Manuela - Karibikkrimi - Joachim Kuhrig - E-Book

Manuela - Karibikkrimi E-Book

Joachim Kuhrig

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  • Herausgeber: TWENTYSIX
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2023
Beschreibung

Drei Erzaehlungen über die Saengerin Manuela, die mit "Schuld war nur der Bossa Nova" beruehmt wurde? Was erlebte Manuela 1982 auf der Fahrradtour um den Starnberger See, den sie mit Achim unternommen hat? Was erlebte Manuela 1983 in ihrem Urlaub auf Gran Canaria, den sie mit ihrem Bruder Klaus unternommen hat? Was erlebte Manuela 1993 auf ihren Reisen in die Karibik, nach Grenada und St. Vincent, die sie mit ihrem Manager und Geschaeftsfreunden unternommen hat?

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Seitenzahl: 182

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Manuela – Kurzbiografie

Starnberger See

Gran Canaria

Karibikkrimi

Dank

Autoren-Vita

Bücher des Autors

Manuela 1970 in Nashville (USA)

Vorwort

Nachdem meine Bücher Manuela – Das Mädchen mit der Träne in der Stimme und Zahl Dich Frei – Manuela veröffentlicht waren, wurde ich von Lesern gefragt, ob ich noch ein drittes Buch über die Sängerin schreiben könnte. Lange wollte ich das nicht, doch dann bekam ich den folgenden, acht Seiten langen, handgeschriebenen Brief eines Lesers aus Gänserndorf in Österreich.

Sehr geehrter Herr Kuhrig!

Nachdem ich Ihre Manuela-Biografie gelesen habe, ist es mir ein besonderes Bedürfnis, Ihnen eine Art „persönliches Feedback“ zu schreiben. (Die Möglichkeit, Sie als Autor kontaktieren zu können, kann ich nicht ungenutzt lassen …)

Ihr Buch ist mit purem Herzblut geschrieben und lässt wohl keine Frage offen, wenn man 1+1 zusammenzählen kann.

Ein wahrhaft wertvolles Buch, welches in aller Form dazu beiträgt, die Vorgänge, Geschehnisse und deren Folgen zu verstehen.

Vieles wird deutlich gemacht. Dank der professionellen Schilderung befindet man sich oft „mitten im Geschehen“. Man trifft sich „auf Augenhöhe“ (mit Achim). Es kommt nie der Eindruck des „von oben herab“-Berichtes auf.

Das alles wusste ich bis dato nicht. (Woher auch …?) Bin ich nun schlauer? – Meine Erwartungen wurden um ein Vielfaches übertroffen.

Ihre Biografie ist ein wahrer „Turbo“ zur Person, - für alle Interessierten. Jeder Leser dieses Buches wird seine Gedanken zu diesem Thema von der „oberflächlichen“ in die „tiefergründige“ Ebene verlegen müssen. Es wird dann kaum mehr möglich sein, in das alte, bisherige Gedankenmuster zurück zu fallen.

Sehr naheliegend, dass das bei jungen Menschen verstärkt der Fall sein wird. (Ich selbst schließe mich dabei nicht aus!) Voraussetzung ist natürlich das vorhandene Interesse, wie auch immer es geartet sein mag.

Es steht wohl außer Zweifel, dass Manuela stimmlich und optisch eine der beeindruckendsten Frauen ihrer Zeit war – was auch bis heute nachwirkt! Lassen Sie kurz einen Vergleich zur heutigen „Schlagerkönigin“ mit russischen Wurzeln zu, die sich in ihrer Show allen Ernstes selbst eine Krone aufgesetzt hat … Optisch, stimmlich und leistungstechnisch wohl unschlagbar, - so viel steht fest. Doch trotz einhundertmal „Dankeschön“, „Strahlelächeln“, „Lieblingsgast“, „Lieblingslied“ etc. nehme ich ihr das nicht ab, was sie vorgibt zu sein … Die Show ist perfekt – es kommt – im Gegensatz zu Manuela – jedoch nichts herüber. – Nur objektiv.

Wenn nun die Bezeichnung „Schlagerkönigin“ für Frau Helene Fischer allgemein Gültigkeit haben muss, dann würde ich Manuela den „weiblichen James Dean“ der „Haifischbranche“ nennen!

