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Dieses Buch vereint Kurzgeschichten mit faktenbasierten Erläuterungen in drei Teilen – rund um die Themen Klimawandel und Klimaschutz. Auf erzählerische Weise wird gezeigt, was geschieht, wenn wir beim Klimaschutz versagen. Gleichzeitig warnt der Autor vor falschen politischen und technologischen Entscheidungen, die gut gemeint, aber kontraproduktiv sein können. Im dritten Teil geht es um konkrete Lösungen, mit denen sich die Klimaziele noch erreichen lassen. Als Ingenieur mit langjähriger Erfahrung in industriellen Klimaschutzprojekten verbindet der Autor wissenschaftliche Expertise mit erzählerischer Kraft – und macht Mut für eine lebenswerte Zukunft. Dieses Buch will nicht nur informieren, sondern auch zum Handeln inspirieren.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 112
Veröffentlichungsjahr: 2025
Dr.-Ing Henrik Timmermann wurde im Jahr 1978 in Würselen bei Aachen geboren. Nach seinem Studium des Chemieingenieurwesens und seiner Promotion im Energiebereich arbeitete er 17 Jahre in der Industrie, wo er viel Erfahrung in den Bereichen Energie- und Verkehrswende gesammelt hat. Weiterhin beschäftigte er sich schon früh systematisch mit dem Thema Klimawandel. Dieses Buch ist sein Beitrag, um fundiertes Wissen und praktikable Ansätze in die öffentliche Debatte zu bringen.
Henrik Timmermann
Mias Hoffnung
Das etwas ANDERE Klima-Buch
© 2025 Henrik Timmermann
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:
tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung: [email protected]
Hinweis zur Textgestaltung:
Für die Erstellung der Kurzgeschichten wurde ein KI-gestütztes Sprachmodell verwendet. Die Inhalte basieren auf vom Autor vorgegebenen Elementen und wurden durch eigene Recherche, eigenes Wissen, kritische Prüfung und umfangreiche Ergänzungen weiterentwickelt. Die Verantwortung für Inhalt und Aussage liegt vollständig beim Autor.
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Einleitung
Teil 1. Dystopie
Überschwemmungen
Dürre
Hitze
Importiertes Chaos
Umkippen des Amazonas
Meeresspiegelanstieg
Systemkollaps
Teil 2. Trügerische Hoffnungen
Kernenergie
E-Fuels
Kernfusion
Holzheizungen
Teil 3. Berechtigte Hoffnungen
Elektromobilität
Heizungen
Ernährung
Kreislaufwirtschaft
Öffentlicher Verkehr
Arbeitsplätze
Lebensqualität
Finanzielle Fragen
Medien
Von den Besten lernen
Exkurs: Erneuerbare Energien und Wasserstoff
Wie erreichen wir nun Klimaneutralität?
Epilog
Weitergehende Informationen
Danksagung
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Einleitung
Epilogue
Danksagung
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Einleitung
Das Wasser stieg unerwartet schnell. Die zwölfjährige Mia sah mit aufgerissenen Augen, wie es die Straße herunterlief. Das war noch nie passiert. Eigentlich wohnten sie weit weg von Gewässern, aber der europäische Hurrikan Wladimir brachte Regen in einer Intensität, die es noch nie zuvor in Deutschland gegeben hatte. Langsam zehrte alles an den Nerven: Erst die Hitze, die gleichzeitig eine noch nie dagewesene Dürre brachte. Tausende Bauern hatten bereits aufgegeben. Und jetzt stieg das Wasser immer schneller. Mit Entsetzen musste Mia sehen, wie eine Flutwelle auf ihr Haus zuraste.
Doch dann wachte sie auf. Zum Glück war es nur ein Albtraum. Aber ein sehr realistischer …
Mia machte sich Sorgen um ihre Zukunft. War denn wirklich schon alles verloren?
Dieses Buch ist nicht einfach ein Kurzgeschichtenband. Es ist ein Versuch, Hoffnung zu machen – nicht die blinde, sondern die informierte, kämpferische, realistische Hoffnung.
