Marla - Gefährliches Blut - Ria Wolf - E-Book

Marla - Gefährliches Blut E-Book

Ria Wolf

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Beschreibung

Ein Tropfen Blut! Ein Tropfen, dessen Existenz das Planetenbündnis ins Wanken bringen kann. Dieses Blut ist Zeuge des schwarzen Flecks in dessen Geschichte. Der Auslöschung einer ganzen humanoiden Zivilisation. Den Talerianern. Bedeutet dieses frische Blut, dass es Überlebende gibt, daraus eine neue Population entstand, die nun Rache am Bündnis üben will oder ist das Blut ein Täuschungsmanöver der feindlichen Reptiloiden, um Unruhe im Bündnis zu stiften? Commander Duncan St. John, geboren auf der Erde, will die Trägerin Marla vor über reagierenden Politikern schützen, obwohl sie den Feinden dient und ihm die Gefahren durch Unruhen bewusst ist. Nicht nur, weil sie ihn fasziniert, ihn tief berührt, sondern weil er auch nicht zulassen kann, dass seine Generation Fehler der Vergangenheit wiederholt. Marla, obwohl sie Duncan für einen Erdling nicht übel findet und er merkwürdige Gefühle in ihr weckt, kann sie ihm nicht sagen, wie groß die Gefahr für das Planetenbündnis wirklich ist. Damit fiele sie den Absichten ihrer Leute in den Rücken, denn die Reptiloiden, Xomoden genannt, haben genetische Hybriden geschaffen, die das Machtverhältnis entscheiden können.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Marla

 

Gefährliches Blut

 

 

 

Ria Wolf

 

 

Science Fiction

Impressum

 

Marla Gefährliches Blut

by Ria Wolf

 

Copyright © 2024 Marita Böttcher, 33829 Borgholzhausen

Osnabrücker Str. 28

Alle Rechte vorbehalten.

 

Buchcoverdesign: Sarah Buhr / www.covermanufaktur.de

unter Verwendung von Bildmaterial von:

Stockmaterial von captblack76 / Adobe Stock sowie Vikks / Shutterstock

Hintergrund: Pixabay

 

Lektorat/Korrektorat: Korky, 33334 Gütersloh

 

ISBN

Inhaltsverzeichnis:

Marla

Impressum

Inhalsverzeichnis:

1.1 Kapitel

Einführung

1.2 Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

Über die Autorin

Weitere Bücher der Autorin:

Keltische Nächte

Lady Eve, die Sünde der Väter

Der Chauffeur – Ein Bodyguard für die Liebe

Beloved Escort - Lügen

Beloved Escort - Schatten

Ein Herz, zerbrechlich wie Glas

 

 

1.1 Kapitel

 

 

Pokoe. Musste er ausgerechnet bei diesem Planeten einer Fehleinschätzung erliegen und eine Bruchlandung hinlegen? Schlimmer wäre nur noch Zisastre gewesen!

„Wie geht es dir, Aldan?“

Duncan sank vor seinem Kampfgefährten und gutem Freund auf ein Knie. Der saß im Sand, an den Rumpf des Raumjägers gelehnt, stützte mit beiden Händen seinen Kopf und stöhnte verhalten.

„Ein bisschen Schädelbrummen. Gib mir einen Moment, dann geht es wieder.“

Sorge verengte Duncan die Brust, machte ihm das Atmen etwas schwer. Er könnte sich nie verzeihen, wenn Aldan wegen seines unbedachten Vorgehens starb.

„Bestimmt? Der Aufprall war sehr hart.“

„Ja doch! Um mich umzubringen, musst du schon härter aufsetzen. Das nächste mal fliege ich!“

„Nur über meine Leiche.“

Aldan stieß ein sarkastisches Schnauben aus.

„Bring mich nicht in Versuchung! Jetzt lass mich einfach einen Moment in Ruhe, damit ich mich sortieren kann.“

Eine Verletzung war so nicht erkennbar. Kein Blut, das irgendwo sickerte, auch keine gebrochenen Gliedmaßen. Er hoffte, dass Aldan ihm sagte, wenn mit ihm etwas Ernsteres war. Er kam Aldans Wunsch nach und gönnte ihm etwas ungestörte Zeit zur Erholung, stand auf und begutachtete die Trümmer ihres Raumjägers. Ein um das andere mal rutschte ihm ein Fluch über die Lippen. Wenigstens umgab diesen unwirtlichen Planeten eine künstlich erzeugte Atmosphäre, die unbequeme Raumanzüge unnötig machte. Ohne die erdähnliche Luft hätten sie den Aufprall gar nicht erst überlebt. Die Scheiben der Kabine hatten lange Sprünge. Sie würden bei geringster Belastung bersten.

Ein Hoch auf die Molhasen, die aus Gründen der Forschung und Suche nach allen erdenklichen Ressourcen ihre Technik nutzen, um viele unwirtliche, unbewohnte Planeten mit passender Atmosphäre zu umgeben, dass nicht nur Droiden darauf verweilen konnten. Diese innerliche Danksagung und Fügung halfen ihnen jetzt aber nur begrenzt. Es wurmte ihn, dass er dem Schwarzkittel Wächter überhaupt durch die dichte Staubwolke um Pokoe gefolgt war. Diesem verdammten toten Sandball von Planeten, der für heftige Meteoritenhagel berüchtigt war. Er hätte Vernunft über den Jagdtrieb stellen müssen. Nun konnten sie zusehen, wie sie von hier wieder fortkamen.

Nach brauchbaren Gegenständen suchend ließ er seine Blicke durch den geschrotteten Jäger streifen. Den Medizinkasten fand er fast unversehrt, ebenso den kleinen Wasserbehälter. Wenigstens etwas Positives. Er wühlte sich durch das Durcheinander. Die Beutel mit essbarem Proviant hatten den Aufprall leider nicht überstanden. Der Inhalt rann träge aus Löchern und Schlitzen zwischen verbogenem Metall und Dämmung. Keine Chance,auch nur etwas davon aufzufangen.

Duncan zog seinen Kommunikator vom Gürtel und hoffte, dass die dichte Staubwolke über ihnen wenigstens dieses Signal durchließ. Er funkte den Stützpunkt auf Molahir an. Fast umgehend hörte er die Frage: „Was gibt es?“

Dem Himmel sei Dank, wenigstens der Kommunikator funktionierte.

„Commander Duncan St. John hier. Wir hatten eine Bruchlandung auf Pokoe und sitzen fest. Wann kann uns jemand abholen?“

Er musste sich etwas gedulden, bis er eine Antwort erhielt. Eine sehr bedrückte Antwort.

„Pokoe! Scheiße! Commander, ich fürchte, Ihr müsst, in Eurer bevorzugten irdischen Zeitrechnung, für die nächsten hundertachtundsechzig Stunden einen sicheren Unterschlupf suchen. Eher wird kein Schiff vor Ort sein, um euch abzuholen.“

„Hundertachtundsechzig Stunden?“, entfuhr ihm lautstark vor Entsetzen. „Wir haben keine Lebensmittel und kaum Wasser! Und hier einen sichern Unterschlupf gegen Meteoriten zu finden, gleicht einem schlechten Witz! Wie stellt Ihr Euch das vor?“

Die Stimme des Flugkoordinators klang, als hielte Duncan ihm bereits eine Klinge an den Hals.

