Mein dicker fetter Zombie-Goldfisch, Band 06 - Mo O'Hara - E-Book

Mein dicker fetter Zombie-Goldfisch, Band 06 E-Book

Mo O'Hara

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Beschreibung

Mesut, Toms bester Freund, soll bei der Schulaufführung von "Robin Hood" die Hauptrolle spielen. Das aber wollen die großen Brüder - und amtlich beglaubigte Oberfieslinge - der beiden um jeden Preis verhindern … leider mit Erfolg. Doch Toms Geheimwaffe, sein Zombie-Goldfisch Frankie, hat ganz andere Pläne. Was folgt, ist ein furioser Auftritt des "Rächers mit vier Flossen"!

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Seitenzahl: 66

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Sammlungen



 

 

  

 

 

  

 

 

Für meinen Mann, Gus 

 

 

 

 

 

 

  

Kapitel 1 

 

Das Rätsel um die vermissten Haustiere 

 

 

 

Frankie, mein Zombie-Goldfisch, sprang aus dem Glas mit grüner Wasserfarbe und platschte auf das Papier, das Sami, Mesuts kleine Schwester, ihm hinhielt. Er machte einen schleimigen grünen Halbkreis darauf und sprang dann zurück ins Glas.

Sami wischte sich die Hände an ihrem glitzernden Meerjungfrauen-Kostüm ab, das schon ganz grün war. „Jippieh! Fischi macht Panzer!“ Sie klatschte. „Macht Fischi jetzt Füße?“

Frankie lugte über den Rand des Wasserfarbenglases zu mir herüber.

„Wir haben Sami versprochen, dass wir ihr bei dem Plakat für die vermisste Schildkröte helfen“, erinnerte ich ihn.

Frankie seufzte und zuckte die Schultern. Na ja, eigentlich bin ich mir ziemlich sicher, dass Goldfische gar keine Schultern haben, aber mit irgendwas zuckte er jedenfalls. Er sauste noch mal aus dem Glas und bespritzte das Papier unter dem Halbkreis viermal mit seinem Schwanz. Ich muss zugeben, für einen Goldfisch hat er echt künstlerisches Talent.

Frankie hatte sich in einen Zombie-Goldfisch verwandelt, als Mesut und ich ihn mit einer Batterie wieder zum Leben geschockt hatten. Das war, nachdem mein Bruder Mark, der fiese Wissenschaftler, versucht hatte, ihn mit giftigem Schleim umzubringen. Seitdem ist Frankie die meiste Zeit mit der Rache an Mark und mit Kung-Fu-Fisch­feigen und Hypnotisieren von anderen Leuten beschäftigt. Von seiner künstlerischen Seite hatte ich noch nicht viel mitgekriegt. Nette Abwechslung.

 

Mesut saß an unserem Küchentisch und tippte auf seinem Laptop. Er schaute auf das nasse Plakat auf dem Küchenboden. „Wow, das sieht wirklich aus wie Toby, die Schildkröte von unserem Cousin. Gute Arbeit, Frankie!“

Frankie wedelte ein Dankeschön mit seiner Flosse und sprang dann in den Wassereimer, um die ganze Farbe von seinen Schuppen zu waschen.

Sami hielt eines der Plakate hoch. „Tom, schreibst du letztes Wort?“

 

„Klar.“ Ich griff noch einmal nach dem Textmarker. „Wenn das dabei hilft, Toby wieder­zu­finden ...“

„Toby Telepopper-Schildkröte!“, sagte Sami in ihrer „Ich-meine-es-ernst-auch-wenn-sich-das-lustig-anhört“-Stimme.

Ich warf Mesut einen Blick zu. Konnte er das übersetzen?

„Sie meint ’Teleporter-Schildkröte‘.“ Er grinste. „Unser Cousin Joe sagt immer, dass Toby sich bestimmt teleportieren kann. Gerade ist er noch direkt hinter dir, und eine Sekunde später läuft er plötzlich auf der anderen Seite des Gartens auf den Zaun zu.“

„Ist Toby denn schon mal abgehauen?“, fragte ich.

„Ja“, gab Mesut zu. „Aber nicht, seitdem sie den Zaun repariert haben.“ Er drückte noch mal auf die Tastatur vom Laptop. „Ich hoffe nur, wir finden ihn, bevor Joe morgen aus dem Urlaub zurückkommt. Wir sollten ja eigentlich nur übers Wochenende auf Toby aufpassen und ihm ab und zu ein bisschen Salat geben.“ Mesut seufzte. „Ich hätte dafür sorgen müssen, dass Sami ihn nicht mit in den Garten nimmt.“

„Toby Telepopper tschüss!“ Sami küsste die kleine grüne Schildkröte auf dem Plakat. Danach hatte sie grüne Lippen. Aber so passten die wenigstens zum Rest.

„Hast du irgendwas auf der ’Vermisste Tiere‘-Website gefunden?“, fragte ich, während ich noch das Wort „Teleporter“ auf die Plakate quetschte.