Ich muss gestehen, nach dem Lesen Ihrer Biografie hätte ich Manuela persönlich nur schwer einschätzen können – extrem schwer.

Hätte ich in mancher Situation genau wie Herr Dittmer oder Sie gehandelt? – das sollte man sich fragen …

„Mich kann man nicht kaufen, niemand kann das“ hätte Manuela einst gesagt. An andrer Stelle unterschreibt sie ihrem Manager ein Blanko-Papier … (Mir ist durchaus klar, dass die eine Situation im Zusammenhang mit der anderen nichts gemeinsam hat. Als (ahnungsloser) Außenstehender erscheint mir manches unlogisch: Werden doch Geldbeträge in DM genannt und verwendet, die Existenzen hätten sein können … Das heißt, eine Möglichkeit zur Altersvorsorge (mit festem Wohnsitz und finanzieller Unabhängigkeit) wäre oftmals mit Leichtigkeit gegeben gewesen …

Wie kommt es nun dazu, an Sie zu schreiben: (Fanpost?) Sie sind als Autor der Manuela-Biografie und darüber hinaus jemand, der mit ihr persönlich bekannt war. Sie sollten wissen, über welche Faktoren es läuft, dass sich jüngere Menschen im Jahr 2020 für Manuela interessieren, - neugierig werden. Dass Ihre Biografie zu einer anderen Denkweise veranlasst, trotz des großen Zeitsprunges über Generationen.

Heute sind damals unmögliche Dinge wahr geworden. Es wurden neue Möglichkeiten entwickelt, Bequemlichkeiten geschaffen und damit vermeintlich viel Zeit gewonnen. Nur: Wo ist die Zeit, die wir dadurch gewonnen haben …?

Verzeihen Sie bitte, - ich komme immer schnell vom Thema ab …

Manuela als Sängerin ist mir eigentlich nur aus meiner frühen Kindheit ein Begriff. Meine Mutter (1955 – 1995) war vielen Liedern von Manuela sehr zugetan. In ihren alten Single-Alben finden sich diverse Titel, die ich als Kind mit ihr hörte. Da ich heute selbst Vater einer Tochter (12, Schülerin am Konrad-Lorenz-Gymnasium, hier in Gänserndorf) bin, erachte ich es als notwendig, keine „Wissenslücke“ bei ihr entstehen zu lassen. Je nach Laune und Interesse bringe ich ihr verschiedenste Dinge aus vergangenen Tagen näher, - wie z. B. den Plattenspieler. Bemerkenswert war: Ohne mein Zutun griff sie selbst immer verstärkt zu den Manuela-Nummern. Da sie von mir wusste, dass es sich um sehr alte Singles handelt, wollte sie wissen, wie Manuela wohl heute aussieht, was sie macht und wie sie – lebt. Nichts leichter als das, dachte ich und begann Recherchen. (Internet sei Dank!) – Kein aktuelles Video oder Foto, nichts dergleichen zu finden. Viele verschiedene Traueranzeigen für eine Doris Wegener und einer jungen Frau, die auf den Fotos Manuela sehr ähnlichsieht. Was soll denn das? Das passt ja zeitlich alles nicht zusammen, dachte ich. Na schön, – Wikipedia – Manuela.

Was? Ich konnte es selber kaum fassen! Und schon so lange …! Sie war es wirklich auf den Traueranzeigen …! Es erschien mir alles so unglaublich, ich war sehr erschrocken. – Sie konnte noch nicht alt gewesen sein …! Meine Tochter würde ein interessantes und aufschlussreiches Ergebnis meiner Recherchen erwarten – das gibt bestimmt Tränen – und genau so war es.

Bitte stellen Sie sich kein heulendes, schluchzendes Kind vor, - nein, es geschah ganz still, jedoch so intensiv, als wäre es eben erst in dieser Minute passiert. Sie bemühte sich sichtlich, ihr Befinden zu verbergen, konnte aber der den Gefühlsschub nicht unterdrücken … - Manuelas Wirkung scheint ungebrochen zu sein – und das bei jemandem der jüngsten Generation – 2020! Versuche ich doch zu relativieren, indem ich sie zu mir nahm und ihr ins Gewissen redete, dass Manuela es mit Sicherheit nicht gewollt hätte, Kinder zum Weinen zu bringen. „Ich weiß“, entgegnete sie … Fakt ist somit: Manuela ist bereits fest in ihrem Gedächtnis verankert. – Sie wird sich erinnern!

