Marshal Hogans Stolz - Luke Sinclair - E-Book

Marshal Hogans Stolz E-Book

Luke Sinclair

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Beschreibung

Jäh aus seinem ruhigen, fast beschaulichen Alltag gerissen, muss Marshal Hogan sich mit einem besonders üblen Schurken auseinandersetzen: Vidow, der keine Gnade und kein Erbarmen kennt. In der Bergwildnis, die sich bereits in ihr Winterkleid zu hüllen beginnt, trifft Hogan, auf der Jagd nach Vidow, den eigensinnigen Gebirgsbewohner Russel. Die beiden ungleichen Männer müssen sich zusammenraufen, denn sie haben das gleiche Ziel: den grausamen Halunken zur Strecke bringen und dessen Geisel, Russels indianische Frau, befreien … Die Jagd bringt beide an den Rand ihrer Kräfte und immer scheint ihnen der Bandit einen Schritt voraus zu sein. Kommt es im wilden, chaotischen Goldgräbernest Darkwood City endlich zum Showdown?
Ein Roman, der jeden in Atem hält!

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Luke Sinclair

 

 

Marshal Hogans Stolz

 

 

 

 

 

Western

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

 

Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv 

Cover: © by Steve Mayer, Motiv Firuz Askin, 2022 

 

Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang

 

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

 

Alle Rechte vorbehalten

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

1. Kapitel 

2. Kapitel 

3. Kapitel 

4. Kapitel 

5. Kapitel 

6. Kapitel 

7. Kapitel 

8. Kapitel 

9. Kapitel 

10. Kapitel 

11. Kapitel 

12. Kapitel 

13. Kapitel 

14. Kapitel 

15. Kapitel 

16. Kapitel 

17. Kapitel 

18. Kapitel 

19. Kapitel 

20. Kapitel 

21. Kapitel 

22. Kapitel 

23. Kapitel 

 

Das Buch

 

 

Jäh aus seinem ruhigen, fast beschaulichen Alltag gerissen, muss Marshal Hogan sich mit einem besonders üblen Schurken auseinandersetzen: Vidow, der keine Gnade und kein Erbarmen kennt. In der Bergwildnis, die sich bereits in ihr Winterkleid zu hüllen beginnt, trifft Hogan, auf der Jagd nach Vidow, den eigensinnigen Gebirgsbewohner Russel. Die beiden ungleichen Männer müssen sich zusammenraufen, denn sie haben das gleiche Ziel: den grausamen Halunken zur Strecke bringen und dessen Geisel, Russels indianische Frau, befreien … Die Jagd bringt beide an den Rand ihrer Kräfte und immer scheint ihnen der Bandit einen Schritt voraus zu sein. Kommt es im wilden, chaotischen Goldgräbernest Darkwood City endlich zum Showdown?

Ein Roman, der jeden in Atem hält!

 

 

***

 

 

1. Kapitel

 

Es war noch früh am Morgen, als die vier fremden Reiter am Stadtrand von Cedar Creek auftauchten. Sie hielten kurz an und beobachteten das kleine verschlafene Nest, als wollten sie sich alle Örtlichkeiten genau einprägen. Marshal Hogan stand auf dem Vorbau von Sallys Hotel und blickte mit leicht zusammengekniffenen Augen in ihre Richtung. Aber die Entfernung war noch zu groß, um etwas von ihnen zu erkennen. Er zuckte die Achseln und ging ins Hotel, um zu frühstücken. Wie konnte er auch ahnen, dass mit diesen vier Reitern die Hölle gekommen war …

 

Es kamen hin und wieder Fremde nach Cedar Creek, und die meisten blieben nicht lange. Aber es war ungewöhnlich, dass sie zu so früher Stunde auftauchten.

Die vier Reiter hatten ihre Pferde inzwischen wieder in Bewegung gesetzt und bogen ohne Hast in die Main Street ein. Ihre wachsamen Blicke registrierten alles, ohne die geringste Kleinigkeit außer Acht zu lassen.

Es waren keine sorglos scheinenden Cowboys, die in eine Stadt ritten, sich auf einen Whisky oder Bier im Saloon freuten und zu jedem derben Unfug bereit waren. Ihre Gesichter waren ernst und angespannt, und eine Aura von Misstrauen und Feindlichkeit ging von ihnen aus.

