Stammtisch - Adelhard Winzer - E-Book

Stammtisch E-Book

Adelhard Winzer

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Beschreibung

Beobachtungen am Stammtisch. Geschichten, Miniaturen und Skizzen, die zwanglos über die Interpunktion laufen, vom Gestern über das Heute zum Morgen. Kurze und lange Texte, die sich von Gedanken zu Gedanken schwingen, sich verketten, verknäueln, verknoten und zu weiteren Überlegungen einladen.

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Seitenzahl: 78

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Beobachtungen am Stammtisch. Geschichten, Miniaturen und Skizzen, die zwanglos über die Interpunktion laufen, vom Gestern über das Heute zum Morgen. Kurze und lange Texte, die sich von Gedanken zu Gedanken schwingen, sich verketten, verknäueln, verknoten und zu weiteren Überlegungen einladen.

Adelhard Winzer, geboren in Karlshuld, Donaumoos, lebt heute im Chiemgau. Erlernte das Bäckerhandwerk. Spielte mit sechzehn in der ersten Band. War Discjockey und als Berufsmusiker in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs. Veröffentlichte ein Kinderbuch. Arbeitete in einer Großbank. Wurde zur Lesung in den Grünen Salon der Volksbühne Berlin eingeladen. Belegte den dritten Platz beim Fränkischen Kurzgeschichtenpreis. Widmete sich, nach dem Eintritt ins Pensionsalter, endgültig dem Schreiben und Zeichnen.

Was ist Liebe?, fragte der Träumer. Ein Handel, sagte der Freund. Und was ist Handel? Das Gegenteil von Liebe.

