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Laura möchte ein Ehrenamt anfangen, doch es gibt so vieles was man machen kann. Als ihr auch noch jemand sagt das sie auf ihrer Arbeit im Altenheim nur mit Leid und Elend zu tuen hat weiß sie zunächst nicht was sie machen soll. Schließlich entscheidet sie sich für ein Ehrenamt beim ambulanten Hospizdienst. Dort erinnert sie sich an viele Erlebnisse auf der Arbeit und muss feststellen das es im Altenheim nicht nur Leid und Elend gibt.
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Seitenzahl: 269
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Danke
So viel Elend und Leid
Das Gespräch
Sind Sterbende Ungeheuer?
Endlich ein Anruf
Wie ist es, im Sterben zu liegen?
Endlich fängt es an
Wie schnell kann sich alles ändern
Erlebnisse mit demenzerkrankten Personen
Die Prüfung
Thema: Die Geschichte der Hospizarbeit
Kann man den Tod kommen sehen?
Sterben immer 3 Menschen?
Wie werden Verstorbene beim Bestatter versorgt?
Der Friedhof
Das Hospiz
Die Angst, der Angehörigen
Die Pfarrerin
Das erste Wochenende
SAPV
Ethische Fragen
Wochenende: Kommunikation
Auf den Spuren, der Vergangenheit
Der Besuch beim Bestatter
Wochenende: Tod und Sterben
Ich kenne mich ja nicht mit Demenz aus
Rechtlicher Betreuung, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung
Das Sterben: was passiert da und was kann ich tun?
Wieder stirbt jemand auf der Arbeit
Trauer von Kindern und Jugendlichen:
Vorbereitung auf das Sterben und verschiedene Weisen mit einem Toten umzugehen
Das letzte Wochenende: Thema Trauer
Kommunikation mit unterschiedlichen Sprachen
Das Abschlussgespräch
Der letzte gemeinsame Abend
Das Abschlussessen
Wenige Tage bis zum Jubiläum
Das Jubiläum
Ich könnte vielen Menschen danken. Dann würde dieses Buch aber nur ein Danke-Buch werden. Deshalb werde ich mich auf ein paar wichtige Menschen beschränken.
Als erstes danke ich allen anderen Teilnehmern des Hospizkurses 23/24, die mir eine wunderbare Zeit dort ermöglichten, mit denen ich eine sehr wertvolle Zeit verbracht habe und viele sehr gute Gespräche hatte.
Ich danke allen meinen Bewohnern, mit denen ich immer wieder sehr schöne Zeiten verbringen darf, die mich oft zum Lachen bringen und die mir zeigen, dass es bei mir auf der Arbeit nicht nur Leid und Elend gibt. Ich danke ihnen für all die Erfahrungen, die ich mit ihnen teilen darf.
Außerdem danke ich Jakob, der ein wunderbarer Kollege und Freund ist, der das Arbeiten zu etwas Besonderem macht.
Danach möchte ich meinen Geschwistern Alexander, Christiane, Andrea und Katharina danken, auf die ich immer zählen kann, und die mir auch in sehr schweren Zeiten eine gute Stütze sind. Egal, ob sie bei meinen Büchern sich als Kritiker betätigen, oder für mich Werbung machen. Sie sind einfach die Besten.
Außerdem danke ich meinen Eltern, denn ohne sie wäre ich überhaupt nicht hier und könnte dieses Buch nicht schreiben. Besonders danke ich meinem Vater, der sich meines Textes angenommen und ihn korrigiert hat. Und ich kann sagen: da waren sehr viele Fehler drinnen. Zum Schluss danke ich noch Inga, die eine sehr gute Freundin ist, die immer ein offenes Ohr für mich hat, und die auch für mich immer da ist, auch wenn es manchmal nicht leicht war. Es gibt noch so viele Menschen, denen ich danken könnte, doch das würde zu lange dauern. Deshalb höre ich hiermit jetzt auf und sage einfach Danke denen, die ich nicht erwähnt habe.
Vor einiger Zeit überlegte ich mir, etwas als Ehrenamtliche zu machen. Doch was sollte ich machen? Ich googelte im Internet und sah nach, was es alles für Möglichkeiten gab.
Ich sah, dass es viele Möglichkeiten gab, sich für ein Ehrenamt zu bewerben. Was sollte ich also machen? Sollte ich vielleicht etwas mit Kindern machen? Vor vielen Jahren hatte ich mal viele Jahre in der Kirchengemeinde eine Kindergruppe geleitet.
Nach langem hin und her überlegte ich mir dann, zum ambulanten Hospizdienst zu gehen.
Nachdem ich eine E-Mail hingeschickt hatte, machte ich mich auf den Weg zu meinem Vater, den ich nach längerer Zeit wieder mal besuchen wollte.