Ihre Biografie habe ich mit großem Interesse gelesen, und es war des Öfteren der Fall, dass ich das Buch zur Seite legte, zur Musikanlage ging, um den Manuela-Titel aufzulegen, welcher gerade in der Passage erwähnt wurde. Das war einfach notwendig, um des besseren Verständnisses willen. Man hört dann auch ganz anders hinein …

Ich bin zwar kein Freund der Schlagermusik, - eigentlich ganz im Gegenteil. So habe ich den Eindruck gewonnen, dass viele Titel von Manuela aus ihrer persönlichen Befindlichkeit heraus entstanden sind. Es ist freilich schwierig, das Richtige zur richtigen Zeit zu bringen. Der Musikmarkt ist heute voll ausgeschöpft, d. h. es gibt nichts, was es nicht schon gibt oder gegeben hat … Cover-Versionen von älteren Musiknummern tauchen heutzutage vermehrt auf dem Markt auf. „Alter Wein in neuen Schläuchen“ kommt scheinbar gut an … „Jive Manuela“ war ähnlich, - mit dem Unterschied, dass sie sich selbst gecovert hat.

Einen Gedankenwunsch möchte ich an dieser Stelle zum Ausdruck bringen: „Silver Blue“ von Roxette, aus dem Jahr 1988 wäre ein Top-Manuela-Titel gewesen. Sie müsste das singen – mit ihrer Stimme. Heute gäbe es unzählige Wege und Möglichkeiten, ihr diesen Titel mit Video „auf den Leib zu schneidern“. Ideal als Veröffentlichung zur Weihnachtszeit, oder als Live-Performance: sicherlich eine „Augenweide“! Roxette-Sängerin Marie Frederiksen ereilte bekanntlich ein ähnliches Schicksal wie Manuela …

Etwas anderes noch: Neulich erst war ich mit Familie bei Saturn in Wien. Nebst unserem eigentlichen Einkauf wollte ich unverbindlich herausfinden, ob in der CD-Schlagerabteilung eine Manuela-CD zu finden wäre. – Von Wencke Myhre bis Mireille Mathieu – alles da, nur Manuela nicht … So beschloss ich, nachzufragen. Die junge Mitarbeiterin sah mich an wie ein Wundertier: „Nur das was da ist – schauen Sie vielleicht unter: diverse M.“ (Ich hätt’s mir denken können …) Unter all den „Großen“: Manuela nicht dabei … Es überkam mich ein ganz komisches Gefühl: eine Mischung aus Verwunderung, Enttäuschung und leichtem Groll … Das darf doch nicht wahr sein …!

Ihr Buch verfehlt seine Wirkung also nicht – führt mich in die Schlagerabteilung – normalerweise undenkbar …! – Manuela wäre stolz auf Sie!

Sie war bestimmt ein sehr ehrlicher, interessanter, obgleich auch schwieriger Mensch. Ich, (geb. 1977), bedauere es, nicht selbst Zeitgenosse sein zu dürfen und ev. Einmal Manuela gesprochen zu haben – unabhängig von Alter und Zeitpunkt. Nun, - zu dieser Ansicht kann es natürlich nur nach dem Lesen Ihres Buches kommen, oder man ist eben wirklich noch selbst Zeitgenosse …!

Die heute stattfindende Reizüberflutung lässt die Menschen viel zu viel übersehen. Dinge werden wohl gesehen, es wird ihnen jedoch keine Bedeutung zuteil. Im Bruchteil einer Sekunde wird entschieden, ob etwas gefällt. Im Prinzip ist’s ohnehin egal, denn im nächsten Moment wird schon wieder etwas anderes vorgestellt: noch spektakulärer, noch schöner, größer, reizvoller etc. … - Was wohl von alldem in Erinnerung bleibt …?