„Tut mir leid Commander St. John, aber eher wird keiner bei euch sein.“

Damit brach die Verbindung abrupt ab.

Hundertachtundsechzig Stunden! Hier! Ohne Deckung! Sie würden beim nächsten Meteoritenhagel im Zickzack um ihr Leben rennen müssen ohne Aussicht auf Erfolg!

Mit dem Rücken sank er gegen die Seitenscheibe des Pilotensitzes. Die Scheibe platzte mit einem ätzenden Knirschen. Es klang wie ein schlechtes Omen für ihre Knochen.

Nicht nur Aldan hatte Kopfschmerzen. Der Schmerz von seinem malträtierten Kinn strahlte bis unter die Schädeldecke. Er hatte schon lange keinen Schlag mehr wie vorhin auf Grindon einstecken müssen. Und ihre rapide gesunkenen Überlebensaussichten trugen nicht zu einer Besserung bei.

Noch nie hatte er sich in eine so ausweglose Situation gebracht. Oder gar einen anderen. Verstand und Vernunft hatten ihn immer die richtigen Entscheidungen treffen lassen. Heute … heute war der abtrünnige Rest seines Verstandes gefordert, aus der ersten und vielleicht letzten Fehleinschätzung seines Lebens, das Beste herauszuholen. Vor allem für Aldan!

Die Zeitangabe auf seinem Kommunikator schien ihn höhnisch anzublinken. Noch vor zwei irdischen Stunden glaubte er, alles unter Kontrolle zu haben. Für alle Eventualitäten vorgesorgt zu haben, im Konferenzsaal des Lufthafens von Grindon, wo zwischen molhasischen und xomodischen Diplomaten Verhandlungen für einen Waffenstillstand stattfinden sollten. Vor zwei Stunden hatte er noch, als Leibwache für die Molhasen, mit Aldan und Nico auf die politische Diskussion hinuntergeschaut. Und dann war alles irgendwie aus dem Ruder gelaufen …

 

 Einführung

 

 

Der erschlossene Teil des Universums war seit ewig scheinenden Zeiten in zwei verfeindete Bündnisse gespalten. Eine Seite bestand aus dem demokratischen Planetenbündnis, zu dem auch die Erde gehörte, das gegnerische Bündnis wurde von Reptiloiden, den Xomoden, autoritär regiert. Da handelte es sich also weniger um ein Bündnis, als von den Xomoden annektierte und besetzte Planeten. Zwischen den so unterschiedlichen Bündnissen lag ein breiter neutraler Sektor, den beide Seiten für Handelsbeziehungen mit neutralen Planeten nutzten. Zwangsläufig kam es bei Begegnungen immer wieder zu Reibereien. Von kleinen Prügeleien, bis hin zu schweren Gefechten, wenn die Xomoden dreist versuchten, einen neutralen Planeten zu besetzen.

Wegen dieser frechen Versuche patrouillierten die Demokraten auch viel im neutralen Sektor. Natürlich hoffte das demokratische Bündnis, von den Xomoden unterdrückte Planeten befreien zu können, doch das blieb Wunschdenken. Die Kräfteverhältnisse und Technologien waren zu ausgewogen. Und beide Seiten mussten zunehmend besser mit ihren Ressourcen haushalten. Nichts stand unendlich zur Verfügung. Teure Schlachtschiffe und Weltraumjäger, sowie Androiden waren schneller zerstört als gebaut. Der so lange währende Konflikt hatte beiden Seiten viel abverlangt.

Der Regierungssitz der Demokraten befand sich auf dem recht zentral gelegenen Planeten Mollahir. Die Molhasen waren wie geschaffen für diplomatische ausgewogene Politik der Demokraten und waren Genies in Wissenschaft und Technik. Ihr gesamtes Volk lebte wie ein großes Rudel, wo es zwar Rangordnung gab, aber jeder stets darum bemüht war, dass es allen an nichts mangelte und ein gutes Leben genießen konnten.

Aus Sicht der Erdlinge erschienen sie wie große aufrecht gehende Hunde. Keine andere Spezies im demokratischen Verbund konnte so intelligent, eloquent und einfühlsam Konflikte beheben und Lösungen unterbreiten, die tatsächlich allen gerecht wurden. Die xomodischen Reptiloiden waren dagegen leicht reizbar, gingen empathielos über Leichen, auch vom eigenen Volk und selbst ihre diplomatisch angedachten Ausführungen trieften stets vor Provokationen.

Der neutrale Planet Grindon, von den Demokraten spöttisch-liebevoll ‚Grünes Ei’ genannt, wegen seiner unverkennbaren Form und reichhaltigen Flora, stellte schon seit langer Zeit seinen Konferenzsaal im Lufthafen für diplomatische Verhandlungen zur Verfügung.

 

 1.2 Kapitel

 

 

Der Konferenzsaal erinnerte Duncan immer wieder an Kampfarenen aus den Geschichten seiner uralten Bücher. Unten in der Mitte die Kontrahenten, umsäumt von stufengleichen Sitzrängen. Nur, dieser Konferenzsaal sah wesentlich moderner aus als die Arenen auf den Bildern.

Was sein Sicherheitsempfinden immer wieder störte, war der Mangel an Ein- und Ausgängen. Es gab nur zwei. Da die Streitparteien nie mehr als zwei zählten, ging Grindon wohl davon aus, dass zwei Zugänge und zwei Dockstationen genügten, damit die Kontrahenten separat voneinander landen und den Konferenzsaal betreten konnten.

Was ihm gefiel, war die Helligkeit, durch die gewaltige Fensterfront. Man sah auf blauen Himmel und weiße Wolkenflocken. Die Diplomaten unten, nur von zwei Stehpulten getrennt, standen in hervorragendem Licht, so dass ihnen als Leibwächter der Molhasen keine Regung der xomodischen Diplomaten entging. Und von deren Leibwache.

Leider durften Aldan, Nicos und er selbst nur oben bei ihrem Zugang stehen. Die Entfernung zu ihren Diplomaten war ihm viel zu groß. Doch deren Leibwächter, nur einer, sehr selbstbewusst von den Xomoden, teilte ihr Schicksal und musste ebenfalls am gegenüberliegenden Zugang ausharren. Die Diplomaten wollten so meiden, dass Gesprochenes Ohren erreichte, die es noch nichts anging. Kam es zu einer Einigung, sollte die öffentlich bekannt gegeben werden und nicht durch Tratsch schon vorab alle Gassen erfüllen. Das nagte an seinem Ego, denn er neigte nicht zum Tratschen.

Das Bestreben, nichts zu früh an andere Ohren gelangen zu lassen, brachte den Vorteil mit, dass die Sitzränge gähnend leer waren. Alles gut überschaubar. Sein Blick schweifte immer wieder zu der gewaltigen Fensterfront. So schön der Ausblick und die Helligkeit waren, boten die Glasflächen doch auch Angriffen auf wichtige Konferenzen viel Spielraum. Eine unangenehme Schwachstelle.