Als ich mit meinem Auto neben dem Auto von meinem Vater parkte, öffnete mein Vater schon die Haustüre. »Schön, dass du da bist.« Mein Vater nahm mich in den Arm. Ich ging ihm hinterher ins Haus. Dieses hatte er sich vor ca. zwei Jahren mit seiner Frau, die er nach meiner Mutter kennengelernt hatte, gekauft.
»Hallo Laura« rief Antje, die gerade in der Küche war und das Mittagessen vorbereitete. Ich ging kurz zu ihr und umarmte sie. Anschließend ging ich ins Wohnzimmer, wo mein Vater sich bereits auf die Couch gesetzt hatte.
»Möchtest du etwas trinken?« Mein Vater sah mich fragend an. Nachdem ich ihm mitgeteilt hatte dass ich gerne ein Glas Wasser hätte, stand er auf, holte ein Glas und eine Flasche Wasser aus der Küche und reichte es mir.
Wir unterhielten uns etwas, als Antje aus der Küche rief: »Ihr könnt euch schon mal an den Tisch setzten.« Sofort stand ich auf, nahm mein Glas mit Wasser und setzte mich an den Tisch. Mein Vater ging in die Küche und half Antje, das Mittagessen nach draußen zum Tisch zu tragen.
Während des Essens erzählte ich beiden von meinem Vorhaben, ein Ehrenamt anzufangen. Begeistert fing ich an zu erzählen, was ich mir ausgesucht hatte.
Antje sah mich an. Dann sagte sie: »Und das willst du machen, wo du doch schon auf der Arbeit ständig mit Elend und Leid zu tun hast.« Ich sah sie mit großen Augen an, denn ich wusste nicht, was sie meinte. Ich arbeitete in einem Altenheim, aber wo da ständig Leid und Elend sein sollte, das war mir nicht bekannt.
Ich dachte nach: Wann hatte ich in den letzten Wochen Leid oder Elend auf der Arbeit gehabt? Seit mehreren Wochen war keiner gestürzt, hatte sich verletzt oder lag im Sterben. Allen von meinen Bewohnern ging es zurzeit gut, und keiner hatte Schmerzen. Ich hatte am Tag vorher noch mit einem Kollegen mit den Bewohnern viel gelacht, und wir hatten zusammen getanzt. Wo also waren das ganze Leid und Elend?
Ich sah Antje fragend an. »Was meinst du damit?« »Na ja, du arbeitest im Altenheim, dann noch auf einem Demenzbereich, und daher denke ich, dass es dort sehr viel Leid und Elend gibt.«
Erneut dachte ich darüber nach, ob es wirklich so viel Leid und Elend bei mir auf der Arbeit geben würde. Aber ich kam weiterhin zu dem Ergebnis: Auch wenn es ein Altenheim war, gab es nach meiner Meinung nicht nur Leid und Elend. Klar, zwischendurch, wenn z.B. jemand im Sterben lag und dieser einfach nicht gehen konnte, dann würde ich auch sagen, dass es da Leid gibt. Oder wenn einer meiner Bewohner gerade einen neuen Demenzschub hat und deshalb vielleicht auf einmal seine Angehörigen nicht mehr erkennt. Aber sonst?
»Ich finde nicht, dass es bei mir auf der Arbeit so viel Leid und Elend gibt« teilte ich Antje mit. Ich erzählte ihr, wie oft wir mit den Bewohnern zusammen lachten und mit ihnen witzige Sachen machten.
Antje überlegte. Dann sagte sie: »Ja, das stimmt. Als mein Papa im Altenheim war, hat er sich dort auch sehr wohl gefühlt, und immer, wenn ich zu Besuch da war, habe ich dort nur fröhliche Gesichter gesehen.« Antjes Vater war wenige Monate vorher verstorben und war auch an Demenz erkrankt.
Nachdem wir fertig gegessen hatten, räumten wir gemeinsam den Tisch ab und gingen anschließend noch draußen spazieren. Anschließend tranken wir noch Kaffee zusammen und aßen einen Apfelkuchen, den Antje gebacken hatte.
Um kurz vor 17 Uhr verabschiedetet ich mich von beiden und fuhr wieder nach Hause.
Zuhause angekommen ging ich in mein Wohnzimmer. Dort saß Tom. »Hey, da bist du ja. Wie war es bei deinem Vater?« Ich sah ihn an. »Gibt es auf meiner Arbeit nur Leid und Elend?« Fragend sah ich Tom an. Tom nahm mich in den Arm und sagte: »Ich denke, bei dem, was du mir erzählst, dass dort auch sehr viel Freude und Spaß ist und nicht nur Leid und Elend.« Ich sah Tom direkt in die Augen. Ich war froh diesen Mann kennengelernt zu haben. Tom gab mir einen Kuss auf die Stirn. Anschließend erzählte ich ihm von meinem Besuch bei meinem Vater.
Die Tage vergingen. Jeden Tag sah ich in meine E-Mails, aber ich bekam keine Antwort vom ambulanten Hospizdienst.
