Mattenfrust - Bekenntnisse einer schlampigen Yogaschülerin - Susa Brandt - E-Book

Mattenfrust - Bekenntnisse einer schlampigen Yogaschülerin E-Book

Susa Brandt

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Beschreibung

15 Jahre jeden Mittwoch Yoga … und immer noch nicht erleuchtet? Als eifrig interessierte Yogaschülerin schreibt die Autorin über ihre Erlebnisse in einer Yoga-Welt, in der nicht alles so Friedefreudeeierkuchen ist, wie viele glauben. Ob ehrgeizige Mädchen mit Kopfstand-Manie oder gurrende Gurus mit Geltungssucht ... niemand bleibt hier verschont. Ein freches kleines Buch, das sich zwischen all die großen Yoga-Ratgeber schummeln will. OM ….

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Seitenzahl: 51

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Mattenfrust

MATTENFRUSTMEERESMANTRAHEUTE: WAS IST YOGA?HEUTE: HAUSFRAUEN-YOGAHEUTE: YOGALEHRER-AUSBILDUNGHEUTE: YOGA UND DAS LIEBE GELDHEUTE: LERNE ZU WARTEN UND HALT DIE KLAPPEHEUTE: KÄSEFÜSSE & CO.HEUTE: PLINGPLANG ODER „DIE ERLEUCHTUNG“HEUTE: IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT …HEUTE: DRÜCKEN, PUPSEN, LACHEN …HEUTE: PRAXIS IST ALLES!HEUTE: VON MÄNNERN UND FRAUENHEUTE: BERÜHMTE PROMISHEUTE: EIN BISSCHEN SPASS MUSS SEIN …HEUTE: SCHMERZ LASS NACH!HEUTE: LOBGEIZHEUTE: EIN OM MACHT NOCH KEINEN YOGIMATTENFRUST 2STILLEHEUTE: ALLES IST YOGAHEUTE: MORGENS UM FÜNF IN DEUTSCHLANDHEUTE: YOGITUS INTERRUPTUSHEUTE: ZU RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN FRAGEN SIE BITTE IHREN GURU ODER YOGALEHRERHEUTE: ICH GLAUB’S NICHT!HEUTE: VOM DICKSEINHEUTE: SCHNELLIMBISSImpressum

MATTENFRUST Bekenntnisse einer schlampigen Yoga-Schülerin

Für meinen liebsten Mattennachbarn

SUSA (51),

SEIT 15 JAHREN

JEDEN MITTWOCH

1,5 STD. YOGAKURS

MEERESMANTRA

Die Wellen singen

ihr ewiges Mantra

vom Werden und Vergehn.

Manchmal schwillt

der Sound so stürmisch an,

dass man sein eignes Wort nicht hört.

Dann wieder säuselt er versöhnlich sanft,

und wiegt dich still in Sicherheit.

Die Wellen singen

ihr ewiges Mantra

ohne ohne Unterlass

(nur ab und zu ein bisschen nass).

HEUTE: WAS IST YOGA?

Wenn ich Yoga mache, dann mache ich das nur für mich – für niemanden sonst. Yoga ist für mich ein Hobby, das einzige was ich hab. Ich komm mit anderen Leuten zusammen (obwohl man mit denen ja meist nichts zu tun hat außerhalb des Kurses) und kann mich mal ein bisschen führen lassen. Durch die Stunde führen, meine ich. Oder durch Übungen. Oder durch Gedanken bei der Meditation (Gärten, Meere, Inseln … ist immer was los da).

Yoga ist für mich ein interessantes Thema, und ich lese sogar immer mal wieder Yoga-Zeitschriften, schaue in Bücher oder gucke im Internet. Ich hab sogar einen Newsletter abonniert, leider ist der auf Englisch und mein Englisch ist nicht so dolle, vor allem, was diese ganzen Worte rund um „Hingabe“, „Loslassen“ und so betrifft. Aber er ist von Tara Stiles, einer jungen „Yoga-Rebellin“ aus Amerika, die einfach viele Yogaregeln über Bord geworfen hat. „Warum soll ich auf alte Männer mit fremden Namen hören?“ – so in der Art denkt sie. Für sie ist Yoga immer und überall möglich und man braucht keine Utensilien oder Gebete oder Sprüche, um etwas Gutes für sich zu tun. Ich mag diese Haltung sehr, aber sie ist als ehemaliges Model auch jung und dünn (furchtbar dünn!!) und schminkt sich aus Yogagründen nicht mehr – tja, aber sie kann es sich leisten, sich nicht mehr zu schminken und sieht trotzdem toll aus, kann gaaanz toll und gelenkig Yoga und auf den Bildern von ihren Kursen sind auch immer alle Schülerinnen ganz dünn und gutaussehend und tragen enge bunte Klamotten. Ich glaube ihr schon, dass sie Yoga lebt und jeden, ob dick oder dünn, nett oder doof, erstmal per se mag. Aber das Leben sieht dann doch noch etwas anders aus.

