Mateo "Der Aufstieg des Erben" - Axel Trippe - E-Book

Mateo "Der Aufstieg des Erben" E-Book

Axel Trippe

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Beschreibung

Es gibt Geschichten, in denen Veränderung langsam geschieht. Schritt für Schritt. Und dann gibt es Geschichten wie diese. Als Max Veith, der Schatten Tycoon, im Verborgenen abtrat, blieb nichts als ein Gerücht zurück. Kein offizieller Nachruf, kein Grab, kein Abschluss. Nur ein verschwiegener Rückzug – orchestriert, geplant, getarnt. Doch die Welt spürte es: Etwas war geschehen. Band I endete dort, wo alle Ordnung zu zerfallen drohte. Finanzmärkte taumelten. Politische Systeme flackerten. Staaten suchten nach Orientierung. Niemand wusste, woher die wachsende Unsicherheit kam. Niemand nannte den Namen – und doch war es seine Abwesenheit, die wirkte: Max war verschwunden. Zurück blieb Mateo.

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Seitenzahl: 105

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Mateo – Der Aufstieg des Erben

I. DER ABSCHIED

Kapitel 1 – Die letzten TageKapitel 2 – Der Tod von MaxKapitel 3 – Die letzte Beisetzung

II. DIE REINIGUNG

Kapitel 4 – Die schwarze ListeKapitel 5 – DohaKapitel 6 – Der Fall Berlin

III. DAS NEUE SPIELFELD

Kapitel 7 – Die unsichtbare ÜbernahmeKapitel 8 – Der Mann aus GenfKapitel 9 – Die letzte Stimme

IV. DIE KRISE

Kapitel 10 – GazaKapitel 11 – Die SchattenplattformKapitel 12 – Operation Cassiopeia

V. DIE SIEBEN SCHLÜSSEL

Kapitel 13 – Der ZirkelKapitel 14 – Der UnbekannteKapitel 15 – Der Schattenstaat

VI. DER ERBE HERRSCHT

Kapitel 16 – Die absolute MehrheitKapitel 17 – New YorkKapitel 18 – Der Thron ohne Namen

Teil VII – Der Widerstand der Welt

Kapitel 19 – Die Koalition der VerliererKapitel 20 – Die Rache des SilbersKapitel 21 – Caracas-ProtokolleKapitel 22 – Die SchattenunionKapitel 23 – Der Sturm auf Tiflis

Teil VIII – Die Konsolidierung der Macht

Kapitel 24 – Der SchließmechanismusKapitel 25 – Schatten über AstanaKapitel 26 – Der Aufstand in LagosKapitel 27 – Reset in Seoul

Teil IX – Vollständige Kontrolle

Kapitel 28 – Nullpunkt Tel AvivKapitel 29 – FlorenzKapitel 30 – Vollendung

Impressum:

Leser und Buchclub Informationen

[email protected]

Bilder wurden nach Vorgabe mittels KI generiert.

Einige Standorte wurden mittels KI beschrieben.

Vorwort zu Band II – Mateo: Der Aufstieg des Erben

Es gibt Geschichten, in denen Veränderung langsam geschieht. Schritt für Schritt. Und dann gibt es Geschichten wie diese.

Als Max Veith, der Schatten Tycoon, im Verborgenen abtrat, blieb nichts als ein Gerücht zurück. Kein offizieller Nachruf, kein Grab, kein Abschluss. Nur ein verschwiegener Rückzug – orchestriert, geplant, getarnt. Doch die Welt spürte es: Etwas war geschehen.

Band I endete dort, wo alle Ordnung zu zerfallen drohte. Finanzmärkte taumelten. Politische Systeme flackerten. Staaten suchten nach Orientierung. Niemand wusste, woher die wachsende Unsicherheit kam. Niemand nannte den Namen – und doch war es seine Abwesenheit, die wirkte: Max war verschwunden.

Zurück blieb Mateo.

Zunächst ein Schüler. Dann ein Vertrauter. Und schließlich: der Erbe.

Doch ein Erbe ist nicht automatisch ein Herrscher. Zwischen Übernahme und Beherrschung liegt ein gefährlicher Grat.

Band II erzählt diesen gefährlichen Übergang.

Es ist kein klassischer Aufstieg, kein Epos von Ruhm und Glanz. Es ist ein kalter, präziser, weltumspannender Prozess – initiiert aus dem Schatten, gelenkt mit Disziplin, Härte und Klarheit. Mateo betritt nicht die Bühnen dieser Welt – er gestaltet sie um. Still, unerkannt, aber unausweichlich.