Ich hatte es schon fast vergessen, als mein Telefon klingelte, während ich gerade beim Frühstücken war. Ich sah auf mein Handy. Es war eine Nummer, die ich nicht kannte. Trotzdem ging ich dran. »Hallo?« sagte ich in den Hörer. Eine freundliche Frauenstimme teilte mir mit, dass sie vom ambulanten Hospizdienst sei. Sie hätte Urlaub gehabt und konnte mir deshalb nicht antworten. Sie fragte mich, ob ich demnächst mal zu einem Gespräch vorbei kommen könnte. Sofort bejahte ich und fragte sie, ob es in der nächste Woche montagvormittags gehen würde, da ich mittags arbeiten müsste. Wir einigten uns auf Montag um 10 Uhr. Nachdem ich mich von der freundlichen Frau verabschiedet hatte, legte ich auf und aß mein Frühstück fertig auf. Anschließend rief ich bei Tom an und erzählte ihm von dem Gespräch. Tom freute sich sehr für mich.
Auch ich freute mich sehr, dass ich eine Einladung für ein Gespräch erhalten hatte.
Am Montagmorgen wachte ich auf, als mein Wecker klingelte. Ich sah auf die Uhr. Es war 7 Uhr. Langsam stand ich auf und ging ins Badezimmer, wo ich mich auszog und mich unter die Dusche stellte. Das warme Wasser prasselte über mich herunter. Ich genoss es sehr.
Nachdem ich mich fertig geduscht und angezogen hatte, ging ich in die Küche und machte mir mein Frühstück zurecht.
Gegen halb 10 fuhr ich mit dem Auto nach Wetzlar. Nachdem ich einen Parkplatz gefunden hatte, suchte ich den richtigen Eingang.
Als ich ihn endlich gefunden hatte, klingelte ich an der Tür. Eine Frau, die mit jemandem am Telefonieren war, öffnete mir die Tür und sagte zu mir: »Einen kleinen Moment.« Ich ging die Tür rein und wartete.
Nach wenigen Minuten legte die Frau auf. Sie war etwa im Alter von meiner Mutter und trug schulterlanges, hellblondes Haar. Sie reichte mir ihre Hand und begrüßte mich. »Schön, dass sie da sind. Wir gehen nach unten.« Sie zeigte mir mit der Hand eine Treppe, die nach unten führte. Zusammen gingen wir nach unten. Dort gingen wir in einen Raum, in dem ein sehr großer Tisch stand. Ich setzte mich auf einen von den vielen Stühlen, die um den Tisch herumstanden. Nachdem mir die Frau etwas zu trinken angeboten hatte und sie mir ein Glas Wasser gebracht hatte, setzte sie sich mir gegenüber. Anschließend unterhielten wir uns.
Sie fragte mich, warum ich das machen wollte. Ich erzählte ihr, dass mir das Begleiten von Sterbenden bei mir auf der Arbeit sehr viel Freude macht und ich leider auf der Arbeit sehe, wie viele Menschen alleine sterben, weil sie niemanden haben, und ich leider als Pflegepersonal nicht die ganze Zeit mich an das Bett setzten kann. Zwar versuche ich schon, mir Zeit zu nehmen, aber wenn man mit 2 Pflegekräften für 25 Bewohner zuständig ist, davon überwiegend stark dement, bleibt diese Begleitung leider auf der Strecke.
Ich erzählte der Frau, dass meine Mutter auch dort ein Ehrenamt ausführte. »Wer ist ihre Mutter?« »Lorena Thiel.« Die Frau kannte meine Mutter.
Das Gespräch endete, nachdem ich ihr ein paar Anekdoten aus dem Alltag im Altenheim und sie mir noch aus ihrer Arbeit erzählt hatte. Nach dem Gespräch gab sie mir einen Zettel, wo drauf stand, wann und wo alles stattfinden sollte. Ich füllte ihr noch einen Zettel mit meiner Adresse, E-Mail-Adresse und Telefonnummer aus.
Nachdem sie mir mitteilte, dass ich auf der Liste stehen würde, teilte sie mir mit, dass sie sich melden würde, wenn es losgehen würde und ich dann alles Weitere erfahren würde, wie es weiterginge. Sie gab mir noch einen Zettel, auf dem alle Termine draufstanden.
Wir gingen zusammen wieder die Treppe hoch. Oben angekommen gab ich der Frau zum Abschied meine Hand und verließ das Haus. Ich ging zum Auto und freute mich, dass ich auf der Liste stand.
Meine Mutter hatte mir schon öfters vom ambulanten Hospizdienst erzählt. Ich hatte mir schon oft gedacht, dass ich mir das sehr gut vorstellen könnte. Ein bisschen Gedanken machte ich mir, was meine Mutter denken würde, wenn ich ihr sagen würde dass ich dasselbe vorhatte zu tun, was sie machte. Würde sie sauer sein, da es ja ihr »Ding« war?
