Mein kosmologischer Bruch - Fröhliche Wissenschaft im Lichte Schwarzer Löcher - Werner Simon - E-Book

Mein kosmologischer Bruch - Fröhliche Wissenschaft im Lichte Schwarzer Löcher E-Book

Werner Simon

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Beschreibung

Das Bild, das die moderne Kosmologie weitgehend gefangen hält, ist dasjenige vom Weltall als eines Etwas, das einst mit einem Schlag schier aus dem Nichts entstand. Die Theorie dazu ist bekanntlich diejenige vom sogenannten Urknall. Ihr Begründer Georges Lemaître stellte jenem Nichts noch etwas verschwindend Anschauliches anheim mit dem zerplatzenden "Uratom" oder auch mit dem "kosmischen Ei", das im Augenblick der Entstehung des Universums angeblich explodierte. Heutige Kosmologen traditioneller Denkungsart gehen hingegen typisch abstrakt davon aus, dass es kein ursprüngliches Atom oder Ei war, das am Anfang der Welt zersprang und so den Lauf aller Dinge entfesselte, sondern dass dafür etwa ein Ereignis namens "Vakuumfluktuation" notwendig gewesen sei, oder etwa ein Geschehen, das "quantenmechanischer Tunnelprozess" genannt wird. Aber angenommen das Universum war schon immer da und wird ewiglich da sein. Dieser Fall ist im Fach freilich auch verschiedentlich durchdacht worden. Eine Entsprechung dazu ist die theoretische Auslegung des Weltalls als eines pulsierenden, d. h. eines sich periodisch entfaltenden und sodann wieder verdichtenden Alls. Werner Simon (Dr. phil.) unternimmt im vorliegenden Werk einen neuartigen Versuch, ein solches Universum einleuchtend zu beschreiben gemäß den betreffenden empirischen Gegebenheiten – und zwar konzentriert metaphorisch (bildlich), will heißen ohne Stützung auf mathematische Ableitungen. Indes eine Astrophysik ohne untermauernde Mathematik, kann so etwas glaubwürdig sein? Der Autor meint ja, eigens im Hinblick auf die zentralen Metaphern seiner Kosmologie, bei denen Schwarze Löcher die Hauptrolle spielen. Sachliterarisch aufbereitet ist die entsprechende Logik zum Kosmos am Leitfaden einer heldenhaften Fiktion autobiographischer Natur, um die Schwierigkeit des Themas aufzulockern.

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Seitenzahl: 256

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Prolog

Wenn ein Wissensgebiet heutzutage offenbar große Rätsel birgt, man sich damit aber nicht abfinden möchte, kann man sich genötigt sehen, sich selbst einen Reim darauf zu machen. Abgesehen davon, dass man so gleichsam Frieden mit der Sache zu finden vermag, ist es zudem nicht ausgeschlossen, dass hierzu ein relativ Außenstehender neuen Schwung in die verfahrene Situation bringt. Will man auf Probe etwas Neues und zugleich Weltbewegendes zu einem Themenkomplex beitragen, müssen herkömmliche Überlegungen dazu, die letztlich widersprüchlich sind, im Abgleich mit der eigenen Idee gehörig aufgemischt werden. Vorliegende Schrift geht ein solches Wagnis ein, der Aufgabe geschuldet mehr spielerisch als streng wissenschaftlich. Im Hinblick etwa auf die Schieflage, dass „Dunkle Materie“ und „Dunkle Energie" unter Fachleuten schon längst anerkannt sind, bisher jedoch noch kein Sachverständiger gebührend aufzuzeigen vermochte, was es mit diesen festgestellten Wirkmächten genauer auf sich haben könnte.

So wie es derzeit überhaupt aussieht, hat sich die Physik zum Kleinen und Großen hin in ihre jeweiligen Sackgassen verlaufen. Verfolgte Verbindungswege zur Harmonisierung von Teilchen- und Astrophysik führen bisher schließlich nicht hinlänglich ans Ziel. Dabei muss gedanklich womöglich gar nicht erst so strikt getrennt werden, was derart entzweit dann auf Biegen und Brechen theoretisch vereint werden soll (Theory of Everything). Dieser dreiste Vorschlag einer bahnbrechenden Neubeschreibung des Geschehens mit dem Weltall wirft einen ironischen samt selbstironischen Blick auf jenes fachliche Treiben. Und zwar nicht ohne den Anspruch, hinsichtlich astronomischer Befunde Licht ins Dunkel der zeitgenössischen Kosmologie zu bringen. Auch wenn dieses forsche Deutungsangebot von etablierten Fachvertretern nicht ernst genommen werden sollte, so stellt es doch, immerhin vorläufig in sich stimmig, eine klärende Perspektive auf eine festgefahrene Problematik bereit, textlich zugeschnitten auf den interessierten Laien, der gewillt ist, die Sache vollauf zu durchdenken.

>Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen

(JOHANNES 1,5)

Vor dem Anklang meiner gewagten Theorie in der Öffentlichkeit war die Welt noch weitgehend in ihrer alten physikalischen Ordnung, müssen Sie wissen. Sobald sie unter Sachkennern jedoch zunehmend ernst genommen wurde, geriet das Universum gleichsam aus seinen vermeintlichen kosmischen Fugen - und damit, quasi auf meine irdische Existenz übertragen, zusehends auch mein Berufs- und Privatleben. Aber das tut hier nicht viel zur Sache, denn in der Hauptsache soll es um die viel allgemeinere Angelegenheit der Kosmologie gehen. Zu meiner jüngsten Berufs- und Privatsphäre werde ich chronologisch erst später etwas beisteuern. Indes das auch nur ansatzweise an wenigen Stellen, nachdem die Geschichte zu meiner Theoriefindung und -festigung größtenteils aufgerollt ist. Was diesen Hergang für meinen Alltag betrifft, so bewirkte er unter anderem die Misere meiner Ehe mit einer etablierten Frau vom Fach, einer Anhängerin des String-Modells in der theoretischen Physik.