Einer von ihnen, den die anderen nur Bo zu nennen pflegten, sagte zu dem Anführer der kleinen Gruppe:

»Dieser Marshal von Cedar Creek soll’n verdammt scharfer Hund sein.«

Gene Vidow grinste überlegen.

»Nun, sind wir das vielleicht nicht? Man hat mir erzählt, dass Hogan inzwischen in die Jahre gekommen sei. Früher, da soll er mal mit seiner Kanone 'ne ganz gute Nummer gewesen sein. Aber die Zeit zehrt an einem Mann. Sie höhlt ihn aus, und wenn er sich erst mal in so eine Stadt verkriecht, dann ist von ihm nur noch die Hülle übrig. Und von so was lassen wir uns doch nicht abschrecken. Wir doch nicht! Oder was meinst du, Mel?«

Der mit Mel Angesprochene war ein überdurchschnittlich großer Bursche in fransenbesetzter Lederkleidung. Er spuckte seinen Kautabak an der Mähne seines Pferdes vorbei und sagte: »Hab ’n komisches Gefühl bei der Sache. Den Namen Hogan habe ich zu oft gehört, um ihn einfach zum alten Eisen zu werfen.«

Sie waren vor dem Hotel angekommen und hielten ihre Pferde an.

»Lass uns erst mal in Ruhe frühstücken«, schlug Gene Vidow vor, »dann vergehen solche Gefühle meistens.«

Sie saßen ab und banden ihre Tiere an das Geländer der Veranda, und Vidow sagte leise: »Nach dem Frühstück geht es an die Arbeit, Jungs. Dann schnappen wir uns zunächst mal Hogan. Und wenn die anderen sehen; wie wir mit ihrem Marshal umspringen, dann fällt uns diese ganze verdammte Stadt wie ’ne reife Melone in den Schoß.«

 

 

2. Kapitel

 

»Das gleiche wie immer«, sagte Sally mit einem Lächeln und stellte das Tablett mit dem Frühstück auf den Tisch.

Hogan schaute kurz zu ihr hoch, aber er erwiderte das Lächeln nicht. Seine Gedanken waren woanders, und auch sein Blick kehrte sogleich wieder zu den vier Reitern zurück, die vor dem Hotel anhielten und aus den Sätteln glitten.

Sie sahen etwas verwildert aus, wie Männer, die bereits mehrere Nächte im Freien verbracht hatten.

Aber ihre Pferde waren frisch. Sie waren nicht die Nacht hindurch geritten.

Weshalb kamen sie erst am Morgen in die Stadt?

Sallys Blick war dem von Hogan gefolgt, und auch sie bemerkte die Reiter.

»Oh«, sagte sie erstaunt, aber es schwang keine Freude darin mit. »Sieht so aus, als bekämen wir Arbeit.« Sie ging in die Küche zurück, und Hogan sah ihr kurz nach. Sally war eine erfahrene Frau, und das Wir, das sie benutzt hatte, deutete darauf hin, als was sie die Fremden einschätzte, die jetzt hereinkamen.

Der Erste, der offenbar ihr Anführer zu sein schien, trug einen langen Staubmantel, der sich an der einen Seite leicht bauschte, da, wo der Revolver saß. Der zweite war ein Riese von einem Kerl. Er trug ein hirschledernes Jagdhemd, das vermutlich eine Squaw in irgendeinem Indianerdorf gefertigt hatte. Auf dem Kopf trug er eine Schildmütze aus Biberfell. Die beiden letzten waren unauffällig gekleidet mit abgetragenen Cordjacken, und der eine von ihnen fiel nur durch eine ausgeblichene Kavalleriehose auf. Dazu trug er Stiefel mit kleinen Sporen, wie sie bei der Armee üblich waren.

Der Anführer warf Hogan einen kurzen Blick zu und ging dann, gefolgt von den Übrigen, zu dem anderen Ende des langen Tisches.

Hogan wurde das Gefühl nicht los, dieses schmale, fast hohlwangig wirkende Gesicht mit der spitzen Nase schon einmal gesehen zu haben. Doch was ihm besonders daran auffiel, waren die Augen des Mannes. Sie wirkten farblos und ohne jede Regung. Sie nahmen nur wahr und gaben nichts preis. Sie wirkten leblos, wie die Augen einer Puppe.