 

In der Mitte des Saales diskutierten die so unterschiedlichen Diplomaten und versuchten eine Einigung für einen Waffenstillstand zu finden. Doch es schien, dass keiner so recht mit den Bedingungen der anderen Seite einverstanden war. Besonders die Xomoden gestikulierten hektisch und ausladend. Es würde ihn auch wundern, wenn mit denen plötzlich Einigungen erzielt würden. Das entsprach nicht deren Natur. Trotzdem hatten, zu aller Erstaunen, die Xomoden um diese Friedensverhandlungen gebeten. Ging es ihnen schlechter, als sie durchblicken ließen? Waren ihre Ressourcen gänzlich aufgebraucht?

Reptiloiden gab es unter den demokratischen Völkern auch. Seine Antipathie und die anderer gegen die Xomoden rührte also nicht daher. Mit den meisten verband sie ein enges Vertrauensverhältnis. Viele Soldaten seiner Eliteeinheit kamen aus diesen Völkern. Besonders gut machten sich die Trachevarani. Auch für weniger helle Köpfe leicht an den gelben Wangenstreifen zu erkennen und so nicht mit den Xomoden verwechselbar. Die Xomoden Spezies, konnte man vom Charakter her mit keinem ihm vertrauten Reptilienvolk vergleichen. Ihre einzige Gemeinsamkeit war der aufrechte Gang und alle überragten ihn bedauerlicherweise um fast eine Armlänge. Die Xomoden waren keine herausragenden Kämpfer, dafür aber immer verdammt viele.

Die ihm vertrauten Reptiloiden aßen nur Pflanzen. Den Xomoden sagte man nach, ihre Ernährung bestände aus Fleisch und Wasser. Das mit dem Wasser stimmte schon mal nicht. In Tavernen auf neutralen Planeten war er selbst Zeuge gewesen, wie sie Mengen von gebranntem Fusel in ihre Mäuler kippten, die jeden menschlichen Säufer umbrächten, aber essen sah er sie nie.

 

Ihre molhasischen Diplomaten wirkten gegen die Kontrahenten wie Kuscheltiere. Auf der Erde beschrieb man sie auch als aufrecht gehende Hunde, wenn man auf jemanden traf, dem die Spezies Molhasen nichts sagte. Bei der Bezeichnung aufrecht gehende Hunde wusste sofort jeder, von wem man sprach. Und die Molhasen nahmen ihnen die Bezeichnung nicht übel. Sie mochten die viel kleineren Vierbeiner auf der Erde, die ihnen, bis auf die DNA, so sehr ähnelten. Selbst im diplomatischen ausgewogenen Charakter und dem Hüte- und Schutzinstinkt glichen sie sich. Die Molhasen besaßen allerdings keine Kampfambitionen.

Eine Bewegung ihm gegenüber schickte einen Hauch von Alarm durch seine Adern. Hatte sich der Leibwächter der Xomoden bewegt? Das wäre das erste mal, seit sie den Saal betraten. Die xomodische Fraktion hatte sie schon erwartet und nicht eine Falte des schwarzen Kapuzenmantels war seitdem in Bewegung geraten.

Hm, nein, vielleicht ein Windzug am Stoff, vielleicht auch nur Nervosität seinerseits, während Aldan und Nico zu seinem Ärger miteinander tuschelten und dem Geschehen nicht alle Aufmerksamkeit widmeten, wie sie sollten. Er räusperte sich einmal leise aber für sie vernehmlich. Ihr Gespräch verstummte auch sogleich.

Den Schwarzkittel hatte er dabei nicht aus den Augen lassen können. Diese mysteriösen Gestalten faszinierten ihn immer wieder. Man sah sie nur selten, nie mehr als einen am gleichen Ort und nur zur Begleitung wichtiger Individuen der Xomoden. Ganz offensichtlich war ihnen nicht mal eine Friedensverhandlung wert, mehr als einen Schwarzkittel mitzubringen. Fühlten sie sich so sicher? Oder gab es nur diesen einen Schwarzkittel?

Die Xomoden nannten ihn ‚Wächter’. Zu welcher Lebensform gehörte er? Sicherlich kein Xomode, denn die traten stets eitel und großmäulig auf. Vor allen Dingen war ständig irgendetwas an ihnen in Bewegung. Der lange spitz endende Schwanz peitschte endlos unruhig und wie die gespaltene Zunge immer wieder hervorstieß, als wolle sie dem Gegenüber ein Auge ausstechen, verursachte ihm unangenehme Schauer.

Der Wächter dagegen stand regungslos, die Arme vor der Brust verschränkt, die Hände in den Ärmeln verborgen. Er schien auch keinen Echsenschädel zu haben, denn die dunkle Gaze vor seinem Gesicht hing senkrecht herunter. Wenn die Gestalt über einen Schwanz verfügte, dann war auch davon nichts zu sehen. Nein, bestimmt kein Xomode. Bisher war auch keiner seiner Soldaten oder er selbst mit einem Wächter in eine Rauferei geraten, die vielleicht hätte Aufschluss über die Spezies geben können.

Auch er und seine beiden Mitstreiter trugen die vielseitig nutzbaren Staubmäntel mit Kapuzen daran, doch waren diese in grau gehalten und da sie keinen Sinn darin sahen ihre Köpfe, geschweige denn die Gesichter zu verbergen, trugen sie die Mäntel offen und die Kopfbedeckungen ruhten im Nacken.

Hm, was war unter der gesamten schwarzen Kleidung verborgen? Die Logik gebot, dass die Wächter gute Kämpfer sein mussten, sonst taugten sie nicht als Leibwächter. Doch womit würde dieser hier kämpfen? Er selbst und seine Mitstreiter bauten auf ihre Schwerter und Dolche. Von Kindesbeinen an hatten sie auf der Erde damit kämpfen gelernt, weil ihnen nichts anderes zur Verfügung stand. Dank der Molhasen bestanden diese aber nun aus Klingen, deren Schliff so glänzend gehalten war, dass selbst Schüsse aus Lasern hervorragend reflektiert wurden. Natürlich trugen auch sie die unerlässlichen Laserpistolen an ihren Gürteln, doch die waren ihnen nicht zuverlässig genug. Zu anfällig gegen feinen Sand und Feuchtigkeit. Sie schworen auf ihre Klingen, denn die funktionierten immer.

Womöglich war der Schwarzkittel sogar ein Kampfdroide? Das würde die Regungslosigkeit erklären, aber eine immense Herausforderung werden, wenn es zum Kampf käme.

Die zunehmende Lautstärke der Debatte in der Mitte des Saales lenkte seine Aufmerksamkeit wieder dorthin. Das klang ganz danach, als stände eine Einigung auch bei dieser Verhandlung außer Frage. Wie überraschend. Er schnaubte innerlich über diese Zeitverschwendung. Frieden mit den Xomoden würde Wunschdenken bleiben.