Im Fokus dieser ausholenden Abklärung zu meiner revolutionären Kosmologie steht ihre Qualität, genauer ihr Aufschlussreichtum bezüglich zäher Fachprobleme, welcher sie im Vergleich zu anderen Versuchen, das große Weltgeschehen begreiflich zu machen, hervorhebt, speziell gegenüber dem sogenannten Standardmodell der Kosmologie. Die beruflichen und privaten Konsequenzen, die sich mit der Entfaltung und bisherigen Wirkung meiner umwälzenden Theorie für mich ergeben haben, werden dagegen nur beiläufig bemerkt, untergebracht vor allem in Fußnoten, um die sachliche Darlegung nicht groß durch Persönliches zu stören. Wer sich nur für meine durchgreifende Interpretation der kosmischen Prozesse interessiert, der braucht sich somit kaum durch Alltagsweltliches aufhalten zu lassen, indem er die betreffenden Anmerkungen einfach unten liegen lässt. Zur Auflockerung, wenn nicht gar zum Verständnis der sachliterarischen Auseinandersetzung, könnten sie aber durchaus dienlich sein.

Wenn Sie mich fragen, warum ich Ihnen neben der Unterbreitung meiner neuartigen Kosmologie en passant auch von der jüngsten Verstrickung meines Lebens etwas mitteilen möchte, so antworte ich, dass ich sie mir bei der Gelegenheit - wenigstens anspielend - von der Seele schreiben wollte, um Erleichterung darüber zu finden. Wenn Sie mich als interessierter Laie zudem vorab fragen, welchen Gewinn Sie aus vorliegender Lektüre ziehen können, so besteht er meines Erachtens vor allem darin, dass sie fassliche Aufklärung über ein heikles Thema bietet, das jedem nachdenklichen Menschen etwas angehen sollte - und zwar eingefasst in die Darbietung einer bahnbrechenden, strikt problemlösenden Theorie.

Die Welt schreibt das Jahr 2022 n. Chr. Lieber wäre mir eine ungerade Jahreszahl gewesen, zur allgemeinverständlichen Publikation meines wissenschaftlichen Bruches mit der Tradition, aber es hat sich halt so ergeben. Ich bin zwar kein beschlagener Literat schöngeistiger Ausprägung, aber ein bildhaft denkender Gelehrter, der authentisch über etwas Außerordentliches aus der Welt der Wissenschaft zu berichten weiß, da er es selbst durchdacht und durchlebt hat. Der Stoff dieses Stückes fachgebundener Autobiographie sozusagen ist nach meiner Überzeugung nicht nur für Eingeweihte meines Ressorts, sondern für alle Menschen von Belang, die in der materiellen und geistigen Lage sind, sich für die Entstehung und Entwicklung des Weltalls zu interessieren. Aber das hat von Fall zu Fall freilich jeder Leser für sich selbst zu entscheiden, da er etwa überlegt, dies erzählende Sachbuch besser wegzulegen oder weiterzulesen. Damit soll es vorerst genug sein zu meiner Motivation, diese Art Streitschrift unters interessierte Volk bringen zu wollen und nicht etwa nur an Bibliotheken sogenannter Universitäten.1

Im sachlich Folgenden werden per Vergleich vordringlich die logischen Vorzüge meiner Kosmologie erörtert, selbstredend in der Auseinandersetzung mit Koryphäen der physikalischen Zunft. Was muss ich sie wohl schon genervt haben, diese Hawkings, Greenes und Wittens und wie sie alle heißen, diese allumfassenden, obgleich entrückten, weil matheverrückten Standardphysiker mit meiner subversiven Kritik an ihren abstrakten Denkgebäuden. Allein, wie haben sie ihrerseits mich aufgeregt angesichts ihrer anspruchsvollen Spekulationen bis ins gemeint Größte und Kleinste, die jeglicher empirischen Nachweisbarkeit entbehren. Für mich ist es heute offensichtlich, dass ihre weite Einsicht in physikalischen Dingen sie zu überdrehten (metaphysischen) Mutmaßungen verleitete, um eine Aura der Allwissenheit um sich zu schaffen, die ihre Wirkung schließlich nicht verfehlte, sowohl was interessierte Laien als auch was Fachleute anbelangt.

Der hochverehrte Stephen Hawking zum Beispiel, samt seiner, mit Verlaub, rührenden Computerstimme und seiner ergreifenden Fesselung an den Rollstuhl, brachte es in seiner öffentlichen Wirkung zu Lebzeiten etwa so weit, dass Mütter ihre Kinder zu ihm brachten, damit er ihnen heilbringend die Hand auflege. Angesichts einer solchen Wegbeschreitung zu einer kulturellen Ikone auf dem Rücken einer Wissenschaft muss tatsächlich zugegeben werden, dass Hawking, wenn nicht (wie immer wieder so benannt) seinerzeit der „klügste Mensch der Welt“, so doch eines der intelligentesten Wesen des Menschengeschlechts gewesen ist. Nicht dass ich solchen Kollegen vom Fach ihren Ruhm nicht gegönnt hätte, aber im Sinne der Aufrichtigkeit gegenüber dem, was nachweislich behauptet werden kann, empfand ich ihre mediale Inszenierung doch als ziemlich anstößig.