Ich beschloss, meine Mutter anzurufen, um mich mit ihr zu treffen.
Meine Mutter teilte mir am Handy mit, dass sie zuhause sei und sie sogar Zeit hätte. Ich sah auf die Uhr. Es war 11 Uhr. Ich hatte also noch eine Stunden Zeit, bevor ich zur Arbeit musste. Ich machte mich also auf den Weg zu meiner Mutter.
Dort angekommen begrüßte mich meine Mutter. Wir gingen ins Wohnzimmer. Ich setzte mich auf die Couch und meine Mutter setze sich auf ihren Massagestuhl, den sie vor vielen Jahren einmal gekauft hatte. Damals waren wir gemeinsam in dem Geschäft, wo sie den Massagestuhl gekauft hatte. Ich konnte mich erinnern, dass wir Kinder in den Massagestühlen saßen, die dort angeboten wurden, während meine Mutter mit dem Verkäufer sprach.
Ich unterhielt mich mit meiner Mutter zunächst über Allgemeines. Sollte ich ihr wirklich erzählen, was ich vorhatte? Da ich mir dann überlegte, dass sie es ja irgendwann eh erfahren würde, fing ich an, ihr von meinem Vorhaben und von dem Gespräch zu erzählen. Ich teilte ihr auch mit, dass ich mir erst nicht sicher gewesen wäre, dass zu machen, da sie ja schon seit mehreren Jahren dies machte.
Erstaunt sah mich meine Mutter an. »Wieso sollte ich das nicht wollen, dass du das auch machst?« »Na ja, ich dachte, ich wollte dir nicht etwas ´wegnehmen`« Meine Mutter lächelte mich an. »Das kannst du nicht. Ich freue mich, wenn du das auch machst. Außerdem werden wir ja soweit nichts miteinander zu tun haben, außer bei einem Treffen von allen.«
Erleichtert sah ich meine Mutter an. Nun freute ich mich noch mehr, dass zu machen. Wir unterhielten uns noch etwas, bevor ich mich von ihr verabschiedete und mich auf den Weg zur Arbeit machte.
Auf der Arbeit erzählte ich Julia von meinem Vorhaben. Julia ist die Pflegedienstleitung. Gespannt hörte sie zu und teilte mir dann mit: »Ich habe zuhause noch Bücher, welche sich mit Sterben beschäftigen. Wenn du möchtest, kannst du sie haben.« Begeistert bejahte ich.
Die Tage vergingen. Wieder wartete ich fast täglich, dass ich etwas vom ambulanten Hospizdienst hören würde.
Julia hatte mir am nächsten Tag die Bücher mitgebracht. Als ich zuhause war, sah ich mir die Bücher etwas genauer an und fing an, darin zu lesen. Ich las, warum Menschen sterben mussten, wo die Menschen in der heutigen Zeit sterben und wie Sterben und Pflege zusammen hingen. Das erste Buch war sehr leicht geschrieben, und ich hatte es in kurzer Zeit fertig durchgelesen.
Nachdem ich die letzte Seite fertig gelesen hatte, dachte ich nach. Wie war Sterben bei mir auf der Arbeit? Ich wusste selbst aus Erfahrung, dass viele Bewohner alleine waren und keinen hatten, der ihre Hand hielt. Ich versuchte zwar mir immer Zeit für diese Bewohner zu nehmen, aber ich hatte ja immer noch 24 andere Bewohner, die auch versorgt werden wollten.
Bei einer Bewohnerin, die auch überhaupt keinen Besuch von ihren zwei Töchtern bekam, saß ich sehr lange an ihrem Bett und hielt ihre Hand. Das konnte ich aber auch nur, weil wir statt zwei Pflegekräfte drei waren.
Als ich so an ihrem Bett saß und an der Decke Sterne betrachtete, die von einer Lampe kamen, aus der auch Waldgeräusche zu hören waren, kam eine ältere Kollegin. Sie blieb an der Tür stehen und sagte zu mir: »Dass du das kannst und keine Angst hast.« Verwundert sah ich sie an. »Warum sollte ich Angst haben? Sie ist ja kein anderer Mensch, nur weil sie im Sterben liegt.«
Meine Kollegin nickte mit dem Kopf. »Ich könnte es trotzdem nicht.« Meine Kollegin verließ die Tür und ging wieder nach vorne.
Ich sah die Bewohnerin an. Sie schnappte immer wieder nach Luft. Ich dachte nach: Warum sollte ich vor ihr Angst haben? Schließlich habe ich sie immer gut behandelt und jetzt tue ich ihr ja auch gut. Was sollte sie mir tun? Sie konnte ja kein Glied mehr bewegen, sodass sie mich verletzen könnte und auch verbal konnte sie nichts machen. Warum sollte ein Mensch, der ein sehr liebevoller Mensch war, wenn er im Sterben liegt, plötzlich ein Ungeheuer werden?
