Mein dicker fetter Zombie-Goldfisch, Band 03 - Mo O'Hara - E-Book

Mein dicker fetter Zombie-Goldfisch, Band 03 E-Book

Mo O'Hara

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Beschreibung

Die Ferien beginnen, und auf geht‘s ans Meer! Zuerst muss Tom noch einen Fisch-Sitter für Frankie finden. Na ja … als ob der Zombie-Goldfisch zurückbleiben würde, wo im Meer doch so viel Spaß wartet. Ein gemeines Fischmonster zum Beispiel, von dem das kleine Küstenstädtchen terrorisiert wird. Furchtlos stürzt sich Frankie in das Duell seines Lebens: Zombie-Goldfisch gegen Zitteraal!

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Für meine bezaubernde Agentin Gemma Cooper - diesen Fisch gäbe es ohne dich nicht. Danke, dass du an Frankie und mich geglaubt hast.

Kapitel 1

 

Der Weg nach Nirgendwo

 

 

Mesut war grüner als Frankies Zombie-Goldfischaugen, als wir auf dem Rücksitz von Papas Auto saßen. Und jedes Mal, wenn Papa mit quietschenden Reifen um eine Kurve fuhr, wurde er noch ein bisschen grüner. Wir waren auf dem Weg zu der Ferienwohnung, die Papa gemietet hatte. Normalerweise machte er diesen großen Sommer-Wochenend-Ausflug immer nur mit meinem großen Bruder Mark (dem fiesen Wissenschaftler), Mesuts Vater und Mesuts großem Bruder Ahmet (dem fiesen Computergenie). Aber dieses Jahr war Ahmet bei einem Computer-Camp, und Papa fand zum ersten Mal, dass Mesut und ich jetzt alt genug wären, um mit­zukommen. Einem hammermäßigen Wochenende stand also nichts mehr im Weg!

Weder Mesut, der sich gleich zum fünften Mal in vier Stunden übergeben würde (das war mir jetzt schon klar, weil er grad wieder so überrascht aus der Wäsche guckte), noch Sami, Mesuts drei­jährige Schwester. Die musste mitkommen, weil unsere Mütter sofort ein Wellness-Wochenende gebucht hatten, als sie hörten, dass Mesut und ich auch mitfahren würden. Mit Massage und Schlammpackungen und so. (Was ich allerdings absolut nicht kapiere. Mütter hassen Schlamm an deinen Schuhen. Und noch mehr hassen sie Schlamm auf dem Wohnzimmerteppich. Aber im Gesicht finden sie ihn anscheinend toll. Wer hätte das gedacht?) Dieses Wochenende konnte nicht mal Mark ruinieren, der kein einziges Wort mehr mit mir gesprochen hatte, seitdem er wusste, dass Mesut, Sami und ich mitkommen würden. Wenn er jetzt auch noch aufhören würde, mich zu verhauen, wäre alles perfekt.

”Tüte“, murmelte Mesut, als wir durch ein Schlagloch fuhren.

”Tüte“, sagte ich zu Sami, die neben mir in ihrem Sitz auf und ab hüpfte. Sie gab mir eine vom Stapel der Flugzeug-Kotztüten, die Mesuts Mutter ihm für die Reise eingepackt hatte. Ich faltete die Tüte auseinander und reichte sie an Mesut weiter. Seine Mutter bestellt immer superstarke Kotztüten aus dem Internet, weil sie massig was aushalten, ohne zu reißen. Daraus kann man die tollsten Wasserbomben aller Zeiten machen, sie gehen nämlich nicht kaputt, bis sie auf ihr Ziel treffen. Es kam mir wie eine Verschwendung vor, sie für richtige Kotze zu verwenden. Aber ein Kind muss wohl tun, was ein Kind tun muss.

”Urgh!“ Mesut kotzte in die Tüte und starrte dann aus dem Fenster.

”Sind wir schon da? Sind wir schon da?“, trällerte Sami aus ihrem Sitz heraus.

Papa schaute nach vorn auf die kurvige Straße. ”Noch ungefähr zwanzig Minuten.“

Mesuts Vater checkte sein Smartphone. ”Es sind noch genau 21,3 Kilometer bis zum Bestimmungsort.“ Er könnte glatt als eins dieser Satelliten-Navi-Dinger in Autos arbeiten. Er hat die perfekte Stimme dafür. Jeder würde ihm glauben, dass er weiß, wo es langgeht - auch wenn das nicht der Fall ist. Allerdings passt er wahrscheinlich nicht aufs Armaturenbrett.

”Schaut mal rüber zum Meer, dann könnt ihr schon den Leuchtturm sehen“, sagte Papa.

Mesut, Sami und ich verrenkten unsere Hälse. Der Leuchtturm war groß und weiß wie eine Vanille-Softeistüte. Allerdings nur, wenn Vanille-Softeistüten riesige Scheinwerfer auf der Spitze hätten. Er ragte aus der Bucht heraus, sodass sich die Wellen daran brachen.