Im ersten Teil dieses Buches wird beschrieben, wie unsere Welt aussieht, wenn wir zu wenig tun. Hitzerekorde, Flutkatastrophen, Ernteausfälle, die Zunahme sozialer Spannungen – all das ist keine Science-Fiction mehr. Die Geschichten und Szenarien basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und zeigen, wie sich ein ungebremster Klimawandel anfühlen könnte.
Der zweite Teil widmet sich den trügerischen Hoffnungen. Technologien wie Kernenergie, E-Fuels oder Biomasseheizungen erscheinen auf den ersten Blick als Lösungen, entpuppen sich aber oft als teuer, zu spät verfügbar – oder schlicht als Illusion. Hier wird analysiert, warum wir uns auf manche vermeintlichen Wundermittel nicht verlassen können, wenn es wirklich zählt.
Doch Mia hat Hoffnung. Sie hat zwar gehört, dass wir auf 3 Grad Erwärmung zulaufen, was fatal wäre, aber es soll auch Szenarien geben, in denen wir immer noch unter 2 Grad Erwärmung bleiben können.
Daher wird im dritten Teil erzählt, was wirklich hilft –und warum: erneuerbare Energien, Wärmepumpen, Kreislaufwirtschaft, bessere Mobilität, kluge Politik, bessere Information durch Medien und gerechte CO₂-Bepreisung. Auch die positiven Auswirkungen auf die Arbeitsplätze und die Lebensqualität kommen nicht zu kurz. Es geht um Ideen, die nicht nur funktionieren, sondern auch bezahlbar sind. Um die Ideen anderer, die weiter sind. Es geht um Städte, die lebenswert bleiben – und um Menschen, die nicht aufgeben, sondern anfangen.
Am Ende steht eine Welt, die sich um knapp zwei Grad erwärmt hat – keine ideale Welt, aber eine Welt, in der man leben kann. In der Mia auf einer Bank sitzt, das Gesicht im Wind, und sagt: „Es war nicht leicht. Aber es war möglich.“
Mias Hoffnung ist eine Einladung: zum Verstehen, zum Fühlen, zum Handeln. Denn die Zukunft ist noch nicht geschrieben und wir können sie noch gestalten.
Teil 1
Dystopie
Überschwemmungen
Als die fliegenden Flüsse kamen
Es begann mit einem Geräusch. Kein Donner, kein Krachen. Nur ein stetiges, dumpfes Prasseln. Erst auf den Fensterscheiben, dann auf den Straßen, auf den Dächern, auf allem. Die Menschen in dem kleinen Ort an der Dreisam – nennen wir ihn Thalbrunn – waren Regen gewohnt. Aber nicht diesen.
Der Himmel schien sich nicht zu entscheiden, ob er wüten oder weinen wollte. Seit zwei Tagen hatte es ununterbrochen geregnet. Die Böden, längst gesättigt, konnten nichts mehr aufnehmen. Der Pegel der Dreisam stieg immer weiter.
Am nächsten Tag kam die Flut.
Lena war 34 und Mutter von zwei Kindern. Sie lebte mit ihrer Familie in einem alten Haus am Rande des Ortes. Noch am Vortag hatte sie Sandsäcke verteilt, die Kinder bei der Oma gelassen und sich eingeredet, es sei nur eine Vorsichtsmaßnahme. So wie früher, als man über Hochwasser sprach, als ob es eine ferne Erinnerung sei. Etwas, das früher mal passiert war.
Doch dann kam die Nacht. Gegen Mitternacht war der Strom weg. Kurz darauf schob sich das Wasser durch die Ritzen der Tür. Nicht als Welle, sondern als stille, kalte Macht, die langsam Besitz ergriff. Keller, Erdgeschoss, alles verloren. Lena stand mit Gummistiefeln auf der Treppe, sah zu, wie das Wohnzimmer unterging. Der Kinderwagen, der Schrank, das Fotoalbum: Alles trieb wie Geister an ihr vorbei.
