Menorca Reiseführer Michael Müller Verlag - Robert Zsolnay - E-Book

Menorca Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Robert Zsolnay

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken: Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Menorca, zweitgrößte Insel im balearischen Archipel, präsentiert sich mit seinen mehr als 80 Stränden und dem 180 km langen Küstenrundwanderweg Camí de Cavalls wohltuend ruhig und unaufgeregt. Fast die Hälfte der Inselfläche steht unter Naturschutz, der Großteil der menorquinischen Küste ist unverbaut und eignet sich hervorragend zum Baden, aber auch für ausgedehnte Wanderungen, Mountainbike-Touren und Ausritte. Die herrlichen Strände vor türkisem und smaragdgrünem Wasser fallen meist flach ins Meer ab und sind so ideal für Kinder. In Tapas-Bars, Cafés und Restaurants sowie in den Gassen der drei charmanten Inselstädtchen Ciutadella, Maò und Alaior lässt sich das Leben genießen. Und wer genau hinsieht, wird überall die typisch spanische Leichtigkeit und Lebensfreude bemerken - die "alegría". Auf 15 Wanderungen, Radtouren und Stadtspaziergängen macht der Reiseführer in einem Extrakapitel den Zauber Menorcas für aktive Reisende erlebbar.

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Seitenzahl: 509

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Robert ZsolnayOrientiert auf MenorcaMenorca ist ...Erlebnis NaturErlebnis KulturDie SträndeMenorca mit KindernUnterwegs auf MenorcaMaó und der OstenMaóStadtgeschichteStadtaufbau und OrientierungSehenswertes in der OberstadtSehenswertes außerhalb der OberstadtSpaziergang durch das alte MaóSüdlich von MaóEs CastellLlucmaçanesSant LluisUmgebung von Sant LluisTalaiot de TrebalúgerPoblat Talaiotic de BinissafúllerCala Rafalet und Feriensiedlung S’AlgarAlcaufarPunta Prima und Illa de l’AireBinibèquerCala de BinissafúllerCala de BiniparratxEs CanutellsNördlich von MaóSa MesquidaEs GrauParc Natural S’Albufera des GrauIlla d’en ColomCap FavàritxMenorcas MitteAlaiorStadtgeschichteSehenswertesAlaior per pedes – ein SpaziergangSüdlich von AlaiorTorralba d’en SalortTorre d’en GaumésCala en PorterNecròpolis de Cales CovesSon BouNördlich von AlaiorErmita de BinixemsAddaiaNa MacaretArenal d’en CastellArenal de Son Saura Nord und Son ParcEs MercadalStadtgeschichteSehenswertesNördlich von Es MercadalFornells und Cala TirantCap de Cavalleria bis Cala PregondaFar de CavalleriaEcomuseu de CavalleriaPlatja de CavalleriaPlatja de Binimel-làCala PregondaFerreriesUmgebung von FerreriesCastell de Santa Águeda (nördlich)Cala del Pilar (nördlich)Cala Santa Galdana (südlich)Cala Mitjana (südlich)Cala Trebalúger (südlich)Es Migjorn GranSüdlich von Es Migjorn GranCova des ColomsPlatja Sant TomàsPlatja BinigausCala EscorxadaCala FustamCiutadella und der WestenCiutadellaOrientierungStadtgeschichteSehenswertesSehenswertes am StadtrandSpaziergang durch die AltstadtSüdlich von CiutadellaCala SantandriaCala BlancaCap d’Artrutx, Cala en Bosc, Son XoriguerSüdöstlich von CiutadellaNördlich von CiutadellaCala en Blanes, Cala en Brut, Cala en Forcat, Los DelfinesPont d’en GilPunta NatiCala MorellLa Vall – Platges AlgaiarensNachlesen & NachschlagenDas Land, die MenschenSteine, Schluchten, sanfte HügelWelt der Pflanzen, Welt der TiereUNESCO-BiosphärenreservatKleine Insel – große GeschichteKlima und ReisezeitAnreiseVerkehrsmittel vor OrtÜbernachtenEssen und TrinkenMenorca in StichwortenWander- und RadtourenEtwas Katalanisch/SpanischÜber dieses BuchPräambelImpressumFotonachweisWas haben Sie entdeckt?Vielen Dank!Übersichtskarten und PläneZeichenerklärungMenorca ÜbersichtIndex
Alles im Kasten
Pirat Rotbart – Khair ad-DinBastion gegen Seuchen – Illa de LlatzeretVolksbewegung pro NaturEine Combo für alle FestePark der roten SterneWenn die Welle kommtCiutadella steht Kopf – die Festes de Sant JoanGénéral Chanzy und MalakoffVon Avarques und Pretty Ballerinas – Insel der SchuhmacherInsel der 5000 PonsMenorcas große MauerVorbild MenorcaDie Umwelt achten – was Urlauber tun könnenAlmoraviden und Almohaden – Menorcas arabische HerrscherBollwerk Sant FelipWeltenbummler von Kaisers GnadenGeschichte im ZeitrafferInsel der WindeVerkehrsregelnViele Kühe, ein Käse – Queso de MahónDie menorquinische KücheIlla de Vi – Insel des WeinsDer Name der Sauce – kurze Geschichte derKleiner Speiseknigge
Kartenverzeichnis
MaóBucht von MaóMaó InnenstadtAlaiorCiutadella ÜbersichtCiutadella InnenstadtÜbersicht der WanderungenWanderung 1 Wanderung 2 Wanderung 3 Wanderung 4 Wanderung 5 Wanderung 6 Wanderung 7 Wanderung 8 Wanderung 9 Wanderung 10 Wanderung 11 Radwanderung 1 Radwanderung 2 Radwanderung 3 Radwanderung 4 ZeichenerklärungMenorca Übersicht
Tourenverzeichnis
GPS-Wanderung 1: „Türme vor Mondlandschaft“ – vom Cap de Favàritx über Cala Rambla nach Es Grau Start: Westlich des Cap Favàritx Ende: Es Grau.GPS-Wanderung 2: Schluchten und üppige Gärten – von Son Bou nach Cala en PorterStart: östliches Ende von Son Bou Ende: Cala en Porter.GPS-Wanderung 3: Aleppokiefern und Salinen – von Son Parc nach FornellsStart: westliches Ende des Strands von Son Saura Ende: Fornells.Wanderung 4: Fünf Strände – von Binimel-là nach Cala TirantStart: Parkplatz an der Platja Binimel-là.GPS-Wanderung 5: Bunte Erde – von Cala del Pilar nach Binimel-làStart: Parkplatz am Ende des Camí del Pilar Ende: Binimel-là.GPS-Wanderung 6: Auf den Spuren des Räubers Revull – der Camí ReialStart & Ende: Friedhof von Ferreries (Cementerio Catolicó).GPS-Wanderung 7: Zufluchtsort der Mauren – Berg Santa ÁguedaStart & Ende: Straße nach Ets Alocs/Landgut Santa Cecilia.GPS-Wanderung 8: Der Duft Menorcas – von Cala Santa Galdana nach Sant TomàsStart: Cala Santa Galdana Ende: Sant Tomàs.GPS-Wanderung 9: Die „Kathedrale der Natur“. Es Migjorn Gran – Cova des Coloms – Platja Binigaus – Sant TomàsStart: Friedhof Es Migjorn Gran Ende: Sant Tomàs.GPS-Wanderung 10: Türkis und Tintenblau – von Cala en Turqueta bis Cala es Talaier und zurückStart & Ende: Cala en Turqueta.GPS-Wanderung 11: Fischerhütten und Steilküste – von Cala del Pilar nach Cala MorellStart: Parkplatz am Ende des Camí del Pilar Ende: Bushaltestelle von Cala Morell.GPS-Radtour 1: Auf dem Mountainbike durch den Inselosten – von Sant Lluis über Alcaufar zur Cala Sant EsteveStart & Ende: Sant Lluis, Kirche.GPS-Radtour 2: Über alte Wege Maó – Sa Roca – Alaior – Camí d’en Kane – Maó Start & Ende: Parkplatz nördl. von Maó an der ME 7.GPS-Radtour 3: Auf dem Trekkingrad ins Herz der Insel Ferreries – Es Mercadal – Es Migjorn Gran – FerreriesStart & Ende: Gewerbegebiet Ferreries (Poligono Industrial).GPS-Radtour 4: Mountainbike-Rundfahrt entlang der rauen Westküste Ciutadella – Pont d’en Gil – Punta Nati – CiutadellaStart & Ende: Ciutadella, Plaça d’Alfons III.
Unterwegs mit
Robert Zsolnay
Im Alter von 12 saß Robert Zsolnay mit seiner etwas älteren Schwester im Hellas-Express - der erste Urlaub auf eigene Faust, in der Vor-Handy-Zeit. Die Schwester stieg in Österreich kurz aus, um Mineralwasser zu kaufen; der Zug wollte nicht warten. Der Schock legte sich erst nach einer geglückten Aufholjagd mit dem Auto einer Eisenbahnerin. Es folgten wunderbar leichte Tage in Athen und auf den Kykladen. Seither hegt unser Autor eine Leidenschaft für Reiseabenteuer. Nach Jahren als Redakteur und Textchef arbeitet er nun als Buchautor und Journalist. Seine Beiträge erscheinen u.a. in mare und Spiegel Wissen.
