Mary McGirl - Carsten Böhn - E-Book

Mary McGirl E-Book

Carsten Böhn

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Beschreibung

Mary McGirl und andere Erzählungen - das Buch von Carsten Böhn. Der Autor nimmt Sie als Leserin und Leser mit auf eine Exkursion durch das Leben. Das Leben ist mehr als nur Worte, aber es kann in Worten beschrieben werden. Dies macht Carsten Böhn eindrucksvoll in seinen Kurzgeschichten und in Lyrik. Manchmal mag das Leben schwer sein, dann doch wieder leicht, all das finden Sie in diesem Buch. Nachdenkliches für einen unbeschwerten Lesetag.

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Seitenzahl: 54

Veröffentlichungsjahr: 2020

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20 Minuten
Im Café
Jetzt ist sie weg
Alt geworden
Mary McGirl
Unscharf
Alte Briefe
Angst
Die Tüte
Eiszeit
Der Kehrer
Frühlingsgedanken
Eine kurze Geschichte
Feierabend
Die langen Jahre im Leben einer Eintagsfliege
Hoffnung
Vision der letzten Wache
Verzweifeln
Der Clown
Die letzte Frage
Blickwinkel
Müde
Warten auf die Fähre
Der Engel
Quallen
Das vierblättrige Kleeblatt
Auf dem Spielplatz
Rückspiegelansichten
Ende des Wartens
Gedanken
Wie nahe
Mit Kindesaugen
Sehnsüchtig
Rote Klinker auf Baltrum
Glück
Klassik
Deine Stimme
List to do before I die
Kindesdank
Nichtschwimmer
Menschliche Ellipse
Im Spiegelsaal
Der Wunsch
Erzählung eines Freundes
Wiedersehen
Cashew
Weit draußen
Von Angesicht zu Angesicht
Stumme Gedanken sind so kraftlos
Sonntagmorgenerwachen
Dein Schatten
Geborgen am Ende ihres langen Weges
Morgenfall
Ansichtssache
In allen Sprachen
Graue Augen
Die Marionette
Im Schnee
Fallsucht
Einfach zu Hause
Wiedergefunden
Ein Abend
Dolphins in deep blue sea
Auch schon gemerkt
Langsam
Geborgen
Kinderlachen
Ansichten
Neunter November
Allein
Am Schreibtisch
Die Flötenspielerin
Vereinsamung
Ein Stein
Der Duft der Rose...
Sehnsucht
Fröhliche Vajnacht
Älter geworden
Zu reden verlernt
Was ich mir wünsche?
Erfahrung eines, der zu leben versucht
Lebensfreude
Eine Erfahrung
Das Abituriententreffen
Am Ende von Nirgendwo
Cap Frehel
Daniels Schlaf
Gehen lernen
Was hast Du getan?
Zerstoben
Wie, wenn ich Dich berührte
Gefühl
An manchen Abenden
Geborgen
Abschied zu Hause
Auf dem Nachhauseweg
Barfuß
Dreizehn Monate
Der Musikant 2034
Der Ventilator
Lied eines Blinden
Mit so manchem Gedanken
Sein wahres Gesicht
Tja
Unter Leuten
Zum Geburtstag
Wegebier
Über dir
Zweifach, dreifach, …. einfach Kind
Dein Geschenk
Dass Du das wirklich tatest
Das Wort
Tödliche Hoffnung
Auf der Insel
Oh happy day
Besser
Brief an mich selbst
Das Leben
Briefe
Was von mir...

Mary McGirl

Von Carsten Böhn

Buchbeschreibung:

Mary McGirl und andere Erzählungen

Die Sammlung von Kurzgeschichten und Lyrik zeigt alle Seiten des Autorenlebens. Ob es Liebe, Trauer, Angst, Verzweiflung oder Hoffnung ist. Am Ende ist es das normale Leben eines Jeden. Die Macht der Worte ist nicht zu unterschätzen und Carsten Böhn bringt diese Punktgenau zu Ihnen, als Leserin und Leser. Kommen Sie also mit auf diese besondere Reise.

Carsten Böhns erstes Werk entstanden in vielen Jahren ist auch eine Reise in die Geschichte eines Menschen.

Über den Autor:

Carsten Böhn ist nicht nur Verleger im Baltrum Verlag, er liest gerne, er liest viel. Schon in sehr jungen Jahren hat er aber auch das Schreiben für sich entdeckt, weit über das Pflichtschreiben hinaus. Worte sind sein Lebenselixier und begleiten ihn seit jeher. All die Macht der Worte zu erkennen war vielleicht auch mal weniger präsent, doch da waren sie immer.