‚Ob es so schlimm wird wie in Valencia 2024‘, dachte sie.
Damals hatte die Stadt in Spanien innerhalb von Stunden mehr Wasser gesehen als sonst in einem halben Jahr. Straßen wurden zu Flüssen. Hunderttausend Autos wurden erst zu Booten und dann zu Schrott. Menschen wurden zu Statistiken. Und jetzt, im Jahr 2040, war es hier.
Sie schaltete das Radio ein, das sie noch über ein Notstromaggregat betreiben konnte…
SWR Aktuell – Unwetterspezial: Schwarzwald unter Wasser
[Intro-Jingle, ruhige, ernste Musik. Dann Stimme des Moderators:]
„Guten Abend, liebe Hörerinnen und Hörer. Der Schwarzwald erlebt derzeit eine Wetterkatastrophe historischen Ausmaßes. Das extratropische Tief 'Elias', ein ehemaliger Hurrikan, hat sich über Südwestdeutschland festgesetzt und bringt Regenmengen, die alles übersteigen, was wir bisher kannten.“
„Seit gestern Morgen sind in den Höhenlagen des südlichen Schwarzwalds bis zu 810 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Der Deutsche Wetterdienst rechnet bis Morgen mit einem Spitzenwert von 1000 l/m² – das entspricht einem Meter Wasserhöhe auf jedem Quadratmeter Boden. Eine solche Menge verwandelt jede Senke in einen See, jede Straße in einen Strom.
Die Bundesstraße B31 ist vollständig überflutet. In Todtnau und Bernau sind Strom und Trinkwasser ausgefallen. Die Dreisam ist über die Ufer getreten, große Teile Freiburgs stehen unter Wasser. An einigen Orten kam es zu Unterspülungen von Fundamenten. In Kirchzarten werden mehrere Personen nach einem Hangrutsch vermisst gemeldet. Die Feuerwehr spricht von einer „dynamischen und lebensgefährlichen Lage“. Weitere Hangrutsche sind zu erwarten. Wir hören jetzt die Ansprache der Landrätin vom Nachmittag.“
Ansprache der Landrätin Dr. Martina Keller
„Liebe Bürgerinnen und Bürger, wir stehen heute vor einer außergewöhnlichen Herausforderung. Das Unwetter, das unseren Landkreis heimsucht, hat Ausmaße angenommen, wie wir sie noch nie erlebt haben. Unsere Einsatzkräfte sind unermüdlich im Einsatz. Ihnen gilt mein tiefster Dank.
Wir haben den Katastrophenfall ausgerufen. Wir sind seit heute Morgen dabei, ganze Stadtviertel zu evakuieren. Bitte leisten sie den Anweisungen der Behördenvertreter unbedingt Folge. Es besteht Gefahr für Leib und Leben, da die Statik ganzer Häuserzeilen gefährdet ist. Bleiben Sie bitte in den anderen Vierteln und Orten in Ihren Häusern, meiden Sie Keller und Tiefgaragen. Halten Sie Ihre Mobilgeräte geladen und informieren Sie sich regelmäßig über die Warn-App NINA und das Radio. Ich weiß, dass viele von Ihnen Angst haben. Aber ich verspreche Ihnen: Wir lassen niemanden allein. Der Landkreis steht zusammen. Wir werden diese Krise gemeinsam bewältigen. Bleiben Sie sicher.“
Stimme des Moderators: “ Wir haben jetzt Diplom-Meteorologen Jonas Rehm zugeschaltet“
Moderator: „Herr Rehm, was macht dieses Ereignis so besonders – und was hat der Klimawandel damit zu tun?“