Ich will keineswegs der „Moralwächter“ sein – nein – aber woran wird sich die heutige Generation einmal erinnern, - worüber wird sie sprechen? (Ich weiß, – das sollte nicht meine Sorge sein …!) Vielleicht über die neueste App, oder dass das Red-Bull noch genauso schmeckt wie vor 30 Jahren …? (Wer weiß das schon …)

Sehen Sie, schon wieder bin ich weg vom Thema …

Herr Kuhrig, abschließend bedanke ich mich für die Durchsicht meines Schreibens! Des Weiteren vielen herzlichen Dank an Frau Schulze (wohl auch Lehrerin, technische Zeichnerin oder etwas in dieser Richtung), deren versendete Pakete fast zu schade zum Öffnen sind – so perfekt gemacht! Natürlich auch nochmals bei Ihnen für die freundliche Signierung Ihrer Bücher!

Meine Tochter Katharina ist erst 12. Die Manuela-Biografie wird ihr erst zu einem späteren Zeitpunkt überreicht werden. Sie wird erstaunt und begeistert sein, sich erneut erinnern – und dann auch vieles verstehen … Das wage ich zu prognostizieren!

Ich verbleibe mit aufrichtigem Respekt und besten Grüßen!

Thomas Bursofsky

P. S.: Es ist keine Schande, nichts zu wissen – wohl aber, nichts lernen zu wollen …

Dieser Brief veranlasste mich, meine bisherige Meinung, dass ich meine beiden Manuela-Bücher nur für Menschen im Rentenalter geschrieben habe, zu revidieren. Ich beschloss im September, ein weiteres Buch über die Sängerin folgen zu lassen. Aber worüber sollte ich schreiben? Was war in den ersten Geschichten zu kurz gekommen oder gar nicht erwähnt worden?

Häufige Fragen der Leser waren: Warum hat Manuela aus dem vielen Geld, das sie verdient hat, nichts gemacht? Warum hat sie ihrem Manager Werner Fey blind vertraut? Warum hat sie sich nicht von ihm getrennt, nachdem sie gemerkt hatte, dass er ihr nur Unglück brachte? Eine hundertprozentig richtige Antwort könnte nur Manuela selbst geben. Eine weniger wichtige Frage kann ich selbst beantworten: Ist Manuela mit mir Rad gefahren? Ein Ja scheint naheliegend zu sein, wenn man mein Buch Kilometerfresser gelesen hat.

In Starnberger See schildere ich Episoden, die ich mit Manuela 1982 selbst erlebt habe.

In Gran Canaria wird eine Urlaubsgeschichte erzählt, die Manuela 1983 mit ihrem Bruder Klaus Dittmer erlebt hat.

Für Manuelas Erlebnis in Karibikkrimi kann ich keinen lebenden Zeugen benennen. Die Geschehnisse in den Jahren 1993 und 1994 konnten aufgrund von Telefonaten zwischen Manuela und mir sowie Gesprächen zwischen Manuela und Klaus rekonstruiert werden. Außerdem liegen mir zahlreiche Dokumente in Briefform vor. Ob es sich tatsächlich um einen Krimi handelt, ist nicht sicher. Es konnte keine kriminelle Straftat nachgewiesen werden.

Düsseldorf im Juni 2023

Manuela 1981 in Seeshaupt

Manuela – Kurzbiografie

Manuela wurde als Doris Wegener am 18. August 1943 in Berlin-Wedding geboren und wuchs in äußerst bescheidenen Verhältnissen mit fünf Geschwistern, Helga, Ruth, Karl-Heinz, Peter und Klaus auf. Sie verdiente ihr erstes Geld als Löterin an der Werkbank einer Berliner Elektrofabrik.

Schon als junges Mädchen träumte sie von einer Karriere als Sängerin und skiffelte mit Freunden durch den Berliner Bezirk Wedding.

Entdeckt wurde sie vom Musikverleger Peter Meisel in der Künstler-Kneipe Ufer-Eck, die ihrem späteren Manager Werner Fey gehörte. Dort sang sie zur Gitarre Lieder von Connie Francis.

Manuelas erste Schallplatte mit den Titeln Hula-Serenade und Candy wurde 1962 veröffentlicht. Ein Jahr später begann die steile Karriere des Berliner Teenagerstars. Mit Schuld war nur der Bossa Nova erreichte sie Platz eins der deutschen Single-Charts und löste damit Wini Wini ab, mit dem sie zuvor als Leadsängerin der ersten deutschen Mädchenband Tahiti-Tamourés an der Spitze gestanden hatte. Es folgten weitere Hits wie Ich geh‘ noch zur Schule, Schwimmen lernt man im See, Küsse unterm Regenbogen, Lord Leicester aus Manchester, Wenn es Nacht wird in Harlem. Neben zahlreichen Coverversionen ausländischer Titel war Manuela vor allem mit den Kompositionen von Christian Bruhn erfolgreich. Sein von Manuela interpretiertes Monsieur Dupont konnte sich in der Liste der besten einhundert Schlager des Jahrhunderts platzieren.