Ich schrieb „empfand“ und nicht „empfinde", denn ich bin selbst schon anfänglich, ob ich es wollte oder nicht, zu einer Person von zweifelhaftem Gewicht in der Öffentlichkeit geworden; eben mit der Zeit, da meine wegweisende Theorie sich in immer mehr Köpfen fachlicher Kenner befürwortend festsetzte, da sie erstens bisher nicht zwingend widerlegt werden konnte, zweitens vormalige kosmologische Probleme löste2 und schließlich drittens dabei alte Widersprüche der neueren Physik elegant auflöste. Nur soviel fürs Erste zum Wert meiner Schaffung von Wissen, bevor eingangs nun kurz Bescheid darüber zu geben ist, wie ich zu meiner Kosmologie kam.

Wenn ich mit heutiger Reife zurückdenke, so verstand ich meine dreiste Neudeutung von Welt zu Beginn wohl nur als Versuch eines Gegenentwurfs zur herkömmlichen Kosmologie, um gleichsam heiter einen möglichen Aufstand zu proben. Im Hinblick auf ihre ungelösten Probleme und Misshelligkeiten ging es mir darum, quasi locker zu prüfen, ob, und gegebenenfalls wie genauer, man das Weltallgeschehen unter den bekannten empirischen Gegebenheiten plausibel auch aus alternativer Perspektive begreifen kann. Im Verlauf dieser gemeint spielerischen Herangehensweise an die Rätsel des Kosmos wurde mir jedoch schlagartig bewusst, dass ich es von Anfang an ernst gemeint hatte mit meiner theoretischen Abgrenzung von der gewohnten Wissenschaft der Astro- und Teilchenphysiker - aus welchem Impuls heraus auch immer.

Die Initialzündung dieses aktiven Widerstandes auf kosmologischem Gebiet muss, so bin ich mir rückblickend sicher, eine hartnäckige (um nicht zu sagen fixe) Idee gewesen sein, die von einem „Urknall“ absieht. Und zwar die Vorstellung, dass der Urquell des Universums, also das, woraus es entsprang, weder ein winziges Etwas (Uratom) noch ein mysteriöses Nichts (Vakuum) war und auch kein ominöses Paralleluniversum unter womöglich vielen Universen gewesen ist (Multiversum), sondern dass das All sich beständig aus sich selbst heraus kreiert, mittels der Masse und Energie herkommend sowohl von der lichten Welt prinzipieller Sichtbarkeit als auch von der finsteren Welt grundsätzlicher Unsichtbarkeit. Mit der lichten Welt meine ich bspw. das Sonnensystem samt Erde und überhaupt die Milchstraße, samt und sonders das uns Menschen halbwegs bekannte „Teil-Universum" der Beobachtbarkeit. Die finstere Welt betrifft dagegen in meiner Theorie das weithin unbekannte „Teil-Universum" der sogenannten Schwarzen Löcher.

Nach meiner Kosmologie lässt sich das derzeitige Weltall also durchaus sinnvoll in einen Part strahlenbedingter Helligkeit und in ein Kontingent der Dunkelheit bestehend aus Schwarzen Löchern einteilen. Meine kosmologische Grundthese ist nun, dass alle kleineren Schwarzen Löcher (Folgeschwarzlöcher) samt umgebender Galaxien und restlicher Erscheinungen des Lichts ursprünglich von einem allgewaltigen Schwarzen Urloch stammen und nach einem Weltgeschehen bewegter Ausbreitung in und durch Licht sozusagen allmählich wieder vollauf in die urgewaltige (gravitationsmonströse) Dichte eines per se unsichtbaren Ursprungsschwarzloches einkehren werden, woraus sich dann irgendwann unter gegebenen Umständen ein neues „Teil-Universum“ in den Dimensionen erfahrbarer Zeiten und Räume speisen wird, und zwar um die Ereignishorizonte kleinerer Schwarzer Löcher, will vor allem sagen zentralgalaktischer Schwarzlöcher, bis jenes zukünftige Ursprungsschwarzloch ganz aufgelöst sein wird.3

Das mutet mehrheitlich zunächst bestimmt abwegig an, aber die Erläuterung dessen, wie sich das im Einzelnen im Rahmen meiner Theorie gegenseitig stützt, wird später im Kontext des Textes freilich noch zu geben sein. Meine kosmologische Grundunterscheidung zwischen einer Welt strahlenbedingter Helligkeit und einer Welt der Dunkelheit aus Schwarzen Löchern ruft bei anfänglicher Rezeption womöglich irreführende Assoziationen hervor, indem sie etwa mit der theologischen Entgegensetzung von Himmel und Hölle in Verbindung gebracht wird. Falls sie allerdings solche Anklänge hat, dann sei Folgendes bedacht: Nach meiner Kosmologie wäre demnach der Himmel nichts Überirdisches, sondern er wäre gerade die Erde mitsamt der ganzen lichtdurchfluteten Welt der prinzipiellen Sichtbarkeit, die Hölle dagegen wäre somit das direkt nicht erfahrbare Universum (Teil-Universum) der Schwarzen Löcher. Über das Innere der Hölle kann der Mensch folglich (gottlob) nichts empirisch Gewisses in Erfahrung bringen, über die Beschaffenheit des Himmels indessen vieles davon, wenn man sich z. B. nur mal auf den „Blauen Planeten“ darin bezieht.

Alles in allem hingegen hat meine fundamentale Neubeschreibung der Weltallentwicklung rein gar nichts mit Theologie zu tun. Ihr Clou besteht vielmehr, wenn Sie so wollen, in der Übertragung des Nietzsche'n Gedankens von der „ewigen Wiederkunft des Gleichen" auf das gesamte Universum. Allerdings haben diese Vorstellung im Grunde schon der 2001 verstorbene Fred Hoyle und später andere Fachmänner mehr oder weniger explizit zum wissenschaftlich Besten gegeben, aber nicht in der erhellenden Weise, wie ich sie mir im Begründungskontext meines Theoriegebäudes detailliert bezüglich aktueller physikalischer Schwierigkeiten aneignete, insbesondere in Anknüpfung an und Abgrenzung eben zu Hoyle, des Weiteren in Anknüpfung an und Abgrenzung zu Stephen Hawking († 2018) und letztlich durchweg in positivem Bezug auf Robert Laughlin (Physik-Nobelpreis: 1998).