Aldan stieß ihn leicht mit dem Ellenbogen an. Ein versunkenes Lächeln umspielte seine Lippen und ein leiser Seufzer entfuhr ihm.

„Duncan, habe ich dir eigentlich schon meine neue Favoritin vorgestellt?“

„Nein, wozu auch. Sie wechseln schneller, als ich mir ihre Namen merken kann.“

Sein Freund schien ja mächtig von Langweile geplagt zu sein!

„Du solltest lieber dem jungen Nico mit einem guten Beispiel vorangehen und deine Gedanken auf die Aufgabe hier richten.“

„Nico kann meine Gedanken nicht sehen“, erwiderte Aldan mit einem selbstzufriedenen Grinsen. „Also kann er auch keine roten Ohren bekommen.“

„Aldan …“

„Duncan, du solltest dir selbst mal eine Geliebte zulegen. Es gibt nichts Schöneres als nachhause zu kommen und von einem warmen, weichen Körper empfangen zu werden.“

„Ich hatte bisher nicht das Gefühl etwas zu vermissen.“

Seine Zeit daheim nutzte er, um über alles, was im Universum geschah, informiert zu bleiben. Und wenn es keine neuen Informationen gab, strich er von Ehrfurcht erfüllt über uralte Buchbände und deren Seiten. Darin las er von irdischen Wissenschaften längst vergangener Zeiten. Warum sollte er dem die Gesellschaft einer Frau vorziehen? So ein Blödsinn.

„Eine Frau würde dich vielleicht auch mal richtig zum Lachen bringen, aus deiner verdammten Reserve locken.“

Was spann Aldan sich da heute zusammen? Hatte er getrunken?

„Ich lache oft genug!“

Aldan schnaubte. „Du verziehst deine Lippen maximal zu einem Grinsen. In all den Jahren habe ich dich noch nie wirklich lachen sehen. Du zeigst so wenig Emotionen wie ein Droide.“

„Droiden grinsen nicht. Aldan, hast du getrunken?“„Nein. Ich bin nur glücklich über meine neue Favoritin.“

“Großartig. Hebe dir das bitte bis nach dieser Verhandlung auf.“

„Alter Langweiler. Kannst du nicht mal …“

„Hat unser Droide den Sender an die Raumfähre der Xomoden angebracht, Aldan? Die Gelegenheit ist günstig. Womöglich können wir heute orten, wohin sie ihren Hauptstützpunkt verlegt haben.“

„Typisch. Reines Pflichtdenken. Natürlich habe ich das getan. Ich kann Selbstverständlichkeiten und schöne Gedanken kombinieren, ohne dass etwas darunter leidet. Aber davon verstehst du ja nichts.“

Heute war so ein Tag, an dem er froh sein würde, wenn ihre Aufgabe hier erledigt war und sein Freund aus seinem Dunstkreis verschwand. Kam nicht häufig vor, aber heute würde dem so sein.

 

Unvermittelt brach ein Tumult bei den Diplomaten los, Er sah gerade noch, wie ein Xomode ausholte und dem Molhasen namens Phillodeemus, mit einem Schlag des kräftigen Schwanzes das Genick brach. Duncan, Aldan und auch ihr Schüler Nico stürmten sogleich mit weit ausholenden Sätzen hinunter zum Geschehen, Schwerter und Pistolen bereit zur Verteidigung ihrer zwei noch lebenden Botschafter. Doch die verdammt flinken Reptiloiden schenkten den verbliebenen Gegnern gar keine Beachtung mehr, sondern flüchteten Richtung ihres Ausgangs.

„Schneidet ihnen den Weg ab!“, wies er Aldan und Nico an.

Vergeblich. Die Tür schloss hinter den Feinden, bevor auch nur der Hauch einer Chance bestand. Selbst die Schüsse aus Aldans und Nicos Laserwaffen behinderten die Flucht nicht wesentlich. Nur ein paar Löcher in deren Gewändern, aber ihre Körperschuppen schützten sie vor Treffern dieser kleinen Handwaffen. Wirkung zeigten da nur größere Geschütze oder eben Klingen, an den richtigen Stellen angesetzt.

Der Wächter der Xomoden baute sich mittig vor dem Ausgang auf. Verharrte dort, wie aus Stein gemeißelt, offenbar nicht bereit auch nur einen Fingerbreit zu weichen, zog jedoch keine Waffe. Aldan und Nico kamen bei dem Wächter an, von der anhaltenden Regungslosigkeit sichtlich irritiert. Duncan sah, wie Aldan einen Arm ausstreckte, um den Wächter beiseitezuschieben. Wenn das ein Kampfdroide war …

„Aldan! Nico! Wartet!“

Ihre Aussichten, die flinken Xomoden zu erwischen, bevor sie ihre Raumfähre erreichten, waren ohnehin schlecht. Jetzt galt vorerst Vorsicht bei diesem mysteriösen Schwarzkittel walten zu lassen, bis sie wussten, mit was sie es zu tun hatten. Ein Kampfdroide konnte sie alle, inklusive Diplomaten, ausradieren, wenn sie es falsch angingen.

Duncan versicherte sich kurz, dass es seinen zwei Botschaftern gut ging. Die waren über den Tod ihres Freundes erschüttert, doch selbst unversehrt.

„Nico! Bring unsere Diplomaten zu ihrer Raumfähre und sorge bis Mollahir für ihre Sicherheit!“

Er wartete, bis Nico und die Botschafter, samt dem Toten, den Saal verlassen hatten. Bereit, jeden möglichen Schuss oder anders gearteten Angriff des Wächters auf ihre Delegation abzuwehren. Doch der rührte sich nach wie vor nicht. Die Botschafter in Sicherheit wissend näherte er sich langsam dem Schwarzkittel. Vor ihm blieb er stehen. Von der Größe her waren sie fast gleichauf. Er war selbst recht groß, aus der Distanz hatte der Wächter noch etwas größer gewirkt. Tatsächlich war er um einen halben Kopf kleiner.

„Aldan, tritt hinter mich. So hast du vorerst Deckung.“

„Vergiss es! Ich werde nicht …“

„Tu es!“

Aldan folgte seinem Befehl. Duncan konnte dessen Anspannung spüren wie seine eigene. Die ganze Luft schien davon erfüllt zu sein.

„Aus dem Weg!“, befahl er dem Wächter.

Keine Reaktion. Sie könnten nun einfach umkehren und gehen. Die Xomoden waren fort, konnten erstmal nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Aber nachdem hier einer der demokratischen Diplomaten getötet wurde, sähe ein Rückzug wie Schwanzeinziehen aus. War das vor ihnen ein Droide, zeichneten dessen Speicher jede ihrer Regungen auf und sendeten die Information an die Feinde. Handelte es sich um eine Lebensform, würde sie anderweitig davon berichten. Rückzug kam also nicht in Frage. So erfuhren sie nun vielleicht endlich, was unter dem schwarzen Kapuzenmantel verborgen lag.

Duncan streckte den Schwertarm aus, um den Sensor des Türöffners zu aktivieren. Blitzartig fuhren die Hände des Wächters aus den Ärmeln und wie durch Zauberei lag eine lange Waffe mit schillernden Klingen an den Enden in seinen Händen.