1968 erhielt sie für über vier Millionen verkaufter Singles ihre erste Goldene Schallplatte. Im gleichen Jahr eröffnete ihre eigene Star-Boutique Manuela, in der es ihre Kleider, die sie auf der Bühne und auch privat trug, zu kaufen gab.

Zu den vielen Auszeichnungen gehören ein Bronzener und ein Silberner Löwe von Radio Luxemburg, Goldener Bonny, Goldener Pfeil, Coupe dór aus Italien, Deutscher Pop-Pol, Grand Prix RTL International, Goldenes Mikrofon aus Österreich, Goldener Notenschlüssel, Goldenes Fanlight, zwei Goldene Stimmgabeln, zwei Goldene CDs usw.

Die Leser der größten deutschen Jugendzeitschrift Bravo wählten Manuela 1965 bis 1972 zur beliebtesten deutschen Sängerin. Sie wurde dafür mit vier Goldenen und vier Silbernen Bravo-Ottos ausgezeichnet. Außerdem gab es 1967 und 1970 den Manuela-Starschnitt. Mit Alles und noch viel mehr erreichte sie als erste Sängerin in der ZDF-Hitparade den ersten Platz.

Während ihrer erfolgreichsten Jahre hatte Manuela mehr als 300 Clubs, die lange Zeit von Lothar Kaltenborn in Hilden mit Material über die Sängerin betreut wurden.

In den Sechziger- und Siebzigerjahren spielte sie in den Filmen Im singenden Rössel am Königssee und Zwanzig Mädchen und die Pauker eine kleine Rolle als Sängerin, ebenso 1992 in der Fernsehproduktion Schuld war nur der Bossa Nova.

Manuela konnte sich auch in den USA durchsetzen. Das gelang bisher nur wenigen ausländischen Stars wie Caterina Valente oder Nana Mouskouri. Sie war fünfzehnmal Gast in der berühmten Joey-Bishop-Show From Coast To Coast. Außerdem konnte sie in über fünfzig eigenen Shows im Dunes-Hotel in Las Vegas ihr Können erfolgreich unter Beweis stellen.

Ende 1971 unterschrieb Manuela einen Plattenvertrag für drei Jahre mit einer Garantiesumme über zwei Millionen DM. Noch nie hatte eine deutsche Sängerin so viel bekommen. Ein Jahr später wurde ihre erste Langspielplatte mit selbst komponierten Liedern veröffentlicht: Ein schöner Tag mit viel Musik. Es sollten noch viele Eigenkompositionen folgen.

1977 behauptete Manuela in der Fernsehzeitschrift Gong, dass ein Redakteur des ZDF für Auftritte in der ZDF-Starparade von ihr 1971 2.000 DM und 1973 3.000 DM verlangt habe. Für eine Portraitsendung habe er 20.000 DM in die eigene Tasche wirtschaften wollen. Sie wurde wegen dieser Äußerung verklagt und verlor den Prozess, jedoch erst in zweiter Instanz. Von da an wurde sie von fast allen Medien boykottiert, allen voran vom ZDF. In der Presse waren fast ausschließlich nur noch Falschmeldungen zu lesen. Ihre Karriere in Deutschland schien damit zu Ende zu sein.

In den darauffolgenden Jahren arbeitete sie weiterhin an ihrer Amerika-Karriere und veröffentlichte in den USA u. a. ihr Country-Album I Want To Be A Cowboy’s Sweetheart. Ab1980 startete Manuela auf ihrem eigenen Label Manuela Sound Musik Produktion mit sieben Singles und sechs Langspielplatten. Darauf waren u. a. ihre deutsche Originalaufnahme des ABBA-Titels Happy Hawaii und ihre Eigenkomposition Friede auf Erden zu hören.