Carolina Pons Timoner war eine alte Dame aus dem Städtchen Alaior im Herzen Menorcas. Sie hat mich zu sich gewunken auf eine Parkbank an einem Plätzchen, das, seit sie laufen lernte, Zentrum ihres Lebens war. Zehn Jahre ist es nun her, dass wir uns begegneten. Sie habe, erzählte sie mir, Menorca nur zwei Mal verlassen. Das eine Mal, um eine große Hafenstadt auf dem spanischen Festland zu besuchen, das andere Mal, um die große Nachbarinsel Mallorca zu sehen. Nichts, sagte sie, habe sie dort gefunden, was es nicht auch auf ihrem Eiland gibt: türkis- und smaragdfarbenes Meer, weiße und goldene Sandstrände, schöne Städtchen. Die weitgehend unverbaute Küste und die große landschaftliche Vielfalt machen das UNESCO-Biosphärenreservat Menorca einzigartig. Beim Wandern auf dem Camí de Cavalls, einem 180 km langen Küstenrundwanderweg, der seinesgleichen sucht, ist mir das Herz aufgegangen. Ich mag das Beschauliche der Dörfer, die Eleganz des Hafenstädtchens Ciutadella, die Geschäftigkeit im großen Naturhafen von Maó und ich schätze die bedächtige, herzliche Art der Menorquiner, die ihre Insel wahrscheinlich noch mehr lieben als ich. Im urwüchsigen Zentrum Menorcas liegt Alaior, die Heimat von Carolina Timoner. Sie ist eine der vielen Einheimischen, die mir mit großer Offenheit aus ihrem Leben erzählten und so zu meinem Verständnis Menorcas wesentlich beigetragen haben.
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Robert Zsolnay, Stichwort „Menorca“
c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen
Orientiert auf Menorca
Die Insel im Profil
Menorca ist ...
Auf der ursprünglichsten Insel der Balearen zählt der Erhalt der Natur für das Gros der Bürger mehr als Erschließung um jeden Preis, und das seit Langem: In den 1970er-Jahren stoppten Massenproteste den Bau eines Golfresorts in der Lagune S’Albufera des Grau und schufen so die Basis des Biosphärenreservats Menorca.
An der Nordküste reihen sich wunderbare Strände wie Perlen an einer Schmuckkette - einer davon: die Cala del Pilar. An Orten wie diesem zu baden ist mehr als nur Erfrischung. Vom „Einssein“ mit dem Ozean schreibt der renommierte Schriftsteller und Wahl-Menorquiner Cees Nooteboom: „Du bist in ein Verhältnis von eins zu eins mit allem geraten, du und das Meer, du und die Bäume, du und die Felsen.“ Probieren Sie es aus!
... ein echtes Strandparadies
Die zweitgrößte Baleareninsel ist zugleich die östlichste - hier geht die Sonne Spaniens zuerst auf und lässt das Meer in Türkis, Tintenblau und Smaragdgrün leuchten. Schwimmen, schnorcheln oder einfach nur im flachen Wasser planschen - an den mehr als 100 Stränden Menorcas wird jeder sein Lieblingsplätzchen finden.
... eine sportliche Balearin
Rennradfahrer jagen über kleine Landstraßen, Mountainbiker meistern Feldwege und Schotterpisten, Wanderer genießen die Vielfalt des hügeligen Inselrundwegs Camí de Cavalls. Die geschützten Buchten von Fornells und Addaia sind ideale Reviere, um Windsurfen und Segeln zu lernen. Kajak- und SUP-Kapitäne fühlen sich in fast allen Buchten Menorcas wohl. Und es versteht sich fast von selbst: Auf der „Insel der Winde“ herrschen an vielen Tagen gute Bedingungen fürs Kitesurfen. Taucher finden im Meeresschutzgebiet vor der Nordküste - es ist das größte des Mittelmeers - interessante Reviere, Schiffswracks und bizarre Felsformationen inklusive.
... eine Insel, die gerne feiert
Menorcas Sommer ist voller Feste. Kavalkaden mit bunt geschmückten Pferden, Musik, Festzüge mit Riesenpuppen, Reitwettbewerbe - das sind die Zutaten für die „Festes“. Fast jede Gemeinde auf Menorca feiert ihren Ortspatron für mehrere Tage, dazu wird Pomada getrunken, ein berauschender Mix aus menorquinischem Gin und Limonade. Die Festes in Ciutadella (Juni) und Maó (September) locken Besucher aus ganz Spanien - eine gute Gelegenheit, Land und Leute kennenzulernen.
Maó und der Osten
Die Inselkapitale Maó punktet vor allem mit ihrem imposanten, fjordartigen Naturhafen. Dort lag einst die gesamte Mittelmeerflotte des Britischen Königreichs. Es ist tagfüllend, den Hafen mit seinen vier Inselchen auf einer Schifffahrt zu erkunden und sich anschließend in einem der Restaurants des Hafenviertels zu stärken. Am frühen Abend trifft sich „toda la ciudad“ - die ganze Stadt - im ehemaligen Fischmarkt im Kern der Altstadt bei Musik und Gesprächen. Meeresgetier wird im Mercat de Peix nur noch in einem kleinen Teil der hübschen, hufeisenförmigen Halle verkauft. Der große Rest ist mit Imbissständen ausstaffiert, die Fisch, Austern sowie belegte Brötchen (Pintxos) und Bocadillos verkaufen. Badefans finden im Örtchen Sa Mesquida nördlich von Maó sowie südlich an der Platja Binibèquer nahe Sant Lluis zwei hübsche Plätze.
Menorcas Mitte
Im Zentrum Menorcas wacht der Monte Toro nicht nur über den Ort Es Mercadal. Er ist keine 400 Meter hoch, überragt aber dennoch den Rest der Insel, die reich an Hügeln und großen Schluchten, aber arm an Bergen ist. Auf dem Toro genießt man grandiose Panoramen in alle Richtungen. Im Norden reicht eine Landzunge weit ins Meer, ihr Endpunkt ist das Cap de Cavalleria, ein Fingerzeig Richtung Frankreich. Weitere Augenschmeichler: die große Bucht von Fornells ebenfalls im Norden und - östlich gelegen - das schöne Städtchen Alaior, dessen weiße Häuser sich an einen Hügel schmiegen, gekrönt von einer sehr schönen Kirche.
Ciutadella und der Westen
Der alte Glanz lebt: Bis 1722 war Ciutadella Menorcas Hauptstadt. Adelspaläste, lauschige Plätze, eine prächtige Kathedrale und ein malerischer Naturhafen verleihen der zweitgrößten Stadt der Insel enormen Charme. Das Zentrum ist autofrei, sodass man sich in dem Gewirr der Gassen ungestört treiben lassen kann. Die Restaurants und Clubs des malerischen Hafens sind bis spät in die Nacht von mediterraner Lebensfreude erfüllt. Wer erfahren möchte, wie ausgelassen die angeblich so zurückhaltenden Menorquiner feiern, der komme zu den Festes de San Joan im Juni - das dreitägige Patronatsfest wirkt seit Jahrzehnten als Besuchermagnet. Südlich von Ciutadella befindet sich das Cap d’Artrutx, zu dessen Leuchtturm viele kommen, um zauberhafte Sonnenuntergänge zu genießen. An der nahen Südküste versprechen herrliche Strände wie Cala Macarelleta und Cala en Turqueta Badefreuden. Im Norden Ciutadellas geht es zu den ruhigeren Platges Algaiarens, die von Dünen und Wäldern umgeben sind. Menorca ist zudem stolz auf sein archäologisches Erbe: Die Nekropolis von Cala Morell und die Kultstätte Naveta des Tudons nahe Ciutadella erzählen von der Talaiot-Kultur.
Küstenwandern vom Feinsten
Erlebnis Natur
Seit 1993 erfreut sich Menorca als UNESCO-Biosphärenreservat besonderer Protektion: 45 % der Insel stehen unter Naturschutz, laut Entscheid von 2022 sollen es bald mehr als 60 % sein. Zudem wird das Reserva Marina de Norte zum größten Schutzgebiet im Mittelmeer erweitert. Die Nordküste ist fast unbebaut.
Perfekt für Spaziergänge und Vogelbeobachtung: das Feuchtgebiet S’Albufera des Grau, Kern des Biosphärenreservats Menorca. Mountainbiken, Wandern, Kajaktouren und Reitausflüge eignen sich besonders, um die vielen kleinen Wunder der Insel zu erleben und eine außergewöhnlich intakte Natur zu genießen.
Camí de Cavalls & Co.
Seit der Wiederherstellung des alten Camí de Cavalls, der inzwischen als offizieller Fernwanderweg GR 223 registriert ist, darf sich Menorca zu den schönsten Wanderinseln des Mittelmeers zählen. Der alte Küstenrundweg, auf dem früher Wachleute zu Pferde patrouillierten, führt rund 180 km rund um das Eiland. Die meisten Etappen liegen in landschaftlich reizvollen, abgelegenen Gebieten. Die schönsten Routen, von denen sich einige auch für Mountainbiker eignen, sind in den Wander- und Radtouren beschrieben. Zu den Must-Walks im Inselzentrum zählt der Camí Reial ab Ferreries, vermutlich Teil eines Römerwegs, der Ackerland, Schluchten und Wälder querte und Ciutadella mit Maó verband.
Monte Toro
Menorca ist eine Insel mit vielen Schluchten und zahlreichen Hügeln. Und einem Berg. Der wacht über die Gemeinde Es Mercadal: Wer auf dem knapp 400 Meter hohen Toro (vom Arabischen Al-Thor: Hauptberg) steht, kann deshalb Ausblicke über die gesamte Insel genießen.
S’Albufera des Grau
Auf drei Wanderwegen, einer davon rollstuhlgerecht, lässt sich die Kernzone des Biosphärenreservats erleben. Das Herz des Naturwunders schlägt in der Lagune, die unweit des hübschen Ortes Es Grau liegt. Tausende Vögel, darunter Fischadler und Stelzenläufer, ziehen ihre Kreise über dem Gewässer und setzen bisweilen zu spektakulären Starts und Landungen an. Wem nach Erfrischung zumute ist, der wandert zu den Stränden von Es Grau, Cala Presili oder Cala en Tortuga.
Cap Favàritx
Dieses wellenumtoste Kap ist von geradezu archaischer Schönheit. Es liegt im äußersten Nordosten der Insel, am Rande des Naturparks S’Albufera des Grau. Herrscht Sonnenschein, kontrastiert Himmelblau mit dem Schwarz der Felsen und dem Weiß der Gischt. Bei Sturm und Wolken pfeift der Wind um den Leuchtturm Far de Favàritx, dass es eine Freude ist. Der Landstrich gleicht dann eher einer Mondlandschaft als dem Küstenabschnitt einer Mittelmeerinsel.