Kein üblicher Kampfdroide, schoss Duncan durch den Kopf, während er die ersten Schläge mit seinem Schwert parierte. Ihm bekannte Kampfdroiden zogen zunächst mehrere Laserwaffen, schossen und nutzten Klingen nur zur Unterstützung im Nahkampf. Dieses Ding hier war speziell. Und verfügte über verdammt rasche Reflexe.

„Aldan! Jetzt!“

Sein Freund unterstützte ihn sogleich im Kampf gegen die rasant durch die Luft sirrenden Klingen. Gleichzeitig hieben sie auf den Wächter ein, doch der parierte jeden Schlag erschreckend mühelos. Eine winzige Lücke in Aldans Deckung nutzte der Schwarzkittel und trat ihn mit solcher Wucht vor die rechte Schulter, dass Aldan rückwärts taumelte und Mühe bekam auf den Beinen zu bleiben.

Von dieser akrobatischen Kapriole abgelenkt bekam auch Duncan einen herben Tritt in den Bauch, der ihm den Atem nahm. Diese Momente der Schwäche nutzte der Wächter, um durch die Tür zu schlüpfen. Bevor die sich wieder schloss, stürmten Duncan und Aldan hinterher. Nach Luft ringend sahen sie den Schwarzkittel in der Mitte des Ganges einhalten und wie er zu ihnen herumschwang. Wohl wissend, dass ihre Bewegungsfreiheit hier stark eingeschränkt war. Zwei Männer nebeneinander würden sich im Kampf mehr behindern als nützen.

Also attackierten sie abwechselnd den Wächter. Duncan versuchte, ihn zusätzlich mit der Laserpistole zu treffen, doch wie ihre eigenen Klingen, warfen die des Gegners die Strahlen zurück und trafen sie fast selbst. Schießen war doch immer irgendwie Scheiße. Er steckte die Pistole wieder ein und verließ sich lieber auf sein Schwert und den Dolch. Wenigstens wich der Gegner langsam zurück. Begann er zu schwächeln oder war das Taktik? Der Gang gabelte sich am Ende.

Einige unheimlich schnelle Attacken des Wächters zwangen sie selbst ein paar Schritte zurück, dann schwang der Schwarzkittel herum und verschwand in die linke Abzweigung. Sie rannten hinterher, bogen ums Eck und … konnten ihn nicht sehen. Verdammte Sch…! Wo zum Kuckuck … der konnte sich doch nicht in Luft auflösen, oder? Verblüfft liefen sie den Gang Richtung Anleger hinunter. Neben ihnen sprang eine Tür auf. Die Wucht des Aufpralls brachte sie ins Taumeln. Der Schwarzkittel sprang hervor und hieb mit seinen Klingen auf sie ein.

Wo kam diese verdammte Tür her? Warum gab es die nicht auf ihrer Andockseite, so dass sie damit hätten rechnen können? Blöderweise behinderten er und Aldan sich zunehmend beim Abwehren der Hiebe. Der Wächter zeigte große Geschicklichkeit darin den Kampf so zu lenken, dass sie sich selbst ins Gehege kamen.

Ein unvermittelter Tritt des Schwarzkittels in Aldans Gemächt und der folgende Schlag mit dem Schaft der Doppelklinge auf den Hinterkopf, setzte seinen Freund außer Gefecht. Duncan erwehrte sich mit Mühe allein der nächsten Klingenhiebe. Wenn sein Gegner nicht bald ermüdete, sah es nicht gut für ihn und Aldan aus, denn er spürte bereits das Schwinden seiner Kräfte. Noch nie waren sie so einem starken Kämpfer begegnet. Das musste ein Droide sein! Plötzlich traf ihn der Fuß seines Gegners mit solcher Wucht am Kinn, dass er Sterne sah und zu Boden ging.

Der Wächter hebelte ihm das Schwert aus der Hand, holte senkrecht mit seiner Klinge aus und stieß sie Richtung Duncans Hals. Das war es dann wohl! Er schloss die Augen und erwartete den scharfen Schmerz. Wider Erwarten trat der nicht ein. Nur der Piecks einer metallenen Spitze unter seinem Kinn. Er öffnete die Augen, sah den Wächter über sich stehen. Der Neigung des Kopfes nach sah der auf ihn hinunter. So regungslos wie Stein. Durch die verdammte schwarze Gaze war nicht der Ansatz eines Gesichtes zu erkennen, oder wenigstens irgendein Blinken von Dioden. Überraschend schwang der Schwarzkittel herum und rannte fort.

 

Duncan wollte später aufarbeiten, was ihm alles durch den Kopf ging. Er wälzte sich auf die Knie und kroch zu Aldan. Der setzte sich gerade auf und betastete stöhnend den Hinterkopf und sein Gemächt.

„Bei der Sonne unserer Erde, Duncan, was für ein Ding war das und warum hat es uns nicht getötet, was sicherlich im Sinne der Xomoden gewesen wäre?“

„Ich denke, es sollte uns nur aufhalten, bis die verdammten Reptilien weit genug fort sind. Das ist ihm gelungen. Aber es weiß nichts von dem angebrachten Sender. Wir können ihnen mit ausreichend Abstand folgen.“

„Duncan!“, Aldan zeigte auf einen Fleck am Boden nahe bei der Tür. „Was immer es ist, es blutet.“

Duncan zog seinen Kommunikator vom Gürtel, aktivierte den Scanner und hielt ihn an den kleinen dunkelroten Tropfen. Kaum fertig sendete er den Scan an die Analyseabteilung.

„Wenn der nicht von uns selbst ist, lichtet sich nun vielleicht das Geheimnis um den Schwarzkittel. Ein Öltropfen ist das jedenfalls nicht. Ich sende den Scan an die Datenbank.“

Er reichte Aldan die Hand und half ihm auf die Beine.

„Bist du genug beieinander, um den Xomoden zu folgen, Aldan?“

„Natürlich. Auf geht’s.“

 

Kaum in ihrem Raumjäger Platz genommen, peilte Duncan den Sender am Schiff des Feindes an und startete durch, sobald er ihn empfing. Der Vorsprung war natürlich recht groß, aber diese hoch entwickelten Sender verfügten über eine Reichweite, die das ganze bekannte Universum erfasste. Vielleicht auch etwas drüber hinaus, was aber noch keiner feststellen konnte. Ein Hypersprung in die erschlossenen Bereiche würde das Signal also keinesfalls verstummen lassen. Die Frage war nur, wie weit sie dem Signal folgen konnten, ohne zu tief in Feindgebiet einzudringen, und müssten sie umkehren, wurde ihnen dennoch verraten, wo der derzeitige Hauptstützpunkt der Xomoden verborgen lag.

Sie behielten den blinkenden Punkt auf ihrer Anzeige und die Koordinaten im Auge. Tatsächlich hatten sie längst einen Hypersprung der Xomoden erwartet, der sie in ihren Teil des Universums brachte. Warum auch immer die Feinde davon noch keinen Gebrauch machten, es beunruhigte Duncan und Aldan.