Von Hoyle übernahm ich speziell die zentrale Mutmaßung seiner sogenannten Steady-State-Theorie, dass die Ausdehnung des Universums durch die andauernde Zufuhr von Materie bewirkt wird. Durch Laughlin lernte ich die Idee universeller Emergenz zu schätzen und theoretisch zu nutzen - das heißt die Vorstellung, dass alle und nicht nur einige der im Weltall bestehenden und möglichen Naturgesetzlichkeiten durch kollektive Geschehnisse erwirkt werden, auf welche Weisen auch immer.4 In Bezug auf Hawking schließlich bediente ich mich seiner 1975er-Annahme, dass Schwarze Löcher sich Massen nicht nur einverleiben, sondern sie auch freisetzen können, und zwar durch die nach ihm benannte „Hawking-Strahlung“.

Diese Strahlung geht nach Hawkings These speziell von den so benannten „primordialen" (lat. „ursprünglichen“) Schwarzen Löchern aus, die sich unmittelbar nach dem vermeintlichen Urknall gebildet hätten. Ich meinerseits nahm diese, relativ klein vorgestellten, Schwarzlöcher für meine Kosmologie nicht an, machte aber die Hawking-Strahlung für dieselbe stark, indem ich sie - theoretisch modifiziert - einem uranfänglichen Mega-Schwarzloch als unermesslichen Ausgangskörper unseres Universums zuschrieb. Letzteres Theorem ist zwar eine entscheidende Komponente in meinem kosmologischen Denkmodell, kann aber freilich auch nicht mehr als höchstens eine plausible Vermutung sein, denn eine direkte Beobachtung von Schwarzen Löchern ist praktisch unmöglich, da sie wegen ihrer gravitativen Vehemenz kein Licht (elektromagnetische Strahlung) aussenden.

Nach Hawking sind frühzeitliche Schwarze Löcher also hypothetisch in der Lage, Energie in Form von Strahlung abzugeben, wodurch sie massemäßig allmählich „verdampfen“ würden.5 Bereits nachweislich real ist für spätere Schwarzlöcher in den Zentren von Galaxien festzustellen, dass von dort aus Materie explosionsartig nach außen hin befördert werden kann, und zwar in Form stark gebündelter, hochenergetischer Teilchenströme, den sogenannten „kosmischen Jets“. Traditionell physikalisch geht man davon aus, dass ihre Frachten ursprünglich von außerhalb betreffender Schwarzlöcher stammen, indem diese umgebende Stoffe zuerst anziehen und die dann verändert wegkatapultiert werden, durch welche Kraft oder welche Kräfte auch immer. Ich meinerseits traue diesen Schwarzlöchern indes zu, dass sie jene Jets selbst zumindest mitverursachen und auch von innen heraus speisen können, wenigstens teilweise, unter gegebenen turbulenten Umständen. Wie dem auch sei, sind Schwarze Löcher mittig von Galaxien nicht nur unstreitig in der Lage, durch die Gewalt ihrer Schwerkräfte Unmengen an Materie in sich einzusaugen, sondern offenbar auch dazu, Materie geballt und mit hoher Energie von sich zu entfernen, wenn auch kräftemäßig nur zusätzlich, etwa durch die Heftigkeit ihrer Fliehkräfte aufgrund ihrer annähernd lichtgeschwinden Rotationen.6 Die Jets aus nächster Nähe von Schwarzlöchern in Galaxienzentren haben schließlich nahezu Lichtgeschwindigkeit und gelten standardphysikalisch als die energiereichsten Phänomene des Universums. Spektakulär beobachtet wurde einer davon bereits Ende 2007, ausgehend von dem Schwarzen Loch im Zentrum einer Galaxie, der es streckenmäßig bis zur Nachbargalaxie geschafft hatte (Galaxiensystem 3C 321).

Halten wir zur Eigenart Schwarzer Löcher zunächst schon mal Folgendes fest, was später bei der ausführlichen Begründung meiner Theorie zentral sein wird. Nämlich erstens,

dass sie erwiesenermaßen nicht nur Materie und Strahlung samt Energie gravitativ verschlingen, sondern als Kerne von Galaxien sozusagen mutmaßlich auch energiereiche Materieströme (Jets) nach außen hin zumindest mitverursachen können,

und zweitens,

dass sie womöglich Energie per Strahlung freisetzen können und dabei an Masse verlieren, wenigstens die primordialen Schwarzlöcher (nach Hawking) beziehungsweise Ursprungsschwarzlöcher (nach mir).

Halten wir diesbezüglich betreffs der Eigenart meiner Kosmologie zudem schon mal fest, dass jene beiden Möglichkeiten Schwarzer Löcher - nämlich Materie samt Energie und Energie per Strahlung in den Weltraum befördern zu können - des Rätsels Lösung im Kontext meiner Kosmologie ist, was die traditionell schleierhaften Annahmen der „Dunklen Materie“ und „Dunklen Energie" angeht.

Mein theoretischer Zugriff auf das Weltall gibt also forsch vor, auch das kosmologische Mysterium mit der scheinbar existenten „Dunkelmaterie" und der scheinbar existenten „Dunkelenergie" entmystifiziert zu haben. Zudem beansprucht er - neben der Lösung noch anderer vormals ungelöster Rätsel - die Frage überzeugend beantwortet zu haben, warum sich das Universum immer schneller ausdehnt.7 Und zwar im Hinblick auf Hawkings These betreffs der Hawking-Strahlung, dass der Prozess des Verdampfens Schwarzer Löcher (primordialer Schwarzlöcher) umso rapider verläuft, je geringer ihre Massen werden.