Carsten Böhn lebt in der Pfalz, er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Mary McGirl

und andere Erzählungen

Von Carsten Böhn

Baltrum Verlag

Weststraße 5

67454 Haßloch

[email protected]

www.baltrum-verlag.de

Impressum

© 2020 Baltrum Verlag GbR

BV 2012 – Mary McGirl und andere Erzählungen

Von Carsten Böhn

Umschlaggestaltung: Baltrum Verlag GbR

Illustration: Baltrum Verlag GbR

Lektorat, Korrektorat: Baltrum Verlag GbR

Herausgeber: Baltrum Verlag GbR

Verlag: Baltrum Verlag GbR, Weststraße 5, 67454 Haßloch

Internet: www.baltrum-verlag.de

E-Mail an [email protected]

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Die ersten Seiten sind immer die schwersten;

dann fange einfach ein paar Seiten weiter an.

20 Minuten

Zwanzig Minuten mit der Bahn, aussteigen, über den Bahnhofsvorplatz laufen und sich direkt in einem kleinen Café in die Sonne setzen.

Ich schaue mich um und bin in einer anderen Welt.

Ich kann dort Stunden sitzen und werde vermutlich nicht einen Menschen kennen.

In Berlin leben heute so viele Menschen wie vor zwölftausend Jahren auf dem ganzen Planeten.

Wo führt das noch hin?

Im Café

Und währenddessen fällt der Regen.

Meine Hand umfasst die heiße Tasse Tee,

meine Augen kleben an der Scheibe,

an der die Regentropfen vorsichtig

in mein Gemüt hinab tropfen.

Gedankenverloren

sitze ich seit Stunden

an dem Tisch,

in meinen Ohren klingen noch ganz frisch

deine Worte vom Abschied nehmen.

Währenddessen fällt der Regen

sanft auf meine Wunden

und ich beginne zu spüren

irgendwann stehe ich auf,

lasse mich hier so sitzen

und gehe.

Ignoranz

beschert keine heile Welt.

Jetzt ist sie weg

Als Jugendliche

saßen wir

beieinander

und bewerteten die Welt

aus unserer Sicht,

wogen ab

und besprachen uns

was wir anders machen werden.

Wir hatten mit Löffeln die ganze Weisheit

gegessen

und vergaßen doch dabei

alles wird verdaut.

Alt geworden

Ich bekomme dieses Bild

schon seit Wochen

nicht mehr aus dem Sinn,

wie sie vor mir auf dem Tisch lag,

faltig ist sie geworden

und wenn meine rechte Hand sie berührt

fehlt die Spannung auf der Haut.

Die Altersflecken sagen mir deutlich

es ist die Hand eines alten Mannes.

Und als ich aufstehe

wird mir plötzlich bewusst,

es ist meine eigene.

Mary McGirl

Als er die Tür hinter sich schloss, fühlte er eine tiefe Beklemmung in sich. Er war schon oft in fremden Häusern gewesen, bei Lebenden und bei Toten, doch hier war es anders.

Das Haus hatte den Besitzer gewechselt, er kannte ihn noch nicht einmal, nur vom Hörensagen.

Sonderbar, zwischen Möbeln zu stehen, die eigens für diese Zimmer gefertigt, Schubladen zu öffnen, die, karg gefüllt, mehr über ihren früheren Benutzer verrieten, als er es jemals bei überfüllten Schubladen bemerkt hätte.

Diese wenigen Sachen waren eindeutig, verrieten, was sie dachte, wie sie fühlte, wie sie lebte: Mary McGirl.

Gestorben, irgendwann im März dieses Jahres, beerdigt mit all ihren Gefühlen und Gedanken auf einem dieser irischen Friedhöfe, die aussehen, als wären sie selbst begraben; Mary McGirl; begraben, verkauft und vergessen.

Vergessen?

Nein, das wusste er, als er sich in diesem Haus umsah, in dieser gekauften Vergangenheit, in diesem Stück Leben der Mary McGirl, er würde sie nicht mehr vergessen können.

Sie, deren Fahrausweis der Witwen des Unabhängigkeitskrieges auf der Fensterbank ein langes Leben ohne ihren Mann verriet, zwei Kinder hatte sie von ihm, großgezogen, weggezogen, ausgewandert?

Nachrichten der Post, unterstrichen, an die Wand gepinnt mit einer Sicherheitsnadel, nicht die einzige, ein Briefkuvert aus Australien und eine kopierte Zeitungsnotiz.

Mary, durfte er sie duzen? Er fühlte sich vertraut, in ihr Leben eingebunden.