Mark hockte hinter uns im Wagen und blätterte flüchtig durch das Magazin für fiese Wissenschaftler. Die Titelstory diesen Monat hieß: ”Wie man in zehn einfachen Schritten die Weltherrschaft an sich reißt“. Er hatte seine Kopfhörer in den Ohren und schaute nicht mal auf, wenn Papa was sagte.

”Das ist total cool, Mark. Ein echter Leuchtturm“, sagte ich zu ihm.

Mark warf mir einen finsteren Blick zu. ”Es gibt absolut nichts Cooles an diesem Vollpfosten-Wochenende.“ Er zog sich die Kapuze über den Kopf. ”Ihr Loser macht das hier zum lahmsten Trip aller Zeiten.“

Die Kühlbox unter Samis Füßen begann zu wackeln. Ich hob den Deckel an, um rauszufinden, was los war. Die Augen von Frankie, meinem Zombie-Goldfisch, glühten grün, als er die Coladosen mit seinen Flossen gegen die Wände der Kühlbox stieß. Er musste Marks Stimme gehört haben und sich in einen mega­kampfbereiten Zombie-Fisch verwandelt haben. Er nahm es meinem Bruder immer noch übel, dass der ihn mit seinem giftigen Fieser-Wissenschaftler-Schleim umbringen wollte. Zum Glück hatten Mesut und ich Frankie mit einer Batterie zurück ins Leben geschockt. Seitdem ist er unser Freund und Fisch-Bodyguard. Ich hoffte, er würde sich bald beruhigen.

”Flitzer-Fischi!“, kreischte Sami.

Ich legte meinen Finger an die Lippen. ”Schhhhht!“

”Wie war das, Schätzchen?“, fragte Mesuts Vater.

”Äh, ich glaube, sie ist bloß aufgeregt, wegen der Fische im Meer“, versuchte ich abzulenken.

Sami kicherte, und ich schloss vorsichtig den Deckel der Kühlbox. Das war gerade noch mal gut gegangen.

Als Mesut und ich aus dem Fenster schauten, sahen wir einen dichten Nebelschleier über dem Leuchtturm. Er waberte auch um ein Schild, das man kaum noch erkennen konnte. Ich kniff die Augen zusammen, um es zu entziffern. ”Willkommen in der Aal-Bucht“, lauteten die großen Buchstaben. Und in kleinerer Schrift, die aussah, als sei sie erst gestern aufgemalt worden: ”Nicht die Aale füttern! Besonders nicht den abscheulichen!“

Kapitel 2

 

Der abscheuliche Aal aus der Aal-Bucht

 

 

Mesut war immer noch grün, gab mir aber trotzdem mit einem Blick zu verstehen: ”Stand auf dem Schild, dass es hier einen abscheulichen Aal gibt? Warum ist überall, wo wir hingehen, irgendwas Fieses?“ Laut sagte er: ”Nächste Tüte.“

Ich verstand seinen Blick sofort, und während ich ihm die Tüte gab, warf ich einen zurück, der bedeutete: ”Wir müssen der Sache unbedingt auf den Grund gehen.“ Da sag noch mal einer, dass Kinder nicht mehrere Sachen gleichzeitig machen können!

Wir erreichten den Leuchtturm, kurz bevor es dunkel wurde. Das Leuchtfeuer glühte im Nebel, und der Ort sah aus wie der Schauplatz für irgendeinen alten Geisterfilm. Ich bekam eine Gänsehaut auf den Armen und hatte das gruselige Gefühl, dass Tausendfüßler in meinem Magen zum Leben erwachten.

Als Mesut aus dem Wagen raus war, sah er schon ein bisschen weniger grün aus. Er stopfte die benutzten Kotztüten aus seinem Fußraum in die Mülltonne neben der Einfahrt. Sami sprang aus dem Wagen und lief zu ihrem Vater.

”Will das Meer sehen!“, quiekte sie.

”Heute Abend nicht mehr, Schätzchen“, sagte Mesuts Vater, hob sie hoch und setzte sie auf seine Schultern. ”Morgen das Meer. Heute Abend - Abendessen und dann ab ins Bett.“

Mark rutschte aus dem Auto und schaute sich um. ”Blöder Leuchtturm.“ Er guckte mich und Mesut an. ”Blöde Vollpfosten. Blödes Wochenende.“

Ich sprang aus dem Auto und holte mit Mesut zusammen die Kühlbox heraus.

”Komm schon, Mark“, sagte Papa. Er hatte noch nicht kapiert, dass es hoffnungslos war, Mark für irgendwas zu begeistern, das nicht fies war. ”Es wird bestimmt witzig. Morgen gehen wir angeln.“

Die Kühlbox wackelte wieder. Ich stellte meinen Fuß drauf. Es sah wahrscheinlich so aus, als ob ich damit den Takt zu irgend­einem Lied klopfen würde.

”Ich, ähm, ich glaube, ich will keine Fische fangen, Papa“, wandte ich ein.