Ich nahm die Hand von der Frau und hielt sie fest. Ihre Hand war kühl. Ich sah sie an und erinnerte mich an viele schöne Erlebnisse, die ich mit der Frau hatte. Nein, sie konnte jetzt nicht ein Ungeheuer sein.
Als die Frau wieder etwas ruhiger atmete, strich ich ihr über den Kopf und teilte ihr mit, dass ich später nochmal reinschauen wollte. Nun musste ich erst einmal nachschauen, was meine Kollegen so machten.
Nachdem ich vorne gewesen war, und ich sehen konnte, dass meine Kollegen auch derzeit ohne mich zurechtkamen, nahm ich einen großen Schluck aus meiner Wasserflasche.
Anschließend machte ich mich erneut auf den Weg zu der Frau. Ich setzte mich auf den Stuhl, den ich mir ans Bett hingestellt hatte. Nachdem ich mich hingesetzt hatte, nahm ich wieder die Hand von der Frau und strich ihr über den Arm.
Ich beobachtete die Frau. Immer wieder holte sie tief Luft. Sie hatte die Augen geschlossen. Würde sie wohl noch hören, wenn ich mit ihr sprach? Ich hatte mal gelesen, dass das Ohr beim menschlichen Embryo eines der ersten Sinnesorgane ist, welches ausgebildet ist. Und auch, dass das Gehör als einer der letzten Organe stirbt. Stimmte das? Es konnte ja niemand genau wissen. Die diese Phase erlebten, waren ja nicht mehr ansprechbar.
Ich nahm einen Tupferstab und tränkte ihn mit Hagebuttentee, der auf dem Nachtschrank stand. Anschließend befeuchtete ich die Lippen und den Mund der Frau mit dem Tupferstab.
Erst als ich hörte, wie vorne sich unterhalten wurde, verließ ich wieder das Zimmer von der Frau und ging ins Dienstzimmer. Nachdem die Übergabe gemacht worden war und wir uns noch kurz zusammengesetzt hatten, ging ich nochmal zu der Frau. Ich strich ihr über den Kopf und verabschiedete mich von ihr, da ich aus langjähriger Erfahrung im Altenheim wusste, dass ich sie nicht mehr sehen würde, da ich am nächsten Tag frei hatte.
Während ich am nächsten Tag einiges in meiner Wohnung aufräumte, verstarb die Frau. Leider war keiner bei ihr gewesen, da auf der Arbeit sehr viel los war, und meine Kollegen deshalb nicht so die Zeit hatten. Ich war froh, dass ich den Tag vorher so lange bei ihr sitzen konnte.
An einem Freitagabend kam ich von der Arbeit nach Hause und sah auf mein Handy. Dort sah ich, dass mich jemand angerufen hatte. Die Vorwahl war von Wetzlar. Wer hatte mich angerufen? War es meine Mutter, die in Wetzlar wohnte? Ich sah in meinem anderen Handy nach, doch meine Mutter hatte eine andere Festnetznummer. Wer also konnte das sein? Ich sah, dass ich eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter hatte. Ich wählte die Nummer von meiner Mailbox. Doch derjenige, der mich angerufen hatte, hatte keine Nachricht hinterlassen. Da es schon spät war und ich Nummern, die ich nicht kenne, nicht zurück rufen will, legte ich das Handy wieder zurück.
Am Montag kam ich müde von der Arbeit zurück. Auf der Arbeit war zurzeit viel los, da viele Kollegen krank waren, und wir somit sehr wenig Personal waren.
Während ich mich für die Nacht umzog, sah ich auf mein Handy. Wieder hatte mich die Nummer von Wetzlar versucht, anzurufen. Erneut hörte ich die Mailbox ab. Diesmal wurde eine Nachricht hinterlassen. »Hallo Frau Jeschke. Ich bin es, Frau Krömer vom ambulanten Hospizdienst. Ich hatte ihnen eine E-Mail geschrieben, aber ich denke, sie haben diese nicht erhalten, da sie mir nicht geantwortet haben. Ich wollte nur nachfragen, ob sie weiterhin noch dabei sind.« Dann teilte sie mir noch mit, dass ich sie zurückrufen sollte. Ich legte mein Handy zur Seite und legte mich ins Bett. Es dauerte nicht lange und ich schlief ein.
Am nächsten Morgen wachte ich sehr früh auf und ging erst einmal in die Küche, mein Frühstück vorzubereiten. Dann setzte ich mich an den Tisch und fing langsam an zu essen.
Gegen halb 9 wählte ich die Nummer vom ambulanten Hospizdienst. Ich wartete. Plötzlich ging der Anrufbeantworter an, der mir mitteilte, dass im Moment keiner dort sei und ich gerne mein Anliegen und meine Telefonnummer hinterlassen könnte. Ich legte auf, ohne dass ich etwas auf den Anrufbeantworter gesprochen hatte.