Rehm: „Wir sehen hier die direkte Folge einer sich verändernden Atmosphäre. Wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen – das führt zu extremen Regenmengen, wenn sich ein Tiefdrucksystem wie 'Elias' über einer Region festsetzt. Hinzu kommt, dass es sich um einen Ex-Hurrikan handelt, der noch mehr Regen bringen kann als „normale“ Tiefdrucksysteme. Früher waren solche Mengen undenkbar. Heute sind sie möglich – und morgen bei zunehmender Erwärmung mit hoher Wahrscheinlichkeit häufiger, da diese Systeme durch den Klimawandel öfter im Meer vor Afrika entstehen und dann zu uns hoch ziehen können. Dies wurde übrigens von Kollegen auch schon vor über 25 Jahren vorhergesagt.“
Moderator: „Was erwartet uns bei solchen Mengen ?“
Rehm: „Das Entscheidende ist die Flächenwirkung. Es sind nicht nur Flüsse betroffen – jede Senke, jede Straße, jeder Keller wird zum Auffangbecken. Die Infrastruktur versagt flächendeckend. Es kommt zu:
• Hangrutschen und Erdrutschen in bisher stabilen Regionen
• Versagen von Kläranlagen und Trinkwasser-systemen
• Kontamination durch Chemikalien, Heizöl, Fäkalien
• Langfristige Schäden an Böden und Gebäuden
• Psychologische Traumata, weil Menschen keine Zeit zur Flucht haben
Das ist keine Naturgewalt mehr – das ist ein Systemversagen.“
Moderator: „Welche Regionen sind besonders gefährdet?“
Rehm: „Neben dem Schwarzwald sind das vor allem:
Küstengebiete Südeuropas und die europäische Westküste – hier treffen diese Systeme das erste Mal auf Land.
Die Eifel und das Bergische Land – wie wir schon bei der Flut 2021 gesehen haben.
Der Harz und Thüringer Wald – die sind ebenfalls anfällig für Sturzfluten.
Und auch das Ruhrgebiet und Teile Sachsens, wo versiegelte Flächen das Wasser nicht aufnehmen können.
Diese Regionen müssen mit mehr Starkregen, Sturzfluten und eventuell Hangrutschen rechnen.
Aber ganz Europa muss sich auf eine neue Wetterrealität einstellen.
Aktuell macht uns aber am meisten Sorge, dass das Tief sich in wenigen Tagen über der schwäbischen Alb wieder verstärken kann und sich dann unseren Prognosen nach im Alpenvorland festsetzt, was dort zu neuen Rekordregenfällen führen würde. Wir rechnen für München mit einem Rekordpegel der Isar, massiven Überschwemmungen, Stromausfällen und Erdrutsc hen. Die U-Bahn-Tunnel werden volllaufen und auch in München wird es in einigen Stadtvierteln Unterspülungen von Gebäuden geben. Die Stadt muss sich auf den worst-case einstellen.“
Moderator: „Was können wir tun?“
Rehm: „Wir brauchen mehr Vorsorge:
Frühwarnsysteme
Hochwasserschutz
Anpassung der Infrastruktur
Und vor allem: Klimaschutz, um die Ursachen zu bekämpfen.“
Moderator: „Herr Rehm, ich danke Ihnen für dieses Gespräch.
Liebe Hörerinnen und Hörer, zu allerletzt noch ein Hinweis: Die Bevölkerung wird gebeten, sich über die Warn-App NINA, lokale Radiosender und die Webseiten der Landkreise zu informieren. Notunterkünfte sind eingerichtet. Die Hotline für Angehörige lautet: 0800 112 2025.
Das war das Unwetterspezial von SWR Aktuell. Wir melden uns wieder in einer Stunde mit neuen Informationen. Bleiben Sie sicher.“
Am nächsten Morgen war der Regen endlich vorbei. Doch der Ort war kaum wiederzuerkennen: Schlamm, Geröll, zerstörte Straßen und Häuserzeilen. Die Dreisam hatte sich zurückgezogen, aber ihre Narben waren tief. Lena stand mit anderen Bewohnern auf dem Marktplatz, der jetzt wie eine Lagune aussah.
Und sie wusste: Das Wasser kam nicht nur von oben. Es kam von überall.