Inhaltsverzeichnis

Das lachende Kind

Wetter

Literatur

Supermarkt

Free Jazz

Lebensläufe

Vorherrschaft

Anfänger

Täuschung

Aufstieg

Die Frau

Widerspruch

Innländer

Der Trick

D-Mark

Der Politiker

Mailand

Bauernbub

Sonne

An der Kreuzung

Die Frage

Lebenslänglich

Rücksicht

Ganz oben

Frühling

Der Wunsch

Bestseller

Der Wind

Pragmatiker

In der Kirche

Kritik

Italien

Die Zeit

Beziehungen

Bewerbungsgespräch

Souverän

Das Vorurteil

Taschengeld

Balance

Der Versprecher

Zusatz

Gedanken

Abschied

Strafzettel

Vorsatz

Inflation

Geliebte

Jetzt

Kunst

Hastig

Die Tür

Stiftung

Der Politiker

Schauen

Der Fehler

Der Wurm

Veränderungen

Gelächter

Der rote Fleck

Rezepte

Die Tür

Die einsame Frau

Ungelegte Eier

Der Alte

Ruhe

Morgen

Wanderer

Neudeutsch

Tagesordnung

Die Unbekannte

Misserfolg

Der Eingeborene

In der Fremde

Beschwerde

Reste

Freude

Das Meer

Das kleine Haus

Die Rettung

Schreiben

Das Unglück

Fortsetzung

Der Postbote

Das Ohr

Der Einsame

Fortsetzung

Das Erwachen

Öffentlich

Schreiben

Begegnung

Der Signalton

Die Frage

Die Spritze

Angst

Fortsetzung

Der Alte

Freiheit

Löschung

Das Kind

Freiheit

Der Ausweis

Der himmlische Sünder

Niederschrift

Der eigene Wille

Wunder

Schwarz

Der Schüchterne

Der Alte

Die großen Lügen

Liebe

Kunstwerk

Unterbrochene Geschichte

Unvollendete Geschichte

Vollständige Geschichte

The Beatles

Die dritte Person

Das Fahrrad

Selbstgespräch

Dialekt

Im Vatikan

Das Foto

Weiß

Das Handy

Der Politiker

Das Hündchen

Der Blick

Fragestunde

Ansichten

Die Verwechslung

Der Freund

Ein Baum

Allein

Erlösung

Kunstausstellung

Ich

Die Kündigung

Realität

Die Frau

Die Zeitung

Künstler

Minimum

Das große Los

Warum

Der Blick

Das Wort

Der Kuss

Der Unterschied

Kinder

Zahlen

Kurzfilm

Sünde

Das Problem

Skizze

Synopsis

Der Fremde

Ich bin nicht von hier

Verletzung

Totenstille

Nachrede

Monodrama

Danke

Schreiben

Leben

Studium

Bücher

Der Fehler

Der Einfall

Nachbarn

Die Behauptung

Der Fehler

Korrektur

Mein Vater

Der Zeitungleser

Der Vortrag

Das Gerücht

Der Kastanienbaum

Freude

Der Wind

Das Kunstwerk

Pause

Der Andere

Die Brücke

Baufällig

Geschwärzt

Das Foto

Der Alte

Dualismus

Sehnsucht

Der Alte

Bedienung

Das Lachen

Die Getränkekarte

Kindergeschichte

Baby

Der Alte

Die Information

Das Netz

Augenblicke

Restaurant

Das Große

Der Alte

Das Erwachen

Ansichten

Blackout

Erkenntnis

Enkel

Das Treffen

Die Verwechslung

Die Idee

Die lange Nacht

Der Alte

Gestern

Die Wahrheit

Die Brille

Das Geräusch

Der Gruß

Kurze Geschichte

Die Frage

Allein

Der Weg zu dir

Advantage

Korrektur

Trump

Lehrsätze

Sprache

Der Blick

Die Putzfrau

Der Alte

Das lachende Kind

Ein Kind im Regen, rote Gummistiefel, rote Haare, allein im Regen, aber es weint nicht, es lacht, warum, denken die Leute, warum weint es nicht, das ist schon außergewöhnlich, ein Kind, das lacht, wenn es regnet, das hat was zu bedeuten, nein, hat es nicht, das ist gar nicht so außergewöhnlich, ganz gewöhnlich ist das, da kann ich nur sagen, schaut euch selber an, ja, wir hätten wahrscheinlich geweint, was ist denn das für ein Kind, ein kleines Kind, klein, also noch jung, ja, sehr jung, das Kind steht einfach im Regen, hoffentlich wird es nicht krank, nein, das wird es nicht, woher willst du das wissen, ich weiß es halt, wo sind denn die Eltern, kümmern sich die nicht um das Kind, ich weiß auch nicht, wo die sind, woher soll ich das wissen, und was ist das für ein Kind, ein Junge oder ein Mädchen, ein Mädchen, steht einfach im Regen und schaut vor sich hin, sollen wir was machen, was wäre das, keine Ahnung, helfen vielleicht, schau, es weint schon, nein, tut es nicht, das sind die Regentropfen, die weinen!

Wetter

Das ideale Wetter: Also, wenn du mich fragst, dann nicht zu kalt, ein leichter Wind, und Wolken soll es (auch) geben, das ist wichtig, der Wind schiebt sie vor sich her, oder weht er rückwärts, ich weiß es nicht, die Sonne scheint, so an die fünfundzwanzig Grad, das wäre ideal, kalt oder warm, warm natürlich, warm, aber nicht immer, wenn mir danach ist, möchte ich auch mal richtig frieren und schwitzen, ist doch klar, eine kostenlose Sauna sozusagen, den Winter mag ich auch, Schlitten vor der Tür, warme Handschuhe und Stiefel, wir stapfen über die Felder, weil es geschneit hat über Nacht, wenn es so weit ist, schmilzt alles wieder weg.

Literatur

Der neue Nachbar lehnt mich ab, weil ich kein Fan vom FC Bayern bin. Wenn das so ist, sagt er, wirst du hier keinen leichten Stand haben! Er hasst die Klassiker, Goethe, Schiller, Brecht und Hesse, obwohl er sie nicht kennt. Auch die Popliteraten? Die mag ich nämlich nicht!

Supermarkt

Vor mir an der Kasse eine Frau mit Krückstock. Dahinter drei junge Schnösel, jeder mit einer Flasche Bier in der Hand. Über der Kasse zwei Bildschirme (stummgeschaltet): EILMELDUNG! SONDERANGEBOT!