Ich setzte mich auf meine Couch, die ich erst wenige Wochen vorher neu gekauft hatte. Ich nahm eines der Bücher von Julia und las darin. Das Thema Sterben und Tod interessierte mich schon sehr. In diesem Buch stand drin, wie der Umgang in Deutschland mit dem Sterben und Tod ist und wie es in anderen Ländern gemacht wird.
Als ich mitten ins Buch vertieft war, klingelte mein Handy. Ich ging dran. »Hallo Frau Jeschke.« Es war Frau Krömer. »Ich habe schon mehrfach versucht, sie anzurufen, aber sie leider nicht erreicht. Ich wollte sie nur fragen, ob sie noch dabei sind, denn ich habe jetzt doch noch viele Anfragen bekommen.« »Ja, ich bin noch dabei und freue mich schon sehr darauf« teilte ich Frau Krömer mit. Wir unterhielten uns noch kurz. Anschließend verabschiedete ich mich und legte auf.
In den nächsten Tagen beschäftigte ich mich weiter mit dem Thema »Sterben«. Dabei kamen mir viele Erinnerungen hoch, die ich auf der Arbeit erlebt hatte.
Ich erinnerte mich an eine Frau, die im Sterben lag. Ihre Tochter kam jeden Nachmittag zu Besuch. Zwischendurch sah ich nach beiden. Die Bewohnerin, die im Sterben lag, hatte die Augen geschlossen und zwischendurch schon Atemaussetzer, als mich ihre Tochter fragte: »Wie fühlt sie sich jetzt?« Ich sah die Tochter an. Was sollte ich ihr antworten. »Das kann ich ihnen leider nicht beantworten, da ich noch nicht in diesem Zustand war« teilte ich der Tochter mit. Als ich an diesem Tag nach Hause fuhr, dachte ich nach: Ja, wie fühlte sich jemand, der im Sterben liegt. Was bekommt er alles noch mit? Was sieht er vielleicht, was wir nicht sehen können? Was kann er noch hören?
Im Internet fand ich heraus, dass der Geruchssinn und der Gehörsinn bei Sterbenden sich stark verbessern. So können zum Beispiel Schwerhörige ein leises Flüstern hören.
Ich erinnerte mich an einen Mann, der im Sterben lag. Ich hatte wie jeden Tag Spätdienst mit einer Schülerin. Nachdem wir mit den Kollegen vom Frühdienst Übergabe gemacht hatten, ging ich zunächst zu diesem Bewohner. Seine Lebensgefährtin war den ganzen Vormittag bei ihm gewesen und hatte ihm die Hand gehalten. Nun war sie kurz nach Hause gefahren und wollte nachmittags wieder kommen.
Als ich den Mann sah, wusste ich aus Erfahrung, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er sterben würde. Ich setzte mich deshalb an sein Bett und nahm seine Hand in meine. Seine Hand war ziemlich kalt. Ich sah ihn an und überlegte: Würde er jetzt jemanden sehen? Der Bewohner hatte ca. eine Woche vorher seiner Lebensgefährtin von einem Pfleger mit Namen Simon erzählt, der zu ihm gesagt hätte, dass er nächste Woche eh tot sei. Sah er jetzt diesen Pfleger? Bei uns gab es keinen Pfleger, der so hieß. Der Mann holte immer wieder tief Luft. Dann war eine Zeitlang eine kurze Pause, bis er wieder einen tiefen Luftzug nahm. Zwischendurch dachte ich schon, er hätte es geschafft, doch dann holte er erneut nochmal Luft. Ich dachte bei mir: »Halte noch ein paar Minuten durch, damit Ilse dir die Hand halten kann bis zum Schluss«.
Auf einmal spürte ich, wie der Mann meine Hand ganz feste drückte. Ich sah ihn an. Er holte noch einmal tief Luft. Dann hatte er es geschafft und verstarb.
War dieser Handdruck einfach ein Muskelzucken? Oder wollte sich der Mann vielleicht von mir verabschieden? Galt dieser Handdruck, wenn es ein »Verabschieden« war, mir, oder nicht eher seiner Lebensgefährtin?
Ich stand auf, strich dem Mann über den Kopf und wünschte ihm eine gute Reise.
Als ich gerade nach vorne gegangen war, um die Telefonnummer von seiner Lebensgefährtin zu wählen, öffnete sich der Aufzug und sie stieg aus dem Aufzug. Sie war nur wenige Minuten zu spät gekommen.
Am nächsten Morgen ging ich auf der Arbeit zu Julia, da ich ihr schon mal die Termine fürs Ehrenamt geben wollte. Ich reichte ihr den Zettel, den mir Frau Krömer bei unserem Gespräch gegeben hatte. Sie nahm ihn und sagte: »Ich schaue nachher mal.«
Als sie ein paar Minuten später mit mir nach unten ging, da sie dort eine Zigarette rauchen wollte, teilte ich ihr mit, dass mir die Bücher, die sie mir gegeben hatte, sehr gut gefallen hätten. Ich sah, dass sie sich darüber sehr freute.