Übertragen auf meine Kosmologie heißt das nämlich konkret, dass ein allgewaltiges Ursprungsschwarzloch derzeit permanent Energie durch Strahlung (Hawking-Strahlung!) freisetzt und hie und da Masseausbrüche (Ur-Jets!) aus ihm erwirkt. Wenn dem so ist, dann kann man im Verweis auf Hawking plausibel davon ausgehen, dass dieses angenommene Ursprungsschwarzloch umso schneller verpufft, je weniger Masse es hat. Und das bedeutet nach mir in der Folge für die lichte Welt des Universums, dass sie sich immer schneller ausdehnt, eben aufgrund der zunehmend freikommenden Strahlung und Massen (Urmaterie) aus dem Ursprungsschwarzloch. Strahlung wandelt sich unter bestimmten Umständen schließlich in Materie um (vice versa), die in unserem Fall - das heißt gemäß ihres selbstverstärkenden Masseaustritts aus dem Ursprungsschwarzloch - natürlich zunehmend Platz (Raumzeit!) zur Ausbreitung braucht.

Laut meiner kosmologischen Theorie gibt die unerforschliche Welt des ursprünglichen Schwarzloches derzeit also zunehmend Masse an den Rest des Universums ab, wodurch diese erforschliche Welt des Lichts zunehmend an Masse und Raumzeit gewinnt. Das heißt genauer und richtiger formuliert, dass das amtierende Ursprungsschwarzloch des heutigen Universums immer mehr Masse vermittels Strahlung (Hawking-Strahlung) und urmaterieller Auswürfe (Ur-Jets) in die äußere Umgebung seines Ereignishorizontes einspeist, was durch den sich steigernden Materiegewinn des lichtdurchfluteten Alls seine anschwellende raumzeitliche Ausdehnung nach sich zieht. Vorgängige Absätze machen meine alternative (helle) Antwort zur standardmäßigen (dunklen) auf die Frage aus, warum sich das Universum überhaupt ausdehnt und weshalb es sich zunehmend ausdehnt.

Soviel fürs Erste zur Einordnung und gleichwohl weiten Abgrenzung meiner Theorie ins beziehungsweise zum kosmologischen Standardmodell, das vor meiner entsprechenden Fundamentalkritik nicht wirklich groß infrage gestellt wurde. Bevor ich weiter damit fortfahre, soll zum Einstieg der Konfrontation mit gegnerischen Positionen der Text eines kurzen Briefes an mich, samt langem Antwortschreiben meinerseits darauf, vorangestellt werden, der aus der Sicht eines laienhaften und religiös motivierten Kritikers an meiner Kosmologie geschrieben wurde. Meine Reaktion auf den anklagenden Brief fasst meine paradigmatische Theorie zur Kosmologie nämlich relativ leicht verständlich zusammen, wie ich meine. Gleichzeitig soll damit - vor der noch sachlicheren Darlegung meiner Auseinandersetzung mit der Tradition auf meinem Wissensgebiet - ein eingängiges Beispiel dafür gegeben werden, wie sich meine Kosmologie gegen tradierte Entgegnungen verteidigen lässt, die typischerweise von schöpfungstheoretischer Art sind.8

Text eines Briefes von einem gottesgläubigen Rezipienten an mich zu meiner kosmologischen Theorie:

Herr Welter,

der Sie glauben, die Wahrheit über die Entstehung der Welt herausgefunden zu haben; mit Verlaub: Ich erachte Ihre Kosmologie als Ausdruck eines oberflächlichen, ja verworrenen Geistes. Und zwar vor allem deshalb, weil sie keinen klaren Anfangs- und Schlusspunkt des Weltalls zu erkennen gibt. Ihre Unterstellung von der ewigen Wiederkehr eines gleichen Universums ist eine vorlaute Unverantwortlichkeit, da sie uns Menschen offenbar die redliche Erwartung auf Erlösung versagt.

Wollen Sie denn nicht an einen versöhnlichen Abschluss des irdischen Daseins glauben? Weshalb wehren Sie sich theoretisch nur so strikt dagegen, frage ich mich? Das Weltall hat doch mit Sicherheit auch einen planmäßigen Aufbruch gehabt. Es muss durch einen vernünftigen Geist entworfen worden sein: Von nichts Sinnvollem kann schließlich nichts Sinnvolles kommen! Es kann nur so etwas Wirkmächtiges wie Gott gewesen sein, der den Kosmos durch den Urknall schöpferisch ausgebreitet hat. Wie schon der große Aristoteles wusste, ist Gott der unbewegte Beweger, der die Welt aus dem Nichts heraus einsichtsvoll erschaffen hat. Sein Seelenreich ist ewig, die körperliche, die sinnlich erfahrbare Welt jedoch nicht, denn die wird untergehen am Jüngsten Tag.

Weiter brauche ich hier gar nicht auszuholen, um ihr Hirngespinst an Kosmologie Lügen zu strafen. Lassen Sie sich meine wenigen Zeilen mal durch Ihren verrückten Kopf gehen! Was bilden Sie sich eigentlich ein, Sie beschränkter Experte, um nicht Fachidiot zu sagen? Was maßen Sie sich nur an, Sie armseliger Angeber aus einer bloßen Wissenschaft heraus? Zeigen Sie Demut vor dem Sinn des Lebens und verwerfen Sie Ihre Theorie! Ich appelliere an Ihren Verstand und Anstand, im Namen der Menschlichkeit.