Cova des Coloms
Hereinspaziert in die Unterwelt: Die Insulaner nennen sie „die Kathedrale“ - was die Ausmaße der imposanten Höhle gut beschreibt: Etwa 300 Meter lang und bis zu 20 Meter breit ist der Felstunnel, der sich südlich von Es Migjorn Gran erkunden lässt.
Cala Morell
In der tief eingeschnittenen, halbkreisförmigen Bucht nördlich von Ciutadella lässt es sich sehr gut Schnorcheln. Das Wasser ist tief, frisch und fischreich - besser geht’s nicht.
Cap de Cavalleria
Die spektakulärste Steilküste der Insel und ihr ältester Leuchtturm, dazu noch eine Ausstellung über das Ökosystem am Kap - was braucht es mehr, um einen Ausflug zum nördlichsten Punkt attraktiv zu machen. Auf dem Weg zum Far de Cavalleria, der am Ende einer langen Landzunge ca. 100 Meter über dem Meer steht, begegnet man häufig einer Horde wilder Ziegen - also lieber langsam fahren.
Illa d’en Colom
Zum reizvollen vorgelagerten Eiland gelangt man am besten im Kajak, das es in Es Grau zu mieten gibt. Da das Inselchen die Bucht schützt, ist das Meer meist ruhig und für eine Paddeltour bestens geeignet. Auf der meerabgewandten Seite der Illa d’en Colom befinden sich mit dem S’Arenal des Moro und der Sa Platja de S’Illa zwei wunderbare Badeplätze. In der Abgeschiedenheit sind zudem die Reste einer frühchristlichen Basilika erhalten.
Fornells
Anfänger können in der großen geschützten Bucht hervorragend Windsurfen und Segeln lernen. Es gibt genug Schulen, die auch gutes Material verleihen. Im Ortsteil Ses Salines sind bis in die Gegenwart einige Meerwasserbecken erhalten, in denen einst Salz gewonnen wurde. Kaum ein Bewohner des ehemaligen Fischerorts Fornells geht nicht gerne angeln, aber nur einige wenige können noch vom traditionellen Hummerfang leben, der saisonal begrenzt ist.
Talaiots, Oper und mehr
Erlebnis Kultur
Menorca steht für mehr als Erholung und Strände. Die sehr spezielle Historie der Insel - so rangen England, Frankreich und Spanien im gesamten 18. Jh. um den Hafen von Maó - macht sie kulturell reizvoll. Maó erhielt eine der ersten Opern Spaniens und war im Spanischen Bürgerkrieg letzte Bastion gegen Franco.
Das Teatre Principal in Maó, eröffnet 1829, fasst bis zu 1000 Gäste und besticht vor allem durch seine originalgetreue Inneneinrichtung.
Spuren der Geschichte
Menorca lässt sich als eine Art Freilichtmuseum betrachten, denn zwischen Maó im Osten und Ciutadella im Westen sind etwa 275 bedeutende Fundstücke aus prähistorischer Zeit erhalten. Es handelt sich um Zeugnisse aus der sogenannten Talaiot-Kultur, der ersten Hochkultur der Balearen, die von etwa 1700 v. Chr. bis zur Ankunft der Römer im 2. Jh. v. Chr. dauerte. Sie sind nunmehr wichtiger Teil des kulturellen Erbes der Insel. Auch Römer und Mauren hinterließen Spuren, die weithin sichtbar sind. Die jüngere Geschichte ist auf Menorca ebenfalls sehr präsent: Der lange Widerstand der republikanisch gesinnten Menorquiner, die im Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) fast geschlossen gegen Franco kämpften, zeigt sich bis in die Gegenwart mit bedrückender Deutlichkeit, zum Beispiel am Gefängnis in Maó.
Torre d’en Gaumés
Beim Rundgang durch eine der größten prähistorischen Siedlungen der Balearen lässt sich viel über die Talaiot-Kultur lernen. Zwischen Alaior und Cala en Porter sind die Reste mehrerer Häuser, eines Bewässerungssystems sowie einiger Wohn- und Wachtürme zu bestaunen.
Teatre Principal de Maó
Im Jahr 1829 eingeweiht und originalgetreu renoviert, ist Maós Opernbühne eigenen Angaben zufolge sogar das älteste Opernhaus Spaniens. Für bis zu 1000 Gäste werden nicht nur Arien geschmettert; es gibt auch Pop- und Jazz-Konzerte, Lesungen und vieles mehr. Tagsüber sind nach Voranmeldung auch Besichtigungen möglich.
La Mola Fortalesa Isabel II
Die Mauern der Küstenfestung von 1875, gelegen an der Hafeneinfahrt von Maó, sahen bis zum Ausbruch des Bürgerkriegs stets friedliche Zeiten. Dann ließ Diktator Franco dort eines seiner berüchtigsten Foltergefängnisse errichten. Die Festung kann ganzjährig besichtigt werden.
Museu de Menorca
Reich bestückt mit Dauerexponaten zeigt das beste Museum der Insel in Maó regelmäßig interessante Wechselausstellungen. Das ehemalige Franziskanerkloster wird unter anderem mit maurischer Glaskunst, römischen Relikten und wertvollen Fundstücken aus der prähistorischen Talaiot-Zeit bespielt.
Castell de Santa Águeda
Eine Wanderung als anschauliche Zeitreise ins arabische Minurka: Wer hinaufsteigt zum Castell de Santa Águeda (Sen Agaiz), sieht zwei Wachtürme und eine Waffenkammer aus der arabischen Epoche Menorcas (903-1287). Auch die Grundmauern der Hauptfestung, die hier 264 Meter über dem Meer auf dem dritthöchsten Berg erbaut wurde, sind gut zu erkennen. Die Hafenstädte Ciutadella und Maó erhielten zwar ebenfalls neue Wehrmauern, aber die Bergfestung war eindeutig militärisches Rückrat der neuen Machthaber, die sich auf Menorca knapp 60 Jahre länger behaupten konnten als auf den restlichen Balearen. → Wanderung 7
Festes - Lebensfreude pur
Besonders bedeutsam auf Menorca sind die Patronatsfeste, die von Frühling bis zum Spätsommer in nahezu jeder Inselgemeinde zelebriert werden. Zutaten der jeweils mehrtägigen Feierlichkeiten sind Reitkunst auf bunt geschmückten Pferden (Kavalkaden, Lanzenreiter-Wettkämpfe, Wettreiten), Festumzüge mit gigantischen, fantasievoll gestalteten Pappfiguren und Musik. Zu den Festes de Sant Joan in Ciutadella im Juni und den Festes de la Mare de Déu de Gràcia in Maó im September strömen Besucher aus allen Ecken Spaniens. Nicht ganz so voll und sehr authentisch: die Festes de Sant Llorençin Alaior.
Musik-Höhle Es Cau
Nicht wenige Insulaner sind überzeugt: Nur wer erlebt hat, wie sich Töchter und Söhne Menorcas spät abends nach getaner Arbeit in der in den Fels geschlagenen Bar Es Cau treffen, um Gitarre zu spielen und zu singen, hat wirklich etwas über das Leben auf der zweitgrößten Baleareninsel gelernt. Die Kultkneipe in der Cala Corp bei Maó öffnet jeden Abend erst kurz vor Mitternacht. Das Wachbleiben lohnt sich!
Badespaß rund um die Insel
Die Strände
Für Kenner Menorcas gibt es wohl kaum eine schwierigere Frage als jene nach dem liebsten Badeplatz. Die Insel zählt etwa 100 Strände. So groß ist ihre Vielfalt, dass immer wieder türkis-tintenblaue und smaragdgrüne „platjas“ der Nord- und Südküste internationale Reisemagazine zieren.
Die Qualität des Wassers vor Menorca zählt zur besten des Mittelmeers (Bild: Arenal de Son Saura bei Son Parc im Nordosten). Teilweise können Schnorchler bis zu 25 Meter tief auf den Meeresboden blicken. Das geht, weil es so gut wie keine Flüsse gibt, die Sedimente ins Meer tragen und es trüben. Die Insel hat zudem kaum Industrie, verfügt über viele Kläranlagen und Spezialschiffe, die Plastik und Unrat sammeln.
Die schönsten Badeperlen
Einen Überblick über die Beschaffenheit der schönen Strände Menorcas bietet www.platgesdebalears.com. Bei allem Enthusiasmus ist jedoch Vorsicht geboten. Unterströmungen etwa gibt es selbst bei scheinbar ruhiger See. Beim Baden mit Plastikbooten oder Luftmatratzen können ablandige Winde gefährlich werden - besonders für Kinder. Kleinkinder sollten am Strand nie unbeaufsichtigt sein, ebenso wenig am Pool des Hotels oder der Finca, auch dort kommt es zu Unfällen. Falls grüne, gelbe oder rote Flaggen wehen, signalisieren sie Risikostufen: Rot - Gefahr, Badeverbot! Gelb - Vorsicht, Grün - Baden erlaubt. Bitte beachten Sie die Signale. Leider wird nur in der Hochsaison beflaggt.
Sant Tomàs
An der Südküste ist die Platja Sant Tomàs gut erschlossen. Dort gibt es ein schön gelegenes Restaurant (gute Küche) sowie einen Liegen- und Sonnenschirmverleih.
Binigaus
Nur 10 Minuten Fußweg benötigt man von Sant Tomàs zu diesem langen Stück weißen Sandstrands mit klarem Wasser.
Cala Escorxada
Ein selbst in der Hochsaison kaum frequentierter, wunderbarer langer Sandstrand mit türkisem Wasser. Nur mit einem Boot oder per pedes (ca. 30 Minuten) von Binigaus erreichbar. An der Südküste gelegen.
Cala Mitjana
An die weite Traumbucht Cala Mitjana fügt sich die kleine Schwester Cala Mitjaneta an. Von den Felsen im Osten der großen Bucht springen Wagemutige aus zehn Metern Höhe und mehr ins Nass, Nachahmung ausdrücklich nicht empfohlen. Die Bucht ist vom beschilderten Parkplatz (kurz vor der Einfahrt in den Ferienort Cala Santa Galdana) in etwa 20 Minuten zu Fuß zu erreichen.