Er beginnt mit Verlust: Max stirbt – diesmal endgültig. Die Insel, einst ein Rückzugsort, wird zur Grabstätte. Mateo bleibt zurück mit Milliardenvermögen, Kontrolleinheiten, Schlüsselpersonen – und einer Verantwortung, die jede Vorstellung sprengt.

Der Leser begleitet ihn durch eine neue Weltordnung:

Mateo übernimmt nicht einfach Macht – er gestaltet sie neu.Er baut um, infiltriert, verändert, übernimmt. Und jeder Schritt löst Reaktionen aus: Aufstände, Rückschläge, neue Allianzen. Von Doha bis Seoul, von Tel Aviv bis Kapstadt – jeder Ort wird zum Prüfstein seiner Kontrolle.

Band II erzählt von dieser Weltreise der Macht.

Doch noch mehr: Der Band zeigt, dass Mateo nicht nur in Strukturen denkt – sondern in Menschen. Die Vergangenheit von Max, die Erinnerung an gemeinsame Jahre, seine Werte, seine Schwächen – all das lebt weiter.

Mateo erkennt, dass seine Stärke nicht nur in Systemen liegt, sondern in seiner Bindung. In seiner Loyalität. In seinem Verständnis, dass Herrschaft nicht durch Gewalt entsteht – sondern durch das Verhindern von Chaos.

Band II endet dort, wo die Welt kapituliert.

Nicht aus Schwäche. Sondern aus Erkenntnis: Es gibt keine Alternative. Mateo hat nicht gesiegt – er hat übernommen, was niemand anderes zu tragen vermochte.

Und so blickt die Welt in eine neue Ordnung – gesichtslos, aber strukturiert. Ohne Namen, aber mit Wirkung.

Was folgt, ist kein Frieden.Was folgt, ist die nächste Phase.

Und sie beginnt dort, wo Band II endet: Im Schatten.

Im Zentrum der Kontrolle.

Im Namen dessen, der einst nur ein Erbe war – und nun die Ordnung selbst geworden ist.

Mateo – Der Aufstieg des Erben

Die Rückkehr des Sterbenden

Der Himmel über der Insel war wolkenlos, als sich das Boot dem Steg näherte. Kein Windhauch kräuselte das Meer, kein Laut störte die andächtige Stille, die sich über das Wasser gelegt hatte wie ein Versprechen. Mateo stand bereits am Ufer. Barfuß. Der Sand kalt, trotz der Sonne. Seine Augen suchten den Mann, den sie seit Jahren nicht mehr gesehen hatten, und doch nie vergessen konnten.

Max saß auf der hölzernen Bank des Bootes, die Hände im Schoß gefaltet, das Gesicht grau, eingefallen, fremd – und doch unmissverständlich er selbst. Es war kein majestätisches Bild. Kein Auftritt eines Königs. Es war der letzte Gang eines Sterbenden, dem selbst der Tod keinen Glanz mehr verweigern konnte. Sein Körper war vom Krebs gezeichnet, die Schultern eingefallen, das Haar dünn, die Haut fahl. Aber die Augen – sie waren wach. Klar. Ungebrochen.

Mateo machte keinen Schritt. Er wartete. Der Kapitän des Bootes – ein alter Mann ohne Namen – half Max wortlos auf den Steg. Der Tycoon hielt sich am Geländer fest. Seine Bewegungen waren langsam, beinahe mechanisch. Doch sein Blick ruhte auf Mateo. Unverwandt. Lang. So, als wolle er sich jedes Detail des Gesichts einprägen, das ihn nun überleben würde.

„Du bist wirklich hier“, sagte Mateo leise.

„Ich war nie weg“, antwortete Max – mit einer Stimme, die kaum mehr als ein Flüstern war.

Sie standen sich gegenüber, keine zwei Schritte entfernt. Und schwiegen. Kein Umarmen, kein Zusammenbruch. Nur ein Blick, der alles sagte. Der Abschied war längst in ihnen gewachsen – über Jahre, über Schweigen, über Taten.

Später, in der Villa, saßen sie auf der Terrasse. Der Blick ging über das Meer, das Licht der untergehenden Sonne färbte den Himmel rot. Max trank Tee, zitterte leicht. Mateo reichte ihm eine Decke, aber Max schüttelte den Kopf.

„Nicht mehr nötig“, sagte er.