Free Jazz

Sechsunddreißig Monate Garantie, sagte die Stimme. Wie lange? Melden Sie sich im fünfunddreißigsten Monat, wenn es so weit ist. Und wann wäre das? In sechsunddreißig Monaten! Drei Jahre? Ich war mir nicht sicher. Wer ist sich schon sicher heutzutage. Gewährleistung? Wieder die Warteschleife. Leider befinden sich unsere Mitarbeiter alle in einem Kundengespräch. Bin ich kein Kunde? Ich habe überlegt. Drei Jahre – stimmt!

Lebensläufe

01. Wir machen was! 02. Wir schaffen das! 03. Ich bin der Fahnenschwenker mit zwei Fahnenstangen im Garten und lockeren Drähten, die klirren im Wind, sodass meine Nachbarn nicht mehr schlafen können: rechts die Ossi-Flagge, links die Flagge für den Westen. 04. Ich bin der Schauspieler, der in der Fernsehserie den aufständischen Priester spielt, den sich das Oberhaupt der Katholischen Kirche im wirklichen Leben nicht in Verbannung zu schicken traut. 05. Ich zweifle nicht an dem, was ich empfinde. 06. Ich glaube an das, was ich denke. 07. Ich bin der Fernsehmoderator, der mit seinen anstachelnden Interviews Millionen verdient. 08. Ich bin der Kinderschänder. 09. Ich bin der Mann, der sich an nichts mehr erinnert. 10. Ich glaube, was der allgemeinen Meinung entspricht. 11. Ich habe alle vor der Villa des Oberbürgermeisters unter Naturschutz stehenden Bäume gefällt. 12. Ich verabscheue die Reichen. 13. Ich verabscheue die Hässlichen. 14. Ich mag die braven Menschen nicht. 15. Sie wissen zu viel! 16. Ich will kein anderer sein.

17. Ich überlege nicht lange. 18. Ich lüge, wenn ich die Wahrheit nicht mehr ertrage. 19. Ich vergifte alle Tauben, die mir den Schlaf rauben.

20. Ich bin der evangelische Politiker, der mit dem Katholizismus sympathisiert. 21. Ich bin der scheinheilige Bruder, der im Beichtstuhl auf dich wartet. 22. Ich habe kein Facebook. 23. Ich stelle in der Spielstraße Tafeln auf mit dem Slogan: SLOW FOR KIDS! 24. Meine Lieblingswörter lauten: Dreieinigkeit. Erbsünde. Glaubensbekenntnis. Jüngstes Gericht.

25. Wenn ich nicht mehr weiterweiß, sage ich: Behaupte du erst mal das Gegenteil!

Vorherrschaft

Sonntagskrimi. Montagskrimi. Dienstagstatort. Mittwochstatort. Donnerstagskrimi. Freitagstatort (mit einheimischen Schauspielern!) Samstagskrimi.

Anfänger

Wenn ich die Reiseberichte des großen Meisters lese, in denen steht, wer was war oder gewesen ist in seinem großen Verlag, fühle ich mich wie ein Wurm, auch wenn ich weiß, dass alles nicht stimmt.

Täuschung

Niemand stellt sich die Frage, von wem der ehemalige SONDERFÜHRER IM ZWEITEN WELTKRIEG das Geld für seine Gemäldesammlung erhalten hat – und dafür auch noch ein Museum eröffnen konnte!

Aufstieg

Grenzenloser Gegenwind auf halbem Weg nach oben. Dabei ging es um die verteufelten Wörter: KON-ZENTRATION. DURCHHALTEN. STÄR-KE. WEITERMACHEN. EMOTION. IN-TELLIGENZ. WIDERSTAND.

Die Frau

Jeden Tag saß sie versteckt hinter dem Haus, rauchte eine Zigarette um die andere. Eines Tages war sie verschwunden, und mit ihr das Haus.

Widerspruch

Alles kann alles, aber auch etwas anderes sein!

Innländer