Cala Macarella
Zauberhaft schön, mit Bar/Restaurant Susy samt Wickelplatz und Duschen direkt am Strand. Von Juni bis September nur per Bus oder zu Fuß erreichbar. Die benachbarte Cala Macarelleta (schwimmend oder via Uferweg zugänglich) trägt die überschaubare Größe im Namen, dennoch: ein wahres Paradies an der Südküste.
Cala en Turqueta
Das Wasser leuchtet in Hochglanz-Türkis - daher der Name dieser Strandschönheit im Südwesten der Insel. Einige Felsen teilen den knapp 200 Meter langen, weißen Ufersaum in zwei Teile. Im östlichen steht eine Palme, ansonsten beschatten Pinien den hinteren Teil. Am Westrand liegt ein kleines, üppig bewachsenes Dünensystem.
Sa Mesquida
Zweifelsohne einer der herrlichsten Sandstrände der Insel: Sa Mesquida erstreckt sich an der Ostküste unweit der Inselhauptstadt Maó sichelförmig zwischen einem verträumten Fischerort und einem felsigen Hügel. Ein gut erhaltener Wachturm aus der Zeit der englischen Besatzung der Insel thront über diesem Traumstrand.
Platja de Cavalleria
Die raue Schönheit der Nordküste, knapp 500 Meter lang, ist zwar ohne Infrastruktur, aber umso schöner bei Sonnenuntergang, wenn Einheimische und entdeckungsfreudige Feriengäste zum romantischen Picknick kommen.
Binimel-là und Cala Pregonda
Kristallklares Wasser und goldfarbener Sand allüberall. Schon der wunderbare, meist halbleere Strand von Binimel-là ist ein Glanzlicht der Nordküste. Dennoch pilgern die Massen per pedes 20 Minuten weiter zur häufig überfüllten Cala Pregonda.
Cala del Pilar
Wer den gut halbstündigen Fußmarsch vom Parkplatz am Ende des Camí de Pilar auf sich nimmt, gelangt zu einer feinen Sandbucht mit fast magischem Farbenspiel. Mein persönlicher Favorit im Norden.
Platges Algaiarens
Allein die Anfahrt durch den duftenden Pinienwald von La Vall im Nordwesten der Insel ist ein Erlebnis. Nach kurzem Fußweg vom Parkplatz tut sich eine prachtvolle Kulisse auf: Vor einer weiten, grün bewachsenen Dünenlandschaft breiten sich zwei lange Sandstrände aus. Super zum Schwimmen, außer bei sehr starkem Nordwind. Dann kommen die Wellenreiter nach Algaiarens.
Erlebnisse für Familien
Menorca mit Kindern
Menorca ist ein Familienziel par excellence. Spanier sind generell sehr kinderfreundlich, was sich auch in einem großen Angebot für Kids spiegelt. An vielen kindgerechten Sandstränden werden Tretboote verliehen. Ein Törn im Glasbodenboot oder die Besichtigung einer alten Festung sind auch für ältere Mädchen und Jungen spannend.
Für Kinder, die Pferde mögen, ist Menorca ideal, um das Reiten zu lernen oder vorhandene Kenntnisse zu vertiefen.
Hafenrundfahrt
Er ist knapp sechs Kilometer lang und nur aus der Luft komplett zu überblicken: der imposante Meeresarm bei Maó, der der Stadt einen der größten Naturhäfen des Mittelmeers beschert. Am besten erkunden Familien diese eigene Welt mit vier Inseln, alten Hafengebäuden, Austernzuchtanlagen und verschiedenen Docks auf einer kurzweiligen Bootsfahrt, vorzugsweise mit dem Glasbodenschiff. Unbedingt fragen, ob die Erklärungen mehrsprachig sind.
Abenteuer im Sattel
Menorquiner sind echte Pferde-Aficionados. Umso schöner für sie, dass ihr Eiland nunmehr anerkanntermaßen eine eigene Pferderasse besitzt (Caballo de Pura Raza Menorquina). Reiterhöfe, z. B. bei Ciutadella, Alaior und Ferreries, bieten Kindern qualifizierten Anfängerunterricht und geführte Ausritte. Für Geübte gibt es Tagestouren im hügeligen Inselzentrum und an den Stränden kann man durchs seichte Wasser galoppieren.
Labyrinthe im Steinbruch
Einst bauten Arbeiter in der gigantischen Grube Pedreres de s’Hostal den inseltypischen ockerfarbenen Marés-Stein ab. Seit einigen Jahren dient dieser außergewöhnliche Ort als eine Art Freilichtmuseum sowie als Kinder-Kulturzentrum. Es gibt drei große Labyrinthe, üppige begehbare Gärten, eine kleine Ausstellung über den anstrengenden Knochenjob der Steinbrucharbeiter. Und wer will, kann sich auch als Bildhauer versuchen.
Zeitreisen
Zwei historische Stätten sind so gut erhalten bzw. rekonstruiert, dass sie geradezu dazu animieren, in eine spannende Vergangenheit einzutauchen:
Torralba d’en Salort: Südlich von Alaior ziehen zwei hohe und gut erhaltene Taulas alle Blicke auf sich. Sie machen das Aussehen der einstigen Talaiot-Siedlung (gegründet etwa 1400 v. Chr.) fassbar, besonders weil die übermenschlich hohen Steinquader von einer ganzen Palisade aus mannshohen Findlingen eingekreist sind.
Fort Marlborough: Von der sehr gut erhaltenen Festung über der Cala Sant Esteve reist man ins Menorca des 18. Jh., das die längste Zeit unter englischer Herrschaft stand. Das Bollwerk diente der Verteidigung des großen Hafens von Maó, den die damaligen Großmächte England, Frankreich und Spanien für strategisch unverzichtbar hielten. Ein Film (auch in deutscher Sprache), Texttafeln und Tonbeiträge lassen Historie lebendig werden.
Wasserspaß
Auf Menorca finden sich viele für Kleinkinder geeignete Strände, allen voran Es Grau im Osten (superflach, Bars und Restaurants) sowie im Süden Son Bou und Sant Tomàs.
Hauptattraktion des Wasserparks Aquarock Menorca in der Feriensiedlung Cala en Bosc südlich von Ciutadella ist ein großes Wellenbecken. Wasserrutschen runden das Angebot ab.
Clou des Splash Waterpark südlich von Sant Lluis in der Feriensiedlung Biniancolla ist ein künstlicher Bach, auf dem man in Schwimmschläuchen treibt.
Fahrvergnügen
Castillo Menorca: Auf der längsten Outdoor-Gokartbahn der Insel stehen zwei Modelle für kleine Pilotinnen und Piloten zur Verfügung. Erwachsene wählen unter vier Modellen. Außerdem kann man sich hier im Schwimmbecken mit Rutsche vergnügen.
Karting Maó: Die Gokartbahn etwa auf halber Strecke zwischen Maó und Sant Lluis bietet ebenfalls eine große Auswahl an Fahrzeugen.
Lloc de Menorca
Ziegen und Kühe treffen auf Makaken und Wombats - der Tierpark von Menorca bringt Heimisches und Exotisches unter einen Hut. In der Anlage vor den Toren Alaiors kann man außerdem einer Horde Lemuren hautnah begegnen, die sich frei in einem Mini-Wald bewegen können. Die geselligen Halbaffen leben in freier Wildbahn ausschließlich in Madagaskar.
Kinder sind Künstler
Im neuen Kunstzentrum, das die Schweizer Galerie Hauser & Wirth auf der Illa del Rei im Hafen von Maó eröffnet hat, können sich Kinder kreativ auf verschiedene Art und Weise ausprobieren.
Unterwegs auf Menorca
Maó und der Osten
Menorcas Osten ist zwar flacher als die Inselmitte und der Westen, bietet aber landschaftliche Vielfalt. Der Naturhafen der Kapitale Maó fasziniert ebenso wie die nördlich gelegene Lagune S’Albufera des Grau, Kern des Biosphärenreservats. Verträumt muten die Dörfer Es Grau und Cala Mesquida an sowie im Süden die französische Gründung Sant Lluis.
Der alte Fischmarkt in Maós Oberstadt ist nun beliebter Treff für Foodies - von Fleisch über Fisch bis hin zu Vegetarischem. Guter Wein, Sangria und menorquinisches Bier sind ebenfalls zu haben.
Der Stadtkern der Inselkapitale Maó am Ende des knapp sechs Kilometer langen Meeresarms hat sich in den vergangenen Jahren herausgeputzt - viele marode Gebäude wurden erneuert und verschönert. Vom Hafenviertel fährt nun ein Aufzug in die Oberstadt und der alte Mercat de Peix hat sich in eine Kulinarik-Halle verwandelt.
Nördlich von Maó erstreckt sich eine stark zerklüftete Küste mit tiefen Einschnitten und Buchten. Die spektakulärsten sind die Häfen von Maó und Addaia. Am Cap de Favàritx mit seiner Mondlandschaft zeugt nur ein Leuchtturm von menschlichem Einfluss. Dort wie im Gebiet um das Cap de Cavalleria finden sich die ältesten Gesteinsarten der Insel, sie stammen aus dem Devon und sind somit 416 bis 359 Millionen Jahre alt. Südlich von Maó sind entlang der Küste, wo es einst nur einige Fischerhäuschen gab, viele Retortensiedlungen entstanden. Die Strände sind stärker frequentiert. Gleichwohl gibt es mit der Cala Rafalet auch hier ein kleines Paradies zu erkunden. Wer einen Strand mit Restaurant, Bar und Liegestuhlverleih sucht, dem sei die Platja Binibèquer südlich von Maó empfohlen; wer es ruhiger mag, ist mit dem schönen Strand von Cala Mesquida nördlich von Maó in Form eines Sichelmonds besser bedient. Für archäologisch Interessierte empfehlen sich die prähistorischen Überreste von Talatí de Dalt und Trepucó. Eine interessante Geschichte haben auch die Festung La Mola sowie das Fort Marlborough - zwei Ziele, die auch Kinder in ihren Bann ziehen. Ein großartiges Erlebnis für Menorca-Besucher aller Altersklassen ist es, den riesigen Hafen von Maó auf einem Ausflugsschiff zu erkunden.