Plötzlich war das Signal fort. Überrascht schauten sie sich an, dann erhöhte Duncan die Geschwindigkeit und hoffte auf eine kurzfristige Störung oder Sichtkontakt bei der letzten ermittelten Position im neutralen Gürtel. Der Anzeige auf dem Schirm konnten sie nicht zuverlässig entnehmen, ob eine der vielen Signaturen das Xomodenschiff betraf oder nur andere Fähren, Frachter und Jäger erfasste. Es erforderte eine gewisse Nähe, damit die Signaturen Details übermittelten. Asteroiden befanden sich auch mehr als genug darunter. Das war wie die Suche nach einem Kiesel in einer Wüste. Musste sie die Technik des Senders ausgerechnet heute im Stich lassen? Fast war die letzte Position der Xomoden erreicht.

„Da!“, rief Aldan und zeigte auf eine Signatur, welche die Kennung für das Xomodenraumschiff übermittelte.

„Schaffen wir irgendwie, einen weiteren Sender daran anzubringen, Aldan? Wenn der Erste nicht wieder sendet, war unser Weg umsonst. Die Gelegenheit vertan.“

„Ich kann schlecht das Fenster öffnen, um während des Fluges mit dem Sender zu werfen, Duncan. Bleib nur die Hoffnung, dass sie auf einem der nächsten Planeten einen Zwischenstopp einlegen oder dort schon ihr Ziel erreicht haben. Es muss ja einen triftigen Grund haben, weshalb sie bisher keinen Hypersprung ausführten.“

„Fuck!“

Duncan zog den Jäger scharf nach links, um nicht mit dem zusammenzustoßen, der plötzlich wie aus dem Nichts zwischen ihnen und den Xomoden auftauchte und sie gleich unter Beschuss nahm. Ihr Schutzschild hielt das Schlimmste ab, die Instrumente zeigten jedoch einen starken Energieabfall an. Der Gegner, kleiner und wendiger, umschwirrte sie wie ein lästiges Insekt. In halsbrecherischen Manövern setzte er sich vor sie, schoss was seine Laserkanonen hergaben, rollte seitwärts weg und fing das Gleiche wieder von vorne an. Dieses verkappte flinke Ding war eben noch am Lufthafen von Grindon angedockt gewesen.

„Unser mysteriöser Freund ist wieder da, Aldan und will uns wieder aufhalten, bis seine Herren weg sind.“

Kaum ausgesprochen, sahen sie den Lichtblitz, mit dem die Xomoden in einem Hypersprung verschwanden.

„Scheiße!“ Aldans Faust traf voller Frust auf die Armlehne.

Duncan, selbst ein ausgezeichneter Pilot, feuerte mit seinen Lasern unerlässlich auf den kleinen lästigen Jäger. Obwohl dessen Gebieter fort waren, nahm er sie weiter unter Beschuss.

„Dieses mal hat er wohl nicht vor uns nur aufzuhalten. Anscheinend ist er unsere Hartnäckigkeit leid.“

Die beiden Jäger umkreisten und umrollten sich, manchmal waren sie sich so nah, dass man das weiße in den Augen des anderen blitzen sehen könnte, würde es sich dabei nicht um den vermummten Wächter handeln. Sie wichen ihren gegenseitigen Schüssen aus, rollten wieder herum, beharkten sich aufs Neue.

Duncan knirschte im Eifer des Gefechtes mit den Zähnen, riss seinen Jäger in die nächste Seitwärtsrolle, um Laserschüssen auszuweichen. Ein erschreckendes Rumpeln und Scheppern erfasste ihren Jäger, Gesteinsbrocken umschwirrten sie. Erst kleinere Schnelle, dann kamen die wesentlich größeren.

„Ein Meteoritensturm!“, rief Aldan.

Dem war sich Duncan auch bewusst. Behände wich er den gefährlich großen Brocken aus. Auch der Wächter musste den Gesteinsbrocken nun mehr Aufmerksamkeit widmen als ihnen. Dennoch gelang es ihm wie auch Duncan, manche Brocken als Deckung zu nutzen und daraus hervorzustoßen, um den Gegner zu attackieren. Der aufreibende Tanz um die Meteoriten forderte beiden Seiten alles Können ab. Duncan spürte Schweißperlen auf seiner Stirn. Die Handflächen waren längst feucht.

Der Wächter vollführte eine Seitwärtsrolle, um einem Meteoriten auszuweichen, der Rumpf rückte groß in Duncans Schusslinie. Der Treffer schubste den Gegner aus der geplanten Bahn, deshalb tuschierte er einen größeren Brocken und geriet ins Trudeln. Eine dünne Rauchfahne zeigte, dass der gegnerische Jäger Federn ließ. Dem Wächter gelang das Trudeln abzufangen, wich dabei Meteoriten aus und kam wieder ins Trudeln. Duncan folgte ihm, ohne weitere Schüsse abzugeben. Warum er nicht einfach kurzen Prozess machen konnte, lag womöglich daran, dass der Schwarzkittel ihn auf Grindon auch verschont hatte. Der verdammte Meteoritensturm zeugte davon, dass sie nahe des neutralen unbewohnten Planeten Pokoe waren. Der Planet lag im Zentrum der hier häufig auftretenden Meteoritenstürme. Es war offensichtlich, dass der Wächter versuchte, auf Pokoe zu landen.

Das Kommunikationssystem in Duncans Jäger forderte mit eindringlichem Ton die Annahme eines Gespräches.

„Commander St. John hier.“

„Seid gegrüßt, Duncan und auch Ihr, Aldan.“

„Admiral Simon? Was verschafft uns die Ehre, welche gerade etwas unpassend kommt?“

„Unpassend?“

Der Admiral klang etwas beleidigt.

„Entschuldigt, Admiral. Meine ganze Konzentration wird von Meteoriten beansprucht.“

Weshalb kontaktierte sie der Admiral höchstpersönlich? Wegen des toten Diplomaten? Das konnte doch warten, bis sie wieder auf Molahir landeten.

„Dann konzentriert Ihr Euch auf die Meteoriten und Master Aldan hört mir zu! Es geht um die Blutanalyse! Seid ihr euch sicher, dass euch beim Scannen kein Fehler unterlaufen ist?“

Aldan verzog echauffiert das Gesicht.

„Ganz sicher! Warum?“

„Weil diese Blutprobe gar nicht existieren dürfte“, erwiderte der Admiral zurückhaltend.

„Wie müssen wir das verstehen?“, fragte nun auch Duncan gespannt nach.

„Nun, die Daten dieser DNA sind nur noch in den archivierten Dateien von längst ausgestorbenen Spezies zu finden. Deshalb ließ das Ergebnis recht lange auf sich warten. Das System hinterfragte ständig die Richtigkeit dieser frischen Probe. Diese Lebensform existiert seit … in irdischer Zeitrechnung zu eurem Verständnis … hundertachtundneunzig Jahren nicht mehr.“

Was war das denn für ein Blödsinn?!

„Um welche Lebensform soll es bei der Probe denn gehen?“, hakte Duncan nach.

