auf dem Balkon nach, guckte aber nicht nach oben.

Dann war der Moment da, als einer von Ihnen die restlichen Filmröhrchen vom Tisch nahm, sie öffnete und hineinschaute. Francesco wurde ganz bleich im Gesicht, aber ich konnte ihm ja in diesem Moment nicht sagen, wo die anderen Röhrchen waren.

Nach etwa dreißig Minuten verließ die Polizei unser Zimmer und auch das Hotel wieder. Zwei Kerle nahmen sie in Handschellen mit. Wahrscheinlich hatten sie bei denen etwas entdeckt. In deren Haut wollte ich jetzt nicht stecken. Sie würden bestimmt für längere Zeit in den Knast wandern, die armen Kerle.

„Wo ist der Stoff? Wo hast du ihn versteckt?“ Fernando war fix und fertig mit den Nerven, als die Polizei weg war. Er lief im Zimmer hin und her.

„Auf dem Balkon, unter der Decke, wie vorher. Das ist sicherer, als wenn er auf dem Tisch rumsteht.“

Das besänftigte ihn. Er ging hin zu mir und umarmte mich. Diese Geste verstand ich zwar nicht, aber ich ließ ihn gewähren. Damals dachte ich, wir hatten eben nur Glück, aber das war nicht so. Eine Verhaftung von uns sollte nicht geschehen, weil es eben so sein sollte, denn wir hatten noch viel wichtigere Dinge zu erledigen.

Ausflug zum Strand

Wir erinnerten uns wieder daran, was wir eigentlich tun wollten, wir wollten zum Strand gehen. Wir gingen gleich los. Vorher fragten wir aber erst noch den Hotelchef, was es mit dieser Razzia auf sich hatte. Er erklärte uns die Lage so genau wie möglich. Das sollte aber auch eine eindeutige Warnung an uns beide sein. „Das ist vollkommen normal, die kommen manchmal vorbei, weil Ihnen bekannt ist, hier übernachten fast nur Ausländer. Und Sie finden immer welche mit Drogen. Diesen drohen Sie dann bis zu 25 Jahren Gefängnis an und wollen von denen Geld dafür, damit sie nicht verhaftet werden. Wenn die Ausländer nur das Wort Gefängnis hören, bekommen Sie solche Angst, sie zahlen freiwillig. Wenn ich in meinem Hotel bei irgendjemand Drogen finde, fliegt er hinaus.“

Nach dieser Aussage wechselte ich schnell das Thema, indem ich fragte: „Wie kommen wir zum Strand hinter dem Park außerhalb der Stadt?“

„Ganz einfach, nehmt den Bus. Das kostet 100 Rand hin und zurück. Die Tickets bekommt ihr bei mir.“

Fernando gab ihm die 100 Rand und erhielt im Gegenzug die Tickets. Der Hotelier sagte uns, der Bus würde um zehn Uhr fahren. Es war also noch genügend Zeit, gemütlich zu frühstücken und einige Dinge zu beschaffen. Wir benötigten Bargeld, Batterie und Kerzen, hatte uns das Mädchen gestern gesagt. Am wichtigsten war aber das Zigarettenpapier, um unser Gras zu drehen und zu rauchen.

Kurz vor zehn waren wir wieder zurück im Hotel. Aber mit der Pünktlichkeit nahmen es die Busfahrer hier anscheinend nicht so genau, der Bus kam erst um halb elf.

Er bot keinen vertrauenserweckenden Eindruck, denn er hatte weder Fenster noch Türen und die Sitzbänke waren aus Holz. Es gab nur zehn Reihen auf jeder Seite mit jeweils zwei Plätzen. In dem Bus saß noch gar keiner, aber nachdem er noch einige Hotels angefahren hatte, war er besetzt. Die Fahrt sollte etwa eine Stunde dauern, aber bereits nachdem wir Port Elizabeth verlassen hatten, qualmte es plötzlich unter der Motorhaube. Der Fahrer schaute in den Motorraum, inspizierte ihn ziemlich genau und fluchte lautstark. Er sagte zu uns, dieser Bus könne nicht mehr weiterfahren und er müsse einen Ersatzbus besorgen.