Was anschauen?
Museu de Menorca: Bester Ort, um ein rundes Bild von der Inselgeschichte zu bekommen. Das Haus zeigt viele archäologische Fundstücke aus allen Epochen, außerdem Gemälde, Mode und altes Kartenmaterial, das auch von der einstigen Bedeutung Menorcas für Seefahrer zeugt.
Església de Santa Maria: Schmuckstück des 1772 vollendeten Gotteshauses ist die Orgel aus dem Jahr 1810 - ein imposantes Instrument mit 3210 Pfeifen. Auf dem guten Stück wird noch gespielt, in Messen an hohen Feiertagen sowie bei regelmäßigen Orgelkonzerten.
Ca n’Oliver: Wenn aus einem mondänen Wohnhaus einer einflussreichen Kaufmannsfamilie aus dem 18. und 19. Jh. kein Luxushotel wird, sondern ein öffentliches Kunstzentrum, ist das schon mal positiv. Bei diesem Haus ist es noch besser: Es führt mehrere private Sammlungen historischer Kunst zusammen und bereichert den Bestand regelmäßig mit aktuellen Wechselausstellungen. Ergebnis: ein sehr interessantes Programm.
Was unternehmen?
Hafenrundfahrt: Der fjordartige Hafen von Maó ist tief genug für Hochseeschiffe und so breit, dass auf seiner Wasserfläche vier Inseln Platz finden - faszinierend und eine Welt für sich. Besonders schön: eine Rundfahrt mit dem Glasbodenboot.
Flanieren in Cales Fonts: Wie gemacht für einen romantischen Abendspaziergang ist die Uferpromenade im kleinen Seitenhafen von Cales Fonts. Viele Lokale laden mit Tischen draußen zum Verweilen ein.
Illa de Llatzeret: Etwa eine halbe Million Menschen mussten sich auf der im Hafen von Maó gelegenen Insel während des 19. Jh. in Quarantäne begeben. Eine Tour mit fachkundigem Guide ist faszinierend.
Wo baden?
Platja Sa Mesquida: Der lange feinsandige Strand etwas außerhalb des kleinen Örtchens Sa Mesquida ist der mit Abstand schönste Badeplatz in der Umgebung der Inselhauptstadt. Im einstigen Fischerort selbst ist nicht viel los, es gibt einen Lebensmittelladen und ein kleines Restaurant.
Cala de Binissafúller: Ein kleiner, aber feiner Badeplatz mit einer schönen Strandbar. Man sollte früh kommen, denn es wird schnell voll.
Wo speisen?
Cap Roig: Lage, Aussicht und Essen in diesem „Restaurante“ sind allesamt hervorragend. Es liegt in Sa Mesquida, wenige Minuten Autofahrt nördlich von Maó. Am allerbesten schmecken die Fischgerichte.
Pan y Vino: Spanische Inselküche mit französischem Twist. Seit Jahren wird in dem alten Landhaus bei Sant Lluis auf sehr hohem Niveau gekocht. Geführt wird das feine Speiselokal von einem reisefreudigen spanisch-englischen Paar.

Vom Turm des Ca n’Oliver hat man einen fantastischen Blick

Maó(span. Mahón)
Maó, das 1722 von den britischen Besatzern zur Hauptstadt Menorcas erklärt wurde, besitzt einen der größten Naturhäfen des Mittelmeers. Eine Reihe guter Restaurants, ein schickes Opernhaus (Teatre Principal), ein interessantes Nachtleben und das beste Museum der Insel sind weitere Pluspunkte der knapp 29.000 Einwohner zählenden Stadt. Und auf der Illa del Rei gibt es ein neues Kunstzentrum, das zeitgenössische Werke zeigt.
„Ich kenne im Mittelmeer nur vier sichere Häfen. Juni, Juli, August und Mahón“, soll der Genueser Admiral und Staatsmann Andrea Doria (1466-1560) einst gesagt haben. Auf jeden Fall ist der Hafen von Maó eine imposante Erscheinung: Wie ein fjordartiger Einschnitt, rund 5,5 km lang und bis zu 1,2 km breit - als würde das Meer mit einem kräftigen, leicht erhobenen Arm ins Land greifen. Heute sieht man im riesigen Hafen kaum mehr Kriegsschiffe und Frachter, dafür legen im Sommer regelmäßig große Kreuzfahrtschiffe an, aus denen Passagiere zum Landgang strömen. Bei einem Hafenspaziergang lassen sich zudem von Frühjahr bis Herbst schöne Privatyachten bestaunen.
Nicht Andrea Doria, sondern den Briten hat die Stadt am meisten zu verdanken: Die dreimaligen Besatzer machten Maó im Jahr 1722 zur Inselkapitale und enthoben Ciutadella dieser Würde. Mit der Entscheidung trugen die Briten in erster Linie ihren militärischen Interessen Rechnung. Sie waren darauf aus, den riesigen Hafen zum Ausbau ihrer Vormachtstellung im Mittelmeer zu nutzen. Im geschützten Hafenbecken konnte Englands gesamte Mittelmeerflotte anlegen.
Die militärische Bedeutung ist inzwischen kaum mehr von Belang, doch Maó ist Inselhauptstadt geblieben. Wer sich auf eine Hafenrundfahrt begibt, in einem der vielen Restaurants am Wasser zu Abend isst oder sich im mondänen Teatre Principal ein Konzert oder eine Oper ansieht, kann nachvollziehen, warum das so ist.
Maó lohnt einen Ausflug. Und wer Städte mit ihrem Nachtleben und kulturellen Angebot der häufig künstlichen Atmosphäre von Feriensiedlungen vorzieht, kann sein Lager getrost in der Inselhauptstadt aufschlagen und von dort aus mit Zweirad, Bus oder Auto Tagesfahrten zu den umliegenden Stränden von Cala Mesquida, Es Grau, Punta Prima, Binibèquer und Alcaufar unternehmen. Die Busverbindungen in nahezu alle Ecken der Insel sind gut. Im Spätherbst und Winter sind Maó und Ciutadella die einzigen Orte, in denen nach Sonnenuntergang nicht die Gehsteige hochgeklappt werden.
Stadtgeschichte
Schon Karthager, Griechen und Römer wussten den Hafen von Maó zu schätzen. Im 18. Jh. rangen die damaligen Weltmächte England und Frankreich um die Vorherrschaft über den geschützten Hafen. Doch erst unter den Briten, die Maó zur Inselhauptstadt machten, konnte sich die Siedlung im Osten, die lange hinter Ciutadella die zweite Geige spielte, zu einer echten Stadt entwickeln.
Zwei Theorien ranken sich um die Entstehung des Stadtnamens: Die eine besagt, der Name stamme vom phönizischen Wort „maghen“, was so viel wie Schutz bedeutet. Die andere bemüht den karthagischen Feldherrn Mago, Bruder Hannibals, der 206/205 v. Chr. auf Menorca balearische Steinschleuderer als Söldner für den Kampf gegen die Römer rekrutiert haben soll.
Doch die Geschichte der heutigen Hauptstadt Menorcas beginnt nicht erst mit der Vorherrschaft der Karthager (5. bis 2. Jh. v. Chr.) im Mittelmeerraum: Bereits um ca. 1500 v. Chr. laufen phönizische Schiffe das große natürliche Hafenbecken im Osten Menorcas an. Die phönizischen Seeleute begegnen Einheimischen der Talaiot-Kultur, die beispielsweise auf dem Gebiet der heutigen Plaça de la Conquesta sowie bei Trepucó siedelten, das keine 20 Fußminuten vom Stadtkern Maós entfernt besichtigt werden kann. Auch die Griechen, die Menorca „Meloussa“ (Insel des Kleinviehs) nannten, errichteten ab dem 8 Jh. v. Chr. Handelsniederlassungen. Doch es waren die Römer, die 123 v. Chr. den von der Natur so begünstigten Hafen „Portus Magonis“ tauften und den Ort 74 n. Chr. als Municipium in den Rang einer Stadt erhoben. Spuren einer römischen Nekropolis finden sich unter der Església del Carme. Die Römer machten Mago zu einem wichtigen Stützpunkt im Mittelmeer und bauten eine Straße nach Iamo (Ciutadella).
Vom Aufstieg des Christentums Anfang des 5. Jh. zeugen die frühchristliche Basilika Fornàs de Torrelló zwischen Maó und der Ortschaft Sant Climent sowie die Reste einer Basilika auf der Illa del Rei im Hafenbecken von Maó. Zu den Fundstücken zählen gut erhaltene Mosaiken. Jenes von der Illa del Rei kann im Museu de Menorca bestaunt werden, das von Torrelló vor Ort.
Um 455 eroberten die Vandalen die Stadt, 534 geriet sie wie der Rest der Insel unter die Herrschaft des Byzantinischen Reichs. Aus dieser Zeit sind kaum historische Zeugnisse vorhanden. Anders verhält es sich mit der Ära der Mauren, die im Jahr 903 beginnt. Die Stadt und ganz Menorca wurden Teil des Emirats al-Andalus, Maó verlor unter den neuen Herrschern, die das Hauptaugenmerk auf die Medina Minurka (Ciutadella) und die Bergfestung Sen Agaiz (Santa Águeda) richteten, an Bedeutung - Mago war den neuen Herrschern lediglich eine kleine Verteidigungsburg über dem Hafen wert.
Den Grundstein der Stadt, wie sie dem Reisenden heute begegnet, legte Alfonso III, nachdem er die Stadt von den Mauren zurückerobert hatte. Er ließ eine neue Burg bauen und errichtete innerhalb der Mauern eine Kirche für die heilige Jungfrau Maria. Die Stadt wuchs, und bald schützte ein zweiter Mauerring die neu entstandenen Straßenzüge und Häuser.