»Was zu essen, Lady«, sagte Gene Vidow laut in den Raum, »wie es hungrigen Männern gebührt.«

»In zehn Minuten«, antwortete Sally von der Küche her, und Hogan schien es, als klänge ihre Stimme schärfer als sonst.

Die Männer am anderen Ende des Tisches unterhielten sich leise und beobachteten Hogan unverhohlen. Der, den sie Mel nannten, wirkte im Sitzen noch größer als vorher. Unter dem mit Fransen besetzten Leder schienen sich die harten Muskeln eines Pferdes zu bewegen. In seinen Augen lag etwas Gemeines, das an einen Wolf erinnerte.

Hogan kannte sich mit Männern aus, und er wusste sofort, dass diese da gefährlich waren.

Kerle wie die tauchten nur selten zufällig irgendwo auf. Meistens passierte etwas.

Hogan konnte sich nur noch nicht vorstellen, was.

Seit man drüben in den San Juan Bergen Gold gefunden hatte, befand sich etwas mehr Geld in der Bank, weil die Digger aus den Bergen manchmal kamen und ihre Funde in Bares umtauschen wollten. Aber das war nur selten der Fall, denn der Weg bis nach Cedar Creek war lang und beschwerlich. Es war also keine große Beute in der Bank zu erwarten.

Der Duft von gebratenem Speck zog aus der Küche herüber, und wenig später erschien Sally mit einer Schüssel gebratenem Fleisch und einer anderen voll Bratkartoffeln und stellte sie zu den Fremden auf den Tisch, die kräftig zulangten. Sie aßen schnell und geräuschvoll, ohne sich um irgendwelche Tischmanieren zu kümmern.

Gene Vidow sah zu Hogan herüber; und ihre Blicke trafen sich. Hogan begann sich dunkel an diesen Mann zu erinnern, aber noch war alles verschwommen und unklar.

Als sie mit dem Essen fertig waren, zündete Vidow sich eine Zigarre an. Mel stopfte seine Pfeife. Immer wieder schauten sie zu Hogan hin, so als wollten sie ihn provozieren. Aber der Marshal blieb ruhig. Wenn es hier zu einem Kampf käme, würde er gegen diese vier Männer den Kürzeren ziehen. Es wäre klüger, das Hotel so bald wie möglich zu verlassen, aber er zögerte, Sally mit diesen Burschen allein zu lassen.

Sally mochte dieses Restaurant nicht besonders, das wusste Hogan. Aber es war das Einzige, was ihr Vater ihr hinterlassen hatte, und sie war vernünftig genug, diese Chance, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, nicht zu verspielen. Diese gemeinsame Bereitschaft, das Leben durch Kompromisse erträglicher zu machen, hatte zwischen Sally und Hogan eine Art Seelenverwandtschaft entstehen lassen, die manchmal über bloße Zuneigung hinausging.

Mel erhob sich, kam dicht an Hogan vorbei und schaute durch das Fenster nach draußen zu den Pferden. Bo stand ebenfalls auf und ging in die Küche. Kurz darauf hörte Hogan Sallys protestierende Stimme. Die anderen beobachteten ihn lauernd.

Aus der Küche war ein klatschendes Geräusch zu hören. Geschirr schepperte und zerbrach. Dann hörte man ein Keuchen, als ob sich jemand körperlich gegen etwas zur Wehr setzte.

Im selben Moment schob Gene Vidow seinen Stuhl zurück und riss den Revolver heraus. Das Klicken des Abzughahns klang hart und tödlich.

Hogan wurde urplötzlich klar, dass er zu lange gezögert hatte. Noch ehe er irgendwie reagieren konnte, knallte Mels Pranke auf den Tisch und nagelte Hogans Hand dort fest.

Hogan versuchte sich loszureißen, aber genauso gut hätte er versuchen können, einen Bisonbullen zur Seite zu schieben. Obwohl er nicht gerade ein Schwächling war, kam er gegen die unglaubliche Kraft dieses Riesen nicht an.

Vidow hielt mit einem kalten Grinsen seine Waffe auf Hogan gerichtet.

»Er hat dir gerade das Leben gerettet«, sagte er.

In dem Augenblick kam jemand herein. Es war Jack Wagoner, dem der Gemischtwarenladen an der Ecke gehörte. Er machte zwei Schritte in den Raum und blieb dann abrupt stehen.