Wir stiegen alle aus und suchten uns ein schattiges Plätzchen zum Warten, denn es war bereits über dreißig Grad heiß und direkt in der Sonne konnte man es nicht lange aushalten. Aber hier, mit weniger Sonne war es kühler und auch viel angenehmer. Wir warteten alle im Schatten ab, was denn noch passieren würde.

Der Fahrer ging in eine Kneipe um zu telefonieren und den Ersatzbus zu beschaffen. Fernando und ich gingen ebenfalls in die Kneipe und bestellten uns zwei kühle Bier.

Dabei kam mir die Idee, mal wieder auf die Handgelenke der Gäste zu schauen, doch keiner von Ihnen hatte meine Uhr dran. Die meisten der Businsassen waren schlecht gelaunt, denn die Hitze und der Ausfall des Busses ging an die Nerven.

Der Ersatzbus kam nach einer Stunde, aber von den Fahrgästen waren nicht mehr alle da. Anscheinend hatte es diesen zu lange gedauert und sie hatten sich anderweitig weiterbewegt, entweder mit einem Taxi oder per Anhalter oder zu Fuß.

Das kam dem Fahrer allerdings sehr gelegen, denn der Ersatzbus war eigentlich nicht viel mehr als ein Kleinbus. Von vorne sah er sogar wie nur wie ein normales Auto aus und von hinten wie ein Jeep.

Neben dem Fahrer stiegen zwei Leute ein und der Rest hinten zusammen mit allen Rucksäcken. Allerdings war ausgerechnet für Fernando und mich kein Platz mehr in dem alten verrosteten Vehikel. Der Fahrer kam auf die grandiose Idee, wir sollten uns beide auf das Trittbrett an der seitlichen Tür stellen und am Dach festhalten Wir hielten das für eine gute Idee und stiegen beide auf das schmale Trittbrett.

Der kleine Bus konnte nicht gerade schnell fahren, dadurch dauerte die restliche Fahrt ziemlich lange. Wir schauten mit unseren Köpfen über das Autodach hinaus und der Fahrtwind blies uns von der Seite ins Gesicht. Das war ziemlich unangenehm, zumal wir uns am Dach des Busses kaum festhalten konnten.

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Nach einer endlosen Fahrt kamen wir endlich am Parkplatz des Parks an. Ab hier ging es zu Fuß weiter. Wir bezahlten den Eintritt von 500 Rand und fragten nach dem Weg zum Strand. Dann gingen wir mit großen Schritten in die uns genannte Richtung los. Nach einigen Minuten, als wir uns weit genug vom Eingang entfernt hatten und die anderen Reisenden weit vor uns waren, legten wir eine kurze Pause ein, um einen Joint zu rauchen. Die Busfahrt, wenn man das so nennen konnte, hatte uns doch ziemlich gestresst. Wir benötigten die Pause, um frische Kraft zu schöpfen, bevor wir die restliche Strecke zurücklegen wollten.

Während ich mich auf eine Bank setzte, nahm Fernando die Zigarettenpapiere aus dem Rucksack und drehte sich einen Joint. Wir saßen hier mitten im Urwald, die Sonne war kaum zu sehen, der Blick nach oben zeigte nur eng miteinander verwachsene Bäume.

Wir hörten viel unterschiedliche Tiergeräusche, wussten aber nicht, welche Tiere das waren. Der ganze Ort hier war wunderbar, es gab Pflanzen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte und so viele Farben wie ich sie auch noch nie auf einmal gesehen hatte. Es war wie im Paradies. „Heute Morgen hast Du ziemlich käsig ausgeschaut, als die Bullen deine Filme kontrolliert haben.“ Ich grinste ihn an.