Als 1349 die Pest Menorca heimsuchte, wurde Maó verschont, woran das Rochus-Tor (→ Sehenswertes in der Oberstadt/Portal de Sant Roc) erinnert. Die schwarze Seuche breitete sich von Ciutadella aus und gelangte nur bis Es Mercadal.
Doch ein anderer Feind machte nicht vor der Stadt im Osten halt: 1535 segelte der Pirat und spätere osmanische Admiral Khair ad-Din mit 15 Schiffen gen Menorca. Der Herrscher von Algier nahm in Maó Rache für eine Niederlage, die ihm eine christliche Flotte in Tunis zugefügt hatte. Der von den Christen Barbarossa genannte Korsar und seine Gefolgsleute plünderten und verwüsteten die Stadt - und zogen mit rund 800 Gefangenen ab. Maó lag in Trümmern. Gegen die Verantwortlichen, die auf eine Kapitulation gedrängt hatten und den Piraten die Stadttore öffnen ließen, wurden drakonische Strafen verhängt und grausam vollstreckt. Dem Stadtrat Antonio Olivar, der Khair ad-Dins Truppen das Tor öffnete, wurden die Hände abgeschlagen und anschließend die Kehle durchgeschnitten.
Um sich gegen künftige Überfälle zu wappnen, bauten die Menorquiner auf Befehl Karls V. am südlichen Hafeneingang die sternförmige Festung Sant Felip, die nach dem Ausbau und ihrer Ergänzung um den Außenposten Fort Marlborough in der Cala Sant Esteve durch die Briten zu einer der größten Befestigungsanlagen Europas wurde. Sant Felip verhalf der Stadt zu einem neuen Aufschwung, schließlich musste das Bollwerk zunächst gebaut und danach versorgt und erhalten werden.
Im 17. Jh. erlebte die Stadt eine Blütezeit. Mallorquiner wanderten zu, weil es im großen Hafen der kleinen Schwesterinsel viel Arbeit gab - in Lagerhäusern, im Schiffsbau, bei Segelmachern und anderen Handwerkern. Auf den Feldern zwischen Stadt und Festung entstand der neue Stadtteil S’Arraval, auch das Viertel um die Plaça des Monestir, heutiger Standort des Museu de Menorca, wurde in dieser Zeit errichtet, ebenso die Häuser entlang des Cós de Gràcia sowie des Camí des Castell. Im Jahr 1641 bekam Maó ein eigenes, von der damaligen Inselkapitale Ciutadella unabhängiges Rathaus. Die Auswirkungen des Spanischen Erbfolgekriegs (1701-1713) erreichten Maó 1708: Englische Truppen besetzten im Namen des habsburgischen Erzherzogs Karl, der später dem anderen Thronanwärter Philipp von Anjou unterlag, die Insel. 1713 bekam Großbritannien im Frieden von Utrecht Menorca und Gibraltar zugesprochen. Die Engländer verlegten 1722 alle Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung von Ciutadella nach Maó und machten es zur Hauptstadt der Insel. 1756 eroberten die Franzosen Menorca, den Oberbefehl hatte der Herzog von Richelieu, ein Neffe des berühmten Kardinals. Der Neffe war politisch nicht so einflussreich wie sein Onkel, kulinarisch jedoch umso mehr: So soll die Mayonnaise ihren Namen dem Erfolg des Herzogs in der Schlacht um den Hafen von Mahón verdanken (→ Essen und Trinken/Kasten „Der Name der Sauce“). Nach dem Sieg hielten die Franzosen das Zepter fest in Händen, mussten es jedoch 1763 wieder an die Briten abgeben.
Pirat Rotbart - Khair ad-Din
Der Zerstörer von Maó wurde gefürchtet und verehrt. „Es starb der Herr des Meeres“ - mit diesem Spruch auf dem Grabstein würdigte das Osmanische Reich einen seiner größten Seefahrer. Doch in den Liedern der spanischen Seeleute über Khair ad-Din (1466-1546) erklangen andere, schön gereimte Worte:
„Barbaroja, Barbaroja
Tu eres el rey de mal;
No hay dolor, ni cumplimiento
De carácter infernal
Que no fuese acontecido
Por pirata sin igual.“
Frei übersetzt lautet die Botschaft des Lieds: „Barbarossa, Barbarossa, du bist der König des Bösen. Es gibt keinen Schmerz, keine Schandtat von höllischem Charakter, die nicht von dir begangen wurde.“
Khair ad-Din, geboren auf Lesbos und gestorben in Konstantinopel, trug wie sein Bruder Arudsch als erwachsener Mann einen markanten roten Vollbart. Die beiden waren über Jahre die meistgefürchteten Korsaren des Mittelmeers, und vor allem die Menorquiner können ein Lied vom Leid singen, das Khair ad-Din über die Opfer seiner Beutezüge brachte. Mindestens drei Mal suchte er menorquinische Gewässer heim. Mit der Unterstützung des älteren Arudsch, der ebenfalls Barbarossa genannt wurde, baute Khair ad-Din in kurzer Zeit eine kleine Korsarenflotte auf. 1504 stellten die Brüder dem König von Tunis ein Fünftel ihrer Beute in Aussicht und erhielten von ihm das Recht, ihre Schiffe im Hafen von Tunis sowie vor der Insel Djerba ankern zu lassen.
In Djerba bauten die Gebrüder Rotbart ein wahres Piratennest samt Festung, großer Arsenale, Docks und Werften, auf denen sie neue Schiffe zimmern ließen. 1516 eroberten sie die Küste Algeriens, und nach Arudschs Tod 1518 wurde Khair Bey von Algerien. Er akzeptierte die Herrschaft des osmanischen Sultans Süleyman des Prächtigen, der seine Raubzüge bewunderte und ihn zum Oberbefehlshaber seiner Mittelmeerflotte machte. Am Bosporus brachte Barbarossa im Winter 1533/34 die Flotte des Sultans auf Vordermann. Die Schlacht um Tunis verlor er 1535 gegen die Flotte Kaiser Karls V. Doch während dessen Truppen die Stadt plünderten und Karls Admiral Andrea Doria die nordafrikanische Küste nach Khair ad-Din absuchte, segelte dieser mit 31 Schiffen nach Menorca und nahm Rache für die Niederlage von Tunis. In Istanbul wurde Süleymans Großadmiral ein Denkmal errichtet. In Maó, das nach dreitägigem Kampf, Plünderungen, Vergewaltigungen und der Entführung von 800 Männern ausgeblutet und verwüstet war, entstand die Festung Sant Felip. Im Bewusstsein der Osmanen war Khair ad-Din ein Nationalheld, die gläubigen Menorquiner fürchteten ihn wie den Teufel.
So laut die Klagen über die langen Jahre der Fremdherrschaft bisweilen erklangen, so hat die ständige Präsenz ausländischer Mächte das Leben der Stadt doch bereichert: Neues Gedanken- und Kulturgut inspirierte die Bürgerschaft. Die Versorgung der Truppen kurbelte die Wirtschaft an und verschaffte den Menschen ein Auskommen. Im 18.. Jh., der Zeit der Fremdherrschaft, wurden in Maó viele der noch heute bekannten Gebäude gebaut (Església del Carme, S’Ajuntament), bereits Bestehendes wurde restauriert (Església de Santa Maria, Església de Sant Francesc). Neu entstanden das Marinehospital auf der Illa del Rei sowie das Waffenarsenal auf der Illa Pinto. Im Hafen ließen die Briten Bäume pflanzen und Gärten anlegen. Mit dem Vertrag von Versailles (1783) fiel Menorca zurück an Spanien.

Der Hafen bietet eine Parade von Schiffen, Bars und Restaurants

Anfang des 19. Jh. wütete auf der Halbinsel der Krieg zwischen Napoléon und der spanischen Krone, die von den Briten unterstützt wurde. Flüchtlinge strömten nach Menorca und in seine Hauptstadt, um den Kriegswirren zu entgehen. Sie fanden Platz in neuen Vierteln wie Tanques del Carmen, Dalt Villa Nova und Cap de Creus. 1825 mieteten die noch jungen Vereinigten Staaten von Amerika von Spanien den Hafen und nutzten ihn bis 1845 als Basis ihrer Flotte im Mittelmeer. 1820 gründeten Kulturbeflissene die „Societat Maonesa de Cultura“, und 1828 begannen mitten in der Stadt im Carrer de Bastió die Bauarbeiten an einem Opernhaus, dem heutigen Teatre Principal. 1829 erlebte diese Bühne ihre erste Darbietung. Damit konnte sich Maó sehr früh eines zeitgemäßen Opernhauses rühmen, 20 Jahre vor Fertigstellung des Liceu von Barcelona und des Teatro Real in Madrid. Doch zwischen 1830 und 1850 verschlechterte sich die Wirtschaftslage, und französische Fährschiffe, die in Maó auf ihrer Überfahrt in die französische Kolonie Algerien anlegten, füllten sich mit menorquinischen Flüchtlingen. Mitte des 19. Jh. wurde der Hafen abermals Mittelpunkt einer wirtschaftlichen Erholung, weil dort Fabriken und Warenlager errichtet wurden. Allerdings währte auch dieser Aufschwung, getragen von den Schuh- und Schmuckfabriken sowie einer starken Viehwirtschaft, nicht lange: 1911 ging das britisch-spanische Gemeinschaftsunternehmen „Motores y Gasógenos“ pleite, das im Hafen seinen Sitz hatte. Hinzu kam, dass der Verlust der Kolonien und der Erste Weltkrieg zum Verlust wichtiger Absatzmärkte führten.