„Ich will nicht, dass du gehst.“

„Ich gehe nicht. Ich höre nur auf, zu atmen.“

In den Nächten las Mateo ihm vor. Alte Briefe. Aufzeichnungen. Erinnerungen. Max sprach nicht viel. Aber er hörte zu. Lächelte manchmal. Einmal weinte er – still, ohne Laut. Und sagte nur: „Ich hatte nie einen Sohn. Aber ich habe dich gewählt.“

Mateo – Der Aufstieg des Erben

Kapitel 1 – Die letzten Tage

Am ersten Abend sagte Mateo nichts. Er saß einfach da – neben Max, der in eine Decke gehüllt im Ledersessel lag. Die Glastüren zur Terrasse standen offen, der Wind bewegte kaum die schweren Gardinen. Ein Tablett mit Tee und Suppe stand unberührt auf dem Beistelltisch. Max starrte ins Leere. Mateo wartete. Dann endlich, leise:

„Du schuldest mir noch Antworten.“

Max blinzelte. „Du weißt mehr, als du glaubst.“

„Aber nicht alles. Nicht das Wichtigste.“

„Der Absturz?“

Mateo nickte.

„Du hast ihn selbst inszeniert“, sagte er, fast wie eine Feststellung.

Max atmete flach. Sein Blick wich nicht von Mateo. „Ja.“

Stille. Nur das entfernte Rauschen der Brandung.

„Warum?“

Max senkte den Kopf. Es dauerte, bis die Worte kamen: „Weil sie dich sonst getötet hätten. Nicht mich. Dich.“

Mateos Stimme blieb ruhig. „Wer?“

„Die, die glaubten, ich sei zu mächtig geworden. Du warst mein Nachfolger. Du warst sichtbar geworden – durch mich. Und deshalb angreifbar.“

„Aber du hast sie vorher alle kontrolliert.“

„Nicht alle. Und nicht mehr vollständig. Am Ende... am Ende war ich müde.“

„War es ein echter Anschlag?“

Max sah ihn an. Lange. Dann ein leises Nicken. „Sie wollten mich wirklich töten. Ich war ihnen zu gefährlich. Ich habe die Spur manipuliert, aber der Angriff kam wirklich.“

„Du bist also wirklich fast gestorben.“

„Ja. Und ich war bereit dazu. Aber dann... habe ich mich anders entschieden.“

„Und mich zurückgelassen.“

„Nein, Mateo. Ich habe dich beschützt.“

Mateo stand auf. Ging zur Glaswand, blickte hinaus. Die Nacht war hereingebrochen. Nur das Meer leuchtete silbern im Mond.

„Weißt du, wie oft ich mir gewünscht habe, es wäre anders gewesen? Dass du einfach bei mir geblieben wärst?“

Max antwortete nicht. Seine Atmung war schwer geworden. Aber seine Augen – sie blieben bei Mateo. Unbewegt. Wach.

„Ich will alles wissen“, sagte Mateo schließlich. „Nicht nur vom Absturz. Alles. Was du getan hast. Was niemand je erfahren hat.“

Max schwieg lange. Dann sagte er: „Was ich dir jetzt erzähle, wird dich nicht größer machen. Nur klarer. Härter vielleicht.“

„Ich bin bereit.“

„Dann hör zu. Und unterbrich nicht.“

Was folgte, war ein Strom aus Erinnerungen, Bekenntnissen, Bruchstücken. Max sprach von Abenden in Genf, an denen er Notenbanken mit diskreten Überbrückungskrediten versorgt hatte – nicht aus Gnade, sondern weil er sich für jeden Dollar Kontrolle sicherte. Er erzählte, wie er sich – ohne dass es je öffentlich wurde – in die Welt jener Plattformen eingekauft hatte, die Meinungen formen, digitale Räume kontrollieren, Gesellschaften polarisieren. Mehr als dreißig Milliarden Dollar hatte er über Strohmänner und verdeckte Fonds in Übernahmen gelenkt, deren Namen heute jeder kannte – ohne zu wissen, wer sie wirklich kontrollierte.

„Ich habe nie veröffentlicht, nie beansprucht, nie geführt. Ich war nur der Schatten. Aber es war mein Schatten, Mateo. Jetzt ist es deiner.“

Max sprach von der Finanzkrise. Davon, wie er in den Tagen nach dem Lehman-Kollaps die Telefone heiß laufenließ. Wie er europäischen Banken Liquidität verschaffte, als die Staaten zögerten. „Natürlich gegen Sicherheiten. Grundstücke. Einfluss. Loyalität.“

Er sprach von Afrika. Von einem Energieprojekt, das angeblich gescheitert war – in Wahrheit hatte es ihm ein Netz aus Beteiligungen gebracht, die heute ganze Regionen bestimmten. Und von einem Kontinent, der seiner Kontrolle näher war, als es jeder Konzern oder jede Regierung ahnte.

