Maratonga - Adelhard Winzer - E-Book

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Adelhard Winzer

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Beschreibung

Ein Mann und eine Frau treffen sich nach jahrzehntelanger Trennung wieder, sie erzählen davon, wie und wo sie ihre Zeit ohneeinander verbracht haben, was sie gesehen, erlebt und empfunden haben dabei. Sie vertrauen sich Geheimnisse an, gehen gemeinsam zum Essen, betrachten alte Fotoalben, erzählen von den unwiederbringlichen Zeiten, aber auch vom Heute, das ihnen leer und zukunftslos erscheint. Ein Traumspiel von Liebe, Freundschaft, Sehnsucht und Tod

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Adelhard Winzer, geboren in Karlshuld/Bayern, verbrachte die ersten Kinderjahre auf dem Bauernhof seines Onkels, Mitbegründer verschiedener Bands, Reisen durch Europa, Kinderbuchveröffentlichung „Andreas“, Georg Lentz Verlag, München, Bankangestellter, Bankkaufmann, intensive Schreib- und Zeichentätigkeit, Ausstellungen in Neuburg an der Donau, München und Umgebung, zwei Stücke im Cantus Theaterverlag, Eschach: „Krethi und Plethi“ – „Das Korkenspiel“, weitere Buchveröffentlichungen: „Die Sprachgrenze“ – „Lügengeschichten“ – „Stockholm Blues“ – „Hundert Zeichnungen“ – „Grundsätze über die Kunst“ – „Andreas (Reprint)“ – „33 Computer-Zeichnungen“ – „Venedig, von hier aus“ – „Der Pensionist“ – „Italienische Skizzen“ – „Die kürzeste Liebesgeschichte der Welt“ – „Die Kunst des Drachentötens“ – „Liebes, böses Kind“ – „Lieblose Zeiten“, BoD – Books on Demand, Norderstedt, lebt im Chiemgau.

Inhaltsverzeichnis

Personen

Erster Akt

Zweiter Akt

Dritter Akt

Personen

MARISA

MAXIMILIAN

GASTWIRT

MODEL

Ein Mann und eine Frau treffen sich nach jahrzehntelanger Trennung wieder, sie erzählen davon, wie und wo sie ihre Zeit ohneeinander verbracht haben, was sie gesehen, erlebt und empfunden haben dabei. Sie vertrauen sich Geheimnisse an, gehen gemeinsam zum Essen, betrachten alte Fotoalben, erzählen von den unwiederbringlichen Zeiten, aber auch vom Heute, das ihnen leer und zukunftslos erscheint. Ein Traumspiel von Liebe, Freundschaft, Sehnsucht und Tod.

Erster Akt

Lichtdurchfluteter Raum, spärlich eingerichtet. Ein Tisch, ein paar Stühle, offener Schuhschrank. Großes, gekipptes Fenster an der Seite, Tür im Hintergrund. Marisa, attraktive Frau in den besten Jahren, wird nach einer Fußoperation von Maximilian besucht. Während sie langsam auf den Schuhschrank zugeht, erscheint Maximilian in der Tür, mittelgroß, schlank, leicht ergrautes Haar.

MAXIMILIAN: zögernd Marisa?

Marisa reagiert nicht.

MAXIMILIAN: laut Hallo – Marisa!

MARISA: dreht sich langsam um Maximilian?

Maximilian hebt einen Arm.

MARISA: Ah, da bist du ja!

Maximilian und Marisa gehen freudig aufeinander zu.

MAXIMILIAN: bleibt noch einmal stehen, betrachtet Marisa Hey, du gehst ja schon ganz schön!

MARISA: Gell.

MAXIMILIAN: Und gut siehst du aus!

MARISA: Ach, du hast mich ja noch gar nicht angeschaut.

MAXIMILIAN: Doch, du leuchtest ja direkt.

MARISA: Ich leuchte? Jaja, ich mag immer glänzen! Mit geschlossenen Augen. Lebe ich noch?

Maximilian reicht Marisa eine

Pralinenschachtel, die er hinter seinem

Rücken versteckt hat.

MARISA: Oh, danke schön!

MAXIMILIAN: mit ausgebreiteten Armen Bitteschön!

Marisa geht leicht hinkend mit den Pralinen an den Tisch.

Maximilian lässt die Arme fallen.

MARISA: legt die Pralinen auf den Tisch Meine Krücke fehlt, die habe ich immer irgendwo.

MAXIMILIAN: Du gehst schon ohne. Freust du dich – oder?

MARISA: Ja, und wie, ich bin ganz selig und glücklich!