Tja. Was ist Yoga … für mich? Das ist die einzig richtige Frage! Was ist Yoga für mich! Und diese Frage kann nur ich beantworten. Die WILL nur ich beantworten! Ich will mir von keinem Guru, keinem Verein, keinem Buch, keinem Youtube-Film und schon gar keinem Größtes-Yogazentrum-Europas-Leiter-mit-komischer-Brille sagen lassen, was Yoga für mich ist oder sein muss! Nein Dankeschön!

Ich glaube fest daran, dass jeder Yoga kann. Und jeder erleuchtet werden kann. Und jeder glücklich werden kann. Ich glaube auch fest daran, dass Yoga dabei helfen kann. Begleiten. Inspirieren. Fördern. Aber ich glaube nicht daran, dass nur hartes Üben ans Ziel bringt. Oder dass nur durch die absolute tägliche Meditation eine Selbsterkenntnis möglich ist. Oder dass man immer gut sein muss, um Gutes zu erleben. Die Strenge, die Selbstkasteiung, die Zwanghaftigkeit, die von Yogalehrern gefordert wird, kann nicht die Grundlage für Glück sein. Vielleicht kann ein Guru einen Menschen, der ihm nahesteht, beeinflussen, so wie ich als Ausbilderin meine Azubis beeinflusse und versuche, ihnen ein paar gute Tipps zum Job und zum Leben mitzugeben. Vielleicht glauben auch darum so viele Menschen, dass sie einen Guru brauchen. Aber ein Guru kann jeder sein, der sich dir zuwendet. Aber das sind im Leben nun mal nicht viele Menschen – und wenn, wirst du sie bezahlen müssen (den Psychiater, den Masseur, den Sportcoach). Und umsonst wird man auch von einem Guru nichts bekommen – auch er möchte deine Dienste – Karmayoga genannt – haben, dein Geld für ein dreckiges Zimmer im Ashram und deine Zeit, ihm zuzuhören.

Yogalehrer haben immer auch selbst bezahlt. Niemand von ihnen hat sein Wissen umsonst bekommen. Jetzt bezahlen wir dafür, dass sie ihr schmales Wissen in Form von fremden Übungsnamen weitergeben und etwas Guruglanz an uns verschwenden. Aber allzu oft ist nicht mehr viel davon da – oder es war nie viel davon da – und nicht ein Fünkchen rieselt auf mein armes Schülerhaupt.

HEUTE: HAUSFRAUEN-YOGA

Ich mach seit über 15 Jahren Yoga, und das ist auch gut so. Ich hab mich immer wohl gefühlt, hatte den Eindruck, dass mir die Mittwochabende guttun und ich insgesamt einfach fröhlicher geworden bin. Ich hab während der Zeit 10 Kilo zugenommen und wieder ab, aber das hatte sicher nix mit Yoga zu tun. Obwohl ich mir auch ein Buch gekauft hab, wie man mit Yoga abnimmt, aber die Regeln waren auch nicht besser als in jedem anderen Abnehmbuch, nämlich keinen Alkohol mehr trinken, keine Schokolade mehr essen, nur noch Vollwertkost und jeden Tag mindestens 2 Stunden Sport wie Laufen und Schwimmen. Da brauch ich dann auch kein Yoga mehr – höchstens, um meinen knurrenden Magen zu beruhigen. Jetzt hab ich die 10 Kilo wieder drauf und jeden Morgen hoffe ich, sie werden weniger, aber auf der Waage zerschellt mein Wunsch jedesmal wie ein Wassertropfen an einem Felsen im Meer und selbst das freundlichste Lächeln, das ich meinem Schwabbelbauch oder dem Doppelkinn schenke, versickert im Nirwana meines Spiegelbildes.