„Nein, leider nicht. Ich habe auf Tiersuche, WoIstMeinHaustier.com und noch so einer Homepage geguckt, die Paranormale-Tiere-Link heißt, doch da war nichts.“ Mesut machte den Laptop zu. „Aber hier in der Umgebung werden anscheinend noch ganz viele andere Tiere vermisst. Einige schon ein paar Tage länger. Katzen, Hamster, Kaninchen, Schlangen … sogar ein paar seltene Vögel.“ Er sah Sami an. „Trotzdem, ich bin sicher, dass Toby bald wieder auftaucht. Lasst uns die Plakate hier im Viertel aufhängen. Vielleicht sieht ihn ja jemand.“

„Frankie, willst du mitkommen, Plakate aufhängen?“ Ich hob den Eimer hoch, der jetzt mit grünlichem Wasser gefüllt war. Ein orangenes Gesicht starrte zu mir hoch. Frankie schüttelte den Kopf, bespritzte mich und tauchte blubbernd wieder ins grüne Wasser zurück.

„Ich glaube, er will einfach nur in dem grünen Wasser herumschwimmen und nicht zurück in sein Glas“, stellte Mesut fest.

„Okay“, sagte ich zu Frankie. „Ich tue ein paar Badespielzeuge in deinen Eimer, dann kannst du wieder so tun, als ob du die Quietscheente verfolgst.“

 

„Mark ist nicht da. Und wir sind ja sowieso nur ein paar Minuten weg“, sagte Mesut. „Frankie wird’s überstehen.“

Wir verließen die Küche mit einer Rolle Klebeband und den Plakaten, die wir an den Bäumen und Laternenpfählen in unserer Straße festkleben wollten. Doch was wir dann entdeckten, ließ uns zur Salzsäule erstarren.

Kapitel 2 

 

Eine furchtbar „nette“ Verschwörung 

 

 

 

Mesut und ich schauten uns an. Ich hatte noch nie im Leben so viele Vermisste-Tiere-Plakate gesehen. Jeder Laternenpfahl und jeder Baum war schon mit Bildern von vermissten Kätzchen, Kaninchen, Vögeln, Schlangen, Wüstenrennmäusen, Eidechsen, Stabheuschrecken und Meerschweinchen gepflastert.

Dann fiel mir ein besonderes Schild ins Auge.

Ich zog den Textmarker, den ich für unsere Plakate benutzt hatte, aus meiner Tasche und schrieb die Nummer auf meinen Arm.

 

Dann warf ich Mesut einen Blick zu, der sagte: „Wenn es eine fiese Kidnapping-Verschwörung ist, dann weißt du ja wohl, wer da­hintersteckt!“

„Das riecht förmlich nach Mark“, antwortete Mesuts Blick.

Marks Machenschaften als fieser Wissenschaftler steckten ungefähr zu hundert Prozent hinter allen fiesen Verschwörungen, die wir bisher aufgedeckt hatten - vom giftigen Schleim für Frankie und dem Versuch, ihn im Klo runterzuspülen, über die Machtergreifung an der Schule bis hin zum Vortäuschen von Angriffen wilder Tiere. Und das war noch längst nicht alles, was auf sein Konto ging! Wenn man so darüber nachdenkt, hatte er bis jetzt ein ziemlich vollgestopftes fieses Jahr.

Wir schnappten uns Sami und rasten nach Hause. Als wir fast schon an der Küchentür waren, stoppte ich urplötzlich und flüsterte Mesut zu: „Was, wenn Mark gerade da drin ist? Was, wenn er hinter Frankie her ist? Vielleicht hat er schon den ganzen Tag darauf gewartet, dass wir rausgehen, damit er reinschleichen und ihn sich schnappen kann. Wir müssen den Überraschungsmoment nutzen!“

Mesut und Sami nickten.

Mesut zählte leise an seinen Fingern rückwärts. Dann, als bei null alle Finger weg waren, stürmten wir durch die Küchentür, und Sami schrie: „Überraschung!“

„So haben wir das eigentlich nicht gemeint, Sami“, flüsterte Mesut, als er feststellte, dass Mark tatsächlich in der Küche war.

„Was ist mit den ganzen vermissten Tieren?“, rief ich. „Wir wissen, dass du was damit zu tun hast, also gib’s lieber gleich zu!“

Doch noch während ich das rief, merkte ich, dass hier irgendwas absolut nicht stimmte. Mark trug seinen Kittel für fiese Wissenschaftler, aber anstatt damit zu drohen, uns in den Boden zu rammen, wie er es sonst immer tut, saß er ganz ruhig am Küchentisch und trank eine Tasse Tee!

Er setzte seine Teetasse vorsichtig ab.

„Guten Morgen, Tom“, sagte er lächelnd. „Guten Morgen, Mesut.“ Dann drehte er sich um und grinste auf Sami hinunter, die ihn anstarrte, als würde sie gerade einen Marsmenschen sehen. „Und wie geht’s dir heute, du kleine süße Maus?“

Sami quiekte und versteckte sich hinter Mesuts Bein.

Ich schaute sofort im Eimer nach, ob mit Frankie alles in Ordnung war. Er zappelte in dem grünen Wasser herum, als ob er irgendwie sauer wäre, aber er sprang nicht heraus und versuchte, Mark zombiemäßig zu verprügeln wie sonst immer. Irgendwas stimmte hier wirklich nicht. Es war, als ob wir in eine andere Dimension marschiert wären, in der Mark und Frankie sich nicht hassten. AAAAAHHHH!

„Ich habe keine Ahnung, was du vorhast, Mark“, sagte Mesut misstrauisch, „aber wo sind die Tiere?“