Innenpolitische Unruhen erschütterten Spanien, und im Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) schlug sich Menorca im Gegensatz zu den anderen Balearen-Inseln auf die Seite der Republikaner, die auch in Maó das Sagen hatten. In der ersten Hälfte des 20. Jh. wuchs die Stadt, neue Siedlungen entstanden um den ehemaligen Exerzierplatz Esplanada und entlang des Passeig Maritimo. Ende der 1950er-Jahre entdeckte der Fremdenverkehr die Insel. Er wuchs in den Folgejahren stetig zum wichtigsten Wirtschaftszweig. 1969 wurde der Flughafen Menorca unweit von Maó eröffnet. Aufgrund der zunächst ablehnenden Haltung vieler Einheimischer, einer intakten Landwirtschaft und zunehmenden Widerstands von Umweltschützern gelang es den Menorquinern, Fehlentwicklungen des Massentourismus, wie sie beispielsweise auf Mallorca zu beklagen sind, auf Menorca weitgehend zu vermeiden. So behielten bis auf wenige Ausnahmen auch die Küstengebiete rund um Maó weitgehend ihren ursprünglichen Charme und Charakter.
Stadtaufbau und Orientierung
Maó gliedert sich in eine Oberstadt, das Hafenviertel Baixamar und S’Altra Banda, die Nordseite des Hafenbeckens. Während die Oberstadt mit Geschäften und kulturellen Sehenswürdigkeiten lockt - Beispiele sind die Kirche Santa Maria, das Museu de Menorca sowie das Opernhaus (Teatre Principal) mit prachtvollem Interieur -, lohnt Baixamar vor allem wegen einiger reizvoll am Wasser gelegenen Restaurants. Auch eine Hafenrundfahrt, bei der u. a. die Highlights der S’Altra Banda angefahren werden, gehört zu den großen Erlebnissen eines Menorcabesuchs.
Oberstadt (Altstadt)
Über dem Hafen finden sich die ältesten Gebäude der Stadt. Die Ursprünge Maós - einst eine Schutzburg, die den Hafen sichern sollte - finden sich rund um die Plaça de la Conquesta. Allerdings ist von dieser einstigen Festung nichts mehr zu sehen. Und so ist in der Altstadt vor allem jener Teil von Interesse, der im geografischen Dreieck zwischen Plaça des Monestir (Museu de Menorca), Parc Es Freginal und Plaça del Princep liegt. Man kann herrlich durch die Fußgängerzone bummeln, die um die Calle Nou herum angelegt wurde, oder sich in eines der vielen Straßencafés setzen, am besten an der Plaça Reial oder Plaça Colom, und dort Zeit und Passanten vorüberziehen lassen (→ Spaziergang durch das alte Maó).
Baixamar (Hafenviertel)
Seit kurzem führt ein Aufzug von der Ober- in die Unterstadt. Das weitläufige Hafenviertel ist aber auch über die pittoreske alte Treppe im Rochina-Park beziehungsweise über die Costa de ses Voltes weiter östlich zu erreichen. Der Treppe durch den Rochina-Park folgend, gelangt der Flaneur zum Moll de Ponent (Westmole), das sich nach links bis zum Ende des Hafenbeckens erstreckt. Am Moll de Ponent legen im Sommer die großen Kreuzfahrtschiffe an, die alle Gebäude im Hafen um Längen überragen. Auch die Fähren nach Barcelona, Valencia und Palma de Mallorca legen hier ab. Dagegen werden Frachtschiffe auf der gegenüberliegenden Seite des Hafenbeckens abgefertigt. Dort befindet sich auch ein wenig ansehnliches Öl-Kraftwerk, das anno 1960 von General Franco höchstpersönlich eingeweiht wurde - der „Caudillo“ hatte sich erstmals nach Menorca begeben und wurde mit dem für Diktatoren üblichen Ringelpietz empfangen, zwangsverpflichtete Claqueure inbegriffen. Noch immer liefert der Schandfleck im Hafen einen beträchtlichen Teil der Energie auf Menorca, den anderen großen Teil des Energiebedarfs decken Tiefseeleitungen aus Mallorca.
Wer die Treppen durch den Rochina-Park hinabschreitet, erblickt rechter Hand eine Touristinformation sowie den neuen Aufzug, der Unter- und Oberstadt verbindet., Linker Hand steht die Estació Maritima für Fährpassagiere, und nach etwa 100 m gelangt man zur Gin-Destillerie Xoriguer, die besichtigt werden kann. Etwa auf Höhe der Schnapsfabrik kann man an der Mole bisweilen Fischer beobachten, die ihre Netze flicken.
Die Kaimauer Moll de Llevant erstreckt sich östlich der Rochina-Treppe, Spaziergänger können ihr kilometerweit folgen. Yachten sind an den Pollern vertäut, gegenüber dem Fußgängerweg laden Bars und Restaurants das ganze Jahr über zu einer Pause ein. Nach rund 1 km macht die Hafenstraße einen Knick nach rechts in die Cala Figuera. Auf Höhe des Club Maritimo und des Casino de Menorca liegen die luxuriösesten Schiffe. Statt dem Verlauf der Bucht weiter zu folgen, steigt man am besten nach dem Casino die Treppen hoch zum Passeig Maritim, der zurück in die Altstadt führt und schöne Blicke auf den Hafen bietet.
Im Hafenbecken liegen mehrere Inseln, von West nach Ost in Richtung offenes Meer sind dies:
Die Illa Pinto mit ihrem Glockenturm ist die kleinste Insel im Hafenbecken. Im 18. Jh. war sie Marinebasis der Engländer, später U-Boot-Basis der spanischen Marine.
Die Illa del Rei liegt etwa auf halber Distanz zur Hafenausfahrt; früher wurde sie als „Kanincheninsel“ tituliert. 1950 entdeckten Arbeiter die Reste einer frühchristlichen Basilika (6. Jh.) samt eines erhaltenen Bodenmosaiks, das nunmehr im Museu de Menorca ausgestellt ist. Unter den Engländern wurde die Illa del Rei als Militärhospital genutzt, was ihr den Spitznamen „Bloody Island“ eintrug. Doch bereits im 13. Jh. gelangte die Insel zu militärischer Bedeutung, als König Alfonso III. von Spanien mit 20 Begleitschiffen mit dem Ziel der Rückeroberung Menorcas von den Mauren dort landete, um zwölf Tage vergeblich auf Verstärkung zu warten. Die Schlacht um Mahón gewann er dennoch.
Die Hafen-Insel Illa Plana diente vor der Einrichtung der großen Quarantänestation auf der Illa de Latzeret der Isolation von Reisenden mit Seuchenrisiko. Daher stammt auch ihr zweiter Name im Volksmund - Quarantäne-Insel. Noch immer zeugen Mauerreste von den uralten Isolationsbauten, die zum Teil aus dem Jahr 1490 stammen. Viele Jahrzehnte später sicherte sich eine damals aufstrebende politische Großmacht das Inselchen: Von 1820 bis 1845 unterhielt die USA ihre erste Marinestation in Europa genau hier. Die Amerikaner hatten das Eiland gemietet und richteten ein Winterquartier und ein Schulungszentrum ein.
Das größte Eiland des Hafenbeckens ist die Illa de Llatzeret, die wie eine Festung anmutet (→ Kasten „Bastion gegen Seuchen“). Auf der Nordseite ist die Insel nur vom schmalen Kanal Sant Jordi, gegraben im Jahr 1900, von der Hauptinsel getrennt. Die hohen, abweisenden Mauern zeugen davon, dass hier von 1807 bis 1917 das größte Seuchenhospital Spaniens in Betrieb war. Heute gehört die Anlage dem spanischen Gesundheitsministerium und dient als Ferienheim für Staatsbedienstete. Nach Jahren der Isolation gibt es nun Führungen und bisweilen sogar Konzerte auf der so interessanten Illa de Llatzeret (→ Sehenswertes im Hafengebiet).
S’Altra Banda (Nordseite des Hafenbeckens)
Dies ist der jüngste der drei Stadteile von Maó. Wohnhäuser, Gewerbebauten und einige historische Gebäude prägen S’Altra Banda, was „die andere Seite“ heißt - eine treffende Bezeichnung, weil dieser Stadtteil dem alten Maó gegenüberliegt. Es hat durchaus seine Reize, diese andere Seite zu erkunden. Allerdings benötigt man dafür Auto oder Fahrrad, weil die Distanzen für einen Spaziergang zu groß sind.

Im Herrenhaus Sant Antoni (Golden Farm) soll einst Admiral Lord Nelson Gast gewesen sein

Für eine Erkundung der S’Altra Banda folgt man - vom alten Maó startend - der Straße zur Festung La Mola. Nach etwa 1,4 km zweigt eine Stichstraße zur Cala Rata ab, einer Bucht mit einigen Ferien- und Wochenendhäusern. Man folgt dem Verlauf der Bucht und nimmt wieder Kurs auf die Hauptstraße ME 3. Dort biegt bald nach rechts der Zufahrtsweg zum Herrenhaus Sant Antoni ab, zur sog. Golden Farm, die im englischen Kolonialstil errichtet wurde. Das Haus ist im typischen Rostrot der Besatzer gestrichen. Angeblich soll hier der berühmte englische Admiral Lord Nelson (1758-1805) ein paar romantische Tage mit seiner Geliebten Lady Hamilton verbracht haben. Da sich das Haus in Privatbesitz befindet, ist die Zufahrt gesperrt. Allerdings gibt es weiter der Hauptstraße folgend nach rund 300 m eine asphaltierte Abzweigung, die mit Cala Bassa ausgeschildert ist und zu einem guten Standort für ein Foto der Nelson-Farm führt. Wer der Abzweigung weiter Richtung Meer folgt und sich an Weggabelungen immer links hält, gelangt zu einer romantischen Mini-Bucht, in der ein kleines Zollhäuschen steht, das ins Wasser gebaut wurde. Am besten hier parken und per pedes bis zum nächsten Haus den Hang hinauflaufen, nach dem rechts eine kleine Treppe zwischen Grundstücken hindurch zum Wasser hinabführt.