»Was geht denn hier …«, wollte er protestieren, aber Vidows Revolver schwenkte sofort zu ihm herum. Wagoner war ein großer, starker Mann, doch unter der Drohung dieser Geste ging ihm augenblicklich die Luft aus.

»Setz dich irgendwo hin und halt den Mund!«, befahl Vidow knapp.

Jack Wagoner warf einen kurzen, hilflosen Blick auf Hogan und kam dieser Aufforderung ohne weiteren Protest nach.

Hogan sah noch, wie Sally von Bo aus der Küche gezerrt wurde, dann riss Mel ihm mit einem kräftigen Schwung den Arm auf den Rücken, trat gleichzeitig mit dem Fuß den Stuhl unter ihm weg und warf ihn mit dem Gesicht auf den Tisch.

Hogan versuchte sich wegzudrehen und diesem brutalen Griff zu entkommen, aber Mel drehte ihm den Arm so weit auf den Rücken, dass es in der Schulter knackte und er glaubte, das Schulterblatt aus dem Rücken brechen zu hören.

»Halte schön still«, sagte er beinahe sanft, »oder du wirst künftig mit nur einem Arm auskommen müssen.«

Der Schmerz trieb Hogan den Schweiß auf die Stirn. Dass ihm dabei das Blut aus der Nase lief, war dagegen eher unbedeutend.

Er hörte Sallys Wimmern und versuchte gegen alle Vernunft, sich wieder zur Wehr zu setzen. Doch Mels Griff wurde nur noch fester, und Hogan hatte das Gefühl, als müssten seine Gelenkbänder gleich zerreißen. Der Schmerz trieb ihm ein dumpfes Keuchen aus dem Körper, und er stellte seine Bemühungen augenblicklich wieder ein.

Jack Wagoner fuhr ein Stück von seinem Stuhl hoch.

»Verdammt«, polterte er los, »ihr könnt doch nicht einfach hier …«

Gene Vidow richtete seine ausdruckslosen Augen auf ihn. »Willst du uns etwa Vorschriften machen?«, fragte er ruhig.

Wagoner sah von Vidow zu Hogan, dessen Gesicht blutig und von Schmerzen verzerrt war, und dann wieder zurück zu Vidow. Sein Gesicht schien eine Nuance schlaffer zu werden, und er sackte wieder auf seinen Stuhl zurück.

»Hutch, nimm ihnen die Waffen ab«, sagte Vidow zu dem vierten Mann, Dieser erhob sich, ging um Mel herum und zog den Revolver aus Hogans Holster. Dann näherte er sich Jack Wagoner und hob dessen Jacke hoch.

»Der hat keine Kanone«, sagte Hutch.

Vidow grinste. »Habe ich ihm auch nicht zugetraut.«

Hutch legte Hogans Revolver auf das andere Ende des Tisches neben Vidow. Sally wimmerte immer noch.

»Lass sie los«, schnauzte Vidow. »Wir haben jetzt keine Zeit für so was.«

Bo gab Sally frei. Das Oberteil ihres Kleides war zerrissen, und jeder konnte ihre Brüste sehen.

Hogan hätte sich diesen Anblick gern unter anderen Umständen gewünscht; dass es hier war, zusammen mit diesen gierigen Kerlen, ließ eine unerträgliche Wut in ihm hochsteigen.

»Du kannst ihn jetzt auch loslassen«, sagte Vidow in diesem Augenblick zu Mel.

 

 

3. Kapitel

 

Hogan spürte, wie der schmerzhafte Druck gegen seinen Arm nachließ, und eine taube Schwäche breitete sich darin aus. Er wusste nicht, ob er den Arm überhaupt noch bewegen konnte.

Er sah zu Sally hin, die sich auf einen Stuhl sinken ließ und ihr Kleid vorn zusammengerafft hielt.

Zitternd blickte sie von Bo zu Vidow und dann zu Hogan. Sie war stets eine selbstsichere und stolze Frau gewesen, und Hogan hätte sie noch nie derart verängstigt gesehen wie jetzt. Alles war anders als noch vor einer Stunde, und er wusste nicht, ob es jemals wieder so sein würde.

Langsam ließ er seinen Arm nach vorn gleiten und massierte mit der linken Hand die schmerzenden Gelenke. Ganz allmählich schienen Leben und Kraft in ihn zurückzukehren.

---ENDE DER LESEPROBE---