MAXIMILIAN: Wunderbar, und welcher ist es?

Marisa deutete mit der Hand auf ihren linken Fuß.

MAXIMILIAN: Noch Schmerzen?

Marisa schüttelte abwägend den Kopf.

MAXIMILIAN: geht interessiert hin und her Sonnenseite, so hab ich das Haus in Erinnerung. Hier war es immer schön als Kind, das weiß ich noch!

Maximilian bleibt neben Marisa stehen.

MARISA: Was du noch alles weißt?

MAXIMILIAN: Ja, ich weiß noch sehr viel.

MARISA: Wie unser Genie.

MAXIMILIAN: Nein, das Genie weiß alles, und doch nichts.

MARISA: Wer Geburtstag hat und Namenstag, wer wann geheiratet hat, wer gestorben ist, um Himmelswillen!

MAXIMILIAN: Nein, bei mir sind es Erinnerungen, Onkel und Tanten, Cousinen.

Pause.

MARISA: betrachtet Maximilian Du siehst gut aus mit deinem Schneckerlkopf!

MAXIMILIAN: Meinst du, ja? Grau ist wieder in. Lächelt. Was wolltest du vorhin eigentlich machen, hab ich dich von irgendwas abgehalten?

MARISA: Nein, ich wollte gerade? Knickt mit dem Fuß ein.

MAXIMILIAN: hält sie fest Langsam.

MARISA: befreite sich wieder Danke, es geht schon!

Pause.

MARISA: geht schrittweise auf den Schuhschrank zu Ich hab mir gerade gedacht, was nehme ich bloß für Schuhe. Bleibt stehen. Die da, oder flache?

MAXIMILIAN: Die dir am besten passen, würde ich sagen.

MARISA: unsicher Die?

Pause.

MARISA: Nein, doch die? Setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Schuhschrank steht.

MAXIMILIAN: geht zu Marisa Fahren wir dann?

MARISA: Wenn du willst. Sie zeigt ein rotes Paar. Die? Betrachtet nachdenklich ihre Schuhe. Meinst du, dass wir fahren sollen?

Pause.

MAXIMILIAN: Ja, wenn du meinst.

Pause.

MARISA: Wir können gleich fahren, dann!

Pause.

MARISA: Gefallen dir die Schuhe?

Pause.

MAXIMILIAN: Ja!

Pause.

MARISA: Ich habe mir gedacht, beim Alten Wirt, da gibt es jeden Tag Mittagstisch.

MAXIMILIAN: Alter Wirt, wo ist der gleich wieder?

MARISA: Neben dem Friedhof, wo sich die Leute immer nach der Beerdigung treffen!

MAXIMILIAN: Wo?

MARISA: Erinnere dich – Vati und Mutti!

MAXIMILIAN: Wann sind die eigentlich gestorben?

MARISA: Frag einfach das Genie!

MAXIMILIAN: Nein, das tue ich mir nicht an.

Marisa steht auf, versucht in die roten Schuhe zu schlüpfen.

MAXIMILIAN: Passen sie nicht?

MARISA: setzt sich Mir werden alle Schuhe zu groß. Hilfst du mir?

Maximilian geht vor Marisa in die Knie und bindet ihr die Schuhe.

MARISA: sich entschuldigend Nur damit sie richtig sitzen.

MAXIMILIAN: streicht mit der Hand über Marisas Fußfessel Passt!

MARISA: nachdenklich Gestern war ich in der Stadt und hab mir ein neues Paar Schuhe gekauft.

Pause.

MARISA: Verrückt, gell?

MAXIMILIAN: Nein, wieso?

MARISA: Ich hab mir gedacht, jetzt kaufe ich mir ein Paar rote Schuhe!

Pause.

MAXIMILIAN: bewundernd zu Marisa aufblickend Marisa, du bist schön.

Pause.

MARISA: Aber nicht mehr beweglich, du musst mir schon in die Schuhe helfen. So was gab es früher nicht bei mir.

MAXIMILIAN: steht auf Am Rathausplatz gibt es jetzt eine große Ampel, und jede Menge Halteverbote, dass man nicht mehr parken kann. Das gab es früher auch nicht!

MARISA: Woher weißt du das?

MAXIMILIAN: Bevor ich zu dir gefahren bin, hab ich mir Spargel gekauft.

MARISA: Und warum bist du nicht gleich zu mir gekommen?

MAXIMILIAN: Ich hab mir gedacht, ich fahre schnell noch zum Günter.

MARISA: steht langsam auf, macht einen Schritt