Admiral Simon antwortete nicht gleich, seufzte dann leise und sagte schließlich: „Um einen Talerianer.“

Skeptisch sahen Duncan und Aldan einander an. In ihrer Ausbildung durch die Molhasen war auch die traurige Geschichte Talerias nicht unerwähnt geblieben, doch der Lehrstoff beschränkte sich auf den tragischen Untergang vor so langer Zeit. Nirgends wurde die Lebensform oder Lebensumstände des damit verbundenen Volkes erwähnt. Duncan ging davon aus, dass keiner der ehemaligen Datenerfasser es der Mühe wert erachtet hatte Details einer unwiederbringlich zerstörten Welt zu erfassen und damit das Wissen darum verloren ging. Deshalb liebte er die alten wissenschaftlichen Bücher der Erde so sehr. Viel von dem Inhalt fand sich auch nicht in der Datenbank des demokratischen Bündnisses wieder.

Er räusperte sich, weil es ihm doch irgendwie die Sprache verschlagen hatte. Und das ständige Ausweichen vor den Meteoriten machten das Sammeln seiner Gedanken nicht einfacher.

„Admiral, ich bin erstaunt, dass überhaupt DNA Talerias erfasst wurde. Niemand erwähnte das jemals. Was wissen Sie über das Volk?“

Auch der Admiral räusperte sich. Duncan war, als müsse der Mann erst überlegen, was er preisgab. Und fuck, hoffentlich endete bald dieser verdammte Meteoritenhagel!

„Duncan, Aldan … das alles war auch lange, bevor ich existierte. Vielleicht versucht man uns zu täuschen. Vielleicht ist es den Xomoden gelungen dieses Blut synthetisch nachzubilden und sie wollen damit nur Verwirrung stiften.“

„Wir verfolgen durch diesen Meteoritensturm gerade das Individuum, das diesen Blutstropfen auf Grindon hinterließ. Ein Schwarzkittel“, teilte Aldan dem Admiral mit.

Der Ansatz von Schnappatmung drang durch den Lautsprecher an ihre Ohren.

„Passt gut auf euch auf“, gab der Admiral fast krächzend von sich. „Und wenn es irgend möglich ist, bringt dieses Individuum mit. Bestenfalls lebend. Es gilt wichtige Fragen zu beantworten, was dieses Blut betrifft.“

Die Verbindung war beendet.

„Hast du auch das Gefühl, dass der Admiral uns etwas vorenthält, Duncan?“

„Ja. Er weiß etwas über das alte Volk. Ich hoffe nur, wenn das Individuum uns mit Blicken verdampfen könnte, er uns darüber wenigstens nicht im Dunklen ließe.“

„Deine Fantasie macht diesen Ausflug gerade nicht angenehmer.“

Er musste Aldan innerlich zustimmen. Doch was wussten sie schon von ihrem Gegner, außer, dass er ihnen bisher sehr gefährlich geworden war? Er hasste es, wenn man ihm lebenswichtige Informationen vorenthielt.

Sie ließen den trudelnden Gegner nicht aus den Augen. Die Wahrscheinlichkeit den Piloten lebend zu fangen war nicht besonders hoch. Trotz der nicht abschätzbaren Gefährlichkeit wollte er den Schwarzkittel dennoch lieber lebend nach Molahir bringen.

 

So abrupt wie er begonnen hatte, endete der Meteoritensturm. Eine dichte Staubwolke umgab Pokoe ständig. Die einschlagenden Brocken wirbelten noch mehr Staub auf und verdichteten sie. Ein guter Teil davon würde wieder zu Boden sinken, doch nie genug, dass ein Flug in die Wolke unbedenklich wurde. Man sah die Planetenoberfläche nicht und die Sensoren scheiterten an der Dichte der Staubmasse. Keine Angabe wie weit der Boden entfernt war. Der trudelnde Wächter verschwand bereits in dem gelblichen Staub.

„Duncan, wir können jetzt und hier nicht hinterher! Das ist zu riskant! Lass uns um den Planeten fliegen und eine weniger dichte Stelle suchen. In Bodennähe können wir dann über die Oberfläche streifen und nach dem Wächter suchen.“

Die Idee machte Sinn, doch er fürchtete, sich so weit von ihrem Gegner zu entfernen, dass sie ihn nicht wiederfanden. Pokoe war verdammt groß.

„Ich verlasse mich auf mein Gefühl. Das hat noch nie versagt.“

Gleich darauf steuerte Duncan den Jäger in den Staub.

 

 2. Kapitel

 

 

„Sagte ich nicht, hier wäre die Staubwolke zu riskant?“, schimpfte Aldan und versuchte, wenigstens etwas des Sandes von seiner Kleidung zu klopfen.

Ein sinnloses Unterfangen. Auch Duncan spürte den Sand in jeder Hautfalte, den Nasenlöchern und den Zähnen. Er band ein Tuch um seinen Kopf und zog es über Mund und Nase.

„Ja. Zieh mich zur Rechenschaft, wenn wir wieder auf Molahir sind. Jetzt brauchen wir unsere Energie, um den Schwarzkittel und Schutz zu suchen. Der nächste Meteoritensturm wird nicht lange auf sich warten lassen.“

Aldan schlang ebenfalls ein Tuch um Mund und Nase und sah auf die Koordinatenanzeige seines Kommunikators.

„Vermutlich muss ich noch dankbar sein, dass du den Jäger nicht stumpf in den Boden gerammt hast!“

„Der Boden war eben näher unter der Staubwolke, als mein Instinkt wahrnahm. Gibt es außer Vorwürfen auch konstruktive Ideen, wie wir uns bis zur Abholung schützen können?“

Er hob ein paar abgefallene Teile des Jägers auf und warf sie durch die geborstene Scheibe auf die Sitze. Die mussten ja nicht wie Müll überall liegen bleiben.

Aldan befreite seine Nase lautstark von Dreck, bevor er antwortete: „Nicht weit von hier ist ein stabiles Höhlensystem, in dem die Molhasen einen der hundert Generatoren für die Atmosphäre aufgebaut haben.“

Stimmt. Daran hatte Duncan in seinem Frust nicht gedacht. Es gab hier Höhlen und die mussten Meteoritensicher sein, sonst gäbe es die Atmosphäre längst nicht mehr. Nur einmal war er auf diesem fiesen Sandball gelandet, um einen Attentäter einzufangen. Das war so schnell gegangen, dass sie längst wieder fort waren, als der nächste Meteoritenhagel begann. Sonst hatte er Pokoe nicht viel Interesse gewidmet. Wusste nur, dass die Molhasen die Generatoren irgendwann wieder abbauen wollten, um sie woanders zu nutzen. Auf Pokoe gab es außer Sand nichts. Keine Metalle, keine Edelsteine, keine Möglichkeit Nahrungsmittel anzubauen oder sonst etwas, was für irgendeins der vielen Völker nützlich wäre.

„Wie weit ist es bis zu dieser Höhle?“

Er überprüfte den Sitz von Schwert, Dolch und Pistole und band die Wasserflasche auch an den Gürtel.