Unterschrift

Anschließend meine ausführliche Antwort auf diese knappe, gleichwohl scharfe Kritik, die ich als Kopie jedem theologisch motivierten Briefschreiber angepasst zusandte und zuweilen immer noch zusende, der in obiger Art auf meine Kosmologie reagierte beziehungsweise reagiert:

Geehrter Herr «...»,

ich kann es gut verstehen, dass Sie sich von meiner Kosmologie eines in sich zyklischen Universums kritisch herausgefordert fühlen. Schließlich habe ich, wie Sie offenkundig auch, eine religiöse Sozialisation im christlichen Sinne durchlaufen, die natürlich einen göttlichen Schöpfungsakt der Welt nahelegt. Seien Sie vorab zudem darauf hingewiesen, dass ich regelmäßig ähnlich abgefasste Briefe von traditionell denkenden Rezipienten bekomme, wie Sie ihn mir geschickt haben. Es ist mir sehr wohl bewusst, dass meine Theorie zur Entwicklung des Weltalls einem gottesgläubigen Menschen, wie Sie es ersichtlich sind, trostlos vorkommen mag. Ich kann es durchaus nachvollziehen, dass es für Sie eine beunruhigende Behauptung ist, das Weltall gäbe es schon immer, wobei es sich ohne bewussten Plan erhält und wandelt. Denn somit entfällt die Notwendigkeit der Existenz eines höchsten Vernunftwesens, das ordnend hinter allem steckt, was ist und geschieht.

Ihre theologische Deutung vom Entstehen und Vergehen der Welt ist aus meiner Wissenschafts-Perspektive allerdings altbackener Aberglaube im Begriff Gottes, der von der Wunschvorstellung getragen wird, der einzelne Mensch könne ein ewiges Leben in einer jenseitigen Wohlfühlwelt erlangen, genannt ,Paradies'. Gegen solche religiösen Ansichten gibt es freilich nichts einzuwenden, solange sie keine gewalttätigen Folgen zeitigen. Wie Sie aber sicherlich wissen, gibt es Beispiele genug, auch aktuelle, die dem widersprechen: mittelalterliche Kreuzzüge z. B. oder gegenwärtige Selbstmordattentate im Namen Allahs auf sogenannte Ungläubige.

Ich will Ihnen und Ihresgleichen nicht den Mut zum Leben nehmen, aber eine weit verbreitete Anerkennung meiner Kosmologie könnte meines Erachtens letztlich eine moralische Stärkung des Menschengeschlechtes bedeuten. Und zwar dahingehend, dass es das Diesseits vermehrt als einzige Möglichkeit seines Lebens annimmt und die Erde insofern umweltlich besser zu schützen bestrebt ist, im Sinne der Nachhaltigkeit. Unabhängig davon, ob meine Logik zum kosmischen Geschehen der Wirklichkeit entspricht, verstehe ich sie also allemal als Einladung dazu, die Dynamik des Weltalls gemäß empirischer Gegebenheiten theoretisch einleuchtend zu begreifen und dementsprechend die heimische Welt, in der wir leben, praktisch zu erhalten.

Ich biete eine Interpretation des Alls im Sinne ,Fröhlicher Wissenschaft auf, wie sie schon Friedrich Nietzsche forderte, der selbsterklärte ,Antichrist'. Ich sehe mich allerdings nicht als missionarischen Atheisten, jedenfalls nicht in erster Linie. Unter allen bisherigen Kosmologien ist die meinige aber gewiss am konsequentesten davon abgerückt, das Sein auf einen metaphysischen Sinn hin festzulegen; es etwa im Hinblick auf einen schöpferischen Akt eines allmächtigen Wesens humanoider Art auszudeuten, von dem einst alles planvoll ausging und zu dem alles gezielt hinstrebt. Damit soll jedoch keine Frustration unter Menschen verbreitet werden. Es soll somit vielmehr der Wille zur Annahme und Pflege des Lebens unter der Voraussetzung gestärkt werden, dass es kein überweltliches Dasein gibt, gleichwohl die Gelegenheit zu einem weltlichen Leben auf entsprechenden Planeten höchstwahrscheinlich immer wiederkehrt, aufgrund der ewigen Wiederkunft eines lichtdurchfluteten Alls.9

Natürlich schließt die Bejahung des Lebens unumgänglich auch die Akzeptanz des damit verbundenen Leids und Schmerzes mit ein. Die Übereinkunft mit dem Leid soll hingegen nicht heißen, dass es - etwa aus Mitleid (Schopenhauer) - mit der Zeit nicht verringert werden sollte. Der Gedanke von der ewigen Wiederkunft wird in meiner Kosmologie indes nicht groß moralisch ausgedeutet, sondern vielmehr nüchtern als vorläufige Tatsache angenommen; als ,eine Wahrheit, die' - im Gegensatz zu Nietzsches Befürchtung in seiner Fröhlichen Wissenschaft - nicht schrecklicher ist als jede andere.' Strenge Wissenschaftler mögen meiner freigeistigen Kosmologie mit Ablehnung oder gar mit Hohn und Spott begegnen und sie allenfalls im Reich der Kunst, bestenfalls im Bereich zwar einfallsreicher, aber ,nur' schöngeistiger Literatur gelten lassen. Dazu sei hier jedoch allgemein darauf hingewiesen, dass sich die Experten heutzutage in fast allen grundlegenden Wissensfragen widersprechen, bis hin zur Orientierungslosigkeit, und dass speziell das bevorzugte kosmologische Standardmodell logische Erklärungsnöte birgt, die es mit einem großen Fragezeichen überschatten.