„Ja, das stimmt, ich habe mir fast in die Hosen gemacht.“

Er zündete seinen Joint an und zog ein paarmal an. Dann reichte er ihn an mich weiter. „Als ich dich heute Morgen umarmte, das hast du hoffentlich nicht falsch verstanden.“

Er sagte mit leiser Stimme: „Denke bitte nicht, ich stehe auf Männer, die Umarmung war nur aus Freude und Erleichterung. Weißt Du, ich war schon mal in Südamerika im Knast, weil ich dort Stoff gekauft hatte und sie mich damit erwischten. Dort wanderte ich für drei Monate in den Knast und dort war es echt schlimm.“

Nach einer kleinen Pause fuhr er fort: „Meine Regierung holte mich dort zwar wieder raus, aber bereits diese wenigen Wochen waren grausam. Regelmäßig wurde ich aus meiner Zelle in einen kleinen Raum ohne Fenster geholt und dort stundenlang verhört.“

Er erzählte weiter: „Seit dieser Zeit habe ich Platzangst und halte es in engen Räumen nicht lange aus. In einem Aufzug kann ich überhaupt nicht fahren. Und als die Bullen heute Morgen unser Zimmer filzten, sah ich mich schon wieder im Knast. Verstehst Du jetzt?“

Ich nahm einen tiefen Zug von meinem Joint. „Warum warst Du denn dann damit einverstanden, das Marihuana zu nehmen?“

Er rechtfertigte sich. „Da konnte ich doch noch nicht wissen, wie groß die Menge ist. Du wusstest es ja auch nicht.“

Damit hatte er wohl recht. Ich schlug ihm vor: „Sollen wir es wegwerfen?“

„Nein. In diesem Park können wir es gut gebrauchen. Außerdem denke ich nicht, hier Bullen zu sehen, die stundenlang durch den Park laufen um nach Stoff zu suchen. In diesem Park werden wir keine Probleme damit bekommen“. Er war sich dessen sicher, ich dagegen hatte meine Zweifel.

„Ja, das stimmt. Also los, lass uns weitergehen, wir müssen mindestens noch eine Stunde laufen und bei meinem Tempo wird es sicher noch länger dauern.“ Wir standen auf.

Dann gingen wir weiter und folgten den Wegweisern zum Strand. Erst liefen wir ziemlich schnell, später wesentlich langsamer, denn wir wurden müde. Es war jetzt drei Uhr am Nachmittag und die Sonne brannte gnadenlos auf den Wald. Zum Glück nicht auf unsere Köpfe, denn die waren ja durch den dichten Baumwuchs geschützt. Das war für uns eine große Erleichterung.

Wir mussten zuerst eine Zeitlang bergauf gehen und dann wieder bergab. Das war ziemlich anstrengend. Mein Rucksack fühlte sich an, als wenn er voller Blei wäre, er wurde immer schwerer. Positiv an dem ganzen Marsch war nur, das Rauschen des Meeres zu hören, aber es war noch nicht zu sehen. Es konnte nicht mehr weit sein.

Plötzlich hörten wir Geräusche von Pferden, die sich uns von hinten näherten. Es waren drei, die voll mit Lebensmitteln beladen waren. Ein Mann führte sie. Wie sich heraus stellte, war auch er auf dem Weg zum Strand, um die Essensvorräte für die nächsten Wochen zu liefern. Er sagte uns, es sei nicht mehr weit zum Strand, vielleicht noch zehn Minuten. Und tatsächlich, einige Minuten später konnten wir das Meer in seiner vollen Pracht sehen.

Am Strand befand sich ein kleines Haus und davor mehrere Tische mit Stühlen. Das war wohl der Kiosk. Rechts neben dem Kiosk standen einige Hütten, um es genauer zu sagen – vier Stück.

Das waren wahrscheinlich die Hütten, in denen sich die Hängematten befanden und die einen vor Regen schützen sollten.