Zuhause angekommen, las ich wieder in den Büchern. Wie starben Menschen? Weil sie alt waren, aufgrund von Krankheiten oder aufgrund von Unfällen? Wie würde ich wohl mal sterben? Würde ich ein hohes Alter erreicht haben und dann in einem Bett sterben im Kreise meiner Lieben? Oder würde ich plötzlich aus dem Leben gerissen, zum Beispiel durch einen Autounfall oder eine Krankheit? Wie gut, dass man dies vorher nicht weiß, dachte ich, legte das Buch zur Seite und legte mich zum Schlafen hin.
Ich träumte von meinem ersten Freund. Wir hatten uns damals bei einer Geburtstagsfeier von einer gemeinsamen Freundin kennengelernt. Am 1.7.2002 bekam ich einen Anruf von Lisa, unserer gemeinsamen Freundin. Sie teilte mir mit, dass er im Krankenhaus lag, weil er einen Autounfall hatte. Ich weiß noch genau, wie ich am liebsten schreiend weggelaufen wäre, aber das konnte ich nicht, da ich gerade auf einer Kinderfreizeit als Mitarbeiterin war. Meine kleine Schwester war als Teilnehmerin dabei. Sie merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Sie nahm mich in den Arm und hielt mich einfach fest.
Und nun stand Mark in meinem Traum direkt vor mir. Ich hatte sehr lange nicht mehr von ihm geträumt. Auch tagsüber war er nicht so präsent, aber tief in meinem Herzen trug ich ihn immer bei mir. Er lächelte mich an und sagte: »Das ist eine gute Arbeit, die du da machen willst.« Gerade als er mir über das Gesicht streicheln wollte, wachte ich auf. Ich sah neben mich. Dort lag Tom und schnarchte vor sich hin. Ich strich ihm über die Stirn und drehte mich auf die andere Seite und schlief weiter.
Erneut vergingen die Tage. Der Tag, an dem es stattfinden sollte, war ein Donnerstag. Circa eine Woche vorher schrieb ich meiner Mutter und fragte sie, ob ich noch einmal eine Einladung schriftlich erhalten würde. Meine Mutter konnte mir das aber nicht beantworten, da es bei ihr schon eine sehr lange Zeit her war. Ich hatte mir vorgenommen, am nächsten Tag dort anzurufen, um nachzufragen. Doch als ich am Abend nach der Arbeit nach Hause kam, sah ich meine E-Mails durch. Dort hatte ich auch eine E-Mail von dort. In der E-Mail stand am Ende, dass wir uns am Donnerstag um 19 Uhr treffen wollten.
Gegen 18:30 Uhr an dem Donnerstag setzte ich mich in mein Auto und fuhr los. Wie würden die anderen Teilnehmer wohl sein? Würden sie mich akzeptieren? Würde ich mich dort wohl fühlen? Ich merkte, wie ich langsam aufgeregt wurde. Der Parkplatz neben dem Haus war voll, deshalb parkte ich drei Straßen weiter. Dann lief ich zum Haus.
Ich klingelte an der Tür. Nach kurzem Warten öffnete mir eine Frau, die ich noch nicht kannte. Sie begrüßte mich freundlich und fragte mich: »Sie sind bestimmt auch für den Kurs da?« Nachdem ich genickt hatte, zeigte sie mir die Treppe nach unten. »Wir sind unten im Raum.« Ich lief die Treppe nach unten zu dem Raum, wo ich das Gespräch mit Frau Krömer hatte.
Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich betrat den Raum. Dort saßen schon 11 Frauen und 2 Männer in unterschiedlichen Altersgruppen und Frau Krömer. Ich sagte kurz: »Hallo« in die Runde und setzte mich auf einen Stuhl, der neben einem älteren Mann stand. Die Teilnehmer begrüßten mich auch mit einem freundlichen »Hallo«.
