Mein dicker fetter Zombie-Goldfisch, Band 05 - Mo O'Hara - E-Book

Mein dicker fetter Zombie-Goldfisch, Band 05 E-Book

Mo O'Hara

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Beschreibung

Mesut, Toms bester Freund, soll bei der Schulaufführung von "Robin Hood" die Hauptrolle spielen. Das aber wollen die großen Brüder - und amtlich beglaubigte Oberfieslinge - der beiden um jeden Preis verhindern … leider mit Erfolg. Doch Toms Geheimwaffe, sein Zombie-Goldfisch Frankie, hat ganz andere Pläne. Was folgt, ist ein furioser Auftritt des "Rächers mit vier Flossen"!

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Seitenzahl: 63

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Für meinen Mann, Gus 

 

 

Kapitel 1 

 

In nicht so freier Natur 

 

 

 

 

Es war bei Sonnenuntergang, und der Himmel war zombie-goldfischmäßig orange. Ich klappte den Verschluss der Feldflasche auf, die um meinen Hals hing, und flüsterte: „Guck mal, Frankie, das ist deine Farbe.“ Frankie, mein Zombie-Goldfisch, lugte aus der Flasche und erhaschte einen kurzen Blick auf den Himmel. Dann schlug er mit dem Schwanz und tauchte wieder ab, um weiter gelangweilt herumzupaddeln. Er fand es offenbar nicht besonders prickelnd. Als Nächstes erinnere ich mich noch daran, dass ich mich kopfüber auf dem matschigen Pfad wiederfand, weil ich heute schon zum fünften Mal über meine blöden langen Schnürsenkel gestolpert war. Ich fand diesen „Wochenend­ausflug“ auch nicht besonders prickelnd. 

 

„Ich hab keine Lust mehr, campen zu gehen“, grummelte ich, während ich mir den Matsch vom Kinn wischte.

Frankie zappelte mit einer Flosse, als ob er sagen wollte: „Ja, klar, natürlich. Das fällt dir aber früh ein.“ Seit wann gab Frankie in Flossensprache so spöttische Kommentare ab?

„Kopf hoch, Tom.“ Mesut streckte mir die Hand hin, um mich hochzuziehen. „Das wird das beste Wochenende überhaupt. Ich kann nicht fassen, dass du fast nicht mitgekommen wärst!“

„Ja …“, murmelte ich und klappte den Deckel der Feldflasche wieder zu. Ich dachte daran, wie ich versucht hatte, mich in letzter Minute vor dem Ausflug zu drücken, aber Mama hatte gesagt, dass ich frische Luft bräuchte. Darum musste ich mit, und das war’s dann. Ich blickte in Mesuts superauf­geregtes Gesicht. „Wird sicher toll“, sagte ich und zwang mich zu einem Lächeln.

„Aber ich verstehe immer noch nicht, warum du Frankie mitgebracht hast“, flüsterte Mesut.

„Ich musste“, seufzte ich. „Mama hat gesagt, dass sie einen Mega-Frühjahrsputz machen wird. Was, wenn Frankie wieder denkt, dass der Staubsauger ihn angreifen will? Dann wäre er womöglich direkt vor Mama zum wild gewordenen Zombie-Goldfisch mutiert. Das konnte ich nicht riskieren!“

„Aufgepasst, Camper!“, rief der Gruppenleiter. „Vor uns befindet sich eine Weggabelung. Wer kennt sich in der Wildnis aus und kann mir sagen, welchen Weg wir nehmen sollen?“

„Den, der noch nicht weggegabelt wurde!“, rief ich und musste über meinen eigenen Witz gibbeln.

Sonst lachte keiner. Wenn es hier im Wald diese Pflanzen gab, die man Steppenläufer nennt, hätten sie sicher vor Langeweile die Flucht ergriffen.

Dann meldete sich Mesut zu Wort. „Der Wind kommt aus Westen, und er weht den Lagerfeuerrauch zu uns. Also muss das Camp auch westlich liegen.“

„Gute Arbeit, Camper“, rief der Leiter. „Los geht’s!“

Mesut nimmt das Campen sehr ernst, und er ist auch ziemlich gut darin. Er ist mit den Pfadfindern schon oft campen gewesen. Er weiß, wie man eine Karte liest und einen Kompass benutzt. Er kann sogar ein Zelt aus einem Tuch und ein paar Stöcken bauen, und es bleibt die ganze Nacht stehen!

„Ich hab’s ja gesagt, dieser Camping-Ausflug wird der Hammer!“, sagt Mesut, als wir weitergingen. „Wir treffen Sam Savage von Savage Safari UND Grizzly Cook! Das wird einfach FANTASTISCH!“

Ich spürte gerade, wie sich mein Mund­winkel zu einem winzigen Lächeln verziehen wollte, als mir plötzlich die Luft wegblieb: Ich wurde an meinem Rucksack nach oben gerissen und baumelte über dem Gras.