1981 wurde Manuela vom polnischen Papst Johannes Paul II zu einer Spezialaudienz in den Vatikan eingeladen. Sie überreichte ihm als Spende zehntausend DM zusammen mit ihrer Platte Friede auf Erden, die sie ihm gewidmet hatte.

Erst drei Jahre später folgten weitere Tonträgerveröffentlichungen, neben zahlreichen Singles u. a. die Langspielplatten und CDs Ich bin wieder da, Rendezvous mit Manuela, 14 Goldene Hits (Neuaufnahmen), Sehnsucht nach der Heimat, Das Beste – Die Original Hits 1963 – 1972 sowie Das Beste – Die Original Hits 1962 – 1978 (Folge 2).

1986 hatte Manuela mit Titeln wie Rhodos bei Nacht ein kleines Comeback. Sie erreichte 150 Spitzenplatzierungen in den Rundfunkhitparaden.

Nachdem Manuela 1984 von Seeshaupt in einen Bungalow nach Horrem gezogen war, den der Autor für sie gemietet hatte, lebte sie ab 1991 in Rath, Linne in Belgien, Welkenraedt in Holland und Bergisch-Gladbach, ehe sie 1998 in ihre Heimatstadt Berlin zurückkehrte. Von dort aus startete sie mit ihrem Bruder Klaus einen Comeback-Versuch.

Ihr Manager Werner Fey, der von Anfang an unter ihrem Dach wohnte, starb 1993. Aufgrund seiner Spielsucht hinterließ er Manuela nur Schulden, obwohl bis heute 24 Millionen Tonträger von Manuela verkauft worden sein sollen. Über diese Zahl liegt allerdings keine gesicherte Quelle vor.

Manuela starb nach schwerer Krankheit am 13. Februar 2001 in Berlin. Zur Beerdigung auf dem Martin-Luther-Friedhof in Tegel kamen über 300 Fans, um ihr die letzte Ehre zu erweisen. Von ihren Kolleginnen und Kollegen aus der Musikbranche war, bis auf Christian Bruhn, niemand gekommen.

2007 wurde an ihrem Geburtshaus eine Gedenktafel feierlich enthüllt und 2011 in Berlin-Kladow eine Straße nach ihr benannt, der Manuelaweg.

In Manuela Nachlass haben Manuelas Bruder Klaus in Zusammenarbeit mit dem Autor ca. fünfzig unveröffentlichte Tonaufnahmen der Sängerin gefunden und nach und nach auf CDs veröffentlichen lassen: Manuela Special Edition Vol. 1 und Vol. 2, Weißt du’s noch, Es ist nie zu spät usw. Für die Fans wurden noch einige DVDs mit unveröffentlichten Videoaufnahmen der Sängerin produziert.

Außerdem hat der Autor zwei Bücher in Romanform über Manuela geschrieben. In Manuela – Das Mädchen mit der Träne in der Stimme werden viele Details über Manuelas Leben und Begegnungen mit dem Autor enthüllt. Zahl Dich Frei – Manuela enthält alle dem Autor bekannten Details über die ZDF-Affäre.

Bis zu ihrem Tod hat es zahlreiche Clubtreffen mit Manuela gegeben. Reiner Heiser, der Herausgeber der Zeitschrift Manuela-Club-Post, hat diese Tradition fortgesetzt und das jährliche Manuela-Gedenktreffen in Berlin organisiert. Im Jahre 2023 soll es zum achtzehnten Mal stattfinden.

Manuelas Lebensstationen in Deutschland:

1943 – 1963 Elternhaus in Berlin

1963 – 1966 Penthaus in Oberschleißheim bei München

1967 – 1968 Gemietetes Haus in Dießen am Ammersee

1968 – 1973 Eigenes Haus in Berlin-Kladow

1973 – 1973 Gemietetes Haus in Schondorf am Ammersee

1973 – 1981 Eigenes Haus in Seeg im Allgäu

1981 – 1984 Gemietetes Haus in Seeshaupt am Starnberg. See

1984 – 1991 Gemietetes Haus in Horrem

1992 – 1994 Eigenes Haus in Rath bei Nörvenich

1994 – 1995 Gemietetes Haus in Linne in Holland

1995 – 1997 Gemietetes Haus in Welkenraedt in Belgien

1998 – 1998 Gemietetes Haus in Bergisch Gladbach

1998 – 2001 Gemietetes Haus in Berlin

Manuelas Lebensstationen in den USA:

1970 – 1978 Eigenes Haus in Los Angeles

1978 – 1979 Penthaus-Wohnung in Los Angeles

Manuela

Singleschallplatte „Friede auf Erden“

Starnberger See

„Wieso nennst du dich eigentlich Manuela? Dein richtiger Name ist doch Doris Inge, oder?“ Ich sah kurz zum Beifahrersitz hinüber und betrachtete die schönste Frau der Welt, wie ich damals der felsenfesten Überzeugung war. Noch vor ein paar Jahren, als sie auf dem Höhepunkt ihrer Gesangskarriere, von Millionen Verehrern umjubelt, das Idol einer ganzen Generation war, wurde sie von der Presse wegen ihrer Attraktivität und ihrer schicken Kleidung als Deutschlands ewiger Teenager vom Dienst bezeichnet. Jetzt war sie achtunddreißig und faszinierender denn je.

Sie hatte die ganze Zeit über auf unserer Autofahrt von Seeshaupt nach München vergnügt drauf los geplaudert. Auf meine Frage hin hatte sich ihr Gesichtsausdruck schlagartig verändert. Sie wandte sich mir zu und nuschelte leise, scheinbar ein wenig verärgert: „Die Inge kannst du ruhig weglassen. Das höre ich gar nicht gerne, weißt du.“ Dann, nach einer Weile, ein wenig freundlicher: „Der Name Doris passt, wie ich meine, zu einer blonden Frau. Da ich dunkle Haare habe, finde ich Manuela besser. Alle außer meiner Familie nennen mich so.“

Ich nickte und hielt an einer roten Ampel. „Hm! Ist ja auch viel schöner. Wann hast du deinen Namen geändert?“

„Das weiß ich noch genau, kann ich dir sagen.“ Sie sah mich spitzbübisch an.

Ich musste grinsen. In diesem Augenblick zeigte die Ampel grün, ich wandte mich von ihr ab, sah geradeaus nach vorn und fuhr weiter. Dann blickte ich wieder kurz zu ihr hinüber.

Manuela lächelte. Ihre gute Laune war zurückgekehrt. „Am 1. April 1961, ich war damals siebzehn, hatte ich den ersten Vertrag mit meinem späteren Manager Werner Fey unter Dach und Fach. Ich durfte in seiner Berliner Kneipe Ufer Eck auftreten und für fünfzehn Mark am Abend singen. Das war damals für mich, die kleine Fabrikarbeiterin, viel Geld. Ab da nannte ich mich Manuela. Und ich weiß noch, wie ich auf den Namen gekommen bin.“

Erstaunt sah ich kurz zu ihr hinüber. „Wie denn? Lass hören!“ Dann konzentrierte ich mich wieder auf den Verkehr, was mir damals bei einer derart attraktiven Begleiterin nicht leichtgefallen war.

Statt zu erzählen, fing sie an zu singen. Da ich ihre Stimme so sehr liebte, gefiel mir ihr kleiner Vortrag viel besser als der des Originalinterpreten. Als musikalischer Laie meinte ich zu hören, dass sie jeden Ton traf und tadellos sang. Obwohl sie mit ihrer Mezzosopran-Stimme dessen Stil zu imitieren versuchte, hatte ihr Gesang eine eigene, unverwechselbare Note, ganz anders, als die der heutigen Schlagersängerinnen. Die singen häufig mit gepresster Stimme, und man könnte meinen, dass sie Hals-Nasen-Ohren-Probleme hätten. Deren Gesangsstil zu imitieren, wäre mir nur möglich, wenn ich mir beim Singen die Nase zuhielte. Es gab aber auch schon in den Sechzigerjahren Frauen, die so sangen. Peggy March zum Beispiel.

Manuela legte los: „Als er kam, war er ein Fremder / und er glaubte nicht daran, /dass ein Mensch, der viel verloren, / wieder neu beginnen kann … Und jetzt kommt‘s: Für Manuela, die er liebte, / baute er am Fluss ein Haus, /und auf einmal sah das Leben / auch für ihn ganz anders aus. / Doch der Fluss trat übers Ufer, / nahm ihm all sein Hab und Gut. / Seine unerfüllten Träume, / die versanken in der Flut