Wenn Sie wollen, dann führen Sie sich nachfolgenden Zuschnitt meiner Kosmologie für Sie zu Gemüte. Vielleicht finden Sie ja sonach, dass sie dem heutigen Stand des Wissens gemäß durchaus auch etwas Versöhnliches hat. Seien Sie jedenfalls versichert, dass ich mich von meiner Theorie nicht lossagen werde, solange ich von ihr überzeugt bin:

Vereinfacht ausgedrückt gibt es das All nach meiner Kosmologie schon immer, einerseits als Schwarzes Ursprungsloch sozusagen und andererseits als zentralgalaktische Schwarzlöcher samt sichtbarer Sternenwelt, bei allen Galaxien. Ausgangspunkt des lichten Seins ist laut Theorie regelmäßig ein Ursprungsschwarzloch vor allem wahrnehmbaren Geschehens in der Raumzeit und sein Endpunkt (Jüngster Tag') wird immer wieder ein solch allgewaltiges Gravitationsloch sein, das, wie prinzipiell alle Schwarzen Löcher des Universums, durch seine unbändige Schwerkraft (bzw. Raumzeitkrümmung10) nicht einmal das Licht entlässt, das es durch seinen hochenergetischen Betrieb eigentlich herstellen müsste. Der sogenannte ,Urknall' ist nach dieser Vorstellung vom Entstehen und Vergehen der Welt kein Werden aus Nichts oder fast Nichts (,Uratom'!) und auch kein Beginnen aus einem ,Paralleluniversum', sondern der zögerliche Anfang des Übertritts von Masse aus größter Gravitation in die weniger gravitative Raumzeit eines werdenden Universums der Sichtbarkeit. Raum und Zeit im erfahrbaren Sinne gibt es demnach erst dann, wenn Licht als bewegte Strahlung im Spiel des Weltalls ist.

Nimmt man Obiges für wahr, so gibt es keinen absoluten Anfang und kein absolutes Ende des Universums, weder des lichtlosen noch des lichtvollen. Vielmehr ist es somit immer schon da gewesen und wird ewiglich da sein. Auch die vorausgesetzte Welt des Ursprungsschwarzloches hat nicht aus Nichts, etwas Winzigem oder einer entsprechenden Parallelwelt heraus angefangen zu sein, sondern sie war immer schon mal wieder und sie wird immer wieder sein, entweder als Teil-Universum neben einem lichten All oder als ganzes Universum in allumfassender Finsternis sozusagen. Das kosmische Geschehen ist nach dieser Auffassung quasi ein andauerndes Wechselspiel der Umwandlung zwischen prinzipiell unerfahrbarer Dunkelwelt und prinzipiell erfahrbarer Hellwelt. Das muss nach meiner Überzeugung nicht zwangsläufig etwas Trauriges an sich haben. Schließlich schließt die Idee von der ewigen Wiederkunft eines lichtdurchfluteten Alls die Vorstellung von der endlosen Wiederkehr des Lebens auf erdähnlichen Planeten mit ein und also auch die Möglichkeit des Aufkommens menschenähnlicher Wesen. Daraus lässt sich doch leidlich Trost schöpfen, wenn man über die Kindheitsphantasie eines paradiesischen Himmels hinausgewachsen ist, in dem bei einem göttlichen Wesen ewig gelebt werden könne.

Das ist Hybris gepaart mit Blasphemie, werfen Sie mir hierzu vermutlich vor. Was nehme ich mir da nur heraus mit meinem Hirngespinst an Kosmologie, welches alle bewährte Theologie fußend auf Weltreligionen einfach übergehen möchte. ,Zeigen Sie Demut vor dem Sinn des Lebens und verwerfen Sie Ihre Theorie', so fordern Sie mich auf. Ich entgegne Ihnen Folgendes darauf:

Die althergebrachte Weltanschauung von einem absoluten Anfang und Ende der Welt drängt sich Menschen deshalb auf, weil sie nach ihrer diesseitigen Existenz über den Tod hinaus nach einem überweltlichen Dasein in Ewigkeit verlangen. Mittels seines hochflexiblen Denkens durch Sprache ist der Mensch in der Lage, nicht nur bewusst über gegenwärtige, sondern eben auch über vergangene und zukünftige Ereignisse nachzusinnen. Er hat dadurch eine Reflexion über Werden und Vergehen, über Leben und Tod erlangt, und zwar im Gegensatz zum Tier, das mental immer ,nur' in der Gegenwart lebt und also den Tod nicht kennt, ihn nicht mittelbar durch Sprache fürchten müsste. Der Mensch dagegen weiß ausdrücklich um seine Sterblichkeit auf Erden und hat somit Rückzugsräume wie den jenseitigen Himmel anzunehmen, wenn er seinen endgültigen Tod als Einzelperson nicht wahrhaben will.

Nach meiner Theorie sind keine Parallelwelten wie etwa das ,Reich Gottes' nötig, die eine Bedingung für die Entstehung der diesseitigen Welt gewesen wären. Meine kosmologische These von der ewigen Wiederkehr des Gleichen macht es vielmehr möglich, sich die Entwicklung des Weltalls ohne allgewaltigen Start- und Schlusspunkt begreiflich zu machen. Sie besagt implizit, dass es da, wo sich Licht (elektromagnetische Strahlung) unmöglich ausbreiten kann, naturgemäß auch keinen Raum und keine Zeit im erfahrbaren Sinne gibt. Und zwar ist das laut Theorie eben ausschließlich innerhalb der Ereignishorizonte aller Schwarzen Löcher der Fall, von denen mindestens ein großmächtiges Exemplar inmitten jeder stattlichen Galaxie waltet, nach aktuellem Wissensstand.

Schwarze Ursprunglöcher hingegen werden gemäß meiner Kosmologie so vorgestellt, als seien sie vor Kraft strotzende Ur-Massen von größtmöglicher Dichte, aus denen zur Entstehung komplexer Sternverbände (Galaxien) alle sichtbare Materie samt Energie kommt und in die - über die Vermittlung zentralgalaktischer Schwarzlöcher - allmählich alle lichte Materie samt Energie wieder einkehrt, wegen alles verschlingender Gravitation. Dabei gelte freilich auch der Energieerhaltungssatz, das heißt, dass die Gesamtenergie des Systems Weltall sich sukzessive nicht ändere, sondern sich nur wandle von Form zu Form. Welche Form oder Formen von Energie in Schwarzen Löchern besteht beziehungsweise bestehen, wissen wir nicht, aber sie (die Energie) wird nach meiner Theorie beim Austritt aus Schwarzlöchern oder beim Eintritt in solche nicht mehr oder weniger im System Weltall.