Es dauerte einen kleinen Moment, bis Frau Krömer anfing. Sie begrüßte uns alle und teilte mit, dass sie sich sehr freue über diesen Kurs und dass sie sehr gespannt sei, wie dieser verlaufen würde. Außerdem fragte sie uns, ob wir uns nicht alle duzen wollten, da es im Hospiz auch so gemacht würde. Alle Teilnehmer waren damit einverstanden. Frau Krömer teilte deshalb mit, dass sie Luisa hieß. Anschließend stellte sich die Frau vor, die mir die Tür aufgemacht hatte. »Ich bin Josephine, kurz Josi genannt. Ich habe vor zwei Monaten hier angefangen und es ist mein erster Kurs. Ich bin auch schon sehr gespannt.«
Anschließend machten wir ein Kennenlernspiel, indem wir unsere Namen auf einen Zettel schreiben und zu anderen Teilnehmern gehen mussten, um uns Buchstaben für unseren Namen zu holen. Langsam lockerte sich die Stimmung. Nachdem jeder seinen Namen auf einem Schild stehen und vor sich hin gestellt hatte sagte Luisa: »Jetzt wollen wir euch noch etwas besser kennenlernen. Uns interessiert, warum ihr hier seid.«
Eine Frau, die neben Luisa saß, fing an. Sie teilte mit, dass ihr Mann erst vor wenigen Monaten verstorben sei und sie deshalb diesen Kurs machen wollte. Ich hörte ihr gespannte zu. Warum wollte ich eigentlich diesen Kurs machen? Schließlich hatte ich ja in den letzten Monaten niemanden im privaten Bereich verloren.
Während andere Teilnehmer sich vorstellten, hörte ich tief in mich hinein. Ja, warum wollte ich das hier eigentlich machen. Neben mir der ältere Mann stellte sich gerade vor. »Ich bin Heinz. Ich bin Rentner und ich wollte etwas machen. Da habe ich mich hier für entschieden.«
Luisa bedankte sich für die Vorstellung. Dann fiel ihr Blick auf mich. »Ich bin Laura und habe aufgrund meines Berufes, ich arbeite in einem Altenheim, viel mit Tod und Sterben zu tun. Dort merke ich immer wieder, wie wichtig so eine Arbeit ist, Viele Bewohner sterben alleine, da sie keine Angehörigen haben. Und ich habe leider auf der Arbeit nicht immer die Zeit, mich sehr lange zu den Sterbenden zu setzten, da ich noch 24 andere Bewohner versorgen muss.«
Ich erzählte ihnen noch von meiner Mutter und dass ich durch sie auf diese Arbeit aufmerksam gemacht worden bin. Luisa bedankte sich bei mir. Neben mir saß ein jüngerer Mann, der sich auch kurz vorstellte.
Nachdem sich alle vorgestellt hatten, machten wir eine kurze Pause. Luisa ließ in der Pause eine Namensliste von den Teilnehmern durchgehen, auf der wir schauen sollten, ob alles richtig geschrieben sei. Ein paar Teilnehmer unterhielten sich. Ich hörte ihnen zu. Andere verließen kurz den Raum, um zur Toilette zu gehen. Hannelore, eine Teilnehmerin, die mir gegenüber saß, kam auf mich zu. »Du wohnst auch in Solms. Wollen wir beim nächsten Mal zusammen hinfahren?« Ich teilte ihr mit, dass ich damit einverstanden wäre.
Zehn Minuten später saßen wir alle wieder auf unseren Plätzen und warteten gespannt, wie es weiter gehen würde.
»So, wir wollen uns nochmal etwas besser kennen lernen. Deshalb gehen wir mal nach draußen in den Flur.« Nachdem alle sich draußen hingestellt hatten, teilte Luisa mit: »Jetzt stellen wir uns mal alle dem Alter nach auf.« Sie kam auf mich zu und sagte: »Du müsstest, glaube ich, die Jüngste sein.« Der junge Mann, der neben mir gesessen hatte, fragte mich: »Wie alt bist du?« »37« antwortete ich. »Dann bin ich wohl der Jüngste.« Ich fragte ihn, wie alt er sei. Er teilte mir mit, dass er 35 Jahre alt sei. »Dann stehst du wohl ganz vorne.« Ich stellte mich neben ihn.
Nachdem wir uns sortiert hatten, sagte jeder, wie alt er war.
Anschließend machten wir das noch mit ein paar verschiedenen Sachen. Zum Schluss sollte jeder eine Handbewegung oder einen Satz sagen. Die anderen sollten dann erraten, welchen Beruf man hatte. Bei mir war es ja uninteressant, da ich ja schon bei meiner Vorstellung mitgeteilt hatte, welchen Beruf ich hatte. Trotzdem überlegte ich, welche Handbewegung ich machen könnte, oder welchen Satz ich sagen könnte, der meinen Beruf erklären würde.
Als ich an der Reihe war, sagte ich: »Ich habe nur ein Wort, und zwar: Schwester!« Alle mussten lachen, ein paar fingen auch an zu klatschen. Erleichtern sah ich in die Runde. Ich war sehr froh, dass es so eine nette Gruppe war.
Anschließend teilte uns Luisa noch den nächsten Termin mit, und wir bekamen noch eine kurze Geschichte von Josi vorgelesen. Ich hörte aber nicht genau zu, sondern sah mir die Teilnehmer an. Hoffentlich wird es eine gute Zeit, dachte ich bei mir.
Danach verabschiedeten wir uns und verließen nach und nach den Raum. Ich lief zu meinem Auto und fuhr zufrieden nach Hause.