Weiter hinten befand sich ein großer Platz für Ballspiele, er war fast so groß wie ein Fußballfeld. Um ihn herum standen Palmen und diese bewegten sich schwach im Wind.

Auf dem Platz befanden sich etliche Leute, die in allen möglichen Sprachen redeten, Englisch, Holländisch, Italienisch und Spanisch, es waren junge Leute.

Der Strand war weiß und es sah aus wie ein Anblick aus einem Bilderbuch, wie auf einer Ansichtskarte. Wir liefen zu dem Kiosk und setzten uns erstmal.

Wir waren durchgeschwitzt und durstig. Müde und hungrig waren wir ebenfalls und unsere Kleidung war überall voll von feinem Staub. Wir waren jetzt am Ende unserer Kräfte.

Anstatt der geplanten einen Stunde Fußmarsch bis zum Strand hatten wir zwei Stunden gebraucht. Wir bestellten uns ein Bier und genossen die Aussicht.

Es war wie in einem Prospekt. Man sah kilometerweit in der Bucht nur Sandstrand. Die Strände hatten hier feinen Sand und waren sauber. Delfine kamen oft bis nah an den Strand. Das Wasser war türkisblau. Wir waren direkt am Indischen Ozean.

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Der Indische Ozean ist der drittgrößte Ozean auf der Erde. Er liegt an drei Kontinenten: Afrika, Asien und Australien und grenzt an Atlantik und Pazifik.

Es gibt super Tauchplätze, die aber für Anfänger nicht geeignet sind. Wer es wagt tief zu tauchen und keine Angst hat, der trifft auf verschiedene Arten von Haien, vielleicht sogar auf den großen weißen Hai.

In diesem Ozean liegen die Inseln Madagaskar, Mauritius, La Reunion, Sansibar, die Seychellen und die Malediven, die sich nahe Indien befinden und die am tiefsten gelegenen Inseln der Welt sind, nur einem Meter über dem Meeresspiegel.

Die an Südafrika nähest gelegene Insel ist Madagaskar mit ihren kilometerlangen Sandstränden. Trotzdem sind es noch über 3.000 km von Kapstadt bis zu Hauptstadt von Madagaskar, Antananarivo.

Mauritius bietet tropisches Klima und La Reunion scheut keinen Vergleich mit Hawaii. Sansibar ist eine beliebte Ferieninsel. Sie liegt nicht weit von der Küste Tansanias entfernt. Die Sandstrände der Seychellen gehören mit zu den schönsten Flecken auf dieser Welt.

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Das Leben am Strand

Nachdem wir uns ausgeruht hatten, mussten wir einen Schlafplatz in den Hängematten in einer der Hütten organisieren. In dem Kiosk konnte eingekauft werden, aber nur die wichtigsten Dinge des Alltags, viel Auswahl wurde hier nicht angeboten, aber es reichte aus. In einem Nebenraum gab es Duschen und Toiletten.

Als wir an die Theke gingen, um uns die Hängematten zu besorgen und uns ins Gästebuch einzutragen, kamen zwei junge Mädchen in den Kiosk, die auch verschwitzt und voller Staub waren. Sie waren beide sehr hübsch, Anfang 20 und hatten eine gute Figur.

Sie sprachen Deutsch und machten den Eindruck auf uns, als wenn sie das erste Mal allein reisen würden. Sie hatten über alles und jeden etwas zu meckern.

Auch an mir und Fernando schien Ihnen etwas nicht zu gefallen, aber wir wussten nicht, was das war. Da wir uns die ganze Zeit auf Englisch unterhielten, dachten die Mädchen wahrscheinlich, wir würden sie nicht verstehen.

Als ich meine Hängematte annahm und mich ins Gästebuch eintragen wollte, musste ich das Land eintragen, aus dem ich kam. Warum weiß ich zwar nicht mehr, aber ich schrieb statt Deutschland den Namen Portugal hinein, was immer das auch bringen sollte.