Nur wenige Schritte nach links sind es bis zu der Grabstätte, die als Cementiri dels Anglesos (Friedhof der Engländer) bekannt ist, aber eigentlich „Friedhof der US-Amerikaner“ heißen müsste, weil hier hauptsächlich amerikanische Marinesoldaten beerdigt wurden, die auf der Marine-Basis Illa Plana im Hafen von Maó starben. Allerdings liegt hier auch ein deutscher Marineoffizier begraben, nämlich Kapitänleutnant Carl Friedrich von Bunsen. Er war ein Freund Kaiser Wilhelms II., der zweimal nach Maó kam, um das Grab des einstigen Weggefährten zu besuchen. Zurück auf der Hauptstraße, fährt man weiter Richtung La Mola, und es folgen bald mehrere Abzweigungen in die Cala Llonga, einem Stadtteil neueren Datums mit vielen Villen. Von Cala Llonga bieten sich herrliche Blicke auf das Hafenbecken. Nunmehr sind es noch ca. 2 km bis zur FestungsanlageLa Mola, in der Diktator Franco als Rache für den anhaltenden Widerstand der Menorquiner ein Foltergefängnis einrichten ließ, das in Spanien gefürchtet war.
Der Hafen
Ganz zu überblicken ist der mächtige Meeresarm lediglich aus der Luft. Mit rund 5 km Länge ist der Puerto de Mahón einer der größten Naturhäfen des Mittelmeers.
Vom Land aus bieten die Plaça de La Miranda und die Casa del baño, das auf der S’Altra Banda gelegene Damenbadehaus aus dem 19. Jh., die besten Blicke. Eine Hafen-Rundfahrt ist kurzweilig und interessant. Für alle, die dafür keine Zeit finden, hier die Highlights:
1Illa Pinto, Base Naval Marinebasis, gegründet von Admiral Miranda, Ende 18. Jh.
2Casa del baño, Frauen-Badehaus, im 19. Jh. von der Damenwelt gern genutzt.
3Sant Antoni („Golden Farm“), schönes Exempel britischer Kolonialarchitektur.
4Pequena Venecia, gemauertes Häuschen und Bootsanleger, angeblich für den Hafenmeister errichtet.
5Cementerio inglés, Friedhof für die Toten der ausländischen Seemächte, die den Hafen immer wieder als Basis im Mittelmeer nutzten.
6Illa del Rei, auch Bloody Island und Illa de l’Hospital genannt. Der erste britische Gouverneur Richard Kane ließ auf dem Eiland, das etwa die Mitte des Hafens markiert, ein Hospital errichten, was die Zweitnamen erklärt. Die geschichtsträchtige Insel kann besichtigt werden (siehe Hafenrundfahrten).
7Illa Plana, 1820-1845 erste Marinebasis der USA im Mittelmeer.
8Illa de Llatzeret, 1817-1917 größte Quarantänestation des spanischen Königreichs für Schiffe, die unter dem Verdacht standen, Pest, Cholera, Gelbfieber oder andere ansteckende Krankheiten nach Spanien zu bringen (→ Kasten „Bastion gegen Seuchen“).
9Canal Sant Jordi, Ende des 19. Jh. gegrabener Kanal, der die Llatzeret-Halbinsel tatsächlich zu einer Insel machte.
10Fortalesa Isabell II (la Mola), große Verteidigungsanlage, erbaut Mitte des 19. Jh. Zur Zeit der Franco-Diktatur gefürchtetes Verbannungs- und Foltergefängnis.
11Sant Felip, Reste der alten Verteidigungsanlage, errichtet im 15. Jh., ausgebaut von den Engländern im Lauf des 18. Jh., zerstört von den Spaniern 1782.
12Cales Fonts, Seitenhafen, vor allem von Fischern genutzt. Einige Lokale.
Sehenswertes in der Oberstadt
Portal de Sant Roc: Im 16. Jh. war dieses Tor der westliche Ausgang aus der mittelalterlichen Stadtmauer, die im Jahr 1359 vollendet wurde. Das Stadttor wird überragt von zwei Türmen unterschiedlicher Höhe, durch einen Wehrgang gelangten Wachhabende von einem zum anderen. Das Tor entstand im Zuge der Verstärkung der Stadtmauer nach dem Piratenüberfall von 1535, aus früheren Zeiten sind auch die Namen Portal de Dalt und Portal d’en Servera überliefert. Die Figur des heiligen Rochus, Heiliger der Tiere und der Pestkranken, steht in einer Nische auf der dem Stadtzentrum zugewandten Seite.
♦ Plaça Bastio.
Església y Convento de la Concepció: Zwei Rosettenfenster zieren die Fassade der kleinen Kapelle des 1623 eröffneten Klosters der Konzeptionistinnen. Dieser Orden für Frauen wurde Mitte des 15. Jh. von den Franziskanern ins Leben gerufen und ist auch als Orden von der unbefleckten Empfängnis bekannt. Das Konzeptionistinnen-Kloster in Maó und das Klarissen-Kloster in Ciutadella waren und sind die einzigen Klöster auf Menorca, in denen Nonnen leben. Hinter der schmalen Fassade breitet sich ein beachtliches Anwesen samt Klostergarten aus. Offiziell kann das Kloster nicht besichtigt werden. Freundlich fragen kann man jedoch immer.
♦ Plaça de la Constitució.
Església de Santa Maria: Exakt 3210 Pfeifen zählt die berühmte Orgel der Kirche Santa Maria - 197 davon sind aus Holz, die übrigen aus Metall gefertigt. Das klangvolle Instrument ist das Glanzstück der Hauptkirche von Maó und eine der größten historischen Orgeln Europas. Das Gotteshaus wurde 1748 bis 1772 auf den Überresten einer frühen gotischen Kirche aus dem 8. Jh. errichtet und zeigt sich Besuchern als einschiffiger Sakralbau mit sechs Kreuzrippengewölben, die in rund 15 m Höhe mit ansehnlichen Schlusssteinen versehen sind - sie tragen die Wappen der Mahóneser Bruderschaften. Den Innenraum entwarf ursprünglich der Italiener Giuseppe Chiesa. Insgesamt ist Santa Maria ein gewagter Stilmix: Hinter einer großteils klassizistisch gehaltenen Fassade präsentiert sich ein vom Rokoko dominierter Altarraum, der mit einem Innenraum im neugotischen Stil kontrastiert.

Paradebeispiel des Modernisme (spanischer Jugendstil): Can Mir

Doch zurück zur einzig wahren Pretiose von Santa Maria: Das 15 m hohe und 9 m breite Prunkstück wurde vom Orgelbaumeister Joan Kyburz gefertigt. Der gebürtige Schweizer lebte und arbeitete in Barceslona. Nachdem er sein Meisterwerk für Menorca fertiggestellt hatte, gab es Probleme mit der Verschiffung des guten Stücks. Zum einen aufgrund der kolossalen Ausmaße des Instruments, zum anderen, weil die Napoleonischen Kriege den Seehandel erschwerten. 1810 fand die Orgel allen Widrigkeiten zum Trotz ihren Platz unter dem Dach Santa Marias. Dort liegt auch Hyacinthe Gaétan de Lannion begraben, der nach der Eroberung der Insel 1756 als Statthalter Frankreichs auf Menorca eingesetzt wurde und 1762 im Alter von 43 Jahren starb.
♦ Tägl. 7.30-12.30 und 18-20.30 Uhr, Eintritt 2 €. Messe: Sa 19.30 Uhr, So 8 und 19 Uhr auf Spanisch, 11 Uhr auf Katalanisch. Orgelkonzerte: von Mai bis Okt. Mo-Sa 13 Uhr, Eintritt 5 €. Plaça de la Constitució.
S’Ajuntament (Rathaus): An der Außenfassade des Barockbaus aus dem 18. Jh. schlägt eine original englische Turmuhr - ein Geschenk des ersten britischen Gouverneurs Richard Kane. Den überdachten Eingangsbereich ziert eine Statue des heiligen Sebastian, der neben der Jungfrau Verge de Gràcia zweiter Schutzpatron von Maó ist. Den Sitzungssaal der Stadträte schmückt u. a. eine Galerie berühmter Menorquiner. Schon seit 1613 steht das Rathaus an dieser Stelle. 1789 bauten die spanischen Herrscher das Gebäude im Stil des französischen Barocks um - just in dem Jahr also, als in Paris die Französische Revolution für grundlegende gesellschaftliche Veränderungen sorgte.
♦ Tägl. 8-14 Uhr. Tel. 971-369800. Plaça de la Constitució 1.
Biblioteca pública: Diese schöne Stätte der Lektüre ist in einem alten Bürgerpalast untergebracht, dem früheren Can Mercadal aus dem Jahre 1761. Die Bibliothek verfügt auch über Werke in englischer Sprache und einige wenige in Deutsch.
♦ Mo-Fr 9.30-13.30/17-20.30, Mi 9-21, Sa 9.30-13.30 Uhr. Plaça de la Conquesta 8, Tel. 971-365488.
Can Mir: Das wohl schönste Beispiel des Modernisme (spanischer Jugendstil) auf Menorca erfreut mit seiner prachtvollen Fassade. Es wurde 1918 vom Architekten Fermenías i Fàbregas (1870-1938) vollendet und dient als Wohnhaus.
♦ Plaça de la Conquesta.
Mercat de Peix: Das schöne Gebäude wurde 1926/27 nach den Plänen des menorquinischen Architekten Francesc Fermenías i Fàbregas (1870-1938) erbaut. Die um einen Patio gruppierte hufeisenförmige Halle beherbergte lange Zeit ausschließlich Stände des Fischmarktes. Seit 2015 gibt es in den Hallen jedoch viele Stände, die Gäste mit Getränken und köstlichen Kleinigkeiten wie Austern, Tapas und Fischgerichten verwöhnen. Samstags ab der Mittagszeit gibt es Live-Musik. Dann geht es auf dem Fischmarkt zu wie auf einer großen Party - bei gutem Wetter im großen Patio, wenn es regnet, drinnen in den geräumigen Gängen der Hallen an Bistrotischen. Vormittags wird hier noch immer eine gute Auswahl fangfrischer Fische angeboten, allerdings auf einer wesentlich kleineren Fläche als früher.