„Ich habe Dinge getan, die man mir nie vergeben würde. Und Dinge, die nie jemand gewürdigt hat.“

„Wie unterscheidest du zwischen den beiden?“ fragte Mateo.

„Gar nicht“, antwortete Max. „Ich habe immer nur gefragt: Dient es der Ordnung?“

Dann sprach er von Schuld. Von einer Frau, die er hätte retten können – und es nicht tat. Von einem Kind, dessen Stiftung er jahrzehntelang finanziert hatte, ohne je Kontakt aufzunehmen. Von einem Verrat, der ihm Reichtum brachte, aber den einzigen Menschen das Leben kostete, der ihn je geliebt hatte.

„Ich war kein guter Mensch. Ich war nur ein notwendiger.“

Mateo sah ihn an. Lange. „Und jetzt?“

„Jetzt bist du der Notwendige.“

Es war fast Mitternacht, als Max zum ersten Mal nach dem Buch fragte. Mateo brachte es ihm. Dunkles Leder. Keine Titel. Nur eine Prägung: ⸻

„Das, was fehlt, wirst du selber tun müssen. Ich konnte nicht alles vorbereiten. Aber genug, damit du nicht untergehst.“

„Was ist mit den Projekten, die noch laufen?“

Max schloss die Augen. „Zwei musst du sofort beenden. Eines davon heißt Obsidian. Du wirst es erkennen. Das andere... trägt deinen Namen.“

Mateo erstarrte.

„Ich habe etwas erschaffen, das dich ersetzen könnte, wenn du fällst. Eine Rückfallebene. Nicht öffentlich. Nicht digital. Aber real. Und gefährlich. Du wirst es vernichten müssen.“

„Warum hast du das getan?“

„Weil ich dich liebe. Und weil ich weiß, dass Liebe nicht genügt.“

Die Stunden vergingen. Mateo fragte nicht mehr. Er hörte nur zu.

Und Max sprach weiter. Über einen Brief in einer Bank in Florenz. Über einen letzten Kontakt in Buenos Aires. Über ein Anwesen in Kanada, das niemals in Listen auftauchte. Rückzugsräume. Sicherheitsnetze. Spuren für den Fall der Fälle.

Am frühen Morgen sagte Max:

„Du wirst nie wissen, wer du bist, bevor du weißt, was du bereit bist zu zerstören.“

Dann wurde es still.

Wirklich still.

Und der letzte Schatten verließ die Welt.

Mateo – Der Aufstieg des Erben

Kapitel 2 – Der Tod von Max

Die letzten Stunden verstrichen wie durch schweres Glas. Zeit war kein Strom mehr, sondern ein zäher, unnachgiebiger See, in dem jeder Atemzug, jede Bewegung versank. Max sprach kaum noch. Wenn er die Augen öffnete, wanderten seine Pupillen langsam durch den Raum – als würde er Abschied nehmen, nicht nur von den Dingen, sondern von jeder Lichtreflexion, jedem Schatten, jedem Detail.

Mateo war bei ihm. Ohne Unterbrechung. Kein Pfleger, kein Arzt, keine Stimme von außen. Die Villa war hermetisch abgeschottet, die Zugänge überwacht, das Personal entlassen. Niemand durfte ihn so sehen – nicht den Tycoon, nicht den Vater, nicht den Menschen.

Er hatte sich zurückgezogen auf das rote Sofa im kleinen Lesesalon. Der gleiche Raum, in dem Max ihm vor Jahren erstmals gesagt hatte: „Wenn ich verschwinde, wirst du nicht allein sein. Du wirst ich sein.“ Jetzt lag Max dort, unter einer schweren Decke aus dunklem Kaschmir, die Hände auf der Brust, die Haut dünn wie Papier. Mateo saß auf dem Boden, den Rücken an das Sofa gelehnt. Sein Blick ging ins Nichts.

Die Fenster standen offen. Das Meer atmete leise. Ein leises Klirren, als Max nach dem Glas auf dem Beistelltisch tastete – Wasser, fast leer. Mateo stand auf, goss nach. Max trank. Nur einen Schluck. Dann senkte sich seine Hand wieder.

„Hast du je an Gott geglaubt?“, fragte Mateo.

„Nein“, kam es nach einer Weile. „Nur an Konsequenz.“

Stille.

„Und du?“

„Ich habe an dich geglaubt.“

Ein Hauch eines Lächelns. Mehr nicht.

Dann, fast unhörbar: „Im Tresor... liegt ein Schlüssel. Nicht zu einem Raum. Zu einem Menschen. Du wirst ihn finden, wenn du bereit bist.“