Das Bestehen des Alls ist so gesehen nicht einem ersten göttlichen Beweger zu verdanken, der alles, was war, ist und sein wird, mit einem Handstreich gezielt in die Welt brachte, sondern das, was es an Masse und Energie universell gibt, ist immer schon irgendwie existent gewesen und wird immer irgendwie existent sein. Im Falle von Schwarzen Löchern quasi als äußerst verdichtete energetische Massen, die unter Umständen allmählich entweichen oder sich qua Schwerkraft anreichern und die von den meisten Spezialisten immer noch als etwas Dunkles (,Dunkle Materie', ,Dunkle Energie'), weil vormals Unverstandenes bezeichnet werden. Die gewaltigsten Verdichter von Welt, welche die Raumzeit dermaßen stark zu krümmen in der Lage sind, dass kein Licht sich von ihnen ausbreiten kann, sind kosmisch gesehen halt die Schwarzen Löcher. Aus einem ursprünglichen Schwarzloch kommt gemäß Theorie allgemach alles räumlich und zeitlich Erkennbare und zu einem ebensolchen kehrt alles, was das belichtete Sein enthalten kann, nach und nach wieder höchst komprimiert zurück, im gegenseitigen Austausch des Weltalls zwischen sichtbarer und unsichtbarer Welt sozusagen.

Ist das Ursprungsschwarzloch, wie es meine Theorie für die Gegenwart vorgibt, in zunehmender Auflösung begriffen - wobei es folglich immer mehr an Masse verliert - dehnt sich das Universum zwangsläufig verstärkend aus. Es entstehen dabei mit der Zeit mehr und mehr Galaxien und begleitend dazu, quasi zur zentralen Stabilisation, die ihnen entsprechenden zentralgalaktischen Schwarzlöcher. Der offenbare Zuwachs der Ausdehnung des Universums wird im Kontext meiner Kosmologie also durch eine steigende Abnahme der Masse des Ursprungsschwarzloches ausgedeutet. Im Zuge seines sich verstärkenden Verlustes an Masse verliert es zunehmend an Gravitationskraft (bzw. Raumzeitkrümmungskraft und kann den materievermehrten Kosmos des Lichts gleichsam immer weniger stark zusammenhalten. Hierin liegt meine Antwort auf die Frage nach dem Wesen der sogenannten ,Dunklen Energie' begründet. Denn es ist die wachsende Abgabe an Masse des Ursprungsschwarzloches an das lichte All, die dieses mit einer Kraft ansteigender Entfaltung speist, die man wegen ihrer vermeinten Rätselhaftigkeit traditionell ,Dunkle Energie' nennt.

Im Gegenzug zum forcierten Masseverlust des Ursprungsschwarzloches, so will es jedenfalls meine Theorie, nimmt die Anzahl und somit Gesamtmasse der zentralgalaktischen Schwarzlöcher zur mittigen Bindung von Galaxien entsprechend immer mehr zu. Hierin liegt des Weiteren meine Antwort auf die Frage nach dem Wesen der sogenannten ,Dunklen Materie' begründet, denn es ist die Schwerkraft (gravitative Fernwirkung) der zentralgalaktischen Schwarzlöcher, welche die sie umgebenden Galaxien im Licht am Auseinanderdrift hindert, was sie nach üblicher Massenberechnung ihrer erkennbaren Materie eigentlich müssten. Die vom kosmologischen Standarddenken vorausgesetzte ,Dunkle Materie' und ,Dunkle Energie' erweisen sich somit als Trugbilder aufgrund vorgängiger Unerklärlichkeiten, die ich theoretisch abklärte.

Kosmologisch gehe ich ferner davon aus, dass mit dem künftigen Verschwinden des Ursprungsschwarzloches durch seinen restlosen Masse- und also Energieverlust die zentralgalaktischen Schwarzlöcher ungehemmt Gravitationskraft (bzw. Raumzeitkrümmungskraft auf das Universum des Lichts ausüben werden, und zwar deshalb, weil ein aufgelöstes Ursprungsschwarzloch diesem All keine ausdehnende Kraft mehr entgegensetzen kann. Ab jenem Zeitpunkt beginnt sich das Weltall folglich wieder langsam zusammenzuziehen, nach seiner schnellstmöglichen Ausdehnung. Diese Kontraktion indessen wird mit den Massenzunahmen der zentralgalaktischen Schwarzlöcher immer geschwinder vonstattengehen, bis die Raumzeit eintritt, bei der sich das lichtdurchflutete All ganz auflösen wird. Und zwar indem es mehr und mehr in den Zustand eines Kosmos, bestehend ,nur' aus Schwarzen Löchern, übergeht, die sich zuletzt, nachdem sie alle lichte Materie rundweg aufgesogen haben, wieder in einem allgewaltigen Ursprungsschwarzloch zusammenfinden, das als solches den Anbeginn einer neuen Allwelt des Lichts in sich trägt.

Zugegeben: Obiges ist, wie man in der Wissenschaft sagt, eine rein ,materialistische' Deutung des Weltgeschehens in Form einer unendlichen Wiederholung, nach meinem Dafürhalten jedoch keine geistfeindliche. Schließlich können sich aus jener ewigen Wiederkehr des Gleichen, wie der Mensch an seinem Beispiel sieht, immer wieder feinsinnige und feinfühlige Wesen selbstschöpferischer Art ergeben - evolutionär auf entsprechenden Planeten, selbstredend nicht jederzeit, aber zu bestimmten Raumzeiten sozusagen.