Kapitel 2 

 

Auf glücklichen Zombie-Pfaden 

 

 

 

 

„Hört zu, Vollpfosten“, sagte mein Bruder Mark, der fiese Wissenschaftler, und zog uns außer Hörweite der anderen Kinder. „Dieses Wochenende kenne ich euch nicht, und ihr kennt mich auch nicht.“ Er starrte uns finster an. „Wenn ihr mich anguckt, mit mir redet oder auch nur meinen Namen sagt, dann ramme ich euch so tief in den Boden, dass sie einen Bagger brauchen, um euch wieder auszugraben. Kapiert?“

„Ja, kapiert!“ Mesut und ich schluckten gleichzeitig. Mark ließ unsere Rucksäcke los, und unsere Füße versanken im Matsch. Dann stiefelte er wieder nach vorne. In dem Moment flog mir meine Feldflasche vom Hals und begann, auf dem Boden herumzuhüpfen. Frankie musste Marks Stimme gehört haben und zum megawilden Zombie-Fisch mutiert sein. Frankie hasste Mark, seitdem der versucht hatte, ihn mit giftigem Schleim um­zubringen und im Klo runterzuspülen. Zum Glück hatten Mesut und ich es geschafft, Frankie mit einer Batterie wieder zum Leben zu schocken. Seitdem ist er unser treuer zombifizierter Fisch-Freund.

Ich ging zu ihm rüber und hob die wütend hüpfende Feldflasche auf. „Alles in Ordnung, Mark ist jetzt weg, Frankie“, flüsterte ich und machte den Deckel auf.

„Hey, der Junge da hinten, der immer hinfällt, spricht schon wieder mit seiner Feldflasche!“, rief einer der anderen Camper.

„Vielleicht spricht er nur mit dem ‚medizinischen Notfall‘“, erwiderte ein anderer und lachte.

„Sonst spricht ja auch keiner mit denen“, hörte ich Mark spotten, als er wieder nach vorne ging.

Mesut schaute auf seine Wanderstiefel. Als sich vorhin die ganzen Mamas und Papas auf dem Parkplatz verabschiedet haben, waren sie alle ziemlich peinlich. Aber Mesuts Mutter hat wahrscheinlich den Rekord als peinlichste Mutter aller Zeiten gebrochen. Zuerst küsste sie Mesut auf den Kopf und drückte ihn, bis seine Augen fast rausquollen. Vor allen an­deren Campern. Dann hängte sie ihm einen riesigen Plastikbeutel mit allen möglichen Genehmigungen, Notfalltelefonnummern und endlosen Medizinlisten um den Hals. Er sah echt aus wie eins dieser Kinder, die im Zweiten Weltkrieg mit dem Zug irgendwohin verschickt wurden! 

 

Aber das Schlimmste war, dass sie dann auch noch lauthals verkündete: „So, mein kleiner Soldat, ich habe dir die Tabletten gegen Reiseübelkeit und die Kotztüten eingepackt. Und die Medikamente gegen Durchfall (du weißt ja, wie schnell du dir bei Lagerfeuer-Essen immer den Magen verdirbst), das Insektenspray, die Sonnencreme, die Salbe für Bienenstiche, die Heuschnupfen-Tabletten, die Galmei-Lotion und zwölf Paar Socken. Man kann nie genug saubere Socken dabeihaben.“

Mesut hat das ganze Gesundheitszeug natürlich weggeworfen, sobald seine Mutter außer Sicht war. Aber da war es schon zu spät. Jeder hatte es gesehen.

Ich hängte mir Frankies Feldflasche wieder um den Hals und zog ein zerquetschtes Erdnussbutterbrot aus der Tasche. Ich nahm einen Bissen und gab Mesut den Rest. „Mamit mu murchhälmst“, nuschelte ich mit meinem Mund voller Erdnussbutter.

„Damit ich durchhalte? Danke!“ Mesut konnte mein Erdnussbutter-Genuschel natürlich sofort übersetzen.

Der kleine Energieschub bewirkte bei Mesut etwas, das meine Oma einen „beschwingten Schritt“ genannt hätte.

Seine Füße fanden wie von selbst die Stellen ohne hervorstehende Steine oder Wurzeln auf dem Pfad. Er musste nicht mal runtergucken. Ich trottete hinterher und versuchte, mit meinen Sportschuhen in seine Fußstapfen zu treten, damit ich nicht schon wieder hinknallte.

Genau in diesem Moment erwischte mich eine Mücke im Nacken. Ich drehte mich um, zerquetschte sie mit einer Hand … und lief genau in Mesut hinein, der urplötzlich stehen geblieben war.

„Tut mir leid!“, begann ich. „Ich hab gerade eine Mücke zerquetscht, die so groß war wie ein Pterodactylus und mich in den …“

„Schhhht!“, flüsterte er.

Die anderen Camper waren uns gute zwanzig Schritte voraus.

Da hörte ich ein Rascheln links von uns.

„Was war das?“, fragte Mesut.

Kapitel 3 

 

Ein bärenstarker Auftritt 

 

 

 

 

Ich drehte mich zu dem Geräusch um. Frankies Augen begannen, leuchtend grün zu glühen, als er aus der Feldflasche spähte. Sein Zombie-Fisch-Sinn musste ihm gesagt haben, dass etwas nicht stimmte.

Dann hörten wir das Rascheln schon wieder. Diesmal näher.

Mesut und ich warfen uns sofort einen Blick zu, der sagte: „Was auch immer das ist, ich will es im Moment lieber nicht herausfinden!“