„Wir sollten uns sputen“, erwiderte Aldan.

„Woher kennst du die Höhle?“

„Ich brachte mal einen molhasischen Ingenieur her, der was reparieren musste. Die Werkstattfähren sind in Meteoritenstürmen zu träge. Er rechnete sich in meinem Jäger bessere Überlebenschancen aus.“

Sein Freund machte doch nicht etwa Nebengeschäfte? Das war verboten, damit sie nicht erpressbar wurden.

„Hast du damit einen Gewinn eingestrichen?“

Beleidigt blitzten ihn Aldans Augen an.

„Duncan! Blödsinn! Es hatte mich einfach gereizt Pokoe anzufliegen.“

Beschwichtigend hob Duncan eine Hand.

„Du verstehst, dass ich nachfragen musste. Jetzt komm, führe uns zu dieser verdammten Höhle.“

 

Während Aldan die Anzeige der Koordinaten nicht aus den Augen ließ, sah Duncan immer wieder mit einem mulmigen Gefühl zur Staubwolke hinauf. Jeden Moment konnte es wieder Meteoriten hageln. Etwas rechts von ihnen nahm er einen metallischen Schimmer im Sand wahr.

„Ich glaube, wir haben den Schwarzkittel gefunden.“

Er deutete in die Richtung.

„Wir sollten uns nicht mit Umwegen aufhalten, Duncan. Bisher haben wir einfach Glück gehabt. Wir sollten das nicht überstrapazieren.“

„Ich stimme dir zwar zu, doch da nicht vorhersehbar ist, ob der nächste Hagel in einer Minute, einer Stunde oder sonst wann beginnt, sollten wir unser Glück noch ein wenig herausfordern und nachsehen, ob wir den Schwarzkittel womöglich retten, oder wenigstens den Leichnam für Admiral Simon mitnehmen können.“

Genervt fuhr Aldan mit den Händen durch die Luft.

„Natürlich! Dann belasten wir unseren unsicheren Weg eben noch damit, eine Leiche hinter uns her zu schleifen!“

Er ließ Aldan stehen und ging auf das metallische Schimmern zu.

„Vielleicht lebt er noch. Ich muss mich versichern! Der Gedanke, vielleicht einen Lebenden zurückgelassen zu haben, würde mich ewig verfolgen.“

Mit einem frustrierten Schnauben folgte Aldan ihm.

„Der Mistkerl wollte uns umbringen, aber ja, ihn dafür zu retten und uns in weitere Schwierigkeiten zu bringen, macht echt Sinn!“

Kleine Sandwirbel behinderten immer wieder ihre Sicht, doch schließlich erreichten sie den abgestürzten Jäger. Eine Tragfläche war abgebrochen und lag ein gutes Stück entfernt, wo die Schleifspur begann. Der Rumpf hatte sich tief in den Sandboden gegraben, was die Rutschpartie schließlich bremste.

„Das Ding sieht noch ramponierter aus als unser eigener Jäger, Duncan.“

„Ja, aber die Pilotenkanzel ist unversehrt. Und leer.“

Er kontrollierte die Gurte am Pilotensitz. Kein Blut, das von einer Verletzung zeugte. Doch … an der Kante des Sitzes und im Fußraum noch mehr. Ein kleines Tuch war damit getränkt.

Aldan rollte mit den Schultern, dass es leise knackte.

„Langsam gruselt es mich vor diesem Schwarzkittel. Die Kraft, die rasanten Reflexe und Kampftechnik, woran wir zusammen scheiterten … und diesen Absturz hat er auch noch überstanden …“

„Wir haben unsere Bruchlandung auch überlebt, Aldan.“

Er zerrieb etwas Blut zwischen den Fingerkuppen. Es sah nicht ungewöhnlich aus. Roch auch nicht abstrus.

„Da sind Spuren im Sand, fast zugeweht“, rief Aldan aus. „Sie führen Richtung Höhlensystem. Womöglich kennt der Schwarzkittel das auch.“

In dem ramponierten Jäger fand Duncan nichts, was ihnen nützlich sein könnte und die Technik sah zwar hochmodern aus, aber nicht so speziell, dass daran für das demokratische Bündnis etwas Neues zu entdecken wäre.

„Gehen wir, Aldan. Wenigstens ist es jetzt kein Umweg mehr zu den Höhlen.“

Die Fußspuren waren mal besser, mal schlechter zu erkennen. Stellenweise ganz zugeweht, ein paar Schritte weiter dann wieder sehr deutlich sichtbar.

„Der Kerl zieht definitiv das linke Bein nach“, murmelte Duncan mehr für sich selbst und sah zu Aldan. „Ist der Gesteinshaufen da vorn schon der Eingang zur Höhle?“

Sein Freund schüttelte leicht den Kopf. „Leider nicht. Dorthin ist es noch ein gutes Stück.“

Die Spuren führten auf die Gesteinsbrocken zu. Ein flacher Krater umgab die Ansammlung. Das war zweifellos ein Meteorit gewesen, der den Aufprall nicht heil überstanden hatte. Der Sand auf Pokoe war übersät von Gesteinsbrocken. So ein Ding hatte auch ihre Landung unsanft gebremst. Aber auf ihrem Weg zur Höhle gab es bisher erstaunlich wenige.

Je näher sie dem Gesteinshaufen kamen, umso mehr wurden sie der Größe gewahr. Duncan schätzte die Höhe auf gut fünfzehn Meter. Dass der Krater so seicht war, deutete darauf hin, dass dieses Gestein eher leicht, porös und zudem in sehr tiefem Sand einschlug. Die Schwerter kampfbereit in den Händen kamen sie dem Haufen näher, teilten sich auf und begannen ihn wachsam zu umrunden.

Die Gesteinstrümmer hatten mehrere tiefe Nischen gebildet, worin ein Mann ihrer Größer leicht hineinpasste. In jede sah Duncan hinein, versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Er war hier! Ob verblutet oder lebend, er war hier! Bei jeder Nische kribbelte sein Nacken vor Anspannung. Verräterische Spuren waren leider nicht mehr auszumachen. Um den Haufen lagen abgespaltene Steinplatten, die der Wind von Sand freihielt. Und der Schwarzkittel hatte das geschickt für seine Tritte genutzt, wenn auf Aldans Seite nicht mehr zu sehen war.

Eine wehende Stoffecke ließ ihn etwas zusammenzucken, doch gleich darauf wurde Aldan erkennbar, der ihm entgegen schlich. Wo war der Schwarzkittel? Wenn auf Aldans Seite Spuren von hier fortführten, dann würde er nicht mehr schleichen, sondern ihn zu sich winken. Der Kerl konnte sich doch nicht in Luft aufgelöst haben! Oder doch? Verfügte diese Spezies über die Gabe oder die Technik körperlich unsichtbar zu sein?

Eine umkippende mannshohe Steinplatte traf ihn schmerzhaft an der rechten Schulter, ließ seinen Schwertarm wie unter Strom vibrieren, bevor sie in mehrere Teile zerbrach.

